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jìëáâ~äáëÅÜÉ=bêòáÉÜìåÖ mçâÉê=ëí~íí=`çìàçå Werden die geplanten Neuerungen an der Musikakademie sich positiv auf den Unterricht auswirken? tÉäíâêáÉÖ=Ü~ìíå~Ü=ÉêäÉÄí Geht es beim Kartenspiel noch um den Spaß an der Freude oder nur ums Geld? Seite 15 Seite 16 jáííïçÅÜI=PK=j®êò=OMNM ïïïKgNqKÄÉ Seite 14 Vier 80-Jährige berichten über ihre Erlebnisse im Zweiten Weltkrieg. fjmobpprj Heutige Schule: Königliches Athenäum St. Vith ZEITUNG Chefredakteur: Vanessa Peters Redakteure: Cédric Mausen Evelyne Louvet Julia Zeimers Maud Cannels Nicky Genten Sarah Schmitz Silke Meyer Yeshe Leyens Fotografen: Guillaume Westenbohm Lara Schaus Layout: Nils Theis Sebastian Greven Zeichner: Alice Triolet Korrektoren: Ferdi Michels Helga Huberty Isabelle Wittrock INTERNET Reporter/Redakteure: Anja Tegtmeier Kevin Otto Raphaella Schaus Layout: Anja Tegtmeier Markus Verbaarschot Fotograf: Alice Triolet RADIO Beitrag Aktuelles (TEC): Jana Lemaire Nora Lebatte Stephanie Pauels Beitrag Live (J1T): Laura Buttiens Laura van Utenhove FERNSEHEN Redakteure (Biketrial): Allan Bastin Guillaume Paquay Pierre-Charles Thomas Kameraleute: Allan Bastin BETREUER Zeitung: Cynthia Lemaire Olivier Weber Kann es mit dem Abi-Streich so weitergehen? báå=ÖÉÄΩÜêÉåÇÉê=^ÄëÅÜáÉÇ Von Silke Meyer und Sarah Schmitz Schüler gegen Direktion und die ewige Frage: »Wo hört der Spaß auf?« Obwohl der Abi-Streich in unserer Gegend schon seit vielen Jahren Tradition ist, sorgt er erst seit Kurzem für Furore. Denn als Folge davon, dass es schon seit Jahren in den Schulen im Allgemeinen etwas lockerer zugeht, hat auch der Abi-Streich eine neue Qualität erreicht. Der Abiturienten-Streich wurde vor etwa 15 Jahren wieder eingeführt, wobei die Bischöfliche Schule (BS) den Anfang machte. Sinn der Sache ist, dass die Abiturienten ihren bevorstehenden Schulabgang gebührend feiern, indem sie ihre Schule für einen Tag auf den Kopf stellen, frei nach dem Motto: »Heute regiert das 6. Jahr!« Dabei geht es jedoch nicht darum, die Schule in irgendeiner Weise zu beschädigen, sondern das Schulleben gehörig aufzumischen und jede Menge Spaß zu haben. Bevorzugte Mittel dafür sind Wasser, Luftballons und Farbe. Auch eine immer wieder gern gesehene Aktion ist: »Los, räumen wir die Schule aus!« Besonders Letzteres stößt jedoch nicht immer auf große Begeisterung seitens der Erwachsenen. Die jüngeren Schüler sind jedoch hellauf begeistert und machen meistens jeden Blödsinn mit, auch wenn sie - zumindest theoretisch - zu den Opfern gehören. Auch wenn das alles recht harmlos klingt, kommen immer wieder dieselben Probleme und Fragen auf: Wie tolerant darf/ soll/muss die Direktion sein? Ab wann gehen die Schüler zu weit? Wann wird aus dem kindischen Klamauk Ernst? Denn natürlich sind bei bestimmten Streichen auch schon Dinge schief gegangen. So musste man sich in den letzten Jahren doch schon von ein paar Stühlen, Türen, Tischen oder anderen Dingen trennen, die durch Unvorsichtigkeit - womit nicht zwingend die der Abiturienten gemeint ist - in die Brüche gingen. Doch war dies nie beabsichtigt, denn im Grunde will jeder Schüler nur für einmal aus dem schulischen Alltag ausbrechen und sich amüsieren. Doch genau das ging (vor allem) im letzten Jahr gründlich dane- Mit freundlicher Unterstützung von Fernsehen: Adrian Küchenberg Frederic Biegmann der Mittagspause auch noch überzog, platzte der Direktorin der Kragen und besagter Stecker wurde herausgezogen. Als Gründe für diese Handlung nannte die Direktorin folgende: Es wurden Pulte und Türrahmen beschädigt, sie wurde beleidigt und für sie gelte an diesem Tag vor allem eines: Die Abiturienten dürften sich amüsieren, solange der Unterricht in den anderen Klassen dadurch nicht gestört werde, und gerade dies sei der Fall gewesen. Bei der MG stieß man schon vor Schulbeginn auf enormen Widerstand. So musste in der Schule bis 8.15 Uhr wieder alles aufgeräumt, harmlose Kritzeleien mit Kreide - die beim nächsten Regen sowieso verschwunden wären - von den Wänden gewaschen und die Tafeln gesäubert werden. Und obwohl man den Segen des Direktors am Vortag eingeholt hatte, durfte man keine weiteren Streiche mehr spielen. So blieb den Schülern nichts, außer ihrem Methyl-Streich und kleinen Aktionen nach Êtáê=ÇìêÑíÉå=åáÅÜíë ìåÇ=ã~ÅÜíÉå=~ääÉë Internet: Brigitte Czaja Radio: Allain Kniebs Freddy Schröder Andy Clooth ben. Während im letzten Jahr am Königlichen Athenäum (KA) buchstäblich der Stecker herausgezogen wurde und bei der Maria Goretti (MG) alles schon vorbei war, bevor es