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Fach Dozent Digitaltechnik Urs Reimann Technikerschule schweizerische höhere Fachschule HF Kapitel 07 Seite 1 von 32 DIGITALTECHNIK 07 FLIP-FLOP’S Fach Dozent Digitaltechnik Urs Reimann Technikerschule schweizerische höhere Fachschule HF Kapitel 07 Seite 2 von 32 Inhalt 1 FLIP FLOP / KIPPSCHALTUNGEN ......................................................................................................... 3 1.1 1.2 1.3 2 NICHT-TAKTGESTEUERTE FLIPFLOPS ............................................................................................. 7 2.1 3 ZUSAMMENFASSUNG: FLIPFLOP-KLASSIFIZIERUNG ................................................................................. 4 VEREINBARUNGEN ................................................................................................................................... 4 STATISCHE / DYNAMISCHE EINGÄNGE...................................................................................................... 6 RS-FLIP-FLOP AUS NOR-VERKNÜPFUNGEN ............................................................................................ 7 TAKTZUSTANDGESTEUERTE FLIPFLOPS......................................................................................... 9 3.1 3.2 ZUSTANDSGESTEUERTES RS-FLIP-FLOP: ............................................................................................... 10 DAS D-FLIPFLOP (DATA LATCH) .............................................................................................................. 12 4 TAKTFLANKENGESTEUERTE FLIPFLOPS ...................................................................................... 14 5 EINFLANKENGESTEUERTE FLIPFLOPS .......................................................................................... 16 5.1 5.2 5.3 5.4 6 DAS RS-FLIPFLOP .................................................................................................................................. 16 DAS T-FLIPFLOP .................................................................................................................................... 18 DAS D-FLIPFLOP .................................................................................................................................... 20 DAS JK-FLIPFLOP .................................................................................................................................. 22 ZWEIFLANKENGESTEUERTE FLIPFLOPS....................................................................................... 24 6.1 6.2 DAS RS-MASTER-SLAVE-FLIPFLOP ....................................................................................................... 24 DAS JK-MASTER-SLAVE-FLIPFLOP ....................................................................................................... 25 7 CHARAKTERISTISCHE GLEICHUNG ................................................................................................ 27 8 MONOSTABILE KIPPSTUFEN .............................................................................................................. 28 8.1 8.2 9 MONOSTABILE KIPPSTUFEN MIT VERZÖGERUNGSZEIT .......................................................................... 29 VERZÖGERUNGSGLIEDER ....................................................................................................................... 30 HAZARDS (LAUFZEITEFFEKTE) ......................................................................................................... 