Nr. 4 2012 - Akademie Klausenhof
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Nr. 4 2012 - Akademie Klausenhof
Zeitung der Akademie Klausenhof Nr. 4 2012 K 6135 Kompetenter Partner der Wirtschaft Klausenhof kooperiert in vielen Bereich mit Firmen und Institutionen Hans-Peter Flinks ist ein vorbildlicher Unternehmer: Morgens früh um sechs schon in der Firma, immer nah dabei, engagiert. Der Holz- und Baustoffhandel Lueb + Wolters in Borken ist ein Traditions-Familienunternehmen, "einer der größten in der Region", sagt er selbstbewusst, bundesweit tätig, 38.000 qm2 Verkaufsfläche, 160 Mitarbeitende, ein OBI-Baumarkt gehört auch dazu. Zusammenarbeit Elf Auszubildende hat die Firma eingestellt. Einer von ihnen ist Stefan Reese, der im Klausenhof eine kooperative Ausbildung im Bereich Fachkraft für Lagerlogistik absolviert und bei Lueb + Wolters den praktischen Teil durchläuft. "Wir arbeiten eng mit dem Klausenhof zusammen, denn wir brauchen kompetente Partner. Außerdem haben Unterneh- men eine soziale Verpflichtung, auch Benachteiligten eine Chance zu geben". Ein Beispiel, das deutlich macht: Ausbildung von Benachteiligten dient der Wirt- schaft, die gutes Personal braucht und genauso den Menschen, die sich fit machen wollen, um berufliche Perspektiven zu haben. Siehe Berichte S. 4-7 Die „Grundbildungsinitiative Niederrhein und Westmünsterland“ (GINIWE) will den Kreisen Borken und Wesel auf dieses Thema aufmerksam machen, die relevanten Akteure, wie etwa Kammern, Arbeitgeberverbände, Gewerkschaften oder Arbeits- comeback50 Mit Erfahrung in die Zukunft Seite 3 INISS Sechster 50plus-Tag im Kreis Wesel Seite 3 Geschäftsfüh- Reihe "A trifft B" Gute Tipps für Bewerber Seite 4 rer Hans-Peter Flinks, Lagermeister Wolfgang Lösing und Auszubil- EDV-Kurse Schulungen für die Bistümer Münster und Essen Seite 5 dender Stefan Reese vom Klausenhof (v. li.) Grundbildungsinitiative Niederrhein und Westmünsterland (GINIWE) Vernetzen und informieren Training Integration per Theater Seite 2 Interview Weiterbildung stellt Kompetenzen sicher Seite 4 Neues Klausenhof-Projekt will Analphabetismus in der Region bekämpfen Rund 14 Prozent der Deutschen sind funktionale Analphabeten. Nachdem 2011 die "Leo-Studie" diese Zahl veröffentlichte, wurden zahlreiche Initiativen gestartet, um diese erschreckend hohe Zahl zu reduzieren. Die Akademie Klausenhof hat nun mit einem 28-monatigen Projekt begonnen, um Verbände, Betriebe und Institutionen in der Region Niederrhein und Westmünsterland für diese Problematik zu sensibilisieren und zu motivieren. In dieser Ausgabe agenturen vernetzen und über das Thema informieren. In den Betrieben sollen Mitarbeitende entsprechend geschult und unterstützt werden, auf Betroffene zuzugehen und diese auf Angebote aufmerksam zu machen. teure für dieses Thema sensibilisieren.“ Dazu gehöre das persönliche Gespräch mit Firmen und Institutionen, aber auch eine Anzeigenkampagne in der Öffentlichkeit. GINIWE wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Einsatz auf Kreta Beratung von Betrieben Besonders wichtig ist die persönliche Beratung und Unterstützung vor Ort. Hinzu kommen Fachkongresse, die Erstellung von Informationsmaterialien und ein Atlas mit passenden Angeboten in der Region. Anfang des Jahres steht eine Eröffnungskonferenz auf dem Plan. „Wer nicht richtig lesen und schreiben kann, der versucht meistens, dieses Defizit zu verbergen“, so Klausenhofdirektor Dr. Hans Amendt. „Wir wollen darum vor allem das Umfeld in den Betrieben, aber auch die Öffentlichkeit und relevante Ak- Wirtschaft Praktikum ist entscheidend Seite 6 SonntagMorgen Die Wilden aus dem Norden Seite 7 Weihnachtsbasar Hilfe, die ankommt Seite 8 Mitarbeiterschaft Neuer Verwaltungsleiter Seite 8 Postvertriebsstück K6135. Entgelt bezahlt. Herausgeber: Akademie Klausenhof gGmbH, Dingden, Klausenhofstr. 100 46499 Hamminkeln, Tel.: 02852 / 890 Teilnehmende der berufsvorbereitenden Lehrgänge mit Internat haben - wie in den vergangenen Jahren auch - auf Kreta gearbeitet, um einen Beitrag zur Wiedergutmachung der Verbrechen deutscher Soldaten im 2. Weltkrieg zu leisten. Die Jugendlichen reparierten Wanderwege und waren Gäste der offiziellen Gedenkfeier zum Jahresgedächtnis der Ereignisse. Fax: 02852/89-3300 [email protected] www.akademie-klausenhof.de Verantwortlich: Dr. Hans Amendt Redaktion: Dr. Michael Sommer Druck: L.N. Schaffrath, Geldern Nr. 4 | 2012 Seite 2 Plümpe im Vorstand bestätigt Bernhard Plümpe, seit 1974 in verschiedenen Gremien der Akademie Klausenhof aktiv, ist für fünf weitere Jahre von Bischof Felix Genn (Münster) in den Vorstand der Stiftung Akademie Klausenhof als Vertreter der deutschen Bischofskonferenz berufen worden. Plümpe war bis zu seiner Pensionierung Leiter der Zentralstelle Pastoral der Deutschen Bischofskonferenz, Bonn. Weihbischof Theising und die Geschäftsführung sind sehr froh über die weitere Vorstandsarbeit von Bernhard Plümpe. Zeitung der Akademie Klausenhof Integration per Theater "JobAct" soll Jobs und Kompetenzen bringen 125 "JobActs" gab es in Deutschland schon, und jetzt auch im Klausenhof: "JobAct to connect" ist eine Initiative der Projektfabrik Witten, in der Arbeitslose unter Profianleitung ein Theaterstück auf die Beine stellen, Unterstützung bei der Stellensuche erhalten und ein Praktikum absolvieren. Im Klausenhof studieren die zwanzig Teilnehmenden mit Hilfe des Ratinger Schauspielers und Theaterpädagogen Thomas Gimbel ein selbst entwickeltes Stück ein. Auch für das Bühnenbild, die Requisiten, die Maske und die Werbung sorgen die Teilnehmenden selbst. Initiative und Mut Bernhard Plümpe Koooperative Ausbildung: Kammerbester Oliver Marpert, KlausenhofAbsolvent einer kooperativen außerbetrieblichen Ausbildung zur Verkaufskraft hat die beste Kammerprüfung im Bereich der