BECKENBODEN ZENTRUM RUHRGEBIET
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BECKENBODEN ZENTRUM RUHRGEBIET
Beckenboden Zentrum Ruhrgebiet Kontinenz im Zentrum Zertifiziert durch die Deutsche Kontinenz Gesellschaft e.V. aK or Dr. Sylk eD ül o den Prof. Dr. Matt en em sK B rglbe Beckenboden Zentrum M ar Dr. re a sW iedemann oph Labi sc h hrist kus Freistü r. C hle r D Dr. An d hia PD D Luljet le Bonatz ca ie abr r. G Wir über uns Der Beckenboden hat viele verschiedene Aufgaben, die ein funktionierendes Zusammenspiel von Muskulatur, Nerven und Organen erfordern. Störungen im Beckenbodenbereich können deswegen sehr unterschiedliche Beschwerden hervorrufen. Hierbei handelt es sich um Senkungszustände mit Fremdkörpergefühl, Blasenbeschwerden (vom Harnverhalt bis zur -Inkontinenz) und Darmentleerungsstörungen (Verstopfung bis zum unfreiwilligem Abgang von Luft). Das Zusammenspiel ist so komplex ist, dass es mit der Therapie eines Symptomes in der Regel nicht getan ist. Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, Beckenbodenbeschwerden ganzheitlich anzugehen. Dafür haben wir ein Team aus Ärzten und Ärztinnen unterschiedlichster Fachdisziplinen (Frauenheilkunde, Proktologie, Urologie, Neurologie, Psychosomatik), sowie aus auf Beckenbodenprobleme spezialisierte Physiotherapeutinnen und Ernährungsberaterinnen gebildet. Wir arbeiten im Beckenbodenzentrum Ruhrgebiet gemeinsam an einem individuellen Behandlungskonzept für jede Patientin und jeden Patienten mit Beckenbodenproblemen. Dieses Konzept wird in unserer wöchentlichen interdisziplinären Konferenz, nach ausführlicher Falldarstellung mit Vorträgen aller relevanten Befunde, entwickelt. Zur Qualitätskontrolle bieten wir unseren Patientinnen und Patienten eine kostenlose Nachuntersuchung an. Regelmäßige Fortbildungsveranstaltungen und Teilnahme an Fachkongressen, ermöglichen es, unseren Wissensstand fortwährend zu aktualisieren. Wir sind deswegen immer auf dem neuesten Stand der Dinge. Symptome Harninkontinenz und Blasenentleerungsstörungen Bundesweit leiden nach Experten-Angaben rund 6 Mio Menschen unter Harninkontinenz. Trotzdem erhalten nur 15 % der Patientinnen eine angemessene Behandlung. Drei Viertel von Ihnen sind Frauen. Auch Jüngere sind betroffen. Bei der Harninkontinenz wird zwischen der Belastungs- und der Dranginkontinenz unterschieden: ➜ Unter Belastungsinkontinenz versteht man den nicht beherrschbaren Urinverlust bei körperlicher Anstrengung wie Sport oder Treppensteigen. ➜D ranginkontinenz ist die Folge einer überaktiven Blase sein. Hier können die Ursachen sehr unterschiedlich sein, so dass eine präzise Diagnostik erforderlich ist. ➜ andere Inkontinenzformen lasenentleerungsstörungen gehen häufig auf neurologische Erkrankungen, Diabetes, B Hormonmangel oder bestimmte Medikamente zurück; Folge können wiederkehrende Harnwegsinfekte und Nierenschädigungen sein 4 Senkungsbeschwerden Senkungsbeschwerden entstehen besonders bei angeborener Bindegewebsschwäche, aber auch infolge Gewebeüberdehnung bei Schwangerschaften und Geburten. Darüber hinaus können Alterung und Hormonmangel das Gewebe erschlaffen lassen. Fremdkörpergefühl, Rückenschmerzen, Beschwerden beim Geschlechtsverkehr, wiederkehrende Blaseninfektionen oder Entzündungen der Scheide sind die Folge. Auch unfreiwilliger Urinabgang, Stuhlverlust, Verstopfung oder Harnverhalt können durch eine Senkung bedingt sein. Defäkationsbeschwerden Eine Schwäche des Beckenbodens äußert sich häufig auch in Erkrankungen des Dick- und Enddarmes. Stuhlverstopfung, teilweise auch eine Stuhlinkontinenz sind die Hauptprobleme. Entscheidend ist in diesem Zusammenhang, dass eine genaue Diagnose gestellt wird, um eine möglichst gezielte Therapie zu ermöglichen. 