31 Fach Dozent Digitaltechnik Urs Reimann Technikerschule schweizerische höhere Fachschule HF Kapitel 07 Seite 3 von 32 1 Flip Flop / Kippschaltungen Kippschaltungen sind meist stark rückgekoppelte Verstärkerschaltungen, lassen sich aber auch mit logischen Gattern (NAND, NOR) realisieren. Die Gatter werden dabei als Verstärker betrieben (im Umschaltbereich). Das Ausgangssignal ist von den Zuständen der Eingangssignale und infolge der Rückkopplung auch von der Vorgeschichte abhängig. Es werden drei Gruppen von Kippschaltungen unterschieden: Multivibrator (Generator) astabil Erzeugen von Impulsfolgen. Univibrator (Monoflop) monostabil Ein Impuls schaltet aus dem stabilen Ruhezustand in den Verweilzustand. Nach Ablauf der Verweilzeit selbsttätiges Rückschalten in den Ruhezustand. Klassifizierung von Flipflops nach der Wirkungsweise des Taktes Speicherbaustein (Flipflop) bistabil Zwei stabile Zustände, die von aussen eingestellt werden können. Sie dienen zur Speicherung eines selbsttätiges wertes 0 bzw. 1. Fach Dozent Digitaltechnik Urs Reimann Technikerschule schweizerische höhere Fachschule HF Kapitel 07 Seite 4 von 32 1.1 Zusammenfassung: Flipflop-Klassifizierung Takt Steuerung ungetaktet ZustandsSteuerung ungetaktet FlankenSteuerung getaktet EinzustandsSteuerung getaktet 2-ZustandsSteuerung getaktet EinflankenSteuerung getaktet Zweiflanken Steuerung 1.2 RS JK D E T 1.1.1.1 E Vereinbarungen E 1 E 2 Q 1 Q 2 Anschlüsse für Speisungen werden grundsätzlich nicht gezeichnet.vAn den Beiden Ausgängen eines Flipflops liegen normalerweise entgegengesetzte Zustände. Zur Beschreibung der Arbeitsweise eines Flipflops werden die logischen Zustände 0 und 1 verwendet. Es dürfen auch Pegelangaben L und H benutzt werden. Wenn keine besonderen Angaben gemacht werden, gelten stets die Zuordnungen der positiven Logik (H = 1, L = 0). Zustand E1 schaltet das Flipflop auf Q1 = 1. Diesen Vorgang nennt man Setzvorgang. Hat das Flipflop bereits den Zustand Q1 = 1, so bewirkt die 1 am Eingang E1 nichts. Es erfolgt dann keine Umschaltung des Flipflops. Zustand E2 schaltet das Flipflop auf Q2 = 1. Diesen Vorgang nennt man Rücksetzvorgang. Hat das Flipflop bereits den Zustand Q2 = 1, so bewirkt die 1 am Eingang E2 nichts Fach Dozent Digitaltechnik Urs Reimann Technikerschule schweizerische höhere Fachschule HF Kapitel 07 Seite 5 von 32 Zustände 0 haben normalerweise keine steuernde Wirkung. Der Zustand Q1 kennzeichnet den Speicherzustand des Flipflops. Ist Q1 = 1, so hat das Flipflop den Wert 1 gespeichert. Selbstverständlich kann man auch Flipflops bauen, die durch 0-Zustände gesteuert werden. Diese Flipflops haben besondere, durch Negationskreis gekennzeichnete Eingänge und werden nur in geringem Umfang eingesetzt. E 1 Q 1 Q 2 E 2 Man verwendet häufig Flipflops mit einer festgelegten Grundstellung. Nach anlegen einer Speisespannung stellt sich dieses Flipflop stets auf den Zustand Q1 = 0 , Q2 = 1 ein. Dieser Schaltzustand wird Ruhezustand, Ruhelage oder Rücksetzzustand genannt. Der Ausgang, der bei Ruhelage den Wert = 1 hat, wurde früher durch einen dicken Balken gekennzeichnet. E 1 E 2 I = 0 Q 1 Q 2 Der Zustand Q1 = 1 und Q2 = 0 wird Arbeitszustand oder Setzzustand genannt. Man kann Flipflops so bauen, dass sie nach Einschalten der Versorgungsspannung den Zustand Q1 = 1 annehmen. E 1 E 2 I = 1 Q 1 Q 2 Neuerdings gibt es Flipflops, die nach Einschalten