Newsletter 05.2010 der Freien ArbeiterInnen Union (FAU) Bielefeld
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Newsletter 05.2010 der Freien ArbeiterInnen Union (FAU) Bielefeld
Newsletter 05.2010 der Freien ArbeiterInnen Union (FAU) Bielefeld FÜR EINE KÄMPFERISCHE GEWERKSCHAFT !!! 1. Polit-Punk Show mit Star Fucking Hipsters, The Class War Kids & From the Depths in der Weberei in Gütersloh am Mittwoch, 5. Mai 2. Aktionen gegen Leiharbeit, Niedriglohn und Hartz IV 3. Verboten kämpferisch. Für eine andere Gewerkschaftsidee. Aufruf der FAU Berlin zum 1. Mai 4. Trauerzug für den Sozialstaat. Demo in Herford am Sa, 8.5., 11.00 Uhr 5. „Remember the Dead – Fight for the Living!” Aufruf zum Workers Memorial Day in Berlin 6. Pro-NRW entgegentreten - Rassismus keinen Raum geben! 7. Am 1. Mai bleibt Berlin nazifrei! Antifa-Blockaden jetzt in Prenzlauer Berg! 8. Nein zur Repression gegen die CNT(F)Sektion in Paris 9. Soliaktionen für entlassene CNT(E)Leiharbeitskollegin in Zaragoza 10. Lesetipps: a) Rudolf Rocker: Anarcho-Syndikalismus b) H. Grau-Maiwald: Aus dem Takt 11. Direkte Aktion #199 (Mai/Juni 2010) erschienen 12. Join the Union – FAU Lokalföderation Bielefeld/OWL 1. Polit-Punk Show mit Star Fucking Hipsters, The Class War Kids & From the Depths Mi. 05.05.10 Star Fucking Hipsters -Leftover Crack Side-Project - (Punk / USA) The Class War Kids - (Melodic-Polit-Punk / Canada) From the Dephts (Anarchist-Punk / USA) Außerdem: Infostand der FAU & Merchandise-Stand von Fire and Flames aus Göttingen Veranstaltungsort: Werk II @ Weberei Bogenstr. 1-8 33330 Gütersloh Einlass: 20.00 Uhr Beginn: 20.30 Uhr pünktlich!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Ein Abend voller politischer Punk-Musik, wird am Mi. 05.05.2010 im Werk II der Weberei in Gütersloh geboten. Auf Einladung der antifaschistischen Kulturinitiative „Cable Street Beat“, in Zusammenarbeit mit der Weberei, stehen die Star Fucking Hipster, The Class War Kids und From the Depths auf der Bühne. Die Star Fucking Hipsters sind eine neue Band von Stza, der mit Bands wie Leftöver Crack oder Chocking Victim bekannt wurde. Die Fans der alten Bands können sich freuen, da die SFH durchaus an die anderen Bands des Sängers anschließen, wobei man von einer Kopie definitiv nicht sprechen kann. Unverkennbar ist natürlich der krächzende Gesang von Stza, der auch hier mit zwar melodischen jedoch oftmals ruppigen Punk-Songs gepaart wird. Der größte Unterschied zu den anderen Bands von Stza liegt wohl in der zweiten (weiblichen) Gesangsstimme. Aber auch die anderen Bandmitglieder sind keine Neulinge: Ara Babajian (The Slackers), Frank Piegaro (The Degenerics), Yula Beeri (World Inferno Friendship Society) und Nico De Gaillo (Another Dying Democracy) geben sich hier die Ehre. Mainstreamtauglich ist das Ganze ab kein Stück. Es ist eigentlich verwunderlich, dass die erste Veröffentlichung auf dem bekannten Label Fat Wreck erschienen ist. Nach dem Erfolg der ersten Platte, melden sich die Amis überraschend schnell zurück um mit Never Rest In Peace erneut den Gipfel des PunkrockOlymps zu erklimmen. Sie legen mit ihrem Zweitwerk erneut eine veritable Scheibe vor, die im Vergleich zum Debüt noch eine Ecke wilder erscheint. Dabei ist der Crust-Anteil gestiegen, wird mit den vorhandenen Melodic-Punk-Einflüssen wunderbar kombiniert und dazu die (meist) male/female Vocals von Nico und Gitarrist Sturg. Der Platte hört man das viele Touren des letzten Jahres an, alles wirkt noch