- MAN Group

Transcription

- MAN Group
1/2014
Deutschland
Warum Euro 6 jetzt das Maß aller Dinge ist
Sauberer geht’s nicht!
1/2014
entdecken Sie
24
das
auch als digitale
Ausgabe auf dem tablet.
14 iNHaLT
impreSSum
04
1/2014
Das mAn mAgAzin erscheint dreimal pro Jahr in
16 Sprachen.
Drei Fragen an Josephine Bratzke,
Fahrerin eines Polizeibusses
Deutschland
Warum Euro 6 jetzt das Maß aller Dinge ist
Sauberer geht’s nicht!
das beste aus der mAn-Welt
02
Wie funktioniert eigentlich ein Fahr-
eine technisch geprägte Welt, mit interessan-
zeugtest am nördlichen Polarkreis? Was ist das
ten Themen aus dem Lkw- und Busbereich bis
Besondere an einem Euro 6-Motor? Und wel-
hin zu Turbinen und Motoren, die in Schiffen
che Rolle spielen Fernlinienbusse in Deutsch-
und Kraftwerken zum Einsatz kommen.
land, Malaysia und der Türkei? Die erste Aus-
Viel Freude beim Entdecken der folgenden
gabe des neuen MAN Magazin gibt Antworten
Seiten – oder laden Sie sich gratis die digitale
auf diese und weitere spannende Fragen. Es
Tablet-Ausgabe herunter, erhältlich als App
spiegelt die Welt wider, aus der MAN kommt:
für iOS und Android.
herAuSgeber MAN Unternehmenskommunikation
Andreas Lampersbach,
Ungererstraße 69, 80805 München
chefredAkteur Florian Wöst
redAktion Joachim Kelz, Claudia Weber,
Tel.: +49. 89. 1580-1175, [email protected],
www.man.eu
VerlAg Burda Creative Group GmbH,
Arabellastraße 23, 81925 München,
Tel.: +49. 89. 9250-1320, Fax: +49. 89. 9250-1680,
www.burdacreativegroup.com
redAktion & Autoren Klaus-Peter Hilger (Ltg.),
Vanessa Plodeck (Stv.), Yasmine Sailer (Stv.),
Tobias Birzer, Miriam Blum, Markus Boden,
Kirti Letsch, Jenni Roth, Christoph Sackmann,
Sibylle Schikora
mAnAging editorS Bojana Milankovic (Ltg.),
Marlene Freiberger
konzeption Stefan Lemle, A new kind
Artdirector Michael Weies, A new kind
grAfik Micheline Pollach, Alexandra Barlow,
Ulrike Schraberger
bildredAktion Elke Latinovic,
Heide Christiansen
titelbild Thorsten Rother Photography & Film
lektorAt Dr. Michael Petrow (Ltg.),
Jutta Schreiner
produktion Burda Creative Group GmbH
druck Gotteswinter und Aumaier GmbH,
Joseph-Dollinger-Bogen 22, 80807 München
nAchdruck mit Quellenangabe gestattet.
Änderungen sind mit der Redaktion
abzustimmen.
AboSerVice Thomas Mahler GmbH,
Postfach 50 04 65, 80974 München,
Tel.: +49. 89. 1580-3274,
[email protected]
copyright ©2013 bei MAN
und Burda Creative Group GmbH
06
Europas leise Lions
200 MAN-Hybridbusse sind in
europäischen Städten unterwegs.
08
Russland erfahren
Zwei MAN TGS im Effizienzduell – von
Sotschi über Jekaterinburg nach Moskau
28
10
Sicher durch die Saison
MAN ProfiDrive schult Busfahrer der
Bundesligamannschaften.
12
Gut gebrüllt!
Die Geschichte des MAN-Löwen
14
News
Meldungen aus der Welt von MAN
18
Einsteigen, bitte!
Fernbusse sind auch in Deutschland auf
dem Vormarsch.
24
Nächster Halt: Zukunft
Berliner Studenten haben mit MAN den
Bus von morgen entworfen.
28
Fotos: APPLE INC. Pr, Anja Weber, MAN (2), imagine china
einfach die
App kostenlos
downloaden:
Mit Blaulicht auf die Bühne
NEUE
wEBSEiTE!
BESUcHEN SiE unseren
neuen Internetauftritt unter
> www.man.eu/bus.
40
Saubermänner 6.0
Die neuen Euro 6-Fahrzeuge von MAN –
die ersten Kunden sind begeistert.
34
Harnstoff gegen Stickoxide
Die MAN-Technologie für Euro 6-Motoren
40
Saubere Riesen
Triple-E-Frachter setzen Maßstäbe, nicht
nur in puncto Größe.
46
Test bestanden
Der TÜV bescheinigt dem Bus höchste
Sicherheit.
48
Kraftakt in der Kältekammer
In Schweden machen Busse bei minus
35 Grad den Wintertest.
03
man magazin
1/2014
my man
Mit
Blaulicht
auf die Bühne
Polizeiobermeisterin Josephine Bratzke,
28 Jahre, ist seit drei Jahren bei der Technischen
Einsatzeinheit des Landesbereitschaftspolizeiamts Mecklenburg-Vorpommern. Seit Dezember 2012 kommt in ihrer Gruppe Wasserwerfer
und Sonderfahrzeuge ein neuer NEOPLAN
Cityliner-Reisebus zum Einsatz. Josephine
Bratzke ist eine der Fahrerinnen.
Was ist das Besondere an diesem Fahrzeug? Der Bus ist ja schon von außen ein Hingucker. Durch die polizeispezifische Beklebung fällt er auf jeden Fall auf, ich werde auch
regelmäßig darauf angesprochen. Er vermittelt ein schönes Fahrgefühl und liegt sehr stabil auf der Straße. Besonders im Gegensatz zu
unseren älteren Bussen, die schon viele Jahre
bei uns im Einsatz waren, ist das ein richtiger
Fahrkomfort.
Zu welchen Zwecken wird der Cityliner
eingesetzt? Der Bus dient in erster Linie zur
Beförderung der Einsatzkräfte, zum Beispiel
bei Großeinsätzen wie Demonstrationen oder
Fußballspielen. Und auch das Polizeiorchester
samt Instrumenten fährt mit dem Bus zu
Konzerten.
Braucht man eine spezielle Ausbildung,
um den Cityliner zu fahren? Zusätzlich zum
Busführerschein benötigt man einen polizeilichen Berechtigungsschein, um den Bus
auch in Einsatzlagen fahren zu dürfen – dann
unter Umständen auch mit Martinshorn und
Auch das Polizeiorchester
fährt mit Josephine Bratzke (M.)
im Polizeibus.
04
Foto: Bernd Jonkmanns
Blaulicht.
05
man magazin
1/2014
münchen
dresden
Die bayerische Metropole war
2010 der erste Einsatzort des
Lion’s City Hybrid.
Auch die „Modellregion Elektromobilität Sachsen“ setzt auf
Hybridtechnologie von MAN.
Europas
leise
An den haltestellen vor Louvre, Dresd-
06
Fotos: MAN
Die katalanische Hauptstadt
verfügt mit 21 Fahrzeugen über
die größte Hybridflotte Europas.
typische Stop-and-go entsteht, für den An-
Hybrid 2011 wächst die Europaflotte stetig –
trieb von Elektromotoren. Bei der lautlosen
200 Fahrzeuge sind derzeit in den Metropolen
del Triunfo kann man sie sehen, aber fast
Anfahrt kommen sie ganz ohne Hilfe des Die-
Europas unterwegs. Und Hybridbusse lohnen
nicht hören: Hybridbusse wie der MAN Lion’s
selmotors voran, der erst kurze Zeit später ein-
sich: So manche europäische Stadt bekommt
City nutzen die Bremsenergie, die durch das
springt. Seit dem Marktstart des Lion’s City
für die Anschaffung staatliche Förderung.
ner Oper, Münchner Rathaus und dem Arco
barcelona
Lions
paris
15 MAN-Hybridbusse sind
seit 2013 in der französischen
Hauptstadt unterwegs.
07
man magazin
Russland
erfahren
1/2014
Weites Land, groSSe Distanzen: Mit einer
heit, sich von einer für den russischen
Metropole Jekaterinburg am Fuß des Uralge-
Fläche von 17,1 Millionen Quadratkilometern
Fernverkehr optimierten MAN-Zugmaschine
birges bis nach Moskau. An zwölf Stationen
ist Russland das größte Land der Welt. Ob-
zu überzeugen. Im Rahmen der „Consistently
entlang der insgesamt über 10 000 Kilome-
wohl die Straßendichte vergleichsweise ge-
Efficient Tour“ gingen zwei Trucks im südrus-
ter langen Route wurden die Fahrzeuge den
ring ist, wird der Großteil des Güterverkehrs
sischen Sotschi, Austragungsort der Winter-
russischen Kunden vorgestellt. Im direkten
zwischen Westeuropa und Russland immer
olympiade 2014, an den Start: ein TGS mit
Vergleich verbrauchte der an die lokalen
noch per Lkw abgewickelt. Das erfordert be-
aerodynamisch angepasster Kabine und
Gegebenheiten angepasste TGS auf der Tour
sonders kraftstoffeffiziente Lösungen. Im Au-
MAN-TipMatic-Schaltung und ein konventio-
bis zu drei Liter Kraftstoff je 100 Kilometer
gust 2013 hatten russische Kunden Gelegen-
neller TGS. Die Effizienzfahrt führte über die
weniger als die Standard-Zugmaschine.
Russland
Moskau
Sotschi
Trail durch die Berge
Ein MAN TGS windet sich über
die Anhöhen des Kaukasus.
08
Foto: MAN
Vom subtropischen Sotschi
führte die Consistently Efficient Tour
über Sibirien bis nach Moskau.
09
man magazin
durch die Saison
selbst meister brauchen
Training: MAN schult auch
die Busfahrer des FC Bayern.
10
achtung, wasser! Im Training
üben die Fahrer Vollbremsungen,
die Wasserfontänen simulieren
dabei Hindernisse.
es ein Mal angewendet haben, können sie dieses Handlungsmuster in jeder Situation wieder abrufen.“ Heute ist die Bundesliga zu Gast
im ADAC Fahrsicherheitszentrum. Die Mannschaftsbusfahrer proben im Training den
Ernstfall. Denn ob von Fans der eigenen oder
der gegnerischen Mannschaft – belagert werden die Busse oft. Das erfordert Wachsamkeit,
schnelle Reaktionen und absolute Beherrschung des Fahrzeugs. „Die Fans fahren vor
den Bus, machen eine Vollbremsung, holen die
Die ADAC-Teststrecke in Schlüsselfeld/
Handys heraus und fotografieren“, erzählt
Nordbayern: sechs Busse und eine glatte
Sandra König, Fahrerin beim FC Bayern Mün-
Fahrbahn. Der erste Bus rollt los, in gerader
chen. Und Christian Schulz, Fahrer bei Borus-
Linie über den nassen Asphalt. Plötzlich
sia Dortmund, ist sich bewusst: „Wir haben
schießen Wasserfontänen aus dem Boden,
eine große Verantwortung.“ Um ihre Fußball-
verlangen dem Fahrer eine spontane Voll-
profis stets sicher ans Ziel zu bringen, können
bremsung ab. Zentimeter vor den Fontänen
sich die Busfahrer auf moderne Assistenzsys-
kommt der Bus zum Stehen.
teme verlassen – und sie nehmen regelmäßig
„Mit solchen Übungen sensibilisieren wir
an den Fahrtrainings von MAN ProfiDrive und
die Fahrer für den richtigen Umgang mit ih-
der NEOPLAN Academy teil. In 25 Ländern wer-
rem Fahrzeug“, erklärt Rolf Lechner, Leiter Bus-
den so jedes Jahr rund 4 000 Lkw- und Busfah-
Training bei MAN ProfiDrive, „denn wenn sie
rer geschult. > www.man.eu/profidrive-bus
Fotos: dpa Picture Alliance/MAN
Sicher
1/2014
11
man magazin
1/2014
Gut
History
gebrüllt!
