Qualitätsbausteine für die Gesundheitsbildung an Volkshochschulen

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Qualitätsbausteine für die Gesundheitsbildung an Volkshochschulen
Arbeitskreis
Gesundheit der
vhs-Landesverbände
(Hg)
Qualitätsbausteine
für die Gesundheitsbildung
an Volkshochschulen
Der Arbeitskreis Gesundheit ist im
Deutschen Volkshochschul-Verband das Beratungsgremium
der 16 Landesverbände für den Programmbereich Gesundheit
Die Broschüre kann über die vhs-Landesverbände bezogen werden.
Die Kosten für Layout und Druck
wurden vom Ernst-Klett-Verlag übernommen.
Wir danken für die freundliche Unterstützung.
2. Auflage (Januar 2003)
Inhaltsverzeichnis
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Selbstdarstellung / Leitbild
Gesundheitsbildung an Volkshochschulen
(Langfassung)
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Selbstdarstellung / Leitbild
Gesundheitsbildung an Volkshochschulen
(Kurzfassung)
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Qualifikation von Kursleiterinnen in der Gesundheitsbildung
an Volkshochschulen
Anhang: »Verzeichnis von Qualifizierungseinrichtungen
in der Gesundheitsbildung«
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Ausstattung von Räumen in der Gesundheitsbildung
an Volkshochschulen
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Ausschreibungen von Veranstaltungen der Gesundheitsbildung
an Volkshochschulen
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Befragung von Kursteilnehmenden
Fragebogen für Veranstaltungen der Gesundheitsbildung
(Langfassung)
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Befragung von Kursteilnehmenden
Fragebogen für Veranstaltungen der Gesundheitsbildung
(Kurzfassung)
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In den Texten wird bei Personenbezeichnungen, wie »Kursleiterin«, immer die weibliche Form
verwendet. Dies geschieht aus Gründen der Lesbarkeit vor dem Hintergrund, dass die überwiegende Zahl der die entsprechenden Kurse besuchenden Personen Frauen sind. Selbstverständlich sind männliche Leser in gleicher Weise angesprochen!
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Gesundheitsbildung
an Volkshochschulen
Was leisten wir ?
Mit jährlich rund 140.000 Kursen und 2 Millionen Teilnehmenden leisten wir
Volkshochschulen einen bedeutenden Beitrag zur Gesundheitsförderung.
Mit unserem flächendeckenden, wohnortnahen Angebot erreichen wir breite
Bevölkerungsgruppen in allen Teilen der Bundesrepublik.
Wer sind unsere Auftraggeberinnen und Partnerinnen ?
Volkshochschulen handeln im öffentlichen Auftrag und sind weder ideologischen
noch kommerziellen Interessen unterworfen. Wir richten uns an alle Bürgerinnen
und Bürger und grenzen niemanden aus.
Als Teil der kommunalen Gesundheitsförderung kooperieren wir mit Initiativen,
Selbsthilfegruppen, Krankenkassen, Krankenhäusern, Praxen und anderen gesundheitsrelevanten Einrichtungen in der Kommune. Auf Landes- und Bundesebene
kommen noch Einrichtungen der Gesundheitsförderung als Kooperationspartnerinnen hinzu.
Wir arbeiten auch im Auftrag von Betrieben und führen ›auf Bestellung‹ Gesundheitsförderung im Betrieb durch.
Die Verbände der Volkshochschulen auf Landes- und Bundesebene (16 Landesverbände, 1 Bundesverband als Dachorganisation) sorgen für die Vernetzung der
Volkshochschulen untereinander und für interne Dienstleistungen im Interesse des
Programm-Profils und der Programm-Qualität an Volkshochschulen.
So ist der Arbeitskreis Gesundheit der vhs-Landesverbände Beratungsgremium für
die Entwicklung von Qualitätsempfehlungen, Implementation von Innovationen,
Fortbildungsprogramme, gemeinsame Marketingstrategien und Initiierung von
Kooperationsvereinbarungen.
Die Volkshochschulen arbeiten mit dem Lehrbuchverlag Ernst Klett Verlag zusammen und veröffentlichen in der Reihe »vhs gemeinsam Gesundheit erleben«
Kurskonzepte zu allen Feldern der Gesundheitsbildung an Volkshochschulen.
Welche Ziele, Inhalte, Angebotsfelder haben wir ?
Inhaltlich orientieren wir unser Gesundheitsangebot an den Zielen der Weltgesundheitsorganisation (wie sie in der Ottawa-Charta der WHO 1986 festgelegt
und in den Nachfolgeprogrammen weiterentwickelt wurde) und verknüpfen diese
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mit den Zielen der Erwachsenenbildung. Gesundheitsbildung berücksichtigt den
Zusammenhang von körperlichen, seelischen und sozialen Gesundheitsfaktoren
und bezieht sich demzufolge auf die Wechselwirkung zwischen Menschen und
ihrem sozialen und natürlichen Umfeld. Sie versteht Gesundheit und Krankheit
in fließenden Übergängen als prozesshaftes, zum Leben gehörendes Geschehen
und grenzt Krankheit oder Kranke nicht aus. Gesundheitsbildung will die Handlungschancen von Menschen und ihre Selbst- und Mitbestimmungsfähigkeiten
in gesundheitlichen Belangen erweitern und verbessern. Daraus folgen zentrale
Zielsetzungen:
● Lernbedürfnisse und Gesundheitshandeln von Erwachsenen aufzugreifen auf
der Basis freiwilliger Partizipation und im Kontext von sozialem Lernen;
● sozialen, alters- und geschlechtsspezifischen sowie ethnischen Unterschieden
von Lernerfahrungen gerecht zu werden;
● Vertrauen in die eigene Gesundheits- und Handlungskompetenz zu stärken.
Dazu gehört:
● gesundheitserhaltende Ressourcen und Wohlbefinden zu fördern;
● Menschen mit ihren unterschiedlichen Belangen und Bedürfnissen in ihrem
jeweiligen sozialen und ökologischen Umfeld zu berücksichtigen;
● körperliche, psychische, soziale und ökologische Faktoren zu verbinden;
● Lernen mit allen Sinnen zu ermöglichen;
● von lebenslangem Lernen auszugehen, d.h. Gesundheit als kontinuierlichen
Lernprozess zu begreifen und mit biographischen Erfahrungen zu verknüpfen;
● die Selbstbestimmung von Menschen über ihre Gesundheit als kollektive
Aufgabe zu fördern und einer individuellen Schuldzuweisung oder jeglicher
Bevormundung gegenzusteuern.
Die Angebote liegen schwerpunktmäßig in den Bereichen
● Bewegung / Fitness
● Entspannung/Körpererfahrung
● Ernährung / Kochen
● Erkrankungen und Heilmethoden
● Psychische Stabilität und soziale Kompetenz
● Gesundheitspolitik, Gesellschaft und Umwelt
● Gesundheitsförderung im Betrieb
● Fortbildungen für Lehrkräfte in der Gesundheitsförderung
Wie sichern wir Qualität ?
Erfolg und Kundinnenzufriedenheit sichern Qualität. Qualitätsentwicklung und
-sicherung haben deshalb bei uns Priorität. Wir haben Standards entwickelt, an
denen sich alle Volkshochschulen und ihre Kundinnen bzw. Partnerinnen orientieren können.
Dazu zählen:
● Bundesweit verabschiedete Empfehlungen zur Kursleiterinnenqualifikation,
Angebotsplanung, Raumausstattung, Marketing, Konzeption und Kooperation
(Qualitätsbausteine) und deren regionale Umsetzung;
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● Profilbildung durch Entwicklung und Herausgabe von Kurskonzepten für
Lehrkräfte und Teilnehmende zu zentralen Gebieten der Gesundheitsbildung
im Ernst Klett Verlag;
● Empfehlungen für Planung und Durchführung eines bedarfs- und flächendeckenden Angebotes;
● Evaluation
wir führen regelmäßige Befragungen der Teilnehmenden und Kursleitenden
durch, um herauszufinden, wie unsere Arbeit bei unseren Kundinnen ankommt
und wo Änderungen gewünscht werden;
● Kundinnenorientierung
dazu gehört die ständige Verbesserung von Service und Weiterentwicklung
des Angebots;
● Kontinuität und Verlässlichkeit
wir planen und realisieren unsere Angebote mit hoher Zuverlässigkeit und
einer Mischung von Bewährtem und Neuem;
● ausgewogenes Preis-Leistungsverhältnis
wir setzen Gebührenstaffelungen und Ermäßigungen ein, um niemanden aus
wirtschaftlichen Gründen von der Teilnahme auszuschließen.
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Gesundheitsbildung
an Volkshochschulen
Unsere Ziele
● Lernbedürfnissen von Personen und Institutionen zum Themenfeld Gesundheit
entsprechen;
● Sozialen, alters- und geschlechtsspezifischen sowie ethnischen Unterschieden
von Lernerfahrungen gerecht werden;
● Lernen mit allen Sinnen ermöglichen und mit biographischen Erfahrungen
verknüpfen (»Lebensweisenkonzept«);
● Vertrauen in die eigene Gesundheits- und Handlungskompetenz stärken
(»Salutogenese«).
