Rechtsextremistische Bands, Vertriebe, Verlage
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Rechtsextremistische Bands, Vertriebe, Verlage
Beitrag aus: „Sächsisches Handbuch zum Extremismus und sicherheitsgefährdenden Bestrebungen 2009“ Rechtsextremistische Bands, Vertriebe, Verlage Rechtsextremistische Musik- und Konzertszene Musik und Konzerte spielen seit Ende der 1970er Jahre ausgehend von England eine bedeutende Rolle für die subkulturell geprägte rechtsextremistische Szene. Die Musik stellt deren zentrales Kommunikationsmittel, die Basis dar. Über den Besuch der Konzerte einschlägiger Szene-Bands werden das Gemeinschaftsgefühl gestärkt und Kontakte zwischen den regionalen rechtsextremistischen Gruppierungen geknüpft und aufrechterhalten. Entscheidend sind aber auch kommerzielle Interessen der Konzertveranstalter, der Bands und vor allem der Inhaber der Szene-Vertriebe. Das Musikinteresse der subkulturell geprägten Rechtsextremisten sowie das Répertoire der Szene-Bands haben sich im Lauf der Jahre weiterentwickelt und sind vielfältiger geworden. Neben den bevorzugten Stilrichtungen „R.A.C.“1 und „Hardcore“2 (bzw. „Hatecore“3) werden auch verschiedene Arten der „Metal“-Musik (z. B. „Black Metal“4) sowie Balladen gehört. Bei den Besuchern der rechtsextremistischen Konzerte handelt es sich mittlerweile nicht nur noch um Skinheads. Zunehmend nehmen Angehörige anderer auch nichtextremistischer Subkulturen an rechtsextremistischen Konzerten teil Die Konzertveranstaltungen werden konspirativ geplant und durchgeführt. Um behördlichen Maßnahmen zu entgehen, werden zunehmend so genannte Szene-Objekte hierfür genutzt. Diese Objekte befinden sich größtenteils in Privatbesitz. Somit gelten andere rechtliche Grundsätze für staatliche Maßnahmen als bei öffentlichen Veranstaltungsorten. Der Freistaat Sachsen ist im bundesweiten Vergleich ein Schwerpunkt der rechtsextremistischen Musik- und Konzertszene. Rechtsextremistische Musikgruppen im Freistaat Sachsen 1 2 3 4 „Rock against Communism“ - Rock gegen Kommunismus. US-amerikanische Weiterentwicklung der „Punk“-Musik. Schnell und hart. „Hardcore“ mit härteren, hasserfüllten Texten. Der Begriff „Hatecore“ war ursprünglich nicht rechtsexextremistisch ausgerichtet, wird aber mittlerweile in erster Linie von rechtsextremistischen Bands besetzt. Inhaltlich zum Teil okkulte Themen, heidnische Ausrichtung und positive Haltung zur Gewalt. Der typische Kreisch- und Grunz-„Gesang“ ist nur schwer zu verstehen. Seite 1 von 16 Beitrag aus: „Sächsisches Handbuch zum Extremismus und sicherheitsgefährdenden Bestrebungen 2009“ Rechtsextremistische Vertriebsszene Die Wurzeln der stark ausgeprägten rechtsextremistischen Vertriebsszene liegen in der rechtsextremistischen Skinheadszene. Diese Jugend-Subkultur identifiziert sich – wie nahezu jede Jugend-Subkultur – neben einem einheitlichen Erscheinungsbild auch über einen gemeinsamen Musikstil. Da die Musik der Skinheads überwiegend nicht dem gewöhnlichen Geschmack entspricht und zudem teilweise strafbare Inhalte aufweist, kann sie nicht über den allgemeinen kommerziellen Handel bezogen werden. Aus diesen Gründen bildete die Szene eigene Vertriebsstrukturen heraus. Beschränkten sich diese anfangs auf den bloßen Vertrieb von Tonträgern, wurde das Sortiment bald um Textilien und weitere szenerelevante Materialien