Wie erstelle ich einen Businessplan
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Wie erstelle ich einen Businessplan
Entwicklungspartnerschaft PAKT Partnerschaftliche Arbeits- und Kompetenzförderung im Tandem Wie erstelle ich einen Businessplan Biotopia gGmbH Gefördert durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und den Europäischen Sozialfonds Inhaltsverzeichnis ALLGEMEINES ................................................................................ 3 1. AUFGABEN EINES BUSINESSPLANS .............................................. 4 INTERNE AUFGABEN ............................................................. 4 EXTERNE AUFGABEN ............................................................. 4 2. WANN WIRD EIN BUSINESSPLAN BENÖTIGT.................................... 5 ERSTELLUNG EINES BUSINESSPLANS ............................................... 6 1. DIE GESCHÄFTSIDEE.............................................................. 6 2. INHALTE ............................................................................ 8 3. FORMALE EMPFEHLUNGEN ........................................................ 9 HAUPTMERKMALE UND STRUKTUR.................................................. 10 1. EXECUTIVE SUMMARY/ ZUSAMMENFASSUNG ................................ 10 2. UNTERNEHMENSKONZEPT/ GESCHÄFTSIDEE UND STRATEGIE ............. 35 3. ZIELMARKT ....................................................................... 35 4. PRODUKTE UND DIENSTLEISTUNGEN.......................................... 14 5. MARKETING UND VERTRIEBSPLANUNG ........................................ 16 VERTRIEBSPOLITIK............................................................. 17 PREISPOLITIK ................................................................... 17 KOMMUNIKATIONSPOLITIK UND WERBUNG ................................. 17 6. MANAGEMENT, PERSONAL UND ORGANISATION ............................. 17 MANAGEMENT UND PERSONAL ............................................... 17 ORGANISATION ................................................................ 18 7. REALISIERUNGSFAHRPLAN...................................................... 18 8. CHANCEN UND RISIKEN ........................................................ 18 9. FINANZPLANUNG................................................................. 19 BESTANDTEILE ................................................................. 19 ABBILDUNG DER FINANZPLANUNG ........................................... 20 INVESTITIONSPLANUNG ....................................................... 20 ERFOLGSPLANUNG / GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG ................. 35 PLANBILANZ .................................................................... 34 LIQUIDITÄTSPLAN .............................................................. 23 FINANZIERUNGSPLAN .......................................................... 25 10. ANHANG ........................................................................ 28 2/35 Allgemeines Der Businessplan oder Zum anderen kommt ihm aber Geschäftsplan ist die auch unternehmensintern eine dokumentierte Zusammenfassung bedeutende Funktion zu. Er bildet einer unternehmerischen Vision. im Unternehmen die Grundlage Ausgehend von einer für weitere Strategie- und Geschäftsidee werden mit dem Planungskonzepte. Businessplan alle Strategien und Ziele des Managementteams, die Der Businessplan übernimmt mit Herstellung, Entwicklung und nicht nur bei der Gründung eines Vertrieb eines Produkts bzw. Unternehmens eine wichtige einer Dienstleistung und deren Aufgabe. Vielmehr begleitet ein Finanzierung verbunden sind, guter Businessplan das erläutert. Der Planungshorizont Unternehmen, denn er wird hierbei sind in der Regel 3 Jahre. fortlaufend ergänzt und aktuell Die Aufstellung eines an die sich wandelnden businessplanes verhilft zu einem Umstände angepasst. Der systematischen Vorgehen. Um die klassische Businessplan wird Idee überzeugend und präzise damit zu einem ständigen darzustellen, muss man den Begleiter bei Fragen zur Businessplan systematisch Positionierung der durchdenken. Geschäftsstrategie, Analyse der Der mit den erforderlichen Umwelt und Weiterentwicklung Angaben verbundene des Unternehmens. Entscheidungsdruck zwingt zu einem fokussierten Vorgehen. Der Businessplan besteht dabei Auch kostet das Aufdecken von aus zwei Teilen. Einem Defiziten in dieser Phase weniger Textteil, der zur detaillierten als ein späteres Scheitern. Beschreibung der Geschäftsidee dient, und einem Dabei kommen dem Businessplan Zahlenteil, der Aussagen über mehrere Aufgaben zu. Zum einen die Finanzierung der dient er unternehmensextern Geschäftsidee/ der dazu, potentielle Geldgeber zu Unternehmung macht. überzeugen. 