Rede zur Einweihung der sanierten Sporthalle Lödingsen
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Rede zur Einweihung der sanierten Sporthalle Lödingsen
Rede zur Einweihung der sanierten Sporthalle Lödingsen am 2. Juni 2007, Norbert Hille, Ortsbürgermeister Lödingsen Liebe Gäste, bevor ich gleich in meinem Vortrag die Bauzeit der Halle näher beleuchten werde, möchte ich hier drei persönliche Sätze loswerden: Ich bin stolz auf meinen Bauhelm, den ich gestern Abend überreicht bekam und froh und dankbar, dass ich hier an dieser Stelle in meiner Halle heute stehen darf. Die Hallensanierung hat manchmal Nerven gekostet, viel Arbeit gemacht aber auch Freundschaften gefestigt und Spaß gebracht. Und Elise wird’s danken, ich habe eines der beiden derzeitigen Lödingser Großprojekte von der Hacke. M s g D u H, werte Ehrengäste aber insbesondere liebe Geldgeber/innen und Helferinnen und Helfer! Es war das Jahr 2005. Die Sporthalle, inzwischen 30 Jahre alt, ist 1972-75 komplett in Eigenleistung gebaut und mit Mitteln der LK Northeim und Göttingen und dem damals neu entstandenen Flecken Adelebsen finanziert worden. Nebenan können Sie dazu den Film von Harry Obermann sehen. Die Halle stand 2005 kurz vor dem Aus. Es regnete durch, Glaswolle rieselte, es war warm im Sommer und kalt im Winter, zigtausende Liter Heizöl wurden über die Jahre verbraucht und die Glasbausteinnordfront lud zum Steinwerfen ein und wurde ständig in Eigenleistung repariert. Seit Jahren wurde durch Rat und Verwaltung schon versucht, die Finanzierung für die in die Jahre gekommenen Dorfgemeinschaftshäuser und Sporthallen der Ortschaften zusammen zu stricken und jeder Ort wollte natürlich dabei sein. Den Ausschlag gab der Landkreis – damals mit einer Horrormeldung für die Kommunen. Die Sportstättenförderung soll auslaufen. Wer noch etwas haben will, muss 2006 anmelden. Ich habe mich mit Bernd Gierke zusammengesetzt und im 2 oder 3 Gespräch sagte er. Es ist nur finanzierbar, wenn die LK und LSB/KSB Zuschüsse voll fließen. Das geht nur, wenn der Sportverein die Halle übernimmt und dann auch 20% Eigenleistung bringt. Den Rest könnte der Flecken in 2 -3 Jahren aufbringen. 1 Der Gemeinderat war zu Beginn sehr unwillig, weil das Geld wie immer an allen Ecken fehlte und wurde erst überzeugt nachdem die VLV den Treuhändervertrag und der Vorstand des Sportvereins nach langer Überzeugungsarbeit der Mitglieder und einigen Vorverhandlungen und Sitzungen mit Bernd Gierke, Uwe Ahrens und mir die Halle für 15 Jahre gepachtet hat. Hier möchte ich besonders Mathias Porde und André Borchert danken, die mich von Anfang an bestärkt und unterstützt haben. Der Standardsatz von Mathias war damals: „Wenn wir es jetzt nicht schaffen, wird es nie mehr etwas! Das muss doch jeder begreifen“ Wir gründeten aus der VLV heraus eine Hallen-AG – die ab sofort hier zuständig war. Als Architekt für die Vorplanung hatten wir Heini Hartge dabei. Ein sehr ruhiger, sachlicher Vertreter seiner Zunft, den ich in dieser Zeit auch durch Projekte für die Gemeinde sehr schätzen gelernt habe. Nachdem ich Herrn Hartge gesagt hatte – das die Planung noch wacklig wäre und wir kein Geld zur Ausarbeitung der Pläne hätten, sagte er ohne lange zu überlegen, ich nehme erstmal die Daten auf, wir schauen mal was unbedingt gemacht werden muss und was es kostet und dann reden wir weiter. Gesagt, getan. Erschwerend kam noch hinzu, dass die Lödingser Feuerwehr mehr Platz für die Ausrüstung und zum Umziehen brauchte und auch noch eine 2. Garage für den Bus mit an die Halle bauen wollte. Also wurde das Projekt noch größer. Man einigte sich auf getrennte Finanzierung und getrennten Ausbau, aber zur gemeinsamen Zeit, um beides später gemeinsam fertig zu haben und ggf. die gleichen Baufirmen zu nutzen. Die Pläne wurden eingereicht, die Bausumme der