Vorwärtsstrebend und DynamiscH: Der
1913
Löwe im Produktlogo von MAN ist nicht nur
Symbol für kraftvollen Antrieb – er blickt
auch auf eine lange Tradition zurück: 1913
1971
verwendet der in Braunschweig ansässige
Fahrzeughersteller Büssing das Wappentier
der Stadt erstmals für Werbezwecke. In der
allerersten Fassung schaute der Löwe sogar
nach links. 1921 wird er zum festen Bestandteil im Firmenlogo und bekommt seine stilisierte Form. 50 Jahre später, 1971 , kauft
MAN die Firma Büssing. Aus Wertschätzung
für die Leistungen, Erfindungen und Errungenschaften von Firmengründer Heinrich
Büssing übernimmt MAN den Löwen als
Signet in den Kühlergrill. 2012 schließlich,
zur Einführung der neuen TG-Fahrzeuge mit
Euro 6-Motoren, wird der Löwe erstmals von
der Wortmarke MAN losgelöst. Gleichzeitig
1921
wurde die Silhouette dynamischer gestaltet.
Als edle Prägung in der oberen Chromleiste
des Kühlergrills vermittelt er Emotionalität
Illustration: Thomas Thiesen
und Hochwertigkeit.
12
2012
13
man magazin
1/2014
Beim filmdreh im Mannschaftsbus durften Manuel
Neuer und Franck Ribéry
die Hauptrollen spielen.
Großauftrag aus Budapest
in der ersten Jahreshälfte 2014 liefert
sionsstandard und sorgen so für einen
MAN 106 neue Lion’s City-Stadtbusse nach
effizienten und umweltfreundlichen Per­
Ungarn. Die Verkehrsgesellschaft Volánbusz
sonennahverkehr. Ein modernes Fahrgast­
hat die Fahrzeuge für den Personennahver-
informationssystem sowie eine Klimaanlage
kehr in Budapest und den Vororten der
garantieren höchsten Komfort für die Fahr-
Hauptstadt geordert. Die Solobusse in Nie-
gäste. Die MAN Lion’s City-Busse verstärken
derflurbauweise werden von einem 280 PS
die rund 800 Fahrzeuge umfassende Flotte
starken Common-Rail-Dieselmotor ange-
von Volánbusz. Der Auftrag für MAN ist
trieben. Die Fahrzeuge mit Euro 6-Motoren
die bislang umfangreichste Bestellung von
entsprechen dem derzeit strengsten Emis­
Stadtbussen in Ungarn.
getriebegebläse von MAN Diesel & Turbo
Vakuumsystem für
Hygienepapierhersteller
Turbair-Vakuumsysteme zur Tissue-Produktion liefert MAN Diesel & Turbo an den
Hygienepapier-Hersteller First Quality Tissue
news
Bayern toppen Brückenschuss
in Anderson, South Carolina, USA. Der Auftrag
umfasst zwei mehrstufige Vakuumgebläse
inklusive Wasserabscheider, Schalldämpfer,
Steuerung und des kompletten Engineerings.
Das Duell der Teams geht in eine neue Runde.
Die Vakuumsysteme kommen in einer ATMOSPapiermaschine von Voith zum Einsatz und
dienen zur Entwässerung des Hygienepapiers.
Schon 2011 sorgten die Spieler von Borus-
dem rekordverdächtigen Clip, für den eigens
schwindigkeit halten. Bereits wenige Stunden
Sie spielen damit im Herstellungsprozess der
sia Dortmund mit ihrem Brückenschuss-
eine Straße gesperrt worden war, machten den
nach Veröffentlichung entwickelte sich das
Tissues eine wichtige Rolle. Turbair-Systeme
Video für einen YouTube-Hit. In ihrem eige-
Bayern-Stars einen Riesenspaß. „Ich hatte
Video auf YouTube zum echten Renner. Fans
von MAN Diesel & Turbo werden am Standort
nen Video setzten ihre Rivalen vom FC Bayern
direkt zugesagt, dass wir bei der Geschichte
beider Teams diskutierten eifrig über den Clip.
Zürich entwickelt und produziert. Durch ihren
in budapest
fahren bald
106 neue MAN
Lion’s City.
mitmachen“, erzählt Manuel Neuer. Für die
Bislang hatte der Brückenschuss der Bayern
nen Vordertür des fahrenden MAN-Mann-
Sicherheit der beiden Akteure sorgte ein
auf YouTube fast zwei Millionen Clicks. Das
schaftsbusses traf Franck Ribéry mit dem Ball
Stuntman. Damit er sich aus der Tür des
freut auch Hartmut Sander, Leiter Brand
nicht bloß einen Brückenpfeiler, sondern plat-
fahrenden Busses hinauslehnen konnte, war
Management der MAN Gruppe: „Wir wollten
Turbo seinen Marktanteil in der US-amerika-
zierte den Schuss gezielt auf einem kleinen
Neuer mit einem Gurt gesichert worden. Auch
mit der Neuauflage des Brückenschusses ein
nischen Papierindustrie weiter steigern.
Verkehrsschild dahinter. Und Bayern-Keeper
Busfahrer Michael Lauerbach hatte seinen An-
Duell mit besonderer Note – nicht verbissen,
Manuel Neuer hielt den Ball souverän an der
teil am Gelingen des Kunststücks, denn er
sondern mit einem Schuss Humor.“ Das Video
Hintertür des Busses. Die Dreharbeiten zu
musste den Bus auf exakt konstanter Ge-
gibt es auf > www.manschaftsbus.de.
keine lieferzeit für
Lkw bei „Trucks to go“
40
Zwei Jahre „Trucks to go“
Ob Sattelzugmaschine, Abrollkipper, Transport­
mischer, Kofferaufbauten oder andere Lkw – seit einem
Jahr finden Kunden von MAN auf der Internetplattform
die sofort zum Kauf bereitstehen, ganz ohne die üblichen Lieferzeiten. So können die Kunden bei Bedarf
schnell und einfach auf aktuell verfügbare Komplettfahrzeuge zugreifen. Fazit nach zwei Jahren: Über 1 000
Fahrzeuge wurden bereits über die Website verkauft.
Mehr Informationen und alle aktuellen Angebote unter
> www.man-truckstogo.com.
Fotos: MAN, getty images (1)
„Trucks to go“ eine große Auswahl an Neufahrzeugen,
14
hohen Effizienzgrad sparen sie bei der Papier-
kürzlich noch einmal eins drauf. Aus der offe-
Stadtbusse
für Tallinn
MAN lieferte Ende 2013 20 MAN
Lion’s City LE-Solobusse sowie 20 Lion’s
City GL-Gelenkbusse an die Verkehrs­
gesellschaft der estnischen Hauptstadt,
Tallinna Linnatranspordi AS (TLT).
produktion große Mengen Energie und Wasser ein. Mit dem Auftrag kann MAN Diesel &
Carnival Cruise Lines vertrauen auf MAN-Antrieb
Carnival Cruise LineS, die weltgrößte
Kreuzfahrtgesellschaft mit Sitz in Miami,
hat den Auftrag über fünf Motoren für ihren
neues­ten Luxusliner an MAN Diesel & Turbo
vergeben. Die Aggregate mit einer Gesamtleistung von 62 400 Kilowatt werden Teil des
dieselelektrischen Antriebs des Schiffs, das bei
der italienischen Werft Fincantieri im Frühjahr 2016 vom Stapel laufen soll. Mit einer
Tonnage von rund 133 500 Tonnen und einer
Kapazität von über 5 000 Passagieren wird es
Carnivals größter Liner.
Die motoren von MAN Diesel & Turbo verfügen
über moderne Common-Rail-Technologie.
15
man magazin
der braSilianiSche Staat
kaufte 2013 über 5 200 MANFahrzeuge.
mit originalbatterien
von man durch den
winter
gerade in den Wintermonaten sind Batterien durch niedrige Temperaturen und zusätzliche Verbraucher wie die Standheizung
newS
man latin america
baut Standort aus
besonders beansprucht. MAN Service bietet
deshalb in vielen Ländern Europas noch bis
Ende Februar Originalbatterien zu besonders
günstigen Konditionen an. Die Originalbatterien von MAN sind absolut wartungsfrei und
durch ihre Leistungsfähigkeit und Langlebigkeit bestens für den harten Einsatz in der kalten Jahreszeit geeignet. Die Batterien sind in
biS zum Jahr 2016 investiert MAN Latin
Investitionen in Resende wieder unser fester
America rund 330 Millionen Euro in den
Partner“, sagte Roberto Cortes, Geschäfts-
Ausbau seiner Produktionskapazitäten am
führer von MAN Latin America. Bereits zwi-
Standort Resende im brasilianischen Bun-
schen 2008 und 2011 hatte das Unterneh-
desstaat Rio de Janeiro sowie in die Pro-
men massiv in den Standort investiert. Der
duktentwicklung. MAN Latin America ist in
bra silianische Staat ist einer der größten
Brasilien Marktführer und produziert Lkw
Kunden von MAN Latin America. 2013 hat
und Busse der Marke Volkswagen sowie
die Regierung über 5 200 Fahrzeuge bestellt.
schwere Lkw der MAN TGX-Reihe. Der TGX
Das brasilianische Ministerium für Agrar-
ist in Brasilien jüngst zum „Truck of the Year
entwicklung erhält 1 747 Lkw für den Trans-
2013“ gekürt worden. Um die Investitionen
port von Trinkwasser und die Befesti-
zu fördern, gewährt der Bundesstaat dem
gung landwirtschaftlich genutzter Straßen.
Unternehmen Steuervergünstigungen und
2 603 Schulbusse gehen an das Bildungs-
attraktive Finanzierungsraten. „Die Regie-
ministerium des Bundesstaats São Paulo,
rung von Rio de Janeiro ist auch bei diesen
860 Fahrzeuge an die Armee.
den MAN-Servicebetrieben erhältlich.
für den winter
bestens geeignet:
Originalbatterien
Wir setzen Zeichen
Für den winterlichen Reisebusverkehr.
q Sicherheit
durch zahlreiche Griffkanten und Mikroverzahnungseffekte. Parallel dazu hält die
3D-Lamellentechnologie die Traktionswerte
über den gesamten Einsatzzeitraum konstant.
neues kraftwerk in Saudi-arabien
united cement induStrial company hat MAN Diesel & Turbo den
q Laufruhe
durch die geschlossene Bandprofilstruktur.
Auftrag zur Errichtung eines Kraftwerks in Saudi-Arabien erteilt. Fünf
MAN-Motoren werden ab Mitte 2014 Strom für ein neues Zementwerk
160 Kilometer südlich von Jeddah in der Nähe des Roten Meeres
q Komfort
durch die vierlagige Dreiecksgürtel-Karkasse
und vergrößertes Luftvolumen.
erzeugen. Dort sollen täg-
euro 6-löschfahrzeug
Zement hergestellt wer-
auch die
feuerwehr
fährt nun mit
Euro 6.
den. MAN Diesel & Turbo
übernimmt neben der
Lieferung der Motoren
auch die Errichtung aller
daS programm iSt komplett: MAN bietet den Feuerwehren alle
notwendigen Nebenanla-
Chassis-Ausführungen bis Euro 6. Der österreichische Ausrüster
gen – vom Maschinen-
Rosenbauer realisiert sein Euro 6-Löschfahrzeug auf einem Allrad-
haus über die Kühlanlage
chassis des Typs MAN TGM 18.340, bei der deutschen Firma Ziegler
dient ein MAN TGM 13.290 4x4 BL als Grundlage.
