Newsletter 05.2010 der Freien ArbeiterInnen Union (FAU) Bielefeld

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Newsletter 05.2010 der Freien ArbeiterInnen Union (FAU) Bielefeld
Newsletter 05.2010
der Freien ArbeiterInnen Union (FAU) Bielefeld
FÜR EINE KÄMPFERISCHE GEWERKSCHAFT !!!
1. Polit-Punk Show mit Star Fucking Hipsters,
The Class War Kids & From the Depths in der
Weberei in Gütersloh am Mittwoch, 5. Mai
2. Aktionen gegen Leiharbeit, Niedriglohn
und Hartz IV
3. Verboten kämpferisch. Für eine andere
Gewerkschaftsidee. Aufruf der FAU Berlin zum
1. Mai
4. Trauerzug für den Sozialstaat. Demo in
Herford am Sa, 8.5., 11.00 Uhr
5. „Remember the Dead – Fight for the
Living!” Aufruf zum Workers Memorial Day in
Berlin
6. Pro-NRW entgegentreten - Rassismus
keinen Raum geben!
7. Am 1. Mai bleibt Berlin nazifrei!
Antifa-Blockaden jetzt in Prenzlauer Berg!
8. Nein zur Repression gegen die CNT(F)Sektion in Paris
9. Soliaktionen für entlassene CNT(E)Leiharbeitskollegin in Zaragoza
10. Lesetipps:
a) Rudolf Rocker: Anarcho-Syndikalismus
b) H. Grau-Maiwald: Aus dem Takt
11. Direkte Aktion #199 (Mai/Juni 2010) erschienen
12. Join the Union – FAU Lokalföderation Bielefeld/OWL
1. Polit-Punk Show mit Star Fucking Hipsters, The
Class War Kids & From the Depths
Mi. 05.05.10
Star Fucking Hipsters -Leftover Crack Side-Project - (Punk /
USA)
The Class War Kids - (Melodic-Polit-Punk / Canada)
From the Dephts (Anarchist-Punk / USA)
Außerdem: Infostand der FAU & Merchandise-Stand von Fire and Flames aus Göttingen
Veranstaltungsort:
Werk II @ Weberei
Bogenstr. 1-8
33330 Gütersloh
Einlass: 20.00 Uhr
Beginn: 20.30 Uhr pünktlich!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Ein Abend voller politischer Punk-Musik, wird am Mi.
05.05.2010 im Werk II der Weberei in Gütersloh
geboten. Auf Einladung der antifaschistischen
Kulturinitiative „Cable Street Beat“, in
Zusammenarbeit mit der Weberei, stehen die Star Fucking Hipster, The Class War Kids und
From the Depths auf der Bühne.
Die Star Fucking Hipsters sind eine neue Band von Stza, der mit Bands wie Leftöver Crack oder
Chocking Victim bekannt wurde. Die Fans der alten Bands können sich freuen, da die SFH
durchaus an die anderen Bands des Sängers anschließen, wobei man von einer Kopie definitiv
nicht sprechen kann. Unverkennbar ist natürlich der krächzende Gesang von Stza, der auch
hier mit zwar melodischen jedoch oftmals ruppigen Punk-Songs gepaart wird. Der größte
Unterschied zu den anderen Bands von Stza liegt wohl in der zweiten (weiblichen)
Gesangsstimme. Aber auch die anderen Bandmitglieder sind keine Neulinge: Ara Babajian (The
Slackers), Frank Piegaro (The Degenerics), Yula Beeri (World Inferno Friendship Society) und
Nico De Gaillo (Another Dying Democracy) geben sich hier die Ehre. Mainstreamtauglich ist das
Ganze ab kein Stück. Es ist eigentlich verwunderlich, dass die erste Veröffentlichung auf dem
bekannten Label Fat Wreck erschienen ist. Nach dem Erfolg der ersten Platte, melden sich die
Amis überraschend schnell zurück um mit Never Rest In Peace erneut den Gipfel des PunkrockOlymps zu erklimmen. Sie legen mit ihrem Zweitwerk erneut eine veritable Scheibe vor, die im
Vergleich zum Debüt noch eine Ecke wilder erscheint. Dabei ist der Crust-Anteil gestiegen, wird
mit den vorhandenen Melodic-Punk-Einflüssen wunderbar kombiniert und dazu die (meist)
male/female Vocals von Nico und Gitarrist Sturg. Der Platte hört man das viele Touren des
letzten Jahres an, alles wirkt noch frischer, wilder und gereifter als auf dem Debüt. Fazit: Für
Freunde von Leftöver Crack und Chocking Victim ein absolutes Muss.
