downloaden - SPD Baierbrunn
Transcription
downloaden - SPD Baierbrunn
„Der große Deal“ – Lesung über die Skandale der BayernLB mit Dr. Christoph Rabenstein Mit 10 Milliarden Euro musste die Bayerische Landesbank 2008 vom Staat gestützt werden, um das Institut vor der Pleite zu bewahren. Allein 3,7 Milliarden Euro hatten die Staatsbanker beim verhängnisvollen Kauf der österreichischen Hypo Group Alpe Adria in den Sand gesetzt: der größte Einzelverlust in der Bayerischen Geschichte! Und ein Desaster für Bayerns Steuerzahler (zum Vergleich: Der Bau des Autobahnsüdrings war in der Machbarkeitsstudie mit 2,2 Mrd. Euro veranschlagt). Ohne das Drängen und die Hartnäckigkeit der Oppositionsparteien im Bayerischen Landtag wären das Ausmaß und die Hintergründe der finanzpolitischen und betriebswirtschaftlichen Fehlentscheidungen der damaligen Vorstände und Aufsichtsräte aus der CSU-Staatsregierung wohl nie so ganz bekannt geworden. Der SPD-Landtagsabgeordnete Dr. Christoph Rabenstein aus Bayreuth gehörte von Anfang an dem vom Parlament eingesetzten Untersuchungsausschuss im Bayerischen Landtag an. Seine Erfahrungen und Erkenntnisse hat er in dem Buch „Der große Deal - Wie die BayernLB beim Kauf der Hypo Group Alpa Adria Milliarden verzockte“ zusammengefasst. Auf Einladung der Baierbrunner SPD liest der Autor am Donnerstag, den 18. Januar 2012, im Waldgasthof Buchenhain aus seinem Werk und steht dem Publikum selbstverständlich für Fragen zur Verfügung. Alle an der Wirtschafts- und Finanzgeschichte Bayerns interessierte Bürgerinnen und Bürger sind dazu herzlich eingeladen! Zumal die BayernLB wohl in den Schlagzeilen bleiben wird. So musste die Staatsbank erst vor kurzem einräumen, wegen wirtschaftlicher Probleme in Ungarn im dritten Quartal 2011 abermals 92 Millionen Euro Verlust gemacht zu haben. Für langjährige SPD-Mitgliedschaft geehrt Lesung „Der große Deal“ mit Dr. Christoph Rabenstein, MdL Donnerstag,18.3.2012, 20.00 Uhr . Waldgasthof Buchenhain, Am Klettergarten, Nepomuk-Stüberl. Der Eintritt ist frei. Selbstverständlich ist das Buch auch als Lastminute-Weihnachtsgeschenk geeignet: Hardcover mit Schutzumschlag, 192 Seiten, mit Abbildungen, Autor: Dr. Christoph Rabenstein 16.90 Euro alle Funktionen, die eine Partei auf Ortsebene vergeben kann: vom Schriftführer bis zum Vorsitzenden. Christine Kammermeier wiederum war nicht nur Geschäftsführerin der SPD-Stadtratsfraktion in München, sondern auch Gemeinderätin, Kreisrätin und schließlich Bürgermeisterin von Baierbrunn. Zivojin Zaric, genannt Ziko, den viele noch als Wirt des Isarblicks in Erinnerung haben, war am 1.6.1986 der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands beigetreten, aber bereits vier Jahre später nach München gezogen. Trotzdem ist er dem SPD-Ortsverein Baierbrunn seitdem treu geblieben. Ortsvorsitzender Anton Ley (im Bild Mitte) und sein Stellvertreter Jürgen Seibold (links) gratulierten den Jubilaren von Herzen, bevor die Sozis im Waldgasthof Buchenhain mit parteifreien Freunden in alten Erinnerungen schwelgten. Gleich drei Mitglieder wurden bei der Weihnachtsfeier des SPD-Ortsvereins Baierbrunn für ihre langjährige Treue zur SPD geehrt: Bernd und Christine Kammermeier für 40 Jahre Mitgliedschaft und Zivojin Zaric für 25 Jahre Mitgliedschaft. Bernd Kammermeier, der wie er betonte, länger der Partei angehört als seine Frau, weil er am 1.1.1971 den Mitgliedsantrag zuerst unterzeichnet hatte, erfüllte im Laufe dieser Zeit fast P.S. Wer in 25 Jahren ebenfalls eine Urkunde bekommen möchte, kann gerne ein Beitrittsformular bekommen oder einfach online unterschreiben: www.spd-baierbrunn.de Impressum: Herausgeber SPD-Ortsverein und Parteifreie Bürgergemeinschaft Baierbrunn. V.i.s.d.P: Anton Ley, Gautinger Weg 8, 82065 Baierbrunn, Tel. 089-793 37 52. Internet: www.spd-baierbrunn.de. 4 BaiPo_2_11.indd 1 Baierbrunner Post Zeitung der SPD und der Parteifreien Bürgergemeinschaft Baierbrunn Dezember 2011 Bauboom in Baierbrunn Liebe Leserinnen und Leser, vor rund zwei Jahren beschäftigten sich Gemeinderäte aller Fraktionen in einem Arbeitskreis mit Fragen der Ortsentwicklung in Baierbrunn und