Stiftungen in der Region Osnabrück

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Stiftungen in der Region Osnabrück
Stiftungen
in der
Region
Osnabrück
Um deshalb das Tun und die Wirkung von Stiftungen einmal abzubilden, ist nicht nur der Osnabrücker
Stiftungstag am 16. Juni 2012 gedacht, sondern
auch diese Sonderbeilage der Neuen Osnabrücker
Zeitung zum Thema Stiftungen.
Sehr gerne hat die Bohnenkamp-Stiftung die Initiative ergriffen, einen regionalen Stiftungstag in
Osnabrück auf die Beine zu stellen. Der Friedel &
Gisela Bohnenkamp-Stiftung ist es gelungen, sich
mittlerweile im vierten Jahr nach Stiftungsgründung
gut in der Region zu etablieren. Als Bildungsstiftung
wird ihre Arbeit von vielen Verantwortlichen und
Interessierten im regionalen Bildungssektor wahrgenommen.
Was Stiftungen alles für unterschiedliche Ideen stricken, das zeigt diese Beilage sehr eindrucksvoll. Und
sie lädt alle ein, sich in die Gesellschaft einzubringen.
Die vielen Projekte, die Stiftungen fördern, bieten
eine bunte Palette für persönliches Engagement und
machen gleichzeitig das Wirken regionaler Stiftungen sehr anschaulich.
Stiften Sie den folgenden bunten Seiten also Ihre
Aufmerksamkeit!
Viel Freude bei der Lektüre wünscht
Stiftungen stricken viele Ideen
Regionaler Stiftungstag will Engagement und Aufmerksamkeit stiften
„Bunt stiften!“ – das Logo des Osnabrücker Stiftungstages kommt bewusst bunt daher. Denn ähnlich bunt gestaltet sich die regionale Stiftungslandschaft in und um Osnabrück.
Wie eine Art Sauerteig durchwirken Stiftungen unterschiedlicher Couleur, Arbeitsweise und Ausrichtung gesellschaftliche Prozesse in unserer Region.
Zeit stiften, Kultur stiften, Lebensraum stiften, Zukunft stiften – vieles davon geschieht im Verborgenen.
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Getragen wird der Stiftungstag vom „Netzwerk
Bildung – Stiftungen für die Region Osnabrück“. In
diesem Netzwerk, das im vergangenen Jahr von der
Bohnenkamp-Stiftung initiiert wurde, sind Stiftungen vereint, die sich zum Ziel gesetzt haben, durch
ihre Arbeit und ihr Wirken auf dem Bildungssektor
nachhaltig Impulse zu setzen.
Michael Prior
(Geschäftsführer der Friedel & Gisela
Bohnenkamp-Stiftung)
Gleichzeitig setzt sich das Netzwerk Bildung für die
Stärkung des zivilgesellschaftlichen Engagements in
der Region Osnabrück ein.
Inhaltsübersicht:
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Vorwort von Michael Prior:
Stiftungen stricken viele Ideen
Domchor überrascht Kunden von L+T mit Kurzauftritt
Gymnasiasten lasen im Heywinkelhaus und Diakonie-Wohnstift
Studentinnen warben mit Rezitationen in Cafés für den Stiftungstag
Michael Hull’s Tanzgruppe sorgt am Kamp für Aufmerksamkeit
Interview mit Prof. Dr. Hans Fleisch:
Mit einer Stiftung nachhaltig Spuren hinterlassen
Friedel & Gisela Bohnenkamp-Stiftung
Bildungsstiftung für Kinder und Jugendliche im Osnabrücker Nordland
Stiftung der Sparkassen im Landkreis Osnabrück
Stiftung Stahlwerk Georgsmarienhütte
Programm des Osnabrücker Stiftungstages
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VME-Stiftung Osnabrück-Emsland
Bürgerstiftung Osnabrück
Caritas-Gemeinschaftsstiftung Osnabrück
Diakonie-Stiftung Osnabrück
Förderstiftung Heilpädagogische Hilfe Osnabrück
Gemeinschaftsstiftung terre des hommes
HuB-Begabten-Stiftung des Osnabrücker Handwerks
Jeanne d‘Art - eine Kulturstiftung für Jeannette
Naturschutzstiftung des Landkreises Osnabrück
Patsy & Michael Hull Foundation e.V.
Schulstiftung im Bistum Osnabrück
Stiftung Dissen
Stiftung für Ornithologie und Naturschutz
Stiftung Oase
Impressum: Stiftungen in der Region Osnabrück, Erscheinungstermin 12. Juni 2012
Herausgeber:
Friedel & Gisela Bohnenkamp-Stiftung
Dieselstr. 24
49076 Osnabrück
Verantwortlich für Redaktion:
Friedel & Gisela Bohnenkamp-Stiftung
Michael Prior (Geschäftsführung)
Schlussredaktion:
Neue Osnabrücker Zeitung GmbH & Co. KG
Abteilung Sondervorhaben/Magazine
Jürgen Wallenhorst, E.-M.-Remarque-Ring 14
49074 Osnabrück, Telefon: 0541 / 310-0
Redaktionelle Mitarbeit:
Dr. Marie-Luise Braun, Heike Dierks, Johanna Kollorz,
Steffen Meyer, Anne Reinert, Ullrich Schellhaas
Grafische Gestaltung:
MSO Medien-Service GmbH & Co. KG,
Manfred Vogelsang
Technische Herstellung:
Druckzentrum Osnabrück GmbH & Co. KG
Weiße Breite 4
49084 Osnabrück
werk Georgsmarienhütte an den Förderverein Osnabrücker Jugendchöre gespendet, um die Sanierung
des Domchorkottens in Hagen a.T.W. voranzutreiben
und dem Vokalensemble unter der damaligen Leitung
von Johannes Rahe dadurch ein dauerhaftes Zuhause
zu bieten.
Mitten im Einkaufstrubel bei L+T traten die Mitglieder des Dom- und Jugendchores auf, um nach dem
Vortrag eines Liedes für den großen Stiftungstag am
16. Juni in Osnabrück zu werben.
Fotos: Steffen Meyer
Zwar ist der Chor des Bistums Osnabrück natürlich in
erster Linie im Dom selbst beheimatet, doch zum Proben steht den Mitgliedern aus Osnabrück Stadt und
Land in Hagen-Sudenfeld ein im 18. Jahrhundert in
Kloster Oesede erbauter und vor knapp 50 Jahren an
den heutigen Standort umgesiedelter Bauernkotten
zur Verfügung. Dort wurde das historische Schmuckstück am Waldesrand als idealer Proberaum von Dieter Broxtermann – Vorgänger von Rahe – entdeckt.
zen für bis zu 40 Sänger geschaffen werden mussten.
Das war das erste Mal, dass die Stiftung Stahlwerk
mit ins Rad griff.
2009 dann wurde ein zweites Mal ein fünfstelliger Betrag bereitgestellt, um auch die Sanierung
des Speichers auf dem Kottengelände finanziell zu
fördern. Eine Entscheidung, die der Stiftung leicht
fiel, wie der Vorstandsvorsitzende Hermann Cordes
damals betonte: „Ein Schwerpunkt unserer Arbeit
liegt darin, Initiativen zu unterstützen, die sich um
Jugendliche kümmern und vom Domchor waren wir
sofort begeistert.“
(SM)
Werben für den großen Tag
Domchor überraschte Kunden von L+T mit Kurzauftritt
Da staunten die Kunden eines der größten, privat
geführten Modehäuser in Norddeutschland nicht
schlecht: Mitten im Einkaufstrubel betrat plötzlich
der Domchor das Parkett von L+T und stimmte auf
der Aktionsbühne ein Lied an. Ziel des Ganzen: Werben für den großen Stiftungstag am 16. Juni.
