Wettkampfreport

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Wettkampfreport
Wettkampfreport
11. GNBF e. V. Deutsche Meisterschaft 2014
von
Berend Breitenstein
Fotos: Thomas Keller (www.musclevideo.de), Frank Martini (www.frankmartini-photography.de),
Stefan Pawlowitz, Jonas Notter
Die 11. GNBF e.V. Deutsche Natural Bodybuilding Meisterschaft ging sehr erfolgreich über die Bühne.
191 an der Meisterschaft teilnehmende Athleten im BEST WESTERN PLUS Palatin Kongresshotel und
Kulturzentrum in Wiesloch (Baden-Württemberg) bedeuteten einen neuen Rekord bezüglich der
Anzahl an Wettkämpfern in der nunmehr 11-jährigen Geschichte der GNBF e.V.
Am Donnerstag, den 23.10.2014, und am Freitag, den 24.10.2014, fand das Einschreiben der
Athleten statt. Dabei wurden die Personalien der Teilnehmer überprüft und das Körpergewicht
ermittelt, so dass die Athleten in ihre entsprechende Klasse eingeteilt werden konnten.
Athleten und Betreuer kurz vor dem Einschreiben
Berend Breitenstein (GNBF e.V.-Gründer) und Martin W. Ohlerich (GNBF e.V.- Generalsekretär)
kurz vor Beginn des Einschreibens der Athleten
Während des Einschreibens der Athleten
Das Wiegen der Teilnehmer als Bestandteil des Einschreibens für den Wettkampf
Jeder Teilnehmer bekam eine Präsent-Tüte von BMS überreicht, hier Denny Rippler
Am Sonnabend, den 25.10.2014, war es dann soweit: Der Wettkampftag begann für alle Athleten um
7 Uhr morgens mit einer Begrüßung, bei der auch die Premiere der Internationalen Deutschen
Meisterschaft der GNBF e.V. in 2015 bekannt gegeben wurde. Eine Nachricht, auf die die
anwesenden Athleten und Betreuer mit spontanem Applaus reagierten.
Frühmorgendliche Begrüßungsansprache durch Berend Breitenstein und einen Teil des GNBF e.V. –Teams v.l.n.r.:
Christian Heim (Bühnen-Fotograf); Marc Schumacher (Backstage-Fotograf); Thomas Keller (GNBF e.V.-Medienpartner);
Berend Breitenstein (GNBF e.V.-Gründer); Martin W. Ohlerich (GNBF e.V.-Generalsekretär); Dr. Andreas Müller (GNBF
e.V.-Juryvorstand); Prof. Dr. Dr. Martin Hörning (GNBF e.V.-Anti-Doping-Experte)
Anschließend zogen sich die Athleten in den Backstage-Bereich zurück und begannen mit den letzten
Vorbereitungen für ihren Auftritt.
Einblick in einen der drei Aufwärmbereiche
Die Ruhe vor dem Sturm
Das Auftragen der Farbe
Aufpumpen hinter der Bühne
Kurz vor Betreten der Bühne
Die Vorwahl zur 11. GNBF e.V. DM begann um 9 Uhr. Erstmalig wurde dabei eine Eliminationsrunde
zur Ermittlung der jeweils besten 12 Teilnehmer einer Klasse durchgeführt. Anschließend wurden die
besten 12 Athleten aus jeder Klasse auf Platz gewertet und die fünf Finalisten ausgewählt, die am
Abend in den einzelnen Kategorien um den Titel des Deutschen Meisters kämpften.
Das Finale begann um 16:30 Uhr. Die gut 800 Zuschauer im ausverkauften Saal sahen in den
folgenden Stunden einen spannenden Wettkampf. Aber bevor die besten fünf Wettkämpfer in jeder
Kategorie ihr Bestes gaben, bekamen die auf der Bühne befindlichen Nicht-Finalisten eine
Teilnahmemedaille als Andenken an ihren Auftritt bei dieser Deutschen Meisterschaft überreicht.
Als Moderatoren des Wettkampfes führten Martin W. Ohlerich, GNBF e.V.-Generalsekretär, und Dr.
Andreas Müller, GNBF e.V.-Juryvorstand, souverän und kurzweilig durch die Veranstaltung. Die
Stimmung im Publikum war großartig, und die Athleten wurden lautstark angefeuert.