Buchenhain. Ob unser Ort nun als „ländlich“, „dörflich“ oder gar „alpenländisch“ zu gelten habe, war dort mehrfach Gegenstand hitziger Diskussionen. Wer derzeit den Blick über die Großbaustellen „Am Wildpark“ und „Am Almweg“ schweifen lässt, könnte sich über diese Debatte unter Umständen wundern. Ein Satteldach garantiert noch keinen dörflichen Charakter, so vehement sich manche Gemeinderäte dafür einsetzen und so geschickt die Vermarktungsstrategen der Bauträger versuchen, den Neubausiedlungen durch romantische Bezeichnungen eine ländlich-idyllische Note zu verleihen. Aber nicht nur die aktuellen Neubaugebiete in Baierbrunn und Buchenhain, z.B. auf dem Grundstück der ehemaligen Pizzeria Isarblick, verunsichern viele Bürgerinnen und Bürger. Auch Ersatz-, An- und Neubauten im restlichen Gemeindegebiet stoßen in der Nachbarschaft des öfteren auf Ablehnung oder zumindest Unverständnis. Sei es in Baierbrunn oder Buchenhain. Dort wo früher ein Häuschen im großen Garten stand, sind es jetzt zwei oder mehr Wohneinheiten, die „gefühlt“ immer größer und höher werden und vor allem immer näher an die Nachbarn heranrücken – auch wenn die gesetzlich vorgeschriebenen Baugrenzen und Abstandsflächen eingehalten werden. „Baurecht ist Baurecht, da können wir nichts machen“, bekommt man bei Kritik zu hören. Und sollte die Gemeinde etwas verhindern wollen, laufe sie sogar Gefahr, auf Schadensersatz verklagt zu werden. Noch schwieriger ist die Einflussnahme auf Baustil und Materialauswahl, denn Geschmäcker sind bekanntlich verschieden und gewisse Bautrends wechseln über die Jahrzehnte. Ob funktional, rustikal oder puristisch, ob mediterran, ökologisch oder alpenländisch – in Baierbrunn findet sich schon jetzt von allem etwas. Was nicht heißen muss, dass man in Zukunft nicht doch versuchen könnte, mehr Wert auf eine einheitlichere Gestaltung zu legen, wie dies auch andere Gemeinden mit Hilfe von Ortsgestaltungssatzungen tun. Andererseits verschulden sich junge Familien oft ein Leben lang, um sich ihren persönlichen „Traum vom Wohnen“ in Baierbrunn zu erfüllen. Wollen wir wirklich alles bis ins Detail reglementieren, indem wir nicht nur Bauvolumen, sondern auch Baustil, Dachform, Dachneigung, Fensterform, Materialien, Farben etc. exakt vorschreiben? Und ist das eine nachhaltige Lösung? Denn selbst Bebauungspläne haben bislang nicht verhindert, dass das „Ländliche“ in Baierbrunn stellenweise kaum mehr erkennbar ist. Und ein Flachdachgebäude aus Holz kann aus meiner Sicht „ländlicher“ wirken als eine Satteldach-Doppelhaushälfte „von der Stange“. Ferner müssen wir angesichts extrem hoher Grundstückspreise wohl oder übel eine gewisse Baudichte akzeptieren. Nur so können sich normalbzw. gutverdienende junge Familien überhaupt noch ein Eigenheim leisten und nicht nur Prominente und Spitzenverdiener wie auf der gegenüber liegenden Isarseite. Als Gemeinderäte sind wir stets gehalten - im Rahmen der Gesetze - abzuwägen zwischen den Interessen und Rechten der Grundstückseigentümer und Bauherren auf der einen und denen der Nachbarn und der Allgemeinheit auf der anderen Seite. Nicht zuletzt was die Folgen für die Infrastruktur der Gemeinde betrifft. Definitiv ausgeschlossen ist es, innerhalb der Ortsgrenzen eine weitere Nachverdichtung grundsätzlich zu verhindern bzw. zusätzliche Neubauten nach Grundstücksteilung zu verbieten. Aber wir können und müssen die schlimmsten Auswüchse verhindern. So haben die Mitglieder des Bauausschusses und Bürgermeister Kramer im Dezember einstimmig die Aufstellung eines Bebauungsplans mit Veränderungssperre zwischen S-Bahn-Gleis und Wolfratshauser Straße vom Forstenrieder Weg bis zum nördlichen Ortsrand Richtung Buchenhain beschlossen. Dort nämlich möchte ein Fortsetzung S. 2 1 12.12.11 21:40 Kinderhaus Baierbrunn - Die Zeit läuft ... Fortsetzung von S. 1 Bauwerber ein Mehrfamilienhaus mit fünf Wohneinheiten auf einem nur rund 600 Quadratmeter großen Grundstück bauen. Abgesehen von fehlenden Stellplätzen würde dieses Bauvorhaben – das Haus soll fast zwanzig Meter lang, neun Meter breit und über zehn Meter hoch werden – die von der Gemeinde gewünschte