interview - Junge Union Baden
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interview - Junge Union Baden
HUMANE GESELLSCHAFT BADEN-WÜRTTEMBERG E 1166 DA S J U N G E P O L I TM AG A Z I N F Ü R B A D E N -W Ü RT T E M B E R G • M I T G L I E D E R Z E I T S C H R I F T D E R J U N G E N U N I O N I N T E RV I E W MEINUNG JU BW PHILIPP MISSFELDER „SCHLANKE LÖSUNGEN“ DER JU-BUNDESVORSeit Oktober 2005 ist SITZENDE LEHRENMdB AUS Dr. NorbertZU Lammert DER NRW-WAHL UND DIE Präsident des Deutschen. POLITISCHEN FOLGEN MITTENDRIN DIE BUNDESWEHR, IHRE EINSÄTZE UND EIN PLÄDOYER FÜR MEHR EHRLICHKEIT REINGEFUNKT DEUTLICHE KRITIK BEIM MEDIENPOLITISCHEN HEARING MIT SWRINTENDANT BOUDGOUST 7 2010.1 W W W. J U - BW. D E JU-BILDUNGSREISE NACH CADENABBIA Kolloqium der Jungen Union Baden-Württemberg Auch in diesem jahr findet wieder eine Bildungsreise in die Villa La Collina am Comer See statt, die seit 1959 Ferienresidenz von Konrad Adenauer war. Termin: 05.– 08. August 2010 EUCH ERWARTET EIN VIELFÄLTIGES POLITISCHES PROGRAMM, U.A.: • Informationen über die aktuelle Arbeit des JU-Landesvorstands • Meinungs- und Gedankenaustausch zwischen den Kreis- und Ortsverbänden gemäß unserem Motto „Party and Politics“ • Ein Ausflug rund um den Comer See • Viele interessante Begegnungen KOSTEN: Preis p. P. im Doppelzimmer mit Vollpension (bei individueller Anreise*): 219,-€ (Schüler und Studenten) 249,-€ (Berufstätige) *Individuelle Anreise durch Fahrgemeinschaften. Fahrzeit ab Stuttgart: ca. 4 ½ Stunden. MEHR AUF: WWW.JU-BW.DE/CADENABBIA ANMELDUNG: Die Anmeldung wird ausschließlich schriftlich entgegengenommen. Das Anmeldeformular ist unter www.ju-bw.de/cadenabbia abrufbar und ist per Post oder Fax auf der Landesgeschäftsstelle einzureichen: Junge Union Baden-Württemberg • Hasenbergstraße 49b • 70176 Stuttgart Fax 0711 / 66904-45 • Anmeldeschluss ist der 1. Juli 2010. PRESSE 2010 2 EDITORIAL INHALT INTERVIEW Im Interview. JU-Bundeschef und CDU-Präsidiumsmitglied Philipp Mißfelder zur Testwahl in NRW und den Folgen für die Berliner Koalition. ..................................... 4-5 THEMA: IM EINSATZ Rumgefragt. Wehrpflicht, Dienstpflicht oder gar keine Pflicht. .......................................... 6 Stell Dir vor es ist Krieg – und wir sind mittendrin. Ein Plädoyer für Ehrlichkeit im Umgang mit den Einsätzen der Bundeswehr. .................. 7 JU BADEN-WÜRTTEMBERG Kritik am SWR. Medienpolitisches Hearing mit Intendant Peter Boudgoust zu Rundfunk und GEZ. ................................................................................................................. 8 PRO & CONTRA Musterschüler Hamburg. Schwarz-Grüne Bildungspolitik als Zukunftsmodell? ............... 9 THEMA: IM EINSATZ Militär-Politik. Roderich Kiesewetter war zuerst Offizier und ist jetzt MdB. .................. 10 MEINUNG Nikolas Löbel: Unser Land - zu schade für Schwarz-Grün. .................................................. 11 Zwischenruf: Die Freiheit bleibt auf der Straße. ....................................................................11 AUS’M LÄNDLE Nordwürttemberg: Björn Hannemann folgt Uwe Wiedmann. ........................................... 12 Landesvorstand: Felix Schreiner nachgewählt. ..................................................................... 12 Nordbaden: Bezirksvorstand zur Mittelstandspolitik. ......................................................... 13 Rubrik Pressemitteilungen ...................................................................................... 12 Württemberg-Hohenzollern: Neujahrsempfang. .................................................................. 13 Fünf JU-Kandidaten für die Landtagswahl. .............................................................................13 Südbaden: Promi-Skifahren auf dem Feldberg. ..................................................................... 12 Rubrik Wahlergebnisse .............................................................................................13 BILGERS BOTSCHAFT JU-Landesvorsitzender Steffen Bilger bezieht Stellung .......................................................14 Rubrik Mitgliederstatistik ........................................................................................14 Rubrik Redaktionsschluss ........................................................................................ 14 die Außen- und Sicherheitspolitik sowie speziell die Auslandseinsätze der Bundeswehr haben in den letzten Wochen immer wieder die Schlagzeilen bestimmt. Während unsere Soldaten in Afghanistan - und übrigens auch nach wie vor auf dem Balkan - ihren Dienst tun und ihre Leben riskieren, konzentriert sich in der Heimat der Streit auf die Person des Verteidigungsministers. Die hg 2010.1 konzentriert sich demgegenüber in ihren Titel-Beiträgen auf die Frage nach dem Sinn und den Zielen der Afghanistan-Mission und betont im Leitartikel die Notwendigkeit, solche Einsätze den Menschen im Deutschland ehrlich und verständlich zu erklären. Dazu gehört auch das Bekenntnis, dass am Hindukusch zwar nicht Rechtsstaatlichkeit und Demokratie nach westlichem Muster entstehen werden, aber die Sicherheit Deutschlands und Europas vom Kampf gegen den Terror abhängen. Deutschland wird immer ein Ziel radikaler Islamisten sein, unabhängig von unserer Präsenz im mittleren Osten. Die Frage ist nur, ob wir dieser Bedrohung lieber heute im fernen Afghanistan oder morgen an den Grenzen Europas entgegentreten wollen. Die Mitarbeit der hg-Leser erhofft sich die JU Baden-Württemberg auf Seite 15. Der diesjährige Landestag Mitte September wird die Erwartungen der jungen Generation an die Landespolitik und damit die Landtagswahl 2011 zum Thema haben. Erstmals sollen dabei die Themen des Leitantrags „Politik für uns.“ auch durch die Mitglieder bestimmt werden. Wer also einen Beschluss der JU zu seinem „Lieblingsthema“ will, muss einfach nur bei der hg-Aktion an Ende des Hefts mitmachen. Wie wichtig die richtige Themenwahl sein kann, zeigt auch das aktuelle Interview mit Philipp Mißfelder zur NRW-Wahl. Ansonsten wird auch diese hg durch Berichte aus den vier Bezirksverbänden und Neues aus den Projektgruppen abgerundet. Euer LANDESTAG Mitmachen. JU-Mitglieder bestimmen die Themen des Landestags. ............................... 15 Rubrik Termine .......................................................................................................... 16 Rubrik Impressum ..................................................................................................... 16 Ralf Stefan Hübner [email protected] 3 I N T E RV I E W KOMMT DIE KOALITIONSKRISE IM BUND? Die CDU ist nach der Wahl in Nordrhein-Westfalen zwar noch stärkste Kraft, die schwarz-gelbe Regierung ist jedoch abgewählt. Die Wähler haben damit nicht zuletzt auch ihren Unmut über die Bundesregierung zum Ausdruck gebracht. Und in der CDU wird mittlerweile die Unzufriedenheit über Angela Merkels Handeln auf allen Ebenen deutlich artikuliert. Wie aber ist das Ergebnis in NRW einzuordnen? Welche Auswirkungen haben die veränderten Bundesratsmehrheiten auf Reformvorhaben? Und was muss die Bundesregierung an ihrem Kurs ändern? Über diese Fragen sprach die hg mit dem nordrhein-westfälischen Bundestagsabgeordneten und JU-Bundesvorsitzenden Philipp Mißfelder. hg: In Nordrhein-Westfalen haben die Bürger entschieden. Was ist von dem Ergebnis der Landtagswahl zu halten? PHILIPP MISSFELDER: Die schwarz-gelbe Landesregierung in Nordrhein-Westfalen hat verloren. Das Ergebnis ist vor allem deswegen bitter, weil die Koalition unter Führung von Ministerpräsident Jürgen Rüttgers in den vergangenen fünf Jahren hervorragende Arbeit für NRW geleistet hat. Allerdings war die Stimmung in der Bevölkerung in den vergangenen Wochen nicht gut, die Umfragen gingen ebenfalls nach unten. Ein Problem war die Abwärtsspirale – es war abzusehen, dass die CDU unter ihrem sehr guten Ergebnis von 2005, das nicht zuletzt an Signal der Unzufriedenheit an die damalige rot-grüne Bundesregierung war, bleiben würde. Deswegen war schon in den frühen Umfragen vor der Wahl zu erkennen, dass der Vorsprung von CDU und FDP schrumpfen wird. Dieser Negativtrend hat sich den Wochen bis zur Entscheidung am 9. Mai immer mehr verstärkt. Die CDU hat zwar in diesem Wahlkampf alles versucht, um diesen Trend wieder umzukehren, aber es hat nicht gereicht. 