Violino alla Bolognese - Kammerorchester Basel

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Torelli, Giuse
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teri, Giuseppe 0 Uhr, Martinskirche Base
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Do, 4.2.16 – 1
Do, 4.2.2016, 19.30 Uhr | Martinskirche Basel
Besetzung Kammerorchester Basel
18.45 Uhr Einführung mit SRF2 Redaktor Benjamin Herzog
Giacomo Antonio Perti (1661 - 1756)
Sinfonia (Concerto grosso) dalla Messa a 12 (Bologna 1687)
Violine & Leitung
Julia Schröder
1. Violine
Julia Schröder
Regula Keller
Valentina Giusti
Mirjam Steymans-Brenner
2. Violine
Ewa Miribung
Regula Schwaar Niederhauser
Regula Schär
Viola
Mariana Doughty
Anna Pfister
Cello
Petr Skalka
Georg Dettweiler
Giuseppe Torelli (1658 - 1709)
Concerto per violino, archi e basso continuo d-minore A.2.3.10
Giovanni Paolo Colonna (1637 - 1695)
Sinfonia da La caduta di Gierusalemme sotto l'imperio di Sedecia ultimo re
d'Israelle (Modena 1688)
Giovanni Paolo Colonna
Sinfonia dalla Messa a 5 (Bologna 1680)
Giuseppe Matteo Alberti (1685 - 1751)
Concerto per violino op. 1 n. 7
Giacomo Antonio Perti
Sinfonia da Gesù al sepolcro (Bologna 1703)
Giacomo Antonio Perti
Sinfonia da La lingua profetica del taumaturgo di Paola (Firenze 1700)
Giuseppe Matteo Alberti
Concerto per violino op. 1 n. 9
Kontrabass
Daniel Szomor
Giacomo Antonio Perti
Sinfonia da San Galgano Guidotti (Bologna 1694)
Cembalo
Girolamo Nicolò Laurenti (1678 - 1751)
Concerto per violino, archi e basso continuo (Lau6)
Orgel
Lorenzo Gaetano Zavateri
Concerto per violino «A tempesta di mare» op. 1 n. 12
Theorbe
Anonymus
Concerto «In honorem Divi Petronii»
David Blunden
David Blunden
Per Simon Herkules Linné
Das Kammerorchester Basel nimmt das Konzertprogramm vom 10.-12.02.2016 in
der Martinskirche Müllheim (Baden) für das Label Sony Classical auf.
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Programm 4.2.2016 | Violino alla Bolognese
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Julia Schröder ist eine universelle Geigerin,
die sowohl in der modernen wie auch in der
barocken Spielweise versiert ist, sich aber
auch frei im Tango und der Improvisation bewegt. Darüber hinaus ist sie seit 2010 Professorin für Violine an der Musikhochschule Freiburg (D). Seit 2004 ist sie Konzertmeisterin
des Kammerorchester Basel.
Solistisch trat sie u.a. im Musikverein Wien, in
der Philharmonie Berlin, im Concertgebouw
Amsterdam, in der Cité de la musique Paris
und im Barbican Center London auf. Als Solistin konzertierte sie unter der Leitung von Dirigenten wie Christopher Hogwood, Reinhard Göbel, Giovanni Antonini,
Christian Zacharias, Paul McCreesh, Kristjan Järvi und Paul Goodwin.
Julia Schröder gastierte bei dem Sinfonieorchester Basel, der Camerata Stuttgart, den Nürnberger Sinfonikern, dem Brandenburgischen
Staatsorchester Frankfurt, dem Berner Kammerorchester und Concerto Copenhagen. Sie spielte bei den Kammermusikfestivals in Davos,
Gstaad, Luxembourg, Middleburg, Amsterdam, Stuttgart, der Triennale
in Köln und am Festival im Herzogschloss in Straubing.
Kammerorchester Basel – in Basel verankert, international erfolgreich
In den 30 Jahren seines Bestehens hat sich das Kammerorchester Basel – im Jahr 2015 bereits zum dritten Mal mit dem ECHO Klassik-Preis
ausgezeichnet – zu einem der führenden Kammerorchester des internationalen Musiklebens entwickelt. Heute gehören Einladungen zu
den wichtigsten Konzertorten und Festivals der europäischen Klassikszene für das Orchester ebenso in die Agenda wie die eigene Konzertreihe in Basel. Diverse CD-Einspielungen bei renommierten Klassiklabels wie Sony, Deutsche Harmonia Mundi, Deutsche Grammophon,
Warner Classics und OehmsClassics zeugen von der exzellenten Qualität des Basler Klangkörpers.