Als zweite Band werden „The Class War Kids“ aus Newfoundland, Kanada auf ihrer ersten
Europa-Tour einen halt in Gütersloh machen. Neben Shows in Paris, auf dem Fire and Flames
Festival in Göttingen und der Anarchist Bookfair in Stockholm werden sie auch in Gütersloh
beweisen, das sie live mehr als überzeugen können. „The Class War Kids“ machen musikalisch
sehr eingängigen und textlich politischen Melodic-Punk. Auf ihrer Homepage verkünden sie;
„[they] deal in songs of anger and songs of joy, songs of defiance, and songs of dissent. Its
mood music for the movement and part of the soundtrack to the struggle. Its for those on the
blockades, the barricades, the front-line and the picket lines“ verkünden sie selber so
sympathisch auf ihrer seite.
Den Opener des Abends bestreiten „From the Depths“ aus den USA. Bei ihnen fühlt man sich in
die Zeit zurückversetzt, in der anarchistischer Punk von Bands wie Crass, Chumbawamba und
den Contropotere charakterisiert wurde. Die Songs verbinden langsamen und schnellen
Hardcore mit rauen Gesang und hin und wieder auch mal einem Element aus traditionellen
italienischen anarchistischen Folk-Balladen.
2. Aktionen gegen Leiharbeit, Niedriglohn und Hartz IV
Fast 150 TeilnehmerInnen demonstrierten gestern lautstark in der Frankfurter Innenstadt für die
Abschaffung der Leiharbeit und gegen Hartz IV. Aufgerufen hatte die Gewerkschaft FAU
Frankfurt im Rahmen der Kampagne "3..2..1.. Uns! Kapitalismus abschaffen".
Ausgestattet mit Informationsmaterial über die besondere Ausbeutung in
Leiharbeitsverhältnissen sowie über Hartz IV als Druckmittel, Menschen in die Leiharbeit zu
zwingen, bewegte sich der kleine Demonstrationszug quer durch die Innenstadt vorbei an
zahlreichen Leiharbeitfirmen, vor denen Kundgebungen abgehalten wurden.
Die Forderung, Leiharbeit abzuschaffen stieß auf breite Zustimmung bei den PassantInnen.
Manche mußten selbst schon für Leihfirmen arbeiten, oder haben Bekannte, die sich unter
schlechten Bedingungen von Menschenhändlern vermieten lassen müssen.
Auch die Sorge, selbst nach der Kündigung aus einem regulären Arbeitsverhältnis gezwungen
zu sein, einen miserabel bezahlten Job anzunehmen, von dem sich die Existenz nicht mehr
ohne aufstockende Sozialleistungen bestreiten läßt, war bei vielen PassantInnen präsent.
Am gleichen Tag fanden auch in weiteren Städten Deutschlands Aktionen gegen die Leiharbeit
statt.
In Hannover ging die FAU zum Beispiel unbeabsichtigt gegen MitarbeiterInnen einer
Leiharbeitfirma in's Rennen. Diese hatten sich zufällig zur gleichen Zeit vor der Arbeitsagentur
eingefunden, um im Auftrag ihres Arbeitgebers neue Arbeitskräfte zu rekrutieren.
Der Punkt ging am Ende an die Mitglieder der FAU-Hannover: Die Reaktion der Angesprochenen
war durchweg positiv, immer wieder kam es zu anregenden Gesprächen. Einige Erwerbslose,
die ein Flugblatt erhalten hatten, verzichteten anschließend dankend darauf, mit den
VertreterInnen der Leiharbeitsfirma zu sprechen.
Auch in Bonn gab es unter dem Motto "Rücken krumm, Taschen leer, Leiharbeit Danke sehr!"
Proteste gegen die Leiharbeit. Zusätzlich bekundeten Mitglieder die FAU und der ASJ Bonn vor
der Leiharbeitsfirma "Unique" in Bonn ihre Solidarität mit einem Arbeitskampf der spanischen
CNT in Zaragossa bei "Start People". Beide Firmen sind Töchter des holländischen Leihkonzerns
"USG People".
Aus den anderen Städten, wie Nürnberg, Bremerhaven usw, liegen derzeit noch keine
Informationen vor.