4 hg: War das Ergebnis von 2005 tatsächlich nicht wiederholbar? PHILIPP MISSFELDER: Nein. Unter den aktuellen Umständen der Finanz- und Griechenlandkrise nicht. Nordrhein-Westfalen ist ein Stammland der Sozialdemokraten. Bis 2005 hat die SPD das Land 39 Jahre lang ununterbrochen regiert. Insofern ist NRW in großen Teilen sozialdemokratisch geprägt. Diese Prägung Stück für Stück aufzubrechen, ist in der vergangenen Legislaturperiode durch Schwarz-Gelb bereits gelungen, aber es war erst ein Anfang. An den Schulen etwa mussten enorme Defizite aufgeholt werden, tausende neue Lehrerstellen finanziert werden. Hier wurde vieles, aber bei weitem noch nicht alles erreicht, um das Bildungssystem in Nordrhein-Westfalen wieder zu einem der besten in Deutschland zu machen. Die Union muss jetzt versuchen, in einer neuen Koalition ihren Erneuerungskurs für NRW fortzusetzen. Das Land braucht Veränderungen, um sich wirtschaftlich und finanziell weiter zu konsolidieren. 1979 geboren in Gelsenkirchen, katholisch, verheiratet, Vater einer Tochter 1993 Eintritt in die Junge Union, zwei Jahre später in die CDU 1999 Abitur in Bochum, anschließend Wehrdienst und Studium 2002 Wahl zum Bundesvorsitzenden der JU Deutschlands 2005 Wahl in den Deutschen Bundestag 2009 Wahl zum außenpolitischen Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion hg: Wie geht es jetzt weiter in Nordrhein-Westfalen? Welche Rolle wird die CDU spielen? PHILIPP MISSFELDER: Die CDU ist die Partei mit den meisten Stimmen, sie hat den Regierungsauftrag. Das Ergebnis zeigt, dass die Bürger keine Fortsetzung von SchwarzGelb wollten, aber auch keinen Wechsel zu Rot-Grün. Die Menschen haben noch genau vor Augen, wie sehr dieses Bündnis die notwendigen Reformen verhindert hat. Die Grünen in NRW sind wirtschaftsfeindlich und ideologisch. Gerade Investitionen in die Energieversorgung wären mit den Grünen kaum noch möglich. Doch ein Deindustriealisierungskurs im größten deutschen Bundesland wäre fatal für uns alle. Die Folgen wären gerade für die jungen Menschen in Nordrhein-Westfalen, im Prinzip sogar bundesweit, unmittelbar spürbar. hg: Auch eine Einbeziehung Linkspartei stand im Raum. der PHILIPP MISSFELDER: Rot-Rot-Grün ist als Möglichkeit jetzt glücklicherweise vom Tisch. Schon nach einem ersten Gespräch in Düsseldorf mussten selbst die zuvor größten Anhänger eines Linksbündnisses bei SPD und Grünen einsehen, dass die Linkspartei für demokratische Parteien nicht als Partner infrage kommt. Teile der SED-Fortsetzungspartei werden in Nordrhein-Westfalen vom Verfassungsschutz beobachtet, darunter auch einige ihrer Landtagsabgeordneten. Das sind Verfassungsfeinde! Und ihr Programm, etwa die Verstaatlichung von Stromkonzernen, ist I N T E RV I E W hg: Also eine Große Koalition? PHILIPP MISSFELDER: Ja, das ist die einzige sinnvolle Option. Vor allem für die SPD, wenn sie nicht ihr Wahlversprechen brechen will, nicht mit der SED-Fortsetzungspartei „Die Linke“ zusammenzuarbeiten. Was mir wichtig ist als Hinweis: Die SPD hat unter Frau Kraft ihr historisches schlechtestes Ergebnis in Nordrhein-Westfalen eingefahren! Johannes Rau wäre beschämt in Ohnmacht gefallen bei einem derartigen Ergebnis für seine Partei. Frau Kraft freut sich mittlerweile über 34,5 Prozent der Stimmen. Das zeigt, in welchem Zustand die Sozialdemokraten an Rhein und Ruhr sind. hg: Welche Auswirkungen hat das Wahlergebnis für die Bundespolitik? fern jeder wirtschaftlichen Vernunft. Ich begrüße deswegen die - wenn auch späte - Einsicht der SPD, nicht mit der Linkspartei regieren zu wollen. Dass überhaupt mit den SEDErben gesprochen wurde, können auch die meisten SPD-Wähler nicht verstehen. Schließlich zeigen Umfragen, dass eine derartige Koalition sehr wenig Zustimmung in der Bevölkerung gehabt hätte. Bezeichnend für das Geschichtsbild der Linkspartei ist übrigens, dass eine Bundestagsabgeordnete ein erschreckendes Grußwort verfasst hat, in dem die DDR-Auslandspionage verharmlost wird. Die Linke ist die alte SED, die noch immer das Unrecht der DDR-Diktatur leugnet. Die SPD muss in Zukunft Koalitionen mit dieser extremistischen Partei ausschließen, um nicht unglaubwürdig zu werden. Philipp Mißfelder mit Jürgen Rüttgers beim JU-Deutschlandtag PHILIPP MISSFELDER: Es wird nicht leichter für die unionsgeführte Bundesregierung, weil Schwarz-Gelb nun keine eigene Mehrheit mehr im Bundesrat hat. Die SPD kann wichtige Reformen wie die des Gesundheitswesens oder des Steuersystems blockieren, wie sie es in den 90er Jahren mit Schröder und Lafontaine bereits getan hat. Gerade bei der Energiepolitik, etwa beim Ausstieg aus dem Atomausstieg, muss die Bundesregierung standhaft bleiben und darf sich nicht beeindrucken lassen. Allerdings gibt es auch zwei Vorteile: Zum einen ist die SPD jetzt über den Bundesrat in der Verantwortung, sich ebenfalls mit realistischer Politik einzubringen, seriöse Vorschläge zu machen und mit der Bundesregierung zu verhandeln. Und zum anderen hat die Bundesregierung die Chance, ihre Reformvorhaben, die gerade für die junge Generation in unserem Land dringend notwendig sind, auf eine breite politische Basis zu stellen. Trotzdem muss sich nun auch die Bundesregierung in ihrem Regierungshandeln umstellen. „Der Start von Schwarz-Gelb in Berlin war nicht optimal.“ hg: Inwiefern? Wo gibt es Defizite? PHILIPP MISSFELDER: Der Start von Schwarz-Gelb in Berlin war nicht optimal. Die FDP muss sich nach 11 Jahren in der Opposition ganz offensichtlich erst einmal wieder an die Regierungsverantwortung gewöhnen. Aber diese Schwierigkeiten, die weniger ihre Minister als ihre Bundestagsabgeordneten betreffen, wird sie überwinden, weil Schwarz-Gelb ein gemeinsames Ziel vor Augen hat – Deutschland zukunftssicher zu machen. Hierfür haben wir als Union die richtigen Konzepte und jetzt noch drei Jahre Zeit. Wir müssen allerdings unser Profil in der Koalition stärker herausstellen, es kann jetzt keine Ausreden mehr geben, Reformen zu verzögern. hg: Ließe sich das Ergebnis von Nordrhein-Westfalen nicht auch auf die Bundesebene übertragen, wenn jetzt die Bundestagswahl anstünde? PHILIPP MISSFELDER: Das ist alles sehr hypothetisch. Allerdings hat Bundestagspräsident Norbert Lammert bereits gesagt, wir sollten nicht glauben, dass uns im Bund ein solches Ergebnis erspart geblieben wäre. 6 „Planlos“: die Kampagne der NRW-JU gegen die SPD-Spitzenkandidatin 5 THEMA 5 WEHRPFLICHT, DIENSTPFLICHT ODER GAR KEINE PFLICHTEN? Die Bundeswehr als Armee im Einsatz braucht Nachwuchs. Bisher wurden neue Zeitoder Berufssoldaten vor allem aus dem Kreis der Wehrdienstleistenden gewonnen. Die Verkürzung der Dienstzeit auf sechs Monate hat jedoch die Diskussion über den Fortbestand der Wehrpflicht neu angeheizt. In der hg nehmen drei JU-Mitglieder zur Wehrpflicht Stellung. AUS politischer Sicht begrüße ich, dass grundsätzlich an der Wehrpflicht festgehalten wurde. Sie ist wichtiges Bindeglied zwischen Gesellschaft und Armee und beugt dem „freundlichen Desinteresse“ der