überhaupt angefangen hatte, wurden die Abiturienten der BS durch die Drohung, die Polizei zu rufen, zur Kapitulation gezwungen. Am KA hatte eigentlich alles ganz harmlos angefangen, man hatte eine Band besorgt, die die Jüngeren zum Tanzen und Singen anregte, für die Lehrer und Abiturienten gebacken, die Mitschüler wie üblich bemalt und die Schule ausgeräumt. Doch ab 8.30 Uhr ging der Ärger los. In der Schule sollte wieder alles an seinen Platz gebracht werden, die Schüler sollten in ihre Klasse gehen und die Band aufhören zu spielen. Ersteres ging recht schnell, doch es dauerte dann länger, bis der normale Schulbetrieb beginnen konnte. Als die Band nach Schulende. Das große Problem bei der MG war die schlechte Absprache. So stellte sich heraus, dass man die Schüler falsch verstanden und Abiturienten außer Rand und Band ihnen deshalb Dinge erlaubt hatte, die man normalerweise nicht tolerierte. Dieses Missverständnis führte auf beiden Seiten zu einer derartigen Spannung, dass das Ganze abgebrochen wurde. Bei der BS schließlich muss man wohl von einem totalen Reinfall reden. Der Plan der Schüler war- wie sollte es auch anders sein- die Schule auszuräumen. Versuch Nummer eins wurde abends gestartet, doch als die Abiturienten am nächsten Morgen zur Schule kamen, mussten sie feststellen, dass alles wieder eingeräumt worden war. Versuch Nummer zwei fand dann in den frühen Morgenstunden statt und endete damit, dass man den Abiturienten drohte, die Polizei zu rufen, sollten sie nicht sofort damit aufhören. Interessanterweise waren bei der BS weder die Lehrer noch der Direktor gegen den Streich, ganz im Gegenteil. Andere Verantwortliche konnten mit dieser Art von Humor jedoch nichts anfangen und reagierten dementsprechend heftig. Auch hier war mangelnde bzw. missverständliche Kommunikation das Problem. jÉÜê=hêÉ~íáîáí®í ÉêïΩåëÅÜí So stellen sich die Abiturienten dieses Jahr natürlich die Frage, wie es jetzt weitergehen soll. Die Lösungsvorschläge der Direktoren der drei Schulen, die bereitwillig auf unsere Fragen zu diesem Thema geantwortet haben wofür wir ihnen an dieser Stelle danken möchten - sind dabei meist sehr ähnlich. So wünscht man sich an der MG und am KA eine bessere Absprache, zudem sollten festgelegte Zeiten eingehalten werden. Sehr wichtig ist auch der Respekt, sowohl gegenüber den Lehrern und den Mitschülern als auch dem Material. Niemand sollte zu Schaden kommen und man sollte zumindest versuchen, den Sinn für Humor potenzieller Opfer nicht überzustrapazieren. Außerdem sollte am Ende des Tages alles wieder so aussehen wie vorher. Am KA will man sogar aus dem AbiStreich einen Abi-Tag machen, den Direktion und Schüler zusammen planen sollen. Die Schulleitung der BS will eigentlich nichts ändern, denn wie die beiden anderen Schulen ist auch die BS im Grunde für den AbiStreich. Man wünscht sich aber vor allem mehr Intelligenz und Fantasie. Der Lösungsvorschlag der Schüler lässt sich wohl in einem Satz zusammenfassen: »Lasst uns doch wenigstens einmal unseren Spaß haben!« Wie der Leser dazu steht und für welche Seite er Partei ergreift, muss natürlich jeder für sich selbst entscheiden. Auf welcher Seite die beiden Verfasserinnen dieses Artikels stehen, dürfte wohl jedem klar sein. pbosf`b Journalist für 1 Tag Telefon: E-Mail: website: 087/59 13 06 [email protected] www.j1t.be Morgen mit: PDS \G\ jáííïçÅÜ PK=j®êò=OMNM fkqbosfbt j~ÇåÉëë=táíÜáå Netterweise hat sich die Band bereiterklärt, in einem Interview einige Fragen zu beantworten: Woher nehmt ihr die nötige Inspiration für eure Lieder? Den größten Einfluss auf uns haben Metal- und Hardcorebands, wie Terror, Deftones, Mudvayne und Slipknot, doch in unseren Liedern lassen wir auch unsere Aggressionen raus und versuchen sie zu bewältigen. Spiegelt sich diese Aggression auch in euren Songtexten wieder? Teilweise schon, doch in unseren Songtexten geht es auch um unsere kritische Sichtweise gegenüber der Weltpolitik und dem Krieg. Was sind denn eure Pläne für das Jahr 2010? Wir wollen unsere Fangemeinschaft durch Auftritte auch außerhalb der DG vergrößern, neue Songs schreiben und außerdem vielleicht ein Album aufnehmen. In Kürze werden auch exklusive Madness Within T-Shirts erhältlich sein, die man bequem durch einen Pinnwandeintrag auf der FanSeite auf Facebook, auf unserer Myspace-Seite (www.myspace.com/wearemadnesswithin) oder aber durch eine Mail an [email protected] bestellen kann. Hans-Georg Reinertz besucht den Gesangsunterricht von Maria Mironova. Attraktiver und effizienter jìëáâ~â~ÇÉãáÉ=áã=t~åÇÉä Von Evelyne Louvet