Bereits am Donnerstag hatten zwei dutzend AktivistInnen in Düsseldorf einen Spontanbesuch
bei einem Treffen des Bundesverband Zeitarbeit (BZA) durchgeführt und dafür gesorgt, dass
den Damen und Herren vom BZA das Essen im Halse stecken blieb. Vor der Tür wurden
Transparente entrollt und im Gebäude Flugblätter gegen den Menschenhandel verteilt.
In Frankfurt bildete die Aktion einen weiteren Auftakt für die Demonstration am 30. April, zu der
ein Bündnis aus FAU-GewerkschafterInnen, antikapitalistischen und antifaschistischen Gruppen
in Anspielung auf die Abwrackprämie unter dem Motto "Kapitalismus abwracken!" aufruft.
Weitere Informationen:
krise.blogsport.de - www.leiharbeit-abschaffen.de - www.soziale-unruhen.net
3. Verboten kämpferisch. Für eine andere Gewerkschaftsidee.
Aufruf der FAU Berlin zum 1. Mai
Zur Steigerung von Gewinnen braucht die Wirtschaft Arbeitskräfte, die möglichst billig und lang
arbeiten. Dies spüren wir Tag für Tag. Dieser Druck führt vermehrt zur Auflösung von sicheren
Arbeitsplätzen. Gleichzeitig werden „atypische“ Beschäftigungen ausgeweitet – Leiharbeit und
Befristung, Scheinselbstständigkeit und Freiberuflichkeit, Mini- und Ein-Euro-Jobs. Egal ob noch
sicher oder schon prekär: Der Klassenkampf von oben lässt uns keine Ruhe.
Um uns dagegen wehren zu können, müssen wir uns überbetrieblich zusammenschließen um
Durchsetzungskraft zu gewinnen. Dabei stellt sich die Situation in den Betrieben sehr
unterschiedlich dar. Gemeinsam sind ihnen Arbeitshetze, die Angriffe auf die Lohnstandards
und die Mitbestimmung. Die konkreten Konflikt- und Lösungsansätze können jedoch von
Betrieb zu Betrieb, von Branche zu Branche sehr verschieden sein.
Die zentralistischen DGB-Gewerkschaften sind verknöchert und unfähig, sich auf die
Veränderungen der letzten Jahrzehnte einzustellen. Nicht nur das: Sie haben zum Beispiel
Verschlechterungen wie die Hartz-Gesetze aktiv mitgestaltet und die Leiharbeit mit
Dumpinglohntarifen hoffähig gemacht. Von dieser Seite ist zu oft keine Hilfe zu erwarten.
Ein Ausweg aus dieser Misere können selbstorganisierte, kämpferische Gewerkschaften sein,
Gewerkschaften die Hilfe zur Selbsthilfe anbieten, Gewerkschaften in denen die
Lohnabhängigen das Sagen haben und nicht die Funktionäre, Gewerkschaften, die auf eine
grundlegende Veränderung der Gesellschaft abzielen und nicht nur Sachverwalterinnen der
Lohnabhängigen sind – Organisationen wie die Freie Arbeiterinnen- und Arbeiter-Union (FAU).
Doch: Der FAU Berlin wurde in einem laufenden Konflikt gegen prekäre Arbeitsbedingungen mit
der «Neue Babylon Berlin GmbH» verboten, Arbeitskampfmittel gegen diese einzusetzen.
Anfang Januar 2010 wurde ihr durch das Landgericht Berlin sogar verboten, sich überhaupt als
„Gewerkschaft“ oder „Basis-Gewerkschaft“ zu bezeichnen. Dies ist der vorläufige Höhepunkt
einer Reihe von Versuchen des Kinobetreibers, juristisch gegen die stärkste und aktivste
Arbeitnehmervereinigung im Betrieb vorzugehen.
Den Mitgliedern der FAU Berlin soll damit die gewerkschaftliche Arbeit im Betrieb verwehrt
werden. Es soll verhindert werden, dass die Organisation ihre Mitglieder vor Ort effektiv
unterstützen kann. Sollte sich die FAU Berlin weiterhin als Gewerkschaft bezeichnen, kann sie
mit einer Geldstrafe von bis zu 250.000€ rechnen, oder ersatzweise Haft für ihre Sekretäre – bis
zu sechs Monaten.