Gesellschaft gegenüber der Bundeswehr vor. Durch die Wehrpflicht, unabhängig von ihrer Dauer, findet eine enge Verknüpfung der Armee mit breiten Teilen der Gesellschaft statt. Ehemalige Wehrdienstleistende sind als Reservisten wertvolle Multiplikatoren und Kommunikatoren im „Auftrag“ der Bundeswehr, die mit ihren Erfahrungen der militärischen Realität ein Gesicht geben können. Jeglichen Tendenzen eines „Staat im Staate“ wird durch diese Mittlerrolle entgegen getreten. Aus fiskalischer Sicht wäre eine Berufsarmee für den Steuerzahler auch deutlich teurer, da die Besoldung speziell für die unteren Dienstgradgruppen angehoben werden müsste, um als Arbeitgeber attraktiv zu sein. Aus militärischer Sicht jedoch sind 6 Monate Wehrdienst nicht zweckmäßig. Nach 3 Monaten Grundausbildung verbleiben die „W6er“ nur noch 3 Monate in ihrer vorgesehenen Verwendung ohne Zusatzausbildung, wie z.B. Führerscheine. W6 unterstützt die Bundeswehr allerdings bei der Nachwuchsgewinnung, was angesichts der negativen Meldungen aus Afghanistan nicht unter6 schätzt werden darf. Robert Reisch, Student und Reservist, Nordwürttemberg www.reservisten-stuttgart.de 6 „Die Wehrpflicht hilft bei der Nachwuchsgewinnung und eine Berufsarmee wäre teurer.“ Antonia Allmendinger, Studentin, Nordwürttemberg „Junge Menschen leisten einen Beitrag aber das machen sie auch ohne Pflicht.“ GRUNDSÄTZLICH finde ich den Gedanken gut, dass junge Menschen einen Beitrag für die Gesellschaft leisten und sich in Form von Zivildienst oder Wehrdienst engagieren. Auch für die Jugendlichen selbst und ihre Entwicklung ist diese Zeit hilfreich. Allerdings greifen schon jetzt viele auf die Möglichkeit zurück, ein FSJ oder ein freiwilliges kulturelles Jahr zu absolvieren - und das ganz ohne eine Pflicht. Eine allgemeiner Pflichtdienst würde dem Bestreben zuwiderlaufen, das Alter der Berufseinsteiger zu senken. Wieso führt man zur Zeitersparnis ein achtjähriges Abitur oder einen Bachelorabschluss ein, wenn einem diese Zeit dann wieder durch eine Dienstpflicht weggenommen werden würde. Für Frauen würde dies zudem weitere Nachteile bringen, da diese sowieso schon kürzere Zeit im Beruf sind, wenn sie Kinder bekommen. Kürzere Dienstzeiten sind lediglich ein Kompromiss der Berliner Koalition, den ich jedoch nicht als sinnvoll erachte. Es lohnt sich nicht, Zivis für ein halbes Jahr einzuarbeiten. Wenn sie ständig wechseln, wird es für sie gerade in der Pflege schwer, eine Vertrauensbasis herzustellen. 6 Christian Dusch, Mitglied des JULandesvorstands, Südbaden „Sechs Monate sind zu kurz und es fehlt an Wehrgerechtigkeit.“ ICH halte eine Wehrpflicht, die demnächst gerade mal 6 Monate betragen soll, für sinnlos. In dieser kurzen Zeit lässt sich keine richtige Ausbildung durchführen. Abgesehen davon stellt sich ohnehin die Frage, für welche Art von Einsätzen die Wehrpflichtigen überhaupt noch ausgebildet werden sollen. Sowohl die Auslandseinsätze als auch die Landesverteidigung im europäischen Verbund stellen heute andere und höhere Anforderungen an die Soldaten als früher. Eine Vorbereitung darauf in kürzerer Zeit erscheint mir nicht gerade realitätsnah. Darüber hinaus empfinde ich es schon seit längerem als ungerechtfertigte Ungleichbehandlung, dass zum einen nur Männer die Pflicht trifft und zum anderen von diesen immer weniger zur Ableistung des Wehrdienstes herangezogen werden. Ich glaube, dass diese Bedingungen mit Wehrgerechtigkeit nichts mehr zu tun haben. Daher bin ich für die Abschaffung der Wehrpflicht. Dies würde übrigens auch zu einem schnelleren Berufseinstieg beitragen. Natürlich hätte die Abschaffung der Wehrpflicht auch den Wegfall des Ersatzdienstes zur Folge. Allerdings könnte man durch Ausbau der Möglichkeiten zur Ableistung eines freiwilligen sozialen oder ökologischen Jahres versuchen, die Ausfälle zumindest ansatzweise aufzufangen. 6 Bild: www.pixelio.de/©Michael König THEMA STELL DIR VOR ES IST KRIEG – UND WIR SIND MITTEN DRIN. Die Debatte um Auslandseinsätze der Bundeswehr ist voll entbrannt. Zeit und Gelegenheit endlich über die Grundsätze und Ziele deutscher Außen- und Sicherheitspolitik zu diskutieren. DEUTSCHLAND ist im Krieg. Der geneigte Beobachter konnte es ebenso wie viele tausend Bundeswehrsoldaten schon länger feststellen. Spätestens nach der Neutralisierung einer potentiellen Tanklasterbombe und tödlichen Anschlägen von Taliban und Al-Qaida auf unsere Soldaten scheint diese Erkenntnis nun aber auch in der Berliner Dunstglocke aus Politik und Medien sowie in der breiten Öffentlichkeit angekommen zu sein. „ScheckbuchDiplomatie weicht militärischer Verantwortung.“ Verwundert reiben sich Viele nun die Augen und fragen, wie es soweit kommen konnte. Die Antwort ist simpel: Deutschland wird seiner internationalen Verantwortung als eine der führenden europäischen Nationen gerecht. Nach der im Zuge der Wiedervereinigung erlangten vollständigen Souveränität musste der bis dahin favorisierte Weg der geräusch- und für die Deutschen blutlosen „Scheckbuch-Diplomatie“ der Bereitschaft weichen, auch militärisch Verantwortung zu übernehmen - und zwar zurecht. Sowohl die CDU-geführten Bundesregierungen um Helmut Kohl und Angela Merkel als auch und gerade Gerhard Schröders rot-grünes Kabinett haben Deutschlands globales Engagement seit 1990 immer weiter ausgedehnt. Versäumt - fahrlässig oder vorsätzlich wurde dabei aber eine öffentliche Debatte über die Grundsätze und Ziele deutscher Außen- und Sicherheitspolitik und damit auch die Auslandseinsätze der Bundeswehr. Dies rächt sich nun. So diffus die Diskussion um zivilen Aufbau, militärische Maßnahmen, Ausrüstung und Exit-Strategie geführt wird, so planlos agiert die Bundesregierung. Sie ist weder in der Lage der Öffentlichkeit Sinn, Zweck und Nutzen von Auslandseinsätzen zu vermitteln, noch schafft sie es, der Bundeswehr die passende Ausrüstung, Ausbildung und schon gar nicht den dringend notwendigen Rückhalt zu geben. Stattdessen streitet die Koalition um die Länge eines Wehrdienstes, der schon lange nicht mehr diesen Namen verdient und die Berufung eines Wehrbeauftragten. „Zynische Abzugsforderungen der Linken und Teilen der Kirchen.“ Wurden früher zumindest die Einsatzbeschlüsse in parteiübergreifendem Konsens getroffen, so bröckelt es auch an dieser Front. SPD und Grüne haben sich - aus welchen Gründen auch immer - dafür entschieden, den populistischen wie zynischen Abzugsforderungen der Linken und Teilen der Kirchen zu folgen und verabschieden sich damit zugleich vom Erbe Joschka Fischers und Frank-Walter Steinmeiers als Außenminister. Nationen. Glanz und Gloria am Ufer des East Rivers in New York gibt es aber eben nicht ohne den Staub und die Steine der Krisenund Kriegsgebiete in aller Welt. Zumindest die Union sollte bei diesem Trauerspiel nicht mitmachen, die Fragen nach den Zielen deutscher und europäischer Außen- und Sicherheitspolitik breit thematisieren und nicht zuletzt ein schlüssiges Konzept für die wichtigsten Herausforderungen der nächsten Jahre entwickeln. „Den Kampf der Kulturen annehmen.“ Dazu gehört auch die Anerkennung eines verschärften geistig-kulturellen Wettbewerbs unseres westlichen demokratisch und rechtsstaatlich verfassten Gesellschaftsentwurfs mit fundamentalistisch-religiösen Gesellschaften und totalitären Unterdrückungsregimen. Deutschland und Europa werden in diesem „Kampf der Kulturen“ nur bestehen können, wenn sie diese Herausforderung annehmen. Sollte die aktuelle Diskussion zumindest zu dieser Erkenntnis reifen, wäre schon einiges erreicht. 