Denn auch die Mitglieder des Dom- und Jugendchores haben in der Vergangenheit von der finanziellen
Unterstützung durch private Förderer profitiert. Insgesamt 35.000 Euro wurden von der Stiftung Stahl-
Von da an stand der Kotten dem
mehrfach preisgekrönten Ensemble für intensive Proben zur Verfügung. Doch immer mehr nagte der
Zahn der Zeit an den historischen
Bauten. Ursprünglich standen
2007 zwar nur die Erneuerung von
Küche und Sanitärbereich an, doch
neue Brandschutzbestimmungen
machten es erforderlich, dass zusätzlich Holzhütten mit Schlafplät-
trage des im Dezember 2011 gegründeten „Netzwerkes Bildung – Stiftungen für die Region Osnabrück“
organisiert. Darunter ist auch die Friedel & Gisela
Bohnenkamp-Stiftung vertreten. Außerdem galt es,
für den Stiftungstag am 16. Juni zu werben. In unterschiedlicher Weise wurde in den letzten Wochen
für den Stiftungsgedanken und das bürgerschaftliche
Engagement geworben. Das Vorlesen in Alten- und
Seniorenheimen ist eine Form, um sich ehrenamtlich
einzubringen. Zugleich ist es eine Möglichkeit, Brücken zwischen den einzelnen Generationen zu bauen.
Literatur wurde für die Bewohner des Diakonie-Wohnstiftes von Leonie Bauer, Rebekka Averbach, Laura Lippold,
Celin Lubenow und Anna Louisa Asbrock (von links) vorgetragen.
Fotos: Steffen Meyer
„Diejenigen, die uns zugehört haben, waren sehr
begeistert“, so Just rückblickend. Sie hatte auch
die Texte ausgesucht. Vorgetragen wurden sie von
Mal besinnlich, mal bewegend
Gymnasiasten lasen im Heywinkelhaus und Diakonie-Wohnstift
Literatur verbindet. Nicht nur grenzüberschreitend,
sondern auch Generationen übergreifend. Eindrucksvoll dokumentiert wurde dies zuletzt unter dem
Motto „bunt stiften“ im Heywinkelhaus und dem
Diakonie-Wohnstift. Schülerinnen des Ratsgymnasiums lasen den dortigen Bewohnern verschiedene
Texte vor.
„Ziel der Aktion war es, zu Ehrenamt und sozialem
Engagement anzustiften“, erklärte Karin Just. Die
Lehrerin für Religion und Deutsch am Osnabrücker
Ratsgymnasium hatte die Schülerlesungen im Auf-
Rebekka Averbach (Wolfdieter
Schnurre: „Als Vaters Bart noch
rot war“) , Laura Lippold (Siegfried
Lenz: „Die 18. der masurischen
Geschichten“), Leonie Bauer (Peter
Mayle: „Ein Jahr in der Provence“),
Anna Louisa Asbrock (Christine
Brückner: „Bist Du sicher, Martinus
– Tischrede der Katharina Luther
geborene Dora“) und Celin Lubenow (Efraim Kishon: „Arche
Noah“).
Die Texte waren mal besinnlich, mal bewegend. Mal
regten sie in erster Linie zum Lachen, dann wieder
zum Nachdenken an. Ein bunter Mix aus Geschichten, Gedanken und Betrachtungen, die sowohl für
Jüngere, als auch für Ältere interessant waren. Dementsprechend gut kamen die Lesungen auch an.
Nicht nur bei den Senioren, sondern auch bei den
Jugendlichen. Genau das soll mit ehrenamtlichem
Engagement auch erreicht werden. Die Generationen
lernen, aufeinander zuzugehen, um sich gegenseitig
zu verstehen und zu unterstützen. In diesem Fall über
Literatur als verbindendes Medium.
(SM)
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„Lesetour“ gingen. Aber der gute Zweck, die Übung
vor fremden Menschen zu sprechen und letztlich
auch die Tatsache, dass sie mit selbst ausgesuchten
Gedichten das vielfältige Förderengagement der Friedel & Gisela Bohnenkamp-Stiftung im Zusammenhang mit der Universität Osnabrück repräsentierten,
ließ sie dennoch gerne an der Aktion teilnehmen.
Vorgemerkt: Nach den Gedichtrezitationen wurden Werbemittel wie Stifte und Programmhefte verteilt – und
sofort genutzt, um interessante Veranstaltungen des Stiftungstages zu markieren.
Fotos: Gert Westdörp
Denn obwohl die beiden selbst noch nie die Hilfe einer Stiftung brauchten, um ihre Ausbildung zu Lehrkräften zu finanzieren – Alina Abé studiert Biologie
auf Lehramt, Esmer Jenira Germanistik – ist den
beiden bewusst, dass Menschen auf die Förderung
durch eine Stiftung angewiesen sein können.
reichte, ließ die verblüfften Zuhörer aufmerken und
Gespräche verstummen.
Schließlich spendete auch jeder Applaus und nahm
die Informationsmaterialien zum Stiftungstag gerne
entgegen. Und eine spontane, nicht repräsentative
Befragung einiger Zuhörer ergab denn auch, dass
sowie der Vortrag wie auch der Werbezweck gut angekommen waren.
„Ich kann mir das gut vorstellen, dass ich mich beim
Stiftungstag informieren gehen werde“, sagte etwa
Ann-Kristin Geers, die mit Freundinnen im „Polly
Esther’s“ am Frühstücken war.
(USCH)
Gerade deshalb waren sie sofort Feuer und Flamme, als ihre Professorin sie für das Projekt zusam-
Gedichte repräsentierten Bildungsarbeit
Studentinnen warben mit Rezitationen für den Stiftungstag
„Wir tragen dann mal Gedichte vor“ - die für Besucher der Osnabrücker Cafés „Polly Esther’s“, „Lieblingscafé“ und „Bottled“ ohne Vorwarnung erfolgte
Gedichtlesung dürfte die meisten Zuhörer in der jeweiligen Lokalität überrascht haben. Eine gute Werbeaktion für den Stiftungstag war sie jedoch gerade
deswegen.
Ein bisschen lampenfiebrig waren sie ja schon, die
beiden Studentinnen Alina Abé und Esmer Jenira, als
sie am Samstag, 2. Juni, in Osnabrücker Cafés auf
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menführte. Von dort kamen auch
Anregungen für Gedichtauswahl,
weitere Vorschläge gingen auf das
Konto der Germanistikstudentin
Esmer Jenira. Zwei Gedichte las
jede der beiden jungen Frauen
vor und die thematische Auswahl,
die von Theken-Philosophen über
Nachteile des Kaffeegenusses
und Augen in der Großstadt bis
hin zu den Freuden des Shoppings
& Michael Hull Foundation“, die sich um Integration
und Förderung behinderter Menschen bemühten und
die am Stiftungstag beteiligt ist, ein Interesse daran
hat, den Tag zu bewerben. Denn alle zwei Jahre entwickelt und führt der Tanzweltmeister gemeinsam
mit nichtbehinderten und „besonderen“ Menschen,
wie er es nennt, ein Musical auf. Die letzte derart
entstandene Produktion tourte durch weite Bereiche
der Republik.
Freuen sich schon auf den Osnabrücker Stiftungstag am
16. Juni: Einige Mitglieder der Tanzgruppe warben strahlend mit Buntstiften und Programm-Flyern für den Tag.
Fotos: Gert Westdörp
Und auch die aus seiner Schule entstandene Tanzgruppe „Funky Babes“ mit 11- bis 16-jährigen Tänzerinnen war mit Begeisterung bei der Aktion dabei.
Sie führte zunächst einen modernen Showtanz auf,
dann bat der Weltmeister zum Tanz. Gemeinsam mit
den Mädchen und unter seiner Anleitung konnten
Besucher und Zuschauer den Tanz des Jahres, den
Tanzen für den Tag der Stiftungen
Michael Hull‘s Tanzgruppe sorgt am Kamp für Aufmerksamkeit
Tanzen hübsche junge Mädels auf der Kamp-Promenade in Osnabrück, dann bleiben die Menschen
stehen. Und tanzt dann noch ein stadtbekannter
zehnfacher Weltmeister, bleiben auch ein paar mehr
Menschen stehen.