Um kurz nach Mitternacht stand schließlich der Champion aller Klassen fest. Erstmalig seit
Durchführung der GNBF e.V. Deutschen Meisterschaft im Jahr 2004 konnte sich ein Junioren-Athlet
im Gesamtsiegerstechen durchsetzen: Mit 4:1 Jurystimmen gewann Sepehr Bahadori den Gesamtsieg
der 11. GNBF e. V. Deutschen Meisterschaft und konnte sich zudem noch über 500 Euro Preisgeld aus
dem BBSzene.de-Athletenpott freuen.
v.l.n.r. Paul Buksbaum, Sepehr Bahadori, Berend Breitenstein
Frauen-Bodybuilding
Siegerin der Frauen-Bodybuilding-Klasse wurde Ann Kuper. Ann war
knochentrocken, sehr gut definiert und präsentierte eine hervorragend
gelungene Posingkür. So konnte sie sich nach 2011 ihren 2. Deutschen
Meistertitel der GNBF e.V. sichern. Die zweitplatzierte Corinna Schonert
gewann zwei Wochen vor der GNBF e.V. Deutschen Meisterschaft den
Titel der ANBF (Austrian Natural Bodybuilding & Fitness Federation)
Internationalen Österreichischen Meisterin im Frauen- Bodybuilding.
Auch bei der Deutschen Meisterschaft präsentierte sie sehr gute
Muskelmasse. Mit etwas besserer Muskelhärte hätte sie alle Chancen
auf den Sieg gehabt. So blieb für Corinna am Ende der 2. Platz. Angelika
Dung zeigte eine gute Form und ansprechende Muskelhärte. Sie belegte
knapp hinter Corinna Schonert den 3. Platz. Auf den 4. Rang kam Joanna
C. Cooper aus den USA. Joanna startete als einzige internationale
Teilnehmerin in der Frauen-Bodybuilding-Klasse und überzeugte durch
Ann Kuper
schöne Linien und gut entwickelte Muskelmasse. Mit verbesserter
Muskeldefinition stehen die Chancen gut für Joanna, zukünftig für einiges Aufsehen im Natural
Bodybuilding der Frauen zu sorgen. Ihr erster Auftritt überhaupt auf einer Natural-BodybuildingBühne darf als durchaus gelungen bezeichnet werden.
Frauen-Athletik
In der Frauen-Athletik-Klasse kam es zum erwarteten Zweikampf
zwischen Lena Nikolaus und Birthe Mack. Beide Athletinnen
präsentierten bereits im Vorfeld einige Fotos von sich im Internet (z. B.
auf Facebook), und es war aus diesen Aufnahmen bereits deutlich zu
erkennen, dass hier zwei Ausnahme-Athletinnen am 25.10.2014
aufeinandertreffen würden. Birthes sportliche Laufbahn hat sich seit
ihrem Wettkampfdebüt in 2012 bei der 9. GNBF e.V. Deutschen
Meisterschaft in Neu-Ulm außerordentlich erfolgreich entwickelt, und
sie erfreut sich mittlerweile einer großen Fanbasis. Lena trainiert erst
seit ca. 1,5 Jahren intensiv mit Gewichten, und die diesjährige GNBF
e.V. Deutsche Meisterschaft war zugleich ihr Bühnendebüt. Birthe
zeigte sehr gut entwickelte Muskulatur. Es fehlte ihr lediglich an etwas
Muskelhärte. Auch wenn sie im Oberschenkelbereich mit besserer
Muskelzeichnung als Lena aufwarten konnte, siegte am Ende verdient
Lena Nikolaus. Lena war in großartiger Verfassung. Ihre äußerst ästhetische Linie war gepaart mit
gemeißelten Bauchmuskeln, sehr guter Muskeldefinition und hervorragender Muskelzeichnung im
Oberkörper. Dieses Gesamtpaket überzeugte die Jury, und Lena bekam 4:1 Richterstimmen in der
Entscheidung um Platz 1. Damit heißt die erste Deutsche Meisterin der Frauen-Athletik-Klasse Lena
Nikolaus. Wir dürfen gespannt sein, wohin die Reise für die 27-jährige Top-Athletin noch gehen wird.
Lena Nikolaus
Auf den 3. Rang kam Ivonne Vogel vor Annette Klimmt. Beide Athletinnen präsentierten sich in guter
Form. Im nächsten Jahr werden die Karten neu gemischt. Für Marina Unfried blieb der 5. Rang.