Saudi-arabien iSt ein Schlüsselmarkt für die
Kraftwerkssparte von MAN.
bis zum Aufbereitungsund Entsorgungssystem.
Fotos: MAN, Lynsey Addario/VII Network (1)
lich rund 5 000 Tonnen
q Wirtschaftlichkeit
durch großen Profilpositivanteil und breite
Schulterrippen für ein gleichmäßiges
Abriebbild – wodurch die Gesamtlaufleistung
positiv beeinflusst wird.
HSW 2 Coach
www.conti-online.com
16
man magazin
1/2014
kein lästiges umsteigen,
das macht Busfahren für viele
junge Menschen attraktiv.
Fotos: Sorin Morar
Einsteigen,
bitte!
18
Fernbusse – das Reisemittel der Zukunft: Günstige Umweltbilanz,
verbesserter Komfort und attraktive Fahrpreise machen den Bus auf
der ganzen Welt immer beliebter.
19
man magazin
1/2014
onntagnachmittag am Zen­
Komfort verzichten – Klimaanlage, geräumige
und der Handyakku nie leer wird“, sagt Elaine
verbrauch. Der Cityliner kommt mit 19,8 Litern
tralen Omnibusbahnhof in
Toiletten und bequeme, verstellbare Sitze mit
und tippt in ihr Smartphone.
pro 100 Kilometer aus – das ist absoluter
Stuttgart: Stoßzeit für die
ausreichend Beinfreiheit werden als Standard
Fernlinienbusse. Im Minuten­
vorausgesetzt. Das bestätigt Heinz Kiess, Pro­
„Unsere Fahrgäste sollen sich an Bord
Kraftstoffkosten haben einen schönen Ne­
takt starten sie zu ihren Zielen
duktmanager bei MAN Truck & Bus. Er hat mit
wohlfühlen“, fasst Andreas Schröder zusam­
beneffekt: die positive Umweltbilanz – und
in ganz Deutschland, über
seinen Kollegen in einem Praxistest analysiert,
men. Der Busunternehmer aus Bayern hat
damit ein gutes Gewissen für jeden Fahrgast.
3 700 Touren auf fast 200 Lini­
worauf Busreisende genau Wert legen. In der
en werden täglich bundesweit gefahren. Allein
Marktanalyse war über die Hälfte der Reisen­
der Marktführer MeinFernbus hat zwischen
den jünger als 25 Jahre, 80 Prozent waren unter
Juli und Oktober 2013 eine Million Passagiere
befördert – die Branche boomt. Seit der Markt­
S
Bestwert, bestätigt der TÜV Süd. Die geringen
Einen Kaffee für ein
Lächeln: Elaines Sitznachbar
sorgt für Nachschub aus dem
On-Board-Automaten.
zusammen mit seinem Sohn Dominik eine
Busflotte von fast 40 Fahrzeugen. Mit sieben
Während in Deutschland der Fernbus
davon ist er täglich für MeinFernbus unter­
derzeit immer beliebter wird, ist er in anderen
35. „Früher nutzten vor allem ältere Menschen
wegs – quer durch Deutschland, von Essen
Ländern schon lange das wichtigste Reisemit­
den Reisebus“, erklärt Kiess. Mit der jungen
nach München, von Tübingen nach Nürnberg
tel. In Malaysia sind Expressbusse eine feste
liberalisierung vor einem Jahr hat sich der
Zielgruppe kommen neue Bedürfnisse hinzu,
oder vom Allgäu nach Berlin. Für MeinFern­
Größe mit langer Tradition. Bereits in den spä­
Fernbus für immer mehr Menschen in
vor allem hinsichtlich Infotainment. Gefragt
bus fährt Schröder ausschließlich mit MAN
ten Fünfzigerjahren gab es eine 350 Kilometer
Deutschland zur beliebten Alternative zu
sind Steckdosen zum Aufladen von Mobiltele­
Lion’s Coach, denn der Reisebus ist für längere
lange Busverbindung zwischen Melaka und
Auto und Bahn gemausert. Für Elaine Schulz,
fonen oder Laptops, ein kostenfreier Internet­
Strecken optimiert. „Der ebene Fußboden
Singapur – auf schmalen, holprigen Straßen
21, die das Wochenende bei Freunden in Stutt­
zugang mit WLAN, ausleihbare iPads mit Zeit­
erleichtert das Ein- und Aussteigen, der Sitz­
ohne richtige Beschilderung. Anfang der
gart verbracht hat und nun zurück nach Hau­
schriften und Filmen sowie Getränke- und
abstand ist großzügig – ein funktioneller Bus
Neunzigerjahre setzte die Regierung das The­
se den knallgrünen Fernbus nimmt, war der
Snackautomaten – in so manchem Fernbus
eben“, erklärt Schröder. Neben dem Komfort
ma Straßenerneuerung auf die Agenda – der
günstige Fahrpreis ausschlaggebend: Im Ver­
gehört das bereits zur Standardausstattung.
legt Schröder großen Wert auf gute Fahrer
Beginn des modernen Reisens. Auch heute
gleich zu Bahn und Pkw spart sie über die
„Mir sind vor allem Steckdosen und WLAN
und die Sicherheit der Fahrzeuge: „MeinFern­
noch nehmen 70 Prozent aller Langstrecken­
Hälfte der Kosten.
wichtig, damit ich online Musik hören kann
bus setzt gewisse Standards hinsichtlich
reisenden in Malaysia den Bus. Da die meisten
Sicherheitsausstattungen und Fahrerschu­
Malaysier lieber nachts fahren, um morgens
lungen voraus, um den Fahrgästen eine hohe
ihr Ziel zu erreichen, sind Annehmlichkeiten
Qualität und einen Wohlfühlfaktor zu bie­
wie Sitzreihen mit drei breiten statt vier nor­
ten.“ Elaine fährt heute bereits zum sechsten
malen Sitzen keine Option, sondern ein Muss
Mal mit dem Fernbus. Seit dem Fall des Bahn­
für Busbetreiber. Ein Drittel der Anbieter
monopols im Januar 2013 ist sie kaum mehr
setzt auf Busse mit MAN-Chassis, die lokale
Bahn gefahren. „Ich bin Wiederholungstäte­
Aufbauherstellern fertigstellen.
„das schöne am busfahren ist aber auch,
dass es nicht nur günstiger ist, sondern auch
bequemer“, sagt Elaine. Sie kann sich nun zwei­
einhalb Stunden lang zurücklehnen und die
Fahrt nach Nürnberg ohne Umsteigen ent­
spannt genießen. Denn trotz des günstigen
Fahrpreises möchten die Passagiere nicht auf
„Unsere Fahrgäste
sollen sich an Bord
wohlfühlen.“
Andreas Schröder, Busunternehmer
rin“, bestätigt sie lachend. Das untermauern
In der Türkei sind Fernreisebusse wegen
auch die Befragungsergebnisse von Heinz
des unzureichend ausgebauten Schienen- und
Kiess: „Wenn man einmal den Fernbus ge­
Flugnetzes das wichtigste Verkehrsmittel für
nutzt hat, tut man es immer wieder. Die Pas­
Langstrecken. „Die Türkei ist einer der größten
sagiere erkennen, dass sich der Bus zu einem
Märkte für Reisebusse in Europa“, sagt Tuncay
modernen, sicheren und ökonomisch sinn­
Bekiroglu, CEO von MAN Truck & Bus Türkei.
vollen Fortbewegungsmittel über alle Genera­
Zwar wächst die Konkurrenz durch Hochge­
tionen hinweg gewandelt hat“, sagt Kiess.
schwindigkeitszüge und Billigfluglinien kon­
tinuierlich, doch auch die Zahl der Reisenden
ökonomisch sinnvoll – das ist auch das
steigt stetig an. Für diese ist der Bus die erste
Schlagwort für die Betreiber. Außer auf die
Wahl, denn Tausende Verbindungen und eine
Fahrzeugausstattung achten sie vor allem auf
hohe Taktung der Abfahrtszeiten machen den
die Wirtschaftlichkeit der Busse. Deshalb gibt
Bus in der Türkei zur einfachsten und besten
es manche Modelle in einer Vorkonfiguration,
Option. Türkische Passagiere reisen oft sehr
die konsequent auf Verbrauchsoptimierung
lange Strecken mit dem Bus, und sie erwarten
aus­gelegt ist. Beim MAN Lion’s Coach in Euro 6
Ganz in grün fahren die
Reisebusse von MeinFernbus durch Deutschland.
20
Fotos: Sorin Morar, PR (1)
als EfficientLine werden moderne Technologie,
Cityliner in Euro 6 sorgen Aero­dynamik und
„Die Türkei ist einer
der größten Märkte
für Reisebusse.“
Leichtbau für einen niedrigeren Kraftstoff­
Tuncay Bekiroglu, CEO MAN Truck & Bus Türkei
Fahrerinformation, Einweisung und Training
sowie ausgewählte Dienstleistungen mit­ein­
ander kombiniert, um die Gesamtbetriebs­
Nicht mal fliegen ist schöner,
im Fernbus gibt es sogar
Steckdosen und Gratis-WLAN.
kosten zu senken. Beim neuen NEOPLAN
21
man magazin
zehn weitere sollen folgen. Der Cityliner ist
für Alfred Beer aus verschiedenen Gründen
„das richtige Fahrzeug für die Fernlinie: Er ist
praxisgerecht, sicher, technisch ausgereift
und hat ein ansprechendes Design.“ Letztlich
entscheidend war für den Busbetreiber je­
doch der Servicegedanke: „Bei 365 Tagen auf
1
2
der Straße muss ich mich darauf verlassen
können, dass ich schnell und partnerschaft­
lich betreut werde – und so jeden Tag voll ein­
satzbereite Fahrzeuge vor meiner Tür stehen.“
zuverlässig, umWeltfreundlich, kom­
fortabel – bleibt eigentlich nur noch ein letz­
tes Vorurteil, das den Fernbussen anhaftet:
Sie sind langsam und abhängig vom Straßen­
verkehr, was zu Verspätungen führt. Doch
auch dieses Problems ist man bei MeinFern­
bus inzwischen Herr geworden: „Wir haben
3
1. alfred beer (r.) mit Sohn Florian vor seinem
neuen NEOPLAN Cityliner 2. ertan cakir,
Metro Holding (l.), mit Ekrem Ozturk, Metro
Holding (M.), und Tuncay Bekiroglu, MAN Türkei
3. michael schlumberger, MAN, Stefan
Schröder, Andreas Schröder, Dominik Schröder,
Manfred Sulz, MAN, Andreas Losert, MAN,
Siegfried Seidel, MAN (v. l.) 4. mahligai
ekspres, ein Busunternehmen aus Malaysia,
nutzt für seine Expressbusse Chassis von MAN.
19,8
liter diesel pro
100
kilometer
ein ausgefeiltes System, um die Fahrzeiten
einzuhalten und Staus zu umfahren“, erzählt
Alfred Beer. Jeder Bus ist über GPS mit der
die Möglichkeit, viel Gepäck mitzunehmen.