Das Kammerorchester Basel spielt mit Vorliebe unter der musikalischen Leitung der eigenen Konzertmeister. Eine besonders fruchtbare
Zusammenarbeit verbindet das Basler Ensemble mit seinem Principal
Guest Conductor Giovanni Antonini. Höhepunkt der Zusammenarbeit
mit Antonini ist der Beethoven-Zyklus, den das Orchester und der italienische Barockspezialist über zehn Jahre erarbeitet haben. Die Einspielung der Sinfonien 1-8 ist bereits bei Sony erschienen; die Aufnahme der Sinfonien 3 und 4 gewann den ECHO Klassik als «Ensemble des
Jahres 2008». Mit Giovanni Antonini wird das Kammerorchester Basel
im Wechsel mit dem italienischen Ensemble «Il Giardino Armonico» bis
ins Jahr 2032 alle 107 Sinfonien Joseph Haydns aufführen und auf CD
einspielen.
Zu ihren Kammermusikpartnern gehören u.a. das Trio Parnassus, Gidon Kremer, Gerard Wyss, Werner Güra, Dorothee Oberlinger, Marcel
Ponseele und Christian Zacharias. Mit dem Bandoneonisten Marcelo
Nisinman spielt sie Tango. Ausserdem ist sie Gast-Stimmführerin im
Ensemble «Il Giardino Armonico» und Gastkonzertmeisterin des Orquestra Simfònica de Barcelona i Nacional de Catalunya. Sie pflegt
eine regelmässig Zusammenarbeit mit Sol Gabetta, Marijana Mijanovic, Giuliano Carmignola, Angelika Kirchschlager, Andreas Scholl, Giuliano Sommerhalder, Pieter Wispelwey, Angela Hewitt, Núria Rial und
dem Barockensemble Lauttencompagney Berlin. 2012 erschien ihre
Aufnahme der Violinsonaten von Händel bei Deutsche Harmonia Mundi, die zum Stern des Monats August im FonoForum gekürt wurde.
Im Jahr 2015 unterrichtete sie beim internationalen Festival Bluval in
ihrer Heimatstadt Straubing einen dreitätigen Meisterkurs gemeinsam
mit Gerold Huber (Liedbegleitung), Christian Höcherl (Trompete) und
Oliver Tardy (Querflöte).
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Programm 4.2.2016 | Violino alla Bolognese
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«Eine blühende Musikstadt»
Darüber hinaus ist das Orchester eng mit Dirigenten wie Trevor Pinnock, Heinz Holliger, Paul Goodwin oder Mario Venzago verbunden.
Renommiert ist die Liste der Solisten, welche gemeinsam mit dem
Kammerorchester Basel konzertieren: Emmanuel Pahud, Sol Gabetta,
Andreas Scholl, Kristian Bezuidenhout, Matthias Goerne, Sabine
Meyer, Hélène Grimaud, Renaud Capuçon, Thomas Zehetmair, Anne
Sofie von Otter u.v.m.
Mit grossem Engagement widmen sich die Orchestermitglieder verschiedenartigen Projekten im Bereich der musikalisch-pädagogischen
Nachwuchsförderung. Konzerte in kammermusikalischer Besetzung
ergänzen die vielfältigen künstlerischen Aktivitäten in der Stadt und
Region Basel.
Seit Januar 2013 ist die Clariant International Ltd. Presenting Sponsor
des Kammerorchester Basel.
Zusammen mit Rom und Venedig galt Bologna als wichtigstes Musikzentrum Italiens.
Bedeutende, heute jedoch oft vergessene
Komponisten lebten und wirkten in der Stadt.
