Medienspiegel 15. Januar 2008
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Medienspiegel 15. Januar 2008
المركز اللماني للعلم www.almania-info.diplo.de Deutschland-Zentrum (DZ) German Information Centre (GIC) Neues vom GIC الديد من الركز العلمي 15.01.2008 Regionale Themen − Anhaltende Proteste gegen Bushs Ägypten-Besuch − Bouteflika und die Intervention im Westsahara-Konflikt − Die arabischen Interessen mit Russland und Frankreich − Deine Fairuz, meine Fairuz: Streit um ihren Damaskus- Auftritt Überregionale Themen − Zur Zukunft der indisch-chinesischen Beziehungen Regionale Themen Anhaltende Proteste gegen Bushs Ägypten-Besuch In den heutigen JAZ-Nachrichten (11.00 GMT) zeigte der Fersehsender zahlreiche ägyptische Demonstranten, die sich vor dem Syndikat der Journalisten versammelten, um ihren Protest gegen den morgigen Besuch von Präsident Bush in Sharm Al-Sheikh auszudrücken. Der JAZ-Korrespondent berichtete von weiteren zahlreichen ähnlichen Demonstrationen und Protesten, die seit dem 13. Januar 2008 u.a. von 1 Quellenangaben: HAY: al-Hayat (TZ) SHAW: al-Sharq al-Awsat (TZ) JAZ: al-Jazira (TV) ARA: al-Arabiya (TV) شارع برلين ـ الزمالك القاهرة ـ جمهورية مصر العربية2 : 00202 27282000 : 00202 27282077 : الـعـنـوان تـلـيفـون فـاكــس [email protected] : بريد إلكتروني www.almania-info.diplo.de :الموقع اللكتروني المركز اللماني للعلم www.almania-info.diplo.de Deutschland-Zentrum (DZ) German Information Centre (GIC) Parlamentsabgeordneten vor dem Parlament, Rechtsanwälten vor ihrem Syndikat, der sozialistischen Versammlungspartei und der Partei der Nasseriten geführt wurden. Auch regierungsnahe Zeitungen betonten Bush sei ein nicht willkommener Gast. Der Korrespondent meinte, das Zulassen der Proteste gegen den Besuch von Seiten der ägyptischen Regierung interpretiere die Opposition vielleicht als eigene nicht direkt ausgesprochene Botschaft der Regierung. Der von allen protestierenden Gruppen genannte Hauptgrund für die Ablehnung des Besuchs liege in Bushs Haltung zum Palästina-Konflikt. Bouteflika und die Intervention im Westsahara-Konflikt In seinem Artikel in SHAW betont Abdel Rahman Al-Rashed ein, seiner Meinung nach, schon längst bekanntes Faktum, nämlich die Macht Algeriens im Konflikt zwischen Marokko und der Polisario. Das Nachbarland unterstütze die saharawischen Rebellen nicht nur politisch, sondern beherberge sie seit 34 Jahren in Flüchtlingslagern im Südwesten und habe vor 6 Jahren dazu beigetragen, den blutigen Kampf zwischen beiden Parteien zu stoppen. Aus diesem Grund ruft Al-Rashed den algerischen Präsidenten Bouteflika dazu auf, die gegenwärtig vorhandene Gelegenheit zu nutzen, bei der Marokko und die Führer der westsaharischen Befreiungsbewegung verhandlungswillig sind. Da die internationale Vermittlung keine positiven Schritte verwirklichen konnte - was nicht im Interesse eines großen Staates wie Algeriens sei - sollte Bouteflika, der im arabischen Raum für seine Unparteilichkeit bei der Vermittlung berühmt sei, sich mehr um die Überwindung von Hindernissen bemühen, die einer baldigen Lösung im Wege stehen. Al-Rashed vermutet, dass Bouteflika keine Maßnahmen über die Köpfe der algerischen Entscheidungsträger hinweg ergreifen wolle, die die Polisario jahrelang unterstützt haben. Andererseits sei er der algerische Führer, der imstande sei, innerhalb Algeriens ein neues Konzept für die Lösung dieses Konfliktes einzuführen. Denn einerseits bestehe keine Hoffnung auf einen militärischen Sieg, sondern nur Flüchtlingslager, die der algerische Steuerzahler versorge. Andererseits sei es den Saharawis innerhalb von 3 Jahrzehnten nicht gelungen, mit ihrem Problem die öffentliche Meinung zu erreichen. Daher sei es die geeignete Zeit, eine für beide Parteien akzeptable Versöhnung zu erreichen, die den saharawischen Rebellen bestimmte Freiheiten gönne und gleichzeitig die Einheit Marokkos beibehalte. 