frischer, wilder und gereifter als auf dem Debüt. Fazit: Für Freunde von Leftöver Crack und Chocking Victim ein absolutes Muss. Als zweite Band werden „The Class War Kids“ aus Newfoundland, Kanada auf ihrer ersten Europa-Tour einen halt in Gütersloh machen. Neben Shows in Paris, auf dem Fire and Flames Festival in Göttingen und der Anarchist Bookfair in Stockholm werden sie auch in Gütersloh beweisen, das sie live mehr als überzeugen können. „The Class War Kids“ machen musikalisch sehr eingängigen und textlich politischen Melodic-Punk. Auf ihrer Homepage verkünden sie; „[they] deal in songs of anger and songs of joy, songs of defiance, and songs of dissent. Its mood music for the movement and part of the soundtrack to the struggle. Its for those on the blockades, the barricades, the front-line and the picket lines“ verkünden sie selber so sympathisch auf ihrer seite. Den Opener des Abends bestreiten „From the Depths“ aus den USA. Bei ihnen fühlt man sich in die Zeit zurückversetzt, in der anarchistischer Punk von Bands wie Crass, Chumbawamba und den Contropotere charakterisiert wurde. Die Songs verbinden langsamen und schnellen Hardcore mit rauen Gesang und hin und wieder auch mal einem Element aus traditionellen italienischen anarchistischen Folk-Balladen. 2. Aktionen gegen Leiharbeit, Niedriglohn und Hartz IV Fast 150 TeilnehmerInnen demonstrierten gestern lautstark in der Frankfurter Innenstadt für die Abschaffung der Leiharbeit und gegen Hartz IV. Aufgerufen hatte die Gewerkschaft FAU Frankfurt im Rahmen der Kampagne "3..2..1.. Uns! Kapitalismus abschaffen". Ausgestattet mit Informationsmaterial über die besondere Ausbeutung in Leiharbeitsverhältnissen sowie über Hartz IV als Druckmittel, Menschen in die Leiharbeit zu zwingen, bewegte sich der kleine Demonstrationszug quer durch die Innenstadt vorbei an zahlreichen Leiharbeitfirmen, vor denen Kundgebungen abgehalten wurden. Die Forderung, Leiharbeit abzuschaffen stieß auf breite Zustimmung bei den PassantInnen. Manche mußten selbst schon für Leihfirmen arbeiten, oder haben Bekannte, die sich unter schlechten Bedingungen von Menschenhändlern vermieten lassen müssen. Auch die Sorge, selbst nach der Kündigung aus einem regulären Arbeitsverhältnis gezwungen zu sein, einen miserabel bezahlten Job anzunehmen, von dem sich die Existenz nicht mehr ohne aufstockende Sozialleistungen bestreiten läßt, war bei vielen PassantInnen präsent. Am gleichen Tag fanden auch in weiteren Städten Deutschlands Aktionen gegen die Leiharbeit statt. In Hannover ging die FAU zum Beispiel unbeabsichtigt gegen MitarbeiterInnen einer Leiharbeitfirma in's Rennen. Diese hatten sich zufällig zur gleichen Zeit vor der Arbeitsagentur eingefunden, um im Auftrag ihres Arbeitgebers neue Arbeitskräfte zu rekrutieren. Der Punkt ging am Ende an die Mitglieder der FAU-Hannover: Die Reaktion der Angesprochenen war durchweg positiv, immer wieder kam es zu anregenden Gesprächen. Einige Erwerbslose, die ein Flugblatt erhalten hatten, verzichteten anschließend dankend darauf, mit den VertreterInnen der Leiharbeitsfirma zu sprechen. Auch in Bonn gab es unter dem Motto "Rücken krumm, Taschen leer, Leiharbeit Danke sehr!" Proteste gegen die Leiharbeit. Zusätzlich bekundeten Mitglieder die FAU und der ASJ Bonn vor der Leiharbeitsfirma "Unique" in Bonn ihre Solidarität mit einem Arbeitskampf der spanischen CNT in Zaragossa bei "Start People". Beide Firmen sind Töchter des holländischen Leihkonzerns "USG People". Aus den anderen