3 Fragen an
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DHUND_11_045.qxd 21.09.2009 10:34 Uhr Seite 45 Nachgehakt Welche Ziele hat Ihr Tierschutzverein? Hanke: Okapi ist ein seit 1996 eingetragener spanischer Verein zum Schutz der Tiere auf der Kanareninsel Fuerteventura. In erster Linie bestehen die Ziele des Vereins darin, die Lebensbedingungen der vielen Straßen- und Kettenhunde zu verbessern und den Tierschutzgedanken der einheimischen Bevölkerung näher zu bringen. Die unzähligen Vierbeiner auf den Straßen werden nach dem spanischen Gesetz von Hundefängern eingesammelt und in die städtischen Perreras, sogenannte Hundeauffangstationen, gebracht. Hier können sie 21 Tage bleiben. Wird für sie nicht innerhalb dieser Frist ein neues Zuhause gefunden, werden sie unabhängig von ihrem Alter oder Gesundheitszustand eingeschläfert. Okapi ist es allerdings gelungen, zwei der ursprünglich vier Stationen zu übernehmen und für diese einen Tötungsstopp zu erwirken. Seitdem versorgt der Verein bis zu 200 Hunde. Die Mitglieder kümmern sich um die medizinische Betreuung, führen Kastrationsaktionen durch, organisieren Futterspenden und vermitteln die Hunde in ein neues Zuhause. 2 Worum geht es bei Ihrem Engagement auf Fuerteventura? Hanke: Um effektive Tierschutzarbeit zu leisten, steht natürlich nicht nur die medizinische Behandlung, Fütterung, Verpflegung und Vermittlung der Tiere im Vordergrund, sondern insbesondere die Aufklärungsarbeit in der spanischen Bevölkerung. Hunde werden hier nur in den seltensten Fällen als Familienmitglied angesehen. Dementsprechend hält man die Tiere und sobald sie ihre Aufgaben . . . n a n e g a r 3F …Sina Hanke, Mitglied des spanischen Tierschutzvereins Okapi. Wichtiges Anliegen der Beteiligten: Kastration der Straßenhunde und Öffentlichkeitsarbeit. Fotos: Okapi 1 · Mischlinge + Tierschutz Warten auf ein neues Zuhause. Okapi versorgt derzeit ca. 200 Hunde vor Ort. als Wach- und Jagdhunde nicht mehr erfüllen, werden sie „entsorgt“ und neue Tiere angeschafft. Um aber etwas an den schlimmen Missständen der Tierhaltung ändern zu können, ist die Aufklärungsarbeit ein unverzichtbarer Aspekt im Kampf für die Tiere. Durch Infostände, Schulbesuche sowie Radiound TV-Sendungen wollen wir die Bevölkerung über unsere Arbeit informieren und sie mit dem Tierschutz vertraut machen. Ebenso wichtig sind auch die regelmäßigen Kastrationsaktionen, um die unsinnige Vermehrung vieler Hunde und Katzen – die später oft ausgesetzt werden – einzudämmen. Da die Platzkapazitäten auf der Insel begrenzt sind, ist eine ausschließliche Vermittlung unserer Schützlinge auf Fuerteventura nicht möglich, so dass auch jede Chance auf eine erfolgreiche Abgabe nach Deutschland genutzt werden muss, was natürlich keine Dauerlösung sein kann. 3 Wie kann man Ihre Arbeit unterstützen? Hanke: Das aktive Team von Okapi sowie auch unser deutscher Partnerverein Tierhilfe Fuerteventura e.V. besteht nur aus einem kleinen (ehrenamtlichen) Mitarbeiterkreis, so dass jede tatkräftige Unterstützung seitens anderer Tierfreunde willkommen ist. Ebenso suchen wir aber auch Menschen, die einem unserer Hunde ein neues Zuhause geben möchten oder übergangsweise bis zur endgültigen Vermittlung ein Tier in Pflege nehmen wollen. Für sogenannte Notfall-Hunde, die beispielsweise aufgrund eines „Handicaps“ leider wesentlich länger als ihre Artgenossen auf ihre richtigen Menschen warten müssen, können Tierfreunde auch eine Patenschaft übernehmen, damit auch diesen Vierbeinern weiterhin geholfen werden kann. Neben Geldspenden sind weitestgehend aber auch Sachspenden jederzeit willkommen und dringend notwendig. Zu diesen sowie allen weiteren Themen finden interessierte Helfer umfangreiche Informationen auf unserer Homepage, ebenso auf der Seite der Tierhilfe Fuerteventura e.V. Sina Hanke (20) studiert Biologie und arbeitet ehrenamtlich für den spanischen Verein Okapi sowie dessen deutschen Partnerverein Tierhilfe Fuerteventura e.V. www.okapi-fuerte.de www.tierhilfe-fuerteventura.de Der Hund 11/2009 45