Le Vasseur, Leo, Kartáuser, wurde 1623 in Paris

Transcription

Le Vasseur, Leo, Kartáuser, wurde 1623 in Paris
Leo Le Vasseur
Le Vasseur, Leo, Kartáuser,wurde 1623 in Paris geboren.SeineEltern waren
fromme Katholiken, obwohl der Vater ftir seine Gereiztheit bekannt war. Die
Familie genossdie Freundschaftvon Kardinal Richelieuund der Sohn erhielt eine
entsprechendeSchulausbildung,da seine lateinischenKenntnisseausreichend
waren, viele Texte abzuschreibenund anderein diese Sprachezu komponieren.
Noch jung trat er in die làndliche KartauseBourbon-lès-Gaillonein, wo er trotz
gesundheitlicherProbleme und den Widerstand seines Vaters, der wenig
Verstàndnisftir seine Berufung zeigte,sein Geli.ibdeam 25. Màrz 1643 ablegte.
Vauvert bei Paris
Vielleicht wáhlte er Bourbon-lès-Gaillonstatt der Stadtkartause
wegen der grosserenEinsamkeitdes Klostersund um eine gewisseEntfernungzu
Bald bescháftigteer sich mit der Geschichteseines
seinerFamilie zu gewàhrleisten.
Ordens,spàterin Zusammenarbeitmit Dom CharlesLe Couteulx,der 1660 in
eintratund 1661 sein Geliibdeablegte.Ihre Sammlungvon
Bourbon-lès-Gaillon
annotiertenDokumentendehnte sich bis zu siebzehndicken Bánden aus. 1653
wurde Le Vasseur zum Vikar ernannt, - ein Amt, das bis zur Franzósischen
Revolution die spirituelle Ausbildung der Novizen und jtingeren Mónche
einschloss.Sein Interessean der Hagiographiewurde von Dom JohannesChauvet,
d e m S c r ibe I P r iva ts e k re tá r d e s Pri o rs d e r Grossen K artause fi .i r
in der Ordenszentrale,der wichtige Dokumente vom
Ordensangelegenheiten]
Spàterschrieb
i.ibermittelte.
Archiv der GrossenKartausenach Bourbon-lès-Gaillon
Le VasseureinenbertihrendenNachruf fiir Dom Chauvet.1669 wurde Le Vasseur
Prior der KartauseLa Rose, die vor dem Tor St. Hilary in Rouen stand, - eine
Kartause,die in den Religionskriegenin Frankreichsehr gelitten hatte. Ab 1675
und
wurde er zusátzlichKonvisitator der KartáuserprovinzFrankreich-sur-Seine
1679 Prior der KartauseSankt Julien in Rouen, ohne dass er sein Priorat von La
Roseaufgegebenhatte.Dom Le Couteulxfolgte ihm nach Rouenund wurde zuerst
Innozenz
Vikar und spàterProkurator.1686 wurde Le Vasseurvom Ordensoberen
Le Masson in die Grosse Kartause berufen, um das Amt des Scribes zu
tibernehmen.Dort arbeitete er gemeinsammit Dom Le Masson und Dom Le
historischenProjekten,die InnozenzLe Massonins
Couteulxan den verschiedenen
woflir
die Háuserdes Ordens zahlreicheDokumentean
hatte
und
Leben lerufen
dasMutterklosteriibersandthatten.Dort schriebLe Vasseurdie EphemeridesSacri
Ordinis Cartusiensis,Notizen i.iberwichtige Kartáuser,die fiir die Austeritàtihres
heiligmássigenLebens bekannt waren, die jedoch erst 1890-1893im Druck
erschienensind, da einflussreicheMónche im Ordenskapitel,die gegen jede
Publizitatwaren, eine fri.ihereDrucklegungverhinderthatten.SeineSammlungist
eine wichtige historischeQuelle, da viele Dokumentewàhrend der franzósischen
Revolution verloren gegangenwaren. Fiir die heutigen Leser erscheint sein
Interesseam ljbernati.irlichen etwastibertrieben.
Leo Le Vasseur
81
Trotz gesundheitlicher
Schwierigkeiten,- er war am Schlusshalb geláhmt,arbeiteter bis zu seinemTod am 16. November 1693.Ein Mitbnrder schriebeinen
bewegendenNachruf ftir Dom Le Vasseur, der 1890 im Vorwort zu den
Ephemeridesgedrucktwurde.