Dimension für derartige Wohngebäude und den bisherigen Gebietscharakter völlig verändern. Von der Folgewirkung auf künftige Bauvorhaben in der Nachbarschaft nach § 34 BauGB ganz zu schweigen. Deshalb wird vermutlich auch in der entscheidenden Gemeinderatssitzung am 20. Dezember der Vorschlag, einen Bebauungsplan aufzustellen und bis dahin eine Veränderungssperre zu erlassen, auf einhellige Zustimmung stoßen. Insgesamt herrscht im Gemeinderat nach meinem Eindruck eine recht große Übereinstimmung darüber, dass Baierbrunn trotz Großstadtdruck und Immobilienboom nicht „über sich hinaus“ wachsen darf – im wahrsten Sinne des Wortes. Die derzeitige Höhenbegrenzung für Gebäude sollte ebenso unangetastet bleiben wie die gegenwärtigen Ortsränder. Eine weitere Zersiedelung in die grüne Wiese hinein, d.h. in den Außenbereich der Gemeinde, lehnt unsere Fraktion strikt ab. Auch über eine Vergrößerung der Mindestabstandsflächen von Gebäuden zu Nachbar- grundstücken von derzeit drei auf vier Meter per Gemeindesatzung wäre nachzudenken. Aber könnte und sollte eine strenge Ortsgestaltungssatzung dazu beitragen, einen einheitlichen Baustil „durchzusetzen“, und wenn ja, welchen? Oder liegt nicht gerade in der Mischung aus Tradition und Moderne das besondere Flair der kleinsten Gemeinde am Großstadtrand München? Wäre die Betonung architektonischer Qualität und Individualität sowie energetischer und ökologischer Nachhaltigkeit nicht wich- tiger als ein Pseudo-Landhausstil in Reih und Glied? Uns interessiert deshalb sehr, wie Sie, liebe Baierbrunner und Buchenhainer, darüber denken. Was halten Alteingesessene und Neubürgerinnen und -bürger vom Ortsbild und wie wünschen Sie sich die Zukunft Baierbrunns? Welche Ideen haben Sie? Schreiben Sie uns oder rufen Sie an. Ich freue mich auf Ihre Anregungen. Wir wünschen Ihnen jedenfalls ein frohes Fest und ein glückliches Jahr 2012! Ihre Michaela Lichtblau Größere Bauvorhaben in Baierbrunn „Am Wildpark“ (Bebauungsplan 39/98): Das derzeit größte Baugebiet in Baierbrunn wurde noch vom alten Gemeinderat auf den Weg gebracht: Auf dem so genannten Küba-Gelände westlich der S-Bahn und südlich der Oberdillerstraße entstehen insgesamt 45 Wohneinheiten. Am Almweg (Bebauungsplan 48/08): Auf dem ehemaligen Parkplatz am Almweg, werden derzeit 15 Wohnheiten (6 Doppelund 3 Einfamilienhäuser) gebaut. Am Georgenstein (§ 34 BauGB): Auf dem Gelände der früheren Pizzeria Isarblick entstehen ein Bürohaus und drei Einfamilienhäuser. 2 BaiPo_2_11.indd 2 Oberes Straßfeld (§ 34 BauGB): Am Ende der Sackgasse auf der Wiese oberhalb der Baierbrunner Grundschule sollen vier Doppelhäuser (8 Wohneinheiten) gebaut werden. Das Grundstück liegt noch im Wohngebiet. Gautinger Weg (Bebauungsplan 49/10): Das südliche „Brenner“Grundstück zwischen Gautinger Weg und Im Bogen soll mit acht Doppelhäusern (16 WE) bebaut werden. Ein entsprechender Bebauungsplan ist derzeit in Arbeit. Geuderleite (Bebauungsplan 31/92): Auf dem Grundstück an der Wolfratshauser Straße gegenüber dem Maibaum wird der Wort & Bild Verlag ein weiteres Bürohaus errichten. Voraussichtlich Ende 2013 läuft das Sonderprogramm von Bund und Freistaat zum Krippenausbau aus. Nur so lange bekommen Kommunen Extra-Zuschüsse, um den ab 1.8.2013 geltenden Rechtsanspruch von Eltern auf einen Betreuungsplatz für unter Dreijährige erfüllen zu können. Die Anträge sollten aber schon im Frühjahr 2012 eingereicht werden. D.h. bis dahin müssen die Planung und die konkreten Kosten feststehen. Ein höchst schwieriges Unterfangen, weil inzwischen viel Zeit vergeudet wurde und bis dato noch nicht einmal der Standort fix ist. Bei der Aufstellung von Behelfscontainern am Katholischen Kindergarten 2009 hatte die Verwaltung noch keine Notwendigkeit gesehen, sich um einen Standort für eine zusätzliche Kindertagesstätte zu bemühen. Obwohl eine Erhebung 2010 schließlich doch den offensichtlichen - Bedarf für ein neues altersübergreifendes Kinderhaus in Baierbrunn ergab, ist wieder ein Jahr verstrichen, ohne dass Entscheidendes vorwärts gegangen wäre. So hat die Verwaltung interessierte Träger zunächst beauftragt, eine Einrichtung auf einem