Julia Zeimers Anja Tegtmeier Den größten Einfluss auf Madness Within haben Metal- und Hardcorebands, doch in ihren Liedern lassen sie auch ihren Aggressionen freien Lauf. St.Vither Metal- und Hardcoreband hat hohes Potenzial t~Üåëáåå=mìê Madness Within lautet der Name einer St.Vither Band, die sich aus Eric Löfgen, Thomas Wirtz, Mark Hosmar und Joshua Cremer zusammensetzt. Die Geschichte der Band kann bis zum Herbst 2007 zurückverfolgt werden, als Gitarrist Eric, Bassist Mark und Schlagzeuger Joshua die Idee hatten, eine Metal- und Hardcorecoverband zu gründen. Anfang 2008 fanden sie mit Thomas Wirtz den passenden Solo-Gitarristen und Eric Löfgen übernahm zusätzlich den Gesang. Im April 2008 folgte schon ihr erster Auftritt auf einer Geburtstagsfeier. Bis zum Frühjahr 2009 spielten sie ausschließlich Stücke anderer Gruppen nach, doch das war ihnen auf Dauer nicht genug, also fingen sie an, eigene Stücke zu schreiben. Jetzt, ein Jahr später, verfügen sie schon über ein Songrepertoire von mehr als zwölf Liedern. Sie hatten bereits einen Auftritt im St.Vither Kulturzentrum, dem Triangel. Seit letztem Sommer probt die Band in den Räumen des Jugendtreffs in St.Vith, wo demnächst Umbauten stattfinden werden, die ermöglichen sollen, dass mehrere Bands dort gleichzeitig proben können. Madness Within sei nicht nur der Name ihrer Band, sondern auch ein neues Lebensgefühl, das bei ihnen durch den Spaß an der Musik, ihre wöchentlichen Proben und natürlich ihre Fans entstanden sei, so die Bandmitglieder. Ihre Musik ist so facettenreich, dass es gar nicht möglich ist, sie in eine Genre-Schublade zu stecken. Ihre Stücke kann man von New-Metal bis Hardcore einordnen, wobei sie außerdem einen Abstecher in das Hip-Hop Genre machen. Ihr nächstes Konzert findet am 27. März in der Eupener Metalbar, dem Café Kirfel, statt. Dort werden sie von den ostbelgischen Metalbands Forage und Contrust unterstützt. Einlass ist um 19 Uhr und der Eintritt beträgt 5€. Yeshe Leyens Hans-Georg Reinertz, Direktor der Musikakademie der DG, informiert über die Versammlungen, die kürzlich stattfanden. Dort ging es vor allem um die Verbesserungsmöglichkeiten der Musikunterrichte. Der an der Musikakademie der DG angebotene Unterricht wird subventioniert, so dass ein Studienjahr nur 57€ pro Schüler kostet. Jeder hat die Chance, mehrere Instrumente zu lernen, allerdings nacheinander, da die Warteliste für den Instrumentalunterricht lang ist. Doch auch für sehr talentierte Schüler und solche, die später Musik studieren wollen, wird etwas getan: So kann der pädagogische Rat beschließen, dass einem Schüler zwecks Talentförderung die Möglichkeit gegeben wird, ein zweites Instrument parallel zum Hauptinstrument zu erlernen. Dies ist allerdings von der Leistung abhängig. hä~ÖÉå=ÇÉê=pÅÜΩäÉê Viele Schüler der Abteilung St.Vith beklagten sich darüber, dass die technischen Prüfungen in der Instrumentenlehre immer in Eupen stattfinden, auch wenndie Mehrheit der Schüler, die daran teilnimmt, aus dem Süden der DG kommt. Die Betroffenen schlugen vor, dass die Prüfungen dort stattfinden sollten, wo die meisten Schüler diese ablegen müssen. Hans-Georg Reinertz meinte dazu nur, dass es einfacher sei, wenn die Prüfungen in Eupen stattfinden, da dort die Verwaltung angesiedelt sei. efkqbodorka båíëíÉÜìåÖ=ìåÇ=m®Ç~ÖçÖáâ In Sankt-Vith existierte schon vor der Entstehung der heutigen Musikakademie eine örtliche Musikschule, die jedoch an die Musikschule Malmedy angegliedert war. In Eupen gab es dagegen noch keine Weiterbildungsmöglichkeit in diesem Bereich, und Musikinteressierte mussten sich an Schulen in Aachen, Verviers oder Welkenraedt wenden, um sich musikalisch fortzubilden. Angesichts der großen Nachfrage gründete die Stadt Eupen 1972 eine Musikakademie, der sich die Gemeinde Bütgenbach anschloss. Später gliederte sich die Gemeinde Raeren an die bestehende Akademie an und im Jahre 1985 schlossen sich dann alle neun ostbelgischen Gemeinden zu einer gemeinschaftlichen Musikakademie zusammen, die ihren Sitz wurden Überlegungen angestellt, Elemente dieses Unterrichts in die hiesige Musikerziehung einfließen zu lassen. Auch wurde ein gerade in Luxemburg durchgeführtes Chorprojekt vorgestellt. Deutsche Musikpädagogen erklärten, wie die musikalische Erziehung ohne Notenlehre durchgeführt werden könne und wie sie die jungen Menschen an die Musik heranführten. Am 1. März fand eine weitere Versammlung der Lehrer der Mu- kÉìÉ=fãéìäëÉ Sänger Eric Löfgen während eines Auftritts im letzten Jahr. Es wurden und werden in kurzen Zeitabständen