3/35 1. Aufgaben eines Businessplans Ein Businessplan erfüllt gleichermaßen wichtige interne und externe Aufgaben. Interne Aufgaben Unternehmensintern dient der eine Bilanz zu ziehen, wie sich Businessplan als zentrales das Unternehmen entwickelt Führungselement. Er gibt eine hat. klare Leitlinie vor, an der sich die Arbeit des Managements und der Mitarbeiter ausrichten kann. Er Engpässe im Bereich Personal oder Kapital frühzeitig zu erkennen. bietet sich dabei als Orientierungshilfe an. Zudem definiert er klar die Ziele und Strategien der Unternehmung. Der Businessplan hilft der einen Soll – Ist Vergleich durchzuführen. eigene Ideen zu durchdenken und zu hinterfragen. Unternehmensführung dabei: Externe Aufgaben Nicht nur für das innere Gefüge Entwicklung neuer Produkte und eines Unternehmens ist ein Dienstleistungen. Zum anderen Businessplan von Bedeutung. kann der Businessplan auch bei Auch für die externe Verhandlungsgesprächen mit Wahrnehmung ist ein guter potentiellen Partnern oder Businessplan wichtig, denn er ist Ämtern zum Einsatz kommen und die Visitenkarte des dient zur Sicherung bestehender Unternehmens. Zunächst dient er und geplanter dazu potentielle Kapitalgeber von Geschäftsbeziehungen mit der Unternehmung zu Kunden, Lieferanten etc. Einem überzeugen. Businessplan kommen also unternehmensextern folgende Dies kann bei der Gründung der Unternehmung notwendig Aufgaben zu: er muss bei Dritten - wie werden, aber auch im späteren beispielsweise möglichen Verlauf bei der Akquirierung Kapitalgebern – wichtige neuer Investitionsmittel für das Überzeugungsarbeit leisten Marketing oder für die 4/35 er vermittelt den ersten Eindruck des Unternehmens 35/35 2. Wann wird ein Businessplan benötigt Bei einer Unternehmensgründung „Gefühl“ geleitet, daher fehlen oft ist es sinnvoll einen Businessplan eine klar erkennbare Strategie zu schreiben. Er hilft hier oder Vorgaben, an denen sich Investoren oder Banken von der der Erfolg messen lassen kann. Geschäftsidee zu überzeugen. Er Zudem führt ein Businessplan zu hilft aber auch den Gründern, mehr Transparenz bei denn das Verfassen eines unternehmerischen Businessplans zwingt dazu, sich Entscheidungen. Auch bei der umfassend mit der Geschäftsidee Beschaffung von Fremdkapital und deren Realisierung, sowie und Investoren ist ein den möglichen Schwächen der Businessplan für eine bereits Idee auseinander zu setzen. bestehende Unternehmung notwendig, da immer mehr Aber auch ein bereits Investoren und Kapitalgeber die bestehendes Unternehmen kann Vorlage eines solchen verlangen. von einem Businessplan profitieren. Viele Unternehmen werden immer noch nach 5/35 Erstellung eines Businessplans 1. Die Geschäftsidee Die geniale Idee ist wirtschaftlich Geschäftsidee aufzeigen wie gesehen nichts weiter als eine groß der Markt für die wertlose Idee mag sie auch noch angebotene Leistung insgesamt so brillant sein. ist, für welche Zielgruppen sie bestimmt ist und inwiefern sie Eine Geschäftsidee kann als sich von der Konkurrenz abhebt. erfolg versprechend gelten, wenn sie folgende vier Wichtig für den Geschäftserfolg Eigenschaften aufweist. einer Idee ist, dass das zu klarer Kundennutzen entwickelnde Produkt bzw. die Dienstleistung einen Innovationsgrad ausreichenden Innovationsgrad ausreichend großer Markt besitzt. Dabei sind unter Machbarkeit und Profitabilität Innovation das Hervorbringen neuartiger Produkte und Der Schlüssel zum Markterfolg sind zufriedene Kunden und nicht großartige Produkte. Dienstleistungen und deren Durchsetzung am Markt zu verstehen. Kunden kaufen sich in der Regel die Befriedigung eines Bedürfnisses z.B. die Lösung eines Problems. Auch Investoren und finanzierende Banken betrachten die Geschäftsideen zuerst einmal vom Markt her. Sie stellen den Kundennutzen in den Mittelpunkt ihrer Entscheidungen. Schließlich muss die Geschäftsidee machbar und profitabel sein. Machbarkeit bedeutet, dass einerseits die zur Verwirklichung benötigte Zeitspanne und andererseits die notwendigen Ressourcen zur Verfügung stehen. Die Geschäftsidee muss zudem erkennen lassen, dass sie Eine Geschäftsidee hat nur dann einen wirtschaftlichen Wert wenn sie sich am Markt durchsetzt. Deshalb muss die Profitabilität besitzt, also langfristig Gewinne erwirtschaftet. Das bedeutet vereinfacht, dass die Erlöse 6/35 durch den Verkauf der Produkte an den Kunden die Kosten für Material und Personal übersteigen müssen. 35/35 Checkliste Geschäftsidee Wer ist potentieller Kunde für das Produkt/Dienstleistung? Warum soll der Kunde das Produkt/Dienstleistung kaufen/nachfragen? Welches Bedürfnis wird erfüllt? Was sind die Wettbewerbsvorteile des neuen Unternehmens und warum kann ein Konkurrent diese Vorteile nicht einfach kopieren? Lässt sich mit dem Produkt Geld verdienen? Welches sind Was genau ist die Innovation der Geschäftsidee? die Kosten und erzielbaren Preise Inwiefern ist die Geschäftsidee einzigartig? Warum ist das Produkt/Dienstleistung besser ggü. vergleichbaren Alternativen? 