IHK Niederrhein abgelegt. Auf der diesjährigen "Bestenehrung" der Prüfungsbesten der jeweiligen Ausbildungsberufe ist er mit einer Ehrenurkunde ausgezeichnet worden. Oliver Marpert hat den praktischen Teil seiner Ausbildung bei Sport Tenhagen in Emmerich absolviert. Nachdem er diese zweijährige Ausbildung mit Bravour bestanden hat, kann er ebenfalls bei Sport Tenhagen die Ausbildung mit dem Ziel Verkäufer fortsetzen. Oliver Marpert "Wir geben ihnen durch das Theaterspielen ganz neue Erfahrungsräume, Mut zur Eigeninitiative und ein besseres Selbstwertgefühl", sagt Liven Quell, Projektleiterin von der Projektfabrik. Der Klausenhof sei ihnen als Ort vom Jobcenter Kreis Wesel empfohlen worden - auch weil die für den Kurs zuständige Klausenhof-Mitarbeiterin Heike Mecking selbst Theater spielt. Eigene Rolle finden Von Beginn an stand Schauspielerei auf dem Programm: Zum Einstieg musste jeder eine Rolle finden und eine Szene spielen. "Die Gruppe ist sehr offen, lernt irre schnell - wie ich es bisher kaum erlebt habe", schwärmt Theaterpädagoge Gimbel. Schon nach zwei Monaten stand der erste Akt auf dem Programm: eine Pressekonferenz. Die Teilnehmenden organisierten alles selbst und sorgten auch für fotografierfreundliche Einlagen: Zwei Teilnehmerinnen hatten sich verkleidet und spielten zusammen mit anderen aus der Gruppe ein improvisiertes Theaterstück. Das nutzten die Medienvertreter, darunter auch vom WDR-Fernsehen, gerne. Liven Quell (Projektfabrik Witten), Hildegard Derksen und Heike Mecking vom Klausenhof und Theaterpädagoge Thomas Gimbel (v. li.) Der Inhalt des geplanten Theaterstücks wird gerade von den Teilnehmenden erarbeitet, Pre- miere in Wesel ist für Februar geplant. Also: Am besten jetzt schon Karten sichern! Verbeet: Selbstbewusstsein tanken Projekte wie "JobAct to connect" haben natürlich ist erster Linie das Ziel, Menschen in Arbeit zu vermitteln, sagt der stellvertretende Leiter des Jobcenters Kreis Wesel, Karl-Josef Verbeet. Auch bei dieser Maßnahme zielen be- KarlJoseph Verbeet sonders das Praktikum und das Bewerbungstraining auf eine unmittelbare Arbeitsaufnahme. Genauso wichtig sei es aber auch, dass die neuen Teilnehmenden Kompetenzen erlernen und Selbstbewusstsein tanken. Gerade kommunikative Fähigkeiten, die beim Theaterspielen gefordert sind, können bei der Stellensuche entscheidend sein." Insgesamt zeigte er sich sehr zufrieden mit dem bisherigen Verlauf des Projektes: "Das läuft sehr, sehr gut", sagte er. Schwarzarbeit ist Betrug Fortbildung für Teilnehmende und Mitarbeitende Pressetermin mit Hexe und Prinzessin Neue Landesarbeitsgemeinschaft: Eduard Hannen Vorsitzender LAG für vergleichbare Einrichtungen beruflicher Rehabilitation NRW Klausenhof-Fachbereichsleiter Eduard Hannen ist erster Vorsitzender der neu gegründeten Landesarbeitsgemeinschaft vergleichbarer Einrichtungen beruflicher Rehabilitation in NRW. Derzeit sind zwölf Einrichtungen vertreten, die Lehrgänge für Behinderte (z.B. Berufsvorbereitung, Erstausbildung, Umschulung) anbieten. Die neue LAG will vor allem auf politischer Ebene auf diese Arbeit aufmerksam machen. Geplant sind jährliche Fachtagungen und regelmäßiger Austausch mit der Regionaldirektion NRW der Bundesagentur für Arbeit. Die "vergleichba- ren Einrichtungen der beruflichen Rehabilitation" werden von freien Trägern wie der Akademie KlauEduard Hannen senhof, Kolpingwerken oder anderen mit unterschiedlichen Schwerpunkten betrieben. Eine Aufgabe ist die Lobbyarbeit für die Zielgruppe der Behinderten in NordrheinWestfalen mit dem Ziel von mehr Teilhabe. Aktuelle Themen, von Fachleuten vorgestellt: Der Klausenhof lädt immer wieder Expert/innen von außen ein, um Teilnehmende und Mitarbeitende fortzubilden. So informierte jetzt Britta Flothmann, zuständig für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit beim Hauptzollamt Münster, in der Akademie Klausenhof in Rhede rund 30 Jugendliche aus verschiedenen Bildungsmaßnahmen sowie Mitarbeitende über die "Schwarzarbeit". Die Finanzkontrolle Schwarzarbeit, eine spezielle Abteilung beim Hauptzollamt Münster, überprüft jährlich unangekündigt viele Betriebe in der Region. Die Firmen müssen dabei ihrer Mitwirkungspflicht nachkommen und z.B. das Betreten von Grundstücken und Geschäftsräumen dulden. Mafiöse Strukturen Die Palette der Vergehen ist lang: Nichtabführung von Sozialabgaben und Steuerhinterziehung, illegale Beschäftigung von Britta Flothmann Ausländern/-innen, Leistungsmissbrauch und Leistungsbetrug, Verstöße gegen Mindestarbeitsbedingungen. In den vergangenen Jahren sind immer häufiger internationale Verflechtungen und mafiöse Strukturen festzustellen. Je nach Einzelfall drohen den Beteiligten hohe Geld- und Haftstrafen. Den Jugendlichen wurde schnell klar: Schwarzarbeit ist keine harmlose Sache, sondern ein kriminelles Verhalten, und schadet nicht nur den vielen Betrieben, die legal handeln und sich so dem Wettbewerb stellen möchten, sondern der gesamten Gesellschaft. Nr. 4 | 2012 Zeitung der Akademie Klausenhof Seite 3 Mit Erfahrung in die Zukunft comeback50 im Kreis Borken: Fotoausstellung in Bocholt eröffnet comeback50, die Initiative im Kreis Borken zur Integration älterer Arbeitsloser, steht für Erfahrung von Menschen und gleichzeitig für eine Perspektive in der Zukunft. Genau dies drückt eine neue Ausstellung mit Fotografien aus, die im TextilWerk Bocholt von Gerd Wiesmann, ehemaliger Landrat des Kreises Borken und „Botschafter 50plus“, der stellvertretenden Landrätin Silke Sommers und von der stellvertretenden Bürgermeisterin von Bocholt, Christel Feldhaar, eröffnet wurde. Positive Einstellung „Mit Erfahrung in die Zukunft“ so lautet der Titel der Ausstellung, die 20 Roll-ups mit Fotos Buchillustratorin Lisa Kannenbrock erstellt. In der ehemaligen Werkhalle im TextilWerk Bocholt