OPMR-News 2014-1
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OPMR-News 2014-1
K LI N I K U N D P O L I K L I N I K F Ü R O RT H O PÄ D I E , PH YS I KA L I S C H E M E D I Z I N U N D R E H A B I L I TAT I O N D I RE KTO R : P RO F. D R . M E D . D I P L .- I N G . VO L K M A R J AN S S ON Opmr newS Herausgeber: Klinik und Poliklinik für Orthopädie, Physikalische Medizin und Rehabilitation - Ludwig-Maximilians-Universität München Ausgabe 2014/1 Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen, wie gewohnt finden Sie am Ende sowohl unseren Terminkalender für Patientenveranstaltungen und Fortbildungen als auch die Zeiten der jeweiligen Spezialsprechstunden. Zudem ist hier auch die Telefonnummer hinterlegt, unter der Sie den Dienstarzt bei Problemen direkt von außerhalb anfunken können. ORTHO HOMEPAGE HOMEPAGE PMR Inhaltsverzeichnis Aus zwei wurd‘ eins! S.1 Neues Verfahren zur Therapie der RM-Ruptur S.2 Hüft-ArthroskopieS.3 Termine, Preise & Mitteilungen S.4 SpezialsprechstundenS.4 https://www.facebook.com/lmuortho Aus zwei wurd‘ eins! Als erstes die offizielle Mitteilung: Am 1.10.2013 wurde die bisherige Orthopädische Klinik und Poliklinik, Campus Großhadern, mit der Klinik und Poliklinik für Physikalische Medizin und Rehabilitation, Campus Innenstadt und Großhadern, fusioniert. Die fusionierte Klinik untersteht Herrn Prof. Dr. med. Dipl.Ing. Volkmar Jansson und erhielt die Bezeichnung: Klinik und Poliklinik für Orthopädie, Physikalische Medizin und Rehabilitation Die Tragweite dieser knappen Meldung für uns Orthopäden kann man erst erahnen, wenn man etwas zurückschaut in die frühe und auch neuere Geschichte der Orthopädie. Anfang des 20. Jahrhunderts trennte sich der Weg der Chirurgie und Orthopädie, weil Patienten mit Gelenk- und Skelettleiden damals allein durch Operationen kaum profitierten, jedoch bei Ärzten, die sowohl das Messer schwangen als auch konservative Therapi- en gleichzeitig beherrschten, Heilung oder zumindest Besserung fanden. Im weiteren Verlauf - besonders in der Versorgung Kriegsversehrter nach dem Zweiten Weltkrieg - war dann aber weitsichtigen Orthopäden aufgefallen, dass sich die nun überwiegend konservative Orthopädie zu weit vom Mutterfach Chirurgie entfernte. Dies führte zur Überlegung, die Fächer Unfallchirurgie und Orthopädie zu vereinen, was nach langer Überlegung im Jahre 2005 gelang; seither gibt es den gemeinsamen Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie. Nun ergab sich in den letzten Jahren folgendes Problem: Die Hinwendung zur Unfallchirurgie und die Einführung des sogenannten DRG-Abrechnungssystems ließ mancherorts vergessen, dass der Patient auch lange vor einer Operation wie auch nach durchgeführter Operation der konservativen Behandlung bedarf. Es ist sogar so, dass die meisten Skelett-und Gelenkerkrankungen bei guter konservativer Führung keine Operation benötigen. Umso mehr freut es uns Orthopäden, mit der nun in unserem Hause auf den Weg gebrachten Fusion das breite Spektrum hochspezialisierter, konservativer und operativer Therapien in einer Klinik anbieten zu können. Schon jetzt zeigt sich, dass sich auch die wissenschaftlichen Arbeitsgruppen unserer beiden vorbestehenden Kliniken zunehmend verschränken und befruchten. Für Sie als Patient gibt es die wichtige Information, dass Sie ab sofort über sämtliche Ambulanzen unserer neuen Klinik Zugang zu sowohl konservativer als operativer Therapie finden können. Neues Verfahren zur Behandlung von großen Schäden der Rotatorenmanschette mit dem InSpace™ Ballon Große Risse der Sehnenplatte am Schultergelenk, der sogenannten „Rotatorenmanschette“, können oft nicht mehr im Rahmen einer Operation verschlossen werden. Im langfristigen Verlauf kann der Oberarm nach oben