Unser Arbeitsansatz
● Nach gesundheitsfördernden Faktoren suchen und weniger nach krankmachenden (Ressourcenansatz);
● Menschen mit ihren unterschiedlichen Belangen und Bedürfnissen in ihrem
jeweiligen sozialen und ökologischen Umfeld berücksichtigen (Subjektorientierung);
● körperliche, psychische, soziale und ökologische Faktoren verbinden
(multifaktorielles Verständnis von Gesundheit);
● Lernbedürfnisse und Gesundheitshandeln von Erwachsenen aufgreifen im
Kontext von freiwilliger Partizipation und sozialem Lernen (Fokus Erwachsenenbildung);
● von lebenslangem Lernen ausgehen (Gesundheit als Lernprozess begreifen,
der früh beginnen und nie enden sollte);
● Selbstbestimmung von Menschen über ihre Gesundheit als kollektive Aufgabe
fördern und individueller Schuldzuweisung oder staatlicher Bevormundung
gegensteuern.
Unsere Angebotsfelder
●
●
●
●
●
●
●
●
Bewegung /Fitness
Entspannung /Körpererfahrung
Ernährung /Kochen
Erkrankungen und Heilmethoden
Psychische Stabilität und soziale Kompetenz
Gesundheitspolitik, Gesellschaft und Umwelt
Gesundheitsförderung im Betrieb
Fortbildungen für Lehrkräfte in der Gesundheitsförderung
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Unsere Kundinnen und Partnerinnen
● Öffentliche Auftraggeberinnen – wir sind weder ideologischen noch kommerziellen Interessen unterworfen;
● alle Bürgerinnen – wir grenzen niemanden aus;
● Betriebe – wir führen ›auf Bestellung‹ Gesundheitsförderung im Betrieb durch;
● Initiativen, Selbsthilfegruppen, Krankenkassen, Krankenhäuser, Praxen und
Einrichtungen in der Kommune (VHS als Teil der kommunalen Gesundheitsförderung);
● Einrichtungen in der Gesundheitsförderung auf Landes- und Bundesebene;
● die Verbände der Volkshochschulen auf Landes- und Bundesebene
(16 Landesverbände, 1 Bundesverband als Dachorganisation);
● Arbeitskreis Gesundheit der vhs-Landesverbände als Beratungsgremium für
die Entwicklung von Qualitätsempfehlungen, die Implementierung von Innovationen, für Fortbildungsprogramme, gemeinsame Marketingstrategien und
Initiierung von Kooperationsvereinbarungen;
● Ernst Klett Verlag – Publikation von vhs-Kurskonzepten zu zentralen Feldern
der Gesundheitsbildung an Volkshochschulen in der Reihe »vhs-gemeinsam
Gesundheit erleben«.
Unsere Qualität(en):
● bundeseinheitliche Empfehlungen zur Profilbildung, Qualifikation von Kursleitenden, Angebotsplanung, Raumausstattung, Kursausschreibung und
Kundinnenbefragung;
● Profilbildung durch Entwicklung und Herausgabe von bundeseinheitlichen
Kurskonzepten für Lehrkräfte und Teilnehmende zu allen Gebieten der Gesundheitsbildung;
● flächendeckendes Angebot,
die Volkshochschulen gibt es bundesweit in jeder Stadt und in jedem Kreis mit
dezentralen, wohnortnahen Angeboten;
● Kontinuität und Verlässlichkeit,
die Volkshochschulen planen und realisieren ihre Angebote mit hoher Zuverlässigkeit und einer ausgewogenen Mischung von Bewährtem und Neuem;
● ausgewogenes Preis-Leistungsverhältnis mit Gebührenstaffelungen und
Ermäßigungen, um niemanden aus wirtschaftlichen Gründen von der Teilnahme auszuschließen;
● Kundinnenfreundlichkeit,
bundesweit nehmen jährlich 2 Millionen Menschen an vhs-Veranstaltungen
der Gesundheitsbildung teil – eine Herausforderung, Service, Ausstattung,
Räumlichkeiten und inhaltliche Qualität ständig zu verbessern.
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Qualifikation von Kursleiterinnen in der
Gesundheitsbildung an Volkshochschulen
Einleitung
Die Volkshochschulen sichern die Qualität ihres Angebots in der Gesundheitsbildung durch eine ihrem Selbstverständnis entsprechende Qualifikation der Kursleiterinnen.
Mit ihrem Angebot in der Gesundheitsbildung verfolgen die Volkshochschulen
folgende Ziele:
● Lernbedürfnisse von Personen und Institutionen zum Themenfeld Gesundheit
zu entsprechen;
● Sozialen, alters- und geschlechtsspezifischen sowie ethnischen Unterschieden
von Lernerfahrungen gerecht zu werden;
● Lernen mit allen Sinnen zu ermöglichen und mit biografischen Erfahrungen zu
verknüpfen;
● Vertrauen in die eigene Gesundheits- und Handlungskompetenz zu stärken.
Um den Anforderungen zu genügen, die sich aus diesem Selbstverständnis
ergeben, werden für Kursleiterinnen in der Gesundheitsbildung empfohlen:
● Qualifikationsmerkmale im Rahmen der Erwachsenenbildung;
● Qualifikationsmerkmale entsprechend dem Verständnis von Gesundheitsbildung an Volkshochschulen;
● Fachliche Qualifikationsmerkmale.
Fachliche und erwachsenenpädagogische Qualifikationen haben je nach Kursthema ein unterschiedliches Gewicht. Sie sind jedoch nicht voneinander zu trennen.
Neben den fachlichen Voraussetzungen in Form von Berufsabschlüssen sind
häufig Zusatzqualifikationen mit und ohne Zertifikat erforderlich, die oft nur
unzureichend von anderen Ausbildungsstätten gewährleistet werden können.
Volkshochschulen und ihre Landesverbände bemühen sich, ihren Kursleiterinnen
diese Qualifikationen zu vermitteln und bieten Fortbildungsveranstaltungen und
fachliche Qualifizierungen an.
In einigen Landesverbänden werden Fortbildungskonzepte zu einer systematischen
Grundqualifikation in der Gesundheitsbildung angeboten, mit der Möglichkeit ein
Zertifikat zu erwerben, das sich an bundesweiten Standards orientiert. Hier können
die Kursleiterinnen ihre erwachsenenpädagogischen, didaktischen und sozialen
Kompetenzen für die Gesundheitsbildung entwickeln, erweitern und vertiefen, ihre
Rolle als Kursleiterin reflektieren und institutionelle Fragen klären.
Die Qualitätssicherung der Kursdurchführung in der Gesundheitsbildung erfordert
ausführliche Einstellungsgespräche, kontinuierlichen Kontakt zu den Kursleiterinnen sowie die Vermittlung des volkshochschulspezifischen Bildungs- und Gesundheitsverständnisses und regelmäßige Evaluation der Kurse.
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Qualifikationsmerkmale im Rahmen der Erwachsenenbildung
Erfahrungen und Kenntnisse im Lehren und Lernen mit Erwachsenen können auf
unterschiedliche Weise erworben werden:
Langjährige Praxiserfahrung, die nachweislich immer wieder auf einer theoretischen Ebene reflektiert wurde, ist ebenso geeignet wie eine für die Erwachsenenbildung erworbene Qualifikation mit ergänzender Praxiserfahrung.
Im Hinblick auf die Kurse in der Gesundheitsbildung sind insbesondere folgende
erwachsenenpädagogische Fähigkeiten von Bedeutung:
● Toleranz gegenüber Teilnehmerinnen aufzubringen und die Eigenkompetenz
der Teilnehmerinnen und ihres lebensweltlichen bzw. alltagspraktischen
Wissens zu achten;
● die Eigenverantwortlichkeit und die Selbstbestimmung der Teilnehmerinnen
für ihre Gesundheit und den eigenen Körper zu unterstützen;
● Sensibilität für unterschiedliche Lerninteressen der Teilnehmerinnen zu zeigen;
● Lernen als Prozess im sozialen Kontext der Gruppe gestalten zu können, d.h.
kommunikative und psychosoziale Kompetenzen im Umgang mit der Gruppe
zu entwickeln;
● Transparenz des Lernprozesses gegenüber den Teilnehmerinnen herstellen zu
können;
● Teilnehmerorientierung durch Berücksichtigung der sozialen Lebensbedingungen unter Einbeziehung der geschlechtsspezifischen Lebensbedingungen zu
verwirklichen;
● die Fähigkeit, die eigene Rolle als Kursleiterin kritisch zu reflektieren.