5 Diagnostik – Beckenbodensprechstunde Inkontinenzbeschwerden und Darmentleerungsstörungen sind mit Tabus und Scham behaftet. Wir möchten Sie ermutigen, trotzdem das Gespräch darüber mit Ihrem Arzt zu suchen, denn viele der Symptome sind heilbar. Leider ist die Beckenbodenanatomie so komplex, dass die Behebung eines Symptoms oft eine bisher versteckte Störung zum Vorschein bringt. Deswegen verfolgen wir einen ganzheitlichen Ansatz. Unser Team besteht aus Ärzten/-innen, Physiotherapeutinnen, Arzthelferinnen und Krankenpflegerinnen, die ihren Schwerpunkt in Diagnostik und Therapie von Beckenbodenproblemen haben. Bei der gezielten Anamnese wird die Art der Beschwerden genauestens erfragt, denn diese bestimmen die nachfolgende Diagnostik: Gynäkologische Untersuchung Durch eine einfache gynäkologische Tastuntersuchung ist die Kontraktilität des Beckenbodens beurteilbar. Lageveränderungen können durch eine Spiegeleinstellung festgestellt werden. Die Introitussonografie zeigt neben dem inneren Genitale auch Mobilität und Veränderungen des Verschlussmechanismus der Harnröhre. Urodynamik Bei der Blasenfunktionstestung werden durch einen feinen Blasenkatheter die Drücke in der Blase und der Harnröhre in Ruhe und bei Belastung (Husten) gemessen. Diese Drücke werden aus den aufgezeichneten Kurven zueinander in Beziehung gesetzt. Hieraus lassen sich Rückschlüsse auf die Art und Ursache der Inkontinenz zeihen. 6 Urologische Untersuchung Eine Erkrankung der Blasen- oder Harnröhrenschleimhaut kann ebenfalls eine Drangsymptomatik mit Inkontinenzepisoden nach sich ziehen. Eine Blasen-Harnröhrenspiegelung mit Probeentnahme, ergänzt durch eine Weitenmessung der Harnröhre, bringt Klarheit. In seltenen Fällen ist eine Röntgenaufnahme der Blase und Harnwege erforderlich. Proktologische Untersuchung Entsprechend den Beschwerden schließen sich an die einfache Tastuntersuchung verschiedene diagnostische Verfahren an: Bei der Darmspiegelung werden Veränderungen und Reizzustände der inneren Darmwand offenkundig. Die Defäkografie zeigt, ob der Stuhlgang einwandfrei befördert, oder die Passage behindert wird. Bei der ergänzenden Manometrie wird der Druck des Enddarmschließmuskels geprüft. Neurologische Untersuchung Da die Funktion des Beckenbodens durch ein komplexes Zusammenspiel verschiedener Nervensysteme getriggert wird, können sich Erkrankungen des Nervensystems auch am Beckenboden zeigen. Funktionsuntersuchungen mit Nervenleitmessung sind u.a. erforderlich, um die Erkrankung zu erkennen. Ergänzend kommen moderne radiologische Verfahren zum Einsatz. 7 Die Konferenz des Beckenbodenzentrums Wenn alle Befunde erhoben sind, müssen Sie kompetent bewertet und vor Allem mit den Beschwerden korreliert werden: Hierfür tagt einmal pro Woche unsere interdisziplinäre Beckenbodenkonferenz: Über eine Videokonferenzschaltung sind die Kolleginnen und Kollegen der beteiligten Kliniken miteinander verbunden, sodass neben einem fachübergreifenden auch ein krankenhausübergreifendes Konzept verfolgt wird. Alle wichtigen Informationen und alle erhobenen UntersuchungsBefunde werden auf der Konferenz mit Bildmaterial vorgetragen. Die vollständige Erklärung für so manches Beschwerdebild wird oft durch Diskussionsbeiträge der jeweiligen Nachbardisziplinen während der Beckenbodenkonferenz gefunden. Aus allen Aspekten zusammen wird dann ein individuelles Behandlungskonzept im Konsens entwickelt. Den Weg in unsere Beckenbodensprechstunde finden Sie über Ihren behandelnden niedergelassenen Arzt. 8 Ruhrgebiet 9 