Versammlungen, sowohl innerhalb der Musikakademie als auch unter Einbeziehung anderer internationaler musikalischer Einrichtungen abgehalten, um Verbesserungsmöglichkeiten auszuloten. Auf der Versammlung vom 13. Februar wurde zunächst eine Bestandsaufnahme der aktuellen Situation gemacht. Dazu eingeladen wurden Dozenten anderer musikalischer Einrichtungen, die unterschiedliche Erfahrungen im Bereich der Musikpädagogik gemacht haben als die Lehrer der Musikakademie der DG. So war ein höchst interessanter Beitrag der »Rhythmik« gewidmet. Es Auch Klavierspielen will gelernt sein. in Eupen erhalten sollte. Zu dieser Entstehung trugen Elternvereinigungen, der Musikverband Födekam und die Musikvereine, die natürlich ein Interesse daran hatten, ihre Musiker in der DG ausbilden zu lassen, bei. Die Gemeinden unterstützten das Projekt finanziell und auch verschiedene Politiker standen dahinter. Eine wichtige Rolle spielte der erste Direktor, Paul Derwahl, der 36 Jahre lang in diesem Amt tätig war. Die vorrangige pädagogische Aufgabe der Musikakademie sieht Direktor Hans-Georg Reinertz darin, junge Menschen zur Musik zu führen und sie auf diesem Gebiet auszubilden. Auch Laien und Anfänger sollen in der Akademie die Chance erhalten, ihr Talent voll auszuschöpfen und ihre musikalisikakademie der DG statt, um die aus den Vorträgen des 13. Februars gewonnenen Erkenntnisse auszuwerten und die Möglichkeit ihrer Nutzung im Rahmen der Musikakademie zu besprechen. Bei der Besprechung wurde auch festgestellt, dass viele positive Aspekte an der Musikakademie zu beobachten sind, die keiner grundlegenden Änderungen bedürfen, jedoch durch neue Ideen optimiert werden können. Die Musikerziehung sollte beispiels- schen Fähigkeiten entsprechend ihren Möglichkeiten zu entwickeln. Einige Absolventen haben sogar an angesehenen Konservatorien Musik studiert. Von den 55 Lehrern, die zurzeit an der Musikakademie unterrichten, war beinahe die Hälfte selbst einmal Schüler dieser Institution. Laut Hans-Georg Reinertz müsste dem musikalischen Zusammenspiel und dem Chorsingen an der Musikakademie noch mehr Raum eingeräumt werden. Er wünscht sich, dass noch viel mehr aus der Praxis heraus gelehrt wird und fügt hinzu: »Das musikalische Zusammenspiel und gemeinschaftliche Singen ist ein Erlebnis, das den Teilnehmern Erfolgsgefühle und Motivation vermittelt.« weise altersgerechter sein und mehr Rücksicht auf die junge Generation nehmen. Die jungen Schüler bringen andere Voraussetzungen mit, da sie nicht wie früher viel in der Familie singen, häufig motorische Defizite aufweisen und im Alltag von mehr Geräuschen umgeben sind. Generell solle der Musikerziehungsunterricht effizienter und attraktiver gestaltet werden, erklärt der neue Direktor Hans-Georg Reinertz . \G\ jáííïçÅÜ PK=j®êò=OMNM Filmpremiere im Kino Scala Büllingen mit »Alice im Wunderland« háåçÉêäÉÄåáë=ÊÜçÅÜ=ÇêÉá Seit kurzem besteht in Büllingen die Möglichkeit, Filme in dreidimensionaler Sicht zu erleben. Da man bisher Filme nur zweidimensional sehen konnte, stellt das dreidimensionale Kino nun eine bahnbrechende Innovation dar, die eine besondere Technik erfordert. Hierbei handelt es sich um eine Rotationsmaschine, die eine Polarisationsscheibe hundertmal pro Sekunde drehen lässt. Die Brille, die jeder Zuschauer während des Films trägt, lässt den Effekt versetzt wirken. Schon beim Dreh werden die Szenen aus zwei Perspektiven aufgenommen, um so die räumliche Wahrnehmungskraft zu verstärken, anderenfalls sieht man das Bild nur verschwommen. Rai- eáåíÉêÖêìåÇ ^äáÅÉ=áã=tìåÇÉêä~åÇ ÇÉë=j~êâÉíáåÖë Ein Film ist ein Geschäft und das trifft in besonderer Weise auf „Alice im Wunderland“ zu. Das haben nicht nur die Produzenten, sondern auch Marketer aus allen Branchen begriffen, die sich auf den Film gestürzt haben, bevor er überhaupt in den Kinos angelaufen ist. Sie alle hoffen, dass der Verkauf von Fanartikeln genauso viel Geld einbringt wie in der Vergangenheit Harry Potter oder Twilight. Von der Hautecouture bis hin zu Makronen, alle scheinen sich im Wunderland zu tummeln. So hat Donatella Versace sich bei der Kreation ihrer neuen Frühjahrskollektion von Alice inspirieren lassen, und auch die neuen Schmuckstücke von Swarovski tragen Alices Stempel. Das berühmte Haus Ladurée schließlich verkauft »Makronen aus dem Wunderland» zum Preis von 26 Euro für eine Zehnerschachtel. Die Verfasser des Artikels freuen sich allerdings in erster Linie darauf, den Film bald auf der Leinwand sehen zu können. ner Stoffels, Kinobetreiber in Büllingen, teilte mit, dass dieses