Aufmaß und Rechnung Auftragsauswertung

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Aufmaß und Rechnung Auftragsauswertung
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Lernsituation 11
Aufmaß und Rechnung
Auftragsauswertung
Am Ende eines jeden Kundenauftrags wird die Rechnung für den Kunden erstellt. Dazu werden die Preise
der in die Heizungsanlage eingebauten Materialien
und die für die Durchführung des Kundenauftrages angefallene Arbeitszeit benötigt. Im Handwerk
bezeichnet man die Ermittlung dieser Daten als „das
Aufmaß vornehmen“.
Lernsituation 11
02
Abschluss des Kundenauftrags
Der Fachhandwerker B. Meyer benutzt zur Erstellung der Rechnung eine
spezielle Software auf seinem PC. Auch diese Software ist systematisch aufgebaut. Sie ist unterteilt in die Bereiche „Materialkosten“ und
„Lohnkosten“.
Die Auszubildenden
nehmen das Aufmaß
Die Auszubildende sollen den Umgang mit den Dateien der Software
für die Erstellung der Rechnung erlernen: Nacheinander, aber in kleinen,
überschaubaren Schritten und anfangs ohne bereitgestellte Software
wird die Arbeit mit den Dateien nachvollzogen.
Aufgabe 1
Ermitteln Sie die Kosten der von Ihnen während der Durchführung des
Kundenauftrages eingebauten Materialien!
1.1 Erstellen Sie eine Liste der während der Durchführung des Kundenauftrages eingebauten Materialien und von deren Einkaufspreisen!
Nutzen Sie dafür die Unterlagen aus der Planungsphase.
1.2 Erfragen Sie den in Ihrem Betrieb üblichen Materialaufschlag und
rechnen Sie ihn zu den aufgeführten Einkaufspreisen hinzu!
Didaktischer Kommentar
Auch in dieser Lernsituation soll den Auszubildenden eine systematische Vorgehensweise nahe gebracht werden. Zu den einem Kunden in Rechnung gestellten Gesamtkosten gehören sowohl Materialkosten als auch die Kosten für die aufgewendete
Arbeitszeit. In Anlehnung an Lernsituation 4 sollen daher auch hier zuerst die dem
Kunden in Rechnung zu stellenden Materialkosten ermittelt werden. Hierbei muss
auf das Angebot zurückgegriffen werden, das nun mit den tatsächlich verwendeten
Materialien und den tatsächlich benötigten Arbeitszeiten abzugleichen ist.
Arbeitsblatt
LS-11-AB-01
Lernsituation 11
Aufgabe 2
Stellen Sie die von Ihnen während der Durch­führung des Kundenauftrags aufgewendete Arbeitszeit in Rechnung!
03
Arbeitsblatt
LS-11-AB-02
2.1 Erstellen Sie eine Liste der während der Durchführung des Kundenauftrags aufgewendeten Arbeitszeit für jeden Optimierungsvorschlag, unterteilt nach der Qualifikation der Mitarbeiter (Auszubildende, Gesellen, Meister), die die jeweilige Optimierung realisiert
haben! Nutzen Sie dafür die Unterlagen der Planungsphase sowie
ein Tabellenkalkulationsprogramm.
2.2 Erfragen Sie den in Ihrem Betrieb üblichen Stundenverrechnungssatz für die unterschiedlichen Qualifikationen (Auszubildende,
Gesellen, Meister)!
2.3 Berechnen Sie den Arbeitslohn für jeden Arbeitsschritt und vervollständigen Sie damit die Liste!
Didaktischer Kommentar
Es soll hier in kleinen und für die Auszubildenden überschaubaren Schritten die
umfangreiche Aufgabe der Rechnungsstellung des Arbeitslohns gelöst werden. Damit
wird die Vorgehensweise systematisch.
Aufgabe 3
Erstellen Sie die Gesamtrechnung!
3.1 Verbinden Sie die Listen aus Aufgabe 1 und 2 und addieren Sie die
Einzelsummen zu einer Gesamtsumme!
3.2 Fügen Sie zu der ermittelten Gesamtsumme die in Deutschland
gesetzlich vorgeschriebene Mehrwertsteuer hinzu!
Didaktischer Kommentar
Die Auszubildenden erhalten Einsicht in die Notwendigkeit kaufmännischen Handelns in kleinen und mittelständischen Handwerksbetrieben. Auszubildende wissen
in der Regel wenig über die in der SHK-Branche üblichen Materialaufschläge, die
Großhandelspreise und über die den Betrieben beim Materialeinkauf eingeräumten
Rabatte. Auch die in der Branche mit den Kunden abgerechneten Stundensätze einer
Gesellenarbeitsstunde (ca. EUR 45 bis 50) setzen die Auszubildenden zunächst in Erstaunen. In dieser Phase sollten Inhalte des sozialkundlichen Unterrichts eingebracht
werden, indem die Themen Lohnnebenkosten, Betriebskosten und Risikorücklagen
für Handwerksbetriebe behandelt werden.
Viele – wenn nicht alle – Betriebe legen ihren Auszubildenden nicht die Grundlagen
ihrer Kalkulation offen. Daher irritieren Auszubildende in der Regel die dem Kunden
in Rechnung gestellten „hohen“ Kosten, erst recht, wenn sie von ihnen mit den vergleichsweise niedrigen Ausbildungsvergütungen in Beziehung gesetzt werden. Mehr
Transparenz in diesem Bereich betrieblichen Handelns soll für ein größeres Verständnis und damit auch für eine höhere Motivation bei den Mitarbeitern sorgen.
Arbeitsblatt
LS-11-AB-03
Ergänzende Angebote
Zum Anschluss dieser Lernsituation können sich die Auszubildenden
selbst eine Software zur Rechnungserstellung, zum Beispiel mit dem
Tabellenkalkulationsprogramm, aufbauen. Die aufgestellte Rechnung
kann von den Auszubildenden (wenn zugänglich) mit einer von ihren
Betrieben über die durchgeführten Arbeiten erstellten Rechnung verglichen werden.
Lernziele
Die Auszubildenden sollen in dieser Lernsituation mit der in kleinen
und mittelständischen Handwerksbetrieben üblichen kaufmännischen
Denkweise vertraut gemacht werden. Sie sollen verstehen, dass nicht
nur die dem Betrieb entstandenen Kosten für Materialeinkauf und Löhne, sondern unter anderem auch Aufwendungen für die Unterhaltung
von Lagern, Büros und Fahrzeugen entstehen und dass zusätzlich Rücklagen für Investitionen gebildet werden müssen. Rechnungen sollen
verstanden und kleinere selbst erstellt werden können.
Zeitlicher Umfang
Für die Abarbeitung der in dieser Lernsituation gestellten Aufgaben
werden ca. vier Unterrichtsstunden veranschlagt.
Handlungsprodukt / Ergebnissicherung
Die Lernenden erstellen selbstständig eine Rechnung.
Didaktischer Kommentar
Für die LS 11 treffen die für die LS 10 angeführten Hinweise ebenfalls zu. „Aufmaß
und Rechnung“ gehören zu jedem Kundenauftrag. Von daher gilt, daß auf dieses
Thema mehrfach in der Ausbildung eingegangen werden kann.
180 – 270 Minuten