Werke:
Ephermerides
SacriOrdinis Cartusiensis,5Bde, Montreuil-sur-Mer1890-1893;
HS. GrandeChartreuse1016:Viridarium Sanctorum;
Hs. Grenoble,BibliothèqueMunicipaleR 5786:Texte der Kartáuserinnen
Margaret
von Oignt, z.T.in Latein und in der franzósischen
SpracheseinerZeit;Texte von
der KartáuserinBeatrix von Ornacieuxin alt und modernemFranzósisch;Notizen
tiber verschiedeneKartausen;
Victor-Marie Doreau, Les Epheméridesde I'ordre des Chartreux d'après les
documents,4 Bde, Montreuil-sur-Mer 1897-1900,- eine Auswahl der Texten von
Le Vasseurin Franzósischmit einerEinleitungtiber Le Vasseur.
Literatur:
Frangois-Fréderic
Alaboissette,La Chartreusede Bourbon-lez-Gaillon,Évreux
I 887:
R.P. Ragey,Les chartreuxpeintspar leurs Ephémerides,Lyon 1901,- italienische
Ubersetzungvon Alberto Ghislanzoni, I certosini depinti dalle loro Efemeridi,
Lecco 1902;
C.I., "Léon Le Vasseur", in CatholicismeHier Aujourd'hui Demain, Band 7
(1975),Spalte502;
JacquesMartin, Le Louis XIV des Chartreux:Dom Innocent Le Masson,5le
Genéralde I'Ordre (1627-1703),Paris l9l5;
AugustinDevaux,"InnocentLe Masson",Dictionnairede SpiritualiteBd. 9 (1976),
S pal te571-583;
Augustin Devaux, "Léon Le Vasseur",Dictionnaire de SpiritualiteBd. 9 (I976),
Spalte735-736;
Albert Gruys,Cartusiana,Bd. 1: Bibliographiegénérale,Auteurscartusiens,CNRS
Paris 1,976,S. 124;
JamesHogg, "CharlesLe Couteulx",BBKL 4 (1992),SS. 1330-1332;
StanislasAutore, ScriptoresSacriOrdinis Cartusiensis120,Bd. 8 (1993),SS.9296;
John Clark, "Dom JeanChauvetas Editor of the Chartaeof the CarthusianGeneral
Chapter", in JamesHogg (Hg.), Die Kanáuser und die Kiinste ihrer Zeit, Analecta
C artusi ana
157:l ( 2001) ,Bd. 1. SS.183- 195;
Adelindo Giuliani, La Formazionedell'IdentitàCeÍosina (1084-1155),Analecta
Cartusiana155(2002),SS. 17-19;
82
Leo Le Vasseur
Augustin Devaux (Hg.), Dom Innocent Le Masson Général des Chartreux:
Correspondance,
4 Bde, Analecta Cartusiana206 (2003-2004),B,d.2,Briefe 385,
4 98, 514;
Robert Bindel und Pierre-AelredHenel (Hg.), Dom Innocent Le Masson:Chartreux
méconnu:Noyonnaisoublié, AnalectaCartusiana209 (200$;
Richard Cadou, Dominique Tronc, Viviane Mellinghoff-Bourgerie und Nathalie
Nabert, Introduction à la vie intéieureet parfaite,réflexion autour de Dom Innocent
Le Masson,(XVIIème siècle),Transversalités9l (2004);
JamesHogg, "Dom Charles Le Couteulx, Annalist of the CarthusianOrder", in
AnalectaCartusiana223 (2004),SS. 153-159;
James Hogg, "Dom Leo Le Vasseur and his Ephemerides Sacri Ordinis
Cartusiensis",in Tom Gaensund FrancisTimmermans (Hg.), Liber Amicorum Jan
de Grauwe,AnalectaCartusiana222 (2004), SS.217-243;
JamesHogg, "Historiographiedes Kartáuserordens",in Analecta Cartusiana215
(2004),SS.5-30,hier SS. 15-17;
JamesHogg, "InÍozenz Le Masson", in Analecta Cartusiana239(2006), SS. 3945;
Augustin Devaux und Gabriel van Dijck, "Bourbon-lès-Gaillon", "Jear Chauvetde
Martigny","La Rose","InnocentLe Masson","Léon Le Vasseur","Saint Juliende
Rouen", Nouvelle Bibliographie cartusienne,CD-Rom, GrandeChartreuse2007.