7/35 2. Inhalte Inhaltlich kommt es vor allem auf folgende Faktoren an: Unternehmensführung / Management Marktpotential Je wahrscheinlicher eine Die Unternehmensführung sollte expansive Marktentwicklung ist, aus erfahrenen Führungskräften desto größer sind die bestehen, die bereits unter Beweis Renditeerwartungen. gestellt haben, dass sie Menschen führen und motivieren können, und die in ihren bisherigen Arbeitsgebieten erfolgreich tätig waren. Dem tatsächlichen Verfassen des Businessplans sollte eine Phase der Planung vorausgehen. Zur detaillierten Ausarbeitung eines Businessplans Rentabilität werden Informationen viele benötigt, die Die Kapitalgeber wollen für ihr zunächst Engagement eine entsprechende werden müssen. Dazu gehören Verzinsung erzielen. Dabei werden z. B. die Daten, die für die Projekte bevorzugt, die bei wenig Marktanalyse benötigt werden Risiko hohe Renditen erreichen. oder eine Aufstellung der zu Kundennutzen erwartenden Kosten. Daher Nur wenn die Geschäftsidee für die Kunden einen erkennbaren Nutzen bietet, wird sie für Investoren von Interesse sein. zusammengetragen ist es großzügigen Erstellen sinnvoll Zeitplan des zum Businessplans festzusetzen. Dieser sollte die einzelnen Schritte Fertigstellung Innovation einen enthalten bis des und zur Plans eingehalten Bei innovativen Produkten und werden. Dienstleistungen sind die dynamischer Prozess, bei dem Chancen, dass das Unternehmen man damit rechnen muss den bei den Investoren und Banken Businessplan auf Interesse stößt, größer. anzupassen. So müssen neue Planung Erkenntnisse, ist ständig z.B. ein neu durch Marktuntersuchungen, eingearbeitet und die Themen aktualisiert werden. 8/35 3. Formale Empfehlungen Hinsichtlich der Form gilt es folgende Punkte zu beachten: Klarheit Die Leser müssen auf ihre Fragen eine angemessene Antwort bekommen. Bei der Lektüre des Businessplans muss es dem Leser möglich sein entsprechend seiner Der Businessplan sollte auch von technischen Laien verstanden werden können. Hierbei sollten stets die Adressaten, sowie ihre Arbeits- und Denkweise berücksichtigt werden. Interessenslage Akzente zu setzten. Für den Businessplan Leserfreundlichkeit bedeutet dies, dass er klar und Der Businessplan sollte durch logisch strukturiert sein muss, einen strukturierten Aufbau, ein um ein Zurechtfinden und eine einheitliches Layout, eine Auswahl der individuell Einbindung von aussagekräftigen relevanten Informationen zu Grafiken, ein Inhaltsverzeichnis ermöglichen. und gegebenenfalls eine Kopfleiste mit dem Firmenlogo Sachlichkeit überzeugen. Es muss ein ausgewogenes Der Seitenumfang sollte Verhältnis zwischen zwischen 20 und 40 Seiten überschwänglichen Darstellungen liegen. Beim Umfang eines und Kritik gefunden werden. Businessplans ist zu Schwächen sollten niemals ohne berücksichtigen für welchen geplante oder bereits eingeleitete Zweck er geschrieben wird. Ein Schritte zur Verbesserung Businessplan für ein diskutiert werden. Kleinunternehmen, der zur Konzentration auf das Vorlage beim Arbeitsamt zur Wesentliche Gewährung von Komplexe Sachverhalte sind auf grundlegende Zusammenhänge zu reduzieren und prägnant zu formulieren. Überbrückungsgeld, Existenzgründerzuschuss (IchAG) oder Einstiegsgeld geschrieben wird, muss keinen Umfang von 20 bis 40 Seiten Verständlichkeit haben. Hier genügen fünf bis maximal zehn Seiten. 9/35 Der Plan sollte vor Abgabe von anderen Personen kritisch gelesen und beurteilt werden. 35/35 Hauptmerkmale und Struktur Es gibt keine festen Vorgaben zur Gliederung eines Businessplans. Die Gliederungspunkte können je nach Ausrichtung und Struktur der Unternehmung variieren. Die folgenden Gliederungspunkte können daher nur als Bausteine dienen und sind an die individuellen Gegebenheiten anzupassen. 1. Executive Summary/ Zusammenfassung Das Executive Summary ist nicht gelesen und verstanden werden mit einer Einleitung zu können. verwechseln, sondern stellt vielmehr eine Zusammenfassung Das Executive Summary soll des Businessplans dar. Es macht einen Einblick in das daher Sinn, das Summary im Unternehmen geben und die Laufe der Ausarbeitung des Zielsetzung des Businessplans Businessplans immer wieder zu darlegen. Auf nicht mehr als zwei überarbeiten um es an den Seiten sollte eine kurze Businessplan anzupassen oder es Beschreibung folgender Themen sogar erst nach Beendigung des gegeben werden: übrigen Businessplans zu Geschäftsidee verfassen. Leistungsangebot Dem Executive Summary ist insofern bei der Ausarbeitung eine besondere Bedeutung beizumessen, da es einen ersten Eindruck vermittelt. Hier entscheidet der Leser, ob ihm das Unternehmenskonzept gefällt und ob es sich für ihn lohnt weiter zu lesen. Es sollte daher unabhängig vom übrigen Businessplan Unternehmensstrategie In diesem Zusammenhang sollen knapp die Produkte und Dienstleistungen erläutert werden, die das Unternehmen anbieten möchte. Dabei soll deutlich werden, mit welchen Mitteln die relevanten Märkte erobert werden und wie groß das Marktpotential für die Unternehmung ist. Weiter