Sonderdruck - CARELA Group

Sonderdruck aus
Ausgabe 2-2009, Vogel Business Media GmbH & Co. KG
Saubere Leistung
Reinigung und Desinfektion von Kühlsystemen und Wärmetauschern für mehr Verfahrenseffizienz
Biomassebeladene Tropfenabscheider drücken auf
Träger in einem offenen Kühlturm.
kleines Bild unten: nach Reinigung
und Desinfektion
Bilder: korinexan industrial services gmbh
Für den Betrieb von Kühltürmen und
Wärmetauschern gelten strikte Vorschriften. Auf Belagsentfernung, Entblockung und Desinfektion spezialisierte
Dienstleister verhelfen zu einem normkonformen Betrieb und sichern gleichzeitig Effizienz und Anlagensicherheit.
DR.-ING. HANS-JOACHIM GREUNIG
I
n vielen Prozessanlagen klingen die
Alarmglocken meist erst dann, wenn
Kühl- bzw. Heizleistungen drastisch einbrechen und Produktionsausfälle drohen. Die
Ursachen für Ausfälle liegen oft in mangelhafter Wartung. Dabei gibt es für den Betrieb von Kühlsystemen und Wärmetauschern rechtsnormähnliche Vorschriften. So
haben der Verein Deutscher Maschinenund Anlagenbau (VDMA) und der Forschungsrat Kältetechnik (FKT) im Juli
2008 einen Arbeitskreis gegründet. Während beim VDMA das Hauptaugenmerk
auf ein mögliches Energiesparpotenzial von
bis zu 32 000 GWh pro Jahr gelegt wird,
befinden sich laut Deutschem Fachverband
für Luft- und Wasserhygiene (DFLW) Nasskühltürme sogar im Hygienefokus. Nach
deren Wissensstand stellen nicht bestimmungsgemäß betriebene Systeme eine
enorme Gesundheitsgefährdung dar. Beiden
Gesichtspunkten ist gemeinsam, dass nur
bestimmungsgemäß betriebene Systeme
wirtschaftlich und hygienisch sicher geDer Autor ist Verkaufsleiter Süd der korinexan industrial
services gmbH, Rheinfelden.
Tel. +49 (0) 76 23 / 72 24- 0
fahren werden können. Folgerichtig gewinnen Wartung, Inspektion und Instandhaltung, immer mehr an Bedeutung, sie werden deshalb zunehmend durch gesetzliche
Regelwerke vorgeschrieben. Es werden
Mindestanforderungen gestellt an die Gesamtanlage, deren Konzept und Einzelkomponenten sowie an die Regelung, den Betrieb und die Wartung gleichermaßen.
Gerade im Hinblick auf die Wasserbehandlung und Wartung sind Maßnahmen vorzusehen, die sicherstellen, dass die Vorgaben
der Hersteller, der verantwortlichen Dienstleistungsunternehmen und nationaler sowie
europäischer Gesetze, Verordnungen und
Richtlinien zuverlässig und turnusgerecht
eingehalten werden. Der Stand der Technik
ergibt sich aus den rechtsnormenähnlichen
Vorgaben der VDMA 24649, VDI 3803
und VDI 6022.
Zur Minimierung hygienerelevanter Risiken durch Aufrechterhaltung einwandfreier wasserchemischer und mikrobiologischer
Umlaufwasserqualitäten ist zu prüfen, welche umwelt- und gesundheitsrelevanten
Einflüsse die Zudosierung von organischen
Bioziden, Korrosionsinhibitoren auch bezüglich Luftemissionen haben. Gemäß
Wasserhaushaltsgesetz und Biozidverordnung ist eine Reduzierung oder ein Ersatz,
etwa durch nicht-organische Desinfektionsmittel, zu prüfen.
Die hygienischen Aspekte regelt die VDI
3803. So wird eine monatliche Überprüfung der Wasseraufbereitung durch Messen
der chemischen Parameter gefordert, wöchentlich soll die Gesamtkeimzahl und
vierteljährlich die Legionellen- und Pseudomonaskonzentration bestimmt werden.
Bei >105 (Keimzahl) bzw. >10 (Legionellen)
KBE/ml besteht sofortiger Handlungsbedarf in Form von Reinigung und Desinfektion des Systems. Weiterhin bestehen Vorgaben für Prüf- und Reinigungsintervalle
nach VDI 6022 (Blätter 1 und 3): Wärmetauschoberflächen sind halbjährlich auf
Ablagerungen und Fouling zu untersuchen,
ebenso halbjährlich sollen Tropfenabscheider auf Lage, Sauberkeit und Wasserverteilung geprüft werden. Auch ohne Handlungsbedarf ist ein Kühlturm alle sechs
Monate sowie beim Abschalten und Inbetriebnehmen zu entleeren, zu reinigen und
– wo angezeigt – zu desinfizieren.
Die Umsetzung der aktuellen Anforderungen ist für Anlagenbetreiber keine leich-
Thermische Verfahren
Links: durch Biomasse, Kalk und Mangan verblockter Wärmetauscher; Mitte: nach Entblockung. Rechts: Plattenwärmetauscher-Entblockung
durch Spezialchemie der korinexan industrial services gmbh
te Aufgabe. Hierbei bieten die Spezialisten
von korinexan industrial services gmbh, einer Tochter der Späne-Group, Unterstützung. Sie erstellen beispielsweise einen detaillierten Betriebsplan und überprüfen periodisch die chemischen und mikrobiologischen Parameter durch akkreditierte
Entnahme von Wasserproben. Zudem übernehmen sie die Foto- und Videodokumentation hygienisch auffälliger oder prozessbeeinflussender Faktoren, etwa Eintrag und
Ablagerung von Mineralien und Biomasse.