unter das Schulterdach treten und sich hier abstützen. Dadurch kommt es einerseits zu einer veränderten unphysiologischen Belastung des Schultergelenkes und einer mechanischen Reizung am Schulterdach mit starken 1 Schmerzen und einer Einschränkung der Gelenkbeweglichkeit. In vielen Fällen entwickelt sich bei den Patienten im Verlauf ein Gelenkverschleiß, eine Arthrose des Schultergelenkes. Diese muss in den meisten Fällen mit einer Schultergelenksendoprothese behandelt werden. Jedoch gibt es Patienten bei denen aus anderen medizinischen Gründen keine Endoprothese implantiert werden kann. Durch das Einbringen des InSpace™ Ballons im Rahmen einer arthroskopischen Operation zwischen den knöchernen Strukturen des Oberarmkopfes und des Schulterdachs wird der Oberarmkopf wieder nach unten in das Schultergelenk gedrückt und hier stabilisiert. Durch die Rückführung des Humeruskopfes in seine normale Position wird die Funktion der anderen nicht geschädigten Muskeln an der Schulter verbessert und so der Bewegungsablauf teilweise wieder normalisiert. Dadurch kann der Patient wieder aktiv Krankengymnastik betreiben und damit die noch intakte Muskulatur zur Kompensation auftrainieren. Hierdurch kann der Patient die Schulter deutlich schmerzgelindert oder sogar schmerzfrei bewegen, was langfristig zu einer weiteren Verbesserung der Gelenkfunktion und dauerhaften Besserung der Schmerzen führt. In bisherigen Studien konnte ein anhaltend positi- Schulterdach eingeführt und hier mit körperisotoner Kochsalzlösung gefüllt wird (Abbildung 1). Er wirkt dann wie ein Wasserkissen, das den Abstand zwischen dem Oberarmkopf und dem Schulterdach wiederherstellt (Abbildung 2). Das Material des Ballons ist seit vielen Jahren in medizinischem Gebrauch. Es wird vom Körper über einen Zeitraum von 6-12 Monaten vollständig und rückstandsfrei abgebaut. Es wird zum Beispiel auch als Nahtmaterial bei Operationen in allen Körperregionen benutzt. Zu den potentiellen Risiken des Systems gehören ein Verrutschen des Ballons oder eine Gewebereaktion auf das Material (z.B. lokale Irritation, Infektion, Entzündung). Alle genannten Nebenwirkungen sind selten und können durch Medikamente behandelt werden (alternativ kann das Implantat zur Volumenreduktion durchstochen oder in einem arthroskopischen Verfahren entfernt werden). Die Klinik und Poliklinik für Orthopädie, Physikalische Medizin und Rehabilitation am Klinikum Großhadern ist eine der ersten Kliniken in Deutschland, die dieses neue Verfahren zur Behandlung von großen Schäden der Rotatorenmanschette einsetzt. Informationen hierzu können sie gerne jederzeit in unserer Schultersprechstunde montags und mittwochs nach telefonischer Terminvereinbarung unter 089-7095-3790 erhalten. Dr. B. P. Roßbach Abbildung 1: Einsetzen und Befüllen des Ballons OA PD Dr. M. Pietschmann Lt. OA Prof. Dr. P. Müller Labrumläsionen am Hüftgelenk Ursache – Diagnostik – Therapie ver Effekt über mehr als ein Jahr nach der OP gefunden werden, also auch nach Auflösung des Spacers. Das System wird momentan nur in speziellen Situationen angewendet, da noch keine Langzeiterfahrungen bestehen. Hierzu zählen Patienten, die aus medizinischen Gründen keine endoprothetische Versorgung der Schulter bekommen können oder diese ablehnen. Der operative Eingriff ist wenig belastend, da der Ballon über einen kleinen Schnitt an der Schulter arthroskopisch unter das 2 Abbildung 2: Lage des Ballons bei Bewegung der Schulter Ein häufiger Grund für Leistenschmerzen, insbesondere beim jungen aktiven Patienten, sind Labrumläsionen am Hüftgelenk. Der Weg bis zur Diagnose erstreckt sich bei vielen Patienten über mehrere Monate, in vielen Fällen auch über Jahre. Beachtet man jedoch die Art der Beschwerden, in Zusammenschau