sollte 10/35 eine Darstellung der weiteren Verlauf des Wettbewerbsvorteile des Businessplans wieder findet. Unternehmens und des Kundennutzens sowie der Zusammengefasst sollten in geplanten jedem Fall folgende Elemente Kommunikationsmaßnahmen enthalten sein: vorhanden sein. Kompetenz und Struktur der Unternehmensführung Auch sollte kurz auf das Das Produkt/die Dienstleistung Führungsteam eingegangen mit Alleinstellungsmerkmalen werden, auf dessen Kompetenzen und auf die vorhandenen Realisierungsfahrplan mit Projektschritten und Erfahrungen. Meilensteinen Abschließend sollten knapp die wichtigsten Finanzdaten und die Investitionsbedarf Nutzen und Wettbewerbsvorteil finanziellen Anforderungen an das des Produkts bzw. der Unternehmen aufgeführt werden. Es ist darauf zu achten, dass Dienstleistung Angepeilter Markt mit seinen wesentlichen Merkmalen und nichts in das Executive Summary Potentialen Eingang findet, was sich nicht im Chancen und Risiken Checkliste Executive Summary Welche Leute bilden die Kernmannschaft? Welche Geschäftsidee wird verfolgt? Inwieweit erfüllt sie das Alleinstellungsmerkmal? Was ist der Zielmarkt? Wer sind Wie ist die Umsatz-, Kosten-, und Gewinnsituation? Welche Wettbewerbssituation liegt vor? Welche Vertriebskanäle werden genutzt? Welche Chancen und Risiken die potentiellen Kunden? bestehen? Was ist der Nutzen für die Wie sieht die Zielkunden? Geschäftsorganisation aus? 11/35 In welcher Höhe müssen Investitionen getätigt werden? Ziel und welche sind schon erreicht? Welche sind die wichtigsten Meilensteine auf dem Weg zum 2. Unternehmenskonzept/ Geschäftsidee und Strategie Dieser Abschnitt dient dazu, Sofern vorhanden, können in einen Überblick über das diesem Gliederungspunkt auch Unternehmenskonzept zu geben. Angaben bzgl. der Unternehmung Das Unternehmenskonzept ausgeführt werden. Hierzu veranschaulicht dabei sowohl die gehören zum einen Angaben über Geschäftsidee als auch die Mittel Firmennamen, Ort des und Wege, wie diese Idee Hauptsitzes und ähnliches, zum erfolgreich umgesetzt werden anderen gehört dazu auch die kann. Eine Darstellung des Wahl der Rechtsform der zeitlichen Ablaufs der Umsetzung Unternehmung. des Unternehmenskonzepts kann hier sinnvoll sein. 3. Zielmarkt Damit das Produkt bzw. die unzureichende Marktanalyse Dienstleistung am Markt Erfolg oftmals der Grund für ein hat, müssen folgende Aspekte Scheitern der Unternehmung. berücksichtigt werden: Um Kapitalgeber zu überzeugen Gesamtmarkt und realistisch planen zu können, sollten anhand einer Segmentierung des Gesamtmarkts Wettbewerbsanalyse Marktpotential Eine Analyse des Zielmarktes ist in jedem Fall notwendig. Gerade bei Neugründungen ist eine Analyse von Branche und Markt die Potentiale nachweisen können, die der Zielmarkt eröffnet. In der Analyse sollte auf jeden Fall auf das Marktvolumen, dass vorhandene Marktpotential, die 35/35 Wachstumsmöglichkeiten des die Kundengruppen die man für Marktes, Eintrittsbarrieren und das eigene Produkt im Auge hat, Marktbeschränkungen und die bestimmen. Stellung der Lieferanten auf dem Die Segmentierungskriterien Markt eingegangen werden. müssen so gewählt werden, dass Wenn nötig, sollte auf Gesetze die Kunden eines Segments und Bestimmungen eingegangen möglichst homogen reagieren, werden, die den Markt um sicherzustellen, dass diese beeinflussen. mit absatzpolitischen Des Weiteren sollte auch die Maßnahmen einheitlich erreicht Wettbewerber berücksichtigt werden können. werden: Hier ist vor allem auf Mögliche Kriterien zur Bildung die Stärken und Schwächen der von Segmenten sind u. a. Mitbewerber und deren geographische, demographische, Leistungs- und Produktangebot Lifestyle, Einkaufsverhalten etc. einzugehen. Es muss deutlich gemacht werden welches Kundensegment Nicht zuletzt sollte auf die angesprochen wird, welches potentielle Kundschaft Marktpotential diese mitbringen eingegangen werden. Zur und wie sich in diesem Markt Segmentierung des Geld verdienen lässt. Es muss Gesamtmarkts muss man den herausgearbeitet werden welche Markt in homogene Teilgruppen Marktchancen zu welchem aufteilen, und den Zielmarkt und Zeitpunkt erwartet werden. Checkliste Zielmarkt Wie lässt sich der Gesamtmarkt abgrenzen? Markteintrittsbarrieren für das Produkt? Wie groß ist der Gesamtabsatz und –umsatz der Branche? Welche Trends sind zu erwarten? Welche technischen Innovationen sind zu erwarten? Welches Volumen haben die einzelnen Marktsegmente? Welche Marktsegmente werden bearbeitet? Warum genau diese? Welches sind die wichtigsten Konkurrenten? 13/35 Wie groß ist deren Umsatz und Marktanteil? Welche Stärken und Schwächen haben die Konkurrenten? Welche Strategie wird zur Marktdurchdringung verfolgt? Welche Konkurrenzprodukte oder Substitutionsprodukte bestehen? Wie sind die Zukunftserwartungen bzgl. Markterfolgs dieser Produkte? 