Diese Urteile liefern die juristische Schablone dafür, die Arbeit von Basisgewerkschaften in
Deutschland generell zu illegalisieren. Denn dieser Angriff kommt einem Gewerkschaftsverbot
gleich. Es ist nicht nur ein Angriff gegen die FAU Berlin, sondern gegen jede Form der
unabhängigen Basisorganisierung in der BRD. Beschäftigten wird so die Entscheidungsfreiheit
genommen, wie sie sich organisieren wollen.
Im Gegensatz zu vielen anderen europäischen Ländern mit einer pluralistischen und
kämpferischen Gewerkschaftslandschaft ist die Auswahl hierzulande eher überschaubar. Die
Folge: Fast nirgendwo gab es so wenig Widerstand gegen die Abwälzung der Krise auf die
Lohnabhängigen wie in Deutschland. Überhaupt entwickelt sich die BRD zunehmend zu einem
Billiglohnland. Für Gewerkschaften, in denen die Mitglieder selbst Arbeitskämpfe und Gelder
kontrollieren, für Gewerkschaften die von Staat und Wirtschaft nicht so einfach zu kontrollieren
sind, soll in diesem Land kein Platz sein. Dies gilt es zu verändern!
Am 1. Mai 2010 gehen wir deshalb auch auf die Straße, um für die Gewerkschaftsfreiheit
einzutreten.
Wir sehen uns bei den schwarz-roten Fahnen!
1.Mai | 9.30 Uhr | Gewerkschaftsdemonstration | am klassenkämpferischen Block
| Wittenbergplatz
4. Trauerzug für den Sozialstaat. Demo in Herford am Sa, 8.5., 11.00 Uhr
Mit Joschka Fischer, Angela Merkel, Gerhard Schröder, Guido Westerwelle und Dieter Hundt,
dem Chef der Unternehmervereinigung, hatte die Demonstration der Hart-IV-Betroffenen eine
illustre Schar von Sargträgern versammelt, die den Sozialstaat zu Grabe trugen. Natürlich
waren die Prominenten nicht selbst gekommen, um ihre laut Hartz-IV-Betroffenen "irrsinnige
Politik" zu rechtfertigen, sondern Gruppenmitglieder trugen ihre Gesichter als Masken.
Gelegentlich warten jedoch Originalzitate der Verfechter des Sozialstaatabbaus aus dem
Lautsprecher zu hören.
"Bis aufs Hemd" - so das Motto der Demonstration, die am Samstag vom Bahnhof zum Alten
Markt zog - werden Hartz-IV-Betroffene ausgezogen. Neben Forderungen an die Bundespolitik wie
das Ende von der Zwangsverpflichtung zu Ein-Euro-Jobs, dem Ende von Sanktionen durch die
Argen, richtete die Gruppe aber auch Forderungen an die Kommunen. So soll es in der Stadt
Herford keine Ein-Euro-Jobs mehr geben und bei der Arge eine Poststelle eingerichtet werden.
Für die Inhaber des Wittekindspasses fordert die Gruppe kostenlosen öffentlichen
Personennahverkehr, Schulmittelfreiheit, freies Mittagessen in Kita und Schule und ein
kostenloses Konto, sowie freien Eintritt in Theater, Schwimmbad, Sportverein und andere
Einrichtungen des sozialen und kulturellen Lebens. Auch ein autonomes Arbeitslosenzentrum
bleibt weiter ein Ziel der Gruppe. "Mit Kreativität gegen den Sozialraub", lautet das Motto der
Gruppe, die an den Samstagen bis zum 8. Mai jeweils ab 11 Uhr mit ihren Forderungen vom
Bahnhof in die Stadt ziehen will und dabei auf eine stetig steigende Beteiligung hofft.
Quelle: http://www.nwnews.de/lokale_news/herford/herford/3485176_Trauerzug_fuer_den_Sozialstaat.html?
em_index_page=3
5. „Remember the Dead – Fight for the Living!”
Aufruf zum Workers Memorial Day in Berlin am 28. April
Tode – Verstümmelungen – Krankheiten – Vergiftungen – Burnouts – Psychosen – Suizide…
Kapitalismus tötet und zerrüttet jährlich die Existenz von Dutzenden Millionen Menschen. Durch
Lohnarbeit werden mehr Menschen getötet und verletzt als in Kriegen.
