Special: Schweizer Heli

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Special: Schweizer Heli
SkyNews.ch
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Nr. 2, Februar 2007
Das aktuelle Magazin der Schweizer Luftfahrt
Special: Schweizer Heli-Firmen 2006
Aktuell: Letzter WK in Mollis –
ein Rückblick ins Glarnerland
Jubiläum: Seit 20 Jahren
fliegt der Airbus A320
SkyIntro
INHALT
SkyNews.ch, Nr. 2, Februar 2007, 4. Jahrgang
INHALT
Titelbild: BB Heli setzt seine EC120 Colibri auch für Shuttleflüge von
Zürich nach Samedan (Bild) ein. © Eugen Bürgler
SkyStory: Schweizer Helikopter-Operators 2006
SkyHeli: Glarner Multitalent Heli Linth
SkyNews: 46 Helis am Lauberhorn-Rennen
SkyBiz: Alles für Business Aviation bei Cumulus
SkyModel: Boeing 747 Jumbo-Jet
SkySim: Ein zahlbarer Full-Motion-Simulator
SkyJob: Skyguide sucht Flugverkehrsleiter
SkyTrip: Die Leserreisen 2007
SkyPort: Qatars Pläne für Zürich
SkyPort: EuroAirport-News
SkyPort: Neues Genfer Feuerwehr-Flugzeug
SkyForce: Letzter WK in Mollis – ein Rückblick
SkyLine: 20 Jahre fliegt der Airbus A320
SkyPort: Latin Lovers in Madrid
SkyClub: Airside Foto Zürich auf Nachttour
SkyForce: Wie die Schweiz den PC-21 einsetzt
SkyShow: Das Neuste der China Airshow
SkyClub: Miles-Flugzeuge in der Schweiz
SkyTalk: Helipilot Jürg Fleischmann
Geschätzte Leserinnen und Leser
Rund 33,6 Millionen Passagiere haben 2006 die sechs
Schweizer Linienflughäfen benützt. Das sind nur noch 1,4
Millionen weniger als im Rekordjahr 2000. Der Schweizer
Luftverkehr hat sich also nach dem Swissair-Crash erholt
und befindet sich derart im Steigflug, dass 2007 ein neuer Rekord verzeichnet werden dürfte. Wie unsere Zusammenstellung auf Seite 14 zeigt, hat der Flughafen Zürich
vergangenes Jahr etwa so viele Passagiere wie 1998 abgefertigt. Für Genf und Basel dagegen war 2006 ein absolutes Rekordjahr. Dass diese
beiden Flughäfen derart wachsen können, ist allen voran ihrer Tarifpolitik, EasyJet
und insbesondere dem grossen Mobilitätsbedürfnis der Schweizer Bevölkerung zu
verdanken.
Vor dieser Ausgangslage ist es offensichtlich, dass in der Schweiz bald weitere Flughafeninfrastruktur notwendig sein wird. Es müssen keine neuen Airports gebaut werden, sondern bereits vorhandene einfach besser und vernünftig genutzt werden. Die
Zeiten, in denen sich die Armee teure Anlagen für immer weniger Flüge leisten kann,
sind heute vorbei. Also gilt es, die bereits für Instrumentenanflüge ausgerüsteten
Flugplätze Dübendorf, Emmen und Payerne in die künftige Verkehrsplanung mit
einzubeziehen. Dübendorf und Emmen können Zürich entlasten, Payerne den Genfer
Flughafen. Ein Miteinander von militärischem und zivilem Flugbetrieb senkt Kosten und
bietet mehr interessante Arbeitsplätze. Skyguide hat vorgelebt, wie die militärische und
zivile Kultur vereint werden können – die Flugplätze könnten darauf aufbauen.
Wir wünschen Ihnen eine interessante Lektüre.
Hansjörg Bürgi, Chefredaktor und Verleger
SkyTech: Lama-Totalrevision bei Air Glaciers
SkyReg: Dezember-News im HB-Register
SkyView: Gastkolumne, Events und Vorschau
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Schweizer Luftverkehr hat sich erholt
IMPRESSUM
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Foto Peter M. Gunti
Letzter WK fürs WEF – Luftwaffe zieht sich endgültig aus Mollis zurüc
Hunter und Tiger zwischen d
Die Hunter der Fliegerstaffel 20 gehörten 1979, als dieses Foto entstand, zum gewohnten Bild in Mollis. Auffallend ist der hohe Kamin der Spinnerei Jänni, w
Hindernis darstellte.