Qualifikationsmerkmale entsprechend dem Verständnis
von Gesundheitsbildung an Volkshochschulen
Die Gesundheitsbildung an Volkshochschulen basiert auf einem Verständnis von
Gesundheit, wie es von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) definiert wird
und sich in den Kurskonzepten in Rahmen der Reihe »vhs – gemeinsam Gesundheit
erleben« konkretisiert. Demnach ist die Gesundheit nicht nur körperlich, sondern
auch seelisch und sozial bestimmt und mehr als nur die Abwesenheit von Krankheit.
Vor dem Hintergrund dieses ganzheitlichen Selbstverständnisses von Gesundheitsbildung gemäß der Ottawa-Charta der WHO, ist es Aufgabe der Kursleiterinnen:
● Menschen die Möglichkeit zu bieten, den für sie persönlich passenden,
gesundheitsfördernden Weg zu finden;
● die Handlungschancen von Menschen und ihre Selbst- und Mitbestimmungsfähigkeiten in gesundheitlichen Belangen zu erweitern und zu verbessern;
● bei den Teilnehmerinnen die Fähigkeit zur Selbstwahrnehmung zu fördern und
damit die Befähigung, ihr Wohlbefinden zu stärken;
● gelöste Verbindungen wieder herzustellen: vom Bauch mit dem Kopf, von
Körper und Seele, vom Wollen mit dem Tun, von Bewegung / Entspannung /
Ernährung mit dem Fühlen;
● körperliche, seelische, soziale und ökologische Dimensionen von Gesundheit in
einen inhaltlichen Zusammenhang zu bringen;
● die Förderung von Gesundheit im Kontext von Lebensbedingungen zu sehen.
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Die Kursleiterinnen sollen über anwendungsbezogenes Wissen verfügen, wie
Gesundheit gefördert und erhalten werden kann.
Fachliche Qualifikationsmerkmale
Eine solide Fachkompetenz der Kursleiterinnen in Theorie und Praxis ist Grundvoraussetzung für die Qualitätssicherung der Volkshochschulangebote.
Dieses Fachwissen muss nicht nur theoretisch bzw. auf wissenschaftlicher Basis
vorhanden sein, sondern auch auf konkrete praxisbezogene Fragen angewandt
werden können.
Die Kursleiterinnen sollen über Kenntnisse der aktuellen Fachdiskussion verfügen.
Für einige Angebote und Angebotsbereiche gibt es Ausbildungen, die die fachliche
Qualifikation der Kursleiterinnen gewährleisten. Für andere sind (Zusatz-)Qualifikationen erforderlich, die bei anerkannten Bildungseinrichtungen sowie bei Volkshochschulen und ihren Landesverbänden erworben werden. Die Bewertung dieser
Qualifikationen erfolgt nach bundeseinheitlichen Kriterien.
Die folgende Auflistung konzentriert sich auf Empfehlungen zur fachlichen
Qualifikation in den Bereichen Bewegung, Entspannung, Körpererfahrung und
Ernährung, weil hier ein besonderer Orientierungs- und Beurteilungsbedarf
besteht.
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Bereich Bewegung, Entspannung und Körpererfahrung
Gymnastik /
Bewegung / Fitness
z.B. Wassergymnastik,
Aerobic, Fitnessgymnastik,
Walking, Ausgleichsgymnastik etc.
●
Funktionsorientierte
Gymnastik
z.B. Wirbelsäulen-,
Osteoporose-, Venen-,
Rheuma-, Beckenboden-,
Schwangerschaftsgymnastik etc.
●
Tanz
●
●
●
●
●
Sport -und Gymnastiklehrkräfte
mit staatl. anerkanntem Abschluss
Spezifische Qualifikationen von
anerkannten Institutionen und Verbänden
Krankengymnastinnen, Physiotherapeutinnen, Gesundheitsberufe
Sport- und Gymnastiklehrkräfte mit staatl.
anerkanntem Abschluss und Zusatzqualifikation für das spezielle Angebot
Spezifische Qualifikationen von
anerkannten Institutionen und Verbänden
Sport- und Gymnastiklehrkräfte
Tanzpädagoginnen und Tanztherapeutinnen
Tanz- und Bewegungstherapeutinnen
Autogenes Training
Progressive Muskelentspannung und
vergleichbare Methoden
Gesundheitsberufe, psychosoziale
und pädagogische Berufe mit
spezifischer Zusatzqualifikation
Yoga
Mindestens drei Jahre Übungspraxis und eine
mindestens einjährige abgeschlossene Ausbildung an einem anerkanntem Ausbildungsinstitut
Taijiquan /Qigong
Mindestens drei Jahre Übungspraxis und eine
mindestens einjährige abgeschlossene Ausbildung an einem anerkanntem Ausbildungsinstitut
Feldenkrais
Eutonie
Atemarbeit
Alexander-Technik
Zilgrei
Shiatsu
Spezifische Qualifikation bei
einem der anerkannten Institute
Stressbewältigung
Psychosoziale, pädagogische Berufe und
Gesundheitsberufe mit Zusatzqualifikation
und Erfahrung in der Vermittlung von Angeboten zur Stressreduktion und Entspannung
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Geburtsvorbereitung
Rückbildungsgymnastik
Rund um die Geburt
●
Selbstverteidigung
Mindestens 2 Jahre Übungspraxis in der
Selbstverteidigung und Zusatzqualifikation
(Konzentrative Bewegungsschulung und
Selbstbehauptung)
Massage / Körperpflege
●
●
●
Gesundheitsberufe mit entsprechendem
Schwerpunkt
Hebammen / Entbindungshelferinnen und
von der »Gesellschaft für Geburtsvorbereitung« anerkannte Geburtshelferinnen
Physiotherapeutinnen, Masseurinnen
Kursleiterinnen mit zertifiziertem Abschluss
in einem körperorientiertem Verfahren in
der Gesundheitsbildung
Bereich Ernährung
Gesunde und
vollwertige Ernährung
●
●
●
Ernährungsfachkräfte
Hauswirtschaftliche Berufe mit Kenntnissen
in der vollwertigen Ernährung, Ernährungsbzw. Gesundheitstrainerinnen und vergleichbare Qualifikationen mit wissenschaftlich
anerkannter Ausbildung in den Bereichen
Ernährungslehre, vollwertige Ernährung,
Didaktik und Methodik, Kochpraxis
Pädagoginnen mit ernährungswissenschaftlicher Zusatzausbildung
Ernährung bei
spezifischen Krankheiten
Ernährungsfachkräfte
Gewichtsreduktion
●
●
●
Fasten
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Ausbildung im Ernährungsbereich mit
Fortbildung im Bereich psychische Aspekte
oder im sozial-psychologischen Bereich mit
Fortbildung im Bereich Ernährung
Ernährungsfachkräfte
Gesundheitsberufe, psychosoziale und
pädagogische Berufe mit Erfahrungen im
Bereich Gewichtsreduktion
Ernährungsfachkräfte, Gesundheitsberufe,
psychosoziale und pädagogische Berufe mit
eigener Fastenerfahrung und Fortbildung im
Bereich Fasten
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Leitpunkte für die Auswahl und Beurteilung von
neuen Kursleitenden in der Gesundheitsbildung
In einem Erstgespräch sind die fachlichen und pädagogischen Kompetenzen einer
Kursleiterin zu beurteilen.
Folgende Checkliste soll bei dem Erstgespräch und in der weiteren Zusammenarbeit mit Kursleitenden eine Hilfe bieten:
● Ist für das Angebot die formale Qualifikation vorhanden?
● Welche Motivation hat die Kursleiterin an der Volkshochschule zu unterrichten?
● Gibt es ein Interesse an einer längerfristigen Tätigkeit?
● Werden erwachsenenpädagogische Grundqualifikationen mitgebracht
bzw. müssen diese durch Fortbildungsveranstaltungen erweitert werden?
● Mit welchen Gruppen wurde bisher gearbeitet?
● Welche Methoden wurden eingesetzt?
● Welche persönlichen Ziele verfolgt die Kursleiterin mit dem Kursangebot?
● Welche Erwartungen stellt die Kursleiterin an die Teilnehmenden?
● Nimmt die Kursleiterin eine Abgrenzung von Gesundheitsbildung
und Therapie vor?
● Wie geht die Kursleiterin mit Heilsversprechen und Heilserwartungen
um?
● Verzichtet die Kursleiterin auf ein rigides Vertreten einer Lehrmeinung?
● Unterlässt die Kursleiterin Eigenwerbung?
● Bewahrt die Kursleiterin Schweigepflicht für vertrauliche Inhalte?
● Macht die Kursleiterin sich Gedanken über die Wahrung persönlicher
Grenzen in psychischer und körperlicher Hinsicht?
● Ist die Kursleiterin bereit, an Fortbildungsveranstaltungen teilzunehmen ?
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Verzeichnis von Qualifizierungseinrichtungen
in der Gesundheitsbildung
Das Verzeichnis ist eine Auswahl und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
(Stand: Juli 2001).
Bereich
Bildungseinrichtungen
AlexanderTechnik
Gesellschaft der Lehrer der F.M.
Alexander-Technik e.V. (G.L.A.T.)