4. Produkte und Dienstleistungen In diesem Teil des Businessplans Zunächst ist daher darzulegen, werden die der Unternehmung zu ob es sich um eine technische Grunde liegenden Leistungen und Innovation oder um eine Produkte erläutert. Verbesserung eines bereits vorhandenen Produktes handelt. Produkte und Dienstleistungen In letzterem Fall muss erläutert haben nur dann gute Chancen am werden, inwiefern sich das Markt, wenn sie sich von den Angebot der Unternehmung von Wettbewerbern hinsichtlich den bereits bestehenden Kundennutzen und Angeboten unterscheidet. Wichtig Wettbewerbsvorteilen ist dann zu erläutern, wie man differenzieren. Kapitalgeber und sich von der Konkurrenz abhebt, Banken erwarten hierbei oft falls Wettbewerber vorhanden eindeutige Alleinstellungsmerk- sind. male [unique selling proposition USP]. Es muss die Einzigartigkeit Zudem ist es notwendig des Produkts bzw. der darzustellen, welchen Nutzen der Dienstleistung herausgestellt Kunde aus dem Produkt oder der werden, die aus zwei Elementen Dienstleistung ziehen kann. besteht: Die Geschäftsidee soll sich für den Kunden in einem An- Bei der Beschreibung des gebot äußern, das für ihn Sinn Produkt- und/ oder macht und zum anderen muss Leistungsspektrums sollte eine zu das Angebot einzigartig sein, da technische Erläuterung sich der Kunde nicht für vermieden werden, da der Leser irgendeine Lösung sondern für die nicht zwangsläufig über das eigene entscheiden soll. nötige Hintergrundwissen 14/35 verfügt. Falls nötig, sollten Schutzrechte Erwähnung finden. bestehende Patent- oder 15/35 Checkliste Produkt Welches Problem war der Ausgangspunkt der Geschäftsidee? Welche Innovation oder welchen Wie wird die Idee vor Nachahmern geschützt? Welche Versionen des Produkts/Dienstleistung sind für Wettbewerbsvorsprung bietet das welche Kundengruppen und Produkt/Dienstleistung? Anwendungsarten gedacht? Welche Vorteile bietet das Produkt gegenüber bestehenden Produkten? Sind alle Schritte der Herstellung bzw. Leistungserstellung durchdacht? In welchem Entwicklungsstadium befindet sich das Produkt/Dienstleistung? Welchen Nutzen hat der Kunde Wie sieht das Service und Wartungsangebot aus? Wie ist der Lebenszyklus des Produkts? Welche Konkurrenzprodukte oder Substitutionsprodukte bestehen? Wie sind die Zukunftserwartungen bzgl. Markterfolgs dieser Produkte? von dem Produkt/Dienstleistung? Zu welchem Preis wird angeboten? Wie hohe Deckungsbeiträge lassen sich erzielen? 5. Marketing und Vertriebsplanung In diesem Kapitel steht im auch Maßnahmen miteinbezogen Vordergrund wie die Leistung/ werden, die zur Vorbereitung des das Produkt der Unternehmung Markteintritts durchgeführt vermarktet werden soll. Dazu ist werden müssen. zunächst die Beschreibung der Marketingstrategie notwendig. Weiter sind hier die Ziele Daneben sollte ein Zeitplan für darzustellen, die für das die erforderlichen Aktivitäten Unternehmen im Bezug auf aufgestellt werden. Hierin sollten Marktführerschaft, Marktanteil, 16/35 Ertrag und Bekanntheit gesetzt werden. Dabei sollte auch auf Erfolgsfaktoren und mögliche Trends eingegangen werden. Vertriebspolitik Preispolitik Kommunikationspolitik und Werbung Bei der Darstellung des Marketingkonzepts sollten verschiedene Aspekte berücksichtigt werden: Vertriebspolitik Hierbei gilt es darzustellen welche berücksichtigen, wie die Mittel und Wege gewählt werden Vertriebsstrategien an veränderte um das Produkt/ die Produkte und Kundenbedürfnisse, Dienstleistung zu verkaufen. Es wenn nötig, angepasst werden kann an dieser Stelle sinnvoll sein können. auf zukünftige Entwicklungen einzugehen. Dabei ist zu Preispolitik Hier soll das Zustandekommen wurden. Dabei gilt es auch die der Preise erläutert werden. zugrunde liegende Preisstrategie Dabei gilt es darzulegen, auf zu begründen. welcher Basis die Preise kalkuliert Kommunikationspolitik und Werbung Die Kommunikationspolitik trägt Möglichkeit auf die Mittel der wesentlich zum Verkauf eines Werbung einzugehen. Dabei Produktes bei. Aus diesem Grund sollte abgewogen werden, in sollte dargelegt werden, welche welchem Kosten-Nutzen Strategie gewählt wird und mit Verhältnis die Werbemaßnahmen welchen Mitteln sie umgesetzt stehen. werden soll. Dabei ergibt sich die 17/35 Checkliste Marketing und Vertriebsplanung Sind Produkt, Preis, Vertriebsform und Kommunikation miteinander abgestimmt? Sind die Vertriebskanäle und Vetriebsorganisation benannt? Soll ein universelles Produkt für alle Segmente hergestellt Zu welchen Preisen verkauft die Konkurrenz? Welches Ziel wird mit der Preispolitik verfolgt? Wie hoch ist die Gewinnspanne? Welcher Absatz und Umsatz wird angestrebt? Wie ist der Vertrieb organisiert? werden, oder das Produkt/Dienstleistung gezielt an den Anforderungen einzelner Segmente angepasst werden? Welcher „after sales service“ wird angeboten? Ist qualifiziertes Verkaufspersonal vorhanden? Wie hoch ist das Werbebudget? Welche Werbemittel werden für welche Zielgruppe genutzt 6. Management, Personal und Organisation