viel zu kleinen und ungeeigneten Gemeindegrundstück an der Ecke Forststraße/Ludwigs-Geräumt in Buchenhain zu planen. Wie erwartet waren die daraufhin vorgestellten Entwürfe der vier eingeladenen Träger „AWO“, „Denk Mit“, „Campini“ und „FortSchritt“ schlicht nicht verwend- und vergleichbar. Trotzdem schieden der Nürnberger Spezialanbieter Campini und zu unserem Bedauern auch der große und erfahrene Kita-Träger AWO auf Wunsch des Bürgermeisters und der meisten Gemeinderäte bereits nach dieser Vorstellung aus. Erst danach begann die Verwaltung, sich um realistische alternative Standorte zu kümmern und Verhandlungen mit Grundstückseigentümern zu führen. Ende 2011 wird nun ein Standort auf dem alten Fußballplatz vor dem Sportund Bürgerzentrum favorisiert, wo bereits von Bürgermeisterin Christine Kammermeier eine weitere Kita anvisiert worden war! Doch noch immer gibt es kein konkretes Baugrundstück. Erst danach kann jedoch der Bebauungsplan aufgestellt werden, und danach die Gebäudeplanung beginnen. Im November legten die beiden im Rennen gebliebenen Träger „Denk Mit“ und „FortSchritt“ eine überarbeitete Planung am Wirthsfeld vor, die nunmehr drei Kindergarten- und zwei Krippengruppen beinhaltet, statt wie anfangs geplant zwei Kindergarten und drei Krippengruppen. Leider in nicht-öffentlicher Sitzung, so dass hier nicht darüber berichtet werden kann. Trotzdem soll auf Wunsch des Bürgermeisters am 20. Dezember endgültig über den Träger entschieden werden. Mit diesem Träger soll ein Pacht-, Bau- und Betriebsvertrag für 25 Jahre geschlossen werden. Wenigstens konnten die Gemeinderäte davor noch kurzfristig eine Besichtigungsfahrt zu zwei Beispiel-Einrichtungen in Gauting und Martinsried durchsetzen. Unser Vorschlag, nur die Betriebsträgerschaft der Kita an einen externen Träger zu vergeben und den Bau als Kommune selbst zu stemmen, wurde gar nicht mehr diskutiert. Dadurch verliert die Gemeinde das Zugriffsrecht auf das Kinderhaus über zweieinhalb Jahrzehnte, unabhängig von der Zufriedenheit der Eltern. Bis heute liegt uns allerdings das Briefing nicht schriftlich vor, das die Verwaltung den potenziellen Trägern für ihre Planungen mitgegeben hat. Vorläufiges Fazit: Obwohl das Kinderhaus in Baierbrunn dringend notwendig ist und von unserer Fraktion als erstes im Gemeinderat eingebracht wurde, entspricht das bisherige Verfahren in keinster Weise unseren Vorstellungen. Die Beratungen fanden und finden in weiten Teilen unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt, es gibt keinen nachvollziehbaren Zeitplan, keine Diskussion über eine Eigenfinanzierung des Kinderhauses, kein Raum- und Baukonzept, keine pädagogischen Vorgaben bei der Trägerauswahl, keine aktualisierte Bedarfsplanung und unseres Wissens nach auch keine Gespräche mit Baierbrunner Unternehmen über mögliche Platzkontingente für Mitarbeiterkinder, wie dies in anderen Kommunen zur Kostenreduzierung üblich ist. Viele Monate sind vergangen, jetzt muss unter großem Zeitdruck entschieden werden, um die Zuschüsse für das Millionenprojekt nicht zu gefährden und ab 2013 den gesetzlichen Anspruch der Baierbrunner Eltern auf einen Betreuungsplatz für ihre Kinder zu erfüllen. Interessante Kunstführung beim Wort & Bild Verlag Was haben New York, Barcelona und Baierbrunn gemeinsam? Eine Reihe eindrucksvoller Skulpturen und Plastiken international bedeutender Künstler, die in der Regel nur in Großstädten zu finden sind. Und eben beim Wort & Bild Verlag in Baierbrunn. Dessen Inhaber und Gründer Rolf Becker ist ein ehemaliger Galerist, leidenschaftlicher Sammler und mit zahlreichen Kunstschaffenden persönlich befreundet. Ob Eduardo Chillida, Fritz König, Lothar Fischer oder auch (noch) nicht so bekannte Bildhauer, das Interesse an einer vom SPD-Ortsverein organisierten Führung Ende September war so groß, dass die Teilnehmer/ -innen in zwei Gruppen aufgeteilt werden mussten. Bei strahlendem Sonnenschein informierte Kunsthistorikerin und Verlagsmitarbeiterin Gabriele Schmölder die Gäste ebenso fachkundig wie anekdotenreich über das Leben der Künstler und die Entstehungsgeschichte der auf dem Verlagsgelände ausgestellten Werke. 