Zentrale in Berlin verbunden. Dort verfolgen
Monitore auf den Rückenlehnen, ergonomi­
die Mitarbeiter von MeinFernbus die aktuelle
sche Sitze und Reihen mit drei breiten Sitzen
Verkehrssituation. Bei Bedarf schicken sie
gehören zu den Annehmlichkeiten, die türki­
alternative Routenvorschläge auf das Naviga­
sche Busbetreiber anbieten. Metro Turizm hat
tionssystem im Fahrerhaus. Das entlastet den
die größte Reisebusflotte in der Türkei, davon
Fahrer – und die Passagiere merken davon
sind 200 Busse von MAN und NEOPLAN.
nichts, denn sie kommen pünktlich ans Ziel.
„Mittlerweile verfügen wir über 1 319 Busse,
„In einer mobilen Gesellschaft reist man
mit denen Millionen von Menschen durch die
von Stadt zu Stadt mit dem Fernbus und greift
ganze Türkei reisen. 2012 erreichten 20,5 Mil­
vor Ort auf gut vernetzte Strukturen im öf­
lionen Reisende mit uns ihr Ziel“, sagt Ertan
fentlichen Nahverkehr oder auf Carsharing­
Cakir, CEO der Metro Holding. Für Cakir zählt
Modelle zurück“, erläutert Heinz Kiess seine
neben der Zufriedenheit der Kunden bezüg­
Idealvorstellung von der Mobilität von mor­
lich Komfort und Gepäckkapazität vor allem
gen. Elaine lebt diese Vision schon heute: Nach
der Kraftstoffverbrauch, denn die Türkei ist
zweieinhalb Stunden steigt sie gut gelaunt am
aufgrund der hohen Besteuerung in puncto
Busbahnhof in Nürnberg aus und lässt sich
Kraftstoffpreis im weltweiten Vergleich ganz
vom Busfahrer ihre Reisetasche geben. „Bis
vorn mit dabei. Daher dominieren zwei­
zum nächsten Mal!“, ruft sie und steigt in den
achsige Busse, die durch geringen Verbrauch
Stadtbus nach Hause zu ihren Eltern.
Das mit dem Wasser wird knifflig. Aber in der Stadt und auf Reisen sind wir schon gut unterwegs. Das Automat­
getriebe ZF­EcoLife macht Schluss mit Kompromissen. Ob im Flachland oder in den Bergen: Das intelligente Fahr­
programm TopoDyn Life passt die Schaltcharakteristik an das Streckenprofil an und senkt so Kraftstoffverbrauch
wie CO2­Ausstoß. Der Wechsel zwischen den sechs Gängen erfolgt kaum spürbar. Und dank hoher Spreizung fahren
Sie selbst bei 80 km/h mit niedriger Motordrehzahl. Leistung ohne Kompromisse bietet auch der Retarder. Er wird
– topografieabhängig und stufenlos – hinzugeschaltet. Für eine hohe Temperaturbeständigkeit sorgt das duale Kühl­
konzept bestehend aus integriertem Ölkühler und angebautem Retarder­Wärmetauscher. Damit Sie lange erstklassig
und niedrige Wartungsausgaben sehr kosten­
effizient fahren.
Kosteneffizienz ist auch in Deutschland
ein wichtiges Stichwort. Für deutsche Fern­
linienbetreiber gehören dazu auch ein flä­
chendeckendes Servicenetz und 24 Stunden
Servicebereitschaft. Das Verkehrsunterneh­
men Alfred Beer aus der Nähe von München
stellt gerade seine gesamte Fernbusflotte auf
NEOPLAN Cityliner um; vier hat es bereits,
22
Mia will Mit deM BUS aUch qUerfeldein Und üBer waSSer fahren.
fahren. ZF­EcoLife. Das Universalgenie. www.zf.com/ecolife
„Wenn man einmal
den fernbus genutzt hat, tut man
es immer wieder.“
Heinz Kiess, Produktmanager MAN Truck & Bus
Fotos: MAN
4
man magazin
1/2014
Nächster Halt: Zukunft
Busfahrer ohne Lenkrad und scheinbar schwebende
Sitze: Berliner Studenten haben gemeinsam mit MAN
Konzepte für den Omnibus der Zukunft entwickelt.
E
Busfahrer im Fokus
Bei Julian Senk gibt es kein Lenkrad,
dafür ein entspanntes Arbeitsklima.
ine Stadt voller Ameisen – das
sammen mit MAN realisiert haben. Ein Semes-
ist die Vision von Paul Weihe.
ter lang haben sie überlegt, wie der städtische
„Ants“ heißt seine Idee für
Omnibus der Zukunft aussehen, funktionie-
den Omnibus der Zukunft.
ren und welche Rolle er auf den Straßen der
Und wie eine Ameise sieht er auch aus – zumin-
Welt spielen soll. Herausgekommen sind Ideen
dest im Modell: Dunkel verglast, hat der Bus ein
von Fahrradhalterungen über aerodynamische
Rundum-Panoramafenster, das nur hinten und
Designdetails bis hin zu intelligenten Syste-
vorn von hellen „Beinen“ – den Radkästen – un-
men, bei denen Busse in Stoßzeiten zu Konvois
terbrochen ist. Der Bus arbeite aber auch ganz
zusammengestellt werden oder sogar Aufga-
ähnlich wie eine Ameise, sagt Weihe: „Er funk-
ben wie Gütertransporte erfüllen können.
innovative runde Paul Weihe,
Julian Senk und Julian Berg (v. l.)
mit ihren Modellen und dem Entwurf
von Kommilitonin Julia Rotenberger
24
Fotos: Anja Weber
tioniert autonom, weiß genau, was die anderen
Busse tun, wo er gerade gebraucht wird, und ist
der hintergrund: Mittlerweile leben im-
deshalb ständig in Bewegung – fleißig wie eine
mer mehr Menschen in Städten, in der EU sind
Ameise eben.“ Paul Weihe, 31, studiert Pro-
es schon mehr als 60 Prozent der Bevölkerung,
duktdesign an der Kunsthochschule Berlin-
Tendenz: steigend. Zudem schafft die wachsen-
Weißensee (khb). Seine „Ameisen“ sind eines
de Bevölkerung vor allem in Entwicklungs-
von acht Projekten, die Studenten der khb zu-
und Schwellenländern Platzprobleme. Und wer
25
man magazin
1/2014
ein Bus, anders als eine Bahn, ausfällt, kommt
Verkehr ebenso wie um Innen und Außen, um
eben der nächste und fährt außen herum.“ Bei
Fahrgast und Fahrer. Wie Puzzleteile, die zu-
der Zusammenarbeit mit den Studenten woll-
sammen ein Ganzes ergeben.“
te Schönherr wissen: „Was denken die jungen
Ein weiteres dieser Puzzleteile ist der Ent-
Leute – wie tickt der Zeitgeist?“ Aufgefallen sei
wurf von Julian Senk, 27 – bei ihm steht der
ihm der Fokus auf eine qualitative Aufwer-
Busfahrer im Mittelpunkt. Schon während sei-
tung und Individualisierung der Busse, der
nes Produktdesignstudiums hat er sich für
gut in die Zeit passt: „Da die öffentlichen
Interface-Gestaltung interessiert. Im Zusam-
Haushalte knapp bei Kasse sind, müssen Bus-
menhang mit dem Thema Bus ist ihm aufge-
betreiber zusätzliches Geld verdienen. Und
fallen, „dass der Fahrer oft von den Fahrgästen
das funktioniert nur, wenn man seinen zah-
abgelenkt wird“. Deshalb hat Senks Fahrer –
lenden Fahrgästen etwas dafür bietet.“
wie sein Kollege in der U-Bahn – eine separate
Kabine, wo er sich noch besser auf seine ei-
Der Entwurf „Hub“ verfügt über
eine bewegliche Fahrgastkabine und
erleichtert dadurch den Fahrgästen
den Ein- und Ausstieg.
26
Wie das aussehen könnte, zeigt „Hub“, auf
gentliche Aufgabe konzentrieren kann. Den
Deutsch „Knotenpunkt“ oder „Drehkreuz“.
Ticketverkauf übernehmen für ihn elektroni-
„Das Projekt ist inspiriert durch die soge-
sche Zahlsysteme über Karten oder SMS, wie
nannten Portalhubwägen, welche problemlos
es sie schon heute in Holland oder Korea gibt.
tonnenschwere Schiffscontainer anheben
Um Rückenbeschwerden zu vermeiden, hat
das Modell der individuellen Mobilität auf ein
Kinder können hier nicht spielen. Was also
und diese leichtfüßig durch den Hafen manö-
Senk eine elek­tronische Lenkung konzipiert:
Land wie China übertragen will, wäre ohnehin
kann man tun, damit der Platz zur Erhöhung
vrieren“, erklärt der 24-jährige Bremer Julian
Statt am Lenkrad sitzt der Fahrer vor einem
allein wegen des knappen Erdölvorkommens
der Lebensqualität wieder frei wird?“ Weihes
Berg sein hybridbetriebenes Modell. Bisher
Monitor, kann den Bus über elektrische Im-
schnell am Ende. Ein kluges Verkehrsmanage-
Antwort in Form des Entwurfs „Ants“ besteht
hatte Berg sich vor allem für unentdeckte
pulse in den Lehnen steuern und muss sich
ment reicht da nicht mehr aus, alternative
aus zwei Teilen: Der größere Teil gleicht dem
Materialien und Materialkombinationen im
nicht mehr über ein Lenkrad beugen.
Mobilitätskonzepte müssen her.
heutigen Bus, ist aber dank Panoramafenstern
Möbelbereich interessiert. Mit dem Buspro-
und außen angebrachter Radkästen weniger
jekt hat er ein neues Thema für sich entdeckt.
wer weiSS, vielleicht müssen sich die Stu-
Davon ist auch Helmut Staubach über-
wuchtig und spart Platz. Um immer und über-
Sein Fahrzeugrahmen ist frei beweglich auf-
denten mit ihren Entwürfen eines Tages sogar
zeugt. Er ist der betreuende Professor an der
all eine Hauptlinie erreichen zu können, kann
gehängt, so lasse sich die Fahrgastkabine an
dem Praxistest stellen. Immerhin wurden die
khb, beschäftigt sich seit 40 Jahren mit dem
man in Weihes Vision zudem die kleinen
der Haltestelle schnell auf Bordsteinhöhe ab-
Modelle im vergangenen Oktober auf der welt-
öffentlichen Nahverkehr und beobachtet, was
„Ants“ online buchen und sich vor der Haustür
senken und wieder anheben. Vor allem aber
größten Fachmesse „Busworld“ im belgischen
sich in Asien tut: In der chinesischen Millio-
abholen lassen. „Gegen einen Aufpreis funk­
könne sie zu verkehrsarmen Zeiten durch
Kortrijk ausgestellt – keine Selbstverständlich-
nenstadt Guangzhou zum Beispiel würden
tionieren sie auch als mobile Arbeitsplätze
einen Transportcontainer ersetzt und so zum
keit für eine Semesterarbeit. Auch Stephan
„Bus Rapid Transit“-Systeme (BRT) eingesetzt.
oder fahren mit einem persönlichen Unterhal-
Lieferfahrzeug werden. Und natürlich hat
Schönherr hebt den Stellenwert der Koopera-
Bei diesen nutzen Linienbusse eigene Spuren
tungsprogramm direkt zur Zieladresse.“ Wei­
auch Berg von Berufs wegen Wert auf das
tion für MAN hervor: „Die Zusammenarbeit
mit separaten Ampelschaltungen und fahren
terer Vor­teil: Die „Ants“ brauchen keine Park­
Äußere gelegt: Viel Holz, Aluminium, Panora-
mit den Studenten war eine Inspiration – und
großzügige Haltestellen an. Das System ist
plätze, weil sie immer in Bewegung und somit
mafenster und scheinbar schwebende Sitze
hat wieder bestätigt, dass der Bus das Ver-
sollen das Busfahren zum Erlebnis machen.
kehrsmittel der Zukunft ist.“
auf hohe Kapazitäten und schnelle Beför­
effi­zienter als Car­sharing sind. „Und endlich
„Was denken
junge Leute –
wie tickt der
Zeitgeist?“
derung ausgelegt. „So ein Beispiel zeigt, dass
lernen sich auch Nachbarn kennen, weil sie
wir gerade eine Renaissance des Busverkehrs
sich in Fahrgemeinschaften organisieren.“
Stephan Schönherr, Leiter Busdesign
bei MAN
60 %
stadtbevölkerung
wachsende urbanisierung
In Europa lebt mittlerweile mehr als die
Hälfte aller Menschen in Städten.