Postfach 53 12, 79020 Freiburg
Tel. 07 61 / 38 33 57
Atem
Arbeits- und Forschungsgemeinschaft für Atempflege (AFA)
Wartburgstr. 41, 10823 Berlin
Tel. 0 30 / 395 38 60
In der AFA sind die wesentlichen Arbeitsansätze im Bereich der
ganzheitlichen Atemtherapie vertreten. Alle 2 Jahre erscheint das
sog. »Blaubuch«, in dem die nach AFA-Richtlinien ausgebildeten
Atempädagoginnen und -therapeutinnen, die Mitglied in der AFA
sind, sowie die Ausbildungsstätten verzeichnet sind.
für den vhs-Landesverband Bayern:
vhs i. Norden des Lk. München
Bgm-Wagner-Str. 3, 85748 Garching,
Tel. 0 89 / 320 40-06
Autogenes
Training /
Progressive
Relaxation
Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen
(BDP), Heilsbachstr. 22, 53123 Bonn
Tel. 02 28 / 98 73 10
Deutsche Gesellschaft für ärztliche Hypnose und Autogenes
Bismarckallee 1-3, 23795 Bad Segeberg
Tel. 0 45 51 / 5 43 16
Milton Erickson Gesellschaft für klinische Hypnose e.V. (MEG)
Konradstr. 16, 80801 München
Tel. 0 89 / 34 02 97 20
Institut für Autogenes Training und Gruppenarbeit
Ostring 15, 44787 Bochum
Tel. 02 34 / 68 22 62
Psychologischer Arbeitskreis für Autogenes Training und
Progressive Relaxation
Koogstr. 96, 25541 Brunsbüttel
Tel. 0 48 52 / 22 24
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Psycholgische Fachgruppe Entspannungsverfahren
Römerstr. 21, 80801 München
Tel. 0 89 / 336 957
Sebastian-Kneipp-Akademie für Gesundheitsbildung
Postfach 14 52, 86817 Bad Wörishofen
Tel. 0 82 47 / 30 02 57
Ernährung
Institut für Therapieforschung (IFT)
(Abnehmen, aber mit Vernunft)
Parzivalstr. 25, 80804 München
Tel. 0 89 / 36 08 04 68
Verband unabhängiger Gesundheitsberater e.V. (UGB)
Keplerstr. 1, 65390 Gießen
Tel. 06 41 / 7 77 85
Eutonie
Gerda-Alexander-Schule e.V.
Philosophenweg 27, 77654 Offenburg
Tel. 07 81 / 222 25
Deutsche Eutonie Gesellschaft Gerda Alexander e.V.
(DEGGA)
Posthornstr. 29, 30559 Hannover
Feldenkrais
Feldenkrais-Gilde e.V.
Schleißheimer Str. 74, 80797 München
Tel. 0 89 / 523 10171
Die Begriffe Feldenkrais, Feldenkrais Methode, Feldenkrais
Funktionale Integration, Feldenkrais Bewusstheit durch Bewegung
und das Feldenkrais-Logo sind rechtlich geschützt und dürfen
nur von diplomierten Mitgliedern der Feldenkrais-Gilde verwendet
werden.
Fitness
BSA-Akademie,
Am Liedersberg 21, 66398 Mandelbachtal
Tel. 0 68 03 / 99 44-0
Deutscher Fitness & Aerobic Verband e.V. (DFAV)
Potsdamer Platz 2, 53119 Bonn
Tel. 02 28 / 725 30-0
Safs & Beta
Bahnhofstr. 41, 65185 Wiesbaden
Tel. 06 11 / 157 98-0
für den vhs-Landesverband Bayern:
vhs Karlsfeld
Krenmoosstr. 46, 85757 Karlsfeld
Tel. 0 81 31 / 90 09-40
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vhs Grafing
Griesstr. 27
85567 Grafing
Tel. 0 80 92 / 81 95-16
vhs Weiden
Sedanstr. 13
92637 Weiden
Tel. 09 61 / 4 81 78-33
Deutscher Sportbund e.V. (DSB)
Bereich Breitensport (Präventionsübungsleiter P)
Otto-Fleck-Schneise 12, 60528 Frankfurt/M
Tel. 0 69 / 670 00
Deutscher Turner-Bund (DTB)
Otto-Fleck-Schneise 8, 60528 Frankfurt/M
Tel. 0 69 / 678 01-0
Kneipp
Sebastian-Kneipp-Akademie für Gesundheitsbildung
(siehe Autogenes Training)
Qigong
Medizinische Gesellschaft für Qigong Yangsheng e.V.
Herwarthstr. 21, 53115 Bonn
Tel. 02 28 / 69 60 04
Carl v. Ossietzky Universität Oldenburg, Projekt TCM
26111 Oldenburg
Tel. 04 41 / 798 47 03
für den vhs-Landesverband Bayern:
vhs München
Postfach 801164, 81611 München
Tel. 0 89 / 721 006-49
Deutsche Qigong Gesellschaft
Gutenbrunnweg 9, 89165 Dietenheim
Tel. 0 73 47/ 34 99
Netzwerk für Taijichuan und Qigong
Weidenstieg 18, 20259 Hamburg
Tel. 0 40 / 401 970 48
Sebastian-Kneipp-Akademie
(siehe Kneipp)
Kolibri-Seminare
Wielandstr. 37, 22089 Hamburg
Tel. 0 40 / 227 63 54
ASS-Institut für Taijichuan und Qigong
Johann-Schmidt-Str. 5, 86899 Landsberg
Tel. 0 81 91 / 62 66
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3
für den vhs-Landesverband Sachsen:
vhs Dresden
Schilfweg 3, 01237 Dresden
Tel. 03 51 / 25 44 00
Reha-Sport
Deutscher Behinderten Sportverband, Sportschule Wedau
Friedrich-Albert-Str. 10, 47055 Duisburg
Tel. 02 03 / 717 41 70
Rückenschule
für den vhs-Landesverband Bayern:
BAG Oberfranken
Schulstr. 5
95444 Bayreuth
Tel. 09 21 / 825 25
Bundesverband der deutschen Rückenschulen e.V. (BdR.)
Lingenerstr. 12, 48155 Münster
Tel. 02 51 / 609 07 07
Forum ‚Gesunder Rücken – besser leben‘ e.V.
Postfach 3564, 65025 Wiesbaden
Tel. 06 11 / 37 42 25
Deutscher Verband für Gesundheitssport und
Sporttherapie e.V. (DVGS)
Vogelsanger Weg 48, 50354 Hürth Efferen
Tel. 0 22 33 / 650 17
Shiatsu
Gesellschaft für Shiatsu in Deutschland e.V. (GDS)
Bahrenfelder-Kirchen-Weg 53, 22761 Hamburg
Tel. 0 40 / 855 067 36
Die GSD ist ein Zusammenschluss Shiatsu-Ausübender, Lehrender
und Lernender, die Richtlinien und Standards festgelegt haben,
nach denen Schulen, Lehrerinnen und Therapeutinnen die
GSD-Anerkennung erlangen können.
Anti-StressTraining
für den vhs Nordverbund:
vhs Bremen
Am Dobben 135/141, 28203 Bremen
Tel. 04 21 / 361 107 91
IFT-Institut für Therapieforschung
(siehe Ernährung)
Taijiquan
Netzwerk für Taijichuan und Qigong
(siehe Qigong)
Sebastian-Kneipp-Akademie
(siehe Kneipp)
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TaiChi Forum Deutschland
Johannesweg 1, 56355 Nastätten
Tel. 0 67 72 / 32 97
World Chen Taijichuan Association Germany (WCTAG)
Rendsburgstr. 14, 20359 Hamburg
Tel. 0 40 / 319 42 24
International TaiChiChuan Association Südwest (ITCCA)
Richard Sämmer, Auerfeldstr. 23, 81541 München
Tel. 0 89 / 447 15 47
Kolibri-Seminare
(siehe Qigong)
für den vhs-Landesverband Sachsen:
vhs Chemnitz
Park der Opfer des Faschismus 1, 09111 Chemnitz
Tel. 03 71 / 67 42
ASS-Institut für Taijichuan und Qigong
(siehe Qigong)
Yoga
vhs-Landesverbände Baden-Württemberg, Bayern, Sachsen
und Thüringen:
Berufsverband Deutscher Yogalehrenden e.V. (BDY)
Jüdenstr. 37, 37073 Göttingen
Tel. 05 51 / 488 38 08
Landesverband der Volkshochschulen Niedersachsens e.V.
Bödekertstr. 16
30161 Hannover
Tel. 05 11 / 3 48 41-0
Deutsche Yoga-Gesellschaft e.V. (DYG)
Sauerstr. 2, 85049 Ingolstadt
Tel. 08 41 / 3 55 24
Freiburger Yogaschule – Institut für Yoga, Atem und
Meditation, Merzhauser Str. 76, 79100 Freiburg
Tel. 07 61 / 40 70 41
Institut für Gesundheitspädagogik
Weidener Str. 3, 81737 München
Tel. 0 89 / 6 37 10 12
Yoga Forum München e.V.