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Alle 15 Sekunden stirbt ein Mensch durch einen
Arbeitsunfall (über zwei Millionen im Jahr); über 250 Millionen Menschen erleiden Verletzungen
bei der Arbeit; über 150 Millionen entwickeln Berufskrankheiten, fast eine halbe Million wird
tödlich vergiftet; die Fälle von Burnout, psychischen Krankheiten und Suiziden aufgrund von
Lohnarbeit schießen in die Höhe. Allein in Deutschland sterben drei bis vier Menschen täglich,
auf der Arbeit, auf dem Weg dorthin oder an den Spätfolgen von ihr. Täglich ereignen sich
hierzulande tausende Arbeitsunfälle.
Während global durch nachholende Industrialisierungsprozesse und durch zunehmende
Proletarisierung dieser blutige Trend verschärft wird, ist die Zahl der Arbeitsunfälle in
Deutschland zuletzt zurückgegangen. Einfach deshalb, weil durch Krise und Kurzarbeit weniger
gearbeitet wurde. Dafür nimmt im Klima des wachsenden Leistungsdrucks die Zahl von
lohnarbeitsbedingten Burnouts und Psychosen drastisch zu.
Die Knochenmühle der besonderen Art stellt in Deutschland die Leiharbeit dar. Das Risiko für
LeiharbeiterInnen, einem Arbeitsunfall zum Opfer zu fallen, ist drei Mal so hoch, wie das für
Stammbelegschaften, bedingt durch hohe Fluktuationen, erhöhten Profitabilitätsdruck und
schlechte Materialausstattung. Auch die psychische Belastung ist für die prekären und
gehetzten LeiharbeiterInnen besonders hoch.
Gegen all diese Missstände richtet sich der Workers Memorial Day. Alljährlich wird er am 28.
April auf der ganzen Welt begangen. An ihm gedenken Menschen der Opfer des kapitalistischen
Alltags und kämpfen für sichere Arbeitsbedingungen. Die FAU Berlin schließt sich den globalen
Aktivitäten an und ruft zur Beteiligung auf. In einem Stadtrundgang mit Redebeiträgen werden
am 28. April in Berlin die drei großen Leiharbeitsverbände sowie die Arbeits- und
Wirtschaftsministerien besucht, um auf den brutalen kapitalistischen Alltag aufmerksam zu
machen.
Los geht’s vor dem Bundesverband Zeitarbeit, in der Friedrichstr. 200 (nahe U6 Stadtmitte), um
15.30 Uhr.
Siehe auch: www.leiharbeit-abschaffen.de
6. Pro-NRW entgegentreten - Rassismus keinen Raum geben!
Vom 3. bis 8. Mai will die rassistisch-nationalistische Anti-Islam Partei Pro-NRW eine
Wahlkampftour durchführen. Diese startet nach Eigenangaben am 3. Mai in Porta Westfalica
und setzt sich dann am 3. und 4 Mai durch mehrere Städte Ostwestfalens fort.
In diversen Städten sind Gegenaktivitäten geplant. Der Stand dieser Gegenaktivitäten
verändert sich eventuell noch kurzfristig. Daher schaut unbedingt noch mal auf diese Website
und die unten genannten, die unter den einzelnen Städten verlinkt sind. Dort erfahrt Ihr den
aktuellen Stand der Planung.
3. Mai
Minden – Markt 10.30 → Infos zu Gegenaktivitäten kommen später
Bad Salzuflen – Parkstraße 13.00 → Antifaschistische Mahnwache gegen den angekündigten
Informationsstand von "pro NRW". Die Mahnwache wurde von der Initiative gegen
Fremdenfeindlichkeit und Rassismus organisiert und angemeldet.
Bielefeld – Jahnplatz 15.00 → Infos zu Gegenaktivitäten hier. Vorbereitungstreffen am Dienstag,
27.4.20110 um 18.00 im IBZ, Teutoburger Straße 106.
Gütersloh – Berliner Platz 17.30 → Infos zu Gegenaktivitäten unter Courage gegen Rechts
Gütersloh
4. Mai
Paderborn – Rathausplatz 10.30 → Kundgebung von 10.00 Uhr bis 19.00 Uhr auf dem
Rathausplatz in Paderborn.
Soest – Marktplatz 13.00 → Proteste sind laut Medienberichten geplant; nähere Details sind uns
nicht bekannt.