Man stellt sich das besser nicht allzu konkret vor: eine Geige alla Bolognese. Wird das nach der italienischen Stadt Bologna benannte Adjektiv «Bolognese» hierzulande doch meistenfalls kulinarisch verstanden
und steht damit für ein saucenhaltiges Pastagericht. Tomaten, Gemüse, etwas Rindshackfleisch und einen Zweig Rosmarin empfehlen
Schweizer Kochbücher ihren Lesern für die berühmte Sauce. In Bologna selbst übrigens würde der Hungrige, der im Restaurant Spaghetti
Bolognese orderte, eine gehobene Kellner-Augsbraue riskieren. Das
Nudelgericht wird dort geläufiger als «al ragù» serviert. Und statt der
schlüpfrigen Spaghetti nimmt der Bolognese für sein Leibgericht lieber
Tagliatelle. Über die Essgewohnheiten der Komponisten im heutigen
Programm wissen wir so gut wie gar nichts. Und selbst deren Lebensumstände sind im einen oder anderen Fall nur in Umrissen erkennbar.
Dass es aber sehr wohl die Violine alla Bolognese gab, also eine hoch
entwickelte Art des Violinspiels, wie sie nur in Bologna gepflegt wurde,
das wird das heutige Konzert zeigen.
Verstummend mit drei ...
Zu den zahlreichen, heute wenig bekannten Komponisten der verschiedenen Bologneser Musikzirkel gehört Lorenzo Gaetano Zavateri. Geboren in Bologna am 9. August 1690, ebenda gestorben im Dezember
1764. Ein «italienischer Geiger und Komponist. Studierte Geige bei Giuseppe Torelli und Komposition bei ...». Mit unüblichen drei Punkten verstummt der Eintrag des Grove Musiklexikons über Zavateri. Andere
Quellen berichten von Konzertreisen Zavateris durch Norditalien und
seinem Mitwirken in der Kapelle von Bolognas für die Musik wichtigster
Kirche: San Petronio, benannt nach dem Stadtheiligen. Ab 1713 hat Zavateri dort mitgespielt, mit 23 Jahren also. Vier Jahre später wird er in
den erlauchten Zirkel der Accademia Filarmonica di Bologna aufge-
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Programm 4.2.2016 | Violino alla Bolognese
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nommen, einer der ältesten Musik-Akademien Italiens, gegründet 1666.
Zavateri unterrichtete, bildete Musiker aus wie Francesco Landini oder
Niccolò Lenzi sowie auch den einen oder anderen interessierten Bürger Bolognas. Und er veröffentlichte zwei Sammlungen mit Instrumentalmusik. Drucke, die grössten Seltenheitswert besitzen. Von Zavateris
Opus 2 existiert noch gerade ein gedrucktes Exemplar. Sein Opus 1,
zwölf «Concerti da Chiesa e da Camera» von 1735, ist in drei Exemplaren nachweisbar. Um die Titelvignette ranken sich Lauten und Violen,
eine Art Hackbrett, ein Zink und allerlei Blasinstrumente scheinen an
zarten Bändern zu hängen. Ein zeittypisch aufwendig gestaltetes Titelblatt, das von der hohen Druckkunst in Bologna zeugt.
Mit Gruss an Vivaldi: La Tempesta di Mare
Die Sammlung umfasst vier reine Orchesterkonzerte ohne Solisteninstrument, vermutlich für den Gebrauch in der Kirche bestimmt. Zwei
Stücke, als «teatrale» bezeichnet, waren möglicherweise als Vorspiele
oder italienisch «Sinfonie» in der Oper eingesetzt worden. Das letzte
der sechs Violinkonzerte der Sammlung trägt den Titel «La Tempesta
di Mare». Damit erweist Zavateri dem in ganz Europa berühmten Antonio Vivaldi seine Reverenz, dessen gleichnamiges Meeresturm-Konzert 1729, also nur wenige Jahre früher, im Druck erschienen. Auf den
ersten Blick scheint dieses dreisätzige Konzert eine geradezu quadratische Binnenarchitektur zu haben. Für die Ausübenden, namentlich
(im heutigen Fall) die Solistin, ergeben sich aber eine Vielzahl von Möglichkeiten, mit dem Notengerüst und den Tempi zu spielen. Typisch für
den Bologneser Stil ist der gesangliche Mittelsatz. Der Bologneser Musikhistoriker Giovanni Battista, genannt «Padre» Martini, ein Zeitgenosse Zavateris, bescheinigte diesen Konzerten denn auch eine «raffinierte und sehr feine Intelligenz». Was ihnen allerdings wenig genützt
hat. Wie die meisten Concerti und Sinfonien des heutigen Programms
sind sie mitsamt ihren Komponisten nach deren Ableben in Vergessenheit geraten.