der Versorgungsspannung den Zustand haben, den sie beim Ausschalten der Versorgungsspannung hatten. Sie verlieren also bei Spannungsverlust die gespeicherte Information nicht. Bei Flipflops dieser Art ist im Schaltzeichen NV einzutragen (non volatile) E 1 E 2 N V Q 1 Q 2 Fach Dozent Digitaltechnik Urs Reimann Technikerschule schweizerische höhere Fachschule HF Kapitel 07 Seite 6 von 32 1.3 Statische / dynamische Eingänge Statische Eingänge sprechen auf Eingangszustände an. E t Q t Es gibt nun zwei Arten dynamischer Eingänge. Die eine Art spricht an, wenn der Eingangszustand von 0 auf 1 ändert. Ein solcher Eingang heisst dynamischer Eingang für die positive (ansteigende) Flanke. Symbol: E t Q t Ein dynamischer Eingang der zweiten Art spricht an, wenn der Eingangszustand sich von 1 auf 0 ändert. Es wird dynamischer Eingang für die negative (abfallende) Flanke genannt. Symbol: E t Q t Fach Dozent Digitaltechnik Urs Reimann Technikerschule schweizerische höhere Fachschule HF Kapitel 07 Seite 7 von 32 2 Nicht-taktgesteuerte Flipflops 2.1 RS-Flip-Flop aus NOR-Verknüpfungen Ein Flip-Flop wird aus zwei NOR-Vernüpfungen zusammengeschaltet. Bei diesem Flip-Flop dürfen die Ausgangspegel A1 und A2 keine gleichen Pegel führen, auch wenn es technisch möglich wäre. Schaltzeichen Im Schaltzeichen werden die Eingänge mit S(setzen) und R(rücksetzen) bezeichnet. Q 2 ist zu Q1 negiert. Wahrheitstabelle S R Q1 Q2 Zustand 1 0 1 0 Setzen 0 0 x x Speichern 0 1 0 1 Rücksetzen 1 1 x x Unbestimmt Setzen: Bei H-Pegel am S-Eingang wird der Ausgang Q1 auf H-Pegel gesetzt. Speichern: Führt der S-Eingang L-Pegel so bleibt der Ausgang Q1 unverändert. Rücksetzen: Wird der R-Eingang mit H-Pegel beschaltet, wird der Ausgang Q1 auf L-Pegel gesetzt. Unbestimmt: Werden beide Eingänge auf H-Pegel gesetzt, führen die Ausgänge zufällige Pegel. Fach Dozent Digitaltechnik Urs Reimann Technikerschule schweizerische höhere Fachschule HF Kapitel 07 Seite 8 von 32 Anwendung: z.B. Prellfreier Schalter Beispiel: Prellfreier Schalter Taster und Schalter haben den Nachteil, dass sie durch ihren mechanischen Aufbau prellen. Werden sie betätigt, wird durch das Kippen eine Kraft auf den Kontakt ausgelöst, die ihn im Submillimeterbereich schließen und öffnen lässt. Das Prellen entsteht genau an diesem Kontakt, zu dem der Schalter bewegt wird. Da in der Digitaltechnik aber einwandfreie Zustände gefordert sind (Zähler, Speicher) muss ein Zurückfallen des Signals verhindert werden. Das Problem wird z. B. durch ein einfaches RS-Flip-Flop gelöst. In diesem Fall handelt es sich um ein RS-Flip-Flop aus NOR-Logikbausteinen(also auch separat aufbaubar). Wegen der hohen Schaltgeschwindigkeit des RS-Flip-Flops bleibt es beim ersten Kontakt stehen und speichert diesen Logischen Wert, bis der andere Eingang beschaltet wird. Die Pulldown-Widerstände verhindern unbeschaltete Eingänge, während des Prellvorgangs. Fach Dozent Digitaltechnik Urs Reimann Technikerschule schweizerische höhere Fachschule HF Kapitel 07 Seite 9 von 32 3 Taktzustandgesteuerte Flipflops Beim nichttaktgesteuerten Flipflop ändert sich der Ausgangszustand einige Nanosekunden nach der Änderung des Eingangszustandes. Das ist in vielen Fällen unerwünscht. Man möchte die Änderung des Ausgangszustandes durch einen besonderen Befehl auslösen. Um dies zu erreichen, hat man taktzustandsgesteuerte Flipflops entwickelt. Diese Flipflops werden auch Auffang-Flipflops genannt, da sie