Steinstr. 42, 81667 München
Tel. 0 89 / 489 510 40
Sebastian-Kneipp-Akademie
(siehe Kneipp)
vhs Bremen (siehe Anti-Stress-Training)
›Qualitätsbausteine der VHS‹ Seite 19
✓
3
Zilgrei
Deutsche Zilgrei Gesellschaft e.V.
Savignystr. 80, 60325 Frankfurt/M.
Tel. 0 69 / 74 95 84
Rhythmokinetik GbR
Gemündener Tor 11, 56457 Westerburg
Tel. 0 26 63 / 89 41
Gesundheitspädagogik
Fachhochschule München, Fachbereich Sozialwesen
Am Stadtbach 20, 81243 München,
Tel. 0 89 / 12 65 - 23 01
vhs Heidelberg
Bergheimer Str. 76, 69115 Heidelberg,
Tel. 0 62 21 / 91 19 30
Berufsverband der Arzthelferinnen
Hoher Wall 21, 44137 Dortmund
Sebastian-Kneipp-Akademie (siehe Kneipp)
Pädagogische Hochschule Freiburg
Kunzenweg, 79117 Freiburg Littenweiler
Gesundheitsbildung
Sozial- und Arbeitsmedizinische Akademie,
Geschäftsstelle Stuttgart
Adalbert-Stifter Str. 105, 70437 Stuttgart,
Tel. 07 11 / 84 88 84-0
Niedersächsische Akademie für Gesundheitsförderung
Kleestr. 1, 30625 Hannover,
Tel. 05 11 / 55 85 81
Institut für Gesundheitspädagogik (siehe Yoga)
Gesundheitsberaterin
Gesundheitstrainerin
vhs-Landesverband Niedersachsen
Bödekerstr. 16
30161 Hannover
Tel. 05 11 / 34 84 10
Fachwirtin
Sozial-/
Gesundheitswesen
für den vhs-Landesverband Bayern:
vhs Roth
Hilpoltsteiner Str. 2a
91154 Roth
Tel. 0 91 71 / 73 99
Verein für Bildung und Beratung
Krummbogen 3, 35039 Marburg,
Tel. 0 64 21 / 6 32 23
Kath. Stiftungsfachschule München
Preisingstr. 83, 81667 München
Tel. 0 89 / 480 92-279
›Qualitätsbausteine der VHS ‹ Seite 20
4
✓
Ausstattung von Räumen in der
Gesundheitsbildung an Volkshochschulen
Professionelles, den erforderlichen Qualitätsstandards entsprechendes Arbeiten in
der Gesundheitsbildung erfordert eine Räume, die nach Art, Anzahl und Ausstattung dem gesundheitsbezogenen Lernen erwachsener Menschen angemessen ist.
Je nach Größe der Volkshochschule, regionalen Bedingungen und Angebotsbreite
bestehen unterschiedliche Möglichkeiten und Voraussetzungen, zumal gegenwärtig – vor allem in den ländlichen Regionen – eigene Räumlichkeiten nicht unbedingt gegeben sind. Als Orientierungswert sind folgende Bedingungen anzustreben:
● Kurse mit überwiegend psychosozialen und /oder theoretischen Anteilen der
Gesundheitsbildung sollten so ausgestattet sein, dass auch körperorientierte
Methoden integriert werden können. Dies erfordert: Teppichboden (s. unten),
bequeme und stapelbare Stühle, leicht tragbare Tische (bei der Raumgröße muss
der Stapelplatz der Tische abgerechnet werden) oder Stühle mit Schreibauflage, Musikanlage, indirekte Beleuchtung, einfache Gymnastikmatten, zusätzlich Flipchart und eine Möglichkeit, Wandzeitungen zu befestigen. Zur vhsAusstattung sollten ausserdem ein Moderationskoffer und Stellwände gehören.
● Für kleinere Volkshochschulen, die nur einen Gesundheitsraum einrichten
können, ist das gleichzeitig die Minimalausstattung des Gesundheitsraumes,
unter der Bedingung, dass für Gymnastikangebote kleinere Sporthallen mitbenutzt werden können.
● Bei Kochkursen ist neben der gut ausgestatteten Lehrküche, ein mit Tischen
ausgestatteter Raum erforderlich, in dem einerseits gemeinsam gegessen
werden kann, andererseits aber auch theoretischer Unterricht stattfinden kann.
Bei Ganztagsauslastung ist aufgrund der Länge der Ernährungskurse eine
Wochenzahl von mehr als 15 Kursen unrealistisch.
● Für Angebote aus dem Bereich Entspannung / Yoga / Körpererfahrung werden
für 15–20 Personen 60–80 qm (4 qm pro Person) in einem störungsfreien
Raum benötigt. Als Bodenbelag ist hier ein Teppichboden mit guter Naturfaserqualität (z.B. Tretford) geeignet, sofern eine zweckentsprechende Reinigung gewährleistet werden kann. Als Alternative sind Parkett- oder Linoleumböden denkbar. In diesem Fall ist die Qualität der Matten (z. B. Airex-Matten)
von besonderer Bedeutung. Zur Ausstattung gehört eine Musikanlage (mit
CD-Player und Kassettenrecorder), indirekte Beleuchtung (in der Helligkeit
verstellbar), Decken und Matten, bequeme Stühle, aber keine Tische, Meditationshocker, vierbeinige Hocker mit gerader Sitzfläche für Atemarbeit, evtl.
ausserdem Tennisbälle. Um Entspannung zu ermöglichen, ist auf eine gute
Schalldämmung zu achten. Können pro Themengebiet mehrere Funktionsräume eingerichtet werden, kann die transportable Einrichtung (z.B. Hocker
für Atemarbeit) auf unterschiedliche Räume verteilt werden.
Pro Semester reicht ein Entspannungsraum für ca. 20 Kurse und 10 Wochenendseminare.
›Qualitätsbausteine der VHS‹ Seite 21
4
✓
● Für Angebote aus dem Bewegungsbereich ist für 15–20 Personen von einer
Raumgröße von 80–100 qm und 4 m Höhe auszugehen (5 qm pro Person,
Bewegung braucht mehr Platz). Der Fußboden sollte elastisch, bruchsicher,
splittersicher, formbeständig, gleitsicher, verschleißfest, schall- und wärmedämmend sein. Heute sind Schwingböden allgemein üblich. Um auch Angebote
der Rückenschule oder Wirbelsäulengymnastik bzw. gesundheitsbezogene
Tanzangebote dort stattfinden zu lassen, ist eine leistungsfähige Musikanlage
(mit CD-Player und Kassettenrecorder) und eine verdeckbare Spiegelwand
sinnvoll. Zur Ausstattung gehören außerdem erwachsenengerechte, stapelbare
Stühle für Theorieanteile, Matten für Entspannungselemente, ein Wirbelsäulenmodell als Lernmaterial, Pezzibälle in verschiedenen Größen und Sitzkeile.
Je nach Kursangebotsspektrum auch weitere Kleingeräte wie z. B. Kurzhanteln,
Therabänder, Igel-Bälle, Gymnastikbälle, Gymnastikreifen, Sprungseile etc.
Pro Semester reicht ein Gymnastikraum für ca. 25 Kurse und 10 Wochenendseminare.
● Alle Räume müssen gut belüftbar sein sowie regelmäßig, sorgfältig und
geruchsneutral gereinigt werden. Auf Stauballergien ist Rücksicht zu nehmen.
Vor allem für Wochenendkurse ist ausreichend Tageslicht notwendig. Die Fenster müssen mit Jalousien oder hellen Gardinen uneinsehbar gemacht werden
können. Da die Räume nicht mit Straßenschuhen betreten werden dürfen, ist
eine entsprechende Umkleidemöglichkeit – idealerweise mit verschließbaren
Schränken – vorzusehen. Ausreichend Toiletten in gut erreichbarer Nähe sowie
eine Teeküche für Wochenendseminare gehören zur Ausstattung hinzu.
● Umkleideräume sollten für Angebote im Bewegungsbereich durch Duschräume ergänzt werden. Für einen Umkleideplatz wird etwa 1–1,5 qm gerechnet, zwei Garderobenhaken (besser sind verschließbare Schränke) und entsprechender Platz auf einer Umkleidebank. Zum Umkleideraum gehören ein bis
zwei große Spiegel und ein bis zwei Steckdosen. Für vier Umkleideplätze wird
ein Duschraum gerechnet. Zum Duschraum gehören ein bis zwei Handwaschbecken. Getrennte Umkleideräume für Männer und Frauen (mehr FrauenUmkleideräume, da durchschnittlich 80% Frauen in den Kursen sind) sind
vorzusehen. Falls es nicht möglich sein sollte, verschließbare Schränke einzurichten, muss auf jeden Fall der Umkleideraum abschließbar sein.