3 12.12.11 21:40 Kinderhaus Baierbrunn - Die Zeit läuft ... Fortsetzung von S. 1 Bauwerber ein Mehrfamilienhaus mit fünf Wohneinheiten auf einem nur rund 600 Quadratmeter großen Grundstück bauen. Abgesehen von fehlenden Stellplätzen würde dieses Bauvorhaben – das Haus soll fast zwanzig Meter lang, neun Meter breit und über zehn Meter hoch werden – die von der Gemeinde gewünschte Dimension für derartige Wohngebäude und den bisherigen Gebietscharakter völlig verändern. Von der Folgewirkung auf künftige Bauvorhaben in der Nachbarschaft nach § 34 BauGB ganz zu schweigen. Deshalb wird vermutlich auch in der entscheidenden Gemeinderatssitzung am 20. Dezember der Vorschlag, einen Bebauungsplan aufzustellen und bis dahin eine Veränderungssperre zu erlassen, auf einhellige Zustimmung stoßen. Insgesamt herrscht im Gemeinderat nach meinem Eindruck eine recht große Übereinstimmung darüber, dass Baierbrunn trotz Großstadtdruck und Immobilienboom nicht „über sich hinaus“ wachsen darf – im wahrsten Sinne des Wortes. Die derzeitige Höhenbegrenzung für Gebäude sollte ebenso unangetastet bleiben wie die gegenwärtigen Ortsränder. Eine weitere Zersiedelung in die grüne Wiese hinein, d.h. in den Außenbereich der Gemeinde, lehnt unsere Fraktion strikt ab. Auch über eine Vergrößerung der Mindestabstandsflächen von Gebäuden zu Nachbar- grundstücken von derzeit drei auf vier Meter per Gemeindesatzung wäre nachzudenken. Aber könnte und sollte eine strenge Ortsgestaltungssatzung dazu beitragen, einen einheitlichen Baustil „durchzusetzen“, und wenn ja, welchen? Oder liegt nicht gerade in der Mischung aus Tradition und Moderne das besondere Flair der kleinsten Gemeinde am Großstadtrand München? Wäre die Betonung architektonischer Qualität und Individualität sowie energetischer und ökologischer Nachhaltigkeit nicht wich- tiger als ein Pseudo-Landhausstil in Reih und Glied? Uns interessiert deshalb sehr, wie Sie, liebe Baierbrunner und Buchenhainer, darüber denken. Was halten Alteingesessene und Neubürgerinnen und -bürger vom Ortsbild und wie wünschen Sie sich die Zukunft Baierbrunns? Welche Ideen haben Sie? Schreiben Sie uns oder rufen Sie an. Ich freue mich auf Ihre Anregungen. Wir wünschen Ihnen jedenfalls ein frohes Fest und ein glückliches Jahr 2012! Ihre Michaela Lichtblau Größere Bauvorhaben in Baierbrunn „Am Wildpark“ (Bebauungsplan 39/98): Das derzeit größte Baugebiet in Baierbrunn wurde noch vom alten Gemeinderat auf den Weg gebracht: Auf dem so genannten Küba-Gelände westlich der S-Bahn und südlich der Oberdillerstraße entstehen insgesamt 45 Wohneinheiten. Am Almweg (Bebauungsplan 48/08): Auf dem ehemaligen Parkplatz am Almweg, werden derzeit 15 Wohnheiten (6 Doppelund 3 Einfamilienhäuser) gebaut. Am Georgenstein (§ 34 BauGB): Auf dem Gelände der früheren Pizzeria Isarblick entstehen ein Bürohaus und drei Einfamilienhäuser. 2 BaiPo_2_11.indd 2 Oberes Straßfeld (§ 34 BauGB): Am Ende der Sackgasse auf der Wiese oberhalb der Baierbrunner Grundschule sollen vier Doppelhäuser (8 Wohneinheiten) gebaut werden. Das Grundstück liegt noch im Wohngebiet. Gautinger Weg (Bebauungsplan 49/10): Das südliche „Brenner“Grundstück zwischen Gautinger Weg und Im Bogen soll mit acht Doppelhäusern (16 WE) bebaut werden. Ein entsprechender Bebauungsplan ist derzeit in Arbeit. Geuderleite (Bebauungsplan 31/92): Auf dem Grundstück an der Wolfratshauser Straße gegenüber dem Maibaum wird der Wort & Bild Verlag ein weiteres Bürohaus errichten. Voraussichtlich Ende 2013 läuft das Sonderprogramm von Bund und Freistaat zum Krippenausbau aus. Nur so lange bekommen Kommunen Extra-Zuschüsse, um den ab 1.8.2013 geltenden Rechtsanspruch von Eltern auf einen Betreuungsplatz für unter Dreijährige erfüllen zu können. Die Anträge sollten aber schon im Frühjahr 2012 eingereicht werden. D.h. bis dahin müssen die Planung und die konkreten Kosten feststehen. Ein höchst schwieriges Unterfangen, weil inzwischen viel Zeit vergeudet wurde und bis dato noch nicht einmal der Standort fix ist. Bei der Aufstellung von Behelfscontainern am Katholischen Kindergarten 2009 hatte die Verwaltung noch keine