„Der Bus arbeitet
autonom, ähnlich
wie eine Ameise.“
Paul Weihe, Student
Bei der Präsentation am Semesterende vor
einem großen MAN-Team mussten sich Julian
Berg und seine Kommilitonen aber auch kriti-
erleben“, sagt Staubach. Allein in Guangzhou
auf den zukunftsweisenden Charakter
schen Fragen stellen – was Helmut Staubach
Mil­lion Fahrgäste befördert – so wurden
des Busfahrens ver weist auch Stephan
besonders wichtig findet. Der Professor sieht
im Jahr 2010 im Vergleich zu vorher bis zu
Schönherr. Er leitet die Designabteilung Bus
in der Kooperation eine Win-win-Situation:
45 000 Tonnen CO2 eingespart. Sicher, damit
der Marken MAN und NEOPLAN, hat das
„Die Studenten bekommen die Abläufe aus
ist Guangzhou noch lange kein Luftkurort,
Hochschulprojekt mit seinem Kollegen Sven
dem echten Leben mit.“ Zudem profitiert die
aber ein erster Schritt ist getan.
Gaedtke initiiert und die Studenten betreut.
Universität von den Zuschüssen, die MAN
Auch in europäischen Städten wächst mit
Schon im eigenen Studium faszinierte ihn das
etwa für Materialien gewährt, während das
der Bevölkerung und dem Umweltbewusstsein
Thema Bus, da dieser viel günstiger und flexi-
Unternehmen durch die Zusammenarbeit mit
der Bedarf an alternativen Fortbewegungsmit-
bler ist als der Schienenverkehr: Busse brau-
teln. Deshalb hat Weihe einfach direkt vor sei-
chen weniger Verkehrsraum in den Städten
ner Haustür angesetzt, im Berliner Stadtteil
und keine eigene Infrastruktur, weil sie vor-
Friedrichshain. „Die Straßen sind vollgeparkt,
handene Straßen nutzen können. „Und wenn
Fotos: Simon Katzer
würden auf der BRT-Stecke täglich eine
dem Nachwuchs einen Blick in die eigene Zukunft wirft. MAN-Designer Stephan Schönherr hebt zudem die Vielfalt der Entwürfe hervor: „Es geht um intelligente Systeme für den
In paul weihes bus-vision
geben Panoramafenster den Blick
auf staufreie Straßen frei.
27
man magazin
1/2014
Ob lkw oder bus: Durch Euro 6
wird die Schadstoffbelastung auf
ein Minimum reduziert.
Saubermänner
28
Fotos: Oliver Soulas, MAN
6.0
Seit Jahresbeginn ist die Abgasnorm Euro 6 Pflicht für
alle neu zugelassenen Lkw und Busse. Die ersten
MAN-Kunden nutzen bereits Fahrzeuge mit der umweltschonenden Technik – und sind begeistert.
29
man magazin
1/2014
Die Winner spedition
fährt mit den neuen
Euro 6-Lkw von MAN.
A
– 66 %
RuSSpartikel
Der partikelausstoss von
Nutzfahrzeugen mit Euro 6 muss 66 Prozent unter der vorherigen Norm liegen.
nfangs stand Gregor
vorherigen Abgasnorm. „Die Einhaltung der
Athens der Abgasnorm
neuen Grenzwerte war eine große Herausfor-
Euro 6 skeptisch ge-
derung“, sagt Hey, „aber wir haben sie gemeis-
genüber. Athens, Mitglied der Geschäftslei-
tert.“ Gleichzeitig wurde die Kraftstoffeffi-
tung der Winner Spedition, kannte die allge-
zienz gesteigert – zur Freude der Kunden. „Ein
meinen Vorurteile: Lastwagen würden mit
wesentlicher Punkt, der uns bei den neuen
Euro 6 zu teuer werden, zu schwer und damit
Euro 6-Fahrzeugen überzeugt, ist der Sprit-
zu durstig. Athens setzte trotzdem auf die
verbrauch“, sagt auch Karl Nothegger, Ge-
neue Technik und investierte in drei MAN-
schäf tsführer der Nothegger Transpor t
Stickoxide
Sattelzugmaschinen mit Euro 6-Motoren.
Logistik aus Tirol. „Wir haben im Vergleich zu
die zulässigen emissionswerte
„Wir haben uns die Entscheidung nicht leicht
den Euro 5-Fahrzeugen eine Spriteinsparung
gemacht“, erzählt Athens. Nach einem Praxis-
von circa 1,5 Liter auf 100 Kilometern.“ Eine
test Anfang 2012 war das Urteil eindeutig: Die
erstaunliche Leistung, denn die nötige Tech-
Euro 6-Lkw von MAN wurden nach allen für
nik für das Abgasreinigungssystem wiegt
die Fahrer relevanten Kriterien als klare Num-
200 Kilogramm. Und je mehr ein Lastwagen
mer eins bewertet. „Wir benötigen Fahrzeuge
oder Bus wiegt, desto höher ist normalerweise
mit hoher Zuverlässigkeit auf langen Stre-
der Kraftstoffverbrauch.
cken und sind froh, uns für Euro 6-Lkw von
MAN entschieden zu haben“, sagt Athens.
– 80 %
von Stickoxiden sind im Vergleich
zu Euro 5 um 80 Prozent gesunken.
Die MAN-Entwickler arbeiteten deshalb an
vielen Stellen, etwa an der Aerodynamik oder
am Motor: Die neuen Euro 6-Verbrennungsmaschinen sind so ausgelegt, dass bereits bei
2014 müssen in Europa alle neu zugelassenen
niedriger Drehzahl das maximale Drehmo-
Lkw und Busse die Abgasnorm Euro 6 erfül-
ment erreicht wird. Trotzdem laufen sie ver-
len. Der Gesetzgeber reduziert mit der neuen
gleichsweise geräuscharm. „Unsere Fahrer
Richtlinie die Schadstoffbelastung durch
sind absolut begeistert, weil die Fahrzeuge
Lastwagen und Busse auf ein Minimum. „Es
innen sehr leise sind“, sagt Rudolf Ebner von
handelt sich zwar lediglich um eine weitere
Quehenberger Logistics bei Salzburg, dessen
Stufe in der Euro-Norm, allerdings ist diese
Firma 20 Euro 6-Fahrzeuge von MAN besitzt.
Veränderung so groß wie alle vorherigen fünf
„Die Männer verbringen viel Zeit im Lkw, daher
Stufen zusammen“, sagt Oliver Hey, bei MAN
ist es wichtig, dass der Lärmpegel niedrig ist.“
für Euro 6-Lkw zuständig. Die zulässigen
Emissionswerte von Stickoxiden sind im Ver-
schon lange interessieren sich auch die
gleich zu Euro 5 um 80 Prozent gesunken.
ersten Kunden für Busse, die die Abgasnorm
Nutzfahrzeuge dürfen außerdem 66 Prozent
Euro 6 erfüllen. Gerade Verkehrsbetriebe, die
weniger Rußpartikel ausstoßen als bei der
auf Nachhaltigkeit setzen, fragen nach den
neuen Fahrzeugen. Seit 2010 sind zwei Euro 6-
„Unsere Fahrer
sind absolut
begeistert.“
Rudolf Ebner, Geschäftsführer in der Augustin
Quehenberger Gruppe
30
Busse von MAN bei der VAG (Verkehrs-Aktien­
gesellschaft) Nürnberg im Einsatz. „Wenn man
wie wir mit unseren Stadtbussen in der Öffentlichkeit steht, will man bei einer Neuanschaffung in Sachen Wirtschaftlichkeit, Technik,
Umwelt und Abgas natürlich immer das Beste
vom Besten haben“, erklärt Michael Sievers,
„Wir sind froh, uns für
Euro 6-Lkw von MAN
entschieden zu haben.“
Gregor Athens, Mitglied der
Geschäftsleitung Winner Spedition
„Die Getriebeabstimmung
ist noch besser
geworden.“
Günther Reder, Miteigentümer der
Reder-Gruppe
Fotos: Naumann Film GmbH
Eine gute Entscheidung, denn seit Januar
Sparsam unterwegs Der
grüne Bereich zeigt den Drehzahlbereich für eine besonders
kraftstoffsparende Fahrweise an.
31
man magazin
1/2014
auch auf Bergstrassen lassen die
Euro 6-Lkw von Rupert Melmer in puncto
Leistung nichts zu wünschen übrig.
Geschäftsbereichsleiter Buswerkstätten bei
der VAG. Die neuen Busse verbrauchen wie
auch die Euro 6-Lkw von MAN deutlich weniger Sprit: im Schnitt zwei bis drei Liter auf
100 Kilo­metern. Verantwortlich dafür ist das
Fahr­zeuggewicht. „Wir haben den Leichtbau
konsequent auf die Konstruktion angewandt,
in der Aufbaustruktur der Busse, aber auch bei
den Sitzplätzen und der Klimaanlage“, sagt
Heinz Kiess, Produktmanager bei MAN. Die
„Im Vergleich zu
Euro 5-Fahrzeugen
sparen wir 1,5 Liter
Sprit auf 100 Kilometern.“
Karl Nothegger, Geschäftsführer Nothegger
Transport Logistik
200 Kilogramm schwere Technik fällt deshalb
„Die Fahrzeuge
von MAN sind
die effizientesten
am Markt.“
„Wir nutzen
zusätzlich MANDienstleistungen
und werden
hervorragend
betreut.“
„Die neuen Busse sind
genauso zuverlässig wie
die Euro 5-Fahrzeuge.“
Michael Sievers, Geschäftsbereichsleiter Buswerkstätten Verkehrs-Aktiengesellschaft Nürnberg
Fotos: Naumann Film GmbH, MAN
Mathias Krage, Geschäftsführer
Krage Speditionsgesellschaft
32
Unternehmen einen starken Bezug zu grüner
Kraftstoffverbrauch freut Michael Sievers, dass
Logistik haben, ist es für uns eine Selbstver-
das Qualitätsniveau gehalten wurde. „Die
ständlichkeit, Fahrzeuge der besten Schad-
neuen Busse sind genauso zuverlässig wie die
stoffklasse zu fahren.“ Trotz der Sparsamkeit
Euro 5-Fahrzeuge.“
der MAN-Fahrzeuge lassen sie in puncto Leistung nichts zu wünschen übrig. „Wo unsere
Rupert Melmer, Inhaber Silo Melmer
Zwei euro 6-busse von MAN hat
die VAG Nürnberg in Betrieb – Fahrer
und Passagiere sind begeistert.
nicht ins Gewicht. Neben dem geringeren
Bei den Lkw in Euro 6 gibt es einen weite-
Fahrer früher mit 45 Kilometern pro Stunde
ren Vorteil: „Auch der Verbrauch von AdBlue
den Berg hochge­fahren sind, fahren sie jetzt
ist deutlich gesunken“, weiß Wolfgang Eibl,
mit über 50 Stundenkilometern“, sagt etwa
Inhaber der Firma W. Eibl Transporte aus Hal-
Rupert Melmer, Geschäftsführer der Firma Silo
lein, Österreich. Die wässrige Harnstofflösung
Melmer, und ergänzt: „Die Fahrzeuge sind in
wird zur Reduktion der Stickoxide eingesetzt.
