Untersuchungsbogen bei Verdacht auf Sexualstraftaten

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Untersuchungsbogen bei Verdacht auf Sexualstraftaten
Version 003
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Untersuchungsbogen bei Verdacht auf Sexualstraftaten
1. Merkblatt zur Spurensicherung beim Verdacht auf Sexualstraftaten
Bekleidung:
Kleidungsstücke sollten einzeln in Papiertüten asserviert werden. Die Papiertüten
bitte beschriften. Falls Kleidung durchfeuchtet ist, vorher trocknen lassen.
Spurensicherung am Körper:
Die Spurensicherung am Körper erfolgt mit speziellen, DNA-freien Tupfern. Diese
müssen eventuell vor der Spurenabnahme mit sterilem Wasser befeuchtet werden.
Verfügbar sind selbsttrocknende Tupfer (z.B. Forensic-Swab´s), bei denen der
Tupfer direkt nach Abnahme der Spur wieder in die Hülle gesteckt werden kann.
Nicht selbsttrocknende Tupfer müssen erst an der Luft trocknen, bevor man sie in
die Hülle zurücksteckt (cave Kontaminationsgefahr!).
Epithelzellensicherung:
Hierbei handelt es sich um Kontaktspuren eines eventuellen Täters, welche nach
einer Untersuchung zur späteren Identifizierung des Spurenlegers führen können.
Abriebe sind zu nehmen von der Bauchhaut oberhalb der Schambehaarung, von
den Innenseiten beider Oberschenkel, sowie von anderen intimen Kontaktstellen,
wie z.B. der Brust, auch nach Gewaltanwendung. Die Patientin/der Patient kann
auch gezielt nach Kontaktstellen gefragt werden.
Auch hier werden die Abriebe mit sterilen, DNA-freien Tupfern, wie oben
beschrieben, abgenommen.
Schamhaare auskämmen:
Das Auskämmen der Schambehaarung erfolgt mit einem sterilen Kamm. Es
müssen Vergleichsschamhaare asserviert werden. Hierfür werden ca. 20 Haare
kurz über den Haarwurzeln abgeschnitten und verpackt.
Fingernägel:
Diese werden im Bedarfsfall mit einer sterilen Schere abgeschnitten. Spuren unter
den Fingernägeln werden durch Abriebe mit speziellen, DNA-freien Tupfern, wie
oben beschrieben, gesichert.
Abstriche für den Nachweis von Spermien:
Auch diese Abstriche werden mit speziellen, DNA-freien Tupfern, wie oben
beschrieben, entnommen.
Abstriche für Erregernachweis:
Hierfür werden Abstrichtupfer mit einer Nährlösung verwendet.
DNA-Vergleichsproben:
Mundschleimhautabrieb mit speziellen, DNA-freien Tupfern, ggf. EDTA Blut.
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2. Merkblatt zur anonymen Spurensicherung nach Sexualstraftat
Bei der sogenannten anonymen Spurensicherung (ohne Anzeige bei der Polizei)
muß das gesicherte Material anonymisiert werden.
Jede zu untersuchende Person erhält eine Chiffre, die gewährleistet, dass das
Opfer anonym bleibt und die gesicherten Spuren trotzdem eindeutig zugeordnet
werden können. Die Chiffre setzt sich aus dem Anfangsbuchstaben des
Nachnamens, dem
6-stelligen Geburtsdatum und dem 6-stelligen Untersuchungsdatum zusammen.
Beispiel:
Chiffre:
Eva Mustermann, geb. 22.02.1965; Untersuchung war am 16.08.2005
M 220265 / 160805
Mit der Chiffre (mittels eines Aufklebers) ist das gesicherte Material zu beschriften
und zusammen mit dem ausgefüllten Begleitschreiben „Versand in die
Rechtsmedizin“ unverzüglich dem
Institut für Rechtsmedizin des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein,
Campus Kiel, Arnold-Heller-Str. 12, 24105 Kiel, Tel: 0431 597 3600
oder
Institut für Rechtsmedizin des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein,
Campus Lübeck, Kahlhorststr. 31-35, 23562 Lübeck, Tel: 0451 500 2750
zukommen zu lassen (s. Bogen „Versand in die Rechtsmedizin“) Als Behältnis
dafür ist eine große Packpapiertüte (Umschlag) geeignet.