Marina zeigte schöne Linien, aber es fehlte ihr etwas an Muskelhärte, um sich weiter vorne zu
platzieren. Zukünftig erwägt sie die Rückkehr in die Frauen-Figur-Klasse. Paulina Oleschko war bei der
diesjährigen Deutschen Meisterschaft noch nicht definiert genug, und so belegte sie am Ende Platz 6.
Frauen-Figur
Anne Siol verfügt bereits über einige Wettkampferfahrung bei anderen Verbänden
und gab in 2014 ihr Debüt bei der GNBF e. V. Am Ende entschied diese junge
Athletin mit 4:1 Jurystimmen die Wertung der Frauen-Figur-Klasse für sich. Mit
sehr schönen Linien, einer tollen Ausstrahlung und einem sportlich
durchtrainierten Erscheinungsbild gewann Anne den Titel der Deutschen Meisterin
vor Alexandra Sutter, die sich ebenfalls in sehr guter Verfassung präsentierte.
Ornella Lo Presti aus Italien überzeugte voll und ganz. Sie erreichte die gleiche
Punktzahl wie Alexandra und gewann somit den Titel der Internationalen
Deutschen Meisterin der Frauen-Figur-Klasse. Platz 3 ging an Grit Groß, die sich
gegenüber dem Vorjahr insbesondere im Bauchbereich deutlich verbessert zeigte
vor Nicole Schuran. Nicole belegte mit nur einem Punkt Rückstand auf Platz 3 den
Anne Siol
4. Rang vor Ekatarina Britvina, die ebenfalls in guter Form auftrat. Am Ende musste
eine Athletin den 5. Rang belegen, und mit etwas weniger Muskelmasse hätte Ekatarina sich
durchaus weiter vorne wiederfinden können.
Teenage
Die Teenage-Klasse für Athleten bis zum vollendeten 17. Lebensjahr entschied wie
im Vorjahr Sebastian Ehmann für sich. Besonders die Oberschenkel dieses sehr
jungen Ausnahmeathleten sind außerordentlich gut entwickelt, aber Sebastian hat
im Vergleich zu 2013 auch im Oberkörper deutlich an Qualitätsmasse zugelegt. So
war sein Sieg in diesem Jahr mit 5:0 Jurystimmen zu keinem Zeitpunkt gefährdet.
Eine Woche nach der GNBF e. V. Deutschen Meisterschaft gelang ihm am
01.11.2014 bei der DFAC (Drug Free Athletes Coalition)-Weltmeisterschaft in
Miami/USA ein weiterer großer Triumph: Sebastian wurde Weltmeister in der
Teenage-Kategorie! Ebenso klar wie der Triumph von Sebastian, war der 2. Platz
von Jan Bannwitz, der sich ebenfalls in einer hervorragenden Verfassung
präsentierte. Auch Jan konnte sein Ergebnis aus 2013 wiederholen und wurde
erneut Deutscher Vizemeister in dieser Kategorie. Jan ist ein für sein Alter
Sebastian Ehmann
erstaunlich ausgewogen entwickelter Athlet mit sehr guter Muskelhärte und
schönen Linien. Maximilian Schulze, Dario Rosselli und David Schirmer belegten die Plätze 3, 4 und 5.
Alle diese Athleten zeigten sich in guter Form mit reichlich Potenzial für die Zukunft.
Junioren I
Denkbar knapp fiel die Entscheidung um den Sieg in der Junioren-Klasse I
für Athleten bis zum vollendeten 21. Lebensjahr und mit einem
Körpergewicht von bis zu 75,0 kg aus. Mit nur einem Punkt Vorsprung
sicherte sich schließlich Maximilian Endras vor Aldin Alijagic den Titel.
