3 Fragen an

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3 Fragen an
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21.09.2009
10:34 Uhr
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Nachgehakt
Welche Ziele hat Ihr Tierschutzverein?
Hanke: Okapi ist ein seit 1996
eingetragener spanischer Verein
zum Schutz der Tiere auf der
Kanareninsel Fuerteventura. In
erster Linie bestehen die Ziele
des Vereins darin, die Lebensbedingungen der vielen Straßen- und Kettenhunde zu verbessern und den Tierschutzgedanken der einheimischen Bevölkerung näher zu bringen.
Die unzähligen Vierbeiner auf
den Straßen werden nach dem
spanischen Gesetz von Hundefängern eingesammelt und in
die städtischen Perreras, sogenannte Hundeauffangstationen, gebracht. Hier können sie
21 Tage bleiben. Wird für sie
nicht innerhalb dieser Frist ein
neues Zuhause gefunden, werden sie unabhängig von ihrem
Alter oder Gesundheitszustand
eingeschläfert. Okapi ist es allerdings gelungen, zwei der ursprünglich vier Stationen zu
übernehmen und für diese einen Tötungsstopp zu erwirken. Seitdem versorgt der Verein bis zu 200 Hunde. Die
Mitglieder kümmern sich um
die medizinische Betreuung,
führen Kastrationsaktionen
durch, organisieren Futterspenden und vermitteln die
Hunde in ein neues Zuhause.
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Worum geht es bei Ihrem
Engagement auf Fuerteventura?
Hanke: Um effektive Tierschutzarbeit zu leisten, steht
natürlich nicht nur die medizinische Behandlung, Fütterung, Verpflegung und Vermittlung der Tiere im Vordergrund, sondern insbesondere
die Aufklärungsarbeit in der
spanischen Bevölkerung.
Hunde werden hier nur in den
seltensten Fällen als Familienmitglied angesehen. Dementsprechend hält man die Tiere
und sobald sie ihre Aufgaben
.
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…Sina Hanke, Mitglied des spanischen Tierschutzvereins Okapi. Wichtiges Anliegen der Beteiligten:
Kastration der Straßenhunde und Öffentlichkeitsarbeit.
Fotos: Okapi
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· Mischlinge + Tierschutz
Warten auf ein neues Zuhause. Okapi versorgt derzeit ca. 200 Hunde vor Ort.
als Wach- und Jagdhunde
nicht mehr erfüllen, werden
sie „entsorgt“ und neue Tiere
angeschafft.
Um aber etwas an den schlimmen Missständen der Tierhaltung ändern zu können, ist die
Aufklärungsarbeit ein unverzichtbarer Aspekt im Kampf
für die Tiere. Durch Infostände, Schulbesuche sowie Radiound TV-Sendungen wollen
wir die Bevölkerung über unsere Arbeit informieren und
sie mit dem Tierschutz vertraut machen.
Ebenso wichtig sind auch die
regelmäßigen Kastrationsaktionen, um die unsinnige Vermehrung vieler Hunde und
Katzen – die später oft ausgesetzt werden – einzudämmen.
Da die Platzkapazitäten auf
der Insel begrenzt sind, ist eine
ausschließliche Vermittlung
unserer Schützlinge auf Fuerteventura nicht möglich, so
dass auch jede Chance auf eine
erfolgreiche Abgabe nach
Deutschland genutzt werden
muss, was natürlich keine
Dauerlösung sein kann.
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Wie kann man Ihre Arbeit unterstützen?
Hanke: Das aktive Team von
Okapi sowie auch unser deutscher Partnerverein Tierhilfe
Fuerteventura e.V. besteht nur
aus einem kleinen (ehrenamtlichen) Mitarbeiterkreis, so
dass jede tatkräftige Unterstützung seitens anderer Tierfreunde willkommen ist.
Ebenso suchen wir aber auch
Menschen, die einem unserer
Hunde ein neues Zuhause geben möchten oder übergangsweise bis zur endgültigen Vermittlung ein Tier in Pflege
nehmen wollen. Für sogenannte Notfall-Hunde, die
beispielsweise aufgrund eines
„Handicaps“ leider wesentlich
länger als ihre Artgenossen auf
ihre richtigen Menschen warten müssen, können Tierfreunde auch eine Patenschaft
übernehmen, damit auch diesen Vierbeinern weiterhin geholfen werden kann.
Neben Geldspenden sind weitestgehend aber auch Sachspenden jederzeit willkommen
und dringend notwendig. Zu
diesen sowie allen weiteren
Themen finden interessierte
Helfer umfangreiche Informationen auf unserer Homepage,
ebenso auf der Seite der Tierhilfe Fuerteventura e.V.
Sina Hanke (20) studiert Biologie
und arbeitet ehrenamtlich für den
spanischen Verein Okapi sowie
dessen deutschen Partnerverein
Tierhilfe Fuerteventura e.V.
www.okapi-fuerte.de
www.tierhilfe-fuerteventura.de
Der Hund 11/2009
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