Unna – Marktplatz 15.00 → Infos zu Gegenaktivitäten unter Antifa UNited
Pro-NRW: Nazis in der Verkleidung einer "Bürgerbewegung"
Die "Bürgebewegung" Pro-NRW ist eine Partei, deren Funktionäre eine lange Geschichte in
verschiedenen Naziparteien wie der NPD oder den Republikanern haben. Da sie dort wenig
Erfolg hatten, haben sie Pro-Köln, später Pro-NRW und Pro-Deutschland gegründet.
Pro-NRW konzentriert sich auf Anti-Islam-Propaganda und versteckt seinen Rassimus hinter
einer Religionskritik. Wer genauer hinschaut., erkennt jedoch, dass hier Ängste und rassistische
Vorurteile geschürt werden.
Das dürfen wir nicht zulassen!
Den RassistInnen von Pro-NRW die Meinung sagen!
Ihnen laustark entgegentreten – Direkt dort, wo sie versuchen, ihre Propaganda zu
verbreiten!
Kommt am 3. und 4. Mai zu den Kundgebungsplätzen und bringt mit, was Lärm macht!
Aus: www.lippe-alternativ.tk/
7. Am 1. Mai bleibt Berlin nazifrei!
Antifa-Blockaden jetzt in Prenzlauer Berg!
Seit einigen Tagen ist es "offiziell": Die Nazis wollen am 1. Mai in Prenzlauer Berg ab S-Bhf
Bornholmer Straße marschieren: Innensenator Körting hat diese Pläne bestätigt, hüllt sich
bezüglich der genauen Route aber weiter in Schweigen. Die wahrscheinliche Strecke führt die
Nazis über die Bornholmer Straße und Schönhauser Allee durch die Wichert- und Grellstraße.
Wir sind auf diesen Fall vorbereitet und veröffentlichen hier unser angepasstes Szenario.
Das Wichtigste zuerst - es gibt 2 neue Anreisetreffpunkte:
1. West-BerlinerInnen reisen jetzt von Alexanderplatz an. Treffpunkt ist hier um 9:00 auf dem
Gleis der U2.
2. Ost-BerlinerInnen reisen vom Ostkreuz an, hier ist der Treffpunkt der Ringbahn-Bahnsteig,
auch um 9:00.
Pünktlichkeit ist hier absolut wichtig! Bitte nehmt die gemeinsame Anreise wahr und schließt
euch in Bezugsgruppen von 3-10 Leuten zusammen. Achtet auf Infos, die an den Treffpunkten
verteilt werden! Hier erfahrt hier den neuesten Stand und die aktuellsten Pläne. Wir werden
gemeinsam zu den verschiedenen Punkten rund um den Nazi-Auftaktort anreisen und den
Aufmarsch blockieren.
Vor Ort in Prenzlauer Berg gibt es je einen Blockadepunkt auf der Ost- und auf der Westseite
des S-Bhf. Bornholmer Straße. Die Kundgebung an Punkt 3 dient wie bisher als zusätzlicher
Anlaufpunkt.
Achtet besonders kurz vor dem 1. Mai auf aktuelle Ankündigungen und informiert euch
weiterhin auf dieser Homepage sowie auf der Seite der Mobilen Beratung gegen
Rechtsextremismus Berlin.
Zudem organisiert das Bündnis "1. Mai Nazifrei!" am Mittwoch, den 28.04.2010 eine zentrale
Info- und Update-Veranstaltung um 19.00 Uhr im ND-Gebäude (Franz-Mehring Platz 1, 10243
Berlin, Nähe Ostbahnhof und U-Bhf. Weberwiese / U5). Dort wird nochmal der letzte Stand
vermittelt - wir würden uns freuen, wenn ihr kommt.
Imformiert euch am 1. Mai! Unter: Infotelefon: 030/34712108
Twitter: twitter.com/1mai_nazifrei WAP-Ticker: 1mai.sytes.net
8. Nein zur Repression gegen die CNT-Sektion in Paris
Aufruf der CNT-F zur Unterstützung gefeuerter Beschäftigter einer
Kinderbetreuungseinrichtung von "People & Baby" in Paris
Nach einem Streik für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen und die
Durchsetzung eines anderen Konzeptes in der im 13. Bezirk von Paris
gelegenen, vom Unternehmen "People & Baby" geführten
Kinderbetreuungseinrichtung Giono, haben vor wenigen Tagen sechs
Beschäftigte ihr Entlassungsschreiben erhalten. Erst kürzlich hatten sie hier eine
Gewerkschaftssektion ins Leben gerufen.