hat die Präsentation einen idealen ersten Ausstellungsort gefunden: Verstreut in dem großen, dunklen, von Eisenträgern durchzogenen Raum strahlen die Fotos und die gezeigten Menschen auf – und wirken fast wie echte Personen, die dort stehen. Fotografin Lisa Kannenbrock und der Landrat a.D. Gerd Wiesmann von ganz unterschiedlichen Menschen über 50 Jahre umfasst. Die Motive strahlen eine positive Einstellung über ihre Situation, ihre Kompetenzen und ihre Zukunft aus. Neben jeder Person ist ein entsprechendes Zitat mit einem Lebensmotto zu lesen. Zu den Abgebildeten gehören Projekt- Sechster 50plus-Tag im Kreis Wesel Ideale Präsentation teilnehmende aber auch Prominente wie Rhedes Bürgermeister Lothar Mittag und die Unternehmerin Dorothea Aßmann. Die Bilder hat Fotografin und Die Wander-Ausstellung von comeback50 soll anschließend an verschiedenen Orten im Kreis Borken gezeigt werden. Unternehmen mit Weitblick Auch in diesem Jahr wurden die Unternehmen mit Weitblick im Kreis geehrt. Dr. Peter Glück, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit in Wesel hob hervor, dass die Gewürdigten ein Zeichen setzen gegen die "allgemeine Zurückhaltung, ältere Menschen einzustellen“. Ausgezeichnet wurde das Taxi-Unternehmen von Manfred Dickmann, der für seinen Einsatz bereits das Bundesverdienstkreuz erhalten hat. Die Urkunde für den Verkehrsdienstleister NIAG nahm Hans-Rudolf Röhling, Leiter des NIAG-Bildungszentrums in Empfang. Als drittes Unternehmen wurde das Landhotel Galland in Dinslaken ausgezeichnet. Die Hälfte der Mitarbeiter dort ist über 50 Jahre alt. Landrat Dr. Ansgar Müller würdigte deren „beispielloses Engagement gegen den demografischen Wandel“. Die Preisträger erhielten den "50plusOscar (s. Foto oben) und eine Urkunde. Der Weseler Künstler Wolf-Dieter Groth (stehend li.) leitete einen INISSWorkshop, in dem Teilteilnehmende Bilder für einen Jahreskalender erstell- Fotoausstellung und Ehrungen ten. Wolf-Dieter Groth hat auch die Figur gestaltet, den die Preisträger des "Unternehmen mit Weitblick" erhalten. „Erfahrung sichert Zukunft“ – unter diesem Motto stand der diesjährige 50plus-Tag im Kreis Wesel. Mit 50 Jahren keine Chancen mehr auf dem Arbeitsmarkt? Die Initiative INISS stemmt sich gegen diese weitläufige Ansicht. In einer Feierstunde wurde eine Fotoausstellung eröffnet und die Sieger im Wettbewerb „Unternehmen mit Weitblick“ geehrt (s. Bericht Randspalte rechts). Wie wichtig die Erfahrung der Arbeitnehmer/-innen für die Betriebe ist, führte Pfarrer Jürgen Widera, vom kirchlicher Dienst in der Arbeitswelt, Duisburg/ Niederrhein, in seinem Impulsreferat „Erfahrung sichert Zukunft“ aus. Die Industrie leidet unter Fachkräftmangel, die Gesellschaft unter dem demografischen Wandel. Trotzdem wurden viele Arbeitnehmer/-innen der Generation 50plus aus den Unternehmen und Betrieben entlassen. Mit ihnen geht auch das Fachwissen und die Erfahrung. Auch Ellen Burhans, Geschäftsführerin des Jobcenters Wesel betonte, dass es wichtig sei, den Wert von Erfahrung sichtbar zu machen. Erfahrung ist Voraussetzung für eine sichere Zukunft Den Wert der Lebenserfahrung der Generation 50plus in das öffentliche Bewusstsein zu tragen, sei das Ziel der Fotoausstellung, so Dr. Hans Amendt. Ähnlich wie bei der Fotoausstellung von comeback50 zeigen die Fotos 26 verschiedene Personen ab 50 Jahren in 26 unterschiedlichen Berufen. Trotz der unterschiedlichen Lebenssituationen und Lebenserfahrungen haben die Fotos eins gemeinsam: Sie zeigen eine selbstbewusste und aktive Generation. „Die Erfahrungen der Alten sind Voraussetzung für eine sichere Zukunft“. Die Fotoausstellung wird an verschiedenen Orten im Kreis Wesel zu sehen sein. 2000 Vermittlungen Gut besucht: Der 50plus-Tag in Dinslaken In einem Ausblick zog Dr. Ulrich Rauter, FachWerk Kreis Wesel UG und einer der INISS-Projekt- Der Weseler Arbeitsagentur- Chef Dr. Peter Glück überreichte die Auszeichnung. Ellen Burhans leiter, positive Bilanz. Jedoch könne man mit dem Projekt noch nicht zufrieden sein, denn niemand dürfe im beschäftigungsfähigen Alter verloren gehen. INISS hat in den acht Jahren über 2000 Menschen in eine sozialversicherungspflichtige Tätigkeit vermitteln können. Denn die Generation 50plus hat eben doch Chancen auf dem Arbeitsmarkt. In Gedenken an Irene Nadler, Paktmitarbeiterin Jobcenter Rheinkreis/Neuss wurde eine Schweigeminute gehalten. Sie wurde im September bei einer Messerattacke durch einen Kunden des Jobcenters getötet. Auch Landrat Dr. Müller (Wesel) ließ sich für die Ausstellung fotografieren. Seite 4 Unternehmerverband Die Akademie Klausenhof arbeitet ist Mitglied in der UnternehmerverbandsGruppe und arbeitet im Einzelverband Soziale Dienste und Bildung mit. So sind etwa KlausenhofMitarbeitende Mitglieder in verschiedenen Arbeitskreisen des Verbandes. Der Unternehmerverband bietet Beratung, juristische Hilfen, fachlichen Austausch und engagiert sich auf politischer Ebene für die Interessen der Mitglieder. Prüfungsausschüsse Als langjähriger Bildungsträger stellt die Akademie Klausenhof viele hauptberufliche Mitarbeitende für die Prüfungsausschüsse der Industrie- und Handelkammer, der Handwerkskammer und der Landwirtschaftskammer ab: Matthias Bussen, Groß- und Außenhandelskaufleute Edelgard Maas, Einzelhandelskaufleute Margret Jonen, Büro- und Gesundheitskaufleute Karl-Heinz Klüber, Bürokaufleute Ludger Kannen, IT-Kaufleute Uwe Gadow, Garten- und Landschaftsbau Wilfried Zigowski, Metallbau Nr. 4 | 2012 Zeitung der Akademie Klausenhof Weiterbildung stellt Kompetenzen sicher haupten muss. Wo der Aufwand an sozialer Betreuung zu hoch wird oder die fachliche Eignung oder die sozialen Kompetenzen zu gering sind, wird das Unternehmen als solches gefährdet, wenn es viel Energie dort hinein Interview mit Elisabeth Schulte, stecken