Wäsche waschen – aber richtig!

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Wäsche waschen – aber richtig!
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Energieeffizienz im Haushalt
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Arbeitsblatt für die Sekundarstufe I
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Wäsche waschen – aber richtig!
Waschen muss jeder! Ob die Lieblingsklamotten, damit sie fürs Wochenende wieder frisch sind, oder einfach nur Strümpfe, Unterwäsche und das Bettzeug. Im
Alltag heißt das für viele, den großen, bunt gemischten
Haufen mit verschmutzter Wäsche in die Waschmaschine stopfen und den Startknopf drücken. Hinterher
alles aufhängen – fertig! Doch so einfach ist es natürlich nicht, will man keinen rosa verfärbten Hoodie oder
ein Shirt mit Flecken der Tomatensoße vom gestrigen
Mittagessen anziehen.
Die Kleidung soll richtig sauber werden. Gleichzeitig
ist wichtig, bewusst mit Ressourcen wie Energie aber
auch Wasser und Chemie umzugehen. Denn wer
­clever wäscht und ein paar Regeln und Tipps beachtet, schont nicht nur seine liebsten Klamotten und die
Umwelt, sondern auch den Geldbeutel.
Vor dem Waschen
Die Vorbereitung ist entscheidend:
l Taschen
von Hosen, Jacken und Co. kontrollieren und ausleeren. Denn T
­ aschentücher
z. B. verursachen auf dunklen Klamotten
hässliche weißliche Rück­stände.
l Reißverschlüsse,
Knöpfe, Haken und Ösen
schließen, dann halten sie länger und beschädigen keine anderen Kleidungsstücke.
l Farbige
Textilien und Jeans auf links d
­ rehen,
das schont Farben und Dekore.
© Redaktion Jugend und Bildung, Stand 2015
l Die
Wäsche nach Farben sortieren, mindestens Weißes und Helles getrennt von
Dunklem waschen!
Programme und Temperaturen
Neben den Grundprogrammen Baumwolle, Koch-/
Buntwäsche, Pflegeleicht und Feinwäsche gibt es noch
viele weitere Waschprogramme, die je nach Maschine
variieren und in der Bedienungsanleitung erklärt wer• Mehr Arbeitsblätter unter www.jugend-und-bildung.de/energieeffizienz
• Mehr Informationen zur Initiative Hausgeräte + unter www.hausgeraete-plus.de
den. Wer nicht sicher ist, mit welchem Programm und
bei welcher Temperatur ein Kleidungsstück gewaschen
werden kann, sollte einen Blick auf das Pflegeetikett an
der Kleidung werfen – siehe auch Symbole in der ersten Spalte von Grafik 1. Grundsätzlich ist das Waschen
auch bei einer niedrigeren Temperatur als der angegebenen möglich. Das spart Energie und schont damit die
Umwelt, denn der Großteil der aufgewendeten Energie
beim Waschen wird für das Aufheizen des Wassers
­benötigt.
Die Maschine richtig befüllen
Energieeffizient waschen heißt auch, das Volumen der
Waschmaschine auszunutzen. Allerdings gibt es für
jedes Programm eine optimale Füllmenge der Waschtrommel. Je empfindlicher die Wäsche, desto weniger
sollte in die Maschine: im Koch/Bunt- bzw. BaumwollProgramm kann die Maschine voll beladen werden. Im
Schonwaschgang (z. B. bei „Pflegeleicht“) sollte die
Trommel nur zur Hälfte gefüllt werden und für Feines
wie Wolle, Dessous, Seide sogar nur zu einem Viertel.
Welches Waschmittel wofür?
Die Auswahl an Waschmitteln ist groß. Wichtig sind
folgende: pulverförmiges Vollwaschmittel reinigt am
stärksten, da es Bleiche und optische Aufheller enthält. Geignet ist es daher für weiße Wäsche oder auch
für sehr Dreckiges und Verflecktes. Für bunte und
schwarze Wäsche ist Color-Waschmittel richtig, da
es Farben schont. Wolle, Seide, Daunen nur mit Wollwaschmittel (ohne Enzyme) oder einem entsprechenden Spezialwaschmittel waschen.
Wusstest du, dass . . .
… mindestens einmal im Monat ein Waschgang
bei 60 °C mit einem pulverförmigen Vollwaschmittel
durchgeführt werden sollte? Auf diese Weise verschwinden Keime und Bakterien, die unangenehme Gerüche in der Maschine oder an der Wäsche
verursachen können.