mit der klinischen Untersuchung und der Bildgebung, so lassen sich in vielen Fällen eine Labrumläsion und auch deren Ursache rasch und korrekt diagnostizieren und eine ursächliche Therapie in die Wege leiten. Das Labrum übernimmt die Rolle eines Dichtungsrings des Hüftgelenkes, welches somit den Unterdruck im Hüftgelenk konstant hält und zur Stabilität des Gelenkes und zur gleichmäßigen Druckübertragung beiträgt. Ferner dient es der Propriozeption. Das häufig berichtete Beschwerdebild besteht aus einem anterioren Leistenschmerz, welcher vor allem durch eine tiefe Flexion im Hüftgelenk, durch längeres Gehen in der Ebene oder im Stehen provoziert wird. Die bei der klinischen Untersuchung beschriebenen Tests weisen jedoch meist eine niedrige Sensitivität und Spezifität auf. Der Impingement-Test, eine Kombination aus forcierter Flexion und Innenrotation im Hüftgelenk, hat sich jedoch in unserer Klinik bewährt. Eine isolierte Ruptur des acetabulären Labrums ohne ursächliche Pathologie ist selten. Daher gilt es die zu Grunde liegende Ursache häufig anhand geeigneter Bildgebung zu untersuchen. Die häufigste Ursache neben der Hüftdysplasie ist das Femoro-Acetabläre Impingement (FAI). Dies wird unterteilt in ein Cam-, ein Pincer- Abbildung 1: Labrumriss mit Ganglion und eine Mischform supralabral (sagittaler MRT-Schnitt) aus beiden, dem Mixed-Impingement. Zudem kann das Labrum im Sinne eine Degeneration und in seltenen Fällen auch durch ein akutes Trauma geschädigt werden. Ein Röntgen des Beckens als Übersichtsaufnahme und eine zweite axiale Aufnahme (Lauenstein oder laterale cross-table) des Hüftgelenkes dient zur Diagnose eines FAI, einer Hüftdysplasie und von (prä-)arthrotischen Veränderungen. Die MRT und speziell die Arthro-MRT dienen dem radiologischen Nachweis einer Labrumläsion (Abb. 1). In Tab. 1 sind die Krankheitsbilder und deren diagnostische Kriterien aufgeführt. Tabelle 1: Diagnostische Kriterien der Hüft-Pathologien Pathologie Morpholgie Parameter Cam-Impingement Pistolen-Griff-Deformität Alpha-Winkel Kopf-Hals-Offset Pincer-Impingement Überüberdachung Crossing-Sign Posterior-Wall Sign Hüftdysplasie Minderüberdachung Acetabulum-Winkel nach Sharp CE-Winkel Die arthroskopische Therapie der Labrumläsion besteht aus der Teilresektion, der Refixation (Abb. 2) oder aber auch der Rekonstruktion. Abb. 3: Korbhenkel-Labrumriss mit CM IV° anteriores Acetabulum Neben der eigentlichen Therapie des geschädigten Labrums muss immer die Grundpathologie mittherapiert werden um einen langfristigen Behandlungserfolg zu erzielen. Bei einem Cam-Impingement ist dies die BumpResektion am Kopf-Schenkelhals-Übergang, bei einem Pincer-Impingement die Acetabulum-Resektionsplastik, bei der ausgeprägten Hüftdysplasie ggf. die periacetabuläre Umstellungsosteotomie. Bei begleitenden Knorpelschäden erfolgt in Abhängigkeit der Größe eine Mikrofrakturierung, AMIC (Autologe Matrix-induzierte Chondrogenese) oder ACT-Inject (Autologe Chondrozyten Transplantaion auf Gel-Basis). Als negative Prädiktoren für das Outcome arthroskopischer Rekonstruktions- und Remodellierungsverfahren haben sich insbesondere ein Gelenksspalt kleiner als 2 mm, ein symptomatisches Intervall geringer als 1 Jahr, chondrale Defekte und eine nicht therapierte Grundpathologie herausgestellt. Zusammenfassend soll nochmal erwähnt werden, dass die isolierte Labrumläsion eine Seltenheit darstellt und die zugrundeliegende Ursache nach entsprechender Diagnose immer mitbehandelt werden muss. Somit können bei der vorwiegend arthroskopischen Behandlung sehr gute Ergebnisse erzielt werden. Behandlungsplan Hüftarthroskopie: 2-4 Tage stationärer Aufenthalt, ab dem 1. p.o. Tag CPM-Schiene zur Mobilisation, 2 Wochen 10-20 kg Teilbelastung an UAGST. 