erweitert. In den 1990er Jahren existierten nur wenige bedeutende rechtsextremistische Vertriebsunternehmen in Deutschland. Der Preisverfall bei der Herstellung von CDs auf Grund steigender Nachfrage sowie die Nutzung des aufkommenden Internets begünstigten die Entstehung weiterer Vertriebsstrukturen. Die Zahl rechtsextremistischer Vertriebe nimmt deshalb seit Jahren zu. Den Schwerpunkt bildet dabei der Online-Versandhandel. SzeneLäden sind vorwiegend in den ostdeutschen Bundesländern angesiedelt. Ebenso steigt der Anteil der Unternehmen, die über eigene Produktionsmöglichkeiten im Textil- und Tonträgerbereich verfügen. Insbesondere der Textil-Bereich wuchs in den letzten Jahren stark. Viele Vertriebe werben inzwischen mit eigenen Textil-Druckereien. Der Freistaat Sachsen bildet seit Jahren den bundesweiten Schwerpunkt der rechtsextremistischen Vertriebsszene. Schon Anfang der 1990er Jahre entwickelten sich hier erste Vertriebsstrukturen. In der zweiten Hälfte der 1990er Jahre entstanden mehrere rechtsextremistische Vertriebe, die bundesweite Bedeutung erlangten. Schwerpunkte der sächsischen rechtsextremistischen Vertriebsszene sind die Stadt Chemnitz und Südwestsachsen. Unter den sächsischen Vertrieben befinden sich neben Unternehmen mit begrenztem Kundenkreis auch mehrere Firmen von überregionaler Bedeutung, wie z. B. PC-RECORDS und FRONT RECORDS. Solche verfügen erfahrungsgemäß über mehrere tausend Kunden im In- und Ausland. Ihr Umsatz wird auf mehrere hunderttausend Euro jährlich geschätzt. Etliche Inhaber rechtsextremistischer Vertriebe können ihren Lebensunterhalt aus den Gewinnen ihres Unternehmens bestreiten. Vereinzelt fungieren sächsische Vertriebe sogar als Arbeitgeber, die häufig politisch gleichgesinnte Personen einstellen. Einige Vertriebsinhaber treten auch als Produzenten auf. Im Freistaat Sachsen sind mehrere Tonträger-Labels ansässig, die hinsichtlich ihrer Produktionszahlen zu den bedeutendsten in Deutschland gehören. Seit 1992 sind bereits rund 300 Tonträger einschlägiger rechtsextremistischer Bands und Liedermacher bekannt geworden, die von sächsischen Labels auf den Markt gebracht wurden. Die Auflagenhöhe einzelner Produktionen schwankt zwischen einigen hundert bis zu mehreren tausend Stück. Um den kommerziellen Erfolg der Tonträger nicht zu gefährden, ist die Szene bestrebt, hinsichtlich der Texte und der CD-Gestaltung die gesetzlichen Vorgaben – insbesondere die des Strafrechts – einzuhalten. Daher lassen die Produzenten neue Tonträger vor einer Veröffentlichung von Rechtsanwälten prüfen und entsprechende Gutachten erstellen. Allerdings entschied der Bundesgerichtshof am 3. April 2008 gegen einen bedeutenden Produzenten von rechtsextremistischer Musik, dass „Gefälligkeitsgutachten“, die z. B. von Seite 2 von 16 Beitrag aus: „Sächsisches Handbuch zum Extremismus und sicherheitsgefährdenden Bestrebungen 2009“ szenenahen Anwälten erstellt werden, keinen Freibrief darstellen und somit nicht vor strafrechtlicher Verfolgung schützen5. In mehr als zwei Dutzend Fällen wurden von sächsischen Produzenten herausgebrachte Tonträger indiziert. Eine Indizierung einer CD erfolgt dann, wenn ihr Inhalt oder ihre Gestaltung Jugendliche in ihrer Entwicklung beeinträchtigen könnte. Die Entscheidung hierüber wird von der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien (BPjM) getroffen. Eine indizierte CD darf Kindern und Jugendlichen nicht mehr verkauft oder zugänglich gemacht werden. Ebenso gilt ein Werbeverbot. Rechtsextremistische Vertriebe werben immer wieder damit, dass sie Aktivitäten der rechtsextremistischen Szene, etwa größere Veranstaltungen o. ä., unterstützen. Vereinzelt erscheinen so genannte „Soli-Sampler“, deren Erlös in meist nicht näher benannte Projekte der Szene fließt. Insgesamt haben sich die rechtsextremistischen Vertriebsstrukturen zu einem wichtigen Knotenpunkt szeneinterner Geldströme entwickelt. Seit wenigen Jahren bemühen sich einzelne rechtsextremistische Vertriebe, ihren Kundenkreis über die rechtsextremistische Szene hinaus zu erweitern. Dies dürfte nicht zuletzt durch das dort begrenzte Kundenpotenzial begründet sein. Die Ausweitung des Kundenkreises wird durch verschiedene Strategien umgesetzt. Durch Erweiterung oder Umstellung des Sortiments können Personenkreise angesprochen werden, die in ihren Randbereichen Überschneidungen mit der rechtsextremistischen Szene aufweisen, wie z. B. Hooligans oder Anhänger anderer Jugend-Subkulturen. Eine andere Möglichkeit ist die Gründung weiterer Unternehmen, die sich vordergründig unpolitisch darstellen. Dies können sowohl „verwandte“ Branchen, wie etwa eine Textildruckerei, die dann politisch neutrales Material anbietet, oder aber ganz andere Wirtschaftsbereiche sein. Für Außenstehende ist der rechtsextremistische Hintergrund solcher Unternehmen zumeist nicht erkennbar. Insofern besteht die Gefahr, dass nicht rechtsextremistisch eingestellte Personen die rechtsextremistischen Szene ungewollt dadurch unterstützen, dass sie Angebote dieser unpolitischen Tochterunternehmen rechtsextremistischer Vertriebe nutzen. Neben den gewerblich angemeldeten Vertriebsunternehmen existieren auch konspirativ organisierte Strukturen. Diese sind häufig darauf spezialisiert, den Anhängern der rechtsextremistischen Szene strafrechtlich relevantes Material – zumeist Tonträger – zugänglich zu machen. Konspirative Vertriebsstrukturen können dabei mehrere Stufen mit Zwischenhändlern umfassen. Das Material wird zumeist über rechtsextremistische Vertriebe im Ausland bezogen. In den USA, Europa und Australien existieren etwa zwei Dutzend Vertriebe, deren Sortiment nach deutschem Recht strafrechtlich relevant sein kann. Als Motivation für eine Betätigung in der konspirativen rechtsextremistischen Vertriebsszene dürften neben dem Reiz des Umgangs mit verbotenem Material auch finanzielle Interessen in Frage kommen. Da das Material in der rechtsextremistischen Szene nachgefragt wird und die Beschaffung für den konspirativen Händler mit persönlichen Risiken – etwa bei der Einfuhr – verbunden ist, werden von den Abnehmern oftmals hohe Preise akzeptiert. Jährlich werden mehrere Fälle bekannt, in denen Personen versuchen, entsprechendes Material nach Deutschland einzuführen und / oder hier zu verkaufen. 