Verfahren natürlich auch höhere Kosten mit sich bringe, die auf die Anschaffung einer neuen Leinwand und der speziellen Apparatur sowie den Ankauf dieser Filme zurückzuführen seien. Die Vorstellung der 3D-Filme erfreut sich großer Beliebtheit beim Publikum. Avatar läuft derzeit schon in der zwölften Woche und findet immer noch regen Zuspruch. Alles in allem öffnet sich den Zuschauern ein ganz neues Kinoerlebnis, wobei bisher nur zehn bis zwanzig Prozent der Filme überhaupt in 3D laufen. Start des nächsten großen Films ist der 6. März mit Alice im Wunderland. Für Verwirrung sorgte der gestern im Grenz-Echo erschienene Bericht, demzufolge »Alice im Wunderland« nicht auf den Leinwänden der großen Kinokette Odeon & UCI zu sehen sein werde. Im Kino Scala Büllingen sei der Kinostart jedoch nie in Gefahr geraten, da das Kino nicht zu dieser großen Kinokette gehöre, wie Andrea Stoffels, die Ehefrau des Kinobetreibers, auf Nachfrage mitteilte. Cédric Mausen Guillaume Westenbohm Vanessa Peters In Schulen darf eigentlich nicht gepokert werden. Das Verbot basiert auf der belgischen Gesetzgebung, die besagt, dass die Durchführung jeglicher Pokerturniere untersagt ist. Ausgenommen von diesem Gesetz sind die Casinos, denen es erlaubt ist, einmal im Jahr ein Turnier zu organisieren. Auch St.Vither Schüler packt das Poker-Virus ^ääÉ=éçâÉêå=ÜçÅÜ> Von Allan Bastin Markus Verbaarschot Pierre-Charles Thomas Guillaume Paquay Seit mehreren Jahren gewinnt Poker immer mehr an Bedeutung und Beliebtheit. Doch nur die wenigsten kennen die diesbezügliche Gesetzgebung. Beim 3D-Kino eröffnet sich den Zuschauern ein ganz neues Kinoerlebnis, wobei bisher nur zehn bis zwanzig Prozent der Filme überhaupt in 3D laufen. Es ist Montagmorgen 11 Uhr. Im Aufenthaltsraum des Königlichen Athenäums Sankt-Vith sitzen die Schüler der 6.Ac und 6.Ad, die eine Stunde Studium haben. An zwei Tischen wird zu jeweils 4 bis 5 Mann gepokert. Plötzlich erscheint aus dem Nichts die Erzieherin. Sofort erblickt sie die Spielkarten und zögert nicht lange: Sie konfisziert die Karten und verhängt allen einen Mittwochnachmittag als Strafe, so wie es in der Schulordnung festgehalten ist. Die steigende Popularität des Pokerspiels ist nicht nur auf Schulen beschränkt, denn bereits in Kneipen und Wirtschaften wurden die traditionellen Kartenspiele, wie Coujon oder Skat, schon längst durch Poker ersetzt. Doch auch dort wird dies meistens nicht gerne gesehen. Das Verbot in den Schulen basiert auf der belgischen Gesetzgebung, welche besagt, dass die Veranstaltung jeglicher Pokerturniere untersagt ist. Ausgenommen von diesem Gesetz sind die Casinos, denen es erlaubt ist, einmal im Jahr ein Turnier zu organisieren. Zuwiderhandlungen können mit einer Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder eine Geldstrafe bis zu 100.000 Euro geahndet werden. a~ë=ëÅÜåÉääÉ=dÉäÇ\ Doch dies hindert viele nicht daran, an einem gemütlichen Abend mit Freunden eine Runde Poker zu spielen. Solange der Gesamtgewinn an diesem Abend nicht die Summe von 6,20 Euro übersteigt, wird dies vom Gesetzgeber erlaubt. Allerdings ist es Entwirf dein eigenes Pukkelpop-Programm Dieses Jahr feiert das Pukkelpop-Festival in Hasselt sein 25-jähriges Jubiläum und jeder hat die Möglichkeit, seine Lieblingsbands dort zu sehen. Das Pukkelpop hat sich mittlerweile nach 25 Jahren als eines der größten belgischen Festivals etabliert. Alles begann im Jahr 1985, als sich 2500 Zuschauer auf einem Fußballplatz nahe der Stadt Hasselt versammelten, um gerade einmal sieben Bands zu sehen. Letztes Jahr belief sich die Anzahl Zuschauer bereits auf 180 000 Musikbegeisterte, die die Auswahl zwischen 204 Bands auf insgesamt acht Bühnen genießen durften. Das Festivalgelände wurde aus Platzmangel im Jahre 1992 in die Stadt Kiewit verlegt. Außerdem zeichnet sich das Musikereignis durch seine Genrevielfalt und den Auftritt großer Musiker, wie Nirvana, Kraftwerk, Deftones (Foto) oder aber auch 50 Cent aus. Letztes Jahr zählte Arctic Monkeys zu den Topacts. Unter dem Motto »Democracy rules!