James Bond 007 Stirb an einem anderen Tag

Transcription

James Bond 007 Stirb an einem anderen Tag
Filmdaten
James Bond 007
Stirb an einem anderen
Tag
Deutscher Titel:
Stirb an einem
anderen Tag
Originaltitel:
Die Another Day
Produktionsland:
Großbritannien,
USA
Erscheinungsjahr: 2002
Länge (PALDVD):
134 Minuten
Originalsprache:
Englisch
Altersfreigabe:
FSK 12
Stab
Der Aston Martin V12 Vanquish, das erste neue AstonMartin-Bond-Auto seit 1969 in Im Geheimdienst Ihrer
Majestät mit dem DBS
Stirb an einem anderen Tag (Originaltitel: Die
Regie:
Lee Tamahori
Drehbuch:
Neal Purvis
Robert Wade
Produktion:
Barbara Broccoli
Michael G.
Wilson
Musik:
David Arnold
Titelsong:
Madonna
Kamera:
David Tattersall
Schnitt:
Andrew
MacRitchie
Christian A.
Wagner
Another Day) ist der 20. Kinofilm der von Eon
Productions Ltd. produzierten James-BondFilmreihe.
Inhaltsverzeichnis
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1 Handlung
2 Synchronisation
3 Hintergrund
o 3.1 Anspielungen
4 Gadgets
5 Drehorte
6 Kritiken
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Handlung
Besetzung
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Pierce Brosnan: James Bond
Halle Berry: Jacintha Jinx
Johnson
Toby Stephens: Gustav
Graves
Rosamund Pike: Miranda
Frost
Judi Dench: M
Rick Yune: Zao
John Cleese: Q („R“)
Samantha Bond: Miss
Moneypenny
Michael Madsen: Damian
MI6-Agent James Bond ermittelt gegen den koreanischen Colonel Moon, Sohn eines
nordkoreanischen Generals. Die Mission wird allerdings verraten, und Bond gerät in
Gefangenschaft. Da mehrere Agenten während seiner Gefangenschaft sterben,
vermutet der Britische Geheimdienst, dass Bond unter Folter Informationen
preisgegeben hat und willigt in einen Gefangenenaustausch ein. Zao, der im Ausland
gefasste Handlanger Moons, wird gegen Bond getauscht.
Um seinen Namen reinzuwaschen, flieht Bond aus dem Gewahrsam des MI6. Er will
Zao finden, um die Person zu identifizieren, die ihn in Korea verraten hat.
Informationen eines chinesischen Geheimagenten führen Bond nach Kuba, wo er die
amerikanische NSA-Agentin Jinx kennen lernt. Dort dringt er in eine Klinik ein, in der
Menschen durch einen Umwandlungsprozess ihrer genetischen Merkmale verändert
werden, und unterbricht eine Behandlung an Zao. Bevor Zao fliehen kann, kann
Bond Diamanten sicherstellen, die ihn auf die Spur des Millionärs und Lebemanns
Gustav Graves führen. Bond trifft Graves in einem Londoner Fechtclub und folgt
wenig später dessen Einladung zu einer Vorführung in seinen isländischen Eispalast,
der dann Schauplatz eines spektakulären Showdowns wird. Vor Ort stellt sich
heraus, dass Gustav Graves in Wirklichkeit Colonel Moon ist, der sich in der
kubanischen Klinik ein neues Gesicht zugelegt und seine Identität gewechselt hat.
Graves (bzw. Moon) plant, mit einer orbitalen Satellitenwaffe eine Schneise in das
Nord- und Südkorea trennende Minenfeld zu brennen und so dem Norden die
Invasion in den Süden und damit die Wiedervereinigung des koreanischen Volkes zu
ermöglichen. Bond und Jinx kämpfen zuerst in dem Eispalast auf Island und dann in
einem Antonow-Transportflugzeug gegen Moon und dessen Schergen, die besiegt
werden können. In der letzten Szene sieht man Jinx und Bond gemeinsam in einem
Bett liegend, zusammen mit Graves' Diamanten.
Hintergrund
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Zum vierten und letzten Mal spielt Pierce Brosnan den smarten Geheimagenten.
Oscar-Gewinnerin Halle Berry steht ihm als Bond-Girl zur Seite. Quartiermeister Q
wird nach dem Tod Desmond Llewelyns erstmals durch Monty Python-Star John
Cleese gespielt, der bereits als Nachfolger in Die Welt ist nicht genug eingeführt
wurde. Als Regisseur verpflichtete man den Neuseeländer Lee Tamahori, dessen
Erstling Die letzte Kriegerin aufgrund seiner expliziten Gewaltdarstellung in der Ehe
eines Māori-Paares zumindest umstritten war.