5 Az.: BGH 3 StR 394/07. Seite 3 von 16 Beitrag aus: „Sächsisches Handbuch zum Extremismus und sicherheitsgefährdenden Bestrebungen 2009“ Strukturen im Einzelnen (alphabetisch sortiert) ARYAN HOPE Typ: Band Extremismusbereich: Rechtsextremismus Sitz bzw. Herkunft: Wurzen (Landkreis Leipzig) aktiv seit: 2007 Veröffentlichungen: CD „Unser Kampf“ (2008) aktuelle Aktivitäten: Konzertauftritte 2008 ASATRU Typ: Band Extremismusbereich: Rechtsextremismus Sitz bzw. Herkunft: Bautzen aktiv seit: 2004 Veröffentlichungen: CD „Same“ (2004), CD „Mythen & Legenden“ (2008) aktuelle Aktivitäten: Konzertauftritte 2004 bis 2009 BLITZKRIEG Typ: Band Extremismusbereich: Rechtsextremismus Sitz bzw. Herkunft: Chemnitz aktiv seit: 2000 Veröffentlichungen: Split-CD „German British Terrormachine“ (2001; gemeinsam mit WARHAMMER [Großbritannien]), CD „Wir sind zurück“ (2004), CD „In Gedenken an …“ (2007) aktuelle Aktivitäten: Konzertauftritte 2000 bis 2009 Seite 4 von 16 Beitrag aus: „Sächsisches Handbuch zum Extremismus und sicherheitsgefährdenden Bestrebungen 2009“ BOLLWERK Typ: Band Extremismusbereich: Rechtsextremismus Sitz bzw. Herkunft: Hoyerswerda (Landkreis Bautzen) aktiv seit: 1992 (derzeit inaktiv) Veröffentlichungen: MC „Demo 1“, CD „Uns´re Stunde“ (1993), CD „Ewig für Dich kämpfen!“ (1993), CD „1991-1993“, CD „Lieder zum Bier“ (unter dem Bandnamen HART & HEFTIG), CD „Jungs aus Hoyerswerda“ (2006) Typ: Band DEUTSCHE STIMME VERLAGSGESELLSCHAFT mbH Typ: Verlag / Vertrieb Extremismusbereich: Rechtsextremismus Sitz bzw. Herkunft: Riesa (Landkreis Meißen) aktiv seit: 2000 im Freistaat Sachsen Publikation DEUTSCHE STIMME, Bildund Tonträger, Publikationen, Textilien und weiteres szenetypisches Material Die Deutsche Stimme Verlagsgesellschaft mbH - eines der größten rechtsextremistischen Versandunternehmen in Deutschland – wird von Funktionären der NATIONALDEMOKRATISCHEN PARTEI DEUTSCHLANDS (NPD) geführt. Seit dem Umzug des Verlages von Sinning (Bayern) nach Riesa (Landkreis Meißen) im Jahr 2000 hat sich eine für die Partei bedeutende logistisch und propagandistisch wirkende Einrichtung in Sachsen etabliert. Mit dem Verlag übersiedelten auch führende Funktionäre der Bundes- NPD nach Sachsen, die die Politik des sächsischen Landesverbandes mittlerweile maßgeblich prägen. Neben dem Parteiorgan DEUTSCHE STIMME werden über den Verlag und mittlerweile auch über das Internet Tonträger, Videos, Publikationen und Skinheadartikel vertrieben. Der Verlag organisierte bis 2006 zusammen mit der NPD so genannte „Pressefeste“. Diese volksfestähnlichen Veranstaltungen mit politisch unterlegten Darbietungen, dem Verkauf von Szeneartikeln sowie Auftritten von rechtsextremistischen Skinheadmusikgruppen hatten in der Vergangenheit mehrere tausend Teilnehmer. Sortiment: DÖBELNER JUNGS Typ: Band Extremismusbereich: Rechtsextremismus Sitz bzw. Herkunft: Döbeln (Landkreis Mittelsachsen) aktiv seit: 2006 (derzeit inaktiv) aktuelle Aktivitäten: Konzertauftritte 2006 Typ: Band Seite 5 von 16 Beitrag aus: „Sächsisches Handbuch zum Extremismus und sicherheitsgefährdenden Bestrebungen 2009“ DONARS GROLL Typ: Band Extremismusbereich: Rechtsextremismus Sitz bzw. Herkunft: Oberlausitz aktiv seit: 2006 Veröffentlichungen: CD „Heidenlärm“ CD „Gegen den Strom“ (2008) Aktivitäten: Konzertauftritt 2009 (2007), DRUCKSCHRIFTEN- UND ZEITUNGSVERLAG GmbH (DSZ-VERLAG) Typ: Verlag Extremismusbereich: Rechtsextremismus Sitz bzw. Herkunft: München (Bayern) aktiv seit: 1968 Sortiment: NATIONAL ZEITUNG / DEUTSCHE WOCHEN -ZEITUNG (NZ) Typ: Verlag Inhaber des DSZ-Verlages ist der ehemalige Bundesvorsitzende der DEUTSCHEN VOLKSUNION (DVU) Dr. Gerhard FREY. Dem DSZ-Verlag ist die FREIHEITLICHE BUCH- UND ZEITSCHRIFTENVERLAGS GmbH angegliedert. DRUFFEL Typ: Verlag Extremismusbereich: Rechtsextremismus Verweis: vgl. Angaben zur VERLAGSGESELLSCHAFT BERG mbH (VGB) EISENHERZ Typ: Band Extremismusbereich: Rechtsextremismus Sitz bzw. Herkunft: Pirna (Landkreis Sächsische Schweiz Osterzgebirge) aktiv seit: 2002 (derzeit inaktiv) Veröffentlichungen: CD „Mit Leib und Seele“ (2004) aktuelle Aktivitäten: Konzertauftritte 2005 Seite 6 von 16 Beitrag aus: „Sächsisches Handbuch zum Extremismus und sicherheitsgefährdenden Bestrebungen 2009“ FREIHEITLICHE BUCH- UND ZEITSCHRIFTENVERLAGS GmbH Typ: Verlag Extremismusbereich: Rechtsextremismus Verweis: vgl. Angaben zum DRUCKSCHRIFTEN- UND ZEITUNGSVERLAG GmbH (DSZ-VERLAG) FRONT RECORDS Typ: Gewerbliches Vertriebsunternehmen mit Ladengeschäft, Internet-Versand und Tonträger-Label Extremismusbereich: Rechtsextremismus Sitz bzw. Herkunft: Wurzen (Landkreis Leipzig) aktiv seit: 2001 Sortiment: Ton- und Datenträger, Textilien sowie weitere szenetypische Materialien FRONT RECORDS ist einer der bundesweit bedeutendsten rechtsextremistischen Vertriebe. Das Unternehmen besteht aus einem Ladengeschäft in Wurzen (Landkreis Leipzig), einem Internet-Versand und einem Tonträger-Label. Außerdem stehen technische Möglichkeiten zum Textildruck zur Verfügung. FRONT RECORDS hat mehrere tausend Kunden im In- und Ausland. Der Umsatz des Vertriebes dürfte bei mehreren hunderttausend Euro jährlich liegen. Das zugehörige Tonträger-Label brachte bislang über 40 Tonträger einschlägiger rechtsextremistischer Bands und Liedermacher auf den Markt. Sieben CDs wurden bislang wegen jugendgefährdender Inhalte von der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien (BpjM) indiziert. Einen Angebotsschwerpunkt stellen Textilien dar, die in ihrer Gestaltung zumeist die rechtsextremistische Weltanschauung transportieren. Neben dem rechtsextremistischen Vertrieb können dem Unternehmen mehrere unpolitische Geschäftsaktivitäten zugerechnet werden. Vielfach stehen sie in Verbindung zum Handel mit bedruckten Textilien oder entsprechendem Rohmaterial. FULL OF HATE Typ: Band Extremismusbereich: Rechtsextremismus Sitz bzw. Herkunft: Erzgebirgskreis aktiv seit: 2008 Veröffentlichungen: CD „National Streetcore“ (2008) Seite 7 von 16 Beitrag aus: „Sächsisches Handbuch zum Extremismus und sicherheitsgefährdenden Bestrebungen 2009“ GRABERT-VERLAG Typ: Verlag Extremismusbereich: Rechtsextremismus Sitz bzw. Herkunft: Tübingen (Baden-Württemberg) aktiv seit: 1974 Sortiment: u. a. „Moral Bombing. Die Chronologie des Luftterrors 1939-45“, „Kalender-Sprung. Falsche Geschichtsschreibung bestimmt die Zukunft.“ Der Verlag gehört zu den größten rechtsextremistischen Buchverlagen. Er verfügt über ein breites Programm u. a. an revisionistischen Werken, theoretischen Abhandlungen, Büchern zur Frühgeschichte als auch Publikationen zu aktuellen politischen Themen. Die o. g. Sammelbände „Moral Bombing (…)“ sowie „Kalender-Sprung (…)“ entstanden unter Mitwirkung namhafter rechtsextremistischer Publizisten, die sich z. T. an der NATIONALDEMOKRATISCHEN PARTEI DEUTSCHLANDS (NPD) orientieren. Sie stießen in der rechtsextremistischen intellektuellen Szene auf rege Nachfrage. Das Unternehmen verfügt über einen eigenen Buchdienst und ist seit 2004 im Internet vertreten. GUILTILY THE PAIN Typ: Band Extremismusbereich: Rechtsextremismus Sitz bzw. Herkunft: Löbau (Landkreis Görlitz) aktiv seit: 2003 Auflösung 2008 