Maximilian ist ein sehr kraftvoll erscheinender Athlet und zeigte kompakte
Muskelmasse bei gleichzeitig guter Muskelhärte. Aldin besticht durch
herausragende Linien, gute Muskelmasse und klare Muskeldefinition. Mit 2
bis 3 kg mehr magerer Muskelmasse wird er zukünftig nur sehr schwer zu
schlagen sein und auch bei den Männern ein gewichtiges Wort um
Maximilian Endras
den Titel mitreden können. Armin Parvaneh zeigte sich ebenfalls in
sehr guter Verfassung mit keinen erkennbaren Schwächen. Ihm fehlte lediglich etwas mehr
Muskelhärte, um ganz oben angreifen zu können. Der 4. Platz ging an Elyesa Dereli. Elyesa ist ein
Athlet von hoher Körpergröße, und wenn es ihm gelingt, bei gleicher Muskelhärte noch einige
Kilogramm mehr Muskelmasse aufzupacken, dann wird er bei seinen weiteren Wettkämpfen nur
sehr schwer zu bezwingen sein. Pascal Hüben belegte mit guter Form einen deutlichen 5. Rang in
diesem insgesamt 18-köpfigen Starterfeld der Junioren-Klasse I.
Junioren II
Klarer Gewinner der Junioren-Klasse II für Athleten bis zum vollendeten 21.
Lebensjahr und mit einem Körpergewicht ab 75,1 kg wurde Sepehr Bahadori.
Sepehr brachte ein herausragendes Paket auf die Bühne. Gute Muskelmasse,
hervorragende Definition und eine wunderbar ästhetische Linie sicherten ihm
den verdienten Sieg in dieser Klasse, vor dem ebenfalls in überragender Form
aufgetretenen Andre Patris Peter. Zwei Wochen vor der Deutschen
Meisterschaft verließ Andre Patris die österreichische Meisterschaft noch als
Gesamtsieger. Er hätte auch am 25.10.2014 in Wiesloch ein gewichtiges Wort
um die Vergabe des Deutschen Meisters aller Klassen mitreden können, wenn
an diesem Tag nicht Sepehr Bahadori sein Konkurrent gewesen wäre. So blieb
Sepehr Bahadori
für Andre-Patris an diesem Tag ein starker 2. Platz. Gregor Matthes
präsentierte eine enorm gute Oberschenkelentwicklung. Wenn er es schafft, seinen Oberkörper auf
das Niveau seiner Beine zu bringen, dann wird dieser junge Athlet auch zukünftig noch sehr viele
Erfolge als Natural-Bodybuilding-Wettkämpfer verzeichnen. Fabrice Dotzauer als Viertplatzierter
präsentierte Top-Definition. Mit etwas mehr Muskelmasse wäre für ihn sogar noch mehr möglich
gewesen. Matthias Hesse zog als letzter Finalist in das Feld der besten fünf Athleten der JuniorenKlasse II ein und überzeugte durch sehr gut entwickelte Muskelmasse. Allerdings fehlte ihm noch der
letzte Feinschliff und etwas bessere Definition, um den Sprung auf das Siegerpodest der besten drei
Athleten zu schaffen.
Masters I
Rüdiger Lang hieß der einstimmige Sieger der Masters-I-Klasse für Athleten über
40 Jahre. Mit herausragender Definition und harmonisch proportionierter
Muskelmasse belegte Rüdiger einen jederzeit ungefährdeten 1. Platz in dieser
Kategorie. Auch die Wertung für Platz 2 war einstimmig und ging an Jens
Berthold. Damit führte Jens seine so überaus erfolgreiche Wettkampfsaison des
Jahres 2013 fort, in der er unter anderem Vize-Deutscher Meister in dieser
Klasse wurde und den 3. Platz bei der UIBBN-WM erreichte. Raimund Megyeri
zeigte bei allen seiner bisherigen drei GNBF e. V.-Wettkampf-Teilnahmen immer
eine gute bis sehr guter Verfassung. Nichts anderes galt auch für dieses Jahr. Mit
einer erneuten Steigerung seiner Form kletterte er im Vergleich zum Vorjahr um
zwei Plätze nach oben und belegte am Ende Rang 3. Wenn Raimund es schafft,
noch einen kleinen Tick härter zu werden, dann ist er ein heißer Favorit auf den
Rüdiger Lang
Titel. Andreas Bock und Rene Wasser hießen die Athleten auf den Plätzen 4 und
5. Andreas präsentierte sehr gute Muskelform und Definition. Rene zog verdient in das Finale ein.
Mit etwas mehr Muskelmasse und leicht verbesserter Härte stehen seine Chancen gut, zukünftig mit
einer Top-3-Platzierung nach Hause zu gehen.
Masters II
Auch die Masters-II-Klasse für Athleten über 50 Jahre sah in Rainer Mühl
einen einstimmigen Sieger. Rainer konnte durch seine hervorragende
Definition, gute Muskelmasse und schöne Linie Marcus Temming auf den 2.