2 Wochen postoperativ Ossifikationsprophylaxe mit NSAR (bei Labrumrefixationen keine Flexion im Hüftgelenk über 90° für 6 Wochen). Dr. med. univ. S. Michalski PD Dr. J. Hausdorf Abbildung 2: Labrumrefixation anterior 3 Organisatorisches 13./14.02.2014 IV. Münchener Symposium für experimentelle Orthopädie, Unfallchirurgie und muskuloskelettale Forschung 29.03.2014 Fusionssymposium, Pharmahörsaal Anfang Mai 14 XI. Kinderorthopädisches Symposium Mitteilungen net wurde seine Arbeit zur experimentellen Sehnenregeneration an der Rotatorenmanschette mit autologen Tenozyten und Scaffold im Großtiermodell. Dr. med. Andreas Ficklscherer hat auf dem 20. Jahreskongress der DVSE in Würzburg am 22.6.2013 den PerthesPreis erhalten. Ausgezeichnet wurde seine Arbeit zum Effekt von Botulinumtoxin auf die Sehnenregeneration der Rotatorenmanschette. Dr. med. Farhad Mazoochian hat im Juli 2013 sein Fakultätskolloquium absolviert. Dr. med. Florian Schmidutz hat auf dem 61. Jahreskongress der VSOU in Baden Baden am 4.5.2013 den 1. Nachwuchsförderpreis gewonnen. Ausgezeichnet wurde seine Arbeit zur ossären Integration von Schulteroberflächenprothesen. Privatdozent Dr. med. Jörg Hausdorf hat im Juli 2013 sein Habilitationsverfahren abgeschlossen. Privatdozent Dr. med. Christof Birkenmaier hat im Juli 2013 sein Habilitationsverfahren abgeschlossen. Dr. med. Alexander Paulus hat auf dem 61. Jahreskongress der VSOU in Baden Baden am 4.5.2013 den 3. Nachwuchsförderpreis gewonnen. Ausgezeichnet wurde seine Arbeit zur Untersuchung der Adhärenz von Toxinen an verschiedene Biomaterialien. Dr. med. Björn P. Roßbach hat auf dem 14. EFORT-Kongress in Istanbul am 5.6.2013 den EFORT Best Paper Silver Award sowie auf dem 20. Jahreskongress der Deutschen Vereinigung für Schulter- und Ellenbogenchirurgie (DVSE) am 22.6.2013 den Best Paper Award erhalten. Ausgezeich- Telefonische Terminvereinbarung Sprechstunde Prof. Jansson 089/7095-2771 Allgemeine Poliklinik 089/7095-3790 Tumororthopädie 089/7095-3790 Kinderambulanz 089/7095-3920 Dienstarzt-Funk 089/7095-789-1270 Die Zeiten unserer Spezialsprechstunden Sprechstunde Leitung Tag Zeit Privat Priv. Knie/Schulter Endoprothesen Wirbelsäule Schulter Prof. Dr. Dipl.-Ing. V. Jansson Mo. Prof. Dr. P. Müller Mo./Mi. PD Dr. A. Fottner / Dr. A. Steinbrück / Dr. P. Weber Di. /Fr. PD Dr. C. Birkenmaier / Dr. B. Wegener Di./Do. Mo., Prof. Dr. P. Müller / PD Dr. J. Hausdorf PD Dr. M. Pietschmann Mi. Prof. Dr. P. Müller / PD Dr. J. Hausdorf Mo., PD Dr. M. Pietschmann Mi. Dr. B. Wegener / Dr. A. Steinbrück Do. Prof. Dr. H. R. Dürr Di. Fr. PD Dr. J. Hausdorf Mi. Prof. Dr. B. Heimkes / PD Dr. S. Utzschneider Di., Mi. Fr. PD Dr. C. Birkenmaier Do. PD Dr. J. Hausdorf / Prof. Dr. S. Schewe jeden Dr. M. Grünke 2. Mi. PD Dr. J. Hausdorf Mo. Dr. E. Kraft, Dr. H. Kuhlow, Dr. C. Lang, Mo. PD Dr. M. Weigl Di, Do Mi Fr. Dr. A. Winkelmann Mo. Di, Fr 9h – 15h 12h – 14h 8h – 12h 8h – 12h 8h – 12h Knie-Band Fuß Tumor Hand/Rheuma Kinderambulanz Osteologie Rheuma interdisziplinär Stoßwellentherapie PMR Großhadern Schwerpunkte: Rückenschmerzen, Osteoporose, Arthrose, Chronische Schulter-Nacken-Schmerzen PMR Innenstadt Schwerpunkte: Fibromyalgie (FM), Gelenk-/ Muskel- und Rückenschmerzen, Musikermedizin, Osteologie/ Osteoporose, Phys. Therapie bei entzündl. Rheumatischen Erkrankungen 9h – 12h 9h – 12h 8h – 14h 8h – 13h 8h – 12h 13h – 15.30h 8.30h – 10.30h 10h – 12h 16h – 18h n. Vereinb. 9 - 12h / 13 - 15.30h 8 - 12h / 13 - 15.30h 8 - 12h / 14 - 15.30h 8 - 12h 9 - 12h / 13 - 14.30h FM-Assessment: 8.30h-13h Di zusätzlich 11.30h-16h Mi 13-15.30h (Musikermedizin) Do 9h-11.30h und 13h-15.30h Redaktion: Dr. med. B. P. Roßbach; Layout: Dr. med. C. Günther; V.i.S.d.P.: Prof. Dr. med. Dipl.-Ing. V. Jansson 4