Vortrag - Stadtarchiv Mannheim

„MITTWOCHS BEIM ARCHIV“
Vortrag
Dr. Harald Stockert (Stadtarchiv Mannheim – ISG)
„Ihr unterthänigster Galleriedirektor“
Die vergessene Großherzogliche Gemäldegalerie
im Mannheimer Schloss des 19. Jahrhunderts
Mittwoch, 11. Mai 2016, 19 Uhr
Friedrich-Walter-Saal des Stadtarchivs–ISG
Collini-Center Mannheim, Erdgeschoss
Eine Zeitung bescheinigte ihr 1881 „Aschenbrödelhaftigkeit“, „Bescheidenheit“, aber
auch eine große „Vornehmheit“ und „Glanz“. Doch schon die Zeitgenossen
beklagten, dass die Großherzogliche Gemäldegalerie im Mannheimer Schloss vom
Publikum mehr oder weniger ignoriert wurde. Heute ist sie weitgehend vergessen.
Dabei war es zunächst ein ambitioniertes Unternehmen, als Karl Friedrich von
Baden 1803 damit begann, eine neue Sammlung für das Mannheimer Schloss zu
erwerben. Sie sollte ein Ersatz sein für die verlorenen Kunstschätze, die nach
München abtransportiert worden waren. Mit letztlich knapp 300 Werken, vornehmlich
niederländischer Meister, reichte sie zumindest quantitativ an ihren Vorgänger heran.
Und sie wurde von Galeriedirektoren geleitet, die selbst alle Künstler waren und
teilweise überregionales Renommee genossen. Dennoch sollte es keine
Erfolgsgeschichte werden. Im 20. Jahrhunderts wurde die Galerie aufgelöst; ihre
Bilder befinden sich heute in der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe, der Kunsthalle
Mannheim und in den Reiss-Engelhorn-Museen.
Dr. Harald Stockert vom Stadtarchiv Mannheim – ISG gibt in seinem Vortrag einen
Überblick über die vergessene Geschichte der Großherzoglichen Gemäldegalerie in
Mannheim. Im Mittelpunkt stehen dabei auch ihre Direktoren, deren Handakten
heute im Stadtarchiv Mannheim verwahrt werden. Die Dokumente bieten einen Blick
hinter die Kulissen der Gemäldegalerie und offenbaren dabei nicht nur die
vielfältigen Aufgaben und das schöpferische Wirken der Direktoren, sondern auch
das ständige Ringen des Künstlers mit der Bürokratie.
Foto: Lichte Räume der Kunst – Blick in die Gemäldegalerie, um 1925. Stadtarchiv Mannheim – ISG
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