Des Weiteren messen und bewerten sie Wasseraufbereitungsverfahren und -mittel und
führen ggf. eine Ersatzstoffprüfung im unternehmenseigenen Forschungs- und Entwicklungs-Labor der Späne-Group oder vor
Ort durch. Auch das regelmäßige Entleeren
und die Desinfektionsreinigung des Kühlsystems gehört zum Leistungsumfang.
Im Rahmen dieses Komplett-Services
wurden hygienisch- und werterhaltskritische Betriebsweisen ermittelt. In einem
Fall waren die Tropfenfänger eines Kühlturmes so verblockt, dass die Biomasse zum
Verbiegen mehrerer Träger führte. In anderen Fällen konnten Biofilmbakterien wie
Legionellen und Pseudomonaden im Umlaufwasser und in der Abluft nachgewiesen
werden. Teilweise war diese Kontamination
auf Überdosierungen von Bioziden zurückzuführen, deren organische Bestandteile in
zu hohen Konzentrationen nicht mehr bakterienabtötend, sondern wachstumsfördernd wirken. Zusammen mit der Biomasse und mineralischen Ablagerungen wie
Kalk, Mangan oder Eisen kann es zu Wirkungsverlusten von bis zu 40 Prozent kommen.
Sowohl bei der Entfernung von Biomasse, wie der Entschleimung und Desinfektion, als auch von anorganischen Belägen
kann die Späne-Group auf 40 Jahre Knowhow bei der Reinigung und Desinfektion
von wasserführenden Systemen zurückgreifen. Dies gilt sowohl für den Einsatz von
Spezialprodukten als auch von anwendungsspezifischen Reinigungsverfahren.
Die zum Einsatz kommenden Spezialprodukte, Gerätschaften und Desinfektionsmittel werden innerhalb des Unternehmens
erforscht, entwickelt und produziert.
AUF EINEN BLICK
Technische Maßnahmen und Nutzen
Maßnahmen
■ regelmäßige Kontrolle und Wartung
■ Überwachung der Mikrobiologie, z.B. Legionellen und Pseudomonaden
■ periodische Reinigung und Desinfektion
■ Vermeidung von Stagnationsbereichen
■ material- und ressourcenschonende Wartungs- und Instandhaltungsmaßnahmen (eigen-
entwickelte Spezialprodukte und Spezialverfahren)
■ Bewertung und evtl. Verzicht zugespeister Biozide, Korrosioninhibitoren u.a.
■ On-site-Reinigung ohne Demontage
Nutzen
■ ordnungsgemäßer, sicherer und wirtschaftlicher Betrieb gemäß VDI 6022
■ Steigerung der Energieeffizienz
■ Verlängerung der Standzeit
■ Minimierung des Hygienerisikos
■ Aufrechterhaltung einwandfreier wasserchemischer und mikrobiologischer Umlaufwasserqualität
■ Schadensvermeidung durch nicht sach-/fachgerechte Instandsetzung
■ zeit- und kostensparend
Nicht zuletzt bedarf es spezifisch geschulter Fachleute, die Produkte und Verfahren
mit der notwendigen Sorgfalt und den vorgeschriebenen Arbeitsschutzmaßnahmen
anwenden. Diese sind vor allem bei Wartungs- und Instandhaltungsmaßnahmen in
Systemen, die zuvor positiv auf Legionellen,
Pseudomonas und/oder andere gesundheitsschädliche Mikroorganismen getestet
wurden, existenziell und daher unabdingbar. Die anzuwendende Verfahrenstechnik
zur Entblockung belasteter Systeme wird
nach einer ersten Vorortbegehung entsprechend der örtlichen Begebenheiten ausgewählt. So konnten Kühlsysteme im laufenden Betrieb durch Zudosierung einer
Spezialchemikalie zum Umlaufwasser gereinigt werden, auch die Außenreinigung von
im Freien aufgestellten Systemen konnte
in-situ durchgeführt werden. Hierzu zählt
beispielsweise das Entfernen von Biomasse
an Abdeckungen oder Außenummantelung.
Bei Doppelkühltürmen ist eine Reinigung
durch kurzzeitige Stillegung eines Systems
realisiert worden. Mit der hauseigenen CIPMAT-Technik lassen sich Wärmetauscher
entblocken. Hierbei wurde ein externer
Umlauf – teilweise mit Zwischenerhitzung
der Reinigungschemie – realisiert, der beidseitig die Spezialprodukte an die Verblockung heranführt und durch geeignete
Filter nur teilweise gelöste Ablagerungen
aus dem Kreislauf herausnimmt.
So ergibt sich durch sachgerechten RundUm-Service eine hygienische und kostensparende Betriebsweise, Schonung der Ressourcen und Lebensdauerverlängerung der
Anlagen. Zudem profitieren die Anlagenbetreiber von einer besseren Leistung und
Energieeffizienzsteigerung sowie von Schadensvorbeugung und Vermeidung von Prozessstörungen oder Stillständen.
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Kontakt:
korinexan industrial services gmbh
Schafmatt 3–5
79618 Rheinfelden
Tel.: +49 (0) 76 23/72 24-80
Fax: +49 (0) 76 23/72 24-88
www.spaene-group.de