Für Fragen zur Spurensicherung steht Ihnen die Rechtsmedizin unter
vorgenannten Telefonnummern innerhalb der Geschäftszeiten zur Verfügung.
Die Untersuchungsunterlagen sind auf der Homepage der Institute für
Rechtsmedizin
des
Universitätsklinikums
Schleswig-Holstein
unter
„Gewaltopferambulanz“ abrufbar.
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3. Ärztlicher Untersuchungsbefund bei Verdacht auf Sexualstraftaten
Datum: ____________ Uhrzeit von _______ bis ______ Uhr Ort: ____________________
KI-G: _____________ HL-G:
_________________
Untersucher: ______________________
1. Personaldaten des/der Untersuchten
Familien-/Geburtsname: __________________________________________________
Vorname:
__________________________________________________
Geburtsdatum/-ort:
________________________________ Alter: ____________
Wohnanschrift:
__________________________________________________
__________________________________________________
2. Bekleidung
_____________________________________________________________________
_____________________________________________________________________
3. Spurensicherung am Körper
3.1 Epithelzellensicherung
Oberschenkelinnenseite rechts
O Brustwarze rechts
Oberschenkelinnenseite links
O Brustwarze links
Bauchhaut
O ________________________________
O ______________________________
O ________________________________
3.2 Schamhaare
3.3 Fingernägel
O Abschnitte
O Abriebe
3.4 Abstriche für den Nachweis von Spermien
O Vagina, introitus
O oral
O Vagina, cervixnahe
O anal
O ______________________________
O ________________________________
3.5 Abstriche für den Nachweis von Bakterien und Erregern
O Vagina
O Vulva
O ______________________________
O ________________________________
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4. Verletzungen am Körper
siehe Extrabogen „Befunderhebung bei Verletzungen“
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5. Gynäkologische Untersuchung in __________ – Lage
(Verletzungen, Fremdsubstanz, Entzündungen)
wann:
wo:
wer:
5.1 Befund des Hymenalringes
5.2 Spekulum Untersuchung (Rötungen, Verletzungen) und gynäkologischer Tastbefund
(Schmerzen)
5.3 Analring und perianale Region
5.4 Männliches Genitale
6. Urin-, Blutentnahme, Mundschleimhautabrieb
6.1 DNA-Analyse (EDTA-Blut)
6.1.1 Mundschleimhautabrieb
6.2 Bakteriologie/Virologie (Nativ-Blut)
(TPHA-Test, HIV- und Hepatitis-Serologie)
6.3 Blutalkoholbestimmung (Nativ-Blut), Toxikologie (Nativ-Blut und Spontanurin)
6.4 Schwangerschaftsbestimmung (Nativ-Blut)
7. Bemerkungen
_____________________________________________________________________
_____________________________________________________________________
8. Fotodokumentation durch ____________________________________________
9. Verbleib der Asservate
____________________________________________
_________________________________
Unterschrift des Arztes
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- Zum Verbleib bei Patientin/Patient –
-Kopie in die Krankenakte -
Arztstempel
Erklärung
Chiffre: ........
.................... / ....................
(bestehend aus Anfangsbuchstaben Nachname, 6-stelligem Geburtsdatum und 6-stelligem Untersuchungsdatum)
Ich habe heute, am .......................................... ,
das Krankenhaus/die Praxis (ggf. Stempel)................................................
............................................................................
aufgesucht, um mich nach einer Sexualstraftat untersuchen zu lassen.
Zur Zeit möchte ich noch keine Anzeige erstatten.