Veröffentlichungen: Demo CD (2004), CD „Thepsychobastardbattery“ (2007) aktuelle Aktivitäten: Konzertauftritte 2003 bis 2008 HAFTBEFEHL Typ: Band Extremismusbereich: Rechtsextremismus Sitz bzw. Herkunft: Reichenbach (Vogtlandkreis) aktiv seit: 2000 Veröffentlichungen: CD „Vogtland“ aktuelle Aktivitäten: Konzertauftritte 2002 bis 2005, 2009 Seite 8 von 16 Beitrag aus: „Sächsisches Handbuch zum Extremismus und sicherheitsgefährdenden Bestrebungen 2009“ IF WE DIE TOMORROW Typ: Band Extremismusbereich: Rechtsextremismus Sitz bzw. Herkunft: Ostsachsen aktiv seit: 2008 Veröffentlichungen: CD „Same“ (2009) aktuelle Aktivitäten: Konzertauftritte 2008 und 2009 INKUBATION Typ: Band Extremismusbereich: Rechtsextremismus Sitz bzw. Herkunft: Döbeln (Landkreis Mittelsachsen) aktiv seit: 2009 aktuelle Aktivitäten: Konzertauftritt 2009 KONFRONTATION Typ: Band Extremismusbereich: Rechtsextremismus Sitz bzw. Herkunft: Erzgebirgskreis aktiv seit: 2003 (derzeit inaktiv) aktuelle Aktivitäten: Konzertauftritte 2003 bis 2005 K.T.E. Typ: Band Extremismusbereich: Rechtsextremismus Sitz bzw. Herkunft: Erzgebirgskreis aktiv seit: 2003 Veröffentlichungen: CD „Es wird passieren“ (2007) aktuelle Aktivitäten: Konzertauftritte 2007 LAST PRIDE Typ: Band Extremismusbereich: Rechtsextremismus Sitz bzw. Herkunft: Erzgebirgskreis aktiv seit: 2008 aktuelle Aktivitäten: Konzertautritte 2008 und 2009, CD „Die neue Generation“ (2009) Seite 9 von 16 Beitrag aus: „Sächsisches Handbuch zum Extremismus und sicherheitsgefährdenden Bestrebungen 2009“ MACHTKAMPF Typ: Band Extremismusbereich: Rechtsextremismus Sitz bzw. Herkunft: Landkreis Leipzig aktiv seit: 2004 (derzeit inaktiv) aktuelle Aktivitäten: Konzertauftritte 2006 MOSHPIT Typ: Band Extremismusbereich: Rechtsextremismus Sitz bzw. Herkunft: Sachsen / Thüringen aktiv seit: 2001 Veröffentlichungen: CD „Mirror of an unbroken faith“ (2008) aktuelle Aktivitäten: Konzertauftritte 2003 bis 2008 NATION EUROPA VERLAG GmbH Typ: Verlag Extremismusbereich: Rechtsextremismus Sitz bzw. Herkunft: Coburg (Bayern) aktiv seit: 1953 Sortiment: Monatsschrift NATION & EUROPA Die wesentliche Verlagsarbeit konzentriert sich auf die Herausgabe der Monatsschrift NATION & EUROPA. DEUTSCHE MONATSHEFTE (NE). Diese erschien im Jahr 2008 im 58. Jahrgang mit einer geschätzten Auflage von unter 20.000 Exemplaren. Sie gilt als das älteste und bedeutendste rechtsextremistische Theorie- und Strategieorgan. Der Verlag bewirbt sein Hauptprodukt wie folgt: „Hier schreiben Publizisten und Wissenschaftler, die sich der `political correctness´ nicht beugen. Vordenker und Repräsentanten auch jener Parteien, die hierzulande verfemt und ausgegrenzt werden.“6 ODESSA; seit 2008: SHED NO TEARS Typ: Band Extremismusbereich: Rechtsextremismus Sitz bzw. Herkunft: Leipzig aktiv seit: 1995 Veröffentlichungen: CD „Eiserner Wille und stolzes Herz“ (2002) aktuelle Aktivitäten: Konzertauftritte 1997 bis 2006 6 Prospekt des BUCHDIENSTES NATION EUROPA Nr. 62/2004. Seite 10 von 16 Beitrag aus: „Sächsisches Handbuch zum Extremismus und sicherheitsgefährdenden Bestrebungen 2009“ PC-RECORDS Typ: Gewerbliches Vertriebsunternehmen mit Ladengeschäft, Internet-Versand und Tonträger-Label Extremismusbereich: Rechtsextremismus Sitz bzw. Herkunft: Chemnitz aktiv seit: 2000 Sortiment: Ton- und Datenträger, Textilien sowie weitere szenetypische