vorwiegend zum Auffangen von Informationen verwendet werden. Diese zusätzliche Zeitsteuerung wird als Takt (engl. clock) bezeichnet, das entsprechende Signal als Taktsignal. In seiner Funktionalität entspricht dieser Takteingang der oben geforderten Latch-Funktion des einfachen Latch-FF. Das derart gesteuerte Flipflop wird als "getaktetes Flipflop" (engl. gated latch) bezeichnet. Das RS-Flipflop Zur Umwandlung des Basis-RS-Flipflops in ein taktgesteuertes Flipflop ist die Implementierung eines Takteinganges notwendig, der z.B. folgende Bedingung erfüllt: Takt = "1": die RS-Eingänge werden sofort ausgewertet, Takt = "0": die Auswertung der RS-Eingänge unterbleibt. Ausgehend vom RS-Grundbaustein kann diese Logik durch einfaches Vorschalten von zwei UND-Gattern realisiert werden: Grundaufbau & & Symbol >1 >1 Fach Dozent Digitaltechnik Urs Reimann Technikerschule schweizerische höhere Fachschule HF Kapitel 07 Seite 10 von 32 3.1 Zustandsgesteuertes RS-Flip-Flop: Ein Flip-Flop, dessen Setz- und Rücksetzeingang nur wirksam werden, wenn am Takteingang ein Signal anliegt. Dem Flip-Flop wird ein Takteingang C1 hinzugefügt. Wahrheitstabelle C R S Q1 Q2 Fach Dozent Digitaltechnik Urs Reimann Technikerschule schweizerische höhere Fachschule HF Kapitel 07 Seite 11 von 32 Zeitablaufdiagramm Fach Dozent Digitaltechnik Urs Reimann Technikerschule schweizerische höhere Fachschule HF Kapitel 07 Seite 12 von 32 3.2 Das D-Flipflop (data latch) Auch durch die Taktpegel-Steuerung ist beim RS-Flipflop der "verbotene" Zustand (R=S="1") nicht beseitigt worden. Eine geringfügige Änderung des getakteten RSFlipflops kann allerdings zur Vermeidung dieses Zustandes führen. In dieser abgewandelten Form des RS-FF wird der R-Eingang durch das invertierte S-Signal definiert, es existiert also nur noch ein einziges logisches Eingangssignal, das in diesem Fall dann als "D" (von Datum bzw. von engl. data oder delay) bezeichnet wird. Grundaufbau & & Das D-Flip-Flop besteht aus einem RS-Flip-Flop bei dem der Rücksetzeingang zum Setzeingang negiert ist. Dadurch wird verhindert, daß der unbestimmte Zustand eintritt. Wenn ein D-Flip-Flop RS-Eingänge hat, so lässt es sich über diese Eingänge taktunabhängig steuern. Symbol Ein solches Element stellt das Grundelement für statische Schreib-Lese-Speicher dar. Der einzige Eingang wird als Daten-Eingang bezeichnet. Die Speicherung wird nur mit dem Takteingang gesteuert. Das D-Flip-Flop gibt es als taktzustandsgesteuertes(siehe Schaltzeichen) und taktflankengesteuertes Flip-Flop. Fach Dozent Digitaltechnik Urs Reimann Technikerschule schweizerische höhere Fachschule HF Kapitel 07 Seite 13 von 32 Wahrheitstabelle E T Q1 Funktion 0 0 n Speichern 0 1 0 Rücksetzen 1 0 n Speichern 1 1 1 Setzen Immer wenn am Takteingang eine Null anliegt, wird egal welchen Pegel der Dateneingang hat, der vorhergehende Pegel am Ausgang gespeichert. Liegt amt Takteingang ein High-Pegel, und ein Low-Pegel am Dateneingang, so wird das Flip-Flop zurückgesetzt. Liegt am Takteingang ein High-Pegel, und ein High-Pegel am Dateneingang, so wird das Flip-Flop gesetzt. Zeitablaufdiagramm Fach Dozent Digitaltechnik Urs Reimann Technikerschule schweizerische höhere Fachschule HF Kapitel 07 Seite 14 von 32 4 Taktflankengesteuerte Flipflops Mit der Taktflankensteuerung erreicht man ein sehr genaues gleichzeitiges Schalten vieler Flipflops. Selbst bei grösseren Fertigungstoleranzen ergeben sich fast keine Abweichungen vom