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Stirb an einem anderen Tag ist ein doppeltes Jubiläum: Einerseits ist es der 20. Film,
andererseits sind seit der Premiere des ersten Films James Bond jagt Dr. No genau 40
Jahre vergangen.
Spektakuläre Stunts – aber auch ausgiebige Computereffekte – standen auch in diesem
Film im Mittelpunkt: In der Eröffnungssequenz steigt Bond auf ein Surfbrett zum
Wellenreiten und in Island wurde auf dem größten Gletscher Europas eine wilde
Verfolgungsjagd auf dem Eis gedreht.
Zusammen mit Lizenz zum Töten und Der Morgen stirbt nie ist dies erst der dritte
James-Bond-Filmtitel ohne Bezug auf den bereits 1964 verstorbenen Bond-Erfinder
Ian Fleming. Die Phrase Stirb an einem anderen Tag stammt aus dem Gedicht The
Day of Battle von A.E. Housemans Sammlung A Shropshire Lad. Dort ist es einem
vom Schlachtfeld fliehenden Soldaten bestimmt „an einem anderen Tag zu sterben“
(„But since the man that runs away lives to die another day“).
Die Premiere fand am 18. November 2002 in einer mit 3000 Menschen – darunter
auch Elisabeth II. – gefüllten Royal Albert Hall statt. Gleichzeitig wurde hiermit das
40-jährige Bestehen der James-Bond-Filmreihe in Anwesenheit aller ehemaligen
Bond-Darsteller (George Lazenby, Sir Roger Moore,Timothy Dalton) mit Ausnahme
von Sir Sean Connery gefeiert.
Stirb an einem anderen Tag war mit Produktionskosten von 142 Millionen Dollar der
bis dahin teuerste James-Bond-Film, gleichzeitig spielte er aber auch die bis dahin
höchsten Einspielergebnisse ein: So wurde er allein in Deutschland von mehr als 5
Millionen Kinobesuchern gesehen und spielte weltweit über 430 Millionen Dollar ein.
War BMW in den letzten Filmen noch Lieferant für das Bond-Auto, fuhr Bond dieses
Mal seit langem wieder einen Aston Martin, und zwar einen V12 Vanquish.
Überhaupt wurde Product Placement auch in diesem Film wieder groß geschrieben: So
bezahlten insgesamt 20 Firmen 70 Millionen US-Dollar für die Platzierung ihrer
Marken im Film [1].
Die Laser-Roboter im Eispalast wurden von der deutschen Firma KUKA Roboter
GmbH gestellt. [2]
Allein für die im endgültigen Film verwendete Verfolgungsjagd von Bonds Vanquish
mit Zaos Jaguar XKR benötigte man drei Wochen Drehzeit. Als Kulisse hierzu diente
eine zugefrorene Eislagune umgeben von turmhohen Gletschern von Jokulsárlón in
der Nähe von Hofn, Island.
Stirb an einem anderen Tag ist der bislang einzige Bond-Film, in dem die
Titelsequenz in die Handlung einbezogen ist. Der Zuschauer wird hier Zeuge von
Bonds von ausgiebiger Folter begleiteter mehrmonatiger Gefangenschaft in
Nordkorea. Allerdings sind die Bilder Bond-typisch verfremdet und mit Madonnas
gleichnamigem Titelsong (Text geschrieben von ihr und Mirwais Ahmadzaï)
unterlegt, um auch als charakteristische Bond-Titelsequenz identifizierbar zu bleiben.
Die Sängerin hat zudem einen Auftritt als Fechtmeisterin Verity.
Der Name des Fechtklubs Blade war ursprünglich Titel eines Herrenklubs in London
aus Ian Flemings Roman Moonraker. Er begegnet hier – wie auch in diesem Film –
dem Antagonisten der Geschichte zum ersten Mal.
Dieser Film ist Rosamund Pikes Leinwanddebüt.
Michael Madsen agierte schon in Nach eigenen Regeln unter Regie von Lee Tamahori.
In der Szene am Strand von Havanna liest James Bond ein Buch von seinem
Namensgeber und Ornithologen James Bond, später gibt er sich als dieser aus.
Die für das Filmfinale verwendete Antonow An-124 wurde aus unerfindlichen
Gründen während der Dreharbeiten beschlagnahmt. Für die weiteren Aufnahmen
musste ein Ersatzjet gefunden werden. In der Ukraine wurde man fündig; er trug die
Kennung U R007
Anspielungen
In diesem Film reiht sich, passend zum Jubiläum, Hommage an Hommage. Es gibt
etliche Querverweise auf fast jeden anderen Film der Reihe:
James Bond jagt Dr. No
Jinx entsteigt in Havanna dem Wasser in Art und Weise von Honey Rider (Ursula
Andress).