Und diese Aufmerksamkeit nutzten Michael Hull und
die Tanzformation „Funky Babes“ natürlich, um kräftig für den Stiftungstag die Werbetrommel zu rühren.
Klar, dass Michael Hull als Mitbegründer der „Patsy
„Nossa“ erlernen und mittanzen.
Fast schien es, als wäre diese Idee
für die anschließende Werbeaktion kontraproduktiv, denn zunächst
wollten nicht viele Zuschauer
öffentlich mittanzen und hegten
wohl auch leichte Fluchtgedanken, die sich allerdings, als man
bemerken konnte, dass niemand
gezwungen werden sollte, auch
schnell wieder legten. Kinder waren dabei die ersten,
die den Schritt in die Tanzgruppe wagten, so mancher Erwachsene benötigte erst den Mut der jungen
Generation, um zu folgen.
Und zum Ende waren dann doch mehr Laien als
„Funky Babes“ am Tanzen. Sogar des Maskottchen
der Kamp-Promenade bewegte sich im Rhythmus.
Die Beteiligten nutzten die anschließende Begeisterung, um für den Stiftungstag zu werben und den
Programm-Flyer unter die Menschen zu bringen.
„Das wird bestimmt spannend“, prognostizierte der
Weltmeister, „denn es geht unter anderem um die
Fragestellung, was Stiftungen leisten können“.
(USCH)
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Mittel- und langfristig kommen so von einer Stiftung
von zum Beispiel einer Million Euro deutlich mehr
Mittel als die gestifteten eine Million Euro für die
Satzungszwecke heraus.
Was sind die Vorteile einer Stiftung?
Sie ist eine besonders nachhaltige Form des Engagements, sie wird ja auf – in der Regel unbefristete – Dauer errichtet. Manche Stiftungen sind viele
hundert Jahre alt.
Seit Jahrhunderten leisten Stiftungen einen wesentlichen Beitrag zum Wohl der Gesellschaft. Derzeit
gibt es rund 19.000 Stiftungen in Deutschland.
Prof. Dr. Hans Fleisch, Generalsekretär des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen, erklärt Hintergründe und Motive.
Und der individuelle Wille des oder der Stiftenden
zählt und wird auch nach Ableben des Stifters verwirklicht; darüber wacht neben den Organen der
Stiftung bei rechtsfähigen Stiftungen nach dem Gesetz die Stiftungsaufsicht.
Zudem bietet die Stiftung eine große Zahl von Gestaltungsmöglichkeiten für maßgeschneiderte Lösungen. Besser als mit einer Stiftung kann man kaum
eine sinnvolle nachhaltige Spur hinterlassen.
Mit einer Stiftung nachhaltig Spuren hinterlassen
„Die Menschen wollen etwas gestalten“: Interview mit
Prof. Dr. Fleisch, Generalsekretär des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen
Was bewegt Menschen
heute zum Stiften?
Wie unterstützt der Staat
Stifterinnen und Stifter?
Es sind meist mehrere Gründe gleichzeitig, die Menschen zum Stiften motivieren: Sie wollen etwas
selbst gestaltend bewegen; und sie wollen das auf
besonders nachhaltige Weise tun und so, dass es
über ihre eigene Lebenszeit hinausreicht.
Der deutsche Staat hat auf gesetzlicher Ebene
mittlerweile sehr gute Rahmenbedingungen für
gemeinnützige Stiftungen geschaffen. Dazu zählen
auch besondere steuerliche Vorteile des Stiftens. Auf
Verwaltungsebene bieten die Stiftungsaufsichten,
gerade auch in Niedersachsen, Rat und Service.
Was sollte ich bedenken,
bevor ich von meinem Geld stifte?
Ich sollte mich vorab beraten lassen, idealerweise
von Institutionen, die nicht nur juristisch kompetent
sind und keine kommerziellen Zwecke verfolgen;
zum Beispiel beim Bundesverband Deutscher Stiftungen, der diesen Service kostenlos bietet. Und ich
sollte mich vorab mit Stiftungsaufsicht und Finanzamt abstimmen.
Außerdem sollte ich überlegen, ob ich mich nicht lieber an bestehende Stiftungen, wie Bürgerstiftungen,
andocke mit einer Zustiftung, einem Stiftungsfonds
oder einer Treuhandstiftung; das ist gerade – aber
nicht nur - bei überschaubareren Beträgen die oft
bessere Lösung.
Kann ich mich an Stiftungen beteiligen?
Wenn deren Satzung nicht entgegensteht, kann ich
in eine bestehende Stiftung zustiften. Und bei Gemeinschaftsstiftungen wie etwa Bürgerstiftungen
kann ich Mitstifter werden. Bei Bürgerstiftungen
geht das mit relativ überschaubaren Beträgen. Da
kann fast jeder zum Mit-Stiftenden werden.
Eines ist jedenfalls sicher nach aller Erfahrung:
Wer früher stiftet, hat länger Freude.
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Bei sehr vielen spielt zudem der Aspekt eine Rolle,
dass sie etwas zurückgeben wollen an die Gesellschaft aus Dankbarkeit für ein erfolgreiches Leben,
das diese Gesellschaft ermöglichte. Und bei Kinderlosen – die besonders oft stiften – ist die Stiftung
auch eine Lösung der Frage, wer Erbe werden soll.
Manche Unternehmer stiften ihr Unternehmen und
sichern so auch ihr unternehmerisches Lebenswerk
gegenüber potenziellen Erbstreitigkeiten und Zerschlagung; Robert Bosch ist da ein Vorbild.
Was unterscheidet die Stiftung
von einer großzügigen Spende?
Eine Spende muss zeitnah verbraucht werden. Eine
Stiftung dagegen bleibt in der Regel in ihrem Grundvermögen auf Dauer erhalten, nur die Erträge des
Vermögens und eingehende Spenden dürfen und
müssen für den Satzungszweck ausgegeben werden.
Mehr zu Stiftungen in Deutschland
Im Jahr 2011 sind in Deutschland 817 rechtsfähige Stiftungen bürgerlichen Rechts gegründet worden.
Die größte Stiftung bundesweit ist die Robert
Bosch Stiftung mit einem Vermögen von 5,1
Milliarden Euro.
Damit hat die Zahl der Stiftungen mit insgesamt fast 19.000 einen neuen Höchststand
erreicht.
Auf Platz vier liegt die Volkswagen Stiftung in
Hannover mit rund 2,5 Milliarden Euro und
auf Platz sechs die Deutsche Bundesstiftung
Umwelt (DBU) in Osnabrück mit knapp 2 Milliarden Euro Stiftungsvermögen.
Allein in Niedersachsen gibt es knapp 2.000
Stiftungen.
(Quelle: Bundesverband Deutscher Stiftungen)
Sport- und Bewegungswissenschaft der Universität
Osnabrück. Die Kinder von drei bis sechs Jahren machen Bewegungsspiele, die ihnen Anlässe zum Sprechen geben. Da wird nicht nur die Motorik, sondern
auch das Sprachvermögen trainiert.
Wer tobt, lernt auch besser: Kinder beim Projekt
„Bewegte Sprache“.
Foto: Uwe Lewandowski
51 Kindergärten und einige Krippengruppen aus
dem Großraum Osnabrück machen bei dem im Sommer 2010 gestarteten Projekt mit. Die Erzieherinnen
nehmen regelmäßig an Fortbildungen teil, in denen
sie Wissen zum Thema „Sprachförderung durch Bewegung“ erwerben und Übungen zur praktischen
Umsetzung kennenlernen. So habe das Projekt Nachhaltigkeit, betont Renate Zimmer. Die Erzieherinnen
können ihr Wissen an ihre Kolleginnen weitergeben.