Konservative Therapieverfahren Bevor eine Operation in Erwägung gezogen wird, sollten aus unserer Sicht erst alle konservativen Therapiemöglichkeiten ausgeschöpft werden. Deshalb arbeiten in unserem Beckenbodenteam Physiotherapeutinnen, Psychotherapeutinnen und Ernährungsberaterinnen mit. Physiotherapie In vielen Fällen kann eine gezielte Physiotherapie lästige Symptome wie Harndrang, Harnverlust oder Stuhlverlust mindern. Sie ist oft auch bei Schmerzen im kleinen Becken erfolgreich, wenn diese durch Muskelverspannungen, Bänderverkürzungen, Bindegewebsverklebungen, Narben oder Blockaden im Kreuz- oder Steißbeinbereich bedingt sind. Sollte trotzdem eine Operation notwendig sein, muss postoperativ mit Hilfe der Physiotherapie die vorher inaktiv gewordene Muskulatur wieder auftrainiert werden. Speziell geschulte Mitarbeiter/innen der physiotherapeutischen Abteilung im EvK Herne und mit unserem Beckenbodenzentrum kooperierende ambulant tätige Physiotherapeuten/innen bieten ein wohldurchdachtes Konzept zur Prävention und Behandlung von Beckenbodenstörungen und Inkontinenz. Behandlungsspektrum der Physiotherapie: ➜ Biofeedback, Elektrostimulation ➜ Beckenbodenschulung und Wahrnehmung ➜ Rüttelplattentherapie ➜ Osteopathie ➜ klassische Massagen (Bindegewebsmassage, Kolonmassage u.v.m.) Psychosomatische Therapie Bei ca. 20% aller Patientinnen hat das körperliche Leiden eine seelische. Um diesen Patientinnen eine angemessene Diagnostik und Behandlung zukommen zu lassen, arbeitet in unserem Beckenbodenteam eine Psychotherapeutin mit. Sie klärt im Gespräch einen möglichen Behandlungsbedarf und vermittelt ggfs. eine entsprechende Therapie. So soll eine durch psychische Faktoren bedingte Chronifizierung von Funktionsstörungen und Erkrankungen des Beckenbodens vermieden werden. 10 Ernährungsmedizin Essen bedeutet Genuss und steigert das Wohlbefinden. Ein Mensch, der sich regelmäßig ernährt, trägt wesentlich zum Erhalt seiner Gesundheit bei. Ungesunde Essgewohnheiten aber können Erkrankungen nach sich ziehen und Über- wie auch Untergewicht zur Folge haben können. Übergewicht hat auch Auswirkungen auf Krankheitsbilder, die auf den ersten Blick keinen Zusammenhang aufweisen, wie z.B. Inkontinenz oder Senkungsproblematik. Eine diätetische Beratung steht also für alle Übergewichtigen mit Beckenbodenproblematik auf dem Programm. Medikamentöse Behandlung Eine ungestörte Harnblasen- und Darmfunktion erfordert ein komplexes Zusammenspiel unterschiedlicher Nervensysteme, die den Verschlussmechanismus und die Muskulatur steuern. Hier setzt die Pharmakotherapie an. Sie sollte stets durch das Führen eines Miktionstagebuches zur Wahrnehmungsschulung begleitet werden. Bei Harndrang kann die Beseitigung eines lokalen Hormonmangels zur Symptombesserung führen. Für die Therapie der überaktiven Blase und bei Belastungsinkontinenz stehen verschiedene Medikamente zur Verfügung. Pessartherapie Pessare sind eine bewährte Alternative zur operativen Therapie urogynäkologischer Erkrankungen, vor allem wenn hohe Operationsrisiken bestehen. Ein Pessar wird ähnlich wie ein Tampon in die Scheide eingeführt. Es drängt gesenktes Gewebe oder vorgefallene Organe zurück. Nachteil: Das Pessar muss entweder täglich durch die Patientin selbst oder alle 4-6 Wochen durch den behandelnden Arzt gewechselt werden. 