2 Quellenangaben: HAY: al-Hayat (TZ) SHAW: al-Sharq al-Awsat (TZ) JAZ: al-Jazira (TV) ARA: al-Arabiya (TV) شارع برلين ـ الزمالك القاهرة ـ جمهورية مصر العربية2 : 00202 27282000 : 00202 27282077 : الـعـنـوان تـلـيفـون فـاكــس [email protected] : بريد إلكتروني www.almania-info.diplo.de :الموقع اللكتروني المركز اللماني للعلم www.almania-info.diplo.de Deutschland-Zentrum (DZ) German Information Centre (GIC) Die arabischen Interessen mit Putin und Sarkozy Der ägyptische Parlamentarier und Kolumnist Mustafa Al-Fiqi analysiert in seinem HAY-Artikel „Eine Zukunftsvision für die arabischen Interessen mit Putin und Sarkozy“ die Zukunft der arabisch-französischen und arabisch-russischen Beziehungen. Er kommt zur Schlussfolgerung, dass Frankreich und Russland – zusammen mit China - eine mildernde und Ausgleich schaffende Rolle in den internationalen Beziehungen spielen. Al-Fiqi stellt allerdings einen grundlegenden Unterschied zwischen den Präsidenten beider Länder fest: Frankreichs Präsident Sarkozy stehe auf der Seite der USA und sei „ein außerordentlicher Gesandter amerikanischer Politik“ und starker Unterstützer Israels. Russlands Präsident Putin, der in Zukunft als Premierminister amtieren aber, so Al-Fiqi, in Wirklichkeit weiterhin alles in Russland bestimmen werde, unterstütze die arabischen und palästinensischen Positionen nur in einem Ausmaß, das Russland von den USA differenziere. Sobald aber gemeisame wirtschaftliche Interessen zwischen Russland und den USA auftauchen, stelle sich Russland auf die Seite der USA. Deine Fairuz, meine Fairuz: Zum Streit um ihren Auftritt in Damaskus Damaskus ist die Kulturhauptstadt der arabischen Welt 2008. Aus diesem Anlass wird die libanesische Sängerin Fairuz im Musical „Wach auf!“ (Sah Al-Naum) Ende Januar in Damaskus auftreten. Auf Kritik stieß der geplante Auftritt bei vielen vor allem anti-syrischen Libanesen. Auf der Web-Seite der ARA wird berichtet, Walid Jumblatt, der Parteiführer der libanesischen „Progressiv-sozialistischen Partei“ und einflussreiche Drusenführer im Libanon, habe Fairuz am Montag, den 14.1.2008, attackiert, ohne sie namentlich zu nennen. ARA zitiert Jumblatts Aussage: „Einige meisterhafte musikalische Stimmen vergeben Spenden an den syrischen Geheimdienst, der die Kultur des Tötens, der Tyrannei, Unterdrückung, Ungerechtigkeit und Gewalt, aber nicht Kunst begreift.“ Des Weiteren zitiert die Web-Seite der ARA Auszüge aus dem Brief von Akram Shuhaib, einem Mitglied der „Progressiv-sozialistischen Partei“, an Fairuz. Darin schreibt er u.a. „Sing nicht 'Wach auf' in Damaskus. Denn diese Herrscher sind 3 Quellenangaben: HAY: al-Hayat (TZ) SHAW: al-Sharq al-Awsat (TZ) JAZ: al-Jazira (TV) ARA: al-Arabiya (TV) شارع برلين ـ الزمالك القاهرة ـ جمهورية مصر العربية2 : 00202 27282000 : 00202 27282077 : الـعـنـوان تـلـيفـون فـاكــس [email protected] : بريد إلكتروني www.almania-info.diplo.de :الموقع اللكتروني المركز اللماني للعلم www.almania-info.diplo.de Deutschland-Zentrum (DZ) German Information Centre (GIC) noch nicht aufgewacht. (...) Du, unsere Botschafterin zu den Sternen, hast uns die Traumheimat gemalt. Zerstör nicht unsere Träume von der Heimat. (...)