Die 9-Franken-Farbunfallversicherung

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Die 9-Franken-Farbunfallversicherung
Fokus
Publisher 5 · 2003
Monitor richtig einstellen
Die 9-Franken-Farbunfallversicherung
Zur Verbesserung der Farbkonsistenz gibt es neben komplexen Farbmanagementsystemen
auch einfache und sehr preiswerte Hilfsmittel wie das Digital Quality Tool, das die richtige
Monitoreinstellung erleichtert.
 DAVID LEE Das Digital Quality
Tool ist ein einfaches Hilfsmittel zur
Einstellung des Monitors (nicht zu verwechseln mit Monitorkalibration). Es
geht darum, die Regler für Helligkeit,
Kontrast sowie Rot-, Grün- und Blauanteil so einzustellen, dass ein Bild einer
digitalen Kamera am Bildschirm möglichst gleich aussieht wie die Abzüge
auf Fotopapier, die später das Fotolabor vornimmt.
Das Auge als Messgerät
Zuerst öffnet man die auf der CD enthaltene Kontrast-Referenzdatei, um
die Helligkeit bei maximalem Kontrast
richtig einzustellen. Man geht dabei
so viel mit der Helligkeit zurück, bis
das graue Q vor dem schwarzen Hintergrund gerade noch erkennbar ist.
Dann wird, wiederum mit den Monitorreglern, anhand eines zweiten Referenzbildes die Balance von Rot, Grün
und Blau eingestellt. Der Clou an der
Sache ist, dass dieses Referenzbild dem
Käufer von DQ auch als fertigen Fotoabzug vorliegt. Die Anzeige am Monitor muss nun möglichst nahe an das
Foto herankommen. Das einzige Kriterium ist dabei der visuelle Eindruck
des Benutzers. Als Orientierungshilfe
dazu befindet sich auf dem Foto ein
Graustufen- und ein Farbspektrum
sowie vier unterschiedliche Motive,
um gleichzeitig Hauttöne, Grautöne
und leuchtende Farben abzustimmen.
Das Referenzbild ist in verschiedenen
Grössen und Auflösungen im TIF- und
JPEG-Format vorhanden.
Geeignet für Fotoabzüge
Es ist wichtig, dass das gedruckte Referenzbild ein Abzug auf Fotopapier und
nicht irgend ein Ausdruck auf normalem Papier ist, denn auf dem Fotopapier können Farben wie leuchtendes
Orange dargestellt werden, die man
im CMYK-Druck nicht erzeugen kann.
Die Bildschirmanzeige kann somit
auch mit diesen leuchtenden Farben
verglichen werden.
Wenn digitale Fotos am Bildschirm bearbeitet oder betrachtet und diese anschliessend an ein Fotolabor geschickt
werden mit dem Auftrag, daraus Abzüge auf Fotopapier zu erstellen, wird
das Ergebnis viel eher dem entsprechen, was der Kunde sich vorgestellt
hat. Vom Vermeiden von Enttäuschungen profitieren letztlich auch die Fotolabors, die zufriedene Kunden wollen.
Naserümpfen fehl am Platz
Referenzbild für die Kontrasteinstellung.
Das rein auf dem visuellen Eindruck
basierende Prinzip des DQ Tools bringt
den Vorteil der Einfachheit: es ist unabhängig von Software, Monitortyp
und Betriebssystem. Weil es ursprünglich für den Amateurbereich konzipiert
worden ist, funktioniert es ohne Farbmanagement. In der neuen Version
kann das Tool aber auch für Monitore
verwendet werden, die in einen Farbmanagement-Workflow eingebettet
sind. Dafür liegen die Referenzbilder
in einer speziellen Version vor, die mit
Events
Unser Kurs bietet als Komplettpaket alles, was
es zu einer farbverbindlichen Bildschirmdarstellung braucht: Die Hard- und Software aus dem
Paket Eye One Display von Gretagmacbeth und
das Know-how von unserem Kursleiter Dieter
Wassmer.
Mit den vier Sujets des Referenzbildes werden verschiedene Bereiche abgedeckt:
natürliche Farben, Hauttöne, leuchtende Farben und Grautöne.
einem «Photo-RGB»-Eingabeprofil versehen sind. Dies ist sinnvoll, da sich das
DQ-Tool in der professionellen Bildbearbeitung als gute Möglichkeit erwiesen hat, Bildqualität zu testen und zu
visualisieren.
Zwar bringt eine solche Messung nicht
die Präzision, die ein heutiges Colormanagement-System erbringen kann.
Aber hier spielt das 80-20-Prinzip: für
die ersten 80 Prozent der Farbunstimmigkeiten reichen die 9 Franken, die
man für dieses Hilfsmittel hinlegen
muss. Für die restlichen 20 Prozent
muss dann der Aufwand immer mehr
in die Höhe getrieben werden.
Ausserdem wiegt die Vollautomatik
der CMS-Systeme viele Anwender in
eine falsche Sicherheit. Buchstäblich
blindes Vertrauen in jahrealte Messgeräte oder in den falsch konzipierten Workflow können zu Ergebnissen
führen, die noch katastrophaler sind,
als was ein Heimanwender ohne jedes
Farbmanagement zustande bringt. Ein
gelegentlicher Blick zur Kontrolle schadet da sicher nicht. Einige, die ab Augenmass-Kontrollen die Nase rümpfen,
könnten sich also vielleicht selbst mal
an derselben nehmen.
Ausführliche Dokumentation
Auf der CD befindet sich ein 45-seitiges Handbuch in PDF-Form (Deutsch
und Englisch). Dort wird alles erklärt,
was man zur richtigen Monitoreinstellung wissen muss, und noch ein bisschen mehr: Die letzten 20 Seiten sind
Basiswissen, sprich ein alphabetisches
Nachschlagewerk mit wichtigen Begriffen von «Additive Farbmischung» bis zu
«ZIP».

Das DQ-Tool kann im Publisher-Shop
über die Bestellkarte in der Mitte des
Hefts bestellt werden. Preis: Fr. 9.–.
Kurs Monitorkalibrierung
inklusive Eye One Display
Daten/Ort: 13.11.03 oder 22.01.04 in Zofingen
Kosten: Fr. 990.– inkl. Colorimeter Eye One Display im
Wert von Fr. 440.–. Publisher-Abonnenten zahlen einen
reduzierten Preis von Fr. 930.–.
Anmeldung und weitere Informationen:
www.publisher.ch/events
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