Notwendigkeit gesehen, sich um einen Standort für eine zusätzliche Kindertagesstätte zu bemühen. Obwohl eine Erhebung 2010 schließlich doch den offensichtlichen - Bedarf für ein neues altersübergreifendes Kinderhaus in Baierbrunn ergab, ist wieder ein Jahr verstrichen, ohne dass Entscheidendes vorwärts gegangen wäre. So hat die Verwaltung interessierte Träger zunächst beauftragt, eine Einrichtung auf einem viel zu kleinen und ungeeigneten Gemeindegrundstück an der Ecke Forststraße/Ludwigs-Geräumt in Buchenhain zu planen. Wie erwartet waren die daraufhin vorgestellten Entwürfe der vier eingeladenen Träger „AWO“, „Denk Mit“, „Campini“ und „FortSchritt“ schlicht nicht verwend- und vergleichbar. Trotzdem schieden der Nürnberger Spezialanbieter Campini und zu unserem Bedauern auch der große und erfahrene Kita-Träger AWO auf Wunsch des Bürgermeisters und der meisten Gemeinderäte bereits nach dieser Vorstellung aus. Erst danach begann die Verwaltung, sich um realistische alternative Standorte zu kümmern und Verhandlungen mit Grundstückseigentümern zu führen. Ende 2011 wird nun ein Standort auf dem alten Fußballplatz vor dem Sportund Bürgerzentrum favorisiert, wo bereits von Bürgermeisterin Christine Kammermeier eine weitere Kita anvisiert worden war! Doch noch immer gibt es kein konkretes Baugrundstück. Erst danach kann jedoch der Bebauungsplan aufgestellt werden, und danach die Gebäudeplanung beginnen. Im November legten die beiden im Rennen gebliebenen Träger „Denk Mit“ und „FortSchritt“ eine überarbeitete Planung am Wirthsfeld vor, die nunmehr drei Kindergarten- und zwei Krippengruppen beinhaltet, statt wie anfangs geplant zwei Kindergarten und drei Krippengruppen. Leider in nicht-öffentlicher Sitzung, so dass hier nicht darüber berichtet werden kann. Trotzdem soll auf Wunsch des Bürgermeisters am 20. Dezember endgültig über den Träger entschieden werden. Mit diesem Träger soll ein Pacht-, Bau- und Betriebsvertrag für 25 Jahre geschlossen werden. Wenigstens konnten die Gemeinderäte davor noch kurzfristig eine Besichtigungsfahrt zu zwei Beispiel-Einrichtungen in Gauting und Martinsried durchsetzen. Unser Vorschlag, nur die Betriebsträgerschaft der Kita an einen externen Träger zu vergeben und den Bau als Kommune selbst zu stemmen, wurde gar nicht mehr diskutiert. Dadurch verliert die Gemeinde das Zugriffsrecht auf das Kinderhaus über zweieinhalb Jahrzehnte, unabhängig von der Zufriedenheit der Eltern. Bis heute liegt uns allerdings das Briefing nicht schriftlich vor, das die Verwaltung den potenziellen Trägern für ihre Planungen mitgegeben hat. Vorläufiges Fazit: Obwohl das Kinderhaus in Baierbrunn dringend notwendig ist und von unserer Fraktion als erstes im Gemeinderat eingebracht wurde, entspricht das bisherige Verfahren in keinster Weise unseren Vorstellungen. Die Beratungen fanden und finden in weiten Teilen unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt, es gibt keinen nachvollziehbaren Zeitplan, keine Diskussion über eine Eigenfinanzierung des Kinderhauses, kein Raum- und Baukonzept, keine pädagogischen Vorgaben bei der Trägerauswahl, keine aktualisierte Bedarfsplanung und unseres Wissens nach auch keine Gespräche mit Baierbrunner Unternehmen über mögliche Platzkontingente für Mitarbeiterkinder, wie dies in anderen Kommunen zur Kostenreduzierung üblich ist. Viele Monate sind vergangen, jetzt muss unter großem Zeitdruck entschieden werden, um die Zuschüsse für das Millionenprojekt nicht zu gefährden und ab 2013 den gesetzlichen Anspruch der Baierbrunner Eltern auf einen Betreuungsplatz für ihre Kinder zu erfüllen. Interessante Kunstführung beim Wort & Bild Verlag Was haben New York, Barcelona und Baierbrunn gemeinsam? Eine Reihe eindrucksvoller Skulpturen und Plastiken international bedeutender Künstler, die in der Regel nur in Großstädten zu finden sind. Und eben beim Wort & Bild Verlag in Baierbrunn. Dessen Inhaber und Gründer Rolf Becker ist ein ehemaliger Galerist, leidenschaftlicher Sammler und mit zahlreichen Kunstschaffenden persönlich befreundet. Ob Eduardo Chillida, Fritz König, Lothar Fischer oder auch (noch) nicht so bekannte Bildhauer, das Interesse an einer vom SPD-Ortsverein organisierten Führung Ende September war so groß, dass die Teilnehmer/ -innen in zwei Gruppen aufgeteilt werden mussten. Bei strahlendem Sonnenschein informierte Kunsthistorikerin und Verlagsmitarbeiterin Gabriele Schmölder die Gäste ebenso fachkundig wie anekdotenreich über das Leben der Künstler und die Entstehungsgeschichte der auf dem Verlagsgelände ausgestellten Werke. 