Management und Personal Hier sollen zum einen die Branchenkenntnisse, bisherige vorhandenen Fähigkeiten und Erfolge, soziale Kompe Qualifikationen des Managements dargelegt werden. Zum anderen sollen die Mitarbeiter, die wichtige Positionen in der Unternehmung übernehmen, vorgestellt werden. Dabei sollten jene Aspekte besonders hervorgehoben werden, die für die Umsetzung der Geschäftsidee/ die Unternehmung von Bedeutung sind. Dazu gehören z. B. 17/35 tenzen und berufliche Erfahrung. Auch sollte auf das Thema Personalplanung eingegangen werden. Bei komplexen Strukturen kann eine anschauliche Grafik (z.B. Organigramm mit Funktionsbereichen) dabei helfen, den quantitativen und qualitativen Personalbedarf zu ermitteln. Hierbei kann auch die Personalentwicklung berücksichtigt werden. Zuletzt sollte in diesem Abschnitt noch das gewählte Entlohnungssystem erläutert werden. 35/35 Organisation Hier sollte dargestellt werden, wie Produktion und Vertrieb sowie das Unternehmen organisiert auf die Verwaltung einzugehen. werden soll oder bereits Auch hier bietet es sich an, ein organisiert ist. Dabei ist es Organigramm zur graphischen sinnvoll auf die Bereiche Darstellung einzufügen. Beschaffung und Entwicklung, 7. Realisierungsfahrplan Investoren und finanzierende Folgende Fragestellung hilft Banken wollen genau wissen wie hierbei bei der Strukturierung: man sich die Entwicklung des WER macht Unternehmens vorstellt. Eine realistische 3-Jahres-Planung WAS mit verschafft Glaubwürdigkeit bei Welchen Mitteln bis Investoren und WANN und Geschäftspartnern. Zusätzlich hilft sie die verschiedenen Aktivitäten und Abhängigkeiten WIE wird das Ergebnis kontrolliert? zu durchdenken. Man sollte sich auf die Realistisches Planen insbesondere wesentlichen Meilensteine und ohne Erfahrung im Aufbau eines wichtigsten Zusammenhänge Unternehmens und in der konzentrieren. Umsetzung der Geschäftsidee ist nicht einfach: 8. Chancen und Risiken Eine Erläuterung der Chancen Bei den Chancen ist es sinnvoll und Risiken stellt ein zu erläutern, welches Potential in Unternehmen keinesfalls negativ der Geschäftsidee steckt und dar. Vielmehr zeigt dies, dass die unter welchen Bedingungen Verfasser sich eingehend und dieses Potential ausgeschöpft kritisch mit der Unternehmung werden kann. auseinandergesetzt haben. Bei der Darstellung der Risiken besteht die Möglichkeit, denkbare 18/35 Szenarien durchzuspielen, also die Möglichkeit, entsprechende eine Chance – Risiken - Analyse Maßnahmen und Entscheidungen durchzuführen. Dabei kann man aufzuzeigen. eine Unterteilung in drei verschiedene Szenarien wählen: der günstigste Fall Es ist in jedem Fall sinnvoll sowohl die Chancen als auch die Risiken ausgewogen darzustellen der wahrscheinlichste Fall um den Eindruck der der schlechteste Fall Beschönigung zu vermeiden. Anhand dieser Szenarien können die möglichen Risiken erläutert werden. Gleichzeitig bietet sich 9. Finanzplanung In diesem Kapitel wird überprüft ob die Geschäftsidee finanzierbar und rentabel ist. Wie viel Kapital wird benötigt Ein wichtiges Element des um das Unternehmen erfolgreich Businessplans ist eine zu gründen und zu betreiben? ausführliche und gut Wie viel liquide Mittel müssen jederzeit verfügbar sein damit das Unternehmen den laufenden Verbindlichkeiten nachkommen kann? recherchierte Darstellung der Finanzierung der Unternehmung/ Geschäftsidee. In diesem Abschnitt müssen alle vorher angeführten Analysen und Vorhaben in konkrete Zahlen Wie und woher können die umgewandelt werden. benötigten Mittel beschafft werden? Bestandteile Die Finanzplanung besteht aus folgenden Elementen: dem Investitionsplan der Erfolgsplanung/ Gewinn und Verlustrechnung GuV der (Plan)Bilanz dem Liquiditätsplan 19/35 Finanzierungsplan Der Investitionsplan fasst verfügbaren Geldmitteln gegenübergestellt. tabellarisch zusammen wie viel Kapital für die Existenzgründung benötigt wird. Die Erfolgsplanung besteht aus der Gewinn- und Verlustrechnung. Die Bilanz gibt einen Überblick über die Vermögenslage der Unternehmung. Dabei wird die Vermögenslage jeweils nach Herkunft und Verwendung der Mittel dargelegt. In der Liquiditätsplanung werden die Ausgaben den jeweils Die Finanzplanung sollte für einen Zeitraum von drei bis fünf Jahren dargelegt werden. Dabei sollte für die ersten zwei bis drei Jahre monatsgenau Zahlen erstellt werden, während für die weiteren Jahre Quartalszahlen genügen. Dies ist sinnvoll, da der spätere Planungsverlauf mit mehr Unsicherheit behaftet ist und daher ungenauere Ergebnisse aufweist, als die Planung in der nahen Zukunft. Abbildung der Finanzplanung Wie auch für den übrigen nachvollziehbar und natürlich gut Businessplan, gibt es auch hier recherchiert sind. Jedoch sollte keine eindeutigen Vorgaben, was man, wie in den die Darstellung der Finanzplanung vorangegangenen Abschnitten angeht. Wichtig ist, dass die auch, den Leser nicht mit allzu angeführten Zahlen