Einmal «Hase», das andere Mal «Fuchs»

Transcription

Einmal «Hase», das andere Mal «Fuchs»
Truppe
Truppe
Aufkl Bat 5
Harte Arbeit für den grossen Traum
Einmal «Hase», das andere Mal «Fuchs»
Soldat Daniel Pochetti war im WK des Aufklärungsbataillons 5 Presseund Informationsoffizier (PIO) ad interim. Erfahrung in der Medienwelt
sammelte er bereits als Freischaffender in der Zürcher Club-Szene. «Auch
bei Tele Züri war ich angestellt, aber mittlerweile schneide ich Filme für
die grössten Clubs der Stadt und war auch schon mit angesagten DJs
auf Tour», sagt er. Der 24-jährige Zürcher absolvierte 2011 die Durchdiener-RS und leistete im letzten Sommer freiwillig Dienst im Aufklärungsbataillon 5. Während das Bataillon früher ein fünfköpfiges Medien-Team
beschäftigte, war er im Juni «Alleinunterhalter» in Sachen Medien. Dazu
gehörten die Fotografie von Ausbildungen und Übungen, das Erstellen
von Filmen und die Betreuung der Social-Media-Kanäle. «Diese SocialMedia-Kanäle haben ein enorm positives Echo», schwärmt er. Pochetti
betont, dass er gerne noch mehr zur positiven Darstellung des Schweizer Militärs beitragen würde. Sein Traum: Einmal als «richtiger» PIO ein
Infanteriebataillon zu betreuen. «Irgendwann klappt es, ich weiss es»,
sagt er.
Im Juni spähten sich die Aufklärungsbataillone 4 und 5 gegenseitig in einer dreitägigen Übung aus.
Die äusserst motivierte Truppe wurde zum Teil in der Luft transportiert, zur Verfügung standen
auch Drohnenbilder. Der Kommandant des Aufklärungsbataillons 5, Oberstleutnant im Generalstab
Beat Dalla Vecchia, wünscht sich auch in Zukunft mehr solcher Übungen.
Markus Ehinger, Florian Brauchli (Text) und Daniel Kellenberger, PIC-Team Aufkl Bat 5 (Fotos)
Auch die Koordination der verschiedenen Aktionen und Phasen sei herausfordernd gewesen. Das Aufkl Bat
5 musste das Dispositiv mit Spähaufklärung und teilweise auch mit Raumüberwachung aufklären und setzte
Spitzenelemente lufttransportiert ab.
Der Truppe standen dabei auch Drohnebilder zur Verfügung – auch war sie
«terrestrisch», also zu Fuss unterwegs.
Kommandant wünscht.» Zwar räumt er ein, dass nicht alles perfekt
gelaufen sei. «Aber was nicht optimal funktioniert hat, werden wir
künftig in die Ausbildung einfliessen lassen.» Es sei auch in Sachen
Führung spannend gewesen, die Mechanismen 1:1 zu trainieren. «In
erster Linie war es das Ziel, eine Übung abzuhalten, die uns weiterbringt. Und das ist uns gelungen.» Normalerweise seien die Übungen
nicht so realitätsnah. Er hofft, dass es auch in Zukunft mehr solche
Übungen geben wird. «Wenn es möglich ist, muss man das weiterführen. Denn generell geht das Zusammenspiel und das Zusammenwirken der einzelnen Truppenverbände immer mehr verloren.»
«Hase und Fuchs»
Beide Bataillone betrieben Aufklärung und wurden im Gegenzug selber
vom Schwester-Bataillon aufgeklärt.
In einer zweiten Phase konnten sie
sich reorganisieren, bevor die Aufklärung bis in den Raum Grauholz fortgesetzt wurde. «In der dritten Phase
waren wir die Füchse», erklärt Dalla
Vecchia. Das heisst: Sein Bataillon betrieb Aufklärung. In der dritten Phase war seine Truppe der Hase – wurde also vom Aufkl Bat 4 aufgeklärt.
Begleitet wurde die Übung von der
Die Übung hat einmal mehr gezeigt, wie wichtig die Tarnung gegen terrestrische und LuftAllgemeinen Schweizerischen MiliAufklärung ist. Das konnte durch den Einsatz einer Drohne wirkungsvoll überprüft werden.
tärzeitschrift (ASMZ). Die Zeitschrift
lobt die Truppe, zumal es beiden Bataillonen insgesamt sehr gut gelun2. Juni 2014, früher Morgen im Raum Dagmersellen: Die Führungsgen sei, die Bewegungen der gegnerischen Aufklärung zu erkennen,
staffel des Aufklärungsbataillons 5 befindet sich in einem gesicherohne dass die eigenen Beobachtungsposten entdeckt wurden. Geten Halt. Parallel dazu bezieht ein zweiter Teilstab in Wangen an der
fechtstechnische Fehler im Aufmarsch hätten sich aber gerächt: «EiAare bereits das neue Bataillons-KP. Die rund 350 Soldaten, Unterne Kompanie bezog ihr Dispositiv mit so umfangreichen Fahrzeugoffiziere und Offiziere sind Teil einer Schweizer Premiere: Im Rahkolonnen, dass diese erkannt wurden. Ein gewitzter gegnerischer
Aufklärer folgte der Kolonne und die Kompaniebasis war verraten.»
men der Übung «DEFENDA AUFKL 14» hatte die Infanteriebrigade
5 die Gelegenheit, gleich zwei Aufklärungsbataillone auf Gegenseitigkeit zu beüben. Das Schwergewicht der Übung lag auf Verteidigung.
Motivierte Truppe
Die Leistungen der Kompanien konnten mit genügend bis gut beurteilt werden. «Das Handwerk sitzt, zu wünschen übrig liess teilweise
Zuerst galt es, das Bataillon zu verschieben. Via Drehscheibe Härkindas gefechtstechnische Verhalten. Es zeigte sich durchweg, dass engen gings nach Wangen a. A. Dabei klärte das Bataillon das Gebiet
gagiertes Milizkader gute Leistungen erbringen kann», schrieb die
südlich der Autobahn bis Höhe Huttwil und nördlich bis zum JuraASMZ. Auch Bataillonskommandant Dalla Vecchia ist zufrieden:
kamm auf. Das Bataillon stiess zuweilen auf Probleme. «Die Strecke
zwischen Dagmersellen und Wangen an der Aare ist gross und voller
«Der Eindruck der Truppe ist hervorragend. Keine Herausforderung
übermittlungstechnischer Herausforderungen», sagt Oberstleutnant
war ihr zu gross. Alle waren motiviert und lernbereit, zumal sie das
Schwesterbataillon aufklären konnten. Es ist so, wie man es sich als
im Generalstab Beat Dalla Vecchia, Kommandant des Aufkl Bat 5.
8
armee.ch Infanteriebrigade 5 2/14
Neben der aussergewöhnlichen Abschlussübung gab es für das Aufkl Bat 5 noch speziellen Besuch: Das Bataillon empfing eine Delegation
aus dem fernen Kuwait.
armee.ch Infanteriebrigade 5 2 / 14
9