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Grafik 1: So wasche ich richtig
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Textilpflege­symbole
nach GINETEX®
Passendes Waschprogramm
(Beispiele)
Beladung der Waschmaschine
Normalwaschgang
„Baumwolle“, Standardprogramm
„Baumwolle (Eco)“ oder „Koch-/Bunt­
wäsche“
Maximale Wäschemenge laut Herstellerangabe
Schonwaschgang
„Pflegeleicht“ oder „Synthetik“,
„Easy Care“, „Oberhemden“, „Business“,
„Outdoor“, „Sport“, „Dunkle Wäsche“
Reduzierte Wäschemenge
(ca. 1/2 der maximalen Beladungsmenge)
Wollwaschgang/
Spezialschonwaschgang
„Feinwäsche“ oder „Wolle“, „Seide“,
„Wolle/Seide“, „Gardinen“, „Dessous“
Stark reduzierte Wäsche­menge
(ca. 1/4 der maximalen Beladungsmenge)
Handwäsche
Handwäsche oder die Wahl eines
speziellen Waschprogramms (jeweils
bis maximal 40 °C), das von den
Waschmaschinenherstellern speziell für
Textilien angeboten wird, die nur von
Hand gewaschen werden sollen:
Sehr stark reduzierte W
­ äschemenge
(ca. 1/5 der m
­ aximalen Beladungsmenge)
„Handwäsche“, „Wolle“
Nicht waschen
Die so gekennzeichneten Artikel dürfen nicht gewaschen werden. Sie können auch gegen
jede Nassbehandlung empfindlich sein oder sind auf Grund ihrer Größe ungeeignet für die
Behandlung in der Haushaltswaschmaschine.
© Redaktion Jugend und Bildung, Stand 2015
Exkurs: Waschkreis nach Sinner
Der Waschkreis nach Sinner veranschaulicht, wie
die Faktoren Mechanik, Temperatur, Chemie und
Zeit für ein gutes Waschergebnis voneinander
abhängen. Verringert man, wie in der Abbildung
rechts gezeigt, die Temperatur, braucht der Waschgang für ein gleichgutes Waschergebnis z. B. mehr
Zeit und mehr Mechanik (mehr Trommeldrehung).
Energie jedoch – im Sinner­schen Kreis nicht direkt
aufgeführt – spart man, weil das Wasser weniger
erhitzt wird. Einfache Formel: niedrigere Temperatur (also niedrigerer Energie­verbrauch) bedeutet
längere Waschzeit.
Chemie
Zeit
Wasser
Mechanik
Temperatur
60 °C Waschverfahren
Chemie
Zeit
Wasser
Mechanik
Temperatur
40 °C Waschverfahren
Quelle: hea.de
• Mehr Arbeitsblätter unter www.jugend-und-bildung.de/energieeffizienz
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Die Clever-waschen-Tipps
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Besonders hartnäckige Flecken, etwa von
­Tomatensoße oder Fett, vorbehandeln. Das
geht am besten, wenn sie frisch sind. Gall­
seife und spezielle Fleckenentferner sind
dafür gute Hilfsmittel.
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Das Waschmittel immer entsprechend der
Wasserhärte, dem Verschmutzungsgrad der
Wäsche sowie der Wäschemenge dosieren.
Die genauen Angaben dazu stehen auf der
Verpackung. Moderne Geräte zeigen die
­optimale Menge mittels einer Dosierempfehlung an.
Das örtliche Wasserwerk informiert über
die Wasserhärte (meist auf der Homepage).
Sowohl eine Unterdosierung als auch eine
Überdosierung des Waschmittels sind ungünstig: Zu viel Waschmittel ist schädlich für
die Umwelt, da unnötig viele Chemikalien in
den Wasserkreislauf geraten. Eine zu geringe
Menge lässt die Maschine schneller verkalken
und die Wäsche wird nicht sauber.
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Ein Energiespar-Programm und eine niedrige Temperatur nutzen. Dann dauert es zwar
etwas länger, um ein gleichbleibend gutes
Wasch­ergebnis zu erzielen – man wäscht aber
besonders sparsam.
Nach dem Waschen die Waschmaschine am
besten sofort ausschalten, da sonst unnötig
Strom verbraucht wird. Hat die Waschmaschine kein Wasserschutzsystem, auch den
Wasserzulauf zur Maschine zudrehen. Die
Wäsche dann möglichst direkt aufhängen
oder im Wäschetrockner trocknen.
Die Wäschetrommel nach dem Ausräumen
nochmal auf Wäschestücke oder Fremdkörper kontrollieren. Damit das Innere der
Maschine trocknen kann, die Waschmaschinentür und die Waschmittel-Schublade einige
Zeit geöffnet lassen.
Energieeffizienzklasse
Jahresenergieverbrauch in kWh,
basierend auf 220 StandardWaschvorgängen
Jährlicher Wasserverbrauch
(Liter/Jahr), basierend auf 220
Standard-Waschvorgängen
Schleuderleistung
(Klassifizierung)
Geräuschemission in dB(A)
(Schallleistung), während der
Wasch- und Schleuderphase
im Standard-Waschprogramm
60°C Baumwolle bei voller
Beladung
Maximale Füllmenge im
Standard-Waschprogramm
60°C oder 40°C Baumwolle
Arbeitsaufträge
1a)Bestimmt von dreien eurer Kleidungsstücke
das Waschprogramm anhand des Pflege­
etiketts und ein geeignetes Waschmittel.
b)Könntet ihr eine niedrigere Waschtemperatur
verwenden als die angegebene?
2) Erklärt den Waschkreis nach Sinner in eigenen
Worten!
3) Welche Informationen findet ihr auf dem Ener­
gie­label für Waschmaschinen?
4) Welche weiteren Möglichkeiten gibt es um
beim Wäsche waschen Energie zu sparen?
• Mehr Arbeitsblätter unter www.jugend-und-bildung.de/energieeffizienz
• Mehr Informationen zur Initiative Hausgeräte + unter www.hausgeraete-plus.de
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