«hat man dieses Jahr außerdem die Möglichkeit, sich seine Lieblingsband für das diesjährige Festival zu sichern. Dazu muss man auf der Homepage des Festivals (www.pukkelpop.be) ein Formular ausfüllen, auf dem man fünf beliebige Lieblingsbands eintragen kann, anschließend werden die Bands mit den meisten Stimmen von den Organisatoren engagiert. Letztes Jahr haben mehr als 30 000 Menschen an der Umfrage teilgenommen, wobei auch einige für eine Wiederkehr von Nirvana auf die Festivalwiese gestimmt hatten. Pokerspiele im Internet werden immer beliebter. dann schwer, Millionär zu werden... Im Internet liegen die Gewinnspannen erheblich höher. Viele ausländische Anbieter locken mit beträchtlichen Summen, was die Leute von leicht verdientem Geld träumen lässt. Dies birgt jedoch Gefahren: Erstens besteht das Risiko, viel Geld zu verlieren, zweitens kann es zur Abhängigkeit führen, und drittens ist das Ganze gesetzwidrig. Nur die wenigsten Menschen wissen, dass interaktives Poker momentan untersagt ist. In naher Zukunft wird sich dies aller Wahrscheinlichkeit nach ändern: Der belgische Generalsekretär Carl Devlies ( CD&V) will mit Hilfe eines neuen Dekretes jegliche Internet-Glücksspielanbieter, die keine Erlaubnis besitzen, sperren. Diese Gesetzesvorlage stieß bei der Europäischen Union auf Widerstand. Denn in den Augen der Kommission beinhaltet dieses Projekt so manche Mängel: Als Kriterium für den Erhalt einer Erlaubnis verlangt die belgische Obrigkeit eine gewisse Seriosität, die man ihrer Ansicht nach am ehesten in den Internetseiten der schon vorhanden belgischen Casinos wiederfindet. NRM=jáääáçåÉå Dadurch wird aber jegliche Marktkonkurrenz verhindert, da nicht allen eine solche Lizenz ausgehändigt wird. Des Weiteren würde das den Casinos noch zusätzliches Geld einbringen, obwohl deren Gesamteinnahmen in Belgien nicht aufhören zu steigen: Im Jahre 2008 machten die belgischen Casinos einen Gesamtgewinn von 150 Millionen Euro, während es 2005 noch 100 Millionen Euro waren. Und das neue belgische Gesetz erweckt nicht den Eindruck, dieser Tendenz entgegenwirken zu wollen... jáííïçÅÜ PK=j®êò=OMNM »Wenn sie die Deutschen hörten, liefen sie.« gìÖÉåÇäáÅÜÉ=ÉêäÉÄÉå=ÇÉå=hêáÉÖ Von Lara Schaus Nicky Genten Maud Cannels Drei wallonische Jugendliche haben ihre Großeltern bzw. ältere Personen aus ihrem Dorf (Gouvy und Umgebung) interviewt, weil es sie interessierte zu erfahren, wie diese in ihrer Jugend den Krieg erlebt haben. 1940 waren Marcel Schaus, Nicole Parmentier, Annie Martin und Lucien Bourgraff dreizehn bzw. elf Jahre alt. Drei Schülerinnen haben gerade mit diesen Perso- nen gesprochen, weil sie so die Möglichkeit hatten, das Leben in der Stadt mit dem in einem Dorf bzw. in einem annektiertem Dorf zu vergleichen. sáÉäÉ sÉê®åÇÉêìåÖÉå Lucien Bourgraffs Vater war Beamter, doch als die Deutschen die Gemeinde Beho annektier- ten, beschloss er, von seinem Amt zurückzutreten, denn er hatte einen Eid auf die belgische Verfassung abgelegt. Die Annexion brachte in seiner Schule viele Veränderungen mit sich. Im Unterricht wurde kein Französisch mehr gelehrt und alle Fächer wurden auf Deutsch unterrichtet. Das Bild der königlichen Familie wurde durch Hitlers Bild ersetzt und jeden Morgen war der Hitlergruß ein festgeschriebenes Ritual. Die Schule war nicht mehr christlich, sondern nationalsozialistisch orientiert. Diese Weltan- schauung schockierte viele Eltern und es störte sie, dass ihre Kinder Hitler ehren mussten. Die Kinder waren zum Teil auch dagegen, doch war es für sie eher ein Spiel, denn sie waren zu jung, um das Ganze zu verstehen. Im Sportunterricht wurden sie zum Hitlergruß gezwungen. Lucien Bourgraff erinnert sich, dass sich einmal zwei Schüler amüsierten indem sie die Faust Sportler schnitten bei Winterolympiade schlecht ab hÉáå=bÇÉäãÉí~ää=ÑΩê=_ÉäÖáÉê Thomas Evers, Sportjournalist des Grenz-Echos, hat sich bereiterklärt, folgende Fragen zum Abschneiden der belgischen Wintersportler in Vancouver zu beantworten: In welchen Sportlern lag aus belgischer Sicht die Hoffnung auf eine Medaille? Von den acht Belgiern, die teilnahmen, wurde ein gutes Resultat von Pieter Gysel erhofft, der im Short Track, einem Eisschnelllauf auf einer Bahn von 400 Metern, antrat. Doch eine Medaille blieb dem belgischen Sportler verwehrt, da er beim 1500 Meterlauf nur den neunten Platz belegte. Kevin van der Peeren, ein Eiskunstläufer, der schon zum dritten Mal an Olympischen Winterspielen teilnahm, war ebenfalls ein viel versprechender Teilnehmer, der jedoch auch nicht sein Ziel erreichte. Haben diese schlechten Ergebnisse Sie überrascht? Nein, da es hierzulande keine Trainingsmöglichkeiten in den Alpin-Disziplinen gibt, ist es beinahe unmöglich, in diesen Sportarten zu punkten. Ich denke, dass sich Belgien eher auf die Hallensportarten konzentrieren sollte, da dies keine besonderen Umstände erfordert. Ist das Interesse der Öffentlichkeit an den Winterspielen groß? Im Gegensatz zu Deutschland ist das Interesse in Belgien ziemlich gering, da zum Beispiel die belgischen Fernsehsender kaum über Olympia