puncto Gewicht und Verbrauch die effizientes-
„Der Verbrauch hat sich tatsächlich halbiert“,
ten am Markt.“ Günther Reder, Miteigentümer
sagt Eibl. Das gelingt unter anderem durch die
der Reder­-Gruppe, ist von der Schaltung
sogenannte On-Board-Diagnostik. Mehr als
begeistert: „Ein Großteil unserer Fahrzeuge
20 Sensoren prüfen während der Fahrt im-
ist mit der automatisierten Schaltung MAN
merzu den Abgasstrom. Sind die Werte nicht
TipMatic ausgestattet. Mit diesen Getrieben
optimal, erhält der Fahrer eine Fehlermel-
machen wir schon seit vielen Jahren sehr posi-
dung, und das System wird neu eingestellt.
tive Erfahrungen. Allerdings ist die Getriebe­
Neben den Ersparnissen in puncto Treib-
abstimmung in den neuen Euro 6-Fahrzeugen
stoff und AdBlue ist aber beim Kauf vor allem
laut Auskunft unserer Fahrer noch einmal ein
das Gesamtpaket entscheidend: So profitiert
Stück besser geworden.“
etwa die Krage Spedition von MAN- Dienstleistungen, die zu mehr Wirtschaftlichkeit und Ef-
Doch müsste bei so viel komplexer Tech-
fizienz im Fuhrpark beitragen. „Wir nutzen zu-
nik nicht automatisch der Wartungsaufwand
sätzlich Dienstleistungen wie MAN TeleMatics,
steigen? Laut Spediteur Karl Nothegger ist das
MAN Finance sowie MAN Wartungsverträge
Gegenteil der Fall. „Wir haben praktisch null
und werden hervorragend betreut“, so Ge-
Werkstattaufenthalte.“ Und falls doch einmal
schäftsführer Mathias Krage. Und Euro 6-Lkw
etwas passieren sollte, ist MAN gut vorbe­
haben darüber hinaus Mautvorteile in man-
reitet. „Wenn man einen Notdienst braucht,
chen Ländern. In der Schweiz, in Österreich
ist der sehr gut besetzt, und es wird einem
und in Frankreich werden Euro 6-Fahrzeuge in
sofort weitergeholfen“, sagt Rudolf Ebner
eine günstigere Mautklasse eingestuft. Auch
von Quehenberger Logistics. Wesentlich für
für Karl Nothegger waren es die Bestimmun-
Ebners Kaufentscheidung für Euro 6-Lkw von
gen der Tiroler Landesregierung, die den Un-
MAN waren deshalb auch die jahrelangen
ternehmer in seiner Kaufentscheidung be-
positiven Erfahrungen mit den MAN-Service-
stärkten: „Seit 1. November 2013 haben wir auf
werkstätten. „Wenn die Zusammenarbeit wei-
der Inntalautobahn ein Lkw-Nachtfahrverbot,
ter so gut läuft, ist es sicher, dass wir in den
von dem nur Euro 6-Fahrzeuge ausgenommen
nächsten Jahren mehrere Hundert MAN-Lkw
sind“, erklärt der Spediteur. „Da wir als Tiroler
bestellen werden.“ > www.man.eu/euro6-bus
33
man magazin
1/2014
Harnstoff
gegen
Stickoxide
34
M
aximal 0,01 Gramm Ruß-
erklärt Dr. Christian Weiskirch, Abteilungs­
partikel und 0,4 Gramm
leiter f ür schwere Reihenmotoren bei
Stickoxide pro Kilowatt-
MAN Truck & Bus. Die neuen Euro 6-Motoren
stunde Motorleistung –
sind deshalb nicht nur umweltfreundlich,
die geforder ten Emis­
sondern auch wirtschaftlich. Davon profitie-
sionsobergrenzen für neu
ren die schweren MAN-Baureihen D20 und
zugelassene Busse und Lkw ab Januar 2014
D26 für die TGX- und TGS-Trucks sowie Reise-
waren für die Fahrzeughersteller eine echte
busse und die Baureihe D08 für leichte TGL-
technische Herausforderung. Insbesondere
und TGM-Lkw sowie für Stadtbusse.
weil es bei Motoren einen physikalischen Zusammenhang gibt, der sich nicht aushebeln
„Die Schlüsseltechnologien, um die
lässt: Eine Senkung der Stickoxidemissionen
strengen Maßgaben von Euro 6 erfüllen zu
bewirkt in der Regel eine Erhöhung des Kraft-
können, sind bei MAN schon seit vielen Jah-
stoffverbrauchs. Mit der Entwicklung von
ren im Einsatz“, sagt Weiskirch. Die Grund­
Euro 6 musste also gleichzeitig eine Erhöhung
vor­aussetzung, um derart strenge Emissions-
der Kraftstoffeffizienz erreicht werden. „Bei
grenzwerte erreichen zu können, ist das
der Entwicklung der Euro 6-Motoren stand
Common-Rail-Einspritzsystem, das MAN seit
für uns deshalb die Maßgabe im Mittelpunkt,
2004 in allen Motorbaureihen einsetzt. Für
die Betriebskosten für die Kunden weiter kon-
die seit 2008 gültige Norm Euro 5 hat MAN
sequent niedrig zu halten und die hohe Effi­
zwei verschiedene Lösungen in Serie ge-
zienz unserer Fahrzeuge zu gewährleisten“,
bracht: die Abgasrückführung (AGR) als in-
Foto: Vuk Latinovic
Die Abgasnorm Euro 6
senkt die Schadstoffgrenzwerte für Lkw und Busse
massiv. MAN Truck & Bus
setzt bei seinen neuesten
Motoren deshalb auf
innovative Technologien
zur Reduktion von Stickoxiden und Ruß­partikeln.
dr. Christian Weiskirch (l.) und
sein Team im MAN-Motorenkompetenzzentrum Nürnberg
35
man magazin
1/2014
nermotorische Maßnahme sowie die Abgas-
beitsteilung der beiden Systeme AGR und
nachbehandlung mit selektiver katalytischer
SCR reduzieren sich Kraftstoff- und AdBlue-
Reduktion (SCR). „Bei der Konstruktion der
Verbrauch. Dabei ermöglicht die geregelte
neuen Euro 6-Motoren haben wir diese
AGR niedrige Stickoxidemissionen. Dies
Vorkenntnisse genutzt, beide Verfahren
bedeutet in der Folge einen verminderten
konsequent aufeinander abgestimmt und
AdBlue-Verbrauch für die Stickoxidreduktion
um Oxidationskatalysator und Partikelfilter
im SCR-System. Um den Kraftstoffverbrauch
ergänzt“, erklärt Weiskirch. Durch die Ar-
zu senken, wurde die Einspritzung in die Ver-
Euro 6 im bus
6b
euro 6 im LKW
7
5
4
8
2
1
9
3
1
6a
10
11
3
2
7
9
4
11
5
36
Illustration: Horst Kolodziejczyk Hokolo 3D
8
Die Technikkomponenten im Detail
10
1 Abgasturbolader Die zweistufige Aufladung
erhöht den Wirkungsgrad des Motors und sorgt damit
für einen niedrigeren Kraftstoffverbrauch und eine
saubere, partikelarme Verbrennung.
5 Partikelfilter Der Partikelfilter hält bis zu
99 Prozent aller Rußpartikel aus dem Abgasstrom
zurück. Durch einen chemischen Prozess reinigt sich
der Filter kontinuierlich selbst.
8 AdBlue-Mischer Im AdBlue-Mischer entsteht
auf einer Hydrolysestrecke aus dem eingespritzten
Harnstoffwasser Ammoniak, das für die Reaktion im
folgenden SCR-Katalysator notwendig ist.
2 Abgasrückführung Die Abgasrückführung
senkt die Temperaturen bei der Kraftstoffverbrennung
in den Zylindern – es entstehen weniger Stickoxide.
6a AdBlue-tank Im AdBlue-Tank lagert die
wässrige Harnstofflösung, die als Reduktionsmittel für
die Abgasnachbehandlung im SCR-Katalysator dient.
3 Auspuffkrümmer Über das thermisch isolierte
Abgasrohr gelangt das Abgas vom Motor in den
Abgasschalldämpfer zur Abgasnachbehandlung.
6b adblue-leitung Durch eine beheizte Leitung
gelangt die Harnstofflösung vom AdBlue-Tank in den
AdBlue-Mischer.
9 SCR-Katalysator Durch das Prinzip der
selektiven katalytischen Reduktion wandelt der
SCR-Katalysator den Großteil der Stickoxide in
harmlosen Stickstoff und Sauerstoff um.
4 Diesel-Oxidationskatalysator Mit reaktiver
Platinbeschichtung wandelt der Oxidationskatalysator
die Schadstoffe Kohlenmonoxid und Kohlenwasserstoff in unschädliches CO 2 und Wasser um.
7 AdBlue-Dosiermodul Das elektronische
Dosiermodul bestimmt über Sensoren die für die
Stickoxidreduktion benötigte Menge AdBlue und düst
es in den AdBlue-Mischer ein.
10 Ammoniak-Sperr-katalysator Der SperrKatalysator verhindert, dass überschüssiges Ammoniak
ausgestoßen wird.
11 Auspuff-Endrohr bzw. -Öffnung Über den
Auspuff entweicht das gereinigte Abgas. Sensoren
überwachen dabei ständig die Stickoxidwerte.
37
man magazin
DIE NEUEN MICHELIN X ® LINE TM ENERGY TM
dr. CHriStian
WeiSkirCH mit
einem Euro 6-Motor
auf dem Prüfstand
GEMEINSAM ANS ZIEL: ECHTE EINSPARUNGEN ERFAHREN!
„diese motoren
sind wirklich
extrem sauber.“
Michelin Reifenwerke AG & Co. KGaA · Michelinstraße 4 · 76185 Karlsruhe · Deutschland
MICHELIN und die grafische Darstellung des Michelin Männchens sind Eigentum der Compagnie Générale
des Etablissements Michelin · © Michelin · Stand 12/2013
Dr. Christian Weiskirch,
Leiter schwere Reihenmotoren
0,01 g
ruSSpartikel
StiCkoxide
38
über Euro 5 führt. SCR-Katalysator, geschlos-
verbrauchs- und partikeloptimiert abläuft.
sener Partikelfilter, Oxidationskatalysator
„Für unsere Euro 6-Motoren konnten wir
und die zugehörige Sensorik zum SCRT-Sys-
die Effizienz der Abgasnachbehandlung mit
tem sind dabei kompakt im Abgasschall-
dem SCR-System noch einmal deutlich stei-
dämpfer untergebracht.
gern“, sagt Weiskirch. „Die größte Herausforderung bestand darin, die einzelnen
der WiCHtigSte erfolgSfaktor der Euro 6-
Komponenten des Motors und der Abgas-
Entwicklung war die Überwindung des Kon-
nachbehandlung optimal aufeinander abzu-
flikts zwischen Stickoxidreduktion und Kraft-
stimmen“, berichtet der Experte.