›Qualitätsbausteine der VHS‹ Seite 22
5
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Ausschreibungen von Veranstaltungen der
Gesundheitsbildung an Volkshochschulen
Das Programm als Teil der Öffentlichkeitsarbeit
Qualität in der Gesundheitsbildung setzt voraus, dass Kurse, die dem Selbstverständnis der Gesundheitsbildung 1 entsprechen, von angemessen qualifizierten
Kursleiterinnen 2 in ausreichend ausgestatteten Räumen 3 durchgeführt und
evaluiert 4 werden. Dazu ist aber auch erforderlich, dass Teilnehmende vor Kursbeginn zutreffend darüber informiert sind, was sie in diesem Kurs erwartet.
Solche Informationen lassen sich unterschiedlich vermitteln, z. B. durch:
● Beratung der Teilnehmerinnen durch Programmbereichsleiterinnen bzw.
Fachbereichsleiterinnen und Kursleiterinnen in der Anmeldephase und zu
Seminarbeginn;
● Informationsabende und Kurzzeitangebote zum Ausprobieren vor
Semesterbeginn;
● Werbefaltblätter und Prospekte;
● Zeitungsartikel;
● Die Ankündigung des Kurses in den Programmen der Volkshochschule.
Das Programm der Volkshochschule ist darunter das verbreitetste Instrument der
Information an Teilnehmende.
Angebote müssen informieren
und motivieren. Einheitliche und
formalisierte Darstellungen entsprechen Qualitätsstandards und
können den Überblick erleichtern.
Auflockerungen durch redaktionelle
Beiträge, Interviews mit Kursleiterinnen, Befragungen von
Teilnehmerinnen und Vorstellungen
von Methoden informieren gut
und animieren und motivieren zur
Teilnahme.
Wie für alle Informationskanäle gilt im
Ausschreibungstext, dass der generelle
Qualitätsanspruch an umfassende
Information in der Gesundheitsbildung
mit besonderen Schwierigkeiten verbunden ist. Gesundheitskurse, in denen
nicht nur im Kopf, sondern auch mit
dem Körper gelernt wird, sind nicht
immer einfach in kurzen und klaren
Worten zu beschreiben. Lernziele sind
meist nicht operationalisierbar und die
Kenntnis der Methoden von Atemarbeit
bis Zilgrei kann nicht allgemein vorausgesetzt werden.
1 Arbeitskreis Gesundheitsbildung der Volkshochschullandesverbände und des Deutschen
Instituts für die Erwachsenenbildung (DIE): Gesundheitsbildung an Volkshochschulen,
Frankfurt/Main, 1993
2 derselbe: Empfehlungen zur Qualifikation von Kursleiterinnen und Kursleitern in der
Gesundheitsbildung an Volkshochschulen, Frankfurt/ Main, 1994
3 derselbe: Empfehlungen zur Raumausstattung in der Gesundheitsbildung, Hannover, 1995
4 derselbe: Empfehlungen zum Einsatz von Fragebögen, Frankfurt /Main, 1996
› Qualitätsbausteine der VHS‹ Seite 23
✓
5
Die Öffentlichkeitsarbeit durch das Programm der VHS dient gleichzeitig unterschiedlichen Zielen:
● Sie wirbt für die Teilnahme am Kurs.
● Sie informiert Teilnehmende, was sie in einem Kurs erwartet.
● Sie prägt das Profil der Volkshochschule.
● Sie trägt im politischen Umfeld zur Darstellung und Anerkennung des
Angebots bei.
● Das Programm ist auch Arbeitsmittel für Abläufe in der Volkshochschule
selbst.
In dieser Vielfalt von Zielen muss sich die Beschreibung von Gesundheitskursen
dem Präsentationsstil der Volkshochschule anpassen und dennoch ihren Besonderheiten gerecht werden. Die Gesundheitsbildung an der Volkshochschule muss
deutlich machen, wodurch sie sich von Aktivitäten anderer Träger unterscheidet.
Wie jeder Fachbereich hat sie ihr eigenes Umfeld, das darzustellen ist.
Gegliedertes Programm
Gesundheitsmotive
● Entspannen
● Bewegen
● Kochen und Essen
● Den Körper erfahren
● Mit Krankheit leben
● Mit Kindern leben
● Sich erfahren und entwickeln
● Beruflich fortbilden
● Pflegen und Erste Hilfe leisten
Gesundheit und Lebenssituationen
● Gesundheit im Alltag
● Gesundheit im Beruf
● Gesundheit und Selbsthilfe
● Leben mit Behinderung
Interessierte müssen im Programm der
Volkshochschule den für sie geeigneten
Kurs finden können. Dies verlangt eine
klare Struktur des Programmheftes und
eine entsprechende Eingliederung in
das Gesamtkonzept. Je nach Größe
der Volkshochschule ist die Überschrift
»Gesundheit« alleine oft zu undifferenziert und kann nach weiteren
Untergliederungen verlangen, die an
Personengruppen, z.B. »Gesundheitskurse für Frauen«, an Alltagskontexten
»Gesundheit und Beruf« oder an den
Motiven der Teilnehmenden und den
Themen orientiert sein können.
Vergleichbare Gliederungen bei Volkshochschulen einer Region können die
Transparenz erhöhen.
Querverweise und kurze redaktionelle Beiträge, die die Gliederung erklären
und begründen, erleichtern zusätzlich die Transparenz. Das Durchblättern des
Programms muss zum Weiterlesen animieren, neben gelungenem Layout und
visuellen Anreizen wird es durch redaktionelle Beiträge insgesamt interessanter.
Ein Stichwortverzeichnis kann die Transparenz erleichtern.
Der Titel
Der Titel hat bei jeder Ankündigung eine zentrale Funktion. Er ist das Signal, das
neugierig machen muss, aber auch die gesamte Information in Kurzform enthalten muss, um das Auffinden gesuchter Kurse zu erleichtern.
›Qualitätsbausteine der VHS‹ Seite 24
✓
5
Wiederkehrende Titel, wie z.B. »Autogenes Training«, vermitteln Kontinuität
und erleichtern die Orientierung: Von
dieser Methode hat man schon mal
etwas gehört und verbindet damit
feste, mehr oder weniger zutreffende
Vorstellungen.
Titelzusätze können die Adressatinnen:
»Yoga für jede und jeden«, die Lebenssituation: »Yoga in der Schwangerschaft« oder die Spezifika eines Kurses,
»Yoga für den Rücken« kurz und knapp
ausdrücken. Angaben über Richtungen
und Schulen enthalten genaue Aussagen, die aber nur für Eingeweihte
verständlich sind, wenn sie nicht im
Programm durch einen redaktionellen
Beitrag erklärt werden.
Welche Massage ist für mich
richtig?
Unser Massageangebot umfasst
drei Richtungen:
● Die
Entspannungsmassage ist
für jeden und jede geeignet und
legt mehr Wert auf die atmosphärische Wirkung als auf
Beherrschung der Technik.
● Die Bandscheibenmassage
dient der Lockerung der Bänder,
die die Wirbelsäule halten und
wirkt schmerzlindernd.
● Bei der Polaritymassage wird
mit und ohne unmittelbare
Berührung Einfluss auf den
Energiefluss im Körper genommen. Sie unterscheidet
zwischen negativen und
positiven Energiepolen.
Paradoxe Titel (»Bewegung für Faule«)
oder literarisch formulierte Titel
(»Ein Weg ist ein Weg ist ein Weg…«)
machen aufmerksam, erklären sich
aber nur mit Untertitel. Die Kombination von Titel und Untertitel, z.B. »Karriere,
Keyboard, Kaiserschmarrn – Hilfen für die schnelle Küche«, macht es möglich,
präzise zu beschreiben und dennoch Neugierde zu wecken.
Wer kann teilnehmen ?
Gesundheit ist für alle da
Wenn im Text nicht etwas anderes angegeben ist, richten sich
unsere Gesundheitskurse an jeden
und jede unabhängig von Alter,
Vorerfahrung und Beweglichkeit.
Die Übungen sind für alle nachvollziehbar.
Teilnahmevoraussetzungen gibt es
in der Gesundheitsbildung nur in Einzelfällen. Einteilungen wie »Entspannung für Fortgeschrittene« stehen den
Zielen der Gesundheitsbildung oft entgegen, weil sie Zuordnungen und Leistungsansprüche beinhalten. Dennoch
sollten Fortsetzungskurse klar als
solche erkennbar sein und eindeutig
klären, wer zu der Gruppe hinzukommen kann.
Die Ansprache spezieller Adressatinnen: »Selbstverteidigung trotz Rollstuhl«,
ermöglicht eine bessere thematische Eingrenzung, die sich genauer an der
Lebenssituation der Teilnehmenden orientieren kann, aber nicht diffamierend sein
darf. Ist der Kurs allgemein zugänglich, sollte in Vortexten oder kursspezifisch
darauf hingewiesen werden, dass auf körperliche Besonderheiten Rücksicht
genommen wird.