3 12.12.11 21:40 „Der große Deal“ – Lesung über die Skandale der BayernLB mit Dr. Christoph Rabenstein Mit 10 Milliarden Euro musste die Bayerische Landesbank 2008 vom Staat gestützt werden, um das Institut vor der Pleite zu bewahren. Allein 3,7 Milliarden Euro hatten die Staatsbanker beim verhängnisvollen Kauf der österreichischen Hypo Group Alpe Adria in den Sand gesetzt: der größte Einzelverlust in der Bayerischen Geschichte! Und ein Desaster für Bayerns Steuerzahler (zum Vergleich: Der Bau des Autobahnsüdrings war in der Machbarkeitsstudie mit 2,2 Mrd. Euro veranschlagt). Ohne das Drängen und die Hartnäckigkeit der Oppositionsparteien im Bayerischen Landtag wären das Ausmaß und die Hintergründe der finanzpolitischen und betriebswirtschaftlichen Fehlentscheidungen der damaligen Vorstände und Aufsichtsräte aus der CSU-Staatsregierung wohl nie so ganz bekannt geworden. Der SPD-Landtagsabgeordnete Dr. Christoph Rabenstein aus Bayreuth gehörte von Anfang an dem vom Parlament eingesetzten Untersuchungsausschuss im Bayerischen Landtag an. Seine Erfahrungen und Erkenntnisse hat er in dem Buch „Der große Deal - Wie die BayernLB beim Kauf der Hypo Group Alpa Adria Milliarden verzockte“ zusammengefasst. Auf Einladung der Baierbrunner SPD liest der Autor am Donnerstag, den 18. Januar 2012, im Waldgasthof Buchenhain aus seinem Werk und steht dem Publikum selbstverständlich für Fragen zur Verfügung. Alle an der Wirtschafts- und Finanzgeschichte Bayerns interessierte Bürgerinnen und Bürger sind dazu herzlich eingeladen! Zumal die BayernLB wohl in den Schlagzeilen bleiben wird. So musste die Staatsbank erst vor kurzem einräumen, wegen wirtschaftlicher Probleme in Ungarn im dritten Quartal 2011 abermals 92 Millionen Euro Verlust gemacht zu haben. Für langjährige SPD-Mitgliedschaft geehrt Lesung „Der große Deal“ mit Dr. Christoph Rabenstein, MdL Donnerstag,18.3.2012, 20.00 Uhr . Waldgasthof Buchenhain, Am Klettergarten, Nepomuk-Stüberl. Der Eintritt ist frei. Selbstverständlich ist das Buch auch als Lastminute-Weihnachtsgeschenk geeignet: Hardcover mit Schutzumschlag, 192 Seiten, mit Abbildungen, Autor: Dr. Christoph Rabenstein 16.90 Euro alle Funktionen, die eine Partei auf Ortsebene vergeben kann: vom Schriftführer bis zum Vorsitzenden. Christine Kammermeier wiederum war nicht nur Geschäftsführerin der SPD-Stadtratsfraktion in München, sondern auch Gemeinderätin, Kreisrätin und schließlich Bürgermeisterin von Baierbrunn. Zivojin Zaric, genannt Ziko, den viele noch als Wirt des Isarblicks in Erinnerung haben, war am 1.6.1986 der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands beigetreten, aber bereits vier Jahre später nach München gezogen. Trotzdem ist er dem SPD-Ortsverein Baierbrunn seitdem treu geblieben. Ortsvorsitzender Anton Ley (im Bild Mitte) und sein Stellvertreter Jürgen Seibold (links) gratulierten den Jubilaren von Herzen, bevor die Sozis im Waldgasthof Buchenhain mit parteifreien Freunden in alten Erinnerungen schwelgten. Gleich drei Mitglieder wurden bei der Weihnachtsfeier des SPD-Ortsvereins Baierbrunn für ihre langjährige Treue zur SPD geehrt: Bernd und Christine Kammermeier für 40 Jahre Mitgliedschaft und Zivojin Zaric für 25 Jahre Mitgliedschaft. Bernd Kammermeier, der wie er betonte, länger der Partei angehört als seine Frau, weil er am 1.1.1971 den Mitgliedsantrag zuerst unterzeichnet hatte, erfüllte im Laufe dieser Zeit fast P.S. Wer in 25 Jahren ebenfalls eine Urkunde bekommen möchte, kann gerne ein Beitrittsformular bekommen oder einfach online unterschreiben: www.spd-baierbrunn.de Impressum: Herausgeber SPD-Ortsverein und Parteifreie Bürgergemeinschaft Baierbrunn. V.i.s.d.P: Anton Ley, Gautinger Weg 8, 82065 