Außerdem verlangt Euro 6 eine ver-
stoffverbrauchs- und damit CO 2 -Verringerung. MAN hat den Kraftstoffverbrauch seiner
schärfte On-Board-Diagnose, die permanent
Motoren in den vergangenen Jahren kon-
die Abgasnachbehandlung und die Stick-
tinuierlich senken können – bei gleichzeitig
oxidwerte überwacht. „Dafür mussten wir
gestiegenen Anforderungen an die Stickoxid-
unser bestehendes System noch einmal
reduktion. Euro 6-Lkw sind genauso kraft-
deutlich erweitern“, so Weiskirch. Die Parti-
stoffeffizient wie die Fahrzeuggeneration
kelmasse muss gegenüber Euro 5 um 66 Pro-
mit Euro 5-Motoren. „Diese Motoren sind
zent reduziert werden. Zudem ist für Euro 6
wirklich extrem sauber“, meint Christian
erstmals ein Grenzwert für die Partikelan-
Weiskirch stolz. „Wir arbeiten ständig daran,
zahl einzuhalten. Diese Vorgabe wird durch
den Verbrauch unserer Motoren mit jeder
die Anwendung eines geschlossenen Parti-
neuen Fahrzeuggeneration noch weiter zu
kelfilters erfüllt, was zu einer Reduk tion der
senken – und das kommt natürlich auch unse-
Partikelmasse um über 90 Prozent gegen-
ren Kunden zugute.“
Foto: Vuk Latinovic, Audi AG
0,4 g
brennungsanlage so konzipiert, dass diese
Wie viel Kraftstoff können Sie in Ihrem Unternehmen tatsächlich durch die Bereifung einsparen?
Keine einfache Frage.
Finden Sie heraus, welches Einsparpotenzial mit den neuen MICHELIN X® LINETM EnergyTM Reifen
für den Fernverkehr möglich ist.
Neugierig? Fragen Sie Ihren Michelin Außendienstmitarbeiter nach einer individuellen Einsatzanalyse
oder machen Sie mit bei unserem Forum auf LinkedIn. Wir freuen uns auf Ihre Nachricht!
www.michelintransport.com
man magazin
1/2014
Vereinte Kräfte
Um den Ozeanriesen
zu vertäuen, ist geballte
Manpower nötig.
Saubere
Riesen
Foto: dpa Picture Alliance
Die Containerschiffe der neuen Triple-E-Klasse sind die
größten Schiffe der Welt – und dabei umweltfreund­
licher und effizienter als so manch kleinerer Frachter.
40
41
man magazin
K
1/2014
ön nte d ieses Sc h i f f
zwei 43 000 PS starken Motoren. Geliefert
Container konnte dadurch geschaffen werden,
stoß für neue Schiffe innerhalb der nächsten
senkrecht stehen, würde
wurden die Maschinen von der MAN Diesel &
dass Maschinenraum und Schornstein weiter
zwölf Jahre um 20 bis 30 Prozent zu reduzie-
es den Eiffelturm um
Turbo SE, die Zweitakt- und Viertaktmotoren
hinten am Schiff, der Decksaufbau hingegen,
ren. Doch kann ein Schiff dieser Rekordgröße
75 Meter überragen. Mit
sowie Turbomaschinen für maritime und sta-
also Brücke und Unterkünfte, weiter vorn an-
die immer strenger werdenden Emissions-
einer Länge von fast
tionäre An­wen­dungen entwickelt.
gelegt wurden. Die Container lassen sich so
richtlinien einhalten? Es kann: Die Triple-E-
auf dem Vorschiff höher stapeln, ohne die
Riesen sollen trotz größerer Kapazität im Ver-
Sicht auf der Brücke einzuschränken. Jedes
gleich zu anderen Containerschiffen 50 Pro-
Schiff der Triple-E-Klasse kann eine Last von
zent weniger Kohlendioxid je transportierten
165 000 Tonnen tragen – das entspricht in etwa
Container ausstoßen und sind damit nach An-
36 000 Autos, 111 Millionen Paar Turnschuhen
gaben der Reederei die bisher energieeffizien-
oder 182 Millionen iPads. Das übertrifft alles
testen ihrer Art. Wie ist das möglich?
400 Metern und einem
Fassungsvermögen von
Der Name „Triple E“ steht dabei für die
18 000 TEU-Frachtcon-
drei Grundsätze, die Maersk in diesen Schiffen
tainern ist die Maersk Mc-Kinney Møller das
verwirklichte: „Economy of scale“, „Energy
derzeit größte Schiff, das auf den Meeren die-
efficient“ und „Environmentally improved“ –
ser Welt unterwegs ist. Am 15. Juli 2013 trat das
also Wirtschaftlichkeit, Energieeffizienz und
Leitschiff der neuen Triple-E-Klasse der däni-
eine verbesserte Umweltfreundlichkeit. Ein
schen Reederei Maersk A/S ihre Jungfernfahrt
Schiff der Triple-E-Klasse kann im Vergleich
von Busan, Südkorea, nach Nordeuropa an.
zum Vorgänger 2 500 mehr Container fassen –
Insgesamt 20 Schiffe dieser Klasse hat Maersk
obwohl die neuen Frachter nur wenige Meter
beim südkoreanischen Schiffsbauer Daewoo
„Dieses Schiff ist
für niedrige Geschwindigkeiten
optimiert.“
bisher Dagewesene an Größe und Kapazität.
Eine Herausforderung in puncto Umweltver-
Der Schlüssel dazu liegt im Maschinen-
träglichkeit. Denn erst zum 1. Januar 2013 führ-
raum. Maersk entschied sich dafür, nicht wie
te die Internationale Seeschifffahrts-Organi­
üblich einen, sondern zwei Dieselmotoren für
länger und breiter sind. Das verdanken sie
sation (IMO) einen Energieeffizienz-Kennwert
den Antrieb einzusetzen. Jeder der beiden
Shipbuilding & Marine Engineering in Auf-
vor allem ihrem speziellen Schiffskörper: Der
für Schiffsneubauten ein, den Energy Effi­
43 000 PS starken S80ME-C-MAN-Motoren
trag gegeben. Sie alle sollen auf der verkehrs-
u-förmige Unterbau bietet viel mehr Kapazität
ciency Design Index, der die CO2-Emissionen
mit extralangem Hub treibt jeweils einen vier-
reichsten Handels­route zwischen Asien und
als der bei der Vorgängerklasse übliche v-för-
pro Tonne Ladung und Seemeile für neu ge-
blättrigen Propeller an. Der Vorteil: Zwei Pro-
Europa verkehren, jeweils angetrieben von
mige Schiffskörper. Zusätzlicher Raum für
baute Schiffe festlegt. Ziel ist es, den CO2-Aus-
peller verbessern die Druckverteilung, was
Peter Dan Petersen, Marketingleiter Low-SpeedBereich bei MAN Diesel & Turbo
400
Meter länge
18 000
CONTAINER
doppelpack
Fotos: Maersk pr, imagine china
Zwei Motoren treiben je einen
Propeller an – und erhöhen
dadurch die Gesamtleistung.
42
GröSSenrekord
Die Schiffe der Triple-EKlasse sind fast 400 Meter
lang und 59 Meter breit.
43
man magazin
im hafen von Busan in
Foto: imagine china
Südkorea legte das erste
Schiff der Triple-E-Klasse zur
Jungfernfahrt ab.
wiederum die Leistung erhöht. Die beiden
dieser Klasse verbraucht in etwa 20 Prozent
Zweitaktmotoren mit extralangem Hub sind
weniger Kraftstoff als Maersks E-Klasse. Eine
mit 80 Umdrehungen pro Minute energie-
geringere Umweltbelastung könnte in Zu-
effizienter als Motoren mit höherer Drehzahl.
kunft Maßstäbe setzen und zum Benchmar-
Seit der seit 2008 andauernden Schifffahrts-
king-Instrument in der Schiffsindustrie wer-
krise und wegen des immer teurer werdenden
den – ein Schritt in die richtige Richtung für
Kraftstoffs werden neben Tankschiffen auch
die Erhaltung der Meere. Die Maersk Mc-Kin-
Weniger
KraftStoff
vermehrt Containerschiffe mit S-Typ-Moto-
ney Møller und ihre Schwesterschiffe machen
ren ausgestattet. So auch die Triple-E-Klasse.
den Anfang. Sie sollen über die nächsten zwei
„Dieses Schiff ist für niedrigere Geschwindig-
Jahre schrittweise auf der Asien-Europa-Route
keiten konzipiert und optimiert“, erklärt Peter
eingesetzt werden und nach und nach kleine-
50 %
Dan Petersen, Head of Marketing für den Be-
re und weniger effiziente Schiffe ersetzen.
20 %
Weniger co2
reich Low Speed bei MAN Diesel & Turbo. Im
Gegensatz zur Vorgängerklasse wurde die
Höchstgeschwindigkeit der Triple-E-Schiffe
reduziert; sie brauchen damit weniger Energie. „Wenn, wie hier bei dem S-80-Motor, die
Drehzahl geringer ist, kann ein größerer Propeller verwendet werden“, so Petersen. „Das
wiederum sorgt für einen viel besseren Wasserfluss zum Propeller und dadurch für einen
geringeren Kraftstoffverbrauch.“ Ein Schiff
44
> www.worldslargestship.com
„Der verbesserte
Wasserfluss sorgt
für einen geringeren
Kraftstoffverbrauch.“
Peter Dan Petersen, Marketingleiter Low-SpeedBereich bei MAN Diesel & Turbo
Kann man aus
einem Fahrtenbuch
ein Sparbuch
machen?
MAN kann.
Dieselpreise, Maut, Wettbewerb: Der Kostendruck auf der Straße ist enorm gestiegen.
Ein Grund mehr für MAN, konsequent auf
Effizienz zu bauen. Mit einer Flotte, die an
Wirtschaftlichkeit und Zuverlässigkeit ihresgleichen sucht. Die neue MAN TG-Serie mit
ihren sparsamen Motoren bringt nicht nur
Ladungen effizient in Fahrt, sondern schont
auch den Geldbeutel und die Umwelt. Denn
weniger Verbrauch bedeutet auch weniger
CO2-Belastung. Der TGX EfficientLine setzt
noch einen drauf und wurde zum Spritsparmeister gekürt. Und mit der Einführung der
gesetzlich vorgeschriebenen Euro 6-Norm
in der neuen TG-Baureihe produzieren unsere
Trucks sogar noch weniger Schadstoffe.
Das hören Vater Staat und Mutter Natur
gerne. Und Ihr Geldbeutel sowieso. So
wird aus einem Fahrtenbuch ganz schnell
ein Sparbuch. Was MAN noch alles kann:
www.man.eu
Engineering the Future –
since 1758.
MAN Gruppe
man magazin
1/2014
Test bestanden
Assistenzsysteme, Fahrerschulungen und regelmäßige
Wartungen machen den Bus zu einem der sichersten
Verkehrsmittel überhaupt.
D
er Bus ist das sicherste Verkehrs-
le passieren, weil der Fahrer abgelenkt oder
mittel – das belegen internatio-
überfordert war“, sagt Kiess. Das hat beim Bus
nale Statistiken und die Zahlen
oft schlimmere Auswirkungen als beim Pkw,
des aktuellen deutschen TÜV Reports Omni-
denn der Busfahrer ist auch für seine Insassen
bus. Nur 0,1 Prozent der Fahrzeuge mussten bei
verantwortlich. Deswegen muss er nicht nur
Hauptuntersuchungen in den vergangenen
durch Assistenten unterstützt werden, son-
zwei Jahren aus dem Verkehr gezogen werden.
dern auch lernen, diese richtig einzuset-
Das ist ein deutlich besserer Wert als etwa bei
zen. Dazu bieten MAN ProfiDrive und die
Transportern.
NEOPLAN Academy regelmäßige Schulungen
an, die aus theoretischem Unterricht und
MAN unterstützt Bushändler bei der Durchführung der regelmäßigen Fahrzeuginspektionen.
