Nützling oder Plagegeist? - BODEN will LEBEN!
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Nützling oder Plagegeist? - BODEN will LEBEN!
Nützling oder Plagegeist? Maulwurf ist wichtiger Inspektor für den Boden Wenn die Temperaturen wieder ansteigen und der Boden nicht mehr gefroren ist, dann sind sie wieder überall in Park-, Friedhofs- und Rasensportanlagen sowie Gärten zu sehen - Maulwurfshügel. Obwohl den meisten Menschen der samtpelzige, walzenförmige Maulwurf durchaus sympathisch ist, trachten sie, wenn sie die unübersehbaren Folgen der Arbeit des kleinen "Untergrundaktivisten" auf ihrem Anwesen entdecken, ihn so schnell wie möglich wieder loszuwerden. Hat er doch meist durch seine unermüdliche Grabetätigkeit den gepflegten Zierrasen, das Fußballfeld oder Gräber auf Friedhöfen, Gemüse- oder Blumenbeete, durch seine Gangsysteme unterminiert und in eine Hügellandschaft verwandelt. So zieht sich der Maulwurf den Zorn vieler Menschen zu, die ihm dann am liebsten den Garaus machen würden. Jeder Gartenbesitzer sollte sich nach Auffassung der Natur- und Umweltschutz-Akademie des Landes NRW (NUA) eigentlich über Maulwurfshügel freuen. Denn Maulwurfshügel signalisieren, so die NUA, dass der Boden als Lebensraum noch gesund ist und die für ihn wichtigen Bodentiere, die dem Maulwurf als Nahrung dienen, reichlich vorhanden sind. Wer aber glaubt, dass der Maulwurf seine Gastfreundschaft zu sehr in Anspruch nimmt, sollte daran denken, dass der Maulwurf eine gesetzlich besonders geschützte Tierart ist, die weder gefangen, verletzt oder gar getötet werden darf. Wer ihn unbedingt loswerden will, darf ihn nur mit speziell zugelassenen Vergrämungsmitteln in die Flucht treiben. Immer wieder ist der Maulwurf mit seiner unübersehbaren Grabetätigkeit ein Diskussionsthema der Gartenfreunde, Park- und Friedhofsbesucher sowie der Fans vieler Rasensportarten. Den meisten Menschen ist der samtpelzige, walzenförmige "Untergrundaktivist" durchaus sympathisch. Die Ansprüche des Maulwurfes an seinen Lebensraum sind nicht besonders hoch. Bei einem halbwegs lockeren Boden findet man ihn im Wald auf Wiesen und Weiden und selbst in feuchten Auenniederungen. Besondere Verbreitung findet er im Grünland, aber auch in Ackerflächen, Parks, Sportplätzen, Gärten und Friedhöfen kann er in großer Zahl auftreten. Vom Wesen her ist der Maulwurf scheu und lebt bis auf die Paarungszeit als Einzelgänger. Junge Maulwürfe werden etwa im Juni/Juli aus dem Revier der Eltern vertrieben. Sie müssen sich nun ein eigenes Gangsystem schaffen, was sich durch zahlreiche neue Haufen ankündigt. Der Maulwurf ist ein räuberischer Geselle und betätigt sich dabei als Fallensteller. Während der Grabetätigkeit findet er eher zufällig Nahrung. Sein eigentlicher Nahrungserwerb besteht darin, dass er sein Gangsystem regelmäßig patrouilliert und die hereingefallenen Tiere frisst. Auf seinem Speiseplan stehen Insektenlarven wie Drahtwürmer und Engerlinge, Tausendfüßer, Schnecken, Käfer und vor allem Regenwürmer. Auch wenn seine Nahrung manchmal bis zu 80 oder 100 % aus Regenwürmern besteht, sind noch keine schädlichen Wirkungen durch die Tätigkeit von Maulwürfen bekannt geworden. Der Maulwurf steht am Ende einer Nahrungskette, die Tausende von Bodentierarten umfasst. Als Räuber greift er regulierend in die Lebensgemeinschaft des Bodens ein. Als kräftiger Graber sorgt er zudem für eine starke Durchmischung des Bodens. Dadurch werden Humussubstanzen in größere Tiefen verfrachtet. Im Grünland stellen Maulwurfshügel eine Pionierfläche für die Neubesiedlung von Pflanzen dar. In dem gelockerten Bodenauswurf können Pflanzen Fuß fassen, die sonst in der geschlossenen Vegetationsdecke nur geringe Ansiedlungschancen besitzen. Während es bei land- und forstwirtschaftlichen Flächen selten zu Störungen durch Maulwürfe kommt, werden seine Erd- haufen im Siedlungsbereich leider immer noch als Angriff auf die geliebte Ordnung des eigenen Gartens betrachtet. Manchmal wird die Geduld der Menschen auf eine harte Probe gestellt, wenn der kleine Graber gepflegte Zierrasen in Hügellandschaften verwandelt, Gräber auf Friedhöfen heimsucht oder Gemüse- und Blumenbeete allzusehr durch seine Gangsysteme unterminiert. Doch was darf man tun, wenn man die Maulwurfshügel im Garten als störend empfindet? Zuerst sollte man feststellen, ob die Erdaufwühlung tatsächlich von einem Maulwurf stammt, oder ob nicht etwa eine Schermaus (auch Wühlmaus genannt) dafür verantwortlich ist. Handelt es sich um einen Maulwurfshügel, so sollte man sich darauf beschränken, nur den Erdhügel selbst anzugehen. Denn der Maulwurf ist eine gesetzlich besonders geschützte Tierart. Ihn zu fangen, zu verletzten oder zu töten ist verboten. Auch wer mit dem Spaten oder stinkenden Öllappen dem Maulwurf zu Leibe rücken will, kann sich strafbar machen. Maulwürfe dürfen nur mit speziell zugelassenen Vergrämungsmitteln in die Flucht getrieben werden. Vertreiben wir aber unsere Maulwürfe aus Gärten, Parks und Friedhöfen, so fehlt uns der eigenwillige scheue Bodeninspektor, der mit seinen Hügeln anzeigt, dass der Boden gesund ist und lebt. Weitere nützliche Tipps für einen naturfreundlichen Garten gibt es in den Infoblättern „Naturgarten“ der Natur- und Umweltschutz-Akademie des Landes NRW (NUA). Die Mappe mit 32 Infoblättern kann gegen Einsendung der Schutzgebühr von 5,- DM angefordert werden bei der NUA, Postfach 101051, 454610 Recklinghausen.