Städten, wie Nürnberg, Bremerhaven usw, liegen derzeit noch keine Informationen vor. Bereits am Donnerstag hatten zwei dutzend AktivistInnen in Düsseldorf einen Spontanbesuch bei einem Treffen des Bundesverband Zeitarbeit (BZA) durchgeführt und dafür gesorgt, dass den Damen und Herren vom BZA das Essen im Halse stecken blieb. Vor der Tür wurden Transparente entrollt und im Gebäude Flugblätter gegen den Menschenhandel verteilt. In Frankfurt bildete die Aktion einen weiteren Auftakt für die Demonstration am 30. April, zu der ein Bündnis aus FAU-GewerkschafterInnen, antikapitalistischen und antifaschistischen Gruppen in Anspielung auf die Abwrackprämie unter dem Motto "Kapitalismus abwracken!" aufruft. Weitere Informationen: krise.blogsport.de - www.leiharbeit-abschaffen.de - www.soziale-unruhen.net 3. Verboten kämpferisch. Für eine andere Gewerkschaftsidee. Aufruf der FAU Berlin zum 1. Mai Zur Steigerung von Gewinnen braucht die Wirtschaft Arbeitskräfte, die möglichst billig und lang arbeiten. Dies spüren wir Tag für Tag. Dieser Druck führt vermehrt zur Auflösung von sicheren Arbeitsplätzen. Gleichzeitig werden „atypische“ Beschäftigungen ausgeweitet – Leiharbeit und Befristung, Scheinselbstständigkeit und Freiberuflichkeit, Mini- und Ein-Euro-Jobs. Egal ob noch sicher oder schon prekär: Der Klassenkampf von oben lässt uns keine Ruhe. Um uns dagegen wehren zu können, müssen wir uns überbetrieblich zusammenschließen um Durchsetzungskraft zu gewinnen. Dabei stellt sich die Situation in den Betrieben sehr unterschiedlich dar. Gemeinsam sind ihnen Arbeitshetze, die Angriffe auf die Lohnstandards und die Mitbestimmung. Die konkreten Konflikt- und Lösungsansätze können jedoch von Betrieb zu Betrieb, von Branche zu Branche sehr verschieden sein. Die zentralistischen DGB-Gewerkschaften sind verknöchert und unfähig, sich auf die Veränderungen der letzten Jahrzehnte einzustellen. Nicht nur das: Sie haben zum Beispiel Verschlechterungen wie die Hartz-Gesetze aktiv mitgestaltet und die Leiharbeit mit Dumpinglohntarifen hoffähig gemacht. Von dieser Seite ist zu oft keine Hilfe zu erwarten. Ein Ausweg aus dieser Misere können selbstorganisierte, kämpferische Gewerkschaften sein, Gewerkschaften die Hilfe zur Selbsthilfe anbieten, Gewerkschaften in denen die Lohnabhängigen das Sagen haben und nicht die Funktionäre, Gewerkschaften, die auf eine grundlegende Veränderung der Gesellschaft abzielen und nicht nur Sachverwalterinnen der Lohnabhängigen sind – Organisationen wie die Freie Arbeiterinnen- und Arbeiter-Union (FAU). Doch: Der FAU Berlin wurde in einem laufenden Konflikt gegen prekäre Arbeitsbedingungen mit der «Neue Babylon Berlin GmbH» verboten, Arbeitskampfmittel gegen diese einzusetzen. Anfang Januar 2010 wurde ihr durch das Landgericht Berlin sogar verboten, sich überhaupt als „Gewerkschaft“ oder „Basis-Gewerkschaft“ zu bezeichnen. Dies ist der vorläufige Höhepunkt einer Reihe von Versuchen des Kinobetreibers, juristisch gegen die stärkste und aktivste Arbeitnehmervereinigung im Betrieb vorzugehen. Den Mitgliedern der FAU Berlin soll damit die gewerkschaftliche Arbeit im Betrieb verwehrt werden. Es soll verhindert werden, dass die Organisation ihre Mitglieder vor Ort effektiv unterstützen kann. Sollte sich die FAU Berlin weiterhin als Gewerkschaft bezeichnen, kann sie mit einer Geldstrafe von bis zu 250.000€ rechnen, oder ersatzweise Haft für ihre Sekretäre – bis zu sechs Monaten. Diese Urteile liefern die juristische Schablone