Bericht – 25.03.2015 Golfclub Waldeck

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Bericht – 25.03.2015 Golfclub Waldeck
Bericht – 25.03.2015
Golfclub Waldeck – Waldeck Course
Wir alle, die wir diesen verrückten Sport ausüben und lieben, kennen dieses Gefühl. Dieses
Gefühl dass manchmal ein Ball, ein Sack mit Schlägern und eine grüne Wiese ausreichen
können um Alles hinter sich zu lassen.
Ein kleiner weißer Ball, der einen den
Arbeitsstress und den Alltag komplett vergessen
lässt, wenn er in den ersten Strahlen der tief
stehenden Morgensonne glänzt.
Dieses Gefühl kroch mir heute Morgen durch jede
Zelle als ich auf Loch 1 des Waldeck Courses
aufteete. Ein Ball, ein Bag mit Schlägern und ich,
eine Runde Golf vor mir und der Stress hinter mir.
Eine kurze Aufwärmung mit dem notwendigen
Dehnen und dann ab an den Ball.
Der erste Schlag dieser Runde war leider noch etwas zu hektisch, der Fade wo eigentlich ein
Draw hinsollte landete rechts des Fairwaybunkers im Rough. Aus dieser rechten Seite wollte
die Befreiung leider nicht recht glücken und so konnte ich erst den vierten Schlag auf das
Grün chippen und brauchte mit einem längeren Putt und einem hübschen Tap-In noch zwei
Putts. Mit einer 6 an diesem PAR 4 kann man zufrieden sein, muss man aber nicht.
An Loch 2 gelang mir nun der erste richtig gut getroffene Ball der Runde. Das Eisen 5 vom
Tee flog schnurgerade auf die rechte Grünhälfte zu, sprang noch einmal hoch und kam im
gemähten Rough hinter dem Grün zur Ruhe. Beim Chip beraubte mich dann leider der
Bounce weg von der Fahne einer PAR-Chance und ich musste mit einem sicheren Bogey
vorlieb nehmen.
Das folgende 377 Meter PAR 4 begann auch verhalten mit
einem schwach getroffenen Drive in das rechte Rough. So
hatte ich also noch gut 175 Meter zu gehen. Unter den
Augen des Schlosses, das im Schein der Sonne und dem
leichten Nebel im Hintergrund geradezu malerisch auf den
Golfplatz schaute, gelang mit aus der vernünftigen
Roughlage ein gutes Eisen 4, das kurz vor dem
Grünbunker zur Ruhe kam. Der folgende hohe Lobshot
über den Bunker war leider etwas zu lang und so musste
ich auf dem noch vom Winter gezeichneten Grün einen
Dreiputt zum Doppelbogey schlucken.
Kein guter Beginn für eine Runde. Aber das gute Wetter, der sanfte Wind und das
Zwitschern der Vögel am Waldrand entschädigten für Alles und so ging es motiviert und
fröhlich an das erste PAR 5 des Tages. Das leicht nach rechts abbiegende Loch spielt sich
eigentlich nicht zu schwierig, doch nachdem mein vierter Schlag in einem
Wildschweinschaden zur Ruhe kam und es mir trotz Besserlegen nicht gelang einen
vernünftigen Chip aufs Grün zu zaubern musste ich auch hier das Doppelbogey in Kauf
nehmen.
Loch 5 brachte dann endlich auch sportlich die Wende der Runde. Kurz am Tee sammeln,
die Atmosphäre aufnehmen und dann noch einmal ran an den Ball als wäre es der erste
Schlag der Runde. Endlich wollte der Draw glücken, nach dem das Golferherz sich so sehr
gesehnt hat. Ein satt getroffener Drive mitten auf das Fairway und nur noch 110 Meter bis
zum Stock…der Schrei nach dem ersten PAR wurde im Hinterkopf laut. Doch wie so oft in
diesem Sport zeigt einem der Golfgott sofort, dass man doch nicht der Held aller Grüns ist.
Das Pitching Wedge flog noch tapfer und hoch in den zarten Gegenwind, kam aber leider
sehr weit weg von der Fahne zur Ruhe. Daraufhin musste ich mich erneut mit einem Dreiputt
begnügen.
Das darauf folgende Dogleg nach links zählt zu meinen absoluten Favoriten des Platzes. Mit
einem guten Drive kann man sich in eine Topposition bringen um mindestens einen sicheren
PAR einzustreichen. Doch eben jener Drive wollte diesmal nicht gelingen. Der Ball landete
weit rechts neben den am Bunker arbeitenden Greenkeepern, denen ich jedoch mit einem
schönen Eisen 6 aus 155 Metern zeigen konnte, dass ich auch in die richtige Richtung
schlagen kann. Mit Chip und zwei Putts scheiterte mein PAR-Versuch leider erneut am
kurzen Spiel.
Als Kehrtwende zu Loch 6 ist Loch 7 ein anspruchsvolles Dogleg nach rechts, bei dem das
Fairway vom Herrenabschlag durch einen großen Busch ca. 30 Meter vom Abschlag entfernt
verteidigt wird. Der gewollte Draw geriet etwas zu stark und verlor dadurch deutlich an
Länge. 150 Meter, leicht unterm Ball stehend, die Sonne vor mir die bisher mäßige Runde
hinter mir…keine Situation die ein Golfer liebt. Der etwas dünn geschlagene Ball kam kurz
vor dem Grün zur Ruhe und mit einem hohen Chip und einem lockeren 1-Meter-Putt wollte
nun endlich das erste PAR der Runde glücken.
Mit neuem Mut im Rücken griff ich an der 8 ohne zu zögern zum Eisen 4, welches in einer
sauberen Linkskurve in den Grünbunker kullerte. Der Sandschlag geriet zu kurz aber vom
Vorgrün konnte ich mit zwei Putts noch mein Bogey retten.
Den Abschluss dieser vordienstlichen 9-Loch-Runde
konnte ich so, nach zwei ordentlich gespielten
Löchern, genießen. Der leichte Nebel in der Senke
zwischen dem Abschlag und der weit entfernten
Fahne und die friedliche Stille des Platzes luden
regelrecht zum Träumen ein.
Traumhaft flog dann auch der Drive in einer nahezu
perfekten Draw Kurve kurz vor den Vogelmast auf
die linke Fairwayseite. Die Lage schrie nach dem
Holz 3 um den nächsten PAR zu erzwingen und mit
einem vernünftigen Ende vom Golfplatz an den
Arbeitsplatz zu wechseln.
Das Hölzchen ließ den Ball schnurgerade den Hügel hinaufpfeifen und die Lage Mitte
Fairway und 35 Meter bis zum Stock stärkte meine Gier auf das PAR noch. Doch dann der
Fehler…ein zu lockeres Approach-Wedge kam im Vorgrün, statt tot an der Fahne, zur Ruhe.
Aus 10 Metern musste ich dann auch wieder einen Dreiputt schlucken und die 6 notieren.
Unterm Strich steht eine Runde die Lust auf mehr macht. Wetter, das die Landschaft von
ihrer schönsten, ihrer charakteristischen Seite zeigte und das Tal zwischen dem Golfplatz
und dem Schloss wie ein romantisches Stillleben wirken ließ.
Eine Runde mit schönen Schlägen und einem ausbaufähigen Score.
Mein Ziel für die nächste „Tagebuch-Runde“ ist 45 und ich hoffe Ihnen auch wieder eine so
schöne Runde bei so tollen Bedingungen berichten zu können.
Bis nächste Woche
Dorian Ammer