Lackieren für Modellbauer
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Lackieren für Modellbauer
Lackieren für Modellbauer Tipps Tricks und wissenswertes über das Lackieren im Modelbaubereich. Von G. Ochsner www.odes.ch Inhaltsverzeichnis Inhalt 1. Vorwort 2. Lackieren aber wie? 2.1 Pinsel 2.2 Spraydosen 2.3 Airbrush 2.4 Spritzpistolen 2.5 Luftquellen 2.6 Arbeitsplatz 2.7 Lackierfehler 3. Farben 3.1 wässrige Farben 3.2 Lösemittelfarben 3.3 Effektfarben 4.Untergrund 4.1 Vorbehandlung 4.2 Reinigen 5. Aufbau 5.1 Grundierungen 5.2 Einschichtfarben 5.3 Mehrschichtlackierung 5.4 Basisfarben 5.5 Klarlacke 6. Abdeckmaterial 7. Schlusswort 1. Vorwort Seitenzahl 3 4 4 4 6 7 8 8 9 10 10 11 11 11 11 12 12 12 12 13 13 13 13 14 Folgende Seiten sollen dem Modellbauer einige Tipps, Tricks und Hinweise geben, um erfolgreiche Lackierungen der Modelle ausführen zu können. Dabei hab ich versucht, mit möglichst wenigen Produktenamen aus zu kommen, und mich mit den Hintergründen zu befassen. Den Inhalt hab ich nach bestem Wissen und Gewissen zusammengestellt und hoffe es hilft dem Einen oder Anderen. Jeder sollte sich aber im klaren sein, dass Lackieren ein Handwerk ist und bekanntlich noch kein Meister vom Himmel gefallen ist. Oft sind die Bedingungen beim Modellbauer natürlich nicht optimal, sprich es wird im Keller, Garage oder im Freien lackiert. Dies erschwert natürlich einiges und bringt etliche mögliche Ursachen für Fehllackierungen ins Spiel. Trotzdem ist es aber möglich, unter diesen Bedingungen gute bis sehr gute Ergebnisse zu erzielen. Genaues Arbeiten ist Pflicht um erfolgreich lackieren zu können. Wenn dann noch etwas handwerkliches Geschick und Geduld dazugegeben werden, dann kann fasst nichts mehr schief gehen. Somit wünsch ich viel Erfolg und Spass beim Lesen. 2. Lackieren aber Wie? Dies ist ja die Frage, die sich so mancher Modellbauer stellt. Welches Gerät ist nun für mich geeignet, und kann ich das überhaupt? Beginnen wir doch mit den Applikationsgeräten. 2.1 Pinsel Pinsel gehören zum Modellbau und sind nicht mehr weg zu denken. Mit Pinseln lassen sich zwar kaum ganze Modelle Lackieren, aber für Details unersetzbar. Türgriffe, Scheibengummis, Tankdeckel, Instrumente, Gurten,... und vieles mehr lässt sich damit gestalten. Alle Lackarten lassen sich damit verarbeiten. Doch welchen Pinsel kauf ich mir nun? Die Auswahl ist riesig und man könnte sicherlich einige Seiten über Pinsel schreiben. Aber eine kleine Zusammenfassung darf auch hier nicht fehlen. Will man Ärger vermeiden, dann sollte man auf Billigprodukte verzichten. Nichts ist ärgerlicher, als dass der Pinsel auf ein mal Haare lässt oder diese in jede Himmelsrichtung streckt. Die etwas teueren Pinsel, die man in Fachgeschäften findet sind sicherlich die Richtige Wahl. Oft sind diese mit echten Marderhaaren bestückt. In solchen Geschäften wird man in der Regel auch gut beraten. Wichtig dabei ist aber auch die Pflege, ansonsten sind die teuren Pinsel schnell unbrauchbar. Pinsel immer direkt nach Gebrauch auswaschen und niemals in Wasser oder anderen Reinigern stehen lassen! Die Haare verkrümmen sich und der Pinsel wird unbrauchbar. Kleiner Tipp am Schluss, wen die Pinsel nach dem Reinigen in sauberen Pinselreiniger getaucht werden, dann bleiben die Haare länger geschmeidig und weich. Pinsel tauchen, abtropfen lassen (nicht abtrocknen) und Spitze sauber formen. So kann ein Pinsel gut gelagert werden ohne hart zu werden. 