dafür, die Arbeit von Basisgewerkschaften in Deutschland generell zu illegalisieren. Denn dieser Angriff kommt einem Gewerkschaftsverbot gleich. Es ist nicht nur ein Angriff gegen die FAU Berlin, sondern gegen jede Form der unabhängigen Basisorganisierung in der BRD. Beschäftigten wird so die Entscheidungsfreiheit genommen, wie sie sich organisieren wollen. Im Gegensatz zu vielen anderen europäischen Ländern mit einer pluralistischen und kämpferischen Gewerkschaftslandschaft ist die Auswahl hierzulande eher überschaubar. Die Folge: Fast nirgendwo gab es so wenig Widerstand gegen die Abwälzung der Krise auf die Lohnabhängigen wie in Deutschland. Überhaupt entwickelt sich die BRD zunehmend zu einem Billiglohnland. Für Gewerkschaften, in denen die Mitglieder selbst Arbeitskämpfe und Gelder kontrollieren, für Gewerkschaften die von Staat und Wirtschaft nicht so einfach zu kontrollieren sind, soll in diesem Land kein Platz sein. Dies gilt es zu verändern! Am 1. Mai 2010 gehen wir deshalb auch auf die Straße, um für die Gewerkschaftsfreiheit einzutreten. Wir sehen uns bei den schwarz-roten Fahnen! 1.Mai | 9.30 Uhr | Gewerkschaftsdemonstration | am klassenkämpferischen Block | Wittenbergplatz 4. Trauerzug für den Sozialstaat. Demo in Herford am Sa, 8.5., 11.00 Uhr Mit Joschka Fischer, Angela Merkel, Gerhard Schröder, Guido Westerwelle und Dieter Hundt, dem Chef der Unternehmervereinigung, hatte die Demonstration der Hart-IV-Betroffenen eine illustre Schar von Sargträgern versammelt, die den Sozialstaat zu Grabe trugen. Natürlich waren die Prominenten nicht selbst gekommen, um ihre laut Hartz-IV-Betroffenen "irrsinnige Politik" zu rechtfertigen, sondern Gruppenmitglieder trugen ihre Gesichter als Masken. Gelegentlich warten jedoch Originalzitate der Verfechter des Sozialstaatabbaus aus dem Lautsprecher zu hören. "Bis aufs Hemd" - so das Motto der Demonstration, die am Samstag vom Bahnhof zum Alten Markt zog - werden Hartz-IV-Betroffene ausgezogen. Neben Forderungen an die Bundespolitik wie das Ende von der Zwangsverpflichtung zu Ein-Euro-Jobs, dem Ende von Sanktionen durch die Argen, richtete die Gruppe aber auch Forderungen an die Kommunen. So soll es in der Stadt Herford keine Ein-Euro-Jobs mehr geben und bei der Arge eine Poststelle eingerichtet werden. Für die Inhaber des Wittekindspasses fordert die Gruppe kostenlosen öffentlichen Personennahverkehr, Schulmittelfreiheit, freies Mittagessen in Kita und Schule und ein kostenloses Konto, sowie freien Eintritt in Theater, Schwimmbad, Sportverein und andere Einrichtungen des sozialen und kulturellen Lebens. Auch ein autonomes Arbeitslosenzentrum bleibt weiter ein Ziel der Gruppe. "Mit Kreativität gegen den Sozialraub", lautet das Motto der Gruppe, die an den Samstagen bis zum 8. Mai jeweils ab 11 Uhr mit ihren Forderungen vom Bahnhof in die Stadt ziehen will und dabei auf eine stetig steigende Beteiligung hofft. Quelle: http://www.nwnews.de/lokale_news/herford/herford/3485176_Trauerzug_fuer_den_Sozialstaat.html? em_index_page=3 5. „Remember the Dead – Fight for the Living!” Aufruf zum Workers Memorial Day in Berlin am 28. April Tode – Verstümmelungen – Krankheiten – Vergiftungen – Burnouts – Psychosen – Suizide… Kapitalismus tötet und zerrüttet jährlich die Existenz von Dutzenden Millionen Menschen. Durch Lohnarbeit werden mehr Menschen getötet und verletzt als in Kriegen. Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Alle 15 Sekunden stirbt ein Mensch durch einen Arbeitsunfall (über zwei Millionen im Jahr); über 250 Millionen Menschen erleiden Verletzungen bei der Arbeit; über 150 Millionen entwickeln Berufskrankheiten, fast eine halbe Million wird tödlich vergiftet; die Fälle von Burnout, psychischen Krankheiten und Suiziden aufgrund von Lohnarbeit schießen in die Höhe. Allein in Deutschland sterben drei bis vier Menschen täglich, auf der Arbeit, auf dem Weg dorthin oder an den Spätfolgen von ihr. Täglich ereignen sich hierzulande tausende Arbeitsunfälle. Während global durch nachholende Industrialisierungsprozesse und durch zunehmende Proletarisierung dieser blutige Trend verschärft wird, ist die Zahl der Arbeitsunfälle in Deutschland zuletzt zurückgegangen. Einfach deshalb, weil durch Krise und Kurzarbeit weniger gearbeitet wurde. Dafür nimmt im Klima des wachsenden Leistungsdrucks die Zahl von lohnarbeitsbedingten Burnouts und Psychosen drastisch zu. Die Knochenmühle der besonderen Art stellt in Deutschland die Leiharbeit dar. Das Risiko für LeiharbeiterInnen, einem Arbeitsunfall zum Opfer zu fallen, ist drei Mal so hoch, wie das für Stammbelegschaften, bedingt durch hohe Fluktuationen, erhöhten Profitabilitätsdruck und schlechte Materialausstattung. Auch die psychische Belastung ist für die prekären und gehetzten LeiharbeiterInnen besonders hoch. Gegen all diese Missstände richtet sich der Workers Memorial Day. Alljährlich wird er am 28. April auf der ganzen Welt begangen. An ihm gedenken Menschen der Opfer des kapitalistischen Alltags und kämpfen für sichere Arbeitsbedingungen. Die FAU Berlin schließt sich den globalen Aktivitäten an und ruft zur Beteiligung auf. In einem Stadtrundgang mit Redebeiträgen werden am 28. April in Berlin die drei großen Leiharbeitsverbände sowie die Arbeits- und Wirtschaftsministerien besucht, um auf den brutalen kapitalistischen Alltag aufmerksam zu machen. Los geht’s vor dem Bundesverband Zeitarbeit, in der Friedrichstr. 200 (nahe U6 Stadtmitte), um 15.30 Uhr. Siehe auch: www.leiharbeit-abschaffen.de 6. Pro-NRW entgegentreten - Rassismus keinen Raum geben! Vom 3. bis 8. Mai will die rassistisch-nationalistische Anti-Islam Partei Pro-NRW eine Wahlkampftour durchführen. Diese startet nach Eigenangaben am 3. Mai in Porta Westfalica und setzt sich dann am 3. und 4 Mai durch mehrere Städte Ostwestfalens fort. In diversen Städten sind Gegenaktivitäten geplant. Der Stand dieser Gegenaktivitäten verändert sich eventuell noch kurzfristig. Daher schaut unbedingt noch mal auf diese Website und die unten genannten, die unter den einzelnen Städten verlinkt sind. Dort erfahrt Ihr den aktuellen Stand der Planung. 3. Mai Minden – Markt 10.30 → Infos zu Gegenaktivitäten kommen später Bad Salzuflen – Parkstraße 13.00 → Antifaschistische Mahnwache gegen den angekündigten Informationsstand von "pro NRW". Die Mahnwache wurde von der Initiative gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus organisiert und angemeldet. Bielefeld – Jahnplatz 15.00 → Infos zu Gegenaktivitäten hier. Vorbereitungstreffen am Dienstag, 27.4.20110 um 18.00 im IBZ, Teutoburger Straße 106. Gütersloh – Berliner Platz 17.30 → Infos zu Gegenaktivitäten unter Courage gegen Rechts Gütersloh 4. Mai Paderborn – Rathausplatz 10.30 → Kundgebung von 10.00 Uhr bis 19.00 Uhr auf dem Rathausplatz in Paderborn. Soest – Marktplatz 13.00 → Proteste sind laut Medienberichten geplant; nähere Details sind uns nicht bekannt. Unna – Marktplatz 15.00 → Infos zu Gegenaktivitäten unter Antifa UNited Pro-NRW: Nazis in