27 zu 3 für Giuseppe Torelli
Am ehesten dem heutigen Publikum bekannt sein dürfte Zavateris
Lehrer Giuseppe Torelli. Geboren in Verona, kam Torelli 26-jährig nach
Bologna. An der erwähnten Accademia Filarmonica wurde er am
27. Juni 1684 als «suonatore di violino» aufgenommen, mit 27 gegen 3
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Programm 4.2.2016 | Violino alla Bolognese
Stimmen. So renommiert diese Akademie
auch gewesen sein mag, konnte sie Torelli
doch nicht halten. Aus ökonomischen Gründen verliess er Bologna nach zwölf Jahren
dort. In der Hofkapelle des Markgrafen von
Ansbach war der italienische Geiger ein gern
gesehener Gast. Torelli lebte auch eine zeitlang in Wien, bevor er wieder in den Süden
zurückzog – nach Bologna.
Torelli gilt als «Erfinder» des Solo-Instrumentalkonzerts. Als einer der ersten benutzte er
den Begriff Concerto, um eine Komposition
damit von der Sonata da camera abzugrenzen. Mit Concerto verbindet sich seither, im Gegensatz zur kammermusikalisch einfachen, eine vielfache Besetzung der einzelnen Stimmen. Mit seinem 1709 gedruckten Opus 8, einer Sammlung von
Concerti grossi und Solokonzerten, erreichte Torelli die Reife seines
Stils. Die Konzerte folgen dem dreisätzigen Modell schnell-langsamschnell der italienischen Opernouvertüre und etablierten dieses Modell als wegweisend für Solokonzerte in ganz Europa bis in die Zeit der
Romantik hinein. Den für Bologna traditionell stark kontrapunktischen
Stil entwickelte Torelli zugunsten einer dominierenden Oberstimme
und klar sich dazu verhaltender Begleitung. Die Harmonik seiner Concerti schreiten oft in Sequenzen fort, mit klaren Kadenzen und ebenso
deutlich definierten tonalen Kontrasten. Ritornelle, also die Orchester-Tutti, und die Solo-Episoden sind formal scharf ausgeprägt, wobei
dem Ritornell sowohl die Funktion eines Sprungbretts für den Solisten
zukommt, wie es dem Konzertsatz überhaupt seinen Rahmen gibt.
Das heute gespielte Concerto per Violino in d-Moll und mit der Katalognummer A.2.3.10 stammt aus Torellis später Zeit um dieses Opus 8 herum und ist vermutlich mit dem Geiger Johann Georg Pisendel nach
Dresden gelangt, wo es in einer Abschrift liegt. Es weist aussergewöhnlich lange Soloepisoden auf und eine entwickelte Violintechnik mit hohem Lagenspiel und schnellen Passagen. Dass dieses Concerto nicht im
Druck erschien, mag an den schwer verkäuflichen Schwierigkeiten liegen, die es für den Solisten bereit hält.
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Lebensstelle im Gotteshaus des Stadtheiligen
Einer der Kompositionslehrer Torellis in Bologna war der drei Jahre
jüngere Giacomo Antonio Perti. Aus einer Bologneser Musikerfamilie
stammend erhielt Perti ersten Unterricht bei seinem Onkel. Als er
17-jährig ist, wird seine erste Messe in der Kirche San Tomaso al Mercato öffentlich aufgeführt. Für Pertis Leben sollte jedoch die wichtigste
Kirche von Bologna, San Petronio, die entscheidende Rolle spielen.