Halle wurde damals von Herrn Hartge mit 476.500 Euro kalkuliert. Der Landkreis gab sein OK und sagte mit dem Kreistag 93.600 Euro zu, der LSB/KSB nach langen Geburtswehen auch stolze 61.212 Euro und nachdem Uwe Ahrens mit mir die Rest-Finanzierung festgeklopft hatte endlich auch der Rat des Flecken Adelebsen die Restsumme, zahlbar über 2 Jahre. Es bestanden allerdings noch immer erhebliche Zweifel, ob Lödingsen die Eigenleistung erbringen würde. Aber über Hauswurfsendungen, das Internet mit eigener Hallenseite und Mundpropaganda, hatten Ortsrat, VfB und die VLV Ohren und vor allem Brieftaschen zahlreicher Bewohner öffnen können. Heute sind wir bei rund 46000 Euro Geldspenden und bei 8600 Arbeits- und 60 Maschinenstunden angekommen. Heini Hartge verzichtete auf seinen Lohn aus der Architektenvorplanung und Rainer Brandfass als Lödingser auf seinen Lohn für die Elektrovorplanung und Baubegleitung – immerhin auch noch einmal zusammen 13.900 Euro. 2 Architekt Holger Müller übernahm die Verantwortung über die Hallensanierung von Heini Hartge und erledigte die Ausschreibungen der Gewerke, und Hans Traxler von HSK leitete die Haustechnikplanung für Lüftung, Heizung und Sanitär. Die beteiligten Baufirmen und ihre Mitarbeiter haben ebenfalls eine tolle Leistung erbracht. Als Baufirmen wirkten hier mit: Die Stundenmengen der Handwerker habe ich allerdings nicht parat. Aber schauen Sie sich nur mal den Heizraum oder den Lüftungsraum an. Sie werden über die Qualität der Bauausführung staunen. Klar gab es den einen oder anderen Mangel, der behoben werden musste – auch mal längere Wartezeiten – aber alles in allem war es gute Arbeit. Stichwort Wartezeit – Oh je, der Landkreis hat unseren Baufortschritt – durch die nachzureichende Statik für das Dachtragwerk um ganze 6 Wochen verzögert. Aber Bad Reichenhall war allen noch im Kopf und der Landkreis hat richtig gehandelt und nur zwei zusätzlich einzubauende 14m Doppelholzträger und Kreuzspanner waren notwendig. Der vorhandene Dachstuhl war OK. Nun zu unseren Vorortbauleitern und Helferinnen und Helfern. Seit mir nicht böse, wenn ich nur einige der 126 Helfer hier nenne ... Wolfgang Borchert, ein Mann im besten Alter, mit sehr kräftiger Ausdrucksweise – die hat in seinen 1356 Stunden hier jeder spüren dürfen – auch der Architekt und ich. Er war der sogenannte Organisationsbauleiter oder „Mädchen für alles“ vor Ort. Fahrer vom Dienst, Handlanger, Antreiber, Essen- und Getränkeholer. Der Dienstfahrer der Auszubildenden von Arbeit und Leben in Göttingen, die hier freiwillige Malerstunden geleistet haben und denen ich auch herzlich dafür danke. Rainer Scharf, führt in Worten eine etwas feinere Klinge und war Technischer Bauleiter vor Ort. Hier im Ort weiß man, dass er als ehemaliger PostTelekomer keine Strippe da in der Wand lässt, wo sie ist, sondern alles und jedes untersucht und bearbeitet, bis es wieder oder noch besser als vorher funktioniert. Leider ist er in der Bauphase mit seiner Frau für einige Monate nach Australien ausgewandert – weil er dort mal mit den Kängurus boxen wollte, aber inzwischen wieder zurück und mit 584 Stunden dabei. 3 Walter Klemm hat zwischendurch spontan die technische Bauleitung übernommen und Walter hat nicht viel geredet, er hat gemacht. 