Neue Eindrücke im Herzen Jüdische Menschen mit

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Neue Eindrücke im Herzen Jüdische Menschen mit
Neue Eindrücke im Herzen
Jüdische Menschen mit Behinderung aus verschiedenen Gemeinden in NRW unterwegs im
Affen- und Vogelpark Eckhagen
Das Ehrenamtsprojekt der ZWST fördert das freiwillige Engagement von und mit Menschen
mit Behinderung. Mit dieser Unterstützung konnten die Gemeinden Düsseldorf und
Recklinghausen am 26.05. 2013 einen Ausflug zum Affen- und Vogelpark in Eckhagen
organisieren. Trotz des regnerischen Wetters war den Teilnehmern, Menschen mit einer
geistigen und/oder psychischen Behinderung aus Düsseldorf, Dortmund, Dormagen,
Duisburg, Gelsenkirchen, Mönchengladbach und Recklinghausen die Vorfreude stark
anzumerken. Die Mitglieder der Selbsthilfegruppe „Hatikwa“ in der Düsseldorfer Gemeinde
ergreifen jede Möglichkeit, gemeinsam etwas zu unternehmen. Besonders beliebt sind die
Ausflüge, bei denen man alte Bekannte trifft und neue Leute kennenlernt.
Jana Stachewski, Sozialarbeiterin der JKG Recklinghausen und Mitarbeiterin im ZWSTBehindertenprojekt, hat sich dafür eingesetzt, dass die ZWST die Kosten für den Reisebus
übernimmt. Leider hatte der Bus nur 48 Plätze, sonst hätte die Teilnehmerzahl weit über 50
gelegen.
„Wir bemühen uns so oft wie möglich, solche überregionalen Treffen zu organisieren, uns
fehlen jedoch finanzielle Mittel. Wir organisieren gegenseitige Besuche und laden andere
Gemeindemitglieder anlässlich jüdischer Feiertage zu uns ein“, erklären Irina Zelenetska und
Melita Neumann, Mitarbeiterinnen der Sozialabteilung in Düsseldorf.
Affen im freien Gehege zu besuchen, sie zu
füttern, die vielen einmalig schönen und seltenen
Vögel zu sehen, hat die Ausflügler tief
beeindruckt. Allein die Möglichkeit, durch den
Park zu schlendern, empfanden viele als ein
Geschenk.
Der Tagesausflug war bis ins Detail durchdacht,
dabei waren Jana Stachewski und sechs
ehrenamtliche Helfer aus Recklinghausen eine
große Unterstützung. Wo Hilfe benötigt wurde,
wie z.B. Schieben der Rollstühle über die vom
Regen aufgeweichten Wege, Lasten tragen, beim Grillen und anschließenden Aufräumen,
haben die freiwilligen Helfer tatkräftig zugepackt. Auch bei den Spielen und einem
Wettbewerb mit Preisverleihung zum Abschluss des Tages, haben die ehrenamtlichen Helfer
aus Recklinghausen viel beigetragen.
Jede gemeinsame Veranstaltung ist ein Ereignis, auf das sich viele schon lange im Voraus
freuen. Die Erinnerungen der gemeinsamen Unternehmungen werden ihnen wohl noch
lange im Gedächtnis bleiben. Die Sozialarbeiterinnen investieren viel Zeit, um Aktionen
dieser Art zu planen und vorzubereiten, viele Faktoren müssen beachtet werden.
Hier einige individuelle Eindrücke:
- „Es tut gut, wenn alles so detailliert geplant und durchorganisiert ist. So konnten wir
unbekümmert den Tag genießen. Wir bedanken uns ganz herzlich bei den Mitarbeiterinnen
der Sozialabteilung.“
- „Durch die neuen Eindrücke im Herzen und Bilder in der Kamera fühlen wir uns beflügelt
und gestärkt für die nächste Zeit.“
Einzelne können ihre Emotionen nicht mitteilen, aber sie sind sichtbar: die ängstliche Maria
taut auf, Sascha, der sonst kaum hörbar vor sich murmelt, kann plötzlich laut, klar und
deutlich mit den Affen sprechen.
Nicht nur bei solchen Aktionen sind achtsamer Umgang miteinander, gegenseitiger Respekt
und Solidarität wichtig, sondern vielmehr im Alltag. Für Menschen mit einer Behinderung
sind zwischenmenschliche Beziehungen und Anerkennung besonders wertvoll, sie sind
darauf angewiesen. Für die Zukunft wäre es wünschenswert, derartige Treffen häufiger
stattfinden zu lassen. Sie sollten ausgebaut werden, um Möglichkeiten und Platz für alle zu
schaffen.
Asya Gontmakher, Jüdische Gemeinde Düsseldorf, Gruppe Hatikwa
Foto: zur Verfügung gestellt von I. Zelenetska

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