Faszination Parawing

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Faszination Parawing
Faszination Parawing:
Wie ich zu diesem faszinierenden
Sport kam.
Mich faszinierten schon immer Lenkdrachen, wollte mir aber eigentlich nie einen
Drachen zulegen.
Als im Jahr 2000 mein Geschäftskollege mich überredete, uns Lenkdrachen zu
kaufen. Gesagt, getan gingen wir in einen Drachenladen und kauften uns einen
Delta-Lenkdrachen. Wir verbrachten abends, wenn der Wind gut war, jede freie
Minute auf einer Wiese.
Doch bald darauf lasen wir in einer Zeitschrift von Lenkmatten. Wir entschlossen
uns, auch solch ein Gerät anzuschaffen.
Im Internet haben wir uns also eine Lenkmatte bestellt. Es war eine Matte mit den
Maßen 3,00m x 0,7m. Diese Matte hatte uns bei gutem Wind fast über den Acker
gezogen. Uns hatte das Drachenfieber erfasst.
Ich nahm nun meine Lenkmatte auch einmal nach Südtirol mit. Bei einem
Spaziergang im Winter auf dem Reschensee probierte ich die Matte auch mal aus,
mich mit einem sogenannten „Teller“ über den zugefrorenen Reschensee ziehen zu
lassen. Es war damals schon ein schönes Gefühl vom Wind gezogen zu werden. In
dieser Zeit beobachtete ich schon die Parawinger und die Softkites, die sich mit
Skiern über den See flitzten.
Nun stand meine Entscheidung fest, dass ich mir auch so etwas anschaffen musste.
Ich entschied mich für einen Vierleiner, einen NASA-Wing mit 7m². Als zu Hause
mal wieder der Schnee fiel, entschied ich mich mit meinen Skiern und dem
Vierleiner nach Stötten zu fahren um das Teil auszuprobieren. Oben in Stötten
angekommen war der Wind meines Erachtens optimal. Mitunter waren auch
Parawinger vor Ort. Diese segelten schon über Wege und Abhänge hinweg.
Zu diesem Zeitpunkt lernte ich die Nachteile von einem Vierleiner kennen. Bis man
die 4 Leinen ausgerollt hat und die Matte endlich mit Schnee beschwert startklar
gemacht hatte, sind die Parawinger schon lange unterwegs.
Aber nun konzentrierte ich mich nur noch auf meinen Vierleiner und meine Skier.
An den vorderen Leinen leicht gezogen ging der Wind auch schon kräftig in die 7
Quadratmeterfläche. Ich zog daraufhin gleich wieder die 2 hinteren Leinen und
schon lag dieser wieder ruhig im Schnee. Nun wollte ich es also wissen. Ich zog nun
wieder an den vorderen Leinen der Knebel und ließ den Drachen nach oben in den
hellblauen Himmel. Schon ging es ab mit den Skiern über die schneebedeckten
Gelände. Das Gefühl: Einzigartig!
Nur wie kommt man wieder zurück? Ich bremste mit den Skiern ab und wollte den
Drachen halb herunterlassen. Das war der falsche Weg. Denn nun blies der Wind
kräftiger in die Drachenfläche. Ich landete mit voller Wucht auf dem Bauch und mit
dem Gesicht im Schnee. Nun wurde ich mindestens 30 Meter über die Schneedecke
geschleift. Die Skier wurden mir weggerissen. Ich spürte die volle Kraft des Windes.
Nun dachte ich an die 2 hinteren Bremsleinen. Ich zog daran und schon kam der
Drachen wieder runter in den Schnee. Danach konnte ich meine Skier im Schnee
zusammensuchen. So sammelte ich an diesem Tag viel Erfahrung mit dem Element
„Wind“ zusammen mit Drachen und Skiern.
An diesem Tag sprach ich einen Parawinger an und unterhielt mich sehr gut mit ihm.
Was ich zu diesem Zeitpunkt nicht wusste, dass ich mit Wolf Beringer persönlich
gesprochen habe. Ich informierte mich auch mal über den Preis eines Parawings.
Dies fand ich aber zu diesem Zeitpunkt zu teuer im Gegensatz zu meinem
Vierleiner.
Im Jahr darauf fuhr ich mit meinem Vierleiner auf dem zugefrorenen Reschensee
umher. Da lernte ich auch mehrere Parawinger kennen. Einer bot mir sogar einen
gebrauchten Parawing an. Einen Parawing UL mit 14m². Nach einem Versuch hatte
ich mich entschieden diesen zu kaufen. Nach ein paar Fahrten wusste ich, ich bin
dem Parawingfieber verfallen. Ich kaufte mir nun auch das Buch von Wolf Beringer
(PARAWINGS Mit erfolgreicher Technik zur Faszination: Im Buchhandel
erhältlich unter der ISBN 3-88180-091-3)
Nun fuhr ich den Parawing 1 Jahr. Der Nachteil war, das bei Starkwind mit dem
14m² Parawing nicht mehr gefahren werden kann. Da lag schon etwas Frust in mir,
dass ich nicht auf die Eisfläche konnte und musste den anderen zusehen.