6 Man erinnere sich nur an den unermüdlichen Einsatz dieser beiden - mit Unterstützung ihrer Parteien - für einen ständigen Sitz Deutschlands im Sicherheitsrat der Vereinten 7 J U B A D E N -W Ü R T T E M B E R G MEDIENPOLITIK GESPRÄCH MIT SWR-INTENDANT PETER BOUDGOUST Medienpolitisches Hearing des Landesorstandes und der JU Nordwürttemberg zu Rundfunk, Programmqualität und GEZ. IM Rahmen einer gemeinsamen Sitzung des Landesvorstandes und des nordwürttembergischen Bezirkausschusses konnte im Stuttgarter Landtag Peter Boudgoust, SWR-Intendant und ARD-Vorsitzender, begrüßt werden. Im Laufe der durchaus kontroversen Diskussion standen insbesondere aktuelle Fragen rund um den öffentlich-rechtlichen Rundfunk im Mittelpunkt. Kritik musste sich Boudgoust insbesondere hinsichtlich der Frage der Programmqualität der öffentlich-rechtlichen Sender, der Art der Gebührenerhebung sowie der „Hofberichterstattung“ für das politisch linke Spektrum anhören. Die JU-Vertreter plädierten dabei für eine Vereinfachung durch 7 die Einführung einer geräteunabhängigen Haushaltsgebühr und den Verzicht auf weitere Gebührenerhöhungen. Vielmehr müssten auch die öffentlich-rechtlichen Sender ernsthaft sparen und kostenintensive Doppelstrukturen wie etwa bei der Sportberichterstattung abbauen. Boudgust wurde auch mit der Problematik konfrontiert, dass es den öffentlich-rechtlichen Sendern in immer geringerem Maße gelinge, mit einem attraktiven Angebot junge Zuschauer an sich zu binden. JU-Landesvorsitzender Steffen Bilger kritisierte in diesem Zusammenhang auch, dass sowohl im Verwaltungs- als auch im Rundfunkrat kein Vertreter der jungen Generation sitze. Weitere Themen waren die Qualität der in die ARD eingespeisten Programminhalte im Vergleich zu anderen Senderanstalten sowie die Ausweitung der Internetaktivitäten - auch in Konkurrenz zu anderen Medien, die nicht auf Gebühreneinnahmen zurückgreifen können.6 JU-Landesgeschäftsführerin Christina Egeler und CDU-Generalsekretär Thomas Strobl GEMEINSAMER LANDESVORSTAND UMGEBAUT JU renoviert Landesgeschäftsstelle. JU Hessen und BW zu Gast im Wertheim Village. Ingmar Jung (Hessen), Wolfgang Reinhart, Steffen Bilger POLITISCH gesehen ist in Hessen und Baden-Württemberg eigentlich alles in Ordnung. Schwarz-Gelb regiert in Wiesbaden und Stuttgart effizient und meist geräuschlos. Im Mittelpunkt der gemeinsamen Sitzung der JU Landesvorstände von Hessen und BadenWürttemberg Ende Januar in Wertheim stand denn auch in erster Linie die Bundespolitik. Mit Baden-Württembergs „Außenminister“ Wolfgang Reinhart diskutierten die Spitzen 8 der beiden JU-Verbände den schwachen Start der Berliner Regierung und die steuerpolitische Geisterfahrt der Liberalen. Reinhart betonte ferner, dass die Südwest-CDU aufpassen müsse, dass die mit Rücksicht auf die NRW-Wahl verschobenen Reformen nicht pünktlich zur Landtagswahl 2011 negative Schlagzeilen verursachen. „Wir müssen dafür sorgen, dass aus Berlin Rückenwind kommt“, 6 so Reinhart. NACH einigen Jahren intensiver Nutzung ist die JU-Landesgeschäftsstelle im Stuttgarter Westen im Frühjahr renoviert worden. Ein JUBautrupp, angeführt von Landeschef Steffen Bilger und Landesgeschäftsführerin Christina Egeler, hat nicht nur für einen neuen Anstrich und neue Böden gesorgt, sondern auch ordentlich ausgemistet und auf diesem Wege Platz für mehr Büroarbeitsplätze und neues Material geschaffen. Gefeiert wurde die Aktion mit einem kleinen Stehempfang, zu dem auch CDU-Generalsekretär Thomas Strobl kam. 6 K P R O & CO N T R A PRO & CONTRA 7 MUSTERSCHÜLER HAMBURG – SCHWARZ-GRÜNE BILDUNGSPOLITIK ALS ZUKUNFTSMODELL? In Hamburg gehen die Eltern auf die Barrikaden und wollen Mitte Juli die Schwarz-Grüne Bildungspolitik stoppen. In der hg bewerten zwei junge Vertreter der beiden Lager die Risiken und Nebenwirkungen schwarz-grüner Kompromisse in der Bildungspolitik. PRO-AUTOR 5 BEI „Grüner Bildungspolitik“ denken viele erst einmal an antiautoritäre LehrerInnen, an die Abschaffung von Gymnasien und an Bildungsstreikdemos. Zu Recht! Grüne Bildungspolitik geht allerdings noch weiter: Sie beginnt mit der Vision einer gleichberechtigten, demokratischen und freien Gesellschaft. Darum setzen wir uns dafür ein, dass sich schon Kinder und Jugendliche in Schulen und Universitäten frei entfalten, dass sie mitbestimmen und dass sie gleichberechtigt lernen können. Wie OECD-Studien beweisen, haben wir es in Deutschland mit einem höchst ungerechten Bildungssystem zu tun. Kinder werden schon nach vier Jahren auf unterschiedliche Schulmodelle aufgeteilt. Von da an lernen die vermeintlich intelligenteren zusammen auf dem Gymnasium das große Latinum, werden die RealschülerInnen auf den Beruf vorbereitet und bekommen HauptschülerInnen mit unzureichender Förderung beigebracht, dass sie nichts wert sind. Und das obwohl Studien immer wieder belegen, dass längeres gemeinsames Lernen allen Kindern etwas bringt! Wer schon in der vierten Klasse merkt, dass er oder sie es nicht wert ist, gefördert zu werden, der wird es bald aufgeben, mit Freude zu lernen. Wir wollen eine Gemeinschaftsschule, die das Miteinander, statt das Gegeneinander stärkt. Außerdem wollen wir Studiengebühren abschaffen, da sie es Kindern aus weniger reichen Familien verwehren, eine Universität zu besuchen. Der Staat muss Bildung für alle ermöglichen. Zu guter Letzt soll Bildung Menschen nicht nur für den Arbeitsmarkt verwertbar machen, Bildung ist ein Wert an sich! „Weg vom Leistungsprinzip in der Bildung.“ Wer jedoch will, dass Kinder zu freien Individuen erzogen werden, wer will, dass wir in einer solidarischen Gesellschaft leben, der muss wegkommen vom Leistungsprinzip in der Bildungspolitik, der muss soziale Selektion abschaffen, der muss Schulen und Universitäten demokratisieren und Kindern und Jugendlichen endlich Mitspracherechte geben! 6 BADEN-WÜRTTEMBERG ist das Musterländle. Keine andere Region in Deutschland verfügt über eine so hohe Unternehmensdichte mit starker Forschung und Entwicklung. Dies schafft Arbeitsplätze und sorgt dafür, dass die Nachfrage nach „gescheitem“ und gut ausgebildetem Nachwuchs hoch ist. Somit war es seit Bestehen dieses Bundeslandes immer selbstverständlich, ein hervorragendes Bildungs- bzw. Schulsystem zu unterhalten. Die CDU hat es zusammen mit der FDP sehr gut verstanden, ein leistungsorientiertes und anspruchsvolles Bildungssystem zu etablieren. So vielfältig die Anforderungen des Arbeitsmarktes sind, so vielfältig muss auch ein Schulsystem Schwerpunkte für verschiedene Berufsgruppen bilden. Es ist ganz selbstverständlich, dass die angehenden Automechaniker genauso gefördert werden müssen, wie die zukünftigen Historiker. Beide haben das Anrecht auf gute Bildung. Dies kann aber nur gewährleistet werden, wenn ein Schulsystem diversifiziert ist, um auf die unterschiedlichen Bedürfnisse einzugehen. Die Dreigliedrigkeit ist ein Erfolg, der auf einer ideologiefreien und praxisorientierten christdemokratischen und liberalen Politik beruht. Grüne Bildungspolitik hat ihre Wurzeln in der antiautoritären 68erIdeologie. Die Früchte dieser Anschauungen sind alternative Schulkonzepte wie Waldorf oder Montessori, die nicht auf die harten Anforderungen einer realen Welt vorbereiten. Eine Nivellierung der Anforderungen wird den unterschiedlichsten Bedürfnissen der Schüler nicht gerecht. Hamburg ist ein gutes Beispiel dafür, dass der sozialistische Wunsch nach Egalisierung noch immer fest in den Köpfen der Grünen verankert ist. „Schwarz und Grün wollen gegensätzliches.