Liebesgrüße aus Moskau
Wie in Liebesgrüße aus Moskau soll Bond im Hotel in Hong Kong von einer, hinter
einem Spiegel versteckten, Kamera beim Liebesakt gefilmt werden. In Qs Fundus
befindet sich neben Rosa Klebbs Spezialschuh mit vergiftetem Schnappmesser auch
der waffengespickte Spezialkoffer.
Goldfinger
Der Kampf zwischen Bond und Mr. Kil in der Diamantenmine umgeben von
Laserstrahlen ist eine Reminiszenz an das Verhör Bonds durch Goldfinger unter
Bedrohung eines Laserstrahls. Beim finalen Showdown im Flugzeug werden wie in
Goldfinger die Scheiben zerschossen, wodurch einige Gegenspieler durch den
Unterdruck hinaus und in den Tod gezogen werden. In Qs Fundus befinden sich einige
Goldbarren in einem Regal. Wie im dritten Bond-Film trifft sich Bond mit seinem
Gegenspieler zum ersten Mal in einem Londoner Club (damals Golf, hier Fechtclub).
In der Autojagd zwischen Zao und Bond kommt einmal mehr der schon aus dem
Bond-Auto Aston Martin DB5 bekannte Schleudersitz zum Einsatz.
Feuerball
Wie in Feuerball kommt Bond aus dem Zimmer einer Klinik und steckt sich eine
Traube in den Mund. In Qs Fundus befindet sich eine Harpune als Erinnerung an die
Unterwasserschlacht gegen Largos Schergen vor den Bahamas. Zudem ist der
Raketenrucksack zu sehen, den Bond im Feuerball-Teaser zur Flucht nach der
Liquidierung von Colonel Jacques Boitier benutzt. Auch das kleine
Unterwasseratemgerät, das Bond im Haibecken nutzt, kommt in Stirb an einem
anderen Tag wieder vor.
Man lebt nur zweimal
M's Unterschlupf in der U-Bahn wird angedeutet, als Tanaka über seinen Privatzug
sagt, M besäße sicher ähnliches in London. Die Jagd auf den Hovercrafts und das
Autoduell zwischen Zao und Bond auf dem zugefrorenen See erinnern an die
Luftschlacht von Little Nellie gegen die Osato-Helikopter.
Diamantenfieber
Aus diesem Film sind teilweise ganze Handlungsstränge entlehnt, die es schon fast
zum Remake dieses Bond-Films machen. So lässt sich auch hier der Gegenspieler sein
Gesicht mittels plastischer Chirurgie verändern. Außerdem kommt ebenfalls ein
Satellit mit einem diamantgebündelten Laserstrahl zum Einsatz, der Ziele aus dem All
heraus beschießt. Als Bond den geheimen Teil der Alvarez–Klinik betritt, drehen sich
einige Wandspiegel um ein Doppelhelixmodell. Ähnliche Licht- und Farbenspiele gab
es auch, als Bond in Las Vegas das Casino betrat. In der Eröffnungssequenz kommen
genauso Skorpione zum Einsatz wie in der südafrikanischen Wüste, in der Mr. Kidd
und Mr. Wint mit einem solchen Tier einen Zahnarzt töten.
Leben und sterben lassen
Auch hier besaß der Gegenspieler zwei Identitäten (Dr. Kananga/Mr. Big). Elemente
der Motorbootjagd durch das Bayou wurden auch für die Hovercraftverfolgungsjagd
wieder verwendet.
Der Mann mit dem goldenen Colt
Wie damals dient auch im zwanzigsten Film die RMS Queen Elizabeth als lokales
Hauptquartier des MI6.
Der Spion, der mich liebte
Graves springt mit einem ähnlichen Union-Jack–Fallschirm über dem Buckingham
Palace ab, mit dem auch Bond im Teaser von einem österreichischen Gletscher
entkam.
Moonraker – Streng geheim
Colonel Moon kommt im Teaser scheinbar um, als er mit dem großen Hovercraft
durch einen Tempel rast und über eine Klippe, die von mehreren Wasserfällen
umgeben ist, in ein tiefer liegendes Gewässer stürzt. Dies erinnert an den Beißer, als
dieser mit einem führer- und steuerlosen Motorboot über den Rand eines
südamerikanischen Wasserfalles stürzt.