müsste, die Defizite aufGeschäftsführerin des Unternehmerverband zufangen – Energie, die für andeSoziale Dienste und Bildung res Wichtiges fehlt. Und genau Oft sind es Menschen mit den, in Technisierung und Ratio- hier setzen die sozialen Einrichbesonderen „Vermittlungs- nalisierung investieren und auch tungen an, die ja von der Wirtschaft über Steuergelder und hemmnissen“ - zum Beispiel Aufträge ablehnen. Elisabeth Schulte Sozialversicherungsbeiträge kräfdas Alter oder gesundheitliche Probleme -, die in Ein- Hat die Wirtschaft auch eine tig mit finanziert werden, um die Die Angst vor dem Fachkräfgesamtgesellschaftliche Aufgabe richtungen wie dem Klau- ethische Verantwortung? temangel geht mittlerweile senhof fit gemacht werden. Die Wirtschaft hat eine ethische der Grundbildung mit professioum. Welche Rolle können Wird diese Gruppe in Zu- Verantwortung, die sie ja auch nellen, eigens dafür geschulten Weiterbildungseinrichtunkunft mehr Chancen ha- großenteils wahr nimmt. Wir ha- Mitarbeitern zu gewährleisten. gen spielen, um dem entgeben viele, sehr viele Mitgliedsfir- Das ist auch eine Pflichtaufgabe ben? genzusteuern? men, die sich enorm engagieren, des Staates, der sich dann der soDiese Gruppe wird mehr Chan- um z.B. Schüler über Ausbildungs- zialen Dienstleister bedient. Weiterbildungseinrichtungen hacen haben, aber die Einstellungs- chancen zu informieren und ben eine große Bedeutung, weil kriterien der Unternehmen sind überhaupt zum Lernen zu moti- Viele Weiterbildungsträger sie Mitarbeiter fortbilden können, um Fachkräfte zu werden. auch nicht beliebig nach unten vieren, schwache Schulabsolven- stehen stark unter wirtausdehnbar. Unternehmen am ten auszubilden und sehr arbeits- schaftlichem Druck. Ist nicht Hier werden dann wiederum Markt und im Wettbewerb kön- aufwendig ihnen die Grundzüge ein größeres finanzielles EnAufgaben frei für weniger Qualinen nicht noch Sozialarbeit mit- der sozialen wie fachlichen Kom- gagement seitens öffentlifizierte, die aber letztlich auch im machen, sie tun das übrigens be- petenzen beizubringen, oder cher Stellen nötig? Laufe der Zeit weitergebildet reits in hohem Ausmaß - sie ha- Menschen mit Behinderung eine werden können. Entsprechend ben aber eigentlich andere Auf- Chance bieten. gilt es, auch geringqualifizierte Weiterbildung ohne Qualität ist gaben, nämlich die laufende ProArbeitslose und lernschwache verschwendetes Geld. Daher Hohes Engagement der duktion oder Dienstleistung mit Schulabgänger zu fördern, damit muss eine qualitativ gute Arbeit Unternehmen ihren daran hängenden Arbeitssie wiederum eingestellt werden gewährleistet sein, damit die Bilplätzen sicher zu stellen. Daher Sie glauben gar nicht, welchen dungsarbeit überhaupt sinnvoll können in Bereiche, die durch kommt den Weiterbildungsein- Umfang soziales Engagement in ist. Das wiederum bedeutet, dieFortbildung der Mitarbeiter frei richtungen die wichtige Aufgabe einem Unternehmen inzwischen se erforderliche Qualität muss werden. Ausbildungsreife ist unzu, Grundvoraussetzungen bei oft annimmt, weil es immer öfter auch finanziert werden. Nun haabdingbar für Einstellungen, und sozialen wie fachlichen Kompe- bei Mitarbeitern an Grundlagen ben wir einen Sozialetat in gerade die Bildungseinrichtungen tenzen bei den Bewerbern sicher fehlt, beispielsweise alleine schon Deutschland insgesamt, der im sind mit ihren professionellen Päzu stellen. Sonst bleiben diese beim Umgang mit Geld. Aber es historischen wie geografischen dagogen die Richtigen, erst einMenschen auf der Straße, denn gibt auch irgendwann Grenzen, Vergleich sehr hoch ist. Die Frage mal fehlende Ausbildungsreife die Unternehmen werden bei denn ein Unternehmen ist ein ist daher wohl eher nicht, ob ein herzustellen, um dann überhaupt Fachkräftemangel sich auch zu- Wirtschaftsbetrieb, der sich im größeres, sondern ob ein effiziJugendliche in die Betriebe holen nehmend an das Ausland wen- internationalen Wettbewerb be- enteres finanzielles Engagement zu können. nicht von Nöten ist. Hier sehen wir mit Sorge, dass gewachsene, erfolgreiche Strukturen von Weiterbildungsmaßnahmen politisch immer wieder durch Beendigung der einen und Reihe "A trifft B" mit Hauswirtschaftsmeisterin Elfriede Schmid Neuaufstellung anderer Projekte schaftsunternehmen". Leute, die zerstört werden. Ausschreibun"Die Akademie Klausenhof ist wesentliche Anforderungen nicht gen, die nur auf die Kosten acheine bedeutende Institution hier erfüllen, wie Interesse an der Ar- ten, machen qualitativ hochwerin der Region", sagt Elfriede beit, Pünktlichkeit, Sauberkeit tige Arbeit von WeiterbildungsSchmid, Bereichsleiterin Versorund Beständigkeit, sind für die trägern kaputt. gung, Hauswirtschaft und TechArbeit in ihrem Betrieb nicht genik beim Erziehungshilfever- Klausenhof Dingden begann. "Es Bildung braucht eignet. bund Gerburgis Bocholt. gibt zu viele, die aufgeben", und verlässliche Politik Und da sie selber oft mit dem dass könne man am besten mit Wir brauchen vor allem eine Thema Ausbildung zu tun hat, ist einer guten Berufsorientierung kontinuierliche, verlässliche Polisie gerne der Bitte nachgekom- verhindern, riet sie ihren jungen tik der individuellen wie arbeitsmen, ihre Erfahrungen in der Zuhörer/-innen. Mit seinen Bemarktrelevanten Weiterbildung, Klausenhof-Reihe "Arbeitgeber/- rufsvorbereitungslehrgängen die es erlaubt, gute und engagierinnen treffen Bewerber/-innen" leiste der Klausenhof hier in der te Pädagogen und Erzieher eineinzubringen. Diese Reihe wird Region wichtige Arbeit. Auch ein zusetzen, damit sie ihren volksregelmäßig durchgeführt. Praktikum sei ein gute Möglichwirtschaftlich enorm wichtigen keit eine passende Berufswahl Freude an der Arbeit Auftrag erfüllen können. Es ist zu erleichtern. kontraproduktiv, als Staat erst Vor Jugendlichen