Eine grandiose Kulisse, spektakuläre Airshows und vor allem der Hawker Hunter – d
siasten, wenn das Stichwort Mollis fällt. Im Zusammenhang mit dem Weltwirtschaftsfo
einmal Alouettes, Super Pumas und Cougars ab Mollis operieren. Nach diesem letzte
von der traditionsreichen Basis zurück.
Rückblick von Peter Lewis
Die Ebene im Tal der Linth zwischen Mollis und
Näfels wurde um 1920 erstmals als Flugplatz
verwendet. Aber erst als die Luftwaffe den
Platz ab 1937 mit Dewotine D-27 nutzte, wurde eine 900 Meter lange Graspiste in Betrieb
genommen. Das Glärnisch-Massiv südwestlich von Mollis bietet nicht nur eine spektakuläre Kulisse, sondern sorgte seit jeher für ein anspruchsvolles Umfeld für die Flugoperationen.
Zudem erschweren meteorologische Faktoren
den Flugbetrieb auf dem Platz; häufig treten
in dem als «Zigerschlitz» bekannten Tal heftige
Föhnwinde auf. Während des Zweiten Weltkrieges war die Fliegerkompanie 20 in Mollis
stationiert. Zuerst flog die Einheit auf der C-35,
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Februar 2007
später kam die Morane-Saulnier MS406 zum
Einsatz. Erst 1949 starteten auch die berühmten P-51 Mustang ab der Molliser Allmend und
als die erweiterte Hartbelagpiste 1957 fertig
gestellt war, tauchten mit den DH-112 Venom
die ersten Jets auf der Glarner Basis auf.
Vom Kalten Krieg geprägt
Mollis war eine Dienststelle von Dübendorf. Im
Allgemeinen waren die Militärs bei den Glarnern
gern gesehene Gäste, so dass der Flugplatz auf
die Unterstützung der lokalen Bevölkerung zählen konnte (und kann). Das lokale Gewerbe, insbesondere auch Restaurants und Hotels, profitierten von den jährlich durchgeführten Wiederholungskursen. Am öffentlichen Pistenübergang
und auf dem Chräberg an der Pistenschwelle
der Piste 02 versammelten sich bei Flugbetrieb
jeweils kleine Gruppen von Zuschauern.
Es liegt in der Natur der Sache, dass die
Kriegsflugplätze nur mit minimaler Infrastruktur
ausgestattet wurden. Wer Mollis über längere
Zeit immer wieder besuchte, konnte beobachten, dass sich die Basis einen speziellen Charakter erhalten konnte. Gut getarnt sind die drei
Unterstände des Typs U-80. Zu den Unterständen U-20 und U-40 führte der Weg für die Flugzeuge von den Hauptabstellflächen nördlich der
Piste über einen 500 Meter langen Rollweg und
weiter über die Kantonsstrasse Mollis-Netstal
zu den Abstellflächen vor den Sheltern.
Die Soldaten, welche die provisorischen
Stacheldrahtbarrieren jeweils entfernen muss-
Foto Peter Lewis
SkyForce
ck
den Felsen
welcher für die Piloten im Endanflug auf die Piste 20 ein
Nach einem heftigen Regenschauer kehren zwei F-5E Tiger wieder im Sonnenlicht nach Mollis
zurück. Der versetzte Anflug des hinteren Tigers vor dem Kerenzerberg ist gut zu erkennen.
ten, standen in einer derart schattigen Ecke
des Tals, dass sie die Sonne nie zu Gesicht
bekamen. Im südlichen Teil des Platzes befand sich der Unterstand U-30, welcher vom
Steinbruch aus gut eingesehen werden konnte. Vom Kriegs-Kontrollturm über dem Steinbruch wurden die Bewegungen auf dem Platz
überwacht. Jede Seite der U-80-Unterstände
bot normalerweise zwei Hawker Hunter Platz,
später stellte sich heraus, dass sogar drei F-5E
Tiger in die Shelter passten. Imposant war jeweils das Schauspiel, wenn sich die schweren
Tore der Unterstände öffneten und bis zu sechs
Kampfflugzeuge aus ihren Verstecken gezogen wurden. Plötzlich wurde die Ruhe im Tal
durchbrochen, wenn die Jets ihre Triebwerke
starteten, bevor sie zur aktiven Piste rollten.
Foto Peter Lewis
daran denken Flugzeugenthuorum (WEF) 2007 werden noch
en WK zieht sich die Luftwaffe
Hauptmann Koni Bolleter rollte im September 1994 mit dem «Graffiti-Hunter» J-4015 zum Vorfeld, drei Monate bevor alle Hunter aus der Schweizer Luftwaffe ausschieden. Dank dem Hunterverein Mollis und seinem Präsidenten Peter Reumer ist dieser bunte Hunter heute immer noch
auf dem Glarner Flugplatz zu bewundern.