“ Im diesem Zusammenhang konstatiert der saudische Kolumnist Mashari Al-Dhaidi unter dem Titel „Fairuz ... Gehört sie uns oder ihnen?“ in SHAW, Fairuz viel großartiger als jede politische Einordnung. Er erinnert außerdem daran, dass Fairuz sich nie zu einer politischen Richtung bekannte. Darüber hinaus habe sie eine besondere jahrzehnte lange Beziehung zum syrischen Publikum, der sie und die Kunst sehr schätze. Die saudische Autofahrerin Mohamad Sadek Diab kritisiert in seinem Artikel in SHAW die Trennschärfe einiger ägyptischen Medien, die einen bestimmten Unfall in Kairo mit außerordentlicher tendenziöser Einstellung behandelt hätten. Ägypten habe, den Statistiken des Ministeriums für Gesundheit und Bevölkerung zufolge, eine Rate von 73000 Verkehrsunfällen im Jahre 2007 gehabt, was 245000 Tote und Verletzte hinterließe und das 25fache der Unfallrate weltweit bilde. Bei all diesen Unfällen interessiere sich sowohl der Reporter als auch der Leser als Erstes für das Geschehen selbst, und nicht einmal für die Staatsangehörigkeit des Verursachers. Als aber vor Kurzem eine saudische Frau in Kairo Tod und Verletzung einiger Fußgänger bewirkte, erwähnten zwar die offiziellen Medien den Unfall in einem objektiven und professionellen Ton, einige Medien hätten dennoch mit viel Übertreibung den Unfall hochgeschraubt, nur weil die Fahrerin aus Saudi Arabien sei. Diab betont in seinem Artikel, dass er damit auf keinen Falle Motivation oder Ziel dieser Medien auswerten wolle. Außerdem sei er der Meinung, Ägypten würde trotz dieser kleinen Ausnahmen den Respekt aller genießen und diejenige Hauptstadt bleiben, die alle Araber besuchen wollen. Überregionale Themen Zur Zukunft der indisch-chinesischen Beziehungen In der JAZ-Nachrichtensendung „In die Tiefe“ (Ma Uaraa Al-Khabar, am Montag, den 14.1.2008, 19.30 GMT) wird der China-Besuch vom indischen Ministerpräsidenten Manmohan Singh besprochen. Aus Kuwait meinte der ägyptische Asien-Experte 4 Quellenangaben: HAY: al-Hayat (TZ) SHAW: al-Sharq al-Awsat (TZ) JAZ: al-Jazira (TV) ARA: al-Arabiya (TV) شارع برلين ـ الزمالك القاهرة ـ جمهورية مصر العربية2 : 00202 27282000 : 00202 27282077 : الـعـنـوان تـلـيفـون فـاكــس [email protected] : بريد إلكتروني www.almania-info.diplo.de :الموقع اللكتروني المركز اللماني للعلم www.almania-info.diplo.de Deutschland-Zentrum (DZ) German Information Centre (GIC) Mohammad Sayed Selim, Ziel des Besuchs sei, Druck auf China auszuüben, damit es seine Märkte für mehr indische Produkte öffne. Anders meint Chang Lee Chun, Direktor des China-Instituts für internationale Beziehungen in Peking, Ziel des Besuchs sei, dass China bei der Verbesserung der Infrastruktur in Indien helfe, weil China die dafür nötigen Mittel und Instrumente habe. Einig waren sich beide Fernsehgäste darüber, dass die Grenzprobleme zwischen beiden Ländern ein Konflikt sei, den beide Seiten erst in zehn bis zwanzig Jahren aufgreifen werden. Zur Zeit seien beide Länder an wirtschaftliche Zusammenarbeit interessiert. Eine strategische Partnerschaft zwischen den beiden asiatischen Schwellenländern sei unwahrscheinlich, weil Indien ein Verbündeter der USA und China ein wichtiger Partner Pakistans und Russlands sei. 5 Quellenangaben: HAY: al-Hayat (TZ) SHAW: al-Sharq al-Awsat (TZ) JAZ: al-Jazira (TV) ARA: al-Arabiya (TV) شارع برلين ـ الزمالك القاهرة ـ جمهورية مصر العربية2 : 00202 27282000 : 00202 27282077 : الـعـنـوان تـلـيفـون فـاكــس [email protected] : بريد إلكتروني www.almania-info.diplo.de :الموقع اللكتروني