aus verschiePraktikum als Chance die Kosten bei Weiterbildungsdenen Lehrgängen im Klausenträgern zu drücken, dann aber hof Rhede machte sie deutlich, Ihr Betrieb, der täglich rund 950 einen Mindestlohn einzuführen, wie wichtig es ist, eine Ausbil- Essen für verschiedene karitatian dem sich die Ausschreibungen dung zu beginnen, die Zufrieden- ve Einrichtungen, Schulen und von Weiterbildungsmaßnahmen heit und Ausgeglichenheit im Kindergärten kocht, gibt ständig dann als Richtlohn orientieren weiteren Leben schafft. "Man jungen Leuten - auch vom Klauund Träger, die mehr als den Minmuss Freude an der Arbeit ha- senhof - die Chance, verschiededestlohn zahlen, aufgrund ihrer ben", sagt die Hauswirtschafts- ne Praktika zu absolvieren. Aber, hohen Personalkosten keine meisterin, die ihr Arbeitsleben und das sagt sie mit Nachdruck, Chance lassen. mit 16 Jahren als Praktikantin im "wir arbeiten wie ein WirtElfriede Schmid Gute Tipps für Bewerber Nr. 4 | 2012 Zeitung der Akademie Klausenhof Seite 5 Schulungen für die Bistümer Münster und Essen Langjährige Zusammenarbeit / Schwerpunkt EDV-Kurse (Fast) schon so lange es Computer in allen Büros gibt, kooperiert das Bistum Münster in Sachen EDV mit der Akademie Klausenhof. "Seit rund 20 Jahren führen wir Schulungen für das Bistum durch", bestätigt der zuständige Fachbereichsleiter Peter Wischermann. Klassische Schulungen sinnvoll Die Computerprogramme haben sich im Laufe der Zeit geändert, nicht aber die Notwendigkeit, EDV-Kurse durchzuführen: "Weiterhin sind die klassischen Schulungen sinnvoll", sagt Verena Kottke, zuständig für IT-Organisation im Generalvikariat des Bistums Münster. Vor allem der Umgang mit der Bürosoftware von Microsoft steht immer EDV-Schulung für Mitarbeiterinnen katholischer Kindertagsstätten ganz oben auf dem Schulungsprogramm. Der Klausenhof bietet EDV-Kurse für Mitarbeitende z.B. in den Pfarrgemeinden an. "Das klappt sehr gut mit der Organisation, und wir haben nur positive Rückmeldungen", bestätigt Verena Kottke. Besonders nachgefragt ist derzeit "KitaPlus", ein EDV-Programm im Kindergarten-Bereich das der Klausenhof auch im Bistum Essen schult. "Peter Wischermann ist auf uns zugegangen, und das Angebot hat uns überzeugt", so Fortbildungsreferentin Heike Schmitz-Potthoff vom Zweckverband Kath. Tageseinrichtungen für Kinder im Bistum Essen. Bildungspartner der Wirtschaft Firmen nutzen Kompetenz des Klausenhofs / Beispiel BYK-Chemie Die Akademie Klausenhof arbeitet mit vielen Firmen in der Re- gion zusammen. Sie schult Mitarbeitende zum Beispiel in Sachen EDV, Sprachen oder Kommunikationstechniken vor Ort oder per Kompaktkurs im Klausenhof. Ein Beispiel ist die BYK-Chemie GmbH, ein Unternehmen der ALTANA Gruppe und der weltweit führende Hersteller von Lack- und Kunststoffadditiven. Am Standort in Wesel arbeiten über 740 Mitarbeitende für den Erfolg des Unternehmens. Fachwissen der Trainer Personalleiterin Christina Rumpf (BYK-Chemie) Christine Rumpf, Leiterin Personalentwicklung, Aus- und Wei- Klausenhof schult Bilstein-Auszubildende Gute Rückmeldungen bekam der Klausenhof für zwei dreitägige Trainingsseminare für die Auszubildenden der Firma Bilstein-Kaltband. "Auszubildende in der Arbeitswelt" und "Kommunikation, Persönlichkeit und Engagement" lauteten die Themen der Kurse, die von Marco Düsterwald, Leiter des Arbeitsbereichs Politische Bildung/Jugendakademie geplant und durchgeführt wurden. Personalleiterin Nina Lindemann bestätigte, dass das Konzept sehr gut bei den jungen Leuten angekommen sei. Bilstein-Kaltband produziert kaltgewalztes Stahlblech. terbildung sagt zur Zusammenarbeit mit dem Klausenhof "Die Anforderungen an uns steigen und verändern sich ständig. Aus diesem Grund bieten wir unseren Mitarbeitenden zahlreiche Möglichkeiten der beruflichen Entwicklung. Dabei spielt die Weiterbildung in Form von Seminaren eine wichtige Rolle. Wenn Schulungsbedarf zu den MS-Office Produkten besteht, greifen wir bei BYK-Chemie sehr gerne auf das Angebot der Akademie Klausenhof zurück. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist sehr gut. Das Feedback unserer Mitarbeiter ebenfalls. Besonders gelobt wird das Fachwissen der Trainer, die Anwendbarkeit der vermittelten Inhalte in der Praxis sowie die Möglichkeiten zur aktiven Teilnahme." Tagungshaus der Wirtschaft Nicht nur Kurse sind beliebt, viele Firmen und Institutionen buchen auch die Räumlichkeiten für ihre Veranstaltungen. Dabei unterstützt der Klausenhof die Gäste falls gewünscht - mit Technik und Know-how. Manche, wie die Landesfinanzschule, nutzen das Haus immer wieder, um ihr Personal mit eigenen Kräften fortzubilden. Helpdesk Uni Düsseldorf Aber nicht nur Kurse bietet der Klausenhof an. Neu ist eine Hotline, bei der Mitarbeitende der Uni Düsseldorf bei EDV-Problemen anrufen können. Einen solchen Helpdesk hatte der Klausenhof schon für das Bistum Münster und für Siemens Bocholt eingerichtet. Zufriedene Kunden Die regelmäßiger Befragung der Kursteilnehmenden zeigt, wie zufrieden die Kunden sind: 33 % vergaben ein "gut" und 64 % ein "sehr gut" bei der Gesamtbewertung des Lehrgangs, und 76 % sahen ihre Erwartungen ganz erfüllt, 14% bescheinigten, dass die Schulung ihre Erwartungen übertroffen habe. Referenzen Firmen und Institutionen, für die die Akademie Klausenhof Schulungen durchführt (Auszug). Insgesamt durchlaufen jährlich rund 3500 Mitarbeitende von Firmen und Institutionen die Schulungen: ALTANA AG, Wesel Berufsförderungsdienst der Bundeswehr, Münster BHW Bausparkasse Bilstein-Kaltband BONITA, Hamminkeln Borgers, Bocholt BYK-Chemie, Wesel Caritasverbände CORUS Aluminium Hüttenwerk, Voerde Deutsche Gießdraht, Emmerich Deutsche Montan Technik, Essen GTA Maschinensysteme, Hamminkeln Gigaset Communications, Bocholt Handelshof, Bocholt IG Metall, Bocholt KAB