der Verkleidung einer "Bürgerbewegung" Die "Bürgebewegung" Pro-NRW ist eine Partei, deren Funktionäre eine lange Geschichte in verschiedenen Naziparteien wie der NPD oder den Republikanern haben. Da sie dort wenig Erfolg hatten, haben sie Pro-Köln, später Pro-NRW und Pro-Deutschland gegründet. Pro-NRW konzentriert sich auf Anti-Islam-Propaganda und versteckt seinen Rassimus hinter einer Religionskritik. Wer genauer hinschaut., erkennt jedoch, dass hier Ängste und rassistische Vorurteile geschürt werden. Das dürfen wir nicht zulassen! Den RassistInnen von Pro-NRW die Meinung sagen! Ihnen laustark entgegentreten – Direkt dort, wo sie versuchen, ihre Propaganda zu verbreiten! Kommt am 3. und 4. Mai zu den Kundgebungsplätzen und bringt mit, was Lärm macht! Aus: www.lippe-alternativ.tk/ 7. Am 1. Mai bleibt Berlin nazifrei! Antifa-Blockaden jetzt in Prenzlauer Berg! Seit einigen Tagen ist es "offiziell": Die Nazis wollen am 1. Mai in Prenzlauer Berg ab S-Bhf Bornholmer Straße marschieren: Innensenator Körting hat diese Pläne bestätigt, hüllt sich bezüglich der genauen Route aber weiter in Schweigen. Die wahrscheinliche Strecke führt die Nazis über die Bornholmer Straße und Schönhauser Allee durch die Wichert- und Grellstraße. Wir sind auf diesen Fall vorbereitet und veröffentlichen hier unser angepasstes Szenario. Das Wichtigste zuerst - es gibt 2 neue Anreisetreffpunkte: 1. West-BerlinerInnen reisen jetzt von Alexanderplatz an. Treffpunkt ist hier um 9:00 auf dem Gleis der U2. 2. Ost-BerlinerInnen reisen vom Ostkreuz an, hier ist der Treffpunkt der Ringbahn-Bahnsteig, auch um 9:00. Pünktlichkeit ist hier absolut wichtig! Bitte nehmt die gemeinsame Anreise wahr und schließt euch in Bezugsgruppen von 3-10 Leuten zusammen. Achtet auf Infos, die an den Treffpunkten verteilt werden! Hier erfahrt hier den neuesten Stand und die aktuellsten Pläne. Wir werden gemeinsam zu den verschiedenen Punkten rund um den Nazi-Auftaktort anreisen und den Aufmarsch blockieren. Vor Ort in Prenzlauer Berg gibt es je einen Blockadepunkt auf der Ost- und auf der Westseite des S-Bhf. Bornholmer Straße. Die Kundgebung an Punkt 3 dient wie bisher als zusätzlicher Anlaufpunkt. Achtet besonders kurz vor dem 1. Mai auf aktuelle Ankündigungen und informiert euch weiterhin auf dieser Homepage sowie auf der Seite der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus Berlin. Zudem organisiert das Bündnis "1. Mai Nazifrei!" am Mittwoch, den 28.04.2010 eine zentrale Info- und Update-Veranstaltung um 19.00 Uhr im ND-Gebäude (Franz-Mehring Platz 1, 10243 Berlin, Nähe Ostbahnhof und U-Bhf. Weberwiese / U5). Dort wird nochmal der letzte Stand vermittelt - wir würden uns freuen, wenn ihr kommt. Imformiert euch am 1. Mai! Unter: Infotelefon: 030/34712108 Twitter: twitter.com/1mai_nazifrei WAP-Ticker: 1mai.sytes.net 8. Nein zur Repression gegen die CNT-Sektion in Paris Aufruf der CNT-F zur Unterstützung gefeuerter Beschäftigter einer Kinderbetreuungseinrichtung von "People & Baby" in Paris Nach einem Streik für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen und die Durchsetzung eines anderen Konzeptes in der im 13. Bezirk von Paris gelegenen, vom Unternehmen "People & Baby" geführten Kinderbetreuungseinrichtung Giono, haben vor wenigen Tagen sechs Beschäftigte ihr Entlassungsschreiben erhalten. Erst kürzlich hatten sie hier eine Gewerkschaftssektion ins Leben gerufen. Seite der CNT-F zum Konflikt: peopleandbaby-enlutte Als Begründung für die Entlassung schob