Seite der CNT-F zum Konflikt: peopleandbaby-enlutte
Als Begründung für die Entlassung schob die Direktion von "People & Baby" nun hygienisches
Verhalten am Arbeitsplatz vor. Weder hatten die betroffenen Beschäftigten bis dahin
diesbezügliche Sanktionen erfahren noch war diese Frage überhaupt in einem Gespräch Thema
gewesen. Die Arbeitsgesundheitsbehörde gab an, dass die Umstände, die den Beschäftigten
zur Last gelegt werden, in Wirklichkeit Sache der Direktion seien. Die Arbeitsaufsichtsbehörde
schickte ein Schreiben an die Direktion mit der Aufforderung, ihre Sanktionen zurückzunehmen.
Auch die Eltern sprachen den Beschäftigten ihre Unterstützung aus. Sie zeigten sich bestürzt
darüber, dass ihre Kinder völlig Unbekannten anvertraut werden sollen, zumal sie mit dem
aktuellen Team und deren pädagogischer Arbeit äußerst zufrieden waren.
Trotzdem bekräftigte die Direktion Ende letzter Woche, dass sie die Mehrheit der Beschäftigten
des Giono Kindertageszentrums kündigen wird.
Diesen Angriff seitens der Geschäftsleitung müssen wir beantworten!
Bereits seit einer Woche führen die Pariser Syndikate der anarchosyndikalistischen CNT-F
vielfältige Protestaktionen durch. Nun ruft die Gewerkschaft zu einer internationalen
Protestkampagne auf.
Deshalb: Unterstützt die gefeuerten Beschäftigten, sendet Protestmails an die Direktion von
"People & Baby"!
Anschreiben an:
Die CNT-F hat dazu ein kurzes Protestschreiben vorbereitet (Text siehe Kasten). Sendet es bitte
an folgende Adressen:
[email protected]
[email protected]
[email protected]
Kopie an:
Unbedingt beachten: Damit die betroffenen Beschäftigten überhaupt von eurer Solidarität
erfahren, schreibt ins BCC-Feld eurer Protestmails bitte auch folgende Emailadressen:
[email protected]
[email protected]
Entwurf Protestmail (bitte auf Französisch schicken)
Nous exigeons la réintégration immédiate, à la halte garderie Giono, de toutes les salariées
licenciées.
Un coup contre un et un coup contre tous.
(Name Absender / Gruppe)“
9. Soliaktionen für entlassene CNT-Leiharbeitskollegin
Am 9. April fanden in u.a. in Bonn und Frankfurt/Main Proteste vor Filialen des LeiharbeitsKonzerns „usg people group“ statt. Bei den Aktionen ging es um die Unterstützung einer
Genossin der spanischen CNT in Zaragoza, die von der dortigen Konzernfiliale, der Firma „start
people“, vor die Tür gesetzt worden war, weil sie sich für ihre elementarsten Rechte als
Arbeiterin eingesetzt hatte. Zu den Aktionen aufgerufen hatten lokale Gruppen der FAU und der
ASJ im Rahmen eines Aktionstages der IAA.
Hintergrund
In November lezten Jahres hat die Zeitarbeitsfirma „Start People“ ihren Arbeitern bei „Qualytel“
mitgeteilt, dass sie ihnen aufund eines Fehlers im Arbeitsvertrag zu viel bezahlt hätte. Im
Vertrag war ein Stundenlohn von 7,99 Euro vereinbart.
Mehrere ArbeiterInnen, die sich an die anarcho-syndikalistische Gewerkschaft CNT gewandt
hatten, weigerten sich, eine vorbereitete Erklärung zu unterschreiben, in dem sie auf das zu
viel bezahlte Geld verzichten und einem auf 7,27 Euro gekürzten Stundenlohn zustimmen
sollten. Die CNT forderte die Geschäftsführung von „Start People“ auf, mit ihr über eine Lösung
zu sprechen, die Firma antwortete jedoch nicht.
Einem Mitglied der CNT wurde stattdessen der Arbeitsvertrag nicht verlängert, nur weil sie ihre
Mindestrechte forderte. Allen anderen ArbeiterInnen, die mit ihr angefangen hatten zu
arbeiten, bekamen eine Vertragsverlängerung. In einem Einigungsverfahren erkannte die Firma
die Kündigung denn auch als unrechtmäßig an und erklärte sich zur Zahlung einer Abfindung
bereit. Die Genossin besteht jedoch auf einer Weiterbeschäftigung. Dies um so mehr, als der
Arbeitsvertrag unter dem Vorwand abgeschlossen wurde, es handele sich um einen befristeten
Einsatz bei Qualytel, obwohl es in Wirklichkeit um Dauerstellen handelte.