Diözesanverband, Münster KERAMAG AG, Ratingen, Wesel Landwirtschaftskammer Rheinland, Kleve u. Wesel Marienhospital, Wesel Mitsubishi Electric Europe, Ratingen Rexam Beverage Can, Recklinghausen, Schaffrath, Geldern SINALCO International, Duisburg Semper idem. Underberg, Rheinberg Sparkasse Westmünsterland, Bocholt Stadt Bocholt Stadt Wesel Ansprechpartner/-innen Zuständig für berufsbegleitende berufliche Bildung und Firmenschulungen sind EDV-Spezialist Peter Wischermann (Arbeitsbereichsleiter) und Stefanie Bork (Sekretariat). Kontakt: [email protected], Tel.: 02852 / 89-1337 Peter Wischermann "Ich fand es gut, dass der EDV-Trainer vom Klausenhof erst unseren Stand abgefragt hat, und dann den Kurs an unseren Bedürfnissen ausgerichtet hat." Diese Erfahrung machte Jürgen Wachtmeister von den Stadtwerken Rhede, die ihre ganze Mitarbeiterschaft in Sachen Computeranwendungen mit Hilfe des Klausenhof auf den neuesten Stand gebracht hat. Mit auf dem Auszubildende der Firma Bilstein beim Kommunikationstraining Foto: Helga Gavert (hinten) und Kerstin Tenbeck. Stefanie Bork Nr. 4 | 2012 Seite 6 Zeitung der Akademie Klausenhof Die Mischung machts! Termine Winter 2012/2013 Berufsbezogene Weiterbildung und Trainings "Der Hauskoch" stellt gerne Ältere ein Autodesk Inventor - Einführungsseminar: 18. - 20.01.2013 Digitale Bildbearbeitung mit Adobe Photoshop Elements - Einführungsseminar: 24. - 25.01.2013 Englisch für Anfänger/-innen: 21. - 25.01.2013 MS-Office 2010 Einsteigerseminar: 28. - 1.2.2013 Hauskoch-Chef Ulrich Lütke (re.) mit seinem Mitarbeiter Giuseppe D'Urso, der über den Klausenhof die Stelle bekommen hat. Publishing mit Adobe InDesign - Einführungsseminar: 14. - 5.2.2013 Einführung in die Buchhaltung mit LEXWARE: 15. - 17.2.2013 Computergestütztes Zeichnen mit AutoCAD 2012 2D - Aufbauseminar: 1. - 3. 2.2013 MS-Access: 4. - 6.2.2013 Einführung in die Buchhaltung mit LEXWARE: 15. - 17.2.2013 Daniela Krabbe in ihrer Werkstatt (zusammen mit Mechaniker Dominik Feyl) MS-Excel - Aufbaukurs: 18. - 20.2.2013 MS-Excel: 22. - 24.2.2013 MS-Excel 2010 - Makroprogrammierung/VBA: 22. - 24.2.2013 MS-Project: 28.2.2013 - 1.3.2013 MS-Outlook - Intensivseminar: 1. - 3.3.2013 Das Autohaus Krabbe ist eine Größe in Bocholt - 30 Menschen arbeiten hier. Derzeit absolvieren hier außerdem acht junge Leute eine Ausbildung. Geeignete junge Leute finden sich aber immer seltener, darum ist es für Daniela Krabbe, zuständig für Personalfragen, umso wichtiger, möglichst vielen Jugendlichen per Praktikum eine Chance zu geben, darunter auch immer wieder vom Klausenhof, zum Beispiel junge Migranten/-innen, die in der Akademie einen Schulabschluss nachholen. "Wir nehmen gerade die Jugendlichen vom Klausenhof gerne an, weil sie immer besonders gut vorbereitet sind", bestätigt Daniela Krabbe. Übernahme nach erfolgreichem Praktikum MS-Powerpoint: 21. - 22.2.2013 Englisch für den Beruf: 25.2. - 1.3.2013 Nachwuchs sichern Job nach guter Arbeit MS-Office 2003/2010 –Umsteigerseminar: 16.2.2013 MS-Access: 22. - 24.2.2013 Toleranz und des Miteinanders. Der Klausenhof - in diesem Falle das Projekt INISS zur Vermittlung älterer Arbeitsloser schicke ihm genau die Leute, die zu gebrauchen sind. Dank dieser guten "Zuarbeit" könne sein Betrieb mit seinen 20 Mitarbeitenden auch wachsen, langsam aber stetig. Derzeit kocht er frisch 1000 Essen pro Tag, hauptsächlich für Schulen und Kindergärten im Kreis Wesel. Auf der Suche nach geeigneten Fachkräften Windows-Word: 28.1. - 1.2.2013 Publishing mit Adobe InDesign: 14. - 15.02.2013 Drei ältere Arbeitslose habe er bisher über den Klausenhof übernommen, bestätigt Ulrich Lütke, Chef des Tafel-Services "Der Hauskoch" in Wesel. "Ich lege viel Wert darauf, dass auch ältere Mitarbeitende dabei sind, denn es kommt auf eine gute Mischung der Altersstruktur an", so der gelernte Koch und Betriebswirt. Die Älteren geben ihre Erfahrungen an die Jüngeren weiter, und so entstehe ein Klima der Waldemar Prust (Leiter Einkauf, li) und Andreas Pohle (Produktionsleiter) von der Kersten Maschinen GmbH mit Sonja Werdemann, ehemalige Klausenhof-Umschülerin Drei Praktikanten/-innen hat die Kersten Maschinen GmbH aus den Umschulungskursen des Klausenhofs in letzter Zeit schon betreut, nun hat die Firma aus Rees Sonja Werdemann übernommen. "Sie hat gute Arbeit geleistet, und die Zusammenarbeit mit dem Klausenhof hat rei- bungslos funktioniert", so Vertriebsleiter Bernd Boßmann. Ab ersten Januar wird die neue Mitarbeiterin im Einkauf eingesetzt. Kersten Maschinen hat 140 Mitarbeitende und produziert z.B. Agrar- und Kehrmaschinen oder Laubsauger sowie Displays und Werbeständer. Praktikum ist entscheidend Wirtschaftsbetriebe nehmen gerne Praktikanten/-innen vom Klausenhof Publishing mit Adobe InDesign: 1. - 2.3.2013 Digitale Bildbearbeitung mit Adobe Photoshop Elements : 1. - 2.3.2013 Therapie grammatischer Störungen: 1. - 2.3.2013 Englisch Refresher Course: 4. - 8.3.2013 Bettina Mölder Der Weg zum Dienstauto ist ein (fast) alltäglicher Gang für Bettina Mölder. Die Klausenhof-Mitarbeiterin ist zuständig für die Betreuung derjenigen, die im Rahmen einer beruflichen Umschulung ein Praktikum absolvieren. Sechs Monate dauert diese entscheidende Phase in der zweijährigen beruflichen Rehabilitation. "Die Praktikumsstelle ist für viele auch der spä- tere Arbeitsplatz", bestätigt Bettina Mölder. Insgesamt kann sie aus ihrer Erfahrung sagen, dass die meisten Betriebe gerne Praktikanten/-innen vom Klausenhof aufnehmen - und manchmal sogar nach geeigneten Kandidaten/-innen fragen. Hochmotiviert "Unsere Teilnehmenden werden gerne genommen, weil sie oft voll einsetzbar sind, meist Erfahrungen aus ihren alten Berufen mitbringen und hochmotiviert sind, wieder in Arbeit zu kommen." Probleme ausräumen Alle Teilnehmenden werden von ihr während