›Qualitätsbausteine der VHS‹ Seite 25
✓
5
Ausschlussmerkmale, wie z.B. »Therapieerwartungen kann nicht entsprochen werden«, wecken oft erst das Interesse möglicher Betroffener. Sie bringen auf die
Idee, in diesem oder anderen Kursen könnten therapeutische Elemente enthalten
sein. Andererseits muss deutlich werden, dass Gesundheitsbildung keine Therapie
ist und sie sich nicht primär an Menschen mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen richtet.
Therapeutische Behandlung kann nicht ersetzt werden.
Der Text
Aus lang …
[…] Die jahrhundertealte spirituelle Tradition des Hinduismus hat
einen reichen Erfahrungsschatz
an wohltuenden Körperhaltungen,
sogenannten Asanas, zur inneren
Einkehr und Meditation, die für
die abendländische Kultur neu
entdeckt wurden. Die Gelenkigkeit
wird durch Dehnübungen gestärkt, die allgemeine Vitalität
wird angeregt. Lebensenergie
kehrt zurück und schafft innere
Harmonie und Gelassenheit, die
uns für neue Erfahrungen öffnet.
Durch die vorbereitenden Übungen wird ohne schmerzhafte
Nebenwirkungen eine allgemein
nachvollziehbare Bewegungsfolge
erarbeitet, die gut erlernbar ist
[…]
… wird kurz
[…] Einfache und sanfte Wahrnehmungsübungen aus dem Yoga
erhalten die körperliche und emotionale Beweglichkeit. […]
Ankündigungstexte sollen informieren
und motivieren. Informierend ist die
Vollständigkeit der Angaben, motivierend das Überraschende, nicht das
Selbstverständliche. Wenig anregend
sind unangenehme Fakten wie »Zivilisationserkrankungen greifen immer
weiter um sich«, unangenehme Erinnerungen: »die Schule für den Rücken«,
Belehrungen: »Wir essen zu viel,
zu fett, zu süß« und herablassende
Bemerkungen: »Heraus ihr Sofahocker«.
Motivierend sind:
● angenehme Erinnerungen und
Assoziationen zu körperlichem
und seelischem Wohlbefinden;
● geweckte Neugierde z.B. durch
überraschende Aussagen;
● Herausforderungen und die
Erwartung, diese auch bewältigen
zu können;
● die Möglichkeit, Identität und
Selbstverwirklichung zu stärken;
● soziale Anerkennung und Achtung
zu erreichen;
● die Hoffnung, sich das Leben zu
erleichtern und sich zu entlasten.
Nicht alle Menschen finden alle
Aspekte gleich motivierend.
Gute Texte enthalten alle wichtigen Informationen in wenigen, kurzen Sätzen.
Sie vermeiden Worthülsen und Wiederholungen. Sie verzichten auf überflüssige
Details und geben keine grundsätzlichen Erklärungen ab, sondern beschreiben
aktuelle Sachverhalte:
● Was wird gemacht (Inhalte)?
● Wie wird es gemacht (Methoden)?
● Wozu soll es gut sein (Ziele)?
›Qualitätsbausteine der VHS‹ Seite 26
✓
5
Die Ziele eines Kurses sollten Kursleiterinnen und Teilnehmerinnen noch vor
Kursbeginn bekannt sein, auch wenn sich die Ziele der Teilnehmenden im Laufe
eines Kurses verändern können: »Ich wollte abnehmen, aber jetzt habe ich
gemerkt, dass es mir letztlich viel wichtiger geworden ist, mein Selbstvertrauen
zu stärken.«
Die Ziele eines Gesundheitskurses:
● sollten sich von anderen Gesundheitskursen unterscheiden und nicht zu allgemein sein, sie sollten sich auf das beziehen, was im Kurs erlernt werden
kann und nicht auf eine generelle Veränderung des Lebens;
● sie sollten im Laufe eines Kurses auch erreichbar sein, die Inhalte des Kurses
in der Zeit erlernbar;
● sie dürfen keine falschen Versprechungen beinhalten;
● sie sollten nicht normativ und belehrend sein, sondern Entwicklungen und
Möglichkeiten aufzeigen.
Unklare Texte und Zielbeschreibungen können manchmal ein Hinweis darauf sein,
dass das Konzept des Kurses nicht klar genug ist.
Für die Entscheidung zur Teilnahme an einem Kurs ist es wichtig zu wissen, ob dort
● theoretisch oder praktisch gearbeitet wird oder beides;
● Selbsterfahrungsaspekte und Gesprächsrunden Bestandteil sind;
● mit anderen kommuniziert oder individuell geübt wird;
● die Kursleitung ihre Erkenntnisse referiert oder an der Analyse von Problemen
und der Lösungssuche gemeinsam gearbeitet wird.
Nicht allgemein bekannte Methoden,
wie Shiatsu oder Biorelease-Massage,
müssen knapp und genau beschrieben
werden. Irreführend sind Erklärungen
mit unpassenden Begriffen: Qi Gong ist
keine Heilgymnastik, auch keine chinesische; Autogenes Training arbeitet
nicht körperorientiert, sondern mental.
Informierend sind Erklärungen, die
die Besonderheiten einer Methode
beschreiben – bei verschiedenen
Angeboten zu einer Übeart auch im
gemeinsamen Vortext oder redaktionellen Beiträgen.
Auf eine Beschreibung von Inhalten
kann in der Gesundheitsbildung
manchmal auch weitgehend verzichtet
werden, wenn z.B. der Titel für sich
spricht und Ziele und Methoden
unmissverständlich sind. Erklärungsbedürftig ist das Unerwartete: Werden
in einem Fitnesskurs nicht nur geeignete Übungen erlernt, sondern wird auch
›Qualitätsbausteine der VHS‹ Seite 27
Progressive Muskelentspannung
– komplizierter Name für ein
einfaches Verfahren!
Der Arzt Edmund Jacobsen
entwickelte seine Entspannungsmethode durch die Beobachtung,
dass bei bewusster Entspannung
von Muskeln auch die innere
Erregung nachlässt. Muskelpartien
werden zunächst wenige Sekunden
lang angespannt und dann gelöst.
Anfangs lernen die Teilnehmerinnen viele Muskeln hintereinander
zu entspannen, im Laufe der
Zeit werden immer mehr Muskelgruppen zusammengefasst, die
Übungsphase verkürzt.
Ziel ist es, sich auch in Stresssituationen innerhalb kürzester
Zeit zur Ruhe zu bringen.
✓
5
darüber gesprochen, wie z.B. eine konditionsstärkende Ernährung aussieht oder
welche Funktion Mineraliengetränke haben, ist ein solcher Hinweis nicht nur
informativ, sondern auch werbend.
Kursleiterinnen
Qualifikation unserer
Kursleiterinnen
In der Gesundheitsbildung
achten wir darauf, dass die
Kursleiterinnen
● fachlich auf dem neuesten
Stand sind
● erwachsenenpädagogisch
Erfahrungen haben und
● die Ziele der Gesundheitsbildung verwirklichen wollen.
Meist werden Kursleiterinnen
aus psychosozialen, pädagogischen oder aus Gesundheitsberufen bevorzugt. Für einige Verfahren gibt es genaue Auflagen.
Manchmal sind bunte Lebensläufe
aber hilfreicher als formale Abschlüsse.
Die Weiterbildung unserer Kursleiterinnen unterstützen wir
mit einem volkshochschuleigenen
Fortbildungsangebot. Genaue
Auskünfte erhalten Sie bei der
Fachbereichsleitung.
In der Gesundheitsbildung ist die
Kursleitung ein wichtiges Entscheidungskriterium für die Teilnahme:
Fühle ich mich dort aufgehoben, ist
die Kursleiterin kompetent, welche
Anforderungen stellt sie?
In den Volkshochschulen gibt es unterschiedliche Regelungen, wie die Kursleiterinnen und ihre Qualifikationen
präsentiert werden. Formale Kriterien
erforderten die Angabe von Vor- und
Nachname, Ausbildung und letzter
beruflicher Tätigkeit, sowie Angaben
über ihre Weiterbildungserfahrung.
Für die Gesundheitsbildung sind solche
Kriterien strittig. Sie sagen oft zu
wenig aus, z.B. »Yogalehrerin« als
Berufsangabe, oder setzen falsche
Signale, denn eine Krankenschwester
muss einen Qi Gong – Kurs nicht
anders machen als ein Diplom Psychologe. Die Lebensläufe und Lernbiographien der Kursleiterinnen sind
oft nicht geradlinig, was sie manchmal
zu interessanteren Kursleiterinnen
werden lässt, die Charakterisierung
aber erschwert.
Lösungsmöglichkeiten bestehen darin, dass
● man zusammenfassend das Qualifikationsprofil für einen Angebotsbereich
beschreibt;
● abwechselnd einzelne Kursleiterinnen mit Foto und Interview ausführlich
vorstellt;
● auf die Informationsmöglichkeit durch die Programmbereichsleitung verweist,
die dann durch aussagefähige Dokumente sichergestellt sein muss.