Ich
wünsche,
dass
das
entnommene
Spurenmaterial
der
Rechtsmedizin
des
Universitätsklinikums Schleswig-Holstein in anonymisierter Form übersandt wird, d.h. ohne
dass mein Name dort bekannt wird. Das Spurenmaterial wird dort für die Dauer von 5 Jahren
aufbewahrt. Sollte ich innerhalb dieser Zeit keine Anzeige erstatten, wird das Spurenmaterial
vernichtet. Sollte ich mich innerhalb der Zeit zu einer Anzeigenerstattung entschließen, wird
das Spurenmaterial zu den Akten genommen. Eine Verlängerung der Aufbewahrungszeit auf
meine
Initiative
hin
ist
möglich
(Kontakt
hierfür:
Institut für
Rechtsmedizin
des
Universitätsklinikums Schleswig-Holstein, Campus Kiel, Arnold-Heller-Str. 12, 24105 Kiel,
Tel: 0431 597 3600 oder Institut für Rechtsmedizin des Universitätsklinikums SchleswigHolstein, Campus Lübeck, Kahlhorststr. 31-35, 23562 Lübeck, Tel: 0451 500 2750.
Ich bin ausdrücklich darauf hingewiesen worden, dass eine Beweisführung nach Vernichtung
des Spurenmaterials erheblich erschwert sein wird.
.........................................................
Ort, Datum
.........................................................
Unterschrift
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- Versand in die Rechtsmedizin Begleitschreiben
Asservate
Institut für Rechtsmedizin
Universitätsklinikum Schleswig-Holstein
Arztstempel
Kahlhorststraße 31-35
23562 Lübeck
Chiffre: ........
.................... / ....................
(bestehend aus Anfangsbuchstaben Nachname, 6-stelligem Geburtsdatum und 6-stelligem Untersuchungsdatum)
Heute, am ..................... , wurde ein mögliches Opfer sexueller Gewaltanwendung auf
eigenen Wunsch von mir untersucht. Die/der Betroffene möchte augenblicklich noch
anonym bleiben und hat mich nicht von der Schweigepflicht entbunden.
Die/der Betroffene hat die Erklärung über Asservierung des Spurenmaterials sowie
die Vernichtung desselben nach 5 Jahren, sollte es nicht zur Anzeige kommen, zur
Kenntnis genommen und unterschrieben. Vor Ablauf der Aufbewahrungsfrist kann
durch eine Mitteilung an das Institut für Rechtsmedizin Schleswig-Holstein eine
Verlängerung der Aufbewahrung vereinbart werden. Eine Durchschrift der Erklärung
wurde der/dem Betroffenen ausgehändigt.
Ihr/e Ansprechpartner/in im Falle einer Anzeige der/des Betroffenen:
Name, Titel
...................................................................................................
Praxis/Krankenhaus
...................................................................................................
Straße
...................................................................................................
Postleitzahl, Ort
...................................................................................................
Telefon/Pieper
...................................................................................................
E-Mail
...................................................................................................
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- Versand in die Rechtsmedizin Begleitschreiben
Asservate
Institut für Rechtsmedizin
Universitätsklinikum Schleswig-Holstein
Arztstempel
Arnold-Heller-Straße 12
24105 Kiel
Chiffre: ........
.................... / ....................
(bestehend aus Anfangsbuchstaben Nachname, 6-stelligem Geburtsdatum und 6-stelligem Untersuchungsdatum)
Heute, am ..................... , wurde ein mögliches Opfer sexueller Gewaltanwendung auf
eigenen Wunsch von mir untersucht. Die/der Betroffene möchte augenblicklich noch
anonym bleiben und hat mich nicht von der Schweigepflicht entbunden.
Die/der Betroffene hat die Erklärung über Asservierung des Spurenmaterials sowie
die Vernichtung desselben nach 5 Jahren, sollte es nicht zur Anzeige kommen, zur
Kenntnis genommen und unterschrieben. Vor Ablauf der Aufbewahrungsfrist kann
durch eine Mitteilung an das Institut für Rechtsmedizin Schleswig-Holstein eine
Verlängerung der Aufbewahrung vereinbart werden. Eine Durchschrift der Erklärung
wurde der/dem Betroffenen ausgehändigt.
Ihr/e Ansprechpartner/in im Falle einer Anzeige der/ des Betroffenen:
Name, Titel
...................................................................................................
Praxis/Krankenhaus
...................................................................................................
Straße
...................................................................................................
Postleitzahl, Ort
...................................................................................................
Telefon/Pieper
...................................................................................................
E-Mail
...................................................................................................