die Direktion von "People & Baby" nun hygienisches Verhalten am Arbeitsplatz vor. Weder hatten die betroffenen Beschäftigten bis dahin diesbezügliche Sanktionen erfahren noch war diese Frage überhaupt in einem Gespräch Thema gewesen. Die Arbeitsgesundheitsbehörde gab an, dass die Umstände, die den Beschäftigten zur Last gelegt werden, in Wirklichkeit Sache der Direktion seien. Die Arbeitsaufsichtsbehörde schickte ein Schreiben an die Direktion mit der Aufforderung, ihre Sanktionen zurückzunehmen. Auch die Eltern sprachen den Beschäftigten ihre Unterstützung aus. Sie zeigten sich bestürzt darüber, dass ihre Kinder völlig Unbekannten anvertraut werden sollen, zumal sie mit dem aktuellen Team und deren pädagogischer Arbeit äußerst zufrieden waren. Trotzdem bekräftigte die Direktion Ende letzter Woche, dass sie die Mehrheit der Beschäftigten des Giono Kindertageszentrums kündigen wird. Diesen Angriff seitens der Geschäftsleitung müssen wir beantworten! Bereits seit einer Woche führen die Pariser Syndikate der anarchosyndikalistischen CNT-F vielfältige Protestaktionen durch. Nun ruft die Gewerkschaft zu einer internationalen Protestkampagne auf. Deshalb: Unterstützt die gefeuerten Beschäftigten, sendet Protestmails an die Direktion von "People & Baby"! Anschreiben an: Die CNT-F hat dazu ein kurzes Protestschreiben vorbereitet (Text siehe Kasten). Sendet es bitte an folgende Adressen: [email protected] [email protected] [email protected] Kopie an: Unbedingt beachten: Damit die betroffenen Beschäftigten überhaupt von eurer Solidarität erfahren, schreibt ins BCC-Feld eurer Protestmails bitte auch folgende Emailadressen: [email protected] [email protected] Entwurf Protestmail (bitte auf Französisch schicken) Nous exigeons la réintégration immédiate, à la halte garderie Giono, de toutes les salariées licenciées. Un coup contre un et un coup contre tous. (Name Absender / Gruppe)“ 9. Soliaktionen für entlassene CNT-Leiharbeitskollegin Am 9. April fanden in u.a. in Bonn und Frankfurt/Main Proteste vor Filialen des LeiharbeitsKonzerns „usg people group“ statt. Bei den Aktionen ging es um die Unterstützung einer Genossin der spanischen CNT in Zaragoza, die von der dortigen Konzernfiliale, der Firma „start people“, vor die Tür gesetzt worden war, weil sie sich für ihre elementarsten Rechte als Arbeiterin eingesetzt hatte. Zu den Aktionen aufgerufen hatten lokale Gruppen der FAU und der ASJ im Rahmen eines Aktionstages der IAA. Hintergrund In November lezten Jahres hat die Zeitarbeitsfirma „Start People“ ihren Arbeitern bei „Qualytel“ mitgeteilt, dass sie ihnen aufund eines Fehlers im Arbeitsvertrag zu viel bezahlt hätte. Im Vertrag war ein Stundenlohn von 7,99 Euro vereinbart. Mehrere ArbeiterInnen, die sich an die anarcho-syndikalistische Gewerkschaft CNT gewandt hatten, weigerten sich, eine vorbereitete Erklärung zu unterschreiben, in dem sie auf das zu viel bezahlte Geld verzichten und einem auf 7,27 Euro gekürzten Stundenlohn zustimmen sollten. Die CNT forderte die Geschäftsführung von „Start People“ auf, mit ihr über eine Lösung zu sprechen, die Firma antwortete jedoch nicht. Einem Mitglied der CNT wurde stattdessen der Arbeitsvertrag nicht verlängert, nur weil sie ihre Mindestrechte forderte. Allen anderen ArbeiterInnen, die mit ihr angefangen hatten zu arbeiten, bekamen eine Vertragsverlängerung. In einem Einigungsverfahren erkannte die Firma die Kündigung denn auch als unrechtmäßig an und erklärte sich zur Zahlung einer Abfindung