“ Für mich wäre eine schwarz-grüne Bildungspolitik ein unverantwortliches Experiment, in dem man zwei Gegensätze zusammenwirft und unkontrolliert reagieren lässt. Bildung braucht klare Grundsätze mit 6 Werten. Für Experimente ist hier kein Raum. 9 T EM NH EW SA PERSPEKTIVEN UND STRUKTUREN Im hg-Interview nimmt der ehemalige Oberst im Generalstab und Büroleiter beim Chef des Stabes im NATO-Hauptquartier und heutige Bundestagsabgeordnete Roderich Kiesewetter Stellung zu aktuellen Fragen der Bundeswehr sowie der Außen- und Sicherheitspolitik. hg: Seit dem Eintritt in den Krieg in Afghanistan haben sich die Rolle und die Aufgaben der Bundeswehr stark gewandelt. Ist die heutige Struktur unserer Armee den veränderten Anforderungen noch gewachsen? hg: Herr Kiesewetter, hat sich seit Ihrer Wahl in den Bundestag Ihre Sichtweise auf Armee und Verteidigungspolitik verändert? „Es fehlt eine Diskussion über unsere sicherheitspolitischen Interessen.“ RODERICH KIESEWETTER: Mir ist noch bewusster geworden, wie fleißig und strukturiert in der Bundeswehr gearbeitet wird und welche Mühe die militärische Führung aufwenden muss, um das Parlament verständlich und umfassend zu informieren. Die Sicherheitspolitik ist heute auf einen sehr knappen Haushalt zugeschnitten. Viele Forderungen, die sicherheitspolitisch sinnvoll wären, sind derzeit nicht finanzierbar. Andere Rüstungsprojekte, wie der Eurofighter, sind für die heutige Einsatzlage überdimensioniert und technisch bereits nicht mehr auf dem erforderlichen Stand. Was fehlt ist eine grundsätzliche sicherheitspolitische Debatte über unsere Interessen sowie die zu ihrer Durchsetzung notwendigen Fähigkeiten und finanziellen Mittel. 10 RODERICH KIESEWETTER: Die Bundeswehr lebt in vielem noch in alten Strukturen, die meilenweit von der Einsatzwirklichkeit entfernt sind - das betrifft insbesondere die Streitkräfteverwaltung. Die Struktur des Verteidigungsministeriums ist historisch auf Machtbalance und Kontrolle ausgerichtet. Das erfordert Koordinierungsaufwand, der nicht immer zu leisten ist. Hier ließe sich viel straffen und verschlanken. Deshalb erwarten wir viel von der durch Minister zu Guttenberg angeschobenen Strukturreform der Bundeswehr. Knackpunkt sind dabei aber die knappen Haushaltsmittel - eine gute Reform kostet erst mal Geld. hg: Halten sie angesichts eines immer größeren Auslandsengagements der Bundeswehr und Einsatzsituationen, die schneller Entscheidungen bedürfen, das Festhalten am Parlamentsvorbehalt für den Streitkräfteeinsatz noch für zeitgemäß? RODERICH KIESEWETTER: Auf jeden Fall. Allerdings sollte sich das Parlament viel intensiver informieren. Außerdem braucht die Bundesregierung ein Krisenzentrum, um die verschiedenen Lagezentren in den Ministerien besser koordinieren und sich rascher und umfassender ein Bild machen zu können. Der Anspruch, eine Parlamentsarmee haben zu wollen, ist ein sehr hoher und er darf sich nicht auf Einsatzverlängerungsdebatten beschränken. Vielmehr geht es um Kenntnis der historischen, strategischen und kulturellen Zusammenhänge bei unseren Interessen- und Einsatzdiskussionen. hg: In der Vergangenheit wurde durch europäische Regierungen wiederholt eine stärkere politische Rolle der NATO angemahnt. Halten Sie dies für einen sinnvollen Vorschlag und wie soll sich in Zukunft das Verhältnis zwischen der NATO und Russland gestalten? RODERICH KIESEWETTER: Ich halte zunächst eine engere Zusammenarbeit zwischen NATO und EU für angebracht. Beiden Organisationen liegt das selbe Wertesystem zu Grunde und beide Organisationen ergänzen sich in ihren Fähigkeiten: Die EU verfügt über exzellente Fähigkeiten zum zivilen Krisenmanagement. Die NATO wiederum hat mehr Erfahrung im militärischen Bereich und bei der zivil-militärischen Zusammenarbeit. Eine vertrauensvolle Partnerschaft mit Russland, insbesondere bei der weiteren Abrüstung, ist der Schlüssel für langfristigen Frieden und Stabilität in Europa. Für die weitere Ausgestaltung des Verhältnisses mit Russland sollten wir auch China mit einbeziehen. Deshalb halte ich den Informationsaustausch über die OSZE und die Shanghai Cooperation Organisation, der neben China auch Russland und Indien angehören, für zielführend. 6 1963 geboren in Pfullendorf, aufgewachsen in Ellwangen, Oberst a. D. 1982 Studium der Wirtschaftswissenschaften in München und Austin, verschiedene berufliche Stationen und Auslandseinsätze bei der Bundeswehr 2002 Büroleiter beim Chef des Stabes im NATO-Hauptquartier 2009 Wahl in den Bundestag für den Wahlkreis Aalen-Heidenheim, Mitglied im Auswärtigen Ausschuss und Ausschuss für Europäische Angelegenheiten 2010 Obmann der CDU/CSU für Abrüstung und Rüstungskontrolle, Wahl zum Stellvertreter des Präsidenten des Reservistenverbandes W MEINUNG UNSER LAND – ZU SCHADE FÜR SCHWARZ-GRÜN? Strategische Aussichten auf den kommenden Landtagswahlkampf. IN Deutschland gibt es scheinbar nur noch eine Volkspartei, die CDU. Doch werden wir dieser Rolle bislang gerecht? Flügelkämpfe innerhalb der CDU, ein Überlebenskampf der Schwesterpartei verbunden mit ständigen Sticheleien aus München in Richtung Berlin. Helmut Kohl stellte in den 80er Jahren bei ähnlichen Auseinandersetzungen treffend fest: die Hauptstadt dieser Republik liegt in Bonn. Manchmal fragt man sich also schon, wo die Führungsstärke aus Berlin bleibt. Solange die SPD im Tal der Tränen verharrte, konnten wir die Schwäche der anderen als unsere Stärke verkaufen. Zwar würden zurzeit über 43 % der Wähler in Baden-Württemberg CDU wählen. Doch trotz guter Sachpolitik sollte man sich seiner Sache nie zu sicher sein. Soll heißen, im Ländle kann sich die CDU eigentlich nur selbst schlagen. Die Menschen in BadenWürttemberg sind mit der Arbeit der CDU mehr als zufrieden. Das liegt zum einen an der erfolgreichen Sacharbeit der Landesregierung, sicherlich aber auch am hervorragenden Wechsel von Oettinger auf Mappus und an einer mehr als gelungenen Kabinettsumbildung. Die SPD im Land findet während- dessen überhaupt nicht statt und wird so oder so keine Regierungsbeteiligung auf absehbare Zeit erreichen. „Egal wer mit uns regieren darf, eine Regierung ohne die CDU wird es nicht geben.“ Stellen sich also folgende Fragen: absolute Mehrheit, schwarz-gelb oder gar schwarzgrün? Letzteres sollte sicherlich nicht unsere Wahlkampflinie bestimmen. Diese muss zum Ziel haben, die CDU so stark wie möglich zu machen. Sie sollte aber gleichzeitig keine Koalitionsaussage enthalten. Denn die FDP gibt von Zeit zu Zeit nicht nur in Berlin, sondern auch in Stuttgart ein schwaches Bild ab. Unglückliche Gesetzentwürfe oder reine Blockadehaltung stehen sinnvollem Regieren öfter Mal im Weg. Wie sonst kann man das nächtliche Alkoholverkaufsverbot mit gleichzeitiger Verlängerung der Ladenöffnungszeit oder den Streit um den Kauf der Steuersünder-CD verstehen? Warum sonst können Schulen auf eigenen Wunsch immer noch keine Videoüberwachung installieren? Die Behauptung, dass sich all das in einem schwarz-grünen Bündnis bessern würde, liegt mir fern. Aber auf alle Fälle werden sich die Grünen als zweit- oder zumindest als drittstärkste politische Kraft im Land etablieren. Und daher sollte sich auch die CDU in Baden-Württemberg nicht von vornherein einer schwarz-grünen Regierungskoalition verschließen. Zumindest nicht auf ewig. Die Maxime sollte folglich lauten: egal, wer mit uns regieren darf, eine Regierung ohne die CDU wird es nicht geben. Denn dafür wäre unser Land definitiv zu schade. 