Materialien PC-RECORDS ist einer der bedeutendsten rechtsextremistischen Vertriebe im Freistaat Sachsen. Das Unternehmen umfasst ein Ladengeschäft in Chemnitz, einen Internet-Versand sowie ein Tonträger-Label. Das Sortiment ist vorwiegend auf Tonträger ausgerichtet. Textilien sowie weiteres szenerelevantes Material werden nur nachrangig angeboten, vielfach besteht ein Bezug zur subkulturell geprägten rechtsextremistischen Musikszene. PC-RECORDS tritt nicht nur als Vertrieb, sondern auch als Produzent auf. Das Unternehmen gehört bereits länger zu den bundesweit führenden Herausgebern rechtsextremistischer Szene-Musik. Rund siebzig Tonträger brachte PC-RECORDS bislang heraus. Allein im Jahr 2008 erschienen rund zwei Dutzend neue Produktionen. 21 Tonträger des Labels wurden wegen jugendgefährdender Inhalte bislang von der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien (BpjM) indiziert. PC-RECORDS tritt ferner als Unterstützer rechtsextremistischer Organisationen, Initiativen und Veranstaltungen auf. Beispielsweise unterstützte die Firma eine von Rechtsextremisten in Thüringen organisierte Veranstaltung ebenso wie 2007 den von den JUNGEN NATIONALDEMOKRATEN (JN) angemeldeten „Sachsentag“. Außerdem brachte PC-RECORDS bereits mehrere Tonträger auf den Markt, deren Erlös für die Finanzierung von Szeneaktivitäten verwandt werden sollte. PRIORITÄT 18 Typ: Band Extremismusbereich: Rechtsextremismus Sitz bzw. Herkunft: Region Dresden aktiv seit: 2007 Veröffentlichungen: CD „Demo 2008“ (2008) aktuelle Aktivitäten: Konzertauftritte 2007 und 2008 PROJEKT IRMINSUL Typ: Band Extremismusbereich: Rechtsextremismus Sitz bzw. Herkunft: Geithain (Landkreis Leipzig) aktiv seit: 2007 Veröffentlichungen: CD „Herrscher des Nordens“ (2007) aktuelle Aktivitäten: Konzertauftritte 2007 und 2008 Seite 11 von 16 Beitrag aus: „Sächsisches Handbuch zum Extremismus und sicherheitsgefährdenden Bestrebungen 2009“ PROJEKT X Typ: Band Extremismusbereich: Rechtsextremismus Sitz bzw. Herkunft: Ehrenfriedersdorf (Erzgebirgskreis) aktiv seit: 2003 Veröffentlichungen: CD „Im Geiste frei“ (2004), CD „Die Zeit ist gekommen“ (2005), CD „Volk steh auf“ (2006) CD „ Projekt X & Freunde“ (2008) RACIAL PURITY Typ: Band Extremismusbereich: Rechtsextremismus Sitz bzw. Herkunft: Dresden aktiv seit: 2003 Veröffentlichungen: CD „Last ways of humenity“ (2006) aktuelle Aktivitäten: Konzertauftritte 2003 bis 2009 SACHSONIA Typ: Band Extremismusbereich: Rechtsextremismus Sitz bzw. Herkunft: Dresden aktiv seit: 1999 Veröffentlichungen: CD „Herzlich Willkommen“ (2004), CD „Unvergessen“ (2006) aktuelle Aktivitäten: Konzertauftritte 1999 bis 2009 SELBSTSTELLER Typ: Band Extremismusbereich: Rechtsextremismus Sitz bzw. Herkunft: Riesa (Landkreis Meißen) aktiv seit: 1999 Veröffentlichungen: Split-CD „Hinterhof Rock´n´Roll“ (2001; gemeinsam mit UTGARD), Split-CD „Tattooed Rebels“(2002; gemeinsam mit BARKING DOGS), CD „Sounds of Civilwar“ (2003), CD „Mittendurch statt dran vorbei“ (2005) aktuelle Aktivitäten: Konzertauftritte 2001 bis 2009 Seite 12 von 16 Beitrag aus: „Sächsisches Handbuch zum Extremismus und sicherheitsgefährdenden Bestrebungen 2009“ SHED NO TEARS, vormals: ODESSA Typ: Band Extremismusbereich: Rechtsextremismus Sitz bzw. Herkunft: Leipzig aktiv seit: 2008 aktuelle Aktivitäten: Konzertautritte 2008, CD „Organized Noise“ (2009) SPERRFEUER