Dentaltechnik fordert Null-Fehler-Produktion
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Dentaltechnik fordert Null-Fehler-Produktion
32 Produktionstechnik | Spanende Fertigung Technische Rundschau 2/2012 Dentaltechnik fordert Null-Fehler-Produktion Die Firma Datron hat eine Fräsmaschine im Programm, die speziell für den Markt der Dentaltechnik zugeschnitten ist. So besitzt beispielsweise ihre Steuerung eine speziell für diesen Bereich angepasste Bedienoberfläche mit sehr einfacher und übersichtlicher Darstellung. (re) Die Zahnersatzfertigung ist eine höchst anspruchsvolle individuelle Massenproduktion. In der Schweiz werden schätzungsweise rund zwei Millionen Kronen pro Jahr gefertigt. Das sind zwei Millionen Einzelstücke, denn es gibt kaum einen Zahn zweimal. Um diese Vielfalt in Form und Material wirtschaftlich und prozesssicher fertigen zu können, muss dem Anwender eine Null-Fehler-Produktion auf den ersten Wurf sichergestellt sein. Wenn man in einen Markt wie die Medizinal- oder Dentaltechnik richtig einsteigen will, dann geht das nicht so nebenher, weiss Michael Kreis, Leiter des Technologiezentrums der Datron AG in Mühltal-Traisa (DE). So hat Datron 2008/2009 die Entwicklung einer Dentalmaschine beschlossen, die speziell für diesen Markt zugeschnitten ist. Schon immer recht breit aufgestellt, war das Unternehmen bereits in vielen Märkten zu Hause: CNC-Bearbeitung im Elektronik- und Kunststoffbereich von Aerospace über Automotive bis zu Medizinaltechnik. Auf Grundlage dieser Branchenkenntnisse wurden die Anforderungen des Dentalmarkts analysiert und daraus die Dentalfräsmaschine Datron D5 entwickelt. Im März 2011 wurde die Neuheit an der weltgrössten Dentalmesse in Köln vorgestellt. «Grundsätzlich sind Dentalfräsmaschinen nichts anderes als normale CNC-Fräsmaschinen», sagt Michael Kreis, und so basiert die bei der Datron D5 verwendete Steuerungssoftware auf der bewährten Steuerung der vorhandenen CNC-Maschinen. Die spezielle Anpassung beinhaltet eine für das Dentallabor massgeschneiderte Bedienoberfläche. Dadurch ist Grundvoraussetzung dabei bleibt, dass die Maschine trotz aller Komplexität und technischer Finessen so zu bedienen ist, dass auch fachfremde Bediener damit prozesssicher arbeiten können – und dies bei manchmal hochkomplexen Werkstücken wie Implantat-getra- Bearbeitungsbeispiel eines Cobalt-Chrom-Blanks. (Bilder: Datron/Frick) die Darstellung sehr einfach und übersichtlich: «Es gibt weder Maus noch Tastatur, sondern nur ein Touchpad.» Die klassischen CAD/CAM-Lösungen in der Dentaltechnik waren meist geschlossene Systeme. Der Markt verlangt aber zunehmend offene Systeme, die jedoch für den Anwender schwieriger zu beherrschen sind. «Daher bieten wir die gesamte Prozesskette an: von Scanner und CAD/CAM-Software über Maschine und Werkzeug bis hin zum verwendeten Material – dies allerdings über Kooperationspartner», erläutert Michael Kreis. genen, vollspangigen Brücken, die dabei auch noch hochgenau sein müssen. Die Vielfalt der erforderlichen Bearbeitungsgänge ist dabei selbst für CNC-Fachleute eine kleine Herausforderung. Vor diesem Hintergrund die Steuerungsoberfläche so zu gestalten, dass die Informationen reduziert sind auf das, was der CNC-unerfahrene Zahntechniker wissen muss, ist eine Gratwanderung. Dabei wird der CNC-Profi wohl manche Information vermissen (etwa, welches Werkzeug gerade in der Spindel ist oder Angaben zu Spindel-Drehzahl, aktuellem Technische Rundschau 2/2012 Darstellung des Dental-Fräsprozesses an einem Monitor. Vorschub oder Restweg). Dafür ist der zahntechnische CNC-Anfänger nach kurzer Schulung mit allen relevanten Funktionalitäten ganz gut vertraut. Gleichzeitig fräsen und Jobs verwalten Michael Kreis konkretisiert: «Bei unserer Prozesskette wird vom CAM-Rechner über ein Netzwerk direkt auf die Maschine gestreamt, und die Maschine findet diesen Job dann in ihrer Job-Bibliothek.» Damit erhält der Anwender detaillierte Informationen darüber, ob der Versorgungsstatus an der Maschine sichergestellt ist (Werkzeuge, Kühlmittel, Werkstücke), und erst wenn dort alle Ampeln 33 Spanende Fertigung | Produktionstechnik auf Grün stehen, kann er den Job starten – und dies hauptzeitparallel. Das heisst, er kann an einem Job fräsen und gleichzeitig an der Steuerung weitere Jobs verwalten oder neue Werkstücke nachladen. «Aus meiner Sicht», fasst Michael Kreis zusammen, «ist die digitale dentale Prozesskette geschlossen.» Die heute üblichen offenen Systeme haben sich in den vergangenen Jahren nach anfänglichen Schwierigkeiten etabliert und werden inzwischen weltweit millionenfach angewendet. Zwar sei noch nicht jede Praxis und jedes Labor «digital verkettet», dennoch ist er überzeugt: «Heute wird die Prozesskette gelebt.» Im Rahmen der Messe Metav in Düsseldorf stellt Datron neben anderem auch seine Dentalfräsmaschine vor. «Die Metav ist seit jeher eine sehr wichtige Messe für uns», sagt Michael Kreis. «Besonders im nationalen und europäischen Markt ist sie eine wichtige Vertriebsplattform und Indikator für den Jahresstart. Durch die Sonderveranstaltung zum Thema ‹Metal meets Medical› gewinnt sie für uns noch mehr an Bedeutung, da wir durch die Entwicklung unserer Dentalfräsmaschine erfolgreich in den Medizinaltechnikmarkt eingetreten sind und unsere Kompetenz in diesem Bereich noch weiter ausbauen werden.» ■ Metav, Halle 16, A36 Bedienung der Dentalfräsmaschine Datron D5 über ein iPad. Bläsi Industrievertretungen 4512 Bellach, Tel. 032 618 30 86 [email protected], www.datron.ch durolaminat ag ...ihr professioneller partner, votre partenaire professionel Unser Lieferprogramm: • Platten, Rohre, Stäbe, Profile, Fertigteile, Dreh- und Frästeile aus: – Duroplasten – Thermoplasten – Elastomeren – NE-Metallen • Flüssige und flexible Isoliermaterialien • Hochtemperatur-Isolierstoffe • Bauteile für die Elektroindustrie • Basismaterial für Leiterplatten • Giessharzformteile • GFK-Teile Zertifiziert 2009 Industriering 37 Fon +41 61 599 88 10 [email protected] CH 4227 Büsserach Fax +41 61 599 88 20 www.durolaminat.ch