6 WAS BRINGT DIE ZUKUNFT? ZWISCHENRUF: DIE FREIHEIT BLEIBT AUF DER STRASSE. Google Street View ermöglicht uns neue Einblicke. GOOGLE Street View bedeutet zuallererst einen Freiheitsgewinn, da man sich in absehbarer Zeit einen Überblick darüber verschaffen kann, wie gepflegt Häuserfassaden im Städtevergleich sind oder wie viele Dönerbuden je km/² eine Einkaufsstraße zu bieten hat. Und als Internetsüchtiger kann man nun auch wieder öfter auf die Straße gehen. Bei Google Street View darf auf der anderen Seite aber auch ein Eingriff in die Privatsphäre nicht übersehen werden. Trotz aller Freiheit des Internets gibt es in Deutschland sinnigerweise die Rechte auf Privatsphäre und informationelle Selbstbestimmung. Die Frage virtueller versus realer Freiheit hat Bundesverbraucherschutz- ministerin Ilse Aigner (CSU) auch folgerichtig beantwortet: Jeder Bürger muss das Recht behalten, über die Verwendung seiner persönlichen Daten selbst zu entscheiden. Google Street View soll demnach eingereichte Widersprüche verarbeiten und durch Eigentümer oder Mieter widersprochene Häusern aus dem Dienst herausnehmen. Die Alternative wäre gewesen, es wie die Piratenpartei zu machen und zu Google Street View keine Meinung zu haben. Bei dem breiten Spektrum an politischen Themen, die diese Organisation abdeckt, kann schon mal der Rundblick fehlen. über Google Street View zu informieren und sensibilisieren sowie Sammelwiderspruchslisten zu Google Street View in den Rathäusern auszulegen, kann dazu beitragen, 6 mehr Freiheit in die Straßen zu tragen. Jetzt sind unsere Städte und Gemeinden gefragt, weitere Einblicke zu liefern. Bürger 11 AU S ’M L Ä N D L E JU UND RCDS GEGEN VERFASSTE STUDIERENDENSCHAFT Bilger: Keine neuen Belastungen für Studenten. DIE Junge Union lehnt die Einführung einer verfassten Studierendenschaft an den badenwürttembergischen Hochschulen ab. "Verfasste Studierendenschaft bedeutet Zwangsmitgliedschaft und Zwangsbeitrag für alle Studenten. Wir sind gegen solche neuen Belastungen", erklärt JU-Chef Steffen Bilger. Die JU kritisiert deshalb auch das Verhalten mancher Uni-Rektoren, die sich als Reaktion auf den sogenannten „Bildungsstreik“ dieser Forderung linker Studentengruppen angeschlossen hatten. Nach Meinung der JU sollten die Rektoren eher auf konkrete Verbesserungen an ihren Hochschulen setzen und nicht überholte Konzepte aus den 70er-Jahren wieder aufwärmen. Anstatt neue und kostspielige Strukturen zu schaffen, setzt die JU auf eine Ausweitung der studentischen Mitbestimmungsmöglichkeiten bei konkreten Themen wie Studienordnung oder Mittelverwendung. 6 JU GEGEN AUFNAHME VON GUANTANAMOHÄFTLINGEN NORDWÜRTTEMBERG: BEZIRKSTAG Björn Hannemann neuer Bezirksvorsitzender. WEITERGEDACHT. Erwartungen an eine Politik, die Probleme nicht auf morgen verschiebt. Unter diesem Titel hat die JU Nordwürttemberg auf ihrem Bezirkstag in Altbach nahe Esslingen einen umfassenden Leitantrag zum Thema Generationengerechtigkeit verabschiedet. Im Mittelpunkt standen daneben die Neuwahlen des Bezirksvorstandes. Neuer Bezirksvorsitzender ist Björn Hannemann aus dem Kreisverband Heilbronn, der mit 95,7 % der Stimmen gewählt wurde. Der 27-jährige folgt damit auf Uwe Wiedmann, der nach insgesamt zehn Jahren im Bezirksvorstand nicht mehr zur Wahl angetreten war. Hannemann 12 Björn Hannemann folgt Uwe Wiedmann DISKUSSION ZUM INTERNETRECHT AM 17. März trafen sich die PG Netzpolitik der JU BadenWürttemberg und die PG Medienpolitik der JU Nordwürttemberg zur Diskussion mit Prof. Dr. Volker Haug, der an der Universität Stuttgart die Vorlesung „Internetrecht“ hält. Dabei wurde schnell deutlich, dass es im „Querschnittsphänomen Internet“ auf viele Fragen keine einfachen Antworten gibt: So gilt es beispielsweise beim Datenschutz einen Mittelweg zu finden, der einerseits berücksichtigt, dass die Daten, die z. B. bei Banken oder auch bei staatlichen Stellen vorhanden sind, detaillierte Rückschlüsse über Lebensgewohnheiten zulassen und entsprechend geschützt werden müssen, andererseits aber kleine und mittlere Unternehmen nicht durch Prüfpflichten überfordert oder zur einfachen Beute von Abmahnungen macht. 6 FELIX SCHREINER NEU IM LANDESVORSTAND Bilger: Sicherheit hat Vorrang. DIE Junge Union Baden-Württemberg wendet sich gegen die Aufnahme ehemaliger Guantanamo-Häftlinge im Südwesten. „Entweder sind diese Häftlinge wirklich ungefährlich - dann können sie auch in den USA aufgenommen werden. Oder sie sind nach wie vor gefährlich - dann dürfen sie auf keinen Fall nach Deutschland“ so JU-Landeschef Steffen Bilger. Die JU erwartet deswegen von Landesinnenminister Heribert Recht, dass er den Aufenthalt von Terrorismusverdächtigen im Land verhindert und auch bundesweit klar gegen die Linie von Innenminister de Maizière Stellung bezieht. Selbst bei derzeit ungefährlichen Ex-Terroristen bestehe angesichts der tief verwurzelten Radikalisierung stets die Gefahr von 6 Rückfällen. kritisierte in seiner Vorstellungsrede die Politik des CDU-Bundesverbandes und der Bundeskanzlerin, die „geprägt von Beliebigkeit“ sei und forderte eine Politik der klaren Grundsätze. 6 Felix Schreiner Maria-Lena Weiss DER erst 24-jährige Waldshuter Landtagskandidat Felix Schreiner ist neues Mitglied im JU-Landesvorstand. Er wurde vom Landesausschuss als Nachfolger des ausgeschiedenen Südbadeners Sven Ganter nachgewählt. Neue Schriftführerin ist die 29-jährige Tuttlinger Rechtsanwältin Maria-Lena Weiss, die bisher schon Beisitzerin im JU-Landesvorstand war. 6 BEZIRKSVORSTAND ZU GAST BEI „EHLGÖTZ KOMPRESSOREN“ ANFANG Februar war der Bezirksvorstand der JU Nordbaden bei der Karlsruher Firma „Ehlgötz Kompressoren“ zu Gast. Nach einem Gespräch mit dem Inhaber, Stadtrat Thorsten Ehlgötz, standen weitere Themen wie die Planung der diesjährigen JU-Reise sowie der am 7. und 8. Mai in Freudenstadt stattfindende Bezirkstag auf der Tagesordnung. „Wir bedanken uns bei Thorsten Ehlgötz, für die Möglichkeit, in seinen Räumen zu tagen und werden auch weiterhin ein offenes Ohr für die Anliegen des Mittelstands haben“, so der Bezirksvorsitzende Jochen Fürniß. 6 AU S ’M L Ä N D L E HOCHSCHULLANDSCHAFT SOLL WEITER WACHSEN WAHLERGEBNISSE Staatssekretär Birk beim Neujahrsempfang der JU Württemberg-Hohenzollern. Vorsitzender: Björn Hannemann I Stv. Vorsitzende: Steffen Kirsch, Viola Mahrenbach I Finanzreferent: Philipp Kordowich I Pressereferent: Hannes Griepentrog I Schriftführer: Martin Barthau I Bildungsreferent: Christian Kühn I Beisitzer: Matthias Bergander, Heiko Dietterle, Fabian Gramling, Konstantin Kiesel, Pius Köder, Simon Lange, Kai Steffen Meier, Silke Mittnacht, Ivo Odak, Matthias Scheible ÜBER 40 Gäste konnte der Bezirksvorsitzende Norbert Lins beim diesjährigen Neujahrsempfang in Überlingen begrüßen. Als Festredner widmete sich Wissenschaftsstaatssekretär Dietrich Birk der Bildungspolitik als Wirtschaftsmotor des Landes. „Ausbildung muss dort stattfinden, wo auch die Wertschöpfung ist“, brachte Birk seine Botschaft auf den Punkt. Daher sei die dezentrale Bildungsstruktur des Landes mit seinem differenzierten Hochschulsystem und den dualen Hochschulen das Erfolgsgeheimnis des Landes. Die Schwerpunkte müssten in Zukunft im Ausbau des Technologietransfers, dem Austausch von Wirtschaft und Wissen- KV ALB-DONAU-ULM schaft und im Ausbau der Hochschulen im ländlichen Raum liegen. Mit Blick auf den Bologna-Prozess räumte Birk ein, dass Nachbesserungen nötig seien, die in den kommenden Monaten zusammen mit den Hoch6 schulen erarbeitet würden. LANDTAGWAHL 2011: FÜNF JU-KANDIDATEN DIE JU im Land ist glücklich über den Erfolg junger Kandidaten bei den Nominierungsveranstaltungen der CDU-Kreisverbände. Mit Andreas Deuschle (Esslingen), Nikolas Löbel (Mannheim), Claudius Kranz (Mannheim), Matthias Pröfrock (Waiblingen) und Felix Schreiner (Waldshut) haben fünf Kandi- daten aus den Reihen der Jungen Union gute Aussichten, 2011 in den Landtag einzuziehen. „Fünf Erstkandidaten und zahlreiche Zweitkandidaten belegen, dass die JU als einzige politische Jugendorganisation breit im Land vertreten ist“, sagte JU-Landeschef Steffen 6 Bilger. JUNGE CDA: WECHSEL AN DER SPITZE Tom Gläser DER nordwürttembergische Bezirkschef der Jungen CDA Tom Gläser wurde zum stellvertretenden Bundesvorsitzenden gewählt. Gläser zufolge muss eine Jugendorganisation mit christlich sozialem Hintergrund „gerade in den Bereichen Integration und Bildung Farbe bekennen.