Typ: Band Extremismusbereich: Rechtsextremismus Sitz bzw. Herkunft: Sachsen aktiv seit: Angabe nicht möglich aktuelle Aktivitäten: Konzertauftritte 2008 STURMKRIEGER Typ: Band Extremismusbereich: Rechtsextremismus Sitz bzw. Herkunft: Chemnitz aktiv seit: 2007 Veröffentlichungen: Video auf Internetplattform (2007) THEMATIK 25 Typ: Band Extremismusbereich: Rechtsextremismus Sitz bzw. Herkunft: Leipzig aktiv seit: 2008 aktuelle Aktivitäten: Konzertauftritte 2008 und 2009 T.H.O.R. Typ: Band Extremismusbereich: Rechtsextremismus Sitz bzw. Herkunft: Schneeberg (Erzgebirgskreis) aktiv seit: 2001 (derzeit inaktiv) Veröffentlichungen: Split-CD „Zusammenhalt“ (2002; gemeinsam mit AUFBRUCH), CD „Vergeltung“ (2004) aktuelle Aktivitäten: Konzertauftritte 2003 bis 2006 Seite 13 von 16 Beitrag aus: „Sächsisches Handbuch zum Extremismus und sicherheitsgefährdenden Bestrebungen 2009“ TODFEIND Typ: Band Extremismusbereich: Rechtsextremismus Sitz bzw. Herkunft: Pirna (Landkreis Sächsische SchweizOsterzgebirge) aktiv seit: 2008 Veröffentlichungen: CD „Die Jagd hat begonnen“ (2006), CD „Der Tod ist erst der Anfang“ (2008) aktuelle Aktivitäten: Konzertauftritte 2008 TÜRMER Typ: Verlag Extremismusbereich: Rechtsextremismus Verweis: vgl. Angaben zur VERLAGSGESELLSCHAFT BERG mbH (VGB) VERLAGSGESELLSCHAFT BERG mbH (VGB) Typ: Verlag Extremismusbereich: Rechtsextremismus Sitz bzw. Herkunft: Inning am Ammersee (Bayern) aktiv seit: 1991 Sortiment: Jahrbuch „Deutsche Annalen“, Zeitschrift „Deutsche Geschichte. Europa und die Welt“ Die VGB ist eine der größten organisationsunabhängigen rechtsextremistischen Verlagskomplexe in der Bundesrepublik Deutschland. Sie ging aus den früher eigenständigen rechtsextremistischen Verlagen DRUFFEL, TÜRMER und VOWINCKEL hervor, die auch unter eigenem Namen auftreten. Zum Buchprogramm des VGB gehören insbesondere revisionistische und militärgeschichtliche Werke. VOICE OF ODIN Typ: Band Extremismusbereich: Rechtsextremismus Sitz bzw. Herkunft: Borna (Landkreis Leipzig) aktiv seit: 2006 aktuelle Aktivitäten: Konzertauftritte 2006 bis 2008 Seite 14 von 16 Beitrag aus: „Sächsisches Handbuch zum Extremismus und sicherheitsgefährdenden Bestrebungen 2009“ VOWINCKEL Typ: Verlag Extremismusbereich: Rechtsextremismus Verweis: vgl. Angaben zur VERLAGSGESELLSCHAFT BERG mbH (VGB) WEIßE HORDE Typ: Band Extremismusbereich: Rechtsextremismus Sitz bzw. Herkunft: Landkreis Leipzig aktiv seit: 2005 (derzeit inaktiv) aktuelle Aktivitäten: Konzertauftritte 2005 und 2006 WHITE DESTINY Typ: Band Extremismusbereich: Rechtsextremismus Sitz bzw. Herkunft: Wurzen (Landkreis Leipzig) aktiv seit: 2003 (derzeit inaktiv) Veröffentlichungen: CD „Finde deinen Weg“ (2004), CD „Wurzner Jungs“ (2006) aktuelle Aktivitäten: Konzertauftritte 2003 bis 2005 WHITE RESISTANCE Typ: Band Extremismusbereich: Rechtsextremismus Sitz bzw. Herkunft: Erzgebirgskreis, Landkreis Zwickau aktiv seit: 2000 Veröffentlichungen: CD „We defend“ (2005), CD „White Rock´n Roll Outlaws“ (2008) aktuelle Aktivitäten: Konzertauftritte 2003 bis 2009 W.O.T.A.N. Typ: Band Extremismusbereich: Rechtsextremismus Sitz bzw. Herkunft: Ostsachsen aktiv seit: 2005 Auflösung: 2006 aktuelle Aktivitäten: Konzertauftritte 2005 und 2006 Seite 15 von 16 Beitrag aus: „Sächsisches Handbuch zum Extremismus und sicherheitsgefährdenden Bestrebungen 2009“ Seite 16 von 16