2.2 Spraydosen Spraydosen dürften das am meisten verwendete Produkt sein. Genau so gross ist aber auch das Angebot und jetzt? Schauen wir doch mal etwas genauer. Oft hört man von schlechten Produkten, unbrauchbar, mist,... . An was liegt den das? Wollen den die einen einfach schlechte Produkte auf den Markt bringen? Natürlich nicht, aber nicht jeder lackiert Modelle. Und so sind die Produkte nun mal verschieden. Der Modellbauer ist auf ne dünnschichtige Lackierung angewiesen, aber was ist den ausschlaggebend dafür? Hier die wichtigsten Faktoren: - Sprühbild (Sprühkopf) - Sprühdruck - Farbviskosität Je feiner das Sprühbild, um so schneller und dünnschichtiger erreicht man einen sauberen Farbverlauf. Oft sind die Sprühdosen mit schlechten Sprühköpfen bestückt und zwingen zur Dickschichtlackierung. Trotzdem können solche Dosen interessant sein, da diese nicht selten einiges günstiger sind. Sprühköpfe kann man vermehrt als Zubehör kaufen. Dies lohnt sich oft, da nebst einem feinem Sprühbild auch zwischen Rund- und Breitstrahl gewählt werden kann. Fachmärkte abklappern und sich beraten lassen heisst es auch hier. Den Sprühdruck kann man doch nicht ändern werden jetzt die meisten sagen. Falsch sage ich, mit einem Trick und etwas Übung lässt sich noch einiges Aus der Dose holen. Wen die Dosen vor dem Lackieren in warmes Wasser gestellt werden, wird die Dose und deren Inhalt erwärmt. Das Wasser sollte aber nicht zu heiss sein, Warnschrift auf der Dose beachten. Das Wasser sollte so zwischen 30-40° C haben. Aber was bringt den dass? Ganz einfach, durch die Erwärmung steigt der Doseninnendruck und somit steigt der Sprühdruck. Mehr Sprühdruck führt zur feineren Zerstäubung und somit zum schnelleren Farbverlauf. So manch einer macht den Fehler, in der Kalten Jahreszeit die Dosen direkt aus dem Keller zu holen und los zu sprühen. Die Dosen spucken aber eher als das sie sprühen und werden dann fluchend entsorgt. Ist eine dünne Farbviskosität vorhanden, dann lässt sich auch dünnschichtig lackieren. Dies dürfte logisch sein. Mit dem selben Trick wie bei Sprühdruck beschrieben lässt sich die Farbe erwärmen. Warme Farbe ist dünnflüssiger. Also auch hier gilt, erwärmen führt zu einer Verbesserung. Wie Sprüht man aber richtig? Pauschalrezepte hierfür gibt es nicht, aber einige Tipps. Sprühabstände sollten 15-25cm betragen. Weniger ist oft mehr ist hier der richtige Weg. Zu beginn nur dünne Schichten sprühen, anfangs gar nur einen Nebel drüber ziehen. Nach einer kurzen Trocknung (5-10min) dann erneut drüber sprühen. Die Auftragsmenge allmählich erhöhen bis der gewünschte deckungsgrad erreicht ist. Vergesst nie die Sprühköpfe zu reinigen, in dem man die Dose auf dem Kopf aussprüht, bis keine Farbe mehr raus kommt, sonst sind die guten Sprühköpfe dahin. Übung macht bekanntlich den Meister. 2.3 Airbrush Wer einen Schritt weiter gehen möchte, der kommt an der Airbrush nicht vorbei. Aber was soll ich kaufen? Wo liegen die Vorteile? Mit Airbrush lassen sich feine Lackierarbeiten zielgenau und präzise ausführen. Auch Farbverläufe sind möglich. Der Sprühstrahl ist feiner und regulierbar. Alle Faktoren für eine saubere Lackierung lassen sich steuern. Ein weiterer Vorteil, Farben können selber gemischt werden. Mit ein wenig Übung lässt sich mit einem Grundsstock an Farben fasst jede Farbe selber mischen, was bei fleissigen Bauern erheblich Geltersparnisse bringen kann. Nachteile sind hohe Anschaffungskosten und Reinigung der Geräte. Diverse Geräte werden angeboten in sehr unterschiedlichen Preislagen. Im Modellbaubereich wird oft eine ganz günstiges Modell angepriesen und verspricht viel. Single Aktion, extern