berichten, die Deutschen jedoch täglich LiveÜbertragungen anbieten. Guillaume Westenbohm Yeshe Leyens Kevin van der Peeren enttäuschte. schlossen, um das Ritual ins Lächerliche zu ziehen. Sofort wurden sie mit einem Schlag auf den Finger bestraft. Ein anderes Mal warfen sie Kastanien auf Hitlers Bild. In ihrem Alter war dies die einzige Möglichkeit, sich zu »widersetzen«. Der Kindergarten wurde abgeschafft, denn in Deutschland gab es diese Institution nicht und in diesem Gebäude wurde eine ausschließlich für die deutschen Truppen bestimmte Gaststätte eingerichtet. Dies gefiel den Leuten natürlich nicht und die Wirtschaft wurde nach der Befreiung zerstört. An der Freizeitgestaltung änderte sich nicht viel. Nur kamen die Einwohner von Ourthe nicht mehr nach Gouvy, da dort die deutsch-belgische Grenze verlief. So verloren sie einige ihrer Freunde aus den Augen, denn um die Grenze zu überschreiten, benötigten sie einen Reisepass. Die Stimmung in der Familie war nicht angespannt, denn sie hatten das »Glück«, von Deutschland annektiert zu sein. Die Sorge um ausreichende Nahrung war allerdings überall spürbar. Die Deutschen beschlagnahmten die Utensilien zur Butterherstellung und eine große Menge Vieh, damit das Volk von der deutschen Wirtschaft abhängig wurde. Die sonst für die Butterherstellung gebrauchte Milch konnte man gegen Butter eintauschen. Die Fleischmenge war begrenzt und wurde von einem Ortsbauernführer kontrolliert, der immer aus dem Dorf stammte. Diese Aufgabe war nicht gerade angenehm und brachte viel Unfrieden ins Dorf. Trotz der deutschen Überwachung florierte der Schwarz- markt. Lucien Bourgraffs Freunde, die zwischen 1921 und 1927 geboren waren, erhielten von der deutschen Wehrmacht einen Einberufungsbefehl. Die meisten flohen auf Bauernhöfe und versteckten sich dort bis zur Befreiung. Die Deutschen übten Druck auf die Jugendlichen aus, indem sie sie ihrer Luxusgüter beraubten, wie Pferde, Radios, Fahrräder und Tabak. báåÉ=Öê~ìÉ=tçäâÉ ΩÄÉê=ÇÉã=e~ìë Vor dem Krieg wussten die Dorfbewohner wegen des Mangels an Information gar nicht so genau, wie sie die veränderte politische Situation einschätzen sollten. Zu Beginn des Krieges ließ der Lehrer die Schüler ein Bild über den Krieg zeichnen. Das Einzige, was sie sich vorstellen konnten, war eine graue Wolke über einem Haus. Nicole Parmentiers Haus lag auf dem höchsten Punkt des Dorfes Rencheux, und von dort aus konnte man die ganze Gegend gut beobachten. Die amerikanischen Soldaten beschossen die deutsche Armee vom Speicher ihres Hauses aus. Da die Deutschen das Gebäude deswegen hauptsächlich unter Beschuss nahmen, wurde es während der Runstedt -Offensive völlig zerstört. Davor hatten während des Krieges eigentlich in Rencheux keine Schlachten stattgefunden, so dass das Leben in einigermaßen geregelten Bahnen verlief. Nur die Straßen waren nicht beleuchtet. Kinder, die morgens zur Schule gingen, fürchteten sich vor der Dunkelheit und wenn sie Schritte von Deutschen hörten, liefen sie zur Schule. Einmal pro Monat bekamen die Schüler ein winziges Stück Schokolade, was ihnen eine große Freude bereitete. Es gab keine Geschichtsbücher mehr, dieser Unterricht fiel aus und in der Schule wurde nicht mehr über Deutschland gesprochen. Die Schule verfügte nur über wenig Papier und die Qualität der Hefte und Bleistifte war schlecht. Nicole Parmentier hat drei Angriffe miterlebt, den der Deutschen, die Befreiung durch die Amerikaner und die RundstedtOffensive. Daraus hat sie gelernt, weniger zu klagen und auf die Zähne zu beißen. Marcel Schaus lebte mit seiner qbibdo^jj ^âíìÉääÉ=jÉäÇìåÖÉå Geiselnahme bei Siemens In einem französischen Siemens-Werk in Saint-Chamond wurden am Montagnachmittag der Verwaltungschef Christian Paris und die Personalchefin Annie Bobinet von wütenden Mitarbeitern als Geiseln genommen. Grund des »Bossnapping«: Man will an zwei Standorten die Mitarbeiterzahl auf die Hälfte reduzieren. Die Forderungen der Gewerkschaft sind Abfindungen für die gekündigten Mitarbeiter und das Vorankommen der Verhandlungen. Den Geiseln geht es den Umständen entsprechend gut, man will sie jedoch erst frei lassen, wenn die Forderungen erfüllt worden sind. Mörder stellt sich Der 51-jährige Belgier JeanClaude Demey war betrunken in einem Lieferwagen unterwegs und hielt plötzlich bei der Polizeiwache von Reims an. Bei näherer Überprüfung stellte sich heraus, dass Demey, ein seit 1998 gesuchter Mörder, ursprünglich zum Tode verurteilt werden sollte. Momentan wird entschieden, ob der Mann nach Belgien ausgeliefert werden soll. Gynäkologe vor Gericht Das Verfahren gegen einen belgischen Gynäkologen wegen sexueller Belästigung und Vergewaltigung einiger junger Patientinnen wird vom zweiten März auf den 22. März verschoben. 