Platz verweisen. Marcus ist ein sehr kraftvoll erscheinender Athlet von
imposanter Statur. Er präsentierte sich ebenfalls in Topform. Platz 3 ging an
Bernd Klein. Bernd Klein erinnert mit seiner sehr ästhetischen Linie an Frank
Zane. Wenn Bernd es schafft, seine Beinmuskulatur noch etwas zu verbessern
und auf den Leistungsstand seines Oberkörpers zu bringen, dann wird er in
dieser Kategorie national und auch international nur sehr schwer zu
Rainer Mühl
bezwingen sein. Andreas Deindl zeigte sich gegenüber dem Vorjahr deutlich
verbessert. Er erreichte mit knappem Rückstand auf Bernd den 4. Platz.
Stephan Biro war gut in Form und zeigte eine schöne Linie, benötigt aber noch etwas mehr
Muskelmasse und schärfere Muskelzeichnung, um ganz oben angreifen zu können.
Paarposing
Als einziges Paar gingen Angelika Dung und Eugen Harms an den
Start. Beide präsentierten eine harmonisch aufeinander
abgestimmte Posingkür und gute Form.
Angelika Dung und Eugen Harms
Internationale Klasse
Einstimmiger Sieger der Internationalen Klasse wurde Artyom Yakhnitsa aus
Kasachstan vor Eduardo-Carillo Duarte aus Kuba, der den drittplatzierten Seyed
Mohsen Miresmaeili aus dem Iran mit nur einem Punkt Vorsprung knapp hinter
sich lassen konnte. Arytom verkörpert den kraftvollen Athleten-Typus mit sehr
gut entwickelter Muskelmasse am gesamten Körper bei gleichzeitig guter
Definition. Eduardo präsentierte ebenfalls eine sehr gute Verfassung und konnte
sich den 2. Rang vor Seyed sichern. Seyed ist ein Athlet von außergewöhnlicher
Eleganz. Er zeigte keine deutlich sichtbaren Schwächen. Leider war seine
Körperfarbe an diesem Tag nicht optimal. Anastasios Fallias aus Griechenland
präsentierte sich sehr gut definiert mit einer harmonisch entwickelten
Muskulatur und belegte den 4. Platz. Vadim Zlotnikaus Russland erreichte als
einer der am härtesten definierten Athleten dieser Klasse den 5. Platz. Einzig
seine etwas schwächer ausgeprägte Oberschenkelmuskulatur verwehrte ihm den Sprung in die Top
3. Wie hoch der Leistungsstand in dieser Klasse mit 20 teilnehmenden Athleten war, zeigte sich auch
durch den verpassten Finaleinzug des Vorjahressiegers dieser Kategorie, Soltan Szasz, der sich in
diesem Jahr erneut in sehr guter Form präsentierte, aber am Ende nicht über den 6. Platz hinauskam.
Artyom Yakhnitsa
Bantamgewicht
Mit 27 Teilnehmern war die Bantam-Klasse (bis 70,0 kg Körpergewicht) die
zahlenmäßig am stärksten besetzte Klasse. Nach seinem 4. Platz im Vorjahr gelang
Lukas Krautmacher nun der große Sprung auf das Siegerpodest. Er hatte gegenüber
seinen Konkurrenten deutliche Massevorteile und brachte eine gute Härte auf die
Bühne. Marco Hill startete in 2013 im Leichtgewicht. Dieses Jahr wechselte er sehr
erfolgreich ins Bantamgewicht. Aufgrund seiner sehr harmonischen
Körperentwicklung und sehr guter Muskelhärte erreichte er einen starken 2. Rang.
Landry Emema, Markus Zimmerer und Andreas Brunner belegten die Plätze 3, 4
und 5. Landry braucht noch etwas mehr Muskelmasse, dann wird er nur sehr
Lukas Krautmacher
schwer zu besiegen sein. Markus präsentierte die wohl beste
Oberschenkelentwicklung in dieser Klasse, ihm fehlte es nur an etwas besserer
Definition im Oberkörper, um in die Top 3 vorzustoßen. Andreas präsentierte sich wie alle Finalisten
in sehr guter Form. Mit verbesserter Entwicklung der Rückenmuskulatur stehen seine Chancen gut,
ganz oben angreifen zu können.