Mix Hierbei handelt es sich um eine sogenannte Single Aktion Pistole mit extern Farbmix. Single Aktion bedeutet, das am Farbbedingungshebel lediglich eine Funktion ansteht, nämlich spritzen oder Stopp. Andere Airbrushpistolen, sogenannte Double Aktion, bieten da weit mehr. Bei diesen Geräten lässt sich am Funktionshebel Farbmenge und Luftdruck regulieren. Extern Mix bedeutet, die Farbe gelangt erst ausserhalb des Gerätes mit der Spritzluft in Kontakt. Sie wird nicht mit einer Düsen/ Nadel gezielt freigegeben. Man kann sich vorstellen, das dies zu unregelmässigen Farbaustritt und Zerstäubung führt, was auch ein wesentlicher Nachteil diese Art Spritzgerätes ist. Mein persönliches hartes Urteil; wer unbedingt die Nachteiler einer Spraydose verbinden möchte soll sich so eine Pistole zulegen. Allen anderen kann ich davon nur abraten, auch wen der Preis lockt. Wen also Airbrush dann Double Aktion Pistolen. Hier gibt der Handel einiges her und guter Rat ist teuer. Lasst euch gut und in unterschiedlichen Geschäften beraten bevor ihr einen Kauf tätigt. Ein wesentliches Mango bei vielen Geräten ist die Düsenbefestigung. Oftmals werden die Eingeschraubt mit feinen Gewinden. Das verwendete Material, gerade bei günstigen Geräten, ist aber weich und nach einigen Reinigungsgängen und etwas zu viel „Kraftanwendung“ das Gewinde dahin. Im besten Fall ist lediglich die Düse zu ersetzen, im schlimmeren Fall ist aber die ganze Pistole dahin. Weiter sind nur wenige Spritzgeräte für den Einsatz von lösemittelhaltigen Lacken geeignet. Dies ist wichtig, wen man mit Autolacken versiegeln möchte. Eine Pistole, die ich hier zeigen möchte ist die Evolution. Dieses gerät gibt’s in drei Grundausführungen. Farbmulde, Farbtrichter und mit Farbfläschchen zum Anstecken. Die letztere ist sehr interessant für den Modellbauer, da die Gläser mit Deckel einzeln bezogen werden können. So kann ohne Verluste und in kurzer Zeit die Farbe gewechselt werden. Weiter sind die Düsen gesteckt und das ganze für den Lösemitteleinsatz geeignet. Weiter gibt’s diese im Double Set, dort sind zwei Düsensätze und zwei Farbbehältnisse enthalten. Natürlich alle im Double Aktion Ausführung. Evolution mit Farbtrichter Natürlich gibt’s auch andere geeignete Pistolen im Angebot. Last euch beraten und die Pistolen zeigen, schliesslich ist es eine Investition, die anhalten sol. 2.4 Spritzpistolen Wer noch einen Schritt weiter gehen möchte, der landet bei sogenannten Minilackierpistolen. Da aber nur wenige Modellbauer diesen Schritt machen, möchte ich kurz halten. Die Ausführung solcher Pistolen ist identisch mit einer Lackiererpistole, jedoch einfach in „Mini“. Der Vorteil liegt darin, das im Gegensatz zur Airbrush wesentlich schneller ein Farb- oder Lackauftrag ausgeführt werden kann. Dafür ist meist mehr Reinigungsarbeit nötig, was sie am ende nur für wenige Modellbauer interessant macht. Wer jedoch trotzdem interessiert ist, dem helfe ich gerne weiter, wen er sich bei mir meldet. 2.5 Luftquelle Sobald man Spritzgeräte einsetzt, wird eine Luftquelle benötigt. Spätestens jetzt wird einem klar, dass nicht nur die Pistole Finanziell zu Buche schlägt. Was gibt es hier für Möglichkeiten? Kompressoren sind sicherlich die beste Wahl, aber auch die Teuerste. Günstiger sind Luftflaschen, die im Handel angeboten werden. Nachteil, der Druck lässt mit der Zeit nach. Durch einstellen im Wasserbad, wie bei den Sprühdosen, kann dem etwas entgegen gewirkt werden. Schnell sind sie leer und man muss erneut Flaschen kaufen. Spätestens jetzt wird einem