2001 haben zwei Patientinnen, die nicht miteinander in Verbindung standen, Anklage gegen den Arzt erhoben, da er sie während der Behandlung unangemessen berührt haben soll. Tod unter Lawine Eine deutsche Skifahrerin ist am Mont Blanc von einer Lawine überrollt worden. Die 30-jährige Frau wurde am Montag auf der italienischen Seite des Mont Blancs von den Schneemassen 2000 Meter in die Tiefe gerissen. Während ihr französischer Bergführer überlebte, kam für die Frau jede Hilfe zu spät. Die über 350 Meter breite Lawine hatte sich durch Tauwetter auf rund 3500 Metern Höhe gelöst. Familie in Gouvy und war elf Jahre alt, als der Krieg ausbrach. Sein Vater war Arzt und war somit »verpflichtet« im Dorf zu bleiben, um dort die Verwundeten zu versorgen. Während der drei ersten Kriegsjahre in Bastogne, ging er ganz normal zu seiner Dorfschule. Doch am Ende konnte er die Schule aus Sicherheitsgründen nur eine Stunde pro Tag besuchen. Als die Deutschen Bastogne angriffen, war er im Internat. Da er in der Unterstufe war, entschied die Schule die Jüngsten nach Beau-Plateau zu schicken. Danach flohen sie alle zusammen nach Bauchamps und fanden dort bei Privatpersonen Obdach. Die Mitschüler aus der Oberstufe dagegen hatten dieses Glück nicht, die meisten wurden von den Deutschen erschossen. Die älteren Personen des Dorfes litten am meisten unter dem Krieg, denn viele Erinnerungen an den Ersten Weltkrieg kamen zurück. _Éá=^åÖêáÑÑÉå âÉáå=råíÉêêáÅÜí Im Gegensatz zu den drei anderen wohnte Annie Martin in Brüssel und hat so die Leiden der Juden miterlebt. Mehrere Male wurde sie von den Deut- schen kontrolliert. Von einem Tag auf den anderen ist die Buchhändlerin, die einen gelben Stern auf der Brust hatte, aus ihrem Viertel verschwunden. In der Stadt war das Problem der Nahrung akuter als in den Dörfern, da es hier keine Landwirtschaft gab. Deswegen zogen viele Städter in die Dörfer. In der Schule wurden keine patriotischen Lieder mehr gelehrt, denn wenn die Deutschen es erfahren hätten, hätte der Lehrer große Probleme bekommen. Bei größeren Angriffen fiel der Unterricht aus, doch da dies nie vorauszusehen war, wurde er unregelmäßig erteilt. Die Pfadfinderbewegung breitete sich während des Krieges stark aus, um den Jugendlichen Hoffnung und ein Gefühl der Zusammengehörigkeit und der Brüderlichkeit zu geben. Die Pfadfinder halfen auch der Bevölkerung, insbesondere den Hilfsbedürftigen. Die Brüsseler wussten nichts von der Ardennenoffensive, denn die belgischen Behörden schirmten sie vom Rest des Landes ab. Man konnte keinem vertrauen. Da man sich unter Nachbarn weniger gut kannte, gab es mehr Verleumdung. Dies ist auch der Grund, warum Annie Martin später nie wieder Schlechtes über Fremde erzählt hat. Für die Gleichberechtigung des Mannes e~äÄòÉáíÉäíÉêå=ëáåÇ=Êáå Am 18. Juli 2006 ist ein Gesetz in Kraft getreten, das das geteilte Sorgerecht im Falle einer Scheidung vorsieht. Die Universität Lüttich hat eine Studie über die Folgen dieses Gesetzes durchgeführt und ist zu folgenden Ergebnissen gekommen: In vielen Scheidungsfällen wird dieses Gesetz angewandt und das Phänomen der »neuen Väter« setzt sich mehr und mehr durch. Dennoch übernehmen auch heutzutage noch immer die Mütter die meisten Aufgaben im Bereich der Erziehung. Das geteilte Sorgerecht wird häufig in den Familien der oberen Mittelklasse praktiziert, und zwar von Eltern, die einen Universitätsabschluss besitzen, zwischen 30 und 40 Jahre alt sind, Vollzeit arbeiten, oft aber flexible Arbeitszeilen haben. Ihr Hauptanliegen ist das Wohlergehen des Kindes. Meist wohnen die getrennten Eltern nicht weit voneinander entfernt und der Wechsel von Vater zur Mutter oder umgedreht findet wöchentlich statt. In der Mehrzahl der Fälle übernimmt jedes Elternteil die Kosten, die während seiner Betreuungswoche anfallen. Natürlich tauchen auch Probleme auf: Wer erhält die SIS-Karte? Wer unterschreibt das Zeugnis? Wer kauft die Kleidung? Wer bekommt die Kinderzulagen?... Des Weiteren hat die Umfrage ergeben, dass die neue Form des Sorgerechts nicht immer anwendbar ist, da jeder Fall verschieden ist. Auch wenn sich in den letzten Jahren vieles verändert und verbessert hat, sollte man nicht vergessen, dass eine Scheidung eine große Belastung für eine Familie bedeutet und viele Probleme mit sich bringt. Nicky Genten Lara Schaus Kinder sind immer die Leidtragenden.