des Praktikums besucht. Manchmal gebe es kleinere Probleme, die aber fast immer per Gespräch ausgeräumt werden können. Nr. 4 | 2012 Zeitung der Akademie Klausenhof Seite 7 Bestimmt kein "Urlaub" Weiterbildung für Arbeitnehmer/-innen im Klausenhof / Bildungsscheck Wer sich als Arbeitnehmer/-in für einen beruflich relevanten Kurs anmeldet, der kann nach dem Arbeitnehmer-Weiterbildungs-Gesetz (AWbG) in Nordhein-Westfalen beim Arbeitgeber eine Freistellung bean- tragen. Die meisten berufsbezogenen Kurse der Akademie Klausenhof sind als "Bildungsurlaub" anerkannt. Eine jährlich erscheinende Broschüre und die Homepage informiert über die Angebote. Allgemeine Weiterbildung Mit Konzept zu Persönlichkeit und Erfolg Teil I: 26. - 27.1.2013 Teil II: 23. - 24.2.2013 Teil III: 16. - 17.3.2013 Förderung per Bildungsscheck und -prämie Teilnehmende können eine finanzielle Förderung je nach Voraussetzungen bis zu 500 Euro durch den "Bildungsscheck" erhalten. Dazu muss eine anerkannte Beratungsstelle besucht worden sein. Bis zu hundert Bildungsschecks löst der Klausenhof jährlich ein. "Viele nutzen diesen Weg", so Geschäftsbereichsleiter Hans Nakath, "und wollen ausdrücklich unsere Kurse besuchen". Eine Förderung in dieser Höhe ist auch über die "Bildungsprämie" möglich, die alle in Anspruch nehmen können, deren Einkommen nicht zu hoch ist. "Time-In" statt "Burn-Out": 22. - 24.2.2013 Mit Konzept zu Persönlichkeit und Erfolg Fastenwoche für Gesunde: 11. - 20.3.2013 Innere Ressourcen wecken durch Yoga, Meditation und autogenes Training: 15. - 17.3.2013 Kurs "Englisch für den Beruf" Rettet Teop! SonntagMorgenVorträge Schwarze Löcher im Herzen der Milchstraße Prof. Dr. Heino Falcke, Universität Nijmegen: 26.5.2013 Vortrag über bedrohte Sprachen Prof. Dr. Ulrike Mosel Etwa 6000 „bedrohte Sprachen“ gibt es weltweit, viele sind sogar im Begriff in Kürze auszusterben. Die Professorin für Sprachwissenschaft an der Universität Kiel Dr. Ulrike Mosel kämpft genau dagegen an, unter anderem mit einem Projekt in Papua-Neuguinea, das sie im Rahmen der SonntagMorgen-Vortragsreihe im Klausenhof vorstellte. Sensibler Umgang Bougainville heißt die Insel im Südpazifik, auf der Ulrike Mosel forscht und arbeitet. Obwohl nur 160000 Menschen dort leben, werden 20 verschiedene Sprachen gesprochen und Menschen aus benachbarten Dörfern verstehen untereinander nicht einmal bisschen. „Es ist wie Spanisch und Russisch, absolut anders“, sagte Mosel. "Teop", die Sprache mit der sie sich befasst,, wird nur von etwa 6000 Menschen gesprochen. der Bevölkerung wichtig, auf die sie angewiesen ist. Mosel: „Dieser Umgang muss sensibel und respektvoll sein.“ Ziel ist es, ein Wörterbuch und zusätzliche Audio- und Videodateien zu erstellen, damit die Sprache und damit untrennbar verknüpft die Kultur und die Geschichte des Volkes nicht verloren gehen. Aber auch Schulmaterialien gehören dazu. Da die Sprache zuvor aber nicht geschrieben wurde, ist das nicht so einfach. „Es ist ein bisschen wie Kreuzworträtseln“, sagte Mosel. Ähnlich arbeiten Sprachwissenschaftler auf der ganzen Welt daran, bedrohte Sprachen zu retten. Und übrigens: Auch Deutsch ist eine bedrohte Sprache, da die Anzahl der Sprecher vor allem in der internationalen Wissenschaft stetig sinkt. „Ich publiziere heute nur noch auf Englisch“, so Mosel. SonntagMorgen mit Keltologen Prof. Dr. Stefan Zimmer Sprache archivieren „Unsere Aufgabe ist es also, die Sprache verständlich zu archivieren“, erklärte sie. Dabei sei vor allem die Zusammenarbeit mit Immer gut besucht: die SonntagMorgen-Vorträge Die Wilden aus dem Norden Dass die Kelten nicht viel mit Asterix zu tun haben, das zeigte Prof. Dr. Stefan Zimmer bei seinem SonntagMorgen-Vortrag über die Rolle der Kelten in Europa und deren kulturellen Einfluss bis heute. Ihren Anfang nahm die keltische Kultur in Osten Frankreichs, so Keltologe und emeritierte Professor der Universität Bonn. Die ältesten Funde keltischer Überreste werden auf etwa 750 v.Chr. datiert. „Für die Römer waren es zunächst nur Wilde aus dem Norden," Erst Julius Caesar be- Prof. Dr. Stefan Zimmer Termine Winter 2012/2013 schloss, die Kelten seien „zivilisierbar“, so Zimmer. Viele blutige Kriege Mit der Romanisierung durch eine hohe Anzahl blutiger Kriege ging deshalb viele Hinterlassenschaften der Kelten verloren. Eine Menge Spuren finden sich daher in Irland und Schottland, da diese Gebiete nie von den Römern beherrscht wurden. „Es gibt heutzutage noch kleine Gruppen an den Ostküsten Englands, die Dialekte sprechen, die mir dem Keltischen verwandt sind“, berichtete Zimmer. „Vieles, was wir heute über dieses Volk wissen, muss aus dem Zusammenhang interpretiert werden“, erklärte er. Das läge auch daran, dass sie erst spät, im Zuge der Christianisierung, von Schriftsprache Gebrauch machten. Viel Literatur gibt es daher nicht, auch wenn die berühmte Legende von König Arthus keltischen Ursprungs ist. Prägend für Sprache und Kultur Die Kelten prägten entscheidend die Kultur der älteren Zeit, etwa durch ihr System des Klientenverhältnises. „Das mittelalterliche Feudalsystem kommt daher“, sagte Zimmer. Aber vor allem in der Sprache finden sich bis heute viele keltische Lehnwörter. Dazu gehören Städtenamen wie Aachen, was „warm“ bedeutet, und Bonn („fester Boden“) und alltägliche Begriffe, beispielsweise Eisen, Pferd und Budget. Kaufmännische Umschulungen (Vollzeit, Beginn 21.01.2013) - Bürokaufmann/-frau - Kaufmann/-frau für Bürokommunikation - Kaufmann/-frau im Groß- und Außenhandel - Kaufmann/-frau im Gesundheitswesen Kaufmännische Fortbildungen (Voll- und Teilzeit, monatlicher Einstieg) - Bürokommunikation, EDV - Rechnungswesen, - Personalwirtschaft - Vertrieb, Marketing, Logistik Technische Fortbildungen (Voll- und Teilzeit, monatlicher Einstieg) - Weiterbildung im Metallbereich, Praxisqualifizierung Metall Infos und Anmeldung Akademie Klausenhof Klausenhofstr. 