technischen Details überlasten. Investitionsplanung Mit Hilfe des Investitionsplans sowie Beratungen im soll der Investitionsbedarf in der Zusammenhang mit der Anlaufphase (vor der Gründung Gründung (z.B. Erstberatung und innerhalb der ersten drei Steuerberater, Anwaltshonorar Monate) abgeschätzt werden. für Hierzu zählen einmalige Kosten, die vor oder während der Gründung entstehen: Gründungskosten: Anmeldungen, Genehmigungen, 20/35 Gesellschaftervertrag etc.) Geschäftsunterlagen Büro: Maklerprovision, Kaution, Einführungswerbung usw. Installationen und Umbauten Sicherheitsaufschlag in Höhe Neuanschaffungen (auch von 10% auf die Summe der Gebrauchtanschaffungen), z.B. obigen Punkte. Als Summe Ablöse, Möbel, Fahrzeug, ergibt sich der Maschinen, Computer, Investitionsbedarf. Software, Erstausstattung Investitionsplan 1. langfristige Investitionen Grundstück / Gebäude Bau- bzw. Umbaumaßnahmen Maschinen, Geräte Einrichtungen / Büroausstattungen Firmenfahrzeuge einmalige Patent-, Lizenz- oder Franchisegebühr Gesamt 0,00 € 2. mittel- und kurzfristige Investitionen Warenlager / Materiallager Reserve für Unvorhergesehenes in der Anlaufphase Rohstoffe, Hilfs- und Betriebsstoffe Kosten für übernommenes Warenlager Gesamt 0,00 € 3. Betriebsmittel [lfd. monatliche Kosten Miete etc.] 4. Gründungskosten Beratungen Anmeldungen / Genehmigungen Eintragung ins Handelsregister Notar Gewerbeanmeldung Aus- und Fortbildungskosten Kautionen Markteinführungskosten Gesamt 0,00 € Gesamter Kapitalbedarf 0,00 € Erfolgsplanung / Gewinn- und Verlustrechnung 35/35 Ob ein Unternehmen sein sich der Erfolg aus der Saldierung Eigenkapital vermehrt oder aller Aufwendungen und Erträge verzehrt, hängt davon ab, wie der betrachteten Periode viel am Ende eines Jahrs „unter ermitteln und erlaubt einen dem Strich“ übrigbleibt. Mit Hilfe Überblick über dessen der Gewinn- und Verlustrechnung Zusammensetzung. [GuV] lässt Gewinn- und Verlustrechnung Alle Beträge in € und ohne MwSt. Geschäftsjahr 1 Geschäftsjahr 2 Geschäftsjahr 3 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 1. Nettoumsatz ./. 2. Wareneinsatz = 3. Rohertrag/Rohgewinn ./. 4. Aufwendungen 4.1 Personalkosten 4.2 Miete 4.3 Courtage 4.4 Kaution Mieträume 4.5 Heizung, Strom, Wasser, Gas 4.6 Werbung 4.7 Kraftfahrzeugkosten 4.8 Reisekosten 4.9 Telefon, Fax, Internet 4.10 Büromaterial 4.11 Verpackung 4.12 Reparatur/Instandhaltung 4.13 Versicherungen* 4.14 Beiträge 4.15 Leasing 4.16 Buchführungskosten, Beratung 4.17 Sonstige Ausgaben 4.18 Zinsen 4.19 Sonstige Aufwendungen 4.20 Gewerbesteuer = 4.21 Summe Aufwendungen 0,00 0,00 0,00 5. Betriebsergebnis 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 ./. 6. Abschreibungen ./. 7. Steuern auf Einkommen und Ertrag = 8. Jahresüberschuss/-fehlbedarf 34/35 ./. 9. Tilgungskosten ./. 10. Private Versicherungen** = 11. Verfügbares Einkommen vor Steuern 0,00 0,00 0,00 * z. B. Betriebshaftpflicht, Feuer, Glas, Wasser ** z. B. Kranken- und Pflegeversicherung, private Altersvorsorge, Unfallversicherung 22/35 Planbilanz Die Planbilanzen geben einen und Höhe des Vermögens auf der Überblick über die Vermögens- Aktivseite [Mittelverwendung] die und Eigenkapitalentwicklung und Herkunft des Vermögens auf der sind die Basis für Kennzahlen wie Passivseite [Mittelherkunft] Eigenkapitalquote und gegenübergestellt. Eigenkapitalrentabilität. Hier wird der Art Planbilanz Alle Beträge in € Geschäftsjahr 1 Geschäftsjahr 2 Geschäftsjahr 3 Aktiva A. Anlagevermögen I. Immaterielle Vermögensgegenstände II. Sachanlagen III. Finanzanlagen B. Umlaufvermögen I. Immaterielle Vorräte II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände III. Wertpapiere IV. Schecks, Kassenbestand, Kreditinstitute C. Rechnungsabgrenzungsposten Summe Aktiva 0,00 € 0,00 € 0,00 € 23/35 Planbilanz Geschäftsjahr 1 Alle Beträge in € Geschäftsjahr 2 Geschäftsjahr 3 Passiva A. Eigenkapital I. Gezeichnetes Kapital II. Gewinn / Verlustvortrag III. Jahresüberschuss / Jahresfehlbetrag B. Rückstellungen C. Verbindlichkeiten D. Rechnungsabgrenzungsposten Summe Passiva 0,00 € 0,00 € 0,00 € Liquiditätsplan Ein gutes Ergebnis vor Steuern anschließend alle Ausgaben und ausreichende Liquidität abgezogen werden. (sprich: Geld auf dem Konto) ist Das Ergebnis ist ein Überschuss nicht dasselbe: Die Liquidität oder eine Unterdeckung, die als kann auch durch hohe Bestand an liquiden Mitteln im Investitionen oder nächsten Monat übernommen Privatentnahmen wird. Liquiditätslücken müssen (Unternehmerlohn), durch Zuschießen eigener Mittel Steuernachzahlungen, die (Privateinlagen bzw. Verzicht Kündigung von Krediten usw. auf Unternehmerlohn) und belastet werden. Deshalb wird andere Formen der ein Instrument zur Planung der Finanzierung (im einfachsten Liquidität benötigt. Fall Dispo-Kredit) gedeckt Der Liquiditätsplan ist eine werden. umfangreiche Tabelle, da er die Die im Rahmen der Liquiditätsentwicklung auf Erfolgsplanung ermittelte