Die internationale Prüfinstitution TÜV SÜD bescheinigt Bussen
höchste Sicherheit.
haben sich die europäischen Hersteller dazu
verhält“, erklärt Kiess. Das Angebot wird gern
verpflichtet, in Zukunft Rauchmelder in der
MITverantwortlich für dieses ergebnis
Fahrsicherheitstraining bestehen: „Die Fahrer
angenommen, die Schulungen sind fast im-
Buskabine einzubauen.
ist die Vorsorge der Hersteller: „Viele Assis-
sollen mit dem Bus in Grenzsituationen kom-
mer voll belegt.
tenzsysteme, die es auf dem Markt gibt, sind
Unfälle werden durch die Schulungen
in der Verantwortung der Busunterneh-
zuerst für Busse entwickelt worden“, er-
zwar seltener, trotzdem passieren sie – des-
mer liegt es, ihre Fahrzeuge regelmäßig in
läutert Heinz Kiess, Produktmanager bei
wegen hat MAN als einer von wenigen Her-
der Werkstatt inspizieren zu lassen. Denn nur
MAN Truck & Bus. Und die Busunternehmer
stellern einen Rettungsleitfaden an Bord.
einem optimal gewarteten Bus stellt der TÜV
kaufen sie gern mit ein, denn für sie steht
Dazu gehören Hilfen für den Fahrer bei der
beim nächsten Kontrolltermin wieder ein
die Sicherheit ihrer Fahrgäste an erster
Evakuierung des Busses, aber auch On-Board-
positives Zeugnis aus. „Dabei wollen wir die
Stelle. Beispiel Emergency Brake Assistant
Videos und Sicherheitsbroschüren für die
Bushändler unterstützen“, sagt Kiess. MAN
(EBA) – das System erkennt automatisch,
Gäste – „wie im Flugzeug“, sagt Kiess. Zudem
bietet deshalb beim Kauf eines Omnibusses
wenn der Bus sich einem Hindernis, etwa
ein Wartungspaket mit regelmäßigen In­
einem Stauende, überproportional schnell
spektionen in MAN-Niederlassungen an.
nähert, und leitet dann eine automatische
Notbremsung ein. Ab 2015 ist der EBA EU-weit
gesetzliche Vorschrift, MAN verbaut ihn
Dort erleichtert er mit zahlreichen weiteren Assistenzsystemen dem Fahrer die Arbeit:
„Statistiken zeigen, dass die meisten Busunfäl-
Letzter Check
In der Produktion werden die
Sicherheitsfeatures im Bus
auf Herz und Nieren geprüft.
Fotos: MAN
schon ab diesem Jahr.
46
men, damit sie lernen, wie sich das Fahrzeug
„Viele Assistenzsysteme wurden
zuerst für Busse
entwickelt.“
Heinz Kiess, Produktmanager MAN Truck & Bus
Da diese sich flächendeckend über ganz
Deutschland verteilen, ist der Aufwand für
0,1 %
Fehlerquote
Unter ein Prozent aller Busse
werden bei TÜV-Kontrollen aus dem
Verkehr gezogen.
den Busunternehmer gering. Bis 2017 müssen
in 58 Ländern weltweit alle Fahrzeuge mit
einem neuen Überschlagschutz ausgerüstet
werden – damit der Bus das sicherste Verkehrsmittel bleibt.
47
man magazin
1/2014
andreas witzgall ist
Versuchsingenieur bei MAN,
spezialisiert auf die Bereiche
Karosserie und Klimatisierung.
E
s ist sieben Uhr morgens und
zend Busentwickler. Sie testen hauptsächlich
wie immer bitterkalt, minus
in Arjeplog, aber auch im 60 Kilometer süd-
35 Grad. Dick vermummt, ist die
lich gelegenen Slagnäs auf dem VW-Testgelän-
Testcrew resistent gegen die Käl-
de. Jörg Junginger, Leiter der Bus-Fahrversu-
te, nicht aber die Steuerventile
che, erklärt: „Die Funktionsentwicklungen
der Tür des Reisebusses. Sie sind
werden in Arjeplog getestet, der Dauerlauf
eingefroren. Ist das straffe Testprogramm in
findet in Slagnäs statt.“ Dauerlauf bedeutet,
Gefahr? Aber nein. Routiniert und unaufge-
dass der Testbus zwei Monate lang täglich
regt aktivieren die MAN-Mitarbeiter die Not-
500 Kilometer fährt. Dabei transportiert er
verriegelung, sichern die Tür provisorisch
als Shuttle auch Mitarbeiter zwischen den
mit Spanngurten. Los geht’s! Der Mann, der
Teststandorten hin und her, bringt sie zum
sich hinters Steuer klemmt, weiß, was ihn er-
Flughafen, simuliert Haltestellenstopps:
wartet. Seine Reaktion ist trocken wie die Käl-
bremsen, anfahren, Kaltstarts, laufender Mo-
te: „Solche Probleme sind der Grund, weshalb
tor, Türen öffnen, Türen schließen. „Vor allem
wir hier sind“, sagt Versuchsingenieur Sebas-
der Stop-and-go-Betrieb in extremer Kälte ist
tian Römer, 31. Zwischen Januar und März ist
ein wichtiger Test für den späteren Einsatz im
eine Blockhütte in Nordschweden für vier
Straßenverkehr“, sagt Junginger. Unplan­
bis sechs Wochen sein Zuhause. In Arjeplog,
mäßige Standzeiten gibt es auch. „Auf Über-
knapp 3 000 Einwohner, Provinz Norbottens,
landfahrten blockieren oft Rentiere die Stra-
besser bekannt als Lappland. Drei Monate im
ße“, erzählt Sebastian Römer.
Jahr sagen sich dort nicht nur Fuchs und Elch,
sondern auch bis zu 2 500 Lkw-, Bus- und
26 Grad unter Null, die Sonne lässt die
Autotester aus der ganzen Welt gute Nacht.
Schneekristalle funkeln, die Stimmung in Ar-
Römer ist einer von ihnen, und er weiß: „Bei
jeplog ist prächtig. Bei maximal vier Stunden
diesen Extremtests erfahren wir, wie sich die
Tageslicht hellen sich die Mienen mit jedem
Busse im Alltag bei unseren Kunden bewäh-
Sonnenstrahl mehr auf. Ob es daran liegt, dass
ren.“ Um die 250 Mitarbeiter schickt MAN zu
der Test des Notbremssystems, das ab 2015 ge-
den Wintererprobungen, darunter ein Dut-
setzliche Pflicht für Bus-Neuzulassungen wird,
Extrembedingungen
sind bei den Bus-Wintertests in Schweden an der
Tagesordnung.
48
Fotos: MAN
Kraftakt
in der Kältekammer
Schnee, Eis, minus 35 Grad Celsius – perfekt für eine Probefahrt,
denn MAN- und NEOPLAN-Busse müssen auch unter extremen
Bedingungen einwandfrei funktionieren. Ein Tag auf der Teststrecke.
49
man magazin
diE tEststrEcKEn eignen
sich ideal für die Erprobung,
etwa von Assistenzsystemen.
EinE füllung wintErdiEsEl,
und der Bus ist bereit für den
nächsten Versuch.
Effizient. Langlebig. Komfortabel.
Die neuen Coach Reifen von Goodyear.
– 35
grad cElsius
härtEtEst in schnEE und Eis
Zweistellige Minusgrade bieten gute
Bedingungen für die Wintererprobungen. Denn wenn die Busse sich hier
bewähren, sind sie bereit für die Straße.
so gut funktioniert? Andreas Witzgall verfolgt,
Jeder Bus wird von einem Ingenieur und
wie ein Schaumstoffdummy in Pkw-Heckgrö-
einem Mechaniker betreut, der Test beginnt
ße mit Geschwindigkeiten zwischen 40 und
bereits auf der 1 500 Kilometer langen An-
80 Stundenkilometern geradeaus über den
fahrt von der Fährenanlegestelle Göteborg
zugefrorenen See gezogen wird. Weil der
nach Arjeplog. Die Liste der Erprobungen im
nachfahrende Bus etwa 20 bis 30 Stunden-
Freien und in speziellen Kältekammern ist
kilometer schneller ist, greift irgendwann
lang. Deshalb werden nicht einzelne Kompo-
das Advanced Emergency Brake System (AEBS)
nenten erprobt, sondern es wird multifunk-
ein, die elek tronische Vollbremsung. Der
tional getestet. Andreas Witzgall: „Das geht
Test unter Ex trembedingungen zeigt, wo
vom Radio über die Türen bis hin zum Motor
der Notbrems assistent an seine Grenzen
oder zu den Rückleuchten. Was nicht funk-
stößt. „Das Test programm fahren wir ge-
tioniert, wird analysiert und dokumentiert.
meinsam mit den Lkw-Kollegen und gleichen
Die Kollegen in der ‚Bodenstation‘ am Stand-
die Ergebnisse ab“, erklärt Witzgall. „Wir arbei-
ort München werden umgehend informiert.
ten an der totalen Kollisionsvermeidung.“ Der
Die Reparatur erfolgt sofort, auch in eisiger
36-Jährige ist Versuchsingenieur bei MAN,
Kälte – und weiter geht’s!“
seine Themen sind Karosserie und Klimati-
Slagnäs
Polarkreis
sierung, dazu der sogenannte Schwachlast-
am EndE EinEs jEdEn wintErtEsts fie-
Dauerlauf, der den Anforderungen des Linien-
bert die gesamte Truppe dem Tag entgegen,
verkehrs entspricht: langsame Fahrt, wenig
auf den alle hingearbeitet haben: MAN-Ent-
Beladung, viele Haltestellen.
wicklungsvorstand Bernd Maierhofer reist an,
um sich persönlich davon zu überzeugen, dass
acht fahrzEugE durchlaufen die Winter-
die Fahrzeuge fit für die Straße sind. Denn das
erprobung, alle Varianten der MAN- und der
ist für alle das übergreifende Ziel, weiß Jörg
NEOPLAN-Busflotten sind dabei: Regio-, Rei-
Junginger: „Die Wintertests tragen wesentlich
se-, Hybrid- und Stadtbusse, dazu ein MAN-
dazu bei, dass wir robuste Fahrzeuge an unse-
Chassis mit einem Reisebusaufbau von Irizar.
re Kunden ausliefern können.“
Die neuen Goodyear Marathon Coach und UltraGrip Coach
mit der TravelMax Technologie für mehr Wirtschaftlichkeit*. Asymmetrisches Profil, Silefex Lauffläche,
Waffel-Lamellen - das Beste aus der Reifentechnik für reduzierten Rollwiderstand, verbesserte Kraftstoffeffizienz, längere Lebensdauer und geringe Geräuschemissionen. Und für Mobilität bei allen Wetterbedingungen. Mehr Infos unter goodyear.eu/truck.
Fotos: icemakers.se, MAN
Arjeplog
*
50
im Vergleich zur vorher von Goodyear empfohlenen Bereifung für Reisebusse (Marathon LHS II, Ultra Grip WTD).
M A D E T O F E E L G O O D.
Wirtschaftlich
auf ganzer Linie.
Das DIWA Effizienzpaket für Ihre Linienbusse: Mit dem neuen DIWA.6 Automatikgetriebe
plus topografieabhängigem Schaltprogramm SensoTop sorgen Sie für geringeren Kraftstoffverbrauch und höheren Fahrkomfort. Ergänzt durch das Telemetrie-System DIWA
SmartNet haben Sie Ihre Wartungskosten im Griff und steigern die Verfügbarkeit. Kommen Sie wirtschaftlicher und komfortabler ans Ziel – mit dem DIWA Effizienzpaket.
Rufen Sie uns an: +49 7321 37-8579
voith.de