100 46499 Hamminkeln Tel.: 02852 / 89-0 [email protected] www.akademie-klausenhof.de Nr. 4 | 2012 Seite 8 Zeitung der Akademie Klausenhof Begegnung mit Papst Benedikt Studienseminar in Rom Gut besucht war wieder der Weihnachtsbasar am 3. Advent im Klausenhof, bei dem Projekte ihre oftmals selbstgemachten Produkte verkauften. Der Erlös kam ihren Initiativen in Afrika, Asien oder Lateinamerika zugute. Bischöflicher Besuch Bischof Victor Agbanou aus Benin hat die Akademie Klausenhof besucht und sich über Schulungsmöglichkeiten informiert. Neben Deutschkursen für Priester seiner Diözese fragte er nach einer zusätzlichen Schulung in Verwaltungs- und Finanzfragen, wie es der Klausenhof vor Jahren schon für einen Generalvikar aus Uganda durchgeführt hat. Grund seiner Reise war vor allem ein Besuch seiner Partner in den Bistümern Münster und Osnabrück. Ein Höhepunkt der KlausenhofStudienreise nach Rom war die Teilnahme an der wöchentlichen Generalaudienz von Papst Benedikt XVI. Die Gruppe wurde während der Audienz ausdrücklich als Pilger der Akademie Klausenhof begrüßt. Der Papst beschrieb in seiner Ansprache vor rund 8.000 Besuchern in der Aula „Paolo VI“ drei Wege, die dem Menschen Möglichkeiten zeigen, wie er Gott Gruppenbild vor dem Petersdom Familie Struckmeier mit ihrem Stand Hilfe, die ankommt Gedanken am Ende... Alternativer Basar statt Weihnachtsrummel Bischof Victor Agbanou und der geistliche Rektor des Klausenhof, Pfarrer Norbert Becker "Letztes Mal konnten wir vom Erlös gleich die ganze Stromrechnung bezahlen!" Hans-Jürgen Struckmeier hat kaum Zeit, von seinem Projekt auf Sri Lanka zu erzählen. Plätzchen, Weihnachtsbaumschmuck, dicke Socken, die Besucher kaufen gerne. Rund 1000 Euro kommen so zusammen. Sie haben einen kleinen Stand, eine Collage als InfoPlakat und viel Herzblut für ihre Sache. "Ich bin Rentner, und wir als Familie mit Frau und Sohn unterstützen seit 1990 ein Waisenhaus und ein Altenheim auf der Insel", erzählt der ehemalige Mitarbeiter des Klausenhofs. 26 engagierte Institutionen, vom Dritte-Welt-Laden Wesel bis zur Tilapia-Initiative Niederrhein, verkaufen ihre Produkte, oft Kunsthandwerk, das in den Projekten selbst gefertigt wurde. "Eine tolle Sache", meint Struckmeier, "und man muss nicht draußen in der Kälte stehen!" Aus der Mitarbeiterschaft Neuer Verwaltungsleiter Am 1. Dezember hat Norbert Schulze Mengering seine Arbeit als Verwaltungsleiter der Akademie Klausenhof begonnen. Keine leichte Aufgabe: "Es ist beeindruckend, wie vielfältig der Klausenhof ist, und ich brauche bestimmt eine Weile, bis ich alles durchschaut habe". Der 42-Jährige ist studierter Betriebswirt sowie Bilanzbuchhalter und war zuvor Leiter des Finanz- und Rechnungswesens der Spedition BTG Feldberg (Bocholt). Schulze Mengering ist verheiratet, hat zwei Kinder (fünf und sieben Jahre alt) und wohnt in Borken-Rhedebrügge. Außerdem singt er als Tenor im St.-Pius-Kirchenchor Krechting. Norbert Schulze Mengering erkennen kann: über die Welt, über den Menschen und über den Glauben. Die Gruppe konnte den Papst auch ein zweites Mal während des Angelus-Gebetes am Sonntag erleben. Außerdem standen kunstgeschichtliche Führungen durch verschiedene Kirchen Roms, durch die Vatikanischen Museen, durch die römische Altstadt und das antike Rom auf dem Programm. Weitere neue Mitarbeitende im Klausenhof: Peter Hauser, Hermann-Josef Steinfort (Technischer Dienst Dingen), Miriam Leidig (Internatsbetreuung Rhede), Frank Bothe, Christiane Roers (comeback50 Rhede) Andrea Droste (sozialpädagogische Betreuung), Verena Oellerich (Projekt GINIWE Dingden), Markus Rottbeck (EDVSupport), Beate Hasenkamp-Kempkes (Heidekeller Dingden), Gisela Görkes (Service Dingden) und Lisa Gutowski (Freiwilliges Soziales Jahr im Politischen Leben, Dingden) Sie haben es schon bemerkt: In dieser Aktuell berichten wir schwerpunktmäßig über unsere Zusammenarbeit mit der Wirtschaft und insbesondere mit Betrieben aus der Region. Gerade in der heutigen Zeit lesen und hören wir täglich über Erfolge oder Misserfolge von Unternehmen. Wachstumsraten, Exportzahlen, Insolvenzmeldungen oder Börsennotierungen sind Teil der täglichen Informationsflut. Wirtschaftliche Aktivitäten gehören zur Basis unseres Lebens. Die Akademie Klausenhof ist Teil der hiesigen Wirtschaft und mit insgesamt 215 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten sowie 15 Auszubildenden auch ein Wirtschafts- und Arbeitsmarktfaktor in der Region. Als Weiterbildungseinrichtung erfüllen wir wichtige Aufgaben: - Wir bilden junge und ältere Menschen für die regionale Wirtschaft aus. - Wir vermitteln passende Arbeitskräfte in die Betriebe. - Wir eröffnen Ausbildungs- oder Arbeitsplatz Suchenden neue berufliche Perspektiven. - Wir qualifizieren Mitarbeitende der hiesigen Unternehmen. - Wir geben den Betrieben Raum und Unterkunft für eigene Schulungsmaßnahmen. Zusammenfassend lässt sich sagen: Die Wirtschaft braucht uns, und wir brauchen die Wirtschaft. Das ist gut so. Primär geht es dabei um Menschen und ihr Wohlergehen gehen. Folglich sollte sich unser ganzes Denken und Tun – auch und gerade in der Wirtschaft – in den Dienst aller Menschen stellen. Eigene Bereicherung auf Kosten anderer,Wachstum ohne Rücksicht auf die Natur sowie Staatsverschuldung auf Kosten der nächsten Generationen stehen dem entgegen. Wenn uns durch unsere Bildungs- und Begegnungsarbeit im Klausenhof kleine Schritte zu mehr Gerechtigkeit, Menschenwürde und Bewahrung der Schöpfung gelingen, dann – so glaube ich – sind auch wir wie die Hirten und Könige auf dem Weg zum Stern von Bethlehem. Ihnen und Ihren Familien wünsche ich ein gesegnetes Weihnachtsfest und alles Gute im neuen Jahr. Ihr Direktor der Akademie Klausenhof