klar, dass die Luft aus der Dose auch nicht günstig ist. Darum würde ich meinen, dieses Medium ist nur für den Anfang geeignet oder dann, wen die Airbrush nur ein mal Jährlich zum Einsatz kommt. Für findige Bastler gibt’s da noch ne Möglichkeit. Man besorgt sich einen Motorradreifenschlauch, und bastelt sich einen Übergansschlauch von der Airbrush zum Ventile. Nun kann der Schlauch an einer Tankstelle oder so mit Luft gefüllt werden, und zu Hause schliesst man die Pistole an. Jedem dürfte aber klar sein, dass die gefüllten Schläuche einiges an Platz benötigen, aber für den Anfang meines Erachtens die Kostengünstigste Variante. Setzt man die Airbrush aber regelmässig ein, dann wird man sich aber nach einem Kompressor umsehen müssen. Der Handel bietet da einiges in unterschiedlichen Preislagen. Sich beraten lassen gilt wohl auch hier. Ein blick in Ebay und Co kann sich auch auszahlen. Wer einen richtig guten Bastelraum besitzt, der kann sich auch mal im Baumarkt nach sogenannten kleinen Baukompressoren umsehen. Die sind nicht mehr so teuer und man kann sie auch für anderes gut gebrauchen. Allerdings machen sie viel mehr Lärm als Airbrushkompressoren, daher nur für geeignete Räume zu gebrauchen. 2.6 Arbeitsplatz Dies ist eine der wichtigsten Punkte für eine gelungene Lackierung. Staub, Kälte, übermässige Hitze kann zu Fehllackierungen führen. Doch gerade hier besitzen nur die wenigsten Modellbauer Zugang zu staubfreien Räumen. Oft wird man gezwungen in der Garage oder im Freien zu sprühen. Wer seinen eigenen Bastelraum besitzt, kann sich bereits glücklich schätzen. Dennoch kann man vielleicht noch etwas beitragen. Hier einige Tipps: - Umgebung befeuchten, mit Handzerstäuber die Luft befeuchten, wen möglich Boden nass machen, an feuchten Tagen lackieren, feuchte Tücher aufhängen - Durchzug vermeiden, Räume aber trotzdem lüften - Abdeckbox bauen die nach dem Lackieren drübergestellt werden kann, Kunststoffschachtel oder Plexihaube mit Füssen so dass die Farbe trocknen kann, aber kein Staub von oben ins frisch lackierte Teil fällt - Direkte Sonneneinstrahlung vermeiden, nicht übermässig Heizen Natürlich in Räumen mit möglichst wenigen Staubfängern lackieren, und keine Entzündlichen Quellen in der Nähe halten (Rauchen, Kerzen,...). Feuchte Tücher, Boden,... binden den vorhandenen Staub und bilden eine art Filter. 2.7 Lackierfehler Lackierfehler hat jeder mal aber was hab ich falsch gemacht? Die wichtigsten sind hier aufgeführt: -Lacknasen, Läufer - Lackauftrag wahr zu viel, weniger dick lackieren - Lackauftrag wahr zu unregelmässig, regelmässiger lackieren - Lackmaterial ist zu dick, lange verläuft der Lack nicht und auf ein mal rinnt es runter, Lack verdünnen, Dosen warm stellen(siehe Spraydosen) -Staubeinschlüsse - Umgebung staubig, sauber halten (siehe Arbeitsplatz) - Modell nicht sauber gereinigt, besser reinigen (siehe Reinigen) - Pistole nicht sauber, Reinigen - Etwas Glück gehört hier allerdings auch dazu -Fettaugen, Fischaugen - Unteergrund wahr nicht fettfrei, Reinigen (siehe Reinigen) -Orangenhaut, kein Farbverlauf - Lackmaterial zu dick, verdünnen - Lackauftrag zu dünn, mehr lack auftragen - Temperatur wahr zu hoch, an einem kühleren Ort lackieren -Deakels lösen sich, verlaufen - Zu kurze Wahrteezeit, nach dem anbringen der „Kleber sollten 24-48h gewahrtet werden bevor man sie überlackiert - Lackauftrag wahr zu dick, Wichtig nur dünnschichtig lackieren und Zwischentrocknungen einbauen, Vorversuche mit lackmaterial machen - Lack ungeeignet, versuche mit unterschiedlichen