Das Jahr darauf entschloss ich mich nach einem gebrauchten 8m² Parawing zu
suchen. Ich hatte Glück, dass ein
Parawinger gerade einen 8er zu
verkaufen hatte, da er 2 davon hatte. Ein
Blick in den Geldbeutel hatte ich zögernd
den Parawing gekauft. Aber ich habe es
bis heute nicht bereut diesen zu kaufen.
Nun gab es bis zu diesem Zeitpunkt
nichts mehr zu Toppen.
Das Jahr darauf an einem Herbsttag Ende
November war ich meiner Familie und mit
meinen Parawings in Stötten. Die Wiesen
hatten schon gefrorene Schneedecken. Mitunter waren auch schon vor Ort die TopParawinger Wolf Beringer und Robby Kramer. Die beiden schwebten an dem
wunderschönen Sonntagnachmittag durch die Lüfte. Ich fuhr nur am Boden über die
gefrorene Schneedecke mit meinem UL-Parawing. Als ich die beiden so durch die
Lüfte schweben sah, wusste ich, es war da noch was, was ich noch erleben und
spüren wollte. Das Schweben mit einem Parawing.
Mit einem sehr guten Gespräch mit beiden, gab ich Wolf den Auftrag mir einen 17m²
Vollprofil zu fertigen. Wolf versprach mir diesen bis Weihnachten zu fertigen. Dies
war mir recht, denn um diese Zeit fuhren wir wie jedes Jahr nach Südtirol zum
Skifahren. Da konnte ich den neuen Parawing ausprobieren.
In dieser Saison konnte ich noch viel lernen. Den besten Freestyler mit dem
Parawing, Robby Kramer, hatte ich in diesen Wochen als Lehrer. Er brachte mir die
Grundkenntnisse vom Parawing Freestyle bei. Ein Abenteuer bleibt mir
unvergessen. Es war ein schöner Nachmittag am Reschensee aber mit wenig Wind.
Ich und meine Familie entschlossen uns zum Haidersee runter zu fahren. Robby
wollte noch ein paar Kurven auf dem Reschensee drehen.
Er glaubte nicht mehr, dass unten am Haidersee der Wind noch besser sein würde
als hier. Trotzdem wir versuchten es. Als wir ankamen war tatsächlich noch besserer
Wind als oben am Reschensee. Wir gaben Robby über das Handy bescheid, und er
packte seine Sachen zusammen und wollte runter kommen. Nach ca. einer halben
Stunde wurde auf einmal der Wind weniger. Fast kein Wind mehr. Wir hatten ein
schlechtes Gewissen gegenüber Robby, da er ja schon unterwegs zu uns war.
Meine Frau hatte uns einen Glühwein gemacht, den wir uns nun zu uns nahmen.
Nun traf Robby ein. Er war zuversichtlich. Er brachte gleich seine ganze Ausrüstung
von seinem Reisemobil mit. Wir boten ihm auch einen Glühwein an, den er nicht
verneinte. Wir tranken einen Becher Glühwein und schon frischte der Wind wieder
auf. Es war schon ziemlich spätgeworden. Die Sonne verschwand hinter den
Bergen. Wir fuhren auf dem Haidersee. Je dunkler es wurde, desto stärker wurde
der Wind. Robby erklärte mir noch die letzten Einzelheiten des Freestylefliegens. Ich
war bereit.
Der Wind wurde stärker aber er war gleichmäßig. Ich fuhr schon recht schnell und
baute mit den Skiern den richtigen Druck
auf. Ich dachte jetzt oder nie. Ich stellte den
Parawing in den Wind und legte meine
Führungsstange nach vorne an meinen
Kopf. Was ich nun erlebte, war
unbeschreiblich. Ich hebte ab und es ging
nach oben. Schier unendlich. Einfach
faszinierend. Danach eine perfekte
Landung. Einfach super. Es kamen etliche
Sprünge dazu. Manche gut manche aber
nicht gut, so dass ich auch von oben in den
Schnee knallte.
Als es schon dunkel war und wir immer noch auf dem Haidersee fuhren bzw. flogen,
erinnerte ich mich an die Mondscheinparty, die Robby im Buch von Wolf Beringer
beschrieben hatte. So fühlte ich mich auch:
Bis zu diesem Tag konnte ich mir nicht vorstellen, jemals solche Glücksgefühle zu
erleben in einer Sportart, die mir fremd war und den riesigen Vorteil hat, dass es
wirklich wenige gibt, die solch Augenblicke genießen dürfen!
Nun war wirklich der sogenannte Knoten geplatzt. Die weiteren Tage fuhren wir auf
dem Reschensee auf und ab. Ich gab meine Kenntnisse meinem Sohn und meiner
Frau weiter, so dass sie auch der Faszination verfallen sind.
Meinem Sohn haben wir nun auch einen 6m² selbst angefertigt. Er lernte auch sehr
schnell mit dem Parawing umzugehen. Auch er hatte einen sehr guten Lehrer,
Robby Kramer. Nun in dieser Saison habe ich mir einen 24m² Parawing zugelegt
und bin nun gespannt wie sich dieser verhält, und ob die Flüge noch faszinierenden
sind als ich sie bisher je erlebt habe.

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