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Foto Peter Lewis
SkyForce
Zuletzt diente der Militärflugplatz Mollis den Helikoptern der Luftwaffe, so auch während des
letzten Molliser-WKs während des WEF 2007. Der Super Puma T-314 führt auf diesem Bild einen
Testflug aus, im Hintergrund ist der Glärnisch ersichtlich.
Foto Peter Lewis
Die Anflüge waren alles andere als geradlinige «Straight-in»-Manöver. Im Sichtflug wurde
die Piste 20 üblicherweise in einer Linkskurve
über den Walensee angeflogen. Vom Kerenzerberg aus konnte der Sinkflug in der steilen
Linkskurve gut beobachtet werden. Ein gefährliches Hindernis im Endanflug stellte der grosse Kamin der Spinnerei Jänni dar, bis dieser
Anfang der 1980er-Jahre abgerissen wurde.
Instrumentenanflüge auf die Piste 20 waren
sehr selten und begannen mit dem Auflinieren auf einem Gleitweg, welcher parallel zur
Autobahn A3 in südöstlicher Richtung verlief.
Einer scharfen Rechtskurve in die Pistenachse
folgte der Endanflug. Die Anlagen des Ground
Controlled Approach (GCA) sind noch heute
auf einem Feld neben der Autobahn bei Bilten
zu sehen.
Wenn starke Winde auch unter Instrumentenflugbedingungen Landungen auf der Piste
02 verlangten, wurde zu Beginn des Manövers der Instrumentenanflug auf die Piste 20
praktiziert. Anstelle des Endanflugs auf Piste
20 schwenkten die Jets unterhalb der Wolkendecke in einer Rechtskurve in den Gegenanflug
für die Piste 02 ein. Spektakulär nah erfolgte
der Flugweg entlang der schroffen Felswände
des Rautispitzes, um dann in einer sehr engen
180-Grad-Kurve auf die Pistenachse einzudrehen, wobei die Pistenschwelle für die Piloten
erst im letzten Moment zu sehen war.
AGM-65B IR Maverick Lenkwaffen ausgerüstet
wurden. Vielleicht wurde der Infrastrukturausbau auf dem Glarner Flugplatz weniger weit
vorangetrieben, weil der Flugplatz meterhoch
unter Wasser gestanden hätte, falls die Staudämme oben im Tal gebrochen wären.
Als 1995 die Fliegerstaffel 19 mit ihren F-5E
In Anwesenheit des Personals der Fliegerkompanie, gehen zwei Tiger-Piloten ihre Taxi-Checkliste
durch, bevor sie den Vorplatz des Unterstandes U-30 verlassen.
Foto Peter Lewis
Herausforderung für die Piloten
Tiger von Alpnach nach Mollis umzog, machte
es den Anschein, dass im engen Tal noch lange
der Sound startender Kampfflugzeuge zu hören
sein würde. Jedoch fanden nur fünf Tiger-WK’s
in Mollis statt, bevor die Staffel nach Buochs
wechselte. Die Welt muss sich verschoben haben, als die Jets Mollis verliessen, denn dieselbe
Piste bekam nun aufgrund der geänderten magnetischen Abweichung die Ausrichtung 01/19.
Die Fangnetze an den Pistenenden wurden
nach dem letzten Jet-WK entfernt.
In den letzten Jahren nahmen die Leichtfliegerstaffeln mit ihren Alouettes, Super Pumas
und später den Cougars die Basis in Beschlag.
Mit den Operationen im Zusammenhang mit
dem WEF 2007 endet die militärische Geschichte des Flugplatzes Mollis. Der Flugplatz
in seiner alpinen Umgebung kann aber auch
weiterhin mit regelmässigen Flugbewegungen
rechnen. Nicht nur im Zusammenhang mit den
dort ansässigen Flugschulen und Fluggruppen,
der Heli-Linth oder der Wartungsfirma Linth Air
Service, sondern es sind hoffentlich zwischen
den Glarner Felswänden auch immer wieder
die Avon-Triebwerke von Huntern zu hören,
welche Passagierflüge durchführen oder zu
einer Airshow-Teilnahme starten.
Nach den Jets kamen die Helis
Die Anlagen in Mollis entsprachen den taktischen Vorstellungen, wie sie in der Zeit des Kalten Krieges entwickelt wurden. Trotzdem gehörte die dort stationierte Fliegerstaffel 20 nicht
zu den beiden Hunter-Staffeln, welche mit den
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Nachdem der Hunter J-4103 aus dem U-30 gezogen ist, wird der Pilot bald das Triebwerk starten und für einen Formationsstart zur Piste 02 rollen.

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