In tödlicher Mission
In Qs Fundus finden sich neben Lampen, die an jene des Havelock–Tauchbootes
erinnern, auch die – von Melina Havelock bei archäologischen Arbeiten im Meer
zurückgelassenen – Taucherflaschen, die Bond im griechischen Meer nutzte, um sich
vor Kristatos zu verstecken. Die Bergbesteigung nach St. Cyrills fand eine
Reminiszenz in Bonds Selbstrettung nach dem Angriff mit dem Laser in Island.
Octopussy
In Qs Fundus befinden sich das Krokodil-U-Boot, das experimentelle Selbstkletterseil
sowie der Minijet aus dem Teaser.
Im Angesicht des Todes
Bond fährt in Island auf einem Schneemobil wie im Teaser des vierzehnten Films in
Sibirien.
Der Hauch des Todes
Bond und Jinx verlassen das Flugzeug am Ende des Films mit einem Helikopter über
die hintere Luke. Das gleiche passiert in Timothy Daltons erstem Film. Allerdings mit
einem Jeep. In Qs Fundus steht in der Ecke ein Kontrabass, der an Bonds Flucht mit
Kara Milovy auf einem zum Schlitten umfunktionierten Cellokoffer erinnert. Ferner
gibt es in beiden Filmen eine Autojagd auf Schnee und Eis.
Lizenz zum Töten
Bond ermittelt auch hier auf eigene Faust und ohne Rückendeckung durch seine
Lizenz und den MI6. Am Schluss von Stirb an einem anderen Tag repariert Q einen
Wecker. Ein ähnliches Modell (mit Sprengstoff) stellte er hier vor.
GoldenEye
Jinx' Sprung von der Klippe der kubanischen Insel erinnert an den Bungeesprung
Bonds im Teaser von einer Dammkrone eines im Film russischen, aber eigentlich
schweizerischen (Lago di Vogorno) Stausees. Wie hier rettet sich Bond am Ende von
Stirb an einem anderen Tag ebenfalls mittels eines Hubschraubers.
Der Morgen stirbt nie
In Qs Fundus befindet sich eine Geige, die an die Schlacht gegen Carvers Leibwächter
in einem Hamburger Tonstudio erinnert. Als Jinx und Bond auf Gleitern über
Nordkorea abspringen, erinnert das phasenweise an den HALO-Sprung über Vietnam.
In der Klinik auf Kuba wird Hamburg, hier ein wichtiger Handlungsort, mehrmals
erwähnt.
Die Welt ist nicht genug
Wie im Vorgänger (und in Feuerball) wird Bond auch in Stirb an einem anderen Tag
von einer Frau verraten, die mit dem Gegenspieler paktiert und mit der er vorher
geschlafen hat. In Qs Fundus liegt die Dudelsackkanone im Regal, welche auch im
vorangegangenen Film zu sehen war. Ferner ist der Gegenspieler des jeweiligen
Filmes auch für den Tod des eigenen Vaters verantwortlich.
Gadgets
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Aston Martin V12 Vanquish mit adaptiver Tarnung (nimmt die Farbe der Umgebung
an, jedoch im Infrarot-Bereich sichtbar), Raketen-, Maschinengewehr- und
Granatenbewaffnung, Beifahrerschleudersitz
Uhr mit Fernzünder für Sprengstoff
Uhr mit Laser
Ring, der Glas mit hohen Tönen zerbrechen kann
Surfbrett mit Geheimfach für Walther P99, C4 Sprengstoff und ein GPS-Messer
Das Kommandoflugzeug von Colonel Moon alias Gustav Graves ist eine russische
Antonow An-124.
Drehorte
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Army Driving Range in Aldershot (UK) – Teile der Luftkissenboot-Verfolgungsjagd
Cádiz (ESP) – Handlungselemente in Kuba
Zementwerk in Chinnor, Oxfordshire – finale Szenen der Luftkissen-Verfolgungsjagd
Cornwall (UK)
Eden Project (UK)
Hawley Hill – Bonds Austausch mit Zao
Heathrow Airport (UK)
Island
Korea
Leavesden Film Studios (UK)
Maui – Surfszenen am Anfang des Films
Manston Flughafen in Kent – Szenen mit der Antonow An-124
Pinewood Studios (UK) – Unter anderem Graves’ Eispalast
Reform Club in Pall Mall, London – Blade Fechtklub
Kritiken
film-dienst schrieb: „Spannendes, in aufregenden Bildern inszeniertes
Actionspektakel mit humorvollen, mitunter auch anzüglichen Dialogen und guten
Darstellern, das den Charme der frühen Bond-Filme wieder aufleben lässt.“
TV Movie 24/05 schrieb: „Empfehlenswert“ und „Hightech, irre Stunts und feine
Ironie“.