bereit. Die Genossin besteht jedoch auf einer Weiterbeschäftigung. Dies um so mehr, als der Arbeitsvertrag unter dem Vorwand abgeschlossen wurde, es handele sich um einen befristeten Einsatz bei Qualytel, obwohl es in Wirklichkeit um Dauerstellen handelte. Zur Unterstützung der Forderung fand Ende März in Spanien bereits ein Aktionstag in verschiedenen Städten statt. „Start People“ ist eine der vielen Leiharbeits-Firmen der „usg people group“, einem er größten europäischen Zeitarbeits-Konzerne. Die CNT Zaragoza hatte deshalb für den 9. April um Solidaritätsaktionen in verschiedenen europäischen Ländern gebeten. 10. Lesetipps: a) Rudolf Rocker: Anarcho-Syndikalismus Rudolf Rockers „Anarcho-Syndikalismus“ wurde im Jahre 1937 auf Drängen Emma Goldmans verfasst. Zur Unterstützung der spanischen Sozialen Revolution, die von einer Millionen ArbeiterInnen umfassenden anarchosyndikalistischen Bewegung getragen wurde, sollte eine Schrift aufgelegt werden, die der nicht-spanischen Öffentlichkeit erklären sollte, was Anarcho-Syndikalismus ist, und welche Ziele er verfolgt. Was lag näher, als einen der profundesten Theoretiker und Organisatoren der Bewegung selber dazu zu Wort kommen zu lassen? In der ihm eigenen leicht verständlichen Darstellung verfasste Rudolf Rocker in kürzester Zeit diesen umfassenden, grundsätzlichen Text. Deutsche Erstveröffentlichung durch Syndikalismus.tk (vollständige 92-Seitige Leseversion oder Druckfassung Teil 1 und 2 auf http://klassenkampf.uuuq.com/) b) H. Grau-Maiwald: Aus dem Takt Organisations- und Arbeitskampfformen traditioneller Gewerkschaften haben sich längst überlebt. Deshalb ist es Zeit, andere Wege zu gehen. Für das Gesundheitssystem gilt dies in besonderem Maße. Das Tätigkeitsfeld, die Verantwortung für Menschen, hindert Beschäftigte oft genug an der Entfaltung vorhandener Möglichkeiten. Das Unvermögen zentralistischer Gewerkschaften tritt nur hinzu. Selbst bei gutem Willen. Anhand von Beispielen lenkt der Autor deshalb den Fokus auf unkonventionelle Herangehensweisen an Konflikte. Die Vorzüge basisgewerkschaftlicher Ansätze werden offenbar. Unter Umgehung traditionell-gewerkschaftlicher Vermittlung konnten in der Vergangenheit kleine Gruppen von Beschäftigten direkte Erfolge erzielen. Aufgezeigt wird, wie die Anwendung alternativer Kampfformen auch großen Organisationen zu ungeahntem Druckpotential verhilft. Am Ende geht es um die alles entscheidende Frage, wie sich selbst unter ungünstigsten Ausgangsbedingungen heute verbindliche Betriebsarbeit entfalten lässt. Syndikat A Medienvertrieb, 2,-€ 11. Direkte Aktion #199 (Mai/Juni 2010) erschienen Die neue Ausgabe des anarcho-syndikalistischen Fachblattes für Klassenkampf, Streik, Kultur und Kreuzworträtsel gibt es jetzt im gut sortierten Fachhandel und natürlich per Postwurfsendung (Abonnement oder Probeheft). In OWL gibt es die DA, soweit uns bekannt, zur Zeit in: Bielefeld: Eulenspiegel, Hagenbruchstr. 7, 33602 Bielefeld Kontakte: www.direkteaktion.org oder www.fau.org/da 12. Join the Union – FAU Lokalföderation Bielefeld/OWL FAU Bielefeld, c/o Bürgerwache, Rolandstr.16, 33615 Bielefeld eMail: faubi(ät)fau.org, Web: www.fau-bielefeld.tk IT´S TIME TO ORGANIZE Die FAU ist eine anarcho-syndikalistische Gewerkschaftsföderation, die aus lokalen Syndikaten und Gruppen besteht. Wo es welche gibt, erfährst du im Verzeichnis vor Ort oder im Betrieb. Infos wie Du bei uns mitmachen kannst, findest Du in unseren Statuten und bei Über uns Links ● ● •