Soll-Schaltzeitpunkt. Mit Taktflankensteuerung werden Flipflops synchron geschaltet. Ein weiterer Vorteil der Taktflankensteuerung ist die Verminderung der Störanfälligkeit. Störsignale an den Eingängen können nur dann Störungen verursachen, wenn sie in dem sehr kurzen Zeitraum des Schaltens gerade anliegen. Vor und nach diesem Zeitraum haben Störsignale keinen Einfluss. Durch Taktflankensteuerung wird eine grössere Störsicherheit erreicht. Impulsglieder Für die Taktflankensteuerung werden Impulsglieder benötigt. Diese Glieder haben einen statischen und einen dynamischen Eingang und arbeiten im Prinzip wie UND-Glieder. Variante für eine Impulserzeugung: Symbol A & Z T Innerer Aufbau A T 1 Z Fach Dozent Digitaltechnik Urs Reimann Technikerschule schweizerische höhere Fachschule HF Kapitel 07 Seite 15 von 32 Zeitablaufdiagramm A t T t Z t Fach Dozent Digitaltechnik Urs Reimann Technikerschule schweizerische höhere Fachschule HF Kapitel 07 Seite 16 von 32 5 Einflankengesteuerte Flipflops 5.1 Das RS-Flipflop Aus dem nicht-taktgesteuerten RS-Flipflop wurde durch Vorschalten von zwei UNDGliedern vor die Eingänge ein taktzustandgesteuertes RS-Flipflop. Ersetzt man diese beiden UND-Glieder durch Impulsglieder, erhält man ein taktflankengesteuertes RSFlipflop. Symbol: Interner Aufbau: Wahrheitstabelle: Fach Dozent Digitaltechnik Urs Reimann Technikerschule schweizerische höhere Fachschule HF Kapitel 07 Seite 17 von 32 Zeitablaufdiagramm: Fach Dozent Digitaltechnik Urs Reimann Technikerschule schweizerische höhere Fachschule HF Kapitel 07 Seite 18 von 32 5.2 Das T-Flipflop Sehr häufig benötigt man ein Flipflop, das bei jeder steuernden Taktflanke in den anderen Zustand kippt. Als steuernde Taktflanke soll zunächst einmal die ansteigende Taktflanke (0 1) angenommen werden. Steht das Flipflop auf Q1 = 1, so soll es bei der kommenden ansteigenden Taktflanke auf Q1 = 0 schalten, bei der nächsten ansteigenden Taktflanke dann auf Q1 = 1 usw. Ein solches Flipflop wird Trigger-Flipflop oder kurz T-Flipflop genannt. Es kann aus dem einflankengesteuerten RS-Flipflop abgeleitet werden. Symbol: Interner Aufbau: Wahrheitstabelle: Fach Dozent Digitaltechnik Urs Reimann Technikerschule schweizerische höhere Fachschule HF Kapitel 07 Seite 19 von 32 Zeitablaufdiagramm: Fach Dozent Digitaltechnik Urs Reimann Technikerschule schweizerische höhere Fachschule HF Kapitel 07 Seite 20 von 32 5.3 Das D-Flipflop Das einflankengesteuerte D-Flipflop ist sehr ähnlich aufgebaut wie das taktzustandgesteuerte D-Flipflop. Sie unterscheiden sich nur in der Steuerung. Bei den einflankengesteuerten D-Flipflops gibt es solche, die bei ansteigender Flanke des Taktsignals schalten, und solche die bei abfallender Flanke des Taktsignals schalten. Symbol: Interner Aufbau: Wahrheitstabelle: Fach Dozent Digitaltechnik Urs Reimann Technikerschule schweizerische höhere Fachschule HF Kapitel 07 Seite 21 von 32 Zeitablaufdiagramm: Fach Dozent Digitaltechnik Urs Reimann Technikerschule schweizerische höhere Fachschule HF Kapitel 07 Seite 22 von 32 5.4 Das JK-Flipflop Das JK-Flipflop ist ein universelles Flipflop. Es hat den Speicherfall, Setfall und den Resetfall wie das RS-Flipflop. Jedoch gibt es keinen verbotenen Fall, sondern wird gleich wie beim T-Flopflop bei J =1 und K =1, in den Toggelzustand gebracht. Symbol: Interner Aufbau: Wahrheitstabelle: Fach Dozent Digitaltechnik Urs Reimann Technikerschule schweizerische höhere Fachschule