“ Manfred Benedikter als neuer Landesvorsitzender der Jungen CDA folgt Florian J. P. Enser. „Eine wachsende Wirtschaft kann nur durch wach6 sende Menschlichkeit entstehen“, so Benedikter bei Amtsantritt. JUNGE UNION SÜDBADEN MIT POLIT-PROMIS BEIM SKIFAHREN AUF DEM FELDBERG BEIM Skitag der JU Südbaden entdeckten die JUler den Feldberg als Freizeit- und Tourismusregion. Besonderes Highlight war das Promi-Skirennen, bei dem der ehemalige Regierungspräsident Dr. Norbert Nothhelfer, der südbadische Europaabgeordnete Dr. Andreas Schwab und der Bürgermeister der Gemeinde Feldberg, Stefan Wirbser, gegeneinander angetreten sind. „Der Schwarzwald und insbesondere der Feldberg sind einzigartige Ziele für die Ferien- und Freizeitgestaltung in Südbaden. Der Tourismus dort ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Die JU Südbaden setzt sich dafür ein, dass dieser im Einklang mit der BV NORDWÜRTTEMBERG Natur und den Menschen weiterhin gefördert wird“, so Johannes Rothenberger, Vorsitzender der JU Südbaden. Für alle Ski-Neulinge führte Maria-Lena Weiß, Mitglied im Landes6 vorstand, einen Anfängerkurs durch. Vorsitzender: Manuel Hagel I Stv. Vorsitzende: Thomas Allinger, Andreas Braun, Paul Guter I Finanzreferent: Wolfgang Schmauder I Pressereferentin: Claudia Wiese I Schriftführer: Thomas Braun I Neumitgliederbeauftragter: Christof Nagel I Internetreferentin: Jessica Kulitz I Geschäftsführer: Daniel Grup I Beisitzer: Fabian Breymaier, Dominik Eißler, Veronika Konrad, Peter Kotz, Julian Laitenberger, Patrick Mang, David Matuschek, Mirjam Plangger, Sabine Scherb, Michael Schiööer KV BIBERACH Vorsitzender: Armin Härle I Stv. Vorsitzende: Christian Jäger, Thomas Klejnowski, Mario Wied I Finanzreferent: Dominik Waller I Beisitzer: Thomas Brenner, Philipp Jutz, Roland Kegel, Michael Kuhn, Patrick Schneider, Anja Traber KV HOHENLOHE Vorsitzender: David Kappel I Stv. Vorsitzende: Steffen Deibel, Tim Grobshäuser, Konstantin Kiesel I Geschäftsführer: Peter Wirth I Finanzreferent: Rüdiger Volk I Pressereferent: Simon Eberle I Schriftführer: Kai Rüdele I Beisitzer: Corinna Drotleff, Matthias Kammerer, Michael Köber, Karina Mayer, Daniel Reif, Emanuel Roth, Daniel Stäudle, Dominik Tröber, Karl Vekony, Markus Wilhelm KV OSTALB Vorsitzender: Christoph Mayer I Stv. Vorsitzende: Tim Bückner, Kathrin Strobel I Finanzreferentin: Bianca Krauß I Pressereferent: Michael Hahn I Internetreferent: Achim Bihr I Bildungsreferentin: Ariane Winter I Referent für das Mitgliedermagazin: Christopher Grampes I Beisitzer: Julian Barthle, Frank Hauber, Timo Herrmann, Andreas Latzko, Valérie LeMaire, Marc Loeffler, Marco Mattheis, Florian Reinhart, Julian Schwarz und David Sopp LV JUNGE CDA Vorsitzender: Manfred Benedikter I Stv. Vorsitzende: Florian J. P. Enser, Christian Fang, Claudia Wiese I Finanzreferent: Stephan Boudgoust I Schriftführerin: Samira Mammadova I Pressesprecher: Tom Gläser I Internetreferent: Sebastian Schiller I Beisitzer: Viktor Andreas , Thomas Benski, Sabine Blaschka, Stefan H. Bußhardt, Benjamin Caruthers, Michael Fausel, Vassillios Gagavouzis, Manuel Hagel, Peter Kotz, Tom Krug, David Matuschek, Jan Schmidt, Marcus Schneider, Christian Schuster, Sabine Seeger, Alexander Stefansky im Kreis oder Bezirk? 7 Neuwahlen Alle Wahlergebnisse zur Veröffentlichung bitte an: [email protected]. 13 B I LG E R S B O T S C H A F T B I LG E R M I TG L I E D E R S TAT I S T I K Bezirksverbände im Vergleich Vergleich Mitgliederstand 31.12.09 und 31.3.10 Zugang/Abgang 01.01.07/30.06.07 Platz Bezirksverband Gesamt Veränderung Platz Bezirksverband Gesamt Veränderung 1. 1. 2. 2. 3. 3. 4. 4. Nordbaden Nordwürttemberg Württ.-Hohenzollern Südbaden Nordwürttemberg Württemberg-Hoh. Südbaden 2.840 3.083 3.664 2.500 2.134 3.818 2.360 2.018 1,6% 0,7% 0,6% -0,6% 0,6% -0,7% -2,6% -0,8% Kreisverbände im Vergleich Zugang/Abgang 01.01.07 / 30.06.07 Platz Kreisverband Gesamt Veränderung 1. Platz 2. 1. 3. 2. 4. 3. 5. 4. 6. 5. 7. 6. 8. 7. 9. 8. 10. 9. 11. 10. 12. 11. 13. 12. 14. 13. 15. 14. 16. 15. 17. 16. 18. 17. 19. 18. 20. 19. 21. 20. 22. 21. 23. 22. 24. 23. 25. 24. 26. 25. 27. 27. 28. 28. 29. 29. 30. 30. 31. 31. 32. 32. 33. 33. 34. 34. 35. 35. 36. 36. 37. 37. 38. 38. 39. 39. 40. 40. 41. 41. 42. Heidelberg 130Veränderung 9,2% Kreisverband Gesamt Biberach 217 8,0% Breisgau-Hochschw. 162 Freudenstadt 157 14,9% 7,5% Neckar-Odenwald 47665 10,7% Calw 4,8% Freiburg 203 Mannheim 175 7,4%3,6% Heidelberg 114 Reutlingen 362 6,5%3,4% Ravensburg 365 Heilbronn 306 6,4%3,0% Lörrach 87179 6,1%2,9% Breisgau-Hochschw. Schwäbisch-Hall 122 Karlsruhe-Stadt 282 6,1%2,2% Enzkreis/Pforzheim 16152 5,9%2,0% Baden-Baden Heidenheim 135 Konstanz 221 5,5%1,8% Heilbronn 343 Stuttgart 452 4,6%1,8% Hohenlohe 124 Ortenau 291 3,3%1,4% Tuttlingen 36682 3,1%1,2% Emmendingen Main-Tauber 343 Enzkreis/Pforzheim 172 3,0%1,2% Schwarzwald-Baar 202 Tübingen 183 2,5%1,1% Rems-Murr 408 Ravensburg 441 2,5%0,5% Stuttgart 437 Esslingen 248 2,3%0,4% Mannheim 148 Böblingen 270 2,1%0,0% Bodensee 196 Hohenlohe 122 1,6%0,0% Zollernalb 369 Rems-Murr 386 0,5%0,0% Konstanz 225 Rastatt 142 0,4%0,0% Göppingen 267 Tuttlingen 400 0,4% -0,5% Calw 72544 0,0% Neckar-Odenwald -0,6% Freudenstadt 117 Bodensee 209 0,0% -1,0% Rastatt 122 Main-Tauber 519 0,0% -1,0% Biberach 226 Rhein-Neckar 719 0,0% -1,0% Reutlingen 321 Waldshut 104-0,3% -1,0% Rhein-Neckar 688 Karlsruhe-Land 645-0,6% -1,4% Alb-Donau/Ulm 372 Göppingen 265-0,8% -1,5% Karlsruhe-Land 649 Ostalb 716-0,9% -1,5% Ostalb 599 Freiburg 186-1,3% -2,1% Waldshut 145 Zollernalb 309-1,4% -2,5% Esslingen 288 Schwäbisch-Hall 112-1,7% -2,6% Karlsruhe-Stadt 236 Schwarzwald-Baar 222-2,5% -2,6% Böblingen 234 Alb-Donau/Ulm 393-2,9% -3,2% Emmendingen 76301-3,8% Ludwigsburg -3,2% Ortenau 33051-4,9% Lörrach -3,8% Ludwigsburg 364 Rottweil 282-5,7% -5,1% Rottweil 338 Sigmaringen 386-6,1% -6,1% Tübingen 147 Heidenheim 121-7,0% -9,0% Baden-Baden 57 -8,1% Sigmaringen 364 -17,3% JU-Landesverband 11.419 -0,3% JU-Landesverband 10.998 0,1% R E DA K T I O N S S C H LUS S 7 15. Juni 2010 Alle Beiträge sind in digitaler Form und einschließlich Fotos mit einer Bildauflösung von min. 300 dpi an [email protected] zu senden. Die Redaktion behält sich Änderungen und Kürzungen der eingereichten Beiträge vor. Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung von Herausgeber und Redaktion wieder. 