AugustinusGuillerand
83
Guillerand, Augustinus [TaufnameMaxime], Kartàuser,wurde als Maxime am
26. November 1877 in Reugny-de-Dompierre(Nièvre), Frankreich in einer
báuerlichenFamilie geboren.Er war das fiinfte Kind von Guillaume Guillerand
und seiner Frau Frangoise-Julie Cointe. Er besuchte das bischófliche
Knabenseminarin Pignelin und als er siebzehnwar, wurde er im Priesterseminarin
Nevers eingeschrieben.Seine Gesundheitwurde als schwach eingestuft,aber er
absolvierteseine Studien ohne Schwierigkeiten.Er war jedoch nicht tauglich fiir
den obligatorischenMilitardienst und deshalbempfing er die Priesterweihesehr
frtih am 22. Dezember 1900 im Dom von Nevers. Ab Januar l90l bis Oktober
1903 war er Vikar in Corbigny. Danach unterrichteteer Geschichteund Erdkunde
am bischóflichen Kolleg Saint-Cyr in Nevers. Er machte eine Pilgerfahrt nach
Lourdesund eine anderezu Fuss zu der BenediktinerabteiLa Pierre qui vire. Sonst
verbrachte er seine Ferien mit seiner Familie in Reugny-de-Dompierre. Im
Dezember 1905 wurde er Pfarrer von Ruages, aber seine Gesundheitblieb
problematisch,und er musstesich in der Abtei Einsiedelnin der Schweizerholen.
In Mai 1912 konnte er wieder arbeitenund wurde als Pfarrer in Limon in der Náhe
von Saint-Benin-d'Azy eingesetzt.Die Pfarrei war ruhig, und er konnte in den
Wáldern eine Art von eremitischemLeben ftihren. Es scheint, dass der Bischof
nicht begeistertwar, als er erfuhr, dass Maxime Guillerand iiberlegte, in eine
Kartauseeinzutreten.Im August 1916trat er trotzdem in die schweizerKartauseLa
Valsainteim Kanton Fribourg ein, wo er den Namen Augustinus bekam. Nach dem
Jahr des Noviziats, das zu dieser Zeit vorgeschriebenwar, wurde er nicht zur
zugelassen.Am 19. Màrz
Professwegen seiner schlechtenGesundheitszustandes
1918,Fest des Hl. Joseph, konnte er jedoch seinezeitliche Professfiir drei Jahre
ablegen.Seine Gesundheitblieb jedoch angegriffen,und er musste gegen Zweifel
ankámpfen,bis er die ewige Professam 6. Oktober l92l ablegte.Am 25. Juni 1923
mussteer das Amt des Vikars der Kartause Valsainte antreten.Das Ordenskapitel
1924 ernannteihn zusátzlich zum Koadjutor, aber seine Gesundheithielt nicht
stand,und er musstebeide Àmter am 14. September1924zurticklegen.Er litt unter
Halluzinationen und seine Gesundheit gab Grund zu Uberlegungen,ob er
tiberhaupt der Kartáuserobservanzgewachsen war. Am 18. Dezember 1928
schickteihn der Prior der GrossenKartause,der zu derzeitim Exil in der Kartause
Farneta war, nach Marseille als Kaplan fiir die Laienbrtider dort, die mit der
Erzeugungeines Kartáuserlikórsbescháftigt waren. Im April 1929 wurde er zum
Novizenmeisterin der KartauseMontrieux in Stidfrankreichernannt,aber er blieb
dort nur bis September 1929, als er zum Vikar der Nonnen der Kartause San
Francescoin der Nàhe von Turin berufen wurde. Obwohl seineGesundheitinstabil
blieb, war er als Beichtvater der Nonnen erfolgreich und konnte ihnen helfen, ihre
Berufung mit Elan zu verwirklichen. Im Januar 1935 wurde er vom Prior der
GrossenKartause zum Prior der GebirgskartauseVedana in der Diózese von

Documents pareils