Leichtgewicht
Die Entscheidung um die ersten drei Plätze im Leichtgewicht fiel denkbar knapp
aus. Verdienter Sieger des insgesamt 23-köpfigen Starterfeldes in dieser Klasse
von 70,1 kg bis 75,0 kg Körpergewicht wurde Alex Weigle, dessen
hervorragende Verfassung leider durch eine nicht optimale Bräunung nicht
bestmöglich sichtbar wurde. Adrian Mikolai präsentierte sich insbesondere im
Brust-Schulter-Bereich extrem massiv und hart. Den wohl größten
Entwicklungssprung im Vergleich zu seinen bisherigen Wettkampf-Teilnahmen
machte der drittplatzierte Bernd Otten. Sehr austrainiert bei gleichzeitig guter
Muskelmasse sicherte er sich dieses Jahr eine Top-Platzierung. Lediglich leichte
Schwächen in der Rückenentwicklung verhinderten seinen ganz großen
Alex Weigle
Triumph. Julien Hoffmann auf dem 4. Rang ist ein sehr ästhetischer Athlet mit
sehr schönen Linien und einer insbesondere sehr guten Beinentwicklung. Platz 5
für den sehr kompakten und massiven Mario Nakamura. Mit etwas besserer Definition wäre er ein
echter Titelaspirant gewesen.
Mittelgewicht
Denny Rippler
Die Wertung im Mittelgewicht (75,1 kg bis 80,0 kg Körpergewicht)
entschied mit 4:1 Jurystimmen Denny Rippler für sich. Denny zeigte
ausgewogene Muskelmasse und sehr gute Definition und ging so
verdientermaßen als Sieger aus diesem 23 Mann starken Teilnehmerfeld
hervor. Roland Bock wurde Zweiter und präsentierte sich sehr gut definiert
mit einer schönen Linie. Daniel Wuttke auf Platz 3 ist ein Athlet mit sehr
guter Muskelmasse und guter Muskeldefinition. Ihm fehlte es nur etwas
am äußeren Schwung seiner Oberschenkel, um noch weiter vorne zu
landen. Den 4. Platz belegte Pascal Suckow mit seiner sehr symmetrischen
und sehr gut definierten Körperentwicklung vor Ralf Schmidt, dem es
etwas an Muskelhärte fehlte, um den Sprung bis unter die besten drei
Athleten dieser Klasse zu vollziehen.
Leicht-Schwergewicht
Einstimmiger Gewinner des Leicht-Schwergewichts (80,1 kg bis 85,0 kg
Körpergewicht) wurde Markus Liebscher. Harte Muskulatur, gepaart mit gut
entwickelter Muskelmasse, sicherte ihm den ungefährdeten Sieg in dieser
Kategorie. Auch den 2. Platz von Dustin Port entschied die Jury einstimmig.
Dustin präsentierte sich sehr gut definiert mit einer schönen Linie und
machte so gegenüber dem Vorjahr, wo er Sechster wurde, vier Plätze gut.
Platz 3 für Dr. Michel Gleich, der leider nicht optimal gebräunt zum
Wettkampf antrat. Der Lohn für seine harmonische Körperentwicklung in
Kombination mit guter Muskelmasse und Muskelhärte war der 3. Platz vor
Till Werger van Bergen, der Vierter wurde. Till Werger zeigte sehr gute Form
Markus Liebscher
und Definition im Oberkörper, einzig die nicht ganz so starke Beinentwicklung
verhinderte dieses Jahr eine Top-3-Platzierung für ihn. Der Vize-Deutsche
Meister von 2013, Jeff Sibagatov, präsentierte sich leider nicht in Bestform und rutschte auf Platz 5.
Jeff hat eindeutig das Potenzial, diese Klasse zu gewinnen, und wenn er in Bestform antritt, kann ihm
das auch durchaus gelingen.
Schwergewicht
Die Entscheidung im Schwergewicht (ab 85,1 kg Körpergewicht) fiel
denkbar knapp aus. Mit nur einem Punkt Vorsprung verließ am Ende
Fabrice Labako als Deutscher Meister in dieser Kategorie die Bühne
vor Falko Widlewski. Fabrice ist mit 22 Jahren ein sehr junger Athlet,
der sein Wettkampfdebüt gab und dabei voll und ganz durch seine
sehr schöne Linie, gute entwickelte Muskelmasse und gute Definition
überzeugen konnte. Falko präsentierte eine sehr ausgewogene,
massive Körperentwicklung bei gleichzeitig guter Muskelhärte.