Keine Kopfsache
Bohnenkamp-Stiftung unterstützt das Forschungsprojekt „Bewegte Sprache“
Sprechen ist keine reine Kopfsache. Das Projekt „Bewegte Sprache“ setzt deshalb nicht auf ein isoliertes
Training einzelner Sprachfunktionen. Die Erziehungswissenschaftlerin Prof. Dr. Renate Zimmer und ihr
Team nutzen vielmehr spielerische Bewegungsanlässe für eine ganzheitliche Sprachförderung. Gefördert
wird das Projekt von der Friedel & Gisela Bohnenkamp-Stiftung. „Nur dank dieser Förderung konnten
wir alle interessierten Einrichtungen dieser Region
in das Projekt einbinden“, sagt Zimmer. „Wir wollen
über Bewegung und Körper sprachliche Kompetenzen fördern“, erklärt die Professorin des Instituts für
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Bei Bilnos werden Kinder mit Rechen- oder Lese-/Rechtschreibschwäche individuell gefördert.
Foto: Bildungsstiftung
Das beim Niedersächsischen Institut für frühkindliche
Bildung und Entwicklung (nifbe) angesiedelte Projekt
wendet sich vor allem an Kinder mit Migrationshintergrund. Insgesamt erreiche es 1.500 Mädchen und
Jungen, schätzt Zimmer, die Leiterin des Instituts.
Mit 200.000 Euro unterstützt die BohnenkampStiftung das Projekt. Für die Stiftung ist die „Bewegte Sprache“ ein gutes Beispiel ihrer Arbeit. „Unser
Anspruch ist es, in der Fläche zu wirken“, sagt Geschäftsführer Michael Prior. Dem Stiftungsmotto
„Bildung fördern – alle mitnehmen“ entsprechen
dersächsischen Wirtschaft (BNW), gesamtverantwortlicher Kooperationspartner für die Durchführung
von Bilnos. Schließlich haben die Pädagogen dafür
ihre Freizeit geopfert. Das Projekt unterstützt auch
Schüler selbst, die im Rechnen, Schreiben und Lesen
Schwierigkeiten haben. Sie werden ein Jahr lang in
kleinen Gruppen außerhalb der Schule gefördert. „So
ist eine möglichst individuelle Förderung möglich“,
erklärt Nachtwey. 102 Schüler hat das Projekt schon
erreicht. Vor allem Grundschulen sollen einbezogen
werden, um frühzeitig die wichtigen Grundkompetenzen Lesen, Schreiben und Rechnen zu fördern.
Aber auch Hauptschüler werden unterstützt.
Kompetenzen fördern
Bildungsstiftung hilft nicht nur Schülern, sondern auch Lehrern
Auch Lehrer müssen lernen. Im Studium wurden sie in
der Regel nicht gezielt auf die Förderung lese-/rechtschreib- und rechenschwacher Schüler vorbereitet.
Das Projekt Bilnos (Bildungs- und Lernberatung im
nördlichen Osnabrücker Land) qualifiziert sie, diese
Kinder wirksamer zu fördern. Träger ist die Bildungsstiftung für Kinder und Jugendliche im Osnabrücker
Nordland. Bilnos ist ihr wichtigstes Projekt.
130 Lehrer und pädagogische Mitarbeiter von Schulen haben die Fortbildung schon besucht. „Dieses Engagement verdient außerordentliche Anerkennung“,
lobt Thomas Nachtwey vom Bildungswerk der Nie-
„Das Projekt wurde eigenverantwortlich erarbeitet wie viele andere auch“, erklärt Siegfried Leicht,
geschäftsführender Treuhänder der 2008 gegründeten Bildungsstiftung. Bilnos werden von einigen
weiteren Institutionen unterstützt, fügt er hinzu.
„Hauptsponsoren sind die Stiftung Stahlwerk und die
RWE-Stiftung, ohne deren finanzielles Engagement
das Projekt nicht umgesetzt werden könnte. Dafür
sind wir außerordentlich dankbar“, so Leicht. Die
unselbständige Bildungsstiftung ergänzt den bereits
2002 gegründeten Bildungsfonds zur Förderung des
Übergangs zwischen Schule und Beruf im Nordkreis,
mit dem zusammen sie alle ihre Projekte trägt. Im
auch andere geförderte Projekte wie das Angebot
für werdende Eltern „Fit für den Start“, das Leseförderprojekt „Mentor“ oder das Bohnenkamp-Haus im
Botanischen Garten, ein Informationszentrum, das
vor allem der sozialen und integrativen Umweltbildung dient.
(AR)
Friedel & Gisela Bohnenkamp-Stiftung
Dieselstraße 24 • 49076 Osnabrück
Ansprechpartner:
Michael Prior (Geschäftsführer)
Telefon: 0541 / 9114609-0
E-Mail: [email protected]
Internet: www.bohnenkamp-stiftung.de
Förderschwerpunkte: Selbstkompetenz
und –motivation bei benachteiligten Kindern
und Jugendlichen, Familien als wichtige
Bildungsinstanz, Aufbau von Netzwerken
und Bildungspartnerschaften, gesunder
Lebensstil als Grundlage für Bildung,
Bildungswege und –übergänge positiv
gestalten, innovative und fachlich
abgesicherte Projekte
Stiftungskapital: 28.000.000 Euro
Fördersumme (2011): 791.000 Euro
Friedel & Gisela
Bohnenkamp-Stiftung
www.bohnenkamp-stiftung.de
Stiftungsrat sind alle vier Samtgemeinden sowie die
Gemeinde Wallenhorst und die Stadt Bramsche vertreten. Vorsitzender ist der Bundestagsabgeordnete
Georg Schirmbeck.
(AR)
Bildungsstiftung für Kinder und
Jugendliche im Osnabrücker Nordland
Ravensbergstraße 15, 49593 Bersenbrück
Ansprechpartner: Siegfried Leicht
Telefon: 05407 / 39579
E-Mail: [email protected]
Internet: www.bildungsregion-nordkreisosnabrueck.de
Förderschwerpunkte: Berufsorientierung,
Spracherwerb, Förderung von Kindern
mit Lese-Rechtschreib- und Rechenschwäche,
Bildungs- und Lernberatung, Potenzialanalysen
Stiftungskapital: 127.000 Euro
Fördersumme: 40.000 Euro jährlich, immer
gemeinsam mit dem Bildungsfonds e.V.,
Fördergebiet: Bildungsregion Nordkreis
von Osnabrück
Die künftigen WG-Mitglieder freuen sich auf ihre eigene
Wohnung, die mitten in Georgsmarienhütte liegt.
Foto: Sparkassenstiftung
Georgsmarienhütte, wo das Wohnprojekt entsteht,
gibt es kein Heim. Für die fünf würde das deshalb bedeuten, dass sie weit ab vom Schuss leben und immer
auf einen Fahrer angewiesen wären. „Jonas hat alle
seine Freunde in Georgsmarienhütte“, sagt Ute Rolf.
Kein Wunder also, dass er nicht weg will.
außerdem Träger der gemeinnützigen GmbH beim
Museum und Park in Kalkriese, der „Varusschlacht
im Osnabrücker Land GmbH“.
(AR)
Eine Wohnung für die WG hat der Verein jetzt gefunden. Ab Herbst wird sie renoviert, damit jeder in
seiner eigenen kleinen Wohnung leben kann.