Über die allgegenwärtige Accademia Filarmonica, der er 1681 als Komponist beitritt, findet Perti seine Lebensstelle als Kapellmeister von
San Petronio. Eine Stelle, der er 60 Jahre lang treu bleibt. Ebenso wie
der Stadt Bologna, die Perti nur vier Mal für Reisen nach Florenz, Rom
und Neapel verlässt. Für die hervorragenden Musiker seiner Kirche
schreibt Perti vor allem Messen, Motetten, Solo-Kantaten und weitere
geistliche Werke, sowie instrumentale Musik, die in der Liturgie verwendet wurde. In dieser so genannten Sinfonie avanti la messa oder
avanti l’oratorio zeigt sich der Kontrapunktiker Perti von seiner besten
Seite. Was die Spielpraxis betrifft, so standen, gemäss dem Bologneser Musikwissenschaftler Giovanni Andrea Sechi, die in mehrere Chöre
aufgeteilten Streicher an verschiedenen Stellen der Basilika, die mit
ihren 132 Metern Länge zu den grössten Kirchen der Welt zählt. Damit
erzielte Perti, bei allen anzunehmenden Schwierigkeiten der Koordination, wohl überraschende Raumklang- und Echo-Effekte.
Perti, der übrigens auch zahlreiche, heute zumeist verschollene Opern
für das Theater von Bologna schrieb, war seinerzeit bekannt für seine
festliche Musik, die mit reicher Kontrapunktik ihre Hörer herausforderte. Ein als Opus 3 geplantes Lehrwerk über den Bologneser Kontrapunkt, den Perti massgeblich mitgeprägt hatte, blieb unvollendet.
Seine handschriftlich erhaltenen und gewissenhaft korrigierten Partituren und oft auch Orchester- und Vokalstimmen lassen interessante
Rückschlüsse über die Aufführungspraxis im Bologna des 17. Jahrhunderts zu. Deutlich auf San Petronio und die spezielle Akustik dieser
Basilika zugeschnitten ist das Konzert eines anonymen Komponisten
«In honorem Divi Petronii». Gemäss Giovanni Andrea Sechi steht es
mit E-Dur in einer der Tonarten, die in diesem akustisch reichen Raum
«funktionieren».
Und es gibt sie noch heute
Die Bologneser Schule, zu der auch die Komponisten Giovanni Paolo
Colonna, Giuseppe Matteo Alberti und Girolamo Niccolò Laurenti gehören, zeichnet sich durch ihren so kantablen wie kontrapunktisch reichen Stil aus. Gefördert wurde das üppige Musikleben des barocken
Bologna durch die Gründung der Accademia Filarmonica sowie durch
aktive Private und die musikliebenden Kirchen, allen voran die Basilika
des Stadtheiligen San Petronio, deren Orchester und Chor einen exquisiten Ruf hatte. Der im 17. Jahrhundert blühende Notendruck hat zum
Überleben vieler Kompositionen in Bologna beigetragen, auch wenn
deren Schöpfer heute grossteils unbekannt sind. Die Bologneser Akademie hat sich, anders als zeitnahe Gründungen humanistischer Intellektueller in Italien, nicht auf die Literatur konzentriert, sondern wurde
von Musikern geführt. Diese Accademia Filarmonica di Bologna, die
noch den jungen Mozart auf dessen Italienreise faszinierte, existiert
noch heute.
Benjamin Herzog
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Nächste Konzerte
«UNVOLLENDET VOLLENDET VENZAGO» – Konzert 6
Fr, 4.3., 19.30 Uhr | Basel, Stadtcasino
Regula Mühlemann Sopran, Mario Venzago Leitung
Weitere Konzerte: Do 25.2., 19.30 Uhr Visp, La Poste | Mo 29.2., 20.00 Uhr
Innsbruck, Congress| Di 1.3., 20.00 Uhr Friedrichshafen, Graf-Zeppelin-Haus
Wie klingt die Nacht? – Nachtklang
Fr, 26.2., 20.00 Uhr | Kulturhotel Guggenheim, Liestal
Janiv Oron Live-Elektronik, Christoph Dangel Cello, Stefan Preyer Kontrabass
Vorverkauf
www.kulturticket.ch | www.kammerorchesterbasel.ch
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Redaktion Design Satz
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Kammerorchester Basel
Benjamin Herzog
Nadin Zeisse, Matthias Müller
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Nadin Zeisse
Julia Schröder © Stadtluft
Kammerorchester Basel © Christian Flierl
Giuseppe Torelli; San Petronio: Anonimo ca. 1933
Hornberger Druck GmbH
Programm 4.2.2016 | Violino alla Bolognese

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