Jüdisches Museum beleuchtet Begriff "koscher"

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Jüdisches Museum beleuchtet Begriff
„koscher“
Ausgehend von acht Fragen blickt das Jüdische Museum Wien (JMW) ab Mittwoch
auf die historischen, kulturellen, religiösen und sozialen Dimensionen des
vielschichtigen Begriffs „koscher“ in Wien und der Welt.
Das Jüdische Museum Wien zeigt die Ausstellung „Kosher for ... Essen und Tradition im Judentum“
im Museum Dorotheergasse. Essen ist ein wesentlicher Bestandteil jeder Kultur - geprägt von
lokalen Bedingungen, interkulturellen Entwicklungen, historischen Umständen, religiösen sowie
säkularen Traditionen und Gewohnheiten, heißt es dazu in einer Aussendung des JMW am
Dienstag.
Ausgehend von acht Fragen blickt die Ausstellung auf die historischen, kulturellen, religiösen und
sozialen Dimensionen des vielschichtigen Begriffs „koscher“ (hebr. tauglich, rituell erlaubt, gemäß
der Vorschrift oder zum Verzehr geeignet). Hatte Noah auch Schweine auf der Arche? Hat der
Granatapfel wirklich 613 Kerne? Hat jeder jüdische Haushalt zwei Küchen? Dürfen sich Juden
betrinken? Was ist in der Mazza enthalten? Wie kommt man vom mittelalterlichen Fleischhof ins
Kaffeehaus? Sind Pizza und Kebap koscher und: Gibt es überhaupt eine jüdische Küche?
Kaschrut: Die jüdischen Speisegesetze
Die Ausstellung möchte die Kaschrut, die jüdischen Speisegesetze, beleuchten. Diese würden nicht
nur auf Essen und Trinken beschränkt, sondern seien fixer Bestandteil jüdischer Lebenspraxis, so
die Einladung. Die jüdischen Speisegesetze unterteilen Speisen und Lebensmittel in drei
Kategorien: fleischig, milchig und neutral (hebr. parve). Es wird außerdem zwischen zum Verzehr
geeigneten und nicht geeigneten Tieren unterschieden.
Foto/Grafik: JMW/Bildarchiv Dobronyi
Im Mittelpunkt der Austellung: das Essen
Juden gelten alle Tiere, die sowohl gespaltene Hufe haben als auch Wiederkäuer (z. B.: Rinder,
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Schafe) sind, als koscher. Vögel, die einen Kropf, eine Hinter- und drei Vorderzehen besitzen (z.
B.: Hühner) gelten ebenfalls als koscher, sofern sie auf spezielle Weise vom Schächter (hebr.
Schechita) geschächtet werden. Mit dem sogenannten Hechscher in Form einer Plombe oder eines
Stempels werden koschere Lebensmittel gekennzeichnet. Neutrale Speisen können sowohl mit
Fleisch als auch mit Milchprodukten gemeinsam konsumiert werden.
Zentrale Rolle des Weins
Die jüdischen Speisegesetze sind vor allem auch an den hohen jüdischen Feiertagen von
besonderer Bedeutung. Dabei nimmt beispielsweise der koschere Wein eine ganz zentrale Rolle
ein. Alkohol ist im Judentum prinzipiell gestattet, nimmt in der Verwendung zu jüdischen Feiertagen
jedoch eine streng liturgische Rolle ein und wird deshalb oft auch durch Traubensaft ersetzt. Der
Wein begleitet in Form des Kiddusch (Heiligung), der Segnung des Weins, beinahe jeden jüdischen
Feiertag, auch den Schabbat, der von Freitagabend bis Samstagabend dauert und an den Ruhetag
Gottes nach der Schöpfung erinnern soll.
Zu Pessach (Fest der ungesäuerten Brote), einem der
wichtigsten jüdischen Feiertage, der an die Befreiung
aus der ägyptischen Sklaverei erinnert, werden
koschere Lebensmittel, die nichts Gesäuertes
„Kosher for ...“
Die Ausstellung ist von 8.10.2014 bis
8.3.2015 zu sehen.
enthalten, verwendet.
800-jährige Tradition
Die Wiener jüdische Gemeinde blickt auf eine mehr als 800-jährige Geschichte zurück. In der
Frage nach der Einhaltung oder auch Ablehnung der Speisegesetze gab es immer wieder ganz
unterschiedliche Entwicklungen. Vom mittelalterlichen Fleischhof bis hin zum Kaffeehaus spiegeln
ausgewählte Objekte der Ausstellung die Geschichte der Wiener Jüdinnen und Juden unter diesem
speziellen Blickwinkel wider. Auch durch Migration wurde die Esskultur in Wien beeinflusst.
Durch die physische und spirituelle Vernichtung des europäischen Judentums wurde ein riesiges
Loch in die Geschichte der Wiener jüdischen Gemeinde gerissen. Einhaltung oder Verweigerung
der Speisegesetze war auch zentraler Bestandteil im Prozess des Wiederaufbaus des jüdischen
Lebens in Wien nach 1945. Heute bietet Wien eine sehr umfassende koschere Infrastruktur mit
Supermärkten, Fleischereien und zahlreichen Restaurants.
Die Ausstellung wird durch ein umfangreiches Begleitprogramm ergänz, von kulinarischen
Lesungen mit prominenten Gästen über Filmvorführungen und Verkostungen bis zum jüdischen
Puppentheater und Challa (Brote für den Schabbat) Backen direkt im Museum.
religion.ORF.at
Link:
Jüdisches Museum Wien <http://www.jmw.at>
„Charity-Dinner“ für den Karmel Mayerling
Mit einem „Charity-Dinner“ samt Versteigerung eines Gemäldes und einer Lesung am 7.
Oktober 2014 sollen Mittel für die Instandsetzung und Renovierung des Karmels Mayerling
lukriert werden.
Urlaub anders: Rückzug hinter Klostermauern
Stress im Alltag, persönliche Krisen oder Trauerfälle bringen viele Menschen an den Rand
ihrer Kräfte. Das Bedürfnis nach Orientierung und Trost steigt - und damit auch die
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Buddhisten öffnen Tempeltüren
Tempel, Gruppen und Orden der Österreichischen Buddhistischen Religionsgesellschaft
(ÖBR) öffnen am Sonntag, dem 12. Oktober, zwischen 10.00 und 17.00 Uhr ihre Türen für
alle Interessierten.
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Pilgern liegt im Trend. Und das führt auch zu einer Vitalisierung der teilweise Jahrhunderte
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Hilfswerk MIVA startet „ChristophorusAktion 2014“
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Autofahrerinnen und Autofahrer um ihre Spende: „Einen Zehntel Cent pro unfallfreiem
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Im ersten Band einer geplanten Serie über Religionsgemeinschaften in Österreich wird fünf
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Ein neues Buch gibt Aufschluss über die Ärztin und Ordensgründerin Anna Dengel
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Ausrichtung gründete.
Krätzl: Plädoyer für ein „zweifaches Priestertum“
Der emeritierte Wiener Weihbischof Helmut Krätzl schlägt angesichts des Priestermangels in
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