Auch allgemeine Angaben darüber, wie Kursleiterinnen von der Volkshochschule
durch Fachkonferenzen, Fortbildungen, Beratung oder Hospitation betreut werden,
können informativ sein.
›Qualitätsbausteine der VHS‹ Seite 28
✓
5
Veranstaltungsdaten
Jede Ankündigung muss folgende Auskünfte geben:
● die Termine der Veranstaltung, die Veranstaltungszeiten und die Veranstaltungsdauer (Zahl der Unterrichtsstunden) und evtl. Pausenzeiten oder Ferientermine;
● die entstehenden Gebühren und Materialkosten, Ermäßigungsmöglichkeiten.
● die Gruppengröße als Höchst- und Mindestteilnahmezahl;
● was mitgebracht werden muss
(dicke Socken, Yogamatte oder
Schürze?), ob zusätzliche Lernmittel benötigt werden und wie
Ein Wort zu unseren Räumen
sie zu beziehen sind;
● den Veranstaltungsort, wie er
Uns ist es wichtig, dezentrale
erreichbar ist und wie er beschaffen
Angebote vorhalten zu können.
ist (Gymnastikhalle, Klassenraum
Dies ermöglicht uns nicht, an
oder Gesundheitsraum).
jedem Ort einen Raum zu finden,
Die Angaben über die Erreichbarder für die Gesundheitsbildung
keit und Beschaffenheit von Räugut geeignet ist.
men lassen sich auch insgesamt
Im Zentrum konnten wir aber
beschreiben.
einen Gesundheitsraum mit
Parkettboden und Garderobe
Auflistungen von Veranstaltungsforeinrichten, in dem auch ausreimen (Bildungsurlaub, Wochenendchen Bälle und Matten vorhanden
seminare, Vortragsveranstaltungen)
sind. Dieser Raum ist in den Verkönnen zusätzlich für Transparenz
anstaltungsangaben am »G« zu
und Motivation sorgen.
erkennen.
Auf Anschlusskurse, etwa mit der For»T« weist auf die Nutzung einer
mulierung: »eine Fortsetzung im nächTurnhalle mit Duschen hin, »U«
sten Semester ist geplant« sollte ebenauf einen Unterrichtsraum.
falls hingewiesen werden.
Und nun ?
Im Sinne eines kooperativen und qualitätvollen Arbeitens können die hier formulierten Überlegungen und Anregungen z.B. Diskussionsgrundlage für eine Besprechung mit Kursleiterinnen sein.
›Qualitätsbausteine der VHS‹ Seite 29
6
✓
Fragebogen für Veranstaltungen
der Gesundheitsbildung
Liebe Teilnehmende, wir interessieren uns für Ihre Meinung. Deshalb bitten wir Sie, diesen
Fragebogen (natürlich anonym) auszufüllen. Wir freuen uns über positive Beurteilungen genauso wie über kritische Anmerkungen. Ihre Einschätzung hilft uns, die Qualität unseres Angebots
zu verbessern. (Bitte bei ❏ das Zutreffende ankreuzen und bei ________ die Antwort einfügen)
Machen Sie bitte zunächst Angaben zu der besuchten Veranstaltung:
Veranstaltungs-Nr: _________.
❏ Frühjahrssemester 200__ ❏ Herbstsemester 200__
✓ ANGABEN ZU IHNEN
1
❏ weiblich
❏ männlich
Welcher Altersgruppe gehören Sie an?
❏ bis 18 Jahre
❏ 19–29 Jahre
❏ 30–49 Jahre
❏ 50–64 Jahre
❏ 65 Jahre und älter
Wie wurden Sie auf diese
Veranstaltung aufmerksam?
❏ Programmheft
❏ Internet
❏ Faltblätter / Plakate
❏ Presse
❏ Betrieb
❏ Familie /Bekannte
❏ eigene Nachfrage
Ich nutze das Angebot der VHS
❏ erstmalig
❏ ab und zu
❏ in jedem Semester
❏ mehrmals im Semester
Welches waren Ihre Motive,
an der Veranstaltung teilzunehmen?
(Sie können mehrfach ankreuzen)
❏ Interesse am Thema
❏ berufliche Fortbildung
❏ Kontakte
❏ Hobby / Freizeit
❏ gesundheitliche Gründe
❏ günstiger Preis
✓ ZU INFORMATION UND ORGANISATION
2
1. Brauchten Sie eine fachliche Beratung zum Inhalt dieser Veranstaltung? ❏ Ja
Wenn ja, fühlten Sie sich ausreichend beraten?
❏ Nein
❏ Ja ❏ Nein
2. Sind Sie über alle organisatorischen Fragen gut informiert worden?
❏ Ja ❏ Nein
3. Empfanden Sie die Anmeldung als schnell und unkompliziert?
❏ Ja ❏ Nein
Anmerkungen: ______________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
trifft
zu
trifft
teilweise
zu
1. Der Veranstaltungsraum war geeignet.
❏
❏
❏
❏
2. Die technische Ausstattung entsprach den
Anforderungen.
❏
❏
❏
❏
✓
3
ZU DEN RAHMENBEDINGUNGEN
trifft
trifft
kaum überhaupt
zu
nicht zu
Anmerkungen: ______________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
trifft
zu
trifft
teilweise
zu
1. Die Inhalte wurden verständlich vermittelt.
❏
❏
❏
❏
2. Der Unterricht war interessant und abwechslungsreich.
❏
❏
❏
❏
3. Fragen und Erfahrungen der Teilnehmenden wurden
in das Unterrichtsgeschehen mit einbezogen.
❏
❏
❏
❏
4. Ich bekam praktische Tipps für meinen Alltag.
❏
❏
❏
❏
5. Ich weiss jetzt, wie ich meine Gesundheit stärken kann.
❏
❏
❏
❏
6. Ich habe mich wohl gefühlt.
❏
❏
❏
❏
✓
4
✓
5
ZUM KURSGESCHEHEN
trifft
trifft
kaum überhaupt
zu
nicht zu
ALLES IN ALLEM
Mit der Veranstaltung war ich
❏ sehr zufrieden ❏ zufrieden
❏ wenig zufrieden
✓ ZUM ABSCHLUSS
❏ überhaupt nicht zufrieden
6
1. Würden Sie diese Veranstaltung weiterempfehlen?
❏ Ja
❏ Nein
2. Würden Sie die VHS weiterempfehlen?
❏ Ja
❏ Nein
Teilen Sie uns Ihre Meinung mit: Anregungen, Beschwerden, Kritik … bzw. was vermissen Sie in
unserem Programm?
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
Vielen Dank für Ihre Unterstützung !
7
✓
Fragebogen für Veranstaltungen
der Gesundheitsbildung
Liebe Teilnehmende, wir interessieren uns für Ihre Meinung. Deshalb bitten wir Sie, diesen
Fragebogen (natürlich anonym) auszufüllen. Wir freuen uns über positive Beurteilungen genauso wie über kritische Anmerkungen. Ihre Einschätzung hilft uns, die Qualität unseres Angebots
zu verbessern. (Bitte bei ❏ das Zutreffende ankreuzen und bei ________ die Antwort einfügen)
Machen Sie bitte zunächst Angaben zu der besuchten Veranstaltung:
Veranstaltungs-Nr: _________.
❏ Frühjahrssemester 200__ ❏ Herbstsemester 200__
✓ ANGABEN ZU IHNEN
1
❏ weiblich ❏ männlich
Welcher Altersgruppe gehören Sie an?
❏ bis 18 Jahre ❏ 19–29 Jahre ❏ 30–49 Jahre ❏ 50–64 Jahre ❏ 65 Jahre und älter
trifft
zu
trifft
teilweise
zu
❏
❏
❏
❏
2. Die technische Ausstattung entsprach den Anforderungen. ❏
❏
❏
❏
✓
2
ZU DEN RAHMENBEDINGUNGEN
1. Der Veranstaltungsraum war geeignet.
trifft
trifft
kaum überhaupt
zu
nicht zu
trifft
zu
trifft
teilweise
zu
1. Die Inhalte wurden verständlich vermittelt.
❏
❏
❏
❏
2. Der Unterricht war interessant und abwechslungsreich.
❏
❏
❏
❏
3. Fragen und Erfahrungen der Teilnehmenden wurden in
das Unterrichtsgeschehen mit einbezogen.
❏
❏
❏
❏
4. Ich bekam praktische Tipps für meinen Alltag.
❏
❏
❏
❏
5. Ich weiss jetzt, wie ich meine Gesundheit stärken kann.
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6. Ich habe mich wohl gefühlt.
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✓
3
ZUM KURSGESCHEHEN
trifft
trifft
kaum überhaupt
zu
nicht zu
✓ ALLES IN ALLEM
4
Mit der Veranstaltung war ich
❏ sehr zufrieden ❏ zufrieden
❏ wenig zufrieden
❏ überhaupt nicht zufrieden
Anmerkungen: ______________________________________________________________
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Vielen Dank für Ihre Unterstützung!

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