Stiftung der Sparkassen
im Landkreis Osnabrück
Wittekindstr. 17-19 • 49074 Osnabrück
Ansprechpartner: Johannes-Heinrich Rahe
(Tel. 0541 / 3243535) und Frank Rotert
(Landkreis Osnabrück, Tel. 0541 / 5012066)
E-Mail: [email protected], [email protected]
Internet: www.sparkassenstiftungen.de
Dazu kommen eine Gemeinschaftsküche, Gemeinschaftswohnzimmer und
behindertengerechtes
Bad. Die Einrichtung des Badezimmers wird von der
Stiftung der Sparkassen im Landkreis Osnabrück unterstützt. „Das Projekt hat Stiftungsrat und Vorstand
„Mittendrin“ im prallen Leben
Die Sparkassen-Stiftung unterstützt eine Behinderten-WG in GMHütte
Schon immer haben Jenny, Ramona, Lena, Vanessa
und Jonas „Mittendrin“ gelebt. Erst haben ihre Eltern sie in Kindergärten und Schulen in Wohnortnähe
geschickt. Jetzt sind sie junge Erwachsene zwischen
19 und 25 Jahren, die von zu Hause ausziehen wollen.
Ihre Eltern haben deshalb das Wohnprojekt „Mittendrin – Gemeinsam leben für alle“ gegründet, das ihnen ein selbstbestimmtes Leben ermöglicht. Denn die
jungen Menschen haben eine geistige Behinderung
und brauchen eine auf ihre Bedürfnisse zugeschnittene Wohnung. 2007 haben die Eltern den Verein
„Mittendrin“ gegründet. „Wir haben nichts gegen
Wohnheime“, betont Jonas’ Mutter Ute Rolf. Doch in
überzeugt“, sagen Johannes-Heinrich Rahe und
Frank Rotert, Geschäftsführer der Sparkassenstiftung. 560 karitative, soziale und kulturelle Projekte
hat die Stiftung seit ihrer Gründung 1995 mit einem
Volumen von 18 Millionen Euro unterstützt. „Die Stiftung ist Ausdruck des öffentlichen Engagements der
Sparkassen Bersenbrück, Melle und Osnabrück und
ihrer Verantwortung für das Gemeinwohl“, so die Geschäftsführer. Das Förderspektrum ist breit. Bildung
und Erziehung ist ein wichtiger Förderschwerpunkt.
Aber auch dem Naturschutz, der Völkerverständigung, Kunst und Kultur und vielen anderen Projekten wird unter die Arme gegriffen. Die Stiftung ist
sollen angesprochen werden. In den Angeboten der
„Gesunden Stunde“ lernen die Kinder Entspannungstechniken wie Yoga, die Ernährungspyramide, gesunde Rezepte oder tolle Bastelideen kennen. Aber auch
die Eltern werden angesprochen, entweder bei Aktionen für die Familie oder durch Elternprogramme, in
denen ihnen Wissen über eine gesunde Lebensweise
vermittelt wird.
Spaß haben ohne PC: Das Projekt „Gesunde Stunde“
vermittelt Kindern und ihren Familien, wie es sich mit
Bewegung und ohne viele Kalorien lebt.
Foto: Privat
1.500 Familien erreichen der Gesundheitsdienst und
das Kinderhospital über die Grundschulen, wo einmal im Monat außerdem ein Ansprechpartner aus
der Lehrer- oder Elternschaft zur Verfügung steht.
Mit dem Projekt soll Übergewicht und Bewegungsmangel bei Kindern entgegengewirkt werden.
Projekt „Gesunde Stunde“
Stiftung Stahlwerk: Ohne Glotze, PC und Kalorien
Fernsehen, Computer, Süßigkeiten sind tabu. Dafür stehen gemeinsame Unternehmungen auf dem
Programm – ob Yoga, Basteln oder Kochen. Mit der
„Gesunden Stunde“ wollen der Gesundheitsdienst
für Stadt und Landkreis Osnabrück und das Kinderhospital Osnabrück Familien dazu bringen, jeden Tag
etwas für ihre Gesundheit zu tun und dabei gleichzeitig mehr Zeit miteinander zu verbringen.
Das Pilotprojekt startete 2007 und ist inzwischen
in seiner dritten Phase angekommen. Neun Grundschulen in Dissen, Belm, Osnabrück und Georgsmarienhütte machen mit. Vor allem die Erstklässler
Die tägliche gesunde Stunde soll außerdem mehr Zeit
für die Familie schaffen und das seelische und körperliche Wohlbefinden verbessern. Dass die „Gesunde
Stunde“ wirkt, beweist bereits eine wissenschaftliche Studie der Universität Osnabrück. Doch auch in
seiner dritten Phase begleiten Wissenschaftler das
Projekt weiter. Schließlich soll sich das Bewusstsein
für Gesundheit langfristig in den Köpfen von Eltern
und Kindern verankern. Nachhaltigkeit zählt auch
bei der Stiftung Stahlwerk Georgsmarienhütte, die
die „Gesunde Stunde“ unterstützt. Sie will gesellschafts- und bildungspolitisches, kulturelles und
soziales Engagement unterstützen und so an einem
Förderschwerpunkte: Bildung und
Erziehung, Kultur und Kunst, Jugendhilfe,
Sport, Naturschutz, Wissenschaft und
Forschung, Völkerverständigung, Heimatpflege und Heimatkunde, Wohlfahrtswesen,
Altenhilfe und öffentliches Gesundheitswesen im Osnabrücker Land
Stiftungskapital: 1.300.000 Euro
Fördersumme: 512.000 Euro
(durch Zuwendungen der Sparkassen)
gelingenden Zusammenleben mitwirken. Gegründet
wurde die Stiftung 2006 anlässlich des Jubiläums
zum 150-jährigen Bestehen der Georgsmarienhütte.
Seitdem hat sie zahlreiche Projekte wie „lOSlesen“
oder den Wettbewerb für Musikvermittlung „YEAH!
Young EARopean Award“ gefördert.
(AR)
Stiftung Stahlwerk Georgsmarienhütte,
Neue Hüttenstr. 1 • 49124 GMHütte
Ansprechpartner:
Dr. Beate-Maria Zimmermann
Telefon: 05401 / 394486
Internet: www.stiftung-stahlwerk.de
Förderschwerpunkte: werden für
bestimmte Zeiträume festgelegt;
bis 2012 „Vermeidung der Ausgrenzung
junger Menschen und soziale Integration
durch gezielte Aktivitäten und Maßnahmen“
Stiftungskapital: 12.000.000 Euro
Fördersumme (2011): 2.400.000 Euro
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Drei Teams wetteifern bei Robo-Activity darum, wer
die beste Lösung findet. Über den Sieger entscheiden
Eltern, Lehrer und Freunde, die die Vertreter der Süßwarenindustrie spielen. Doch nicht nur technische
Bastelei gehört zu dem Projekt, sondern etwa auch
Marketing. Bauen allein nützt schließlich nichts. Das
Produkt muss auch verkauft werden.
Der Kochlöffel war gestern: Bei „Robo-Activity“ lassen
Schüler ausgefeilte Technik süße Leckereien herstellen.
Foto: VME-Stiftung
Sechs Mal im Jahr führt die VME-Stiftung das Projekt an Haupt- und Realschulen durch. Bisher wurden
so 550 Schüler erreicht. „Das ist eine sehr intensive
Begegnung mit Technik“, sagt Sabine Stöhr, die es
besonders wichtig findet, dass so auch die als so
technikfern geltenden Mädchen dabei sind. Den Ro-
High-Tech für Schokokekse
Mit Robo-Activity begeistert die VME-Stiftung Schüler für Technik
„Wie bringen wir High-Tech in die Schulen?“ Diese
Frage stellte sich die VME-Stiftung vor einigen Jahren. Die Antwort lautet: Robo-Activity. In dem Projekt lernen Schüler ab der neunten Klasse die Robotertechnik kennen.
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„Die Aufgabe lautet, einen Roboter zu entwickeln,
der in der Süßigkeitenindustrie eingesetzt werden
kann“, erklärt Sabine Stöhr, Geschäftsführerin der
VME-Stiftung. Allerdings müssen die Schüler in der
Projektwoche nicht den ganzen Roboter, sondern nur
einen Greifarm bauen. Der soll in der Lage sein, Kekse oder Marshmallows in Schokolade zu tauchen und
auf einem Teller abzulegen.
boter zum Projekt haben Auszubildende der ZF Friedrichshafen AG entwickelt. Zwei von ihnen begleiten
jeweils die Projektwoche.