HF Kapitel 07 Seite 23 von 32 Zeitablaufdiagramm: Fach Dozent Digitaltechnik Urs Reimann Technikerschule schweizerische höhere Fachschule HF Kapitel 07 Seite 24 von 32 6 Zweiflankengesteuerte Flipflops 6.1 Das RS-Master-Slave-Flipflop Die zweiflankengesteuerten Flipflops nehmen bei der ansteigenden Taktflanke das Eingangssignal auf. Dieses wird zwischengespeichert und erscheint zunächst noch nicht am Ausgang. Erst wenn die Taktflanke wieder abfällt, wird das Signal zum Ausgang durchgeschaltet und ist dann dort verfügbar. Man benötigt für dieses Verfahren zwei Speicher, also zwei zusammengeschaltete Flipflops. Das Flipflop, das die von aussen kommende Information aufnimmt, wird MasterFlipflop genannt. Das zweite Flipflop, das die Information vom Master übernimmt, heisst Slave-Flipflop. Das Master-Flipflop schaltet mit ansteigender Taktflanke und das Slave-Flipflop mit abfallender Taktflanke. Flipflops dieser Art werden Master-Slave-Flipflop genannt. Symbol: Interner Aufbau: Fach Dozent Digitaltechnik Urs Reimann Technikerschule schweizerische höhere Fachschule HF Kapitel 07 Seite 25 von 32 6.2 Das JK-Master-Slave-Flipflop Das JK-Flipflop ist ein universelles Flipflop. Es hat den Speicherfall, Setfall und den Resetfall wie das RS-Flipflop. Jedoch gibt es keinen verbotenen Fall, sondern wird gleich wie beim T-Flopflop bei J =1 und K =1, in den Toggelzustand gebracht. Symbol: Interner Aufbau: Wahrheitstabelle: Fach Dozent Digitaltechnik Urs Reimann Technikerschule schweizerische höhere Fachschule HF Kapitel 07 Seite 26 von 32 Zeitablaufdiagramm: Fach Dozent Digitaltechnik Urs Reimann Technikerschule schweizerische höhere Fachschule HF Kapitel 07 Seite 27 von 32 7 Charakteristische Gleichung Die Arbeitsweise von Flipflops wurde bisher in Worten erläutert und mit Wahrheitstabellen und Zeitablauf-Diagrammen beschrieben. Schaltungen, in denen Flipflops enthalten sind, sollten jedoch auch berechenbar sein. Es ist erwünscht, Flipflops mit Hilfe der Schaltalgebra zu erfassen. Da die Wahrheitstabellen von Flipflops bekannt sind, sollen aus diesen schaltalgebraische Gleichungen abgeleitet werden. Diese Gleichungen heissen charakteristische Gleichungen. Für jede Flipflop-Art lassen sich zugehörige charakteristische Gleichungen ableiten. Sie enthalten neben den Eingangsvariablen und der Ausgangsvariablen zwei Zeitangaben, die Zeitpunkte tn und tn+1. Beispiel für ein taktflankengesteuertes JK-Flipflop. Fach Dozent Digitaltechnik Urs Reimann Technikerschule schweizerische höhere Fachschule HF Kapitel 07 Seite 28 von 32 8 Monostabile Kippstufen Monostabile Kippstufen haben zwei Schaltzustände. Der eine wird stabiler Zustand, der andere nichtstabiler Zustand genannt. Im stabilen Zustand führt der Ausgang Q der Stufe ein 0-Signal. Der stabile stellt sich nach Anlegen der Speisespannung ein. Er bleibt so lange erhalten, bis durch ein Steuersignal am Eingang die Kippstufe in den nichtstabilen Zustand gekippt wird. Im nichtstabilen Zustand führt der Ausgang Q der Stufe ein 1-Signal. Die Dauer des nichtstabilen Zustandes wird durch extern anzuschliessende Bauteile bestimmt. Meist verwendet man einen Kondensator CT und einen Widerstand RT. Die Verweildauer tQ im nichtstabilen Zustand ergibt sich durch die Gleichung: tQ = 0.69 * RT * CT Eine Änderung des Eingangssignals während der Zeit tQ bleibt ohne Wirkung auf den Schaltzustand der monostabilen Kippstufe. t=5μs, R=333kΩ / C=47pF Symbole: Signal-Laufzeitdiagramme: Zustandssteuerung t t Steuerung: ansteigende Flanke t t Steuerung: abfallende Flanke t t Fach Dozent Digitaltechnik Urs Reimann Technikerschule schweizerische höhere Fachschule HF Kapitel 07 Seite 29 von 32 8.1 Monostabile Kippstufen mit Verzögerungszeit Monostabile Kippstufen können so gebaut sein, dass sie mit einer Verzögerung ansprechen. Die Verzögerungszeit kann im Schaltzeichen angegeben werden. Symbole: Signal- Laufzeitdiagramm: t t Nachtriggerbare monostabile Kippstufen Bei nachtriggerbaren monostabilen Kippstufen kann die Verweildauer tQ im nichtstabilen Zustand durch weitere Steuerimpulse verlängert werden. Symbole: Signal- Laufzeitdiagramm: t t Fach Dozent Digitaltechnik Urs Reimann Technikerschule schweizerische höhere Fachschule HF Kapitel 07 Seite 30 von 32 8.2 Verzögerungsglieder Verzögerungsglieder haben die Aufgabe, Signale zu verzögern. Symbole: Signal- Laufzeitdiagramme: t t t t t t Die Verzögerungszeit t1 gibt an, um welche Zeit ansteigende Signalflanken verzögert werden. Die Verzögerungszeit t2 gibt an, um welche Zeit abfallende Signalflanken verzögert werden. Fach Dozent Digitaltechnik Urs Reimann Technikerschule schweizerische höhere Fachschule HF Kapitel 07 Seite 31 von 32 9 Hazards (Laufzeiteffekte) Problemstellung Bislang wurden lediglich ideale Bausteine ohne jegliche Verknüpfungs-/Verarbeitungszeit betrachtet. Die bisherigen Ziele waren vor allem die theoretische Minimierung von Schaltfunktionen hinsichtlich Kosten- und Bausteinreduktion. In der Realität treffen wir jedoch auf Bausteine, die sehr wohl eine gewisse Zeit für die Verarbeitung von Signalen benötigen. Diese Verarbeitungszeit ist von Baustein zu Baustein verschieden, ja sogar ein und derselbe Baustein kann unter verschiedenen Umweltbedingungen (Temperatur, Feuchtigkeit etc.) ein völlig verschiedenes Laufzeitverhalten zeigen. Hinzu kommt, dass normalerweise die Signalflanken einer digitalen Schaltung nicht rechteckig verlaufen, sondern es eine gewisse Zeit in Anspruch nimmt, bis sich ein Signalpegel eingestellt hat. Auch diese Zeiten sind keinesfalls deterministisch. Es gibt also zeitlich versetzte Signalübergänge beim Übergang vom Eingangssignal zum Ausgangssignal. Beim Wechsel des Eingangssignals wird als dynamischer Signalübergang ein Wechsel des Ausgangssignals, als statischer Signalübergang ein gleichbleibendes Ausgangssignal bezeichnet. Beispiel: versetzte Signalübergänge Gegeben sei ein einfacher AND-Baustein, der diesmal jedoch eine Verarbeitungszeit (>0) besitzt (angedeutet durch das Verzögerungsglied „δ“): Der vereinfachte Signalverlauf - ohne Laufzeit der Signaländerung - sieht dann folgendermaßen aus: Fach Dozent Digitaltechnik Urs Reimann Technikerschule schweizerische höhere Fachschule HF Kapitel 07 Seite 32 von 32 Hazards Hazard, Hazard-Fehler: Ein Hazard ist eine Fehlermöglichkeit einer digitalen Schaltung aufgrund von Laufzeitfehlern. Ein Hazard-Fehler ist die mehrmalige Veränderung eines Ausgangssignals bei einem Übergang. Hazards werden wie folgt unterschieden: Struktur-Hazard liegen in der Struktur der Schaltung begründet sind behebbar durch andere Schaltnetz-Realisierung. Funktions-Hazard liegen in der logischen Funktion selbst begründet sind nicht durch andere Schaltnetz-Realisierungen behebbar. Achtung Insbesondere bei asynchronen Schaltnetzen ist demzufolge immer eine Laufzeitanalyse erforderlich, um Hazards vorzubeugen oder diese (wenn möglich) zu beseitigen.