100% ist toll, aber Deine 150% Leistung mit 724 Stunden hat alle überzeugt und keiner hat sich getraut zu sagen, lass uns heute Abend doch aufhören und morgen weitermachen. Es wurde, glaube ich, noch mehr Material für Unterkostruktionen verbraucht als vorgeplant, damit ja nichts von der Decke fällt. Maurer – eine besondere raue aber sehr liebenswerte Art Menschen. Ich kenne Sie alle seit Jahren – gestandene Maurerpoliere und Maurer, die schon zum Teil diese Halle vor 30 Jahren mitgebaut haben. Helmut Wellhausen, Robert Sievert, Fredy Wilke, Peter Hoffmann, Andreas Melchior, Guido Sievert, Andreas Schmidt, Helmut Bruch haben in 900 Stunden alles, was mit Steinen, Sand, Zement und Wasser zu tun hatte, erledigt. Hier zwei dokumentierte Anmerkungen - die allerdings nicht ins Protokoll sollten Wir mauern nur morgens von Montags bis Freitags, am Wochenende kommen immer die Klugsch...., die alles besser wissen. Und noch ein Satz, den ich ebenfalls hier zu hören bekam und auch grinsen musste Ich kriege nichts zu Essen und zu trinken, ich soll immer nur Löcher zumauern oder Wände anputzen. Aber – wir hatten ja eine Handkasse mit Sonderspenden – wenn viele Helfer über den Tag hier waren – gab’s auch etwas zu essen – in der Hoffnung, dass dann alle bis zum Abend blieben. Einer meint jetzt sicherlich, er wäre vergessen worden, aber als ehrenamtlicher Helfer mit über 1220 Stunden wird er am Montag in Dransfeld vom Landrat stellvertretend für uns alle ausgezeichnet. Hier führt er nun den Titel „Handlanger der Halle“ und ich hoffe, dass irgendeine Firma Dir endlich einen Job anbietet, einen besseren Helfer könnten die nicht bekommen. Viele andere haben natürlich auch geholfen. Sie sind hier, stehen mit ihren Stunden draußen auf dem Plan und sind genauso wichtig wie die Vorgenannten. Jetzt zu den Maschinenstunden – hier war einiges zu erbringen. Traktoren, Anhänger, Frontlader, Druckluftkompressor, Bagger, Gabelstapler, Pkw – alles wurde mit Fahrer/Bediener kostenfrei zur Verfügung gestellt. 60 Stunden hören sich nicht gewaltig an – aber die Maschinenkraft hat unheimlich viel Handarbeit erspart. Danke auch hier an alle Beteiligten. 4 Ebenso ging es mit dem Anbau der Feuerwehr voran, erst gut voran und 1500 Stunden waren schnell zusammen, dann über Winter – eigentlich hatten wir gar keinen – wurde es etwas ruhiger. Aber nun sind die Decken drin, ebenso Tor, Tür und die Fenster, es ist geputzt, gepflastert und die Fertigstellung wird sicher auch bald zu feiern sein. Die Zusammenarbeit auf unserer Großbaustelle war meistens harmonisch, dass mal die eine oder andere Absprache nicht zum Tragen kam oder ein Heizungsrohr mal auf, statt in der Wand liegt macht dem Gesamtwerk keinen Schaden. Ich danke auch der FFW Löd. an dieser Stelle für die geleisteten Stunden und das dafür zur Verfügung gestellte Geld zum Bau der 2. Garage. Jede Woche ‚Baubesprechung, jede Woche neue Dinge die entdeckt wurden und zusätzlich abgearbeitet werden mussten. Holger Müller hat mit den IngBüros dafür gesorgt, dass alles in geregelten Bahnen blieb. Zu guter letzt mussten wir bei den Baukosten noch mal 20.312 Euro draufsatteln, weil die 3% Märchensteuer und vorhin genannte ungeplante Leistungen hinzu kamen. Der Flecken zahlte noch mal 15.000 insgesamt also 255.00,00 Euro, die VLV noch 5312 Euro. Aber jetzt haben wir es. Herrn Müller, Herrn Traxler, Herrn Brandfaß gebührt zum Schluss meiner Rede großer Dank und ein großes Lob für die Koordination zwischen Firmenund Eigenleistung – die immer abgestimmt werden mussten. Das Bauende hat sich nur 3 Monate verzögert. Wir hatten aber die Einweihung mit dem 1. und 2. Juni extra schon hinausgeschoben und haben heute eine Punktlandung gemacht. Die fehlenden Kleinigkeiten schaffen wir noch. Ich sagte zu Anfang: „es ist meine Halle ...“ ... natürlich ist es auch Deine Halle und Deine und Deine.... Es ist unsere Halle – eine tolle Sporthalle – die zur Gesundheitsvorsorge täglich genutzt wird und der LSB mag es mir nachsehen – die Halle sollte wie heute, ab und zu auch der Kultur dienen und für Veranstaltungen zugänglich sein. – und es ist eine Sporthalle, die jetzt von den Vereinen finanziert wird und noch 15 Jahre finanziert werden muss. Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit und dass Sie meinen Ausführungen zugehört haben und wünsche uns allen viel Freude in und mit der „Sporthalle Lödingsen“! 5