Zur Unterstützung der Forderung fand Ende März in Spanien bereits ein Aktionstag in
verschiedenen Städten statt. „Start People“ ist eine der vielen Leiharbeits-Firmen der „usg
people group“, einem er größten europäischen Zeitarbeits-Konzerne. Die CNT Zaragoza hatte
deshalb für den 9. April um Solidaritätsaktionen in verschiedenen europäischen Ländern
gebeten.
10. Lesetipps:
a) Rudolf Rocker: Anarcho-Syndikalismus
Rudolf Rockers „Anarcho-Syndikalismus“ wurde im Jahre
1937 auf Drängen Emma Goldmans verfasst. Zur
Unterstützung der spanischen Sozialen Revolution, die von
einer Millionen ArbeiterInnen umfassenden anarchosyndikalistischen Bewegung getragen wurde, sollte eine
Schrift aufgelegt werden, die der nicht-spanischen
Öffentlichkeit erklären sollte, was Anarcho-Syndikalismus ist,
und welche Ziele er verfolgt. Was lag näher, als einen der
profundesten Theoretiker und Organisatoren der Bewegung
selber dazu zu Wort kommen zu lassen? In der ihm eigenen
leicht verständlichen Darstellung verfasste Rudolf Rocker in
kürzester Zeit diesen umfassenden, grundsätzlichen Text.
Deutsche Erstveröffentlichung durch Syndikalismus.tk
(vollständige 92-Seitige Leseversion oder Druckfassung Teil 1
und 2 auf http://klassenkampf.uuuq.com/)
b) H. Grau-Maiwald: Aus dem Takt
Organisations- und Arbeitskampfformen traditioneller
Gewerkschaften haben sich längst überlebt. Deshalb ist es
Zeit, andere Wege zu gehen.
Für das Gesundheitssystem gilt dies in besonderem Maße. Das
Tätigkeitsfeld, die Verantwortung für Menschen, hindert
Beschäftigte oft genug an der Entfaltung vorhandener
Möglichkeiten. Das Unvermögen zentralistischer
Gewerkschaften tritt nur hinzu. Selbst bei gutem Willen.
Anhand von Beispielen lenkt der Autor deshalb den Fokus auf
unkonventionelle Herangehensweisen an Konflikte. Die
Vorzüge basisgewerkschaftlicher Ansätze werden offenbar.
Unter Umgehung traditionell-gewerkschaftlicher Vermittlung
konnten in der Vergangenheit kleine Gruppen von
Beschäftigten direkte Erfolge erzielen. Aufgezeigt wird, wie die
Anwendung alternativer Kampfformen auch großen
Organisationen zu ungeahntem Druckpotential verhilft.
Am Ende geht es um die alles entscheidende Frage, wie sich
selbst unter ungünstigsten Ausgangsbedingungen heute
verbindliche Betriebsarbeit entfalten lässt.
Syndikat A Medienvertrieb, 2,-€
11. Direkte Aktion #199 (Mai/Juni 2010) erschienen
Die neue Ausgabe des anarcho-syndikalistischen Fachblattes für Klassenkampf, Streik, Kultur
und Kreuzworträtsel gibt es jetzt im gut sortierten Fachhandel und natürlich per
Postwurfsendung (Abonnement oder Probeheft).
In OWL gibt es die DA, soweit uns bekannt, zur Zeit in:
Bielefeld: Eulenspiegel, Hagenbruchstr. 7, 33602 Bielefeld
Kontakte: www.direkteaktion.org oder www.fau.org/da
12. Join the Union – FAU Lokalföderation Bielefeld/OWL
FAU Bielefeld, c/o Bürgerwache, Rolandstr.16, 33615 Bielefeld
eMail: faubi(ät)fau.org, Web: www.fau-bielefeld.tk
IT´S TIME TO ORGANIZE
Die FAU ist eine anarcho-syndikalistische Gewerkschaftsföderation, die aus
lokalen Syndikaten und Gruppen besteht. Wo es welche gibt, erfährst du im
Verzeichnis vor Ort oder im Betrieb.
Infos wie Du bei uns mitmachen kannst, findest Du in unseren Statuten und
bei Über uns
Links
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