Baierbrunn, Tel. 089-793 37 52. Internet: www.spd-baierbrunn.de. 4 BaiPo_2_11.indd 1 Baierbrunner Post Zeitung der SPD und der Parteifreien Bürgergemeinschaft Baierbrunn Dezember 2011 Bauboom in Baierbrunn Liebe Leserinnen und Leser, vor rund zwei Jahren beschäftigten sich Gemeinderäte aller Fraktionen in einem Arbeitskreis mit Fragen der Ortsentwicklung in Baierbrunn und Buchenhain. Ob unser Ort nun als „ländlich“, „dörflich“ oder gar „alpenländisch“ zu gelten habe, war dort mehrfach Gegenstand hitziger Diskussionen. Wer derzeit den Blick über die Großbaustellen „Am Wildpark“ und „Am Almweg“ schweifen lässt, könnte sich über diese Debatte unter Umständen wundern. Ein Satteldach garantiert noch keinen dörflichen Charakter, so vehement sich manche Gemeinderäte dafür einsetzen und so geschickt die Vermarktungsstrategen der Bauträger versuchen, den Neubausiedlungen durch romantische Bezeichnungen eine ländlich-idyllische Note zu verleihen. Aber nicht nur die aktuellen Neubaugebiete in Baierbrunn und Buchenhain, z.B. auf dem Grundstück der ehemaligen Pizzeria Isarblick, verunsichern viele Bürgerinnen und Bürger. Auch Ersatz-, An- und Neubauten im restlichen Gemeindegebiet stoßen in der Nachbarschaft des öfteren auf Ablehnung oder zumindest Unverständnis. Sei es in Baierbrunn oder Buchenhain. Dort wo früher ein Häuschen im großen Garten stand, sind es jetzt zwei oder mehr Wohneinheiten, die „gefühlt“ immer größer und höher werden und vor allem immer näher an die Nachbarn heranrücken – auch wenn die gesetzlich vorgeschriebenen Baugrenzen und Abstandsflächen eingehalten werden. „Baurecht ist Baurecht, da können wir nichts machen“, bekommt man bei Kritik zu hören. Und sollte die Gemeinde etwas verhindern wollen, laufe sie sogar Gefahr, auf Schadensersatz verklagt zu werden. Noch schwieriger ist die Einflussnahme auf Baustil und Materialauswahl, denn Geschmäcker sind bekanntlich verschieden und gewisse Bautrends wechseln über die Jahrzehnte. Ob funktional, rustikal oder puristisch, ob mediterran, ökologisch oder alpenländisch – in Baierbrunn findet sich schon jetzt von allem etwas. Was nicht heißen muss, dass man in Zukunft nicht doch versuchen könnte, mehr Wert auf eine einheitlichere Gestaltung zu legen, wie dies auch andere Gemeinden mit Hilfe von Ortsgestaltungssatzungen tun. Andererseits verschulden sich junge Familien oft ein Leben lang, um sich ihren persönlichen „Traum vom Wohnen“ in Baierbrunn zu erfüllen. Wollen wir wirklich alles bis ins Detail reglementieren, indem wir nicht nur Bauvolumen, sondern auch Baustil, Dachform, Dachneigung, Fensterform, Materialien, Farben etc. exakt vorschreiben? Und ist das eine nachhaltige Lösung? Denn selbst Bebauungspläne haben bislang nicht verhindert, dass das „Ländliche“ in Baierbrunn stellenweise kaum mehr erkennbar ist. Und ein Flachdachgebäude aus Holz kann aus meiner Sicht „ländlicher“ wirken als eine Satteldach-Doppelhaushälfte „von der Stange“. Ferner müssen wir angesichts extrem hoher Grundstückspreise wohl oder übel eine gewisse Baudichte akzeptieren. Nur so können sich normalbzw. gutverdienende junge Familien überhaupt noch ein Eigenheim leisten und nicht nur Prominente und Spitzenverdiener wie auf der gegenüber liegenden Isarseite. Als Gemeinderäte sind wir stets gehalten - im Rahmen der Gesetze - abzuwägen zwischen den Interessen und Rechten der Grundstückseigentümer und Bauherren auf der einen und denen der Nachbarn und der Allgemeinheit auf der anderen Seite. Nicht zuletzt was die Folgen für die Infrastruktur der Gemeinde betrifft. Definitiv ausgeschlossen ist es, innerhalb der Ortsgrenzen eine weitere Nachverdichtung grundsätzlich zu verhindern bzw. zusätzliche Neubauten nach Grundstücksteilung zu verbieten. Aber wir können und müssen die schlimmsten Auswüchse verhindern. So haben die Mitglieder des Bauausschusses und Bürgermeister Kramer im Dezember einstimmig die Aufstellung eines Bebauungsplans mit Veränderungssperre zwischen S-Bahn-Gleis und Wolfratshauser Straße vom Forstenrieder Weg bis zum nördlichen Ortsrand Richtung Buchenhain beschlossen. Dort nämlich möchte ein Fortsetzung S. 2 1 12.12.11 21:40