Lacken starten -Rissbildung - Lackaufbau verträgt sich nicht, Lackaufbau überprüfen -Lack glänzt nicht richtig - zu wenig Lack aufgetragen, nochmals lackieren - ist kein Glanzlack, anderen Lack verwenden -Schleifkrätze werden sichtbar - zu raues Schleifpapier verwendet, feinere Körnung wählen -Farbe plättert ab - ungeeignete Farbe, Farbhinweise lesen, andere Farbe wählen - Untergrund falsch vorbehandelt, (siehe Untergründe) - Untergrund nicht richtig gereinigt 3. Farben Heute sind etliche Farben auf dem Markt. Diese alle zu prüfen und zu vergleichen würde meinen Rahmen hier sprengen. Trotzdem möchte ich einige hinweise dazu geben. 3.1 Wässrige Farben Wässrige Farben sind angenehm zu verarbeiten. Kaum Geruchsbildung und die Geräte lassen sich mit Wasser reinigen. Aber Vorsicht, sie sind auf keinen Fall ungiftig! Der Menschliche Körper ist zum grössten Teil aus wasser, darum nehmen wir unbewusst die Schadstoffe in uns auf und scheiden sie kaum mehr aus. Also auch hier Maske tragen und mit Sorgfalt umgehen. Wässrige Farben haben den Vorteil, dass sie sich neutral verhalten. Das heisst, sie lösen den Kunststoff nicht an und sind gutmütig. Allerdings erfordern sie bessere Bedingungen an die Umgebung. Für eine einwandfreie Trocknung ist eine nicht al zu hohe Luftfeuchte und genügend Temperatur (mind. 22°C) erforderlich. 3.2 Lösemittelfarben Lösemittelfarben sind auf dem Rückmarsch. Ihr starker Geruch und Umweltsorgen verdrängen allmählich die Lösemittelfarben. Andererseits sind sie oft einfacher im Handling und haben kürzere Trocknungszeiten. Zudem sind gerade Klarlacke besser im Glanzgrad und einiges resistenter gegen Belastungen. Nachteilig im Modellbau ist weiter, dass sie den Kunststoff angreifen und auflösen können. Gerade hier ist es wichtig, dünnschichtig zu Lackieren. 3.3 Effektfarben Effektfarben sind auf dem Vormarsch. Ständig tauchen neue Lacke auf die noch mehr Effekte enthalten. Meist sind diese aber nicht einfach zu lackieren und stellen hohe Anforderungen an den Lackierer. Hier zwingend Vorversuche starten. Sollten hierzu weitere Fragen bestehen, helfe ich im konkreten Fall gerne weiter. Dieses Gebiet ist so gross, das ich nicht weiter darauf eingehen möchte. 4. Untergründe Im Modellbau sind oft Kunststoffe zu lackieren. Gerade diese sind aber nicht ganz ohne. Darum wird ich hier einige Hinweise dazu geben. 4.1 Vorbehandlung Viele Lacksysteme erfordern einen Primer um eine Haftung auf Kunststoff zu erzielen. Das Selbe gilt auch bei Metallen. Hier ist es wichtig, sich genügend über das Verwendete Lacksystem zu informieren. Einige Lacke haften auch ohne Primer auf Kunststoffen. Informieren ist hier das Wichtigste. Auch Vorversuche können Klarheit schaffen. Spachtelarbeiten müssen jetzt erledigt werden und Brauen, Unebenheiten sind zu verschleifen. Wichtig feines Schleifpapier verwenden, am Schluss mit mindestens 600er feinschleifen. Grobe Schleifriefen zeigen sich später. 4.2 Reinigen Neben der richtigen Grundierung, ist die Reinigung für ein gutes Resultat verantwortlich. Kunststoffe sind oft noch mit Trennmitteln versehen, die in der Herstellung verwendet werden. Diese Mittel führen zu Haftungsproblemen der Lacke. Also ist hier eine gründliche Reinigung angesagt. Einfaches Spülmittel mit warmem Wasser hilft hier weiter. Wen man einen Schwamm mit feinem Scotschbelag verwendet, kann gleichzeitig die Oberfläche leicht angeschliffen werden. Nach gründlicher Reinigung ist das ganze mit klarem Wasser ab zu spülen, bis kein Schaum mehr zu sehen ist. Anschliessend sind die Teile mind. 24h trocknen zu lassen. Ausserdem laden sich die Teile durch das Reiben statisch auf und würden den Staub beim Lackieren wie ein Magnet anziehen! Sogenannte Staubbindetücher sind nützlich, m vor dem Lackieren allfällige Staubpartikel zu entfernen. Diese erhält man im Lackfachhandel. Nun steht der Lackierung nichts mehr im Wege. 5. Aufbau Der Lackaufbau muss stimmen um eine erfolgreiche Lackierung zu erzielen. Diese sind aber Systemabhängig und darum sollte man sich gut im Fachhandel beraten lassen. 