11 Operative Therapieverfahren Haben die konservativen Behandlungsmethoden nicht den gewünschten Erfolg gezeigt, kommt gegebenenfalls eine operative Korrektur der gestörten Funktion oder eine operative Rekonstruktion des Beckenbodens in Betracht. Hierfür beherrschen wir folgendes Leistungsspektrum: 12 Für die Behandlung der weiblichen und männlichen Harninkontinenz ➜ spannungsfreie Polypropylenbänder (retropubisch und transobturatorisch) ➜ abdominale Kolposuspension nach De Lancey ➜ urethrale Unterspritzung ➜ Schließmuskelunterspritzung ➜ Botulinum Toxin-Injektion ➜ direkte Medikamenteneingabe in die Blase Für die Behebung von Senkungszuständen ➜ vaginale Rekonstruktionen einschließlich Vaginaefixatio nach Amreich-Richter ➜ abdominale Rekonstruktionen von Lateraldefekten Level II/III ➜ vaginale und abdominale Polypropylen-Netz-Einlagen in der Rezidivsituation ➜ pelviskopische Hysteropexien und Kolposakropexien Für die Behandlung der chronischen Obstipation oder Darminkontinenz ➜ s akrale Nervenstimulation: Als innovative Methode kann sie Patienten mit schwerer Stuhlinkontinenz wieder ein normales Leben zu ermöglichen. Diese Therapie kann auch bei Patienten mit schwerer Verstopfung, bei denen bisher eine größere Operation erforderlich war, die Beschwerden deutlich lindern. ➜ STARR-Operation: Eine Verstopfung, die durch ein Vorliegen eines inneren Mastdarmüberschusses verursacht wird, kann mit einem kleinen Eingriff vom After aus behandelt werden. ➜ operative Rekonstruktion des Schließmuskels ➜ Anlage eines künstlichen Schließmuskels 13 Ra di o gie tik o a ol om s Pr ok t yn er at un na ym ng sb st i k -G Ur o ie ru äh Ern og ol äk ol Ur og ie ie og ol N Psy eur ch o Gas tr t gie lo o er gie lo oe n Beckenbodenzentrum Ruhrgebiet g en k n Kra g 14 Adressen Psychosomatik Fr. Dr. med. Juliana von Hodenberg Fachärztin für psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Konsiliarärztin in der Frauenklinik, EvK Herne Telefon 02323-498-2041 Urogynäkologie Sekretariat der Frauenklinik, EvK Herne CÄ PD Dr. med. G. Bonatz Chefärztin L. Korca Wiescherstr. 24, 44623 Herne Telefon 02323-498-2041 [email protected] Neurologie Sekretariat der Klinik für Neurologie, EvK Herne CÄ Dr. med. S. Düllberg-Boden Telefon 02323-498-2031 s.dü[email protected] Sekretariat der Frauenklinik Augusta-Kranken-Anstalt gGmbH CÄ PD Dr. med. G. Bonatz Bergstrasse 26 44791 Bochum 0234-5172701 fischäß@augusta-Bochum.de Proktologie Sekretariat der Klinik für Chirurgie, EvK Herne CA Prof. med. M. Kemen OA Dr. med. R. Schmidt Wiescherstr. 24 44623 Herne Telefon 02323-498-2021 [email protected] Urologie Sekretariat der Urologischen Klinik Evangelisches Krankenhaus Witten gGmbH CA Dr. med. A. Wiedemann Pferdebachstr. 27 58455 Witten Telefon 02302-175-2521 [email protected] Gastroenterologie Sekretariat der Klinik für Innere Medizin Gastroenterologie und Hepatologie Evangelisches Krankenhaus Herne CA Dr. med. Markus Freistühler OA Dr. med. Rainer Bastian Wiescherstr. 24, 44623 Herne Telefon 02323-498-2051 [email protected] Physiotherapie Nadine Leidag, Ulrike Thiers, Mirja Pachmann Physiotherapeutische Abteilung, EVK Herne Telefon 02323-498-2106 und -2044 Kurka Henryk Praxis für Krankengymnastik Karl-Friedrich-Str. 123, 44795 Bochum Telefon 0234-462267 [email protected] Praxis für Krankengymnastik Klaus Voss Stiepelerstr. 22, 44799 Bochum Telefon 0234-72210 Radiologie Sekretariat der Klinik für Radiologie CA Dr. med. Christoph Labisch Wiescherstr. 24 44623 Herne Telefon 02323-1472-444 [email protected] Ernährungsmedizin Sekretariat der Frauenklinik, EvK Herne Telefon 02323-498-2041 und -2455 [email protected] 15 Beckenbodenzentrum Ruhrgebiet Evangelisches Krankenhaus Herne Wiescherstraße 24 44623 Herne www.evk-herne.de Frauenklinik Augusta-Kranken-Anstalt gGmbH Bergstraße 26 44791 Bochum www.augusta-bochum.de Urologische Klinik Ev. Krankenhaus Witten gGmbH Pferdebachstraße 27 58455 Witten 035.3 www.evk-witten.de