Matthias Bekavac ist für mich der ungekrönte Champion. Er hat alles,
was ein Sieger braucht – eine sehr schöne Linie und hervorragend
Fabrice Labako
entwickelte Muskelmasse am ganzen Körper. Er zeigte sich gegenüber
dem Vorjahr, als er ebenfalls Dritter wurde, durchaus verbessert, ließ aber leider auch in 2014 das für
den ganz großen Erfolg erforderliche letzte Quäntchen an Definition vermissen. So blieb für ihn am
Ende mit nur einem Punkt Rückstand auf Platz 2 und zwei Punkten Rückstand auf Platz 1 erneut der
3. Platz. Vierter wurde Edgar Kiesling. Wenn Edgar etwas mehr magere Muskelmasse aufpackt, dann
kann er noch weiter nach vorne vorstoßen. Klaas Werger van Bergen müsste seine
Oberschenkelentwicklung verbessern, um zukünftig die Top 3 in dieser Klasse knacken zu können.
Gesamtsiegerstechen
Erstmalig in der 11-jährigen Geschichte der GNBF e. V. setzte sich im Gesamtsiegerstechen ein
Junioren-Athlet durch: Sepehr Bahadori wurde mit 4:1 Jurystimmen zum Sieger aller Klassen des
Jahres 2014 gekürt. Ein verdienter Triumph für diesen jungen und sympathischen Ausnahmeathleten.
Line up des Gesamtsiegerstechens v.l.n.r: Sebastian Ehmann (Teenage), Sepehr Bahadori (Junioren), Rüdiger Lang
(Masters), Lukas Krautmacher (Bantamgewicht), Alex Weigle (Leichtgewicht), Denny Rippler (Mittelgewicht), Markus
Liebscher (Leicht-Schwergewicht), Fabrice Labako (Schwergewicht), Artyom Yakhnitsa (International)
Interview Berend Breitenstein mit Sepehr Bahadori
Sepehr Bahadori – GNBF e.V.-Gesamtsieger 2014
Fazit:
Die 11. GNBF e.V. Deutsche Meisterschaft 2014 im Natural Bodybuilding bedeutete einen weiteren
Meilenstein in der Erfolgsgeschichte des dopingfreien Bodybuildings. Dazu beigetragen hat neben
dem neuen Teilnehmerrekord von 191 zum Wettkampf angetretenen Athleten auch ein sehr gut
zusammenarbeitendes GNBF e.V.-Team, das sich der großen Aufgabe der reibungslosen Organisation
und Durchführung des Wettkampfes immer gewachsen zeigte.
Nicolas Rojas - Organisator vor Ort und Coach,
hier mit Elysa Dereli (4. Platz Junioren I)
Ebenso einschneidend war die aufgrund der Vorkommnisse
des letzten Jahres getroffene Maßnahme, sämtliche
Dopingtests im Zusammenhang mit der Deutschen
Meisterschaft durch professionelle Mitarbeiter des Instituts
GQS (Global Quality Sports GmbH) durchführen zu lassen,
und das galt sowohl für die Probenentnahme als auch für den
Probenversand.
In 2014 unterzogen sich 10 Teilnehmer der DM während des
Athleten-Einschreibens einem Urintest. Zusätzlich wurde
jeder Klassensieger und jede Klassensiegerin mittels Urintest
und/oder Blut-oder Haaranalyse auf den Gebrauch von unerlaubten Substanzen untersucht. Alle
Dopingproben werden bei Drucklegung dieser Zeilen im durch die WADA anerkannten Institut für
Dopinganalytik und Sportbiochemie Dresden (IDAS) ausgewertet. Die Kosten zur Durchführung, des
Versands und der Analyse der Dopingproben bei der 11. GNBF e.V. Deutschen Meisterschaft liegen
bei etwa 10 000 Euro. Im Sinne des dopingfreien, natürlichen Bodybuildings wird die GNBF e.V. ihre
strikte Anti-Doping-Politik auch bei zukünftigen Wettkämpfen und bei zukünftigenTrainingskontrollen („Out of Season“-Tests) konsequent fortführen.
Strikte Dopingkontrollen sind fester
Bestandteil der GNBF e. V. Deutschen
Meisterschaft
Auf ein gesundes Wiedersehen in 2015!