14 5 BB – BILGERS BOTSCHAFT in der letzten Ausgabe der hg musste ich noch die katastrophale Vertretung der jungen Generation und der Jungen Union in der Landespolitik beklagen. Mittlerweile können wir viel positiver gestimmt auf das Landtagswahljahr 2011 hinarbeiten: fünf JU-Kandidaten haben bereits die Nominierung in einem Landtagswahlkreis gewinnen können und auch etliche Zweitkandidaten kommen aus unseren Reihen. Ich gratuliere noch einmal sehr herzlich Andreas Deuschle (Esslingen), Claudius Kranz, Nikolas Löbel (beide Mannheim), Dr. Matthias Pröfrock (Waiblingen) und Felix Schreiner (Waldshut) zur Nominierung. Wir werden alles daran setzen, dass diese fünf Kandidaten nun auch ihre Landtagswahlkreise gewinnen. Die Unterstützung der gesamten Jungen Union ist ihnen gewiss. Im wahlfreien Jahr 2010 beschäftigt sich die Junge Union Baden-Württemberg bewusst mit einigen wichtigen Themen, die in einem Wahljahr vielleicht mitunter zu kurz kommen. So nahmen wir die erfolgreiche Arbeit der Projektgruppe Integration zum Anlass, unsere Orts- und Kreisvorsitzenden zu einer Konferenz einzuladen, um über die Situation von Ausländern in Baden-Württemberg zu diskutieren und Möglichkeiten der politischen Beteiligung zu besprechen. Ein Leitfaden wurde erstellt und bei der Konferenz vorgelegt, in dem sich viele gute Anregungen für Eure Arbeit vor Ort befinden. Meine Bitte an alle unsere Verbände ist es, die Integration von Migranten in die JU-Arbeit auf die Agenda zu nehmen. Viele von ihnen sind für unsere Grundsätze und Überzeugungen sehr aufgeschlossen und warten nur darauf, mit uns in Kontakt zu kommen. Angesichts eines Anteils von 19% der Jugendlichen in Baden-Württemberg, die über einen Migrationshintergrund verfügen, sollte dies für uns eine selbstverständliche Überlegung sein. Deutlich wurde auch, dass wir uns mehr CDUFunktionsträger mit Migrationshintergrund in politischer Verantwortung wünschen würden. Leider hat die neue niedersächsische Sozialministerin Aygül Özkan den engagierten Migranten in der CDU mit ihren Aussagen zur Verbannung christlicher Symbole aus unseren Schulen und zum EU-Beitritt der Türkei einen Bärendienst erwiesen, denn nun fühlen sich all jene bestätigt, die in solchen Personalentscheidungen ein Risiko sehen. Die Ablehnung christlicher Symbole und die Befürwortung der EU-Mitgliedschaft der Türkei durch eine CDU-Landesministerin hat auch in der Jungen Union im Land für große Empörung gesorgt. Es war gut, dass Frau Özkan deutlich gemacht wurde, dass solche Positionen nicht nur unklug oder ungeschickt waren, sondern sich mit grundsätzlichen Überzeugungen der Union nicht vereinbaren lassen. Liebe Freunde, dieses Jahr blickt die Junge Union Baden-Württemberg auf eine 40-jährige Geschichte als Landesverband zurück. Bei der Erstellung unserer Jubiläums-Chronik und dem Durchblättern früherer hg-Ausgaben oder der Rechenschaftsberichte der vergangenen Jahre und Jahrzehnte wird deutlich, auf was für eine großartige Erfolgsbilanz die Junge Union Baden-Württemberg zurückblicken kann. Das Jubiläum ist für uns Anlass genug, in unserem Bemühen, diese Erfolgsbilanz weiter fortzusetzen nicht nachzulassen. Herzliche Grüße Steffen Bilger [email protected] L A N D E S TAG 2 0 1 0 JU-LANDESTAG 18.–19. September 2010 Ehingen, Alb-Donau-Kreis 7 Leitantrag „Politik für uns“ 7 Interessante Gäste 7 Zwei Tage Politik zum Mitmachen www.ju-bw.de POLITIK FÜR UNS. DER LEITANTRAG ZUM MITMACHEN. Im März 2011 wird ein neuer Landtag gewählt. Ein halbes Jahr davor entscheidet die JU über die wichtigsten Inhalte für die junge Generation. Nullverschuldung, gentechnikfreies BadenWürttemberg oder G8 und Studiengebühren - welche Themen der JU-Landestag behandelt, das können dieses Mal die Mitglieder direkt mitentscheiden: Einfach die „Politik-für-unsWunschliste“ der hg ausfüllen und ab damit an die JU Baden-Württemberg. DER diesjährige JU-Landestag am 18./19. September wird ganz im Zeichen der Landtagswahl 2011 stehen. Unter dem Titel „Politik für uns“ soll der dortige Leitantrag die Erwartungen der jungen Generation an die Landespolitik in den kommenden Jahren formulieren. Die „Politik-für-uns-Wunschliste“ der hg ermöglicht es, aus den genannten Politikfeldern und Einzelthemen bis zu zehn Wunschthemen auszuwählen. Auch ist es möglich, weitere Themenwünsche anzuführen oder dem Landesverband Anregungen zum Landestagsthema „Politik für uns.“ zu geben. Die meistgenannten Themen wird der Leitantrag behandeln und in den Mittelpunkt der JU-Arbeit zur Landtagswahl stellen. 6 7 7 Haushalt ❒ ❒ ❒ ❒ Nullverschuldung als oberstes Ziel Sparen bei Erziehung und Bildung Länderfinanzausgleich abschaffen staatliche Aufgaben abbauen Wirtschaft und Finanzen ❒ Jugendarbeitslosigkeit, Ausbildungsplatzmangel ❒ Befristetete Jobs, Zeitarbeit und Arbeitsmarkflexibilisierung ❒ Euro und Stabilitätspakt ❒ Finanzmarktregulierung ❒ Renten-Soli zur Sicherung der Rente unserer Generation ❒ Steuerpolitik Erziehung und Bildung ❒ Mehrgliedriges Schulsystem erhalten ❒ G8 reformieren ❒ Kinderschule und längeres gemeinsames Lernen ❒ Bologna-Reform ❒ Studienfinanzierung Gesellschaft ❒ Anspruch auf Kinderbetreuung / Pflegezeiten ❒ Familien fördern und privilegieren ❒ Gleichstellungspolitik und Quoten ❒ Integrationspolitik Netzpolitik ❒ Internetsperren ❒ digitales Urheberrecht ❒ Datenschutz ❒ Opferschutz im Netz Öffentliche Sicherheit ❒ Jugendkriminalität ❒ Jugendstrafrecht und Jugendstrafvollzug ❒ Sicherheit an öffentlichen Plätzen und im Nahverkehr Umwelt und Verkehr ❒ gentechnikfreies Baden-Württemberg ❒ Landwirtschafts-Subventionen ❒ Energiemix, Windkraft und Atomausstieg ❒ Flächenverbrauch ❒ PKW-Maut ❒ Umweltzonen Partei und Politik ❒ Verjüngung in Partei und Fraktionen ❒ Einbeziehung „junger Themen“ ❒ mehr Möglichkeiten zur projektbezogenen Mitarbeit ❒ verstärkte Nutzung moderner Medien Weitere Themenvorschläge und Anregungen: PLATZ FÜR IDEEN: Sende Deinen Beitrag zum Thema „Politik für uns“ einfach per Post an JU Baden-Württemberg, Hasenbergstraße 49b, 70176 Stuttgart oder per Fax an 07 11 / 66 904 45. 15 I M P R E S SUM TERMINE 2010 JULI 03. 26. 13. BV Südbaden Außerordentlicher Bezirkstag zur Netzpolitik in Rottweil Beginn 10:00Uhr AK Ländlicher Raum Gespräch mit Sozialministerin Monika Stolz MdL zum Thema “Ärztliche Versorgung im ländlichen Raum“ Beginn 16:30Uhr Herausgeber: Junge Union Baden-Württemberg, Hasenbergerstraße 49 b, 70176 Stuttgart Tel. 0711/ 66904-53, Fax 0711/ 66904-45 [email protected], www.ju-bw.de LV Baden-Württemberg Maueraktion SEPTEMBER 18./19. LV Baden-Württemberg Landestag in Ehingen 7 weitere Informationen auf Seite 15 dieser hg 25./26. LV Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Saarland Südwestkonferenz im Saarland OKTOBER AUGUST 05.–08. LV Baden-Württemberg Cadenabbia Kolloqium 7 weitere Informationen auf Seite 2 dieser hg 15.–17. JU Bundesverband Deutschlandtag in Potsdam 7 Weitere aktuelle Termine auf www.ju-bw.de. Chefredakteur: Ralf Stefan Hübner Chef vom Dienst/Anzeigen: Swen Menzel Redaktion: Alexander Dörr, Raid Gharib, Philipp Kordowich, Isabell Siedler, Isabelle-Florentine Weichselgartner, Uwe Wiedmann Druck: Rösler Druck GmbH, Gmünder Straße 100, 73614 Schorndorf Tel. 07181/939-930, Fax 07181/939-939 [email protected], www.roeslerdruck.de Layout und Satz: DOGMA 360° Communications Ingo Sombrutzki Falkengasse 4, 73614 Schorndorf Tel. 07181/40698-0, Fax 07181/40698-20 [email protected], www.dogma.info Auflage/Erscheinungsweise 13.000 Exemplare, vierteljährlich Weitere Autoren: Steffen Bilger, Hannes Griepentrog, Nikolas Löbel Fotonachweis: Hannes Griepentrog, Jacques Grießmayer, Hendrik Warda Für JU-Mitglieder ist der Bezugspreis im Mitgliedsbeitrag enthalten. B I L D U N G S TAT T M E H R W E R T S T E U E R . Was der Mittelstand schon lange weiß, will die Politik jetzt umsetzen: Bis 2015 sollen 10 Prozent des Bruttoinlandsprodukts in Bildung und Forschung fließen. Bleibt die Frage: Wer wird davon konkret profitieren? Schon heute stellt der Mittelstand über 80% aller Ausbildungsbetriebe. Dazu gehört auch die REMAG Unternehmensgruppe und ihre 600 Mitarbeiter. Seit Jahren ist die Ausbildung und Entwicklung unserer Fach- und Führungskräfte ein zentraler Strategiebestandteil. So investiert man wirkungsvoll in die Zukunft. Und nicht mit obskuren Mehrwertsteuersätzen... Unternehmensgruppe REMAG AG: Leistungsvielfalt in Stahl Mehr Informationen unter www.remag.de „In der REMAG habe ich nicht nur alles Wichtige über den Handel gelernt – sondern auch darüber, wie man als Mensch handeln sollte.“ Sandra Watzl, 22 Jahre, Ausbildung zur Groß- und Außenhandelskauffrau bei der REMAG Südbayern – vom BDS für soziales Engagement in der Freizeit ausgezeichnet als Auszubildende des Jahres 2009 in der Kategorie "Ausbildung plus".