Ziel der VME-Stiftung ist mit fast all ihren Projekten,
das Interesse an den MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) zu wecken
und so Nachwuchs für die technischen Berufe zu gewinnen. Mit rund 100 Schulen und 70 Unternehmen
in Stadt und Landkreis Osnabrück, der Grafschaft
Bentheim und dem Emsland arbeitet sie zusammen.
Aber auch Studierende, die bereits die technische
Richtung eingeschlagen haben, werden unterstützt.
Für sie gibt es ein Angebot zur Stärkung ihrer Schlüs-
lung (nifbe) möchte Familien für eine gesündere und
aktivere Lebensweise sensibilisieren. Kinder sollen
zum Beispiel angeregt werden, sich mindestens eine
Stunde am Tag zu bewegen. „Gewohnheiten prägen
sich früh ein und können später nur schwer verändert werden. Deshalb ist es wichtig, bereits in den
ersten Jahren die richtigen Reize zu setzen“, sagt die
wissenschaftliche Projektbegleiterin Prof. Dr. Renate
Zimmer.
Ziel des Projekts „Kinderbewegungsstadt“ der Bürgerstiftung ist es, Bewegungsanreize für Kinder in den Alltag
einzubauen.
Foto: Fotolia, Christian Schwier
„Bis zum vorläufigen Projektende 2015 soll sich Osnabrück den Namen Kinderbewegungsstadt verdient
haben“, umschreibt Lang die Zielsetzung. Im Laufe
der Jahre werden verschiedene Aktionen durchgeführt und Bewegungsanregungen gegeben. „Wir
Anreize für aktiveres und gesünderes Leben
Bürgerstiftung entwickelt Angebote und vernetzt Initiativen
„Wir möchten den gesellschaftlichen Zusammenhalt nachhaltig verbessern“, erklärt Vorsitzender
Dr. Klaus Lang den Grundsatz der Bürgerstiftung
Osnabrück. Aktionen wie „KidCourage“, Haus der
kleinen Forscher oder „Handschlag – Unternehmen
sozial engagiert“ haben in den vergangenen Jahren
in der Hasestadt große Bedeutung erlangt. Und zum
„Europäischen Jahr für aktives Altern und Solidarität
zwischen den Generationen“ bietet die Stiftung in
diesen Wochen eine Vortragsreihe zu den „Chancen
des Alterns“ an. Die „Kinderbewegungsstadt“ von
Bürgerstiftung, Universität und dem Niedersächsischen Institut für frühkindliche Bildung und Entwick-
wollen selber Sportangebote entwickeln, die Öffentlichkeit für das Thema gewinnen und bereits existierende Initiativen an Kindergärten, Schulen oder in
Sportvereinen besser vernetzen“, erklärt der Vorsitzende.
Eine vielfältige Bewegungswelt wird zum Beispiel
beim Familienfest am 30. Juni auf der Sportanlage
der Universität geschaffen. Der Eintritt ist frei. Überdies ist eine Broschüre mit Ideen für den Alltag in Planung: Projektbetreuer entwickeln derzeit ein Konzept
für einen Bewegungsparcours, der einmal im Monat
etwa in Turnhallen verschiedener Stadtteile aufge-
selqualifikationen. Das ist im Berufsleben neben dem
technischen Know-how schließlich wichtig. Und auch
an die kleinen Techniker hat die Stiftung gedacht: Für
Grundschulen gibt es das Projekt „Hebelkiste“. Das
Prinzip des Hebels lernen die Kinder an praktischen
Beispielen kennen, etwa an der Frage, warum ein
Hampelmann eigentlich hampeln kann.
(AR)
VME-Stiftung Osnabrück-Emsland
Bohmter Str. 11 • 49074 Osnabrück
Ansprechpartnerin: Sabine Stöhr
Telefon: 0541 / 770680
E-Mail: [email protected]
Internet: www.vme-stiftung.de
Förderschwerpunkte: MINT-Bildung
(Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) in Schulen, Berufsvorbereitung, Interesse an technischen
Fächern wecken, Aus- und Weiterbildung,
Lehrerfortbildung, Schlüsselqualifikationen
von Studierenden der Ingenieurwissenschaften stärken, Allgemeinbildung
Stiftungskapital: 5.000.000 Euro
Zur Verfügung für Stiftungsarbeit:
165.000 Euro
baut wird. „Wir wollen zeigen, wie zu Hause mit
einfachen Mitteln wie Kochlöffeln eine spannende
Bewegungslandschaft für Drei- bis Sechsjährige entstehen kann“, so Lang. Auch ein „Bewegungskompass“ wird erstellt, der bestehende Aktionsmöglichkeiten für Kinder in Vereinen, Familienzentren oder
auf Spielplätzen und Brachflächen der Stadt auflistet.
(HD)
Bürgerstiftung Osnabrück
Gegründet: 2000
Bierstraße 28 • 49074 Osnabrück
Ansprechpartner:
Dr. Klaus Lang (Vorsitzender)
Telefon 0541 / 323-1000
E-Mail: [email protected]
Internet: www.buergerstiftung-os.de
Die Bürgerstiftung Osnabrück fördert
Projekte und Initiativen in den Bereichen
Bildung und Erziehung, Jugendhilfen, Kunst
und Kultur, Gesundheitswesen, Völkerverständigung, interkulturelle Beziehungen
und Umweltschutz.
Stiftungskapital (2011): 720.000 Euro
Fördersumme (2011): 68.000 Euro
men und Behördengängen hilft. „Die Begleitung für
unterstützungsbedürftige Menschen im Schinkel im
Netzwerk von ehrenamtlicher Initiative, hauptamtlicher Professionalität und den niedrigschwelligen
Angeboten sozialer Einrichtungen ist vorbildlich“, begründet Geschäftsführer Josef Moß den Einsatz der
Stiftung bei dem Projekt, das sich an Menschen mit
Migrationshintergrund und geringem Einkommen
wendet.
Ziehen an einem Strang (von rechts): Sozialarbeiterin
Maria Lückmann, Josef Moß, Geschäftsführer der CaritasGemeinschaftsstiftung, sowie die ehrenamtlichen CaritasEngagierten Michael Günther und Christel Dahl.
Foto: Caritas-Stiftung
Sozialarbeiterin Maria Lückmann bietet wöchentlich
Einzelberatungen im Gemeindehaus Heilig Kreuz an
der Schützenstraße im Schinkel an. Das Angebot ist
kostenlos und vertraulich. „Die Probleme sind vielfältig“, sagt Lückmann. Finanzielle Nöte bilden oft den
Hintergrund. Der Kontakt zu den Familien wird über
Aufsuchende Sozialarbeit für Migranten und Geringverdiener
Caritas-Stiftung fördert Beratungen und Hausbesuche von Engagierten im Schinkel
Die Caritas-Gemeinschaftsstiftung unterstützt soziale und kulturelle Zwecke der Caritas im Bistum Osnabrück. Zur Förderung des Ehrenamtes etwa verleiht
die Stiftung jährlich den „Sonnenschein-Preis“. 2012
steht der Preis unter dem Caritas-Jahresmotto „Armut macht krank“. Ausgezeichnet werden karitativ
Tätige, die sich für die Gesundheit Benachteiligter
einsetzen. Die Ehrung ist am 23. September.
Im Jahr 2010 ist das Projekt Soziale Beratung im
Stadtteil Schinkel gestartet, das bei schulischen,
Erziehungs-, Partnerschafts- oder Wohnungsproble-
die Kita Heilig Kreuz, Schulen, das Pfarrbüro oder im
Austausch mit anderen Einrichtungen des Stadtteils
hergestellt. Überdies findet einmal im Monat ein Elterncafé in der Kita statt. Und das Beratungsprojekt
ist weiter entwickelt worden: Seit 2011 gibt es in Kooperation mit der Kita Gruppenangebote für Frauen.