monatlicher Basis plant. Jeder Umsatzplanung auf monatlicher Monat beginnt mit dem Bestand Basis kann unmittelbar auch für an liquiden Mittel, zu dem alle die monatliche Einnahmen hinzugezählt und 24/35 Liquiditätsplanung genutzt Auch können die Auswirkungen werden. verzögerter Kundenzahlungen Hier findet sich auch der u. ä. abgeschätzt werden. Investitionsbedarf als Ausgabe Die Liquiditätsplanung ist wieder, insofern es sich nicht deshalb ein wichtiges um bereits vor Instrument auch für die spätere Unternehmensgründung erfolgte Steuerung des Unternehmens, oder vorhandene Sacheinlagen indem sie dann in regelmäßigen handelt. Abständen aktualisiert wird. Anhand der Liquiditätsplanung lässt sich gut der Finanzierungsbedarf eines Unternehmens hinsichtlich Höhe und Dauer erkennen. Liquiditätsplan Januar Februar Soll Ist Soll Ist Bestand an flüssigen Mitteln (Zu Beginn des Monats vorhanden) Kasse 1.000,00 € 500,00 € + Bank, Postscheck 0,00 € 2.050,00 € + freie Kredite 5.000,00 € 0,00 € = Summe flüssige Mittel 6.000,00 € 2.550,00 € Zahlungseingänge/Einnahmen (Einnahmen während des Monats) aus Forderungen 25.500,00 € 20.000,00 € + Barverkäufe 1.700,00 € 1.000,00 € + Kundenanzahlungen 4.000,00 € 2.000,00 € + sonstige Einnahmen 1.000,00 € 1.000,00 € = Summe Einnahmen 32.200,00 € 24.000,00 € Zahlungsverpflichtungen/Ausgaben (Ausgaben während des Monats) Lohn, Gehalt, soziale Aufwendungen 6.000,00 € 9.000,00 € + Zahlung an Lieferanten 11.900,00 € 10.000,00 € + Bareinkäufe 6.000,00 € 3.000,00 € + Anzahlung an Lieferanten 3.000,00 € 6.000,00 € + Einlösung Wechsel 1.000,00 € 500,00 € + Tilgung von Krediten 1.700,00 € 0,00 € + Zinsen 1.000,00 € 0,00 € + Miete, Nebenkosten 750,00 € 750,00 € + Versicherungen 250,00 € 900,00 € + Leasing 250,00 € 250,00 € + Steuern 300,00 € 500,00 € + sonstige Ausgaben 200,00 € 100,00 € + Privatentnahmen 3.300,00 € 3.300,00 € = Summe Ausgaben 35.650,00 € 34.300,00 € Ergebnis (Überschuss/Fehlbetrag am Ende des Monats) Flüssige Mittel 6.000,00 € 2.550,00 € März Soll Ist 500,00 -8.250,00 0,00 -7.750,00 € € € € 40.000,00 2.000,00 5.000,00 500,00 47.500,00 € € € € € 6.000,00 12.000,00 2.000,00 4.000,00 2.000,00 0,00 0,00 750,00 400,00 250,00 50,00 100,00 5.000,00 32.550,00 € € € € € € € € € € € € € € -7.750,00 € 25/35 + Einnahmen - Ausgaben = Überschuss (+) = Fehlbetrag (./.) 32.200,00 € 35.650,00 € 2.550,00 € 24.000,00 € 34.300,00 € 47.500,00 € 32.550,00 € 7.200,00 € -7.750,00 € Finanzierungsplan Die Finanzierungsmittel, die Die Angaben müssen den nötig sind, um die Angaben im Liquiditätsplan Geschäftsentwicklung ohne (Bestand an liquiden Mitteln zu Liquiditätslücken betreiben zu Beginn, Privateinlagen, können, werden hier geplant. Kreditausreichung, durch Dispo- Als Finanzierungsmittel kommen Kredite gedeckte Unterdeckung in Frage je nach Fristigkeit und usw.) sowie im Investitionsplan Höhe des Liquiditätsbedarfs: (Sacheinlagen) entsprechen. Eigenmittel (Privateinlagen i. S. von Eigenkapital, Sacheinlagen...) Aufgrund von privaten Rücklagen oder Zusagen der Hausbank sollten weitere Mittel abrufbar sein, falls die Langfristige Fremdfinanzierung (Fördermittel, Kredit der Geschäftsentwicklung hinter der Planung zurückbleibt. Hausbank, Darlehen von Verwandten...) Kurzfristige Fremdfinanzierung (Dispo-Kredit, Lieferantenkredit...) Finanzierungsplan (Kapitalbedarf) in € Eigenmittel (mind. 15%) ERP-Eigenkapitalhilfe (max. 25%) ERP-Existenzgründung sonstige öffentliche Mittel (z.B. Zuschüsse) DtA-Existenzgründung Hausbank sonstige Finanzierungsmittel Gesamtfinanzierung (100%) 0,00 € 26/35 27/35 10. Anhang Den Abschluss des Businessplans Handelsregisterauszug, stellt der Anhang dar. Hier sind Gewerbeanmeldung, alle notwendigen Unterlagen zu Gesellschaftervertrag, finden, wie z.B. Lebensläufe, Rechtsform Gewerbeanmeldung etc. Zudem Lebensläufe, Zeugnisse etc. können hier Tabellen oder Graphiken eingefügt werden, für die in den vorherigen Abschnitten kein Platz war. Allerdings gilt auch hier, dass auf Unnötiges verzichtet werden sollte. Im Einzelnen können sich folgende Unterlagen im Anhang Teile der Finanzplanung, wie Tabellenkalkulationen o. ä. Patente, Betriebserlaubnisse, Lizenzen etc. Broschüren oder Prospekte Schaubilder, Graphiken oder Organigramme wieder finden: 28/35 Autoren des Moduls : Biotopia gGmbH; Kreuzstraße 5; 01587 Riesa; [email protected] Das Modul wurde erstellt für die Entwicklungspartnerschaft PAKT „Partnerschaftliche Arbeits- und Kompetenzförderung im Tandem“ im Rahmen der Gemeinschaftsinitiative EQUAL. Für die inhaltliche Ausführung sind die AutorInnen verantwortlich. Für das Urheberrecht gilt die Richtlinie 2001/29/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 22. Mai 2001 http://europa.eu/scadplus/leg/de/s06020.htm INSTITUT UND FÜR REGIONALE INNOVATION SOZIALFORSCHUNG e. V. Koordinierung der EP IRIS e.V. Uhlandstr. 39 01069 Dresden [email protected] www.iris-ev.de www.equal-pakt.de 28/35