5.1 Grundierungen Grundierungen dienen dazu, Haftung zwischen dem Untergrund und dem Lack her zu stellen. Bei Metallen bieten sie auch einen Rostschutz. Kunststoffe werden in der Regel mit Primern vorbehandelt. Da bietet der Handel zwei verschiedene Arten an. unpigmentierte Grundierungen (klar wie Klarlack) dienen lediglich der Haftungsvermittlung. Diese werden ohne Zwischenschliff überlackiert mit Farben. Dan die wohl verbreiterten pigmentierten Grundierungen im Modellbau. Diese werden anschliessend noch mal leicht geschliffen und dienen somit auch dazu, den Unteergrund zu „egalisieren“. Geschliffen wird mit Papier ab Körnung 800er. 5.2 Einschichtfarben Überall dort wo dünnschichtig Lackiert werden soll, finden diese Lacke ihren Einsatz. Die Farben werden nicht mehr mit Klarlack versiegelt. Sie erhalten direkt ihren Glanz und Festigkeit. Meist nicht in Effektfarben erhältlich. Ausserdem werden Deakels nicht mehr durch Klarlack geschützt. 5.3 Mehrschichtlackierung Dies ist wohl die verbreiteste Lackierart im Modellbau. Es wird in mindestens zwei Schichten lackiert. Farbe und Klarlack. Hierbei besitzen die Farben selber keinen Glanz und Wiederstand. Auch kann mehrschichtig mit Effektfarben lackiert werden. Deakels werden durch den Klarlack geschützt. 5.4 Basisfarben Basisfarben wird die „Farbe“ bei der Mehrschichtlackierung genannt. Also diese Schicht, die für die Farbgebung zuständig ist. Hier auf diese Schicht wird Klarlackiert. Auch können zuerst Deakels aufgebracht werden. Manche Modellbauer tragen zuerst eine Schicht Klarlack auf und bringen erst jetzt die Deakels auf. Dadurch wird die Qualität oft erhöht. Anschliessend wird erneut Klarlackiert. 5.5 Klarlacke Diese Schicht ist für den Glanz und Schutz zuständig. Durch mehrmaliges Klarlackieren mit Zwischenschliffen erhöht man die Qualität des Resultates. Gerade bei Effektlackierungen kann es sein, dass 3-4 Schichten Klarlack erforderlich sind um einen guten Glanzgrad zu erhalten. Zwischenschliffe werden mit ca. 2000er Körnung gemacht. 6. Abdeckmaterialien Als Abdeckmaterialien werden im Lackfachhandel und Airbrushzubehör etliche Bänder und Folien angeboten. Hier wird man schnell fündig und wird auch gut beraten. Darum möchte ich dieses Thema nicht weiter vertiefen, stehe aber für Fragen gerne zur Verfügung. 7.Schlusswort Mir ist bewusst, dass sicherlich nicht alle Fragen beantwortet sind. Aber ich bitte dafür um Verständnis und stehe auch bei Fragen gerne zur Verfügung. Das Gebiet der Lackierungen ist so umfangreich, dass man ein Buch darüber schreiben könnte. Ansonsten möchte ich mich für allfällige Schreibfehler und Satzstellungen entschuldigen, da ich leider kein begabter Schreiber bin sind sicherlich einige enthalten. Ich hoffe es stört nicht zu sehr. Weiter würde ich mich auf einen Besuch meiner Homepage ( www.odes.ch ) freuen. Zu erreichen bin ich unter [email protected] . Seit mir aber nicht böse, wenn es mal etwas dauert bis ich antworte. Nun wünsch ich euch alles gute und gutes Gelingen. Gut Lack G. Ochsner