Für das Frauenprojekt wurde in den ehemaligen Räumen der Straffälligenhilfe an der Parkstraße 19 Raum
geschaffen. Im Frauentreffpunkt steht Projektleiterin
Simone Entrup den Hilfe suchenden Frauen beratend
und betreuend zur Seite, vermittelt sie an andere Einrichtungen, koordiniert verschiedene Kreativ-, Kursund Gruppenangebote und kümmert sich um die
Präventions- und Öffentlichkeitsarbeit.
Ein besonderer Fokus des FRIDA-Projektes liegt auf
der Unterstützung schwangerer Frauen und Frauen
mit Kindern, die aufgrund ihres Konsums Hilfe benötigen. Als Teilprojekt wird deshalb das Mütter-
Mit FRIDA aus der Abhängigkeit
Diakoniestiftung Osnabrück hilft Menschen in Notlagen
Für Frauen, die abhängig von Alkohol, Medikamenten und Drogen jeglicher Art sind und solche, die ihre
Sucht überwunden haben, aber noch Unterstützung
wünschen, gibt es eine Anlaufstelle: FRIDA.
„Der Name des im Januar 2010 gestarteten Projekts
steht einerseits für ,Frauen in der Abhängigkeit‘. Andererseits haben wir mit der mexikanischen Malerin
Frida Kahlo eine prominente Patronin, die für das Lebensschicksal vieler Mädchen und Frauen steht, die
wir betreuen“, sagt Hinrich Haake, Geschäftsführer
Caritas-Gemeinschaftsstiftung
Osnabrück
Gegründet: 2004
Knappsbrink 58 • 49080 Osnabrück,
Ansprechpartner:
Josef Moß (Geschäftsführer)
Telefon 0541 / 34978165
E-Mail: [email protected]
Internet: www.mit-menschlichkeit-stiften.de
Das Engagement der Stiftung erstreckt sich
über die Bereiche Migration, Kinder- und Jugendhilfe, Behindertenhilfe und Psychiatrie,
Beratungsdienste und Projekte für Menschen
in besonderen Lebenslagen, Wohnungslosenhilfe, Suchtprävention und Rehabilitation
sowie Altenhilfe.
Stiftungskapital (2011): 1.400.000 Euro
Fördersumme (2011): 92.000 Euro
Mit sechs Wochenstunden Beratungsarbeit hat Lückmann bisher rund 100 Personen erreicht. Genügt der
Erstkontakt nicht, machen Lückmann und ehrenamtliche Caritas-Mitarbeiter Hausbesuche. „Wir leisten
aufsuchende Sozialarbeit und helfen persönlich oder
des Diakonischen Werks in Stadt und Landkreis Osnabrück und Kuratoriumsmitglied der im Dezember
2008 gegründeten Diakoniestiftung Osnabrück.
Im Frauentreffpunkt FRIDA trifft sich eine Gruppe abstinent lebender und abstinenzorientierter Frauen regelmäßig zum Erfahrungsaustausch.
Foto: Elvira Parton
vermitteln Hilfe“, erklärt der Ehrenamtliche Michael
Günther. In ausführlichen und einfühlsamen Gesprächen wird gemeinsam nach Lösungen gesucht. „Die
Besuche sind ein guter zweiter Schritt nach der allgemeinen Beratung“, sagt Sozialpädagogin Lückmann.
(HD)
Sozialberatung im Schinkel:
Termine nach Vereinbarung unter Tel. 0541/341-429
Unterstützungs-Training „MUT“ angeboten. „Im
Kurs bekommen die Frauen alltagspraktische Hilfen.
Sie sollen lernen, ihr Erziehungsverhalten vor dem
Hintergrund ihrer eigenen Lebensgeschichte besser
zu verstehen und die Entwicklung ihres Kindes besser
kennenzulernen“, so Entrup, die für die substituierten
Frauen immer dienstags in der Ambulanz an der Hermannstraße anzutreffen ist.
Das auf drei Jahre angelegte Projekt FRIDA wird von
der Diakoniestiftung jährlich mit 5.000 Euro geför-
dert. „Neben der Aktion Mensch, die zurzeit einen
Großteil der Kosten stemmt, speist sich diese Förderung aus dem der Diakoniestiftung zur Verfügung
gestellten Erbe der ehemaligen Leiterin der Suchtberatungsstelle, Christel Arndt. „Ihr war es eine Herzensangelegenheit, über den Tod hinaus suchtabhängigen Frauen zu helfen“, so Geschäftsführer Haake.
(JK)
Diakoniestiftung Osnabrück
Turmstraße 10-12 • 49074 Osnabrück
Ansprechpartner: Hinrich Haake
Telefon: 0541 / 94049454
E-Mail: [email protected]
Internet: www.dw-osl.de
Projektschwerpunkte:
Menschen in besonders schwierigen
Notlagen; Menschen, die abseits der
Gesellschaft leben
Stiftungskapital: 374.000 Euro
Fördersumme (2011): 5.000 Euro
11
Im Büro für Leichte Sprache sind diejenigen die Experten,
die selbst Probleme mit dem Lesen und Schreiben haben.
Foto: Detlef Heese
formation pro Satz und viele Piktogramme, die das
Geschriebene verständlicher machen, zählt Thorsten
Lotze auf. „Sprache kann für Menschen mit Behinderungen eine Barriere sein“, erklärt er. Doch nicht nur
sie haben Probleme mit langen Sätzen und Wörtern.
ter Sprache“. „Das ist gelebte Inklusion“, freut sich
Lotze über das Zusammenwirken von Studenten und
Menschen mit Behinderung.
(AR)
Auch Senioren, Migranten oder funktionale Analphabeten tun sich mit dem Lesen komplizierter Formulierungen schwer und können vom Büro für Leichte
Sprache profitieren. „In Deutschland gibt es siebeneinhalb Millionen funktionale Analphabeten“, sagt
Lotze. Sie können „ein wenig lesen und schreiben“.
Zu den Kunden des Büros zählen deshalb nicht nur
die Werkstätten. Auch politische Parteien etwa haben dort bereits ihre Programme in Leichte Sprache
Förderstiftung
Heilpädagogische Hilfe Osnabrück
Industriestraße 7 • 49082 Osnabrück
Ansprechpartner: Antonius Fahnemann
(Vorstandsvorsitzender),
Georg Hein (stellvertretender Vorsitzender),
Heiner Böckmann (Geschäftsführer)
Telefon: 0541 / 9991-213
E-Mail: [email protected]
Internet: www.stiftung-hho.de
Experten sprechen hier verständlich
Förderstiftung der HHO unterstützt das Büro für Leichte Sprache
Experten haben oft die Angewohnheit, sich kompliziert auszudrücken. Im Büro für Leichte Sprache ist
das umgekehrt. Da gelten diejenigen als Experten,
die sich mit dem Verstehen von Texten schwer tun.
Die Mitarbeiter dort sind neben Büroleiter Thorsten
Lotze acht Menschen mit Behinderungen, die schwer
lesbare Wortakrobatik in Leichte Sprache übersetzen.
Verträge und Internetseiten für die Osnabrücker
Werkstätten etwa werden in dem Büro übersetzt.
Wie jede andere Sprache, hat auch die Leichte Sprache Regeln. Kurze Sätze, kurze Wörter, nur eine In-
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übersetzen lassen. 2010 wurde mit dem Aufbau des
Büros in den Osnabrücker Werkstätten begonnen, die
Förderstiftung unterstützte das Projekt zunächst mit
5.000 Euro. Im letzten Jahr gab die Stiftung nochmals
20.000 Euro. Mit dem Geld konnten zum Beispiel die
Arbeitsplätze der Mitarbeiter mit Behinderung ausgestattet und Fortbildungen finanziert werden.
Seit 2011 ist das Büro für Leichte Sprache an der
Hochschule Osnabrück untergebracht. So können
sich auch Studenten über Projekte in die Arbeit einbringen. Derzeit entwickeln etwa vier Studierende einen Stadt- und Kulturführer für Osnabrück in „Leich-
Wunden erschütterter Kinderseelen zu heilen, ist die
2010 gestartete „Traumahilfe Mekong“.
„Nach einer Phase der Stabilisierung der Opfer in
einem von uns unterstützten Schutzzentrum in Thailand, Kambodscha, Burma oder Indonesien, setzen
wir auf die Anwendung neuer und bewährter Therapiekonzepte“, sagt Karin Lammers, die in der Stifterbetreuung tätig ist.
Nach nur wenigen Behandlungen im Rahmen des Projektes
„Traumahilfe Mekong“ konnte die kleine Chanthy angstfrei und ohne ihre Mutter spielen.
Foto: terre des hommes
Häufig wird hierbei die Therapiemethode EMDR
(„Eye Movement Desensitization and Reprocessing“)
eingesetzt. Diese basiert auf der Beobachtung, dass
sich psychische Belastungen durch bilaterale Stimulation verringern. Mit Unterstützung spezieller The-
Traumahilfe heilt Wunden der Seele
Gemeinschaftsstiftung terre des hommes hilft Kindern in Not
Kinderrechte zu stärken ist das Ziel der Hilfsorganisation terre des hommes. Der Verein mit Sitz in
Osnabrück hilft Straßenkindern, kümmert sich um
die Opfer von Krieg, Gewalt und Naturkatastrophen
und setzt sich für den Schutz diskriminierter Bevölkerungsgruppen ein – in Deutschland und weltweit.
Um die Finanzierung seiner Hilfsprojekte langfristig
abzusichern, wurde 1998 die „Gemeinschaftsstiftung
terre des hommes – Hilfe für Kinder in Not“, als zivilrechtlich unselbstständige, aber steuerlich selbstständige Stiftung ins Leben gerufen. Eines von 30
Traumahilfe-Projekten, in denen sich das Hilfswerk
engagiert, um in den Krisengebieten der Welt die
Förderschwerpunkte: Projekte für Menschen
mit Behinderungen und ihre selbstbestimmte Teilhabe am gesellschaftlichen
Leben; insbesondere Maßnahmen, die
die Lebens- und Arbeitsbedingungen
behinderter Menschen nachhaltig
verbessern
Stiftungskapital (2011): 530.000 Euro
Fördersumme (2011): 30.000 Euro
rapeuten werden traumatische Erlebnisse solange
erneut durchlebt, bis die gefühlte Erinnerung nicht
mehr belastend ist. Um im Mekong-Projekt über einen Zeitraum von drei Jahren 6.000 traumatisierte
Kinder und Frauen und 1.000 Männer zu behandeln,
wurden 2011 gemeinsam mit der Organisation Trauma Aid 30 lokale Psychologen und Therapeuten zu
Traumaspezialisten fortgebildet.
„Wir haben das Ziel, die EMDR-Methode dauerhaft
im Lehrplan der Hochschulen zu verankern und ein
verlässliches, länderübergreifendes Netzwerk aufzubauen“, sagt Lammers.
Um zu veranschaulichen, welche Ängste Millionen
von sexuellem Missbrauch betroffene Kinder weltweit durchleben, hat die Gemeinschaftsstiftung die
Geschichte der sechsjährigen Chanthy aus Kambodscha in einer Reportage festgehalten. Der Film wird
auf Wunsch zugeschickt und ist auch auf der Internetseite der Stiftung zu finden.
„Wie in diesem Fall geglückt, möchten wir die Opfer
durch unseren Stiftungsfonds ,Hilfe für traumatisierte
Kinder‘ in vielen kleinen Schritten dauerhaft ins Leben zurückführen“, berichtet Lammers.
(JK)
Gemeinschaftsstiftung
terre des hommes
– Hilfe für Kinder in Not
Ruppenkampstraße 11a • 49084 Osnabrück
Ansprechpartner: Karin Lammers
(Referentin Stifterbetreuung)
Telefon: 0541 / 7101193
E-Mail: [email protected]
Internet: www.tdh-stiftung.de
Projektschwerpunkte:
Hilfe für Kinder in Not
Stiftungskapital: 14.412.670 Euro
Fördersumme (2011): 189.558 Euro
und Karl-Heinz Brünger, Präsident a. D. der Handwerkskammer Osnabrück Emsland. „Die Novellierung der Handwerksordnung im Jahr 2004 und die
Sorge um einen damit verbundenen Qualitätsverlust
handwerklicher Arbeit waren der Anlass für diesen
Schritt. War zuvor für 94 Handwerksberufe ein Meisterbrief erforderlich, wurde dies per Gesetz plötzlich
auf 41 reduziert“, erinnert sich der Geschäftsführer
der Stiftung Dr. Heinz-Gert Schlenkermann.
Bei der Förderpreisverleihung 2010 wurden Dominik
Harmeyer, Henrik Hawighorst und Elena Suhno vom
Vorsitzenden Hans Georg Hune (dritter von links) mit einer
Urkunde ausgezeichnet.
Foto: HuB-Begabtenstiftung
Seit der Gründung hat sich der Bedarf gewandelt:
Heute sind es vor allem Folgen des demografischen
Wandels, welche das Kuratorium der HuB-Begabtenstiftung darin bestärken, weiter in die Sicherung
von Fachkräften der Branche zu investieren. Neben
den regionalen Handwerksorganisationen und ihren
Tochterunternehmen wird die Stiftung getragen von
Stärkung des Wirtschaftsstandorts
HuB-Begabtenstiftung des Handwerks fördert junge Talente
Die Stärkung des Osnabrücker Handwerks, seiner
Mitarbeiter und der Wirtschaftskraft der Region sind
Ziele der HuB-Begabten-Stiftung des Osnabrücker
Handwerks. Die 2003 gegründete Stiftung unterstützt talentierte Lehrlinge, Gesellen und Meister
beim Erwerb von Schlüsselqualifikationen, um sie
beruflich und persönlich weiterzubringen.
Gegründet wurde die Stiftung durch den heutigen
Vorsitzenden Hans Georg Hune, Ehrenkreishandwerksmeister der Kreishandwerkerschaft Osnabrück,
Persönlichkeiten der Osnabrücker Handwerkswirtschaft und dem Handwerk nahestehenden Einrichtungen.
Bereits zum zweiten Mal erhält die Bläserphilharmonie Osnabrück eine Finanzspritze. Im November 2011
war sie mit dem Programm „… made in America“
aufgetreten. Anlass war damals die Gründung des
Orchesters und das 25. Dienstjubiläum von Allan
Ware, einem Dozenten der Musik- und Kunstschule.
Jetzt plant die Gruppe ein Sommerkonzert anlässlich
des 80. Geburtstages von John Williams. Der Musiker
ist bekannt geworden für seine Kompositionen von
Weil Musik so wichtig ist
Kulturstiftung „Jeanne d`Art“ will anspruchsvolle Projekte fördern
Wer sie hört, versteht sie sofort: Es sei großartig zu
sehen, wie mit Unterstützung der Stiftung anspruchsvolle Projekte umgesetzt werden können. So schwärmen Susanne Schepers und Andreas Stahmeyer von
ihrer Arbeit für die Kulturstiftung „Jeanne d`Art“. Ihr
Ziel ist es, Kunst und Kultur zu fördern. Das gilt vor
allem für die Musik.
Der Grund liegt bei der Namensgeberin der Stiftung.
Jeannette L., eine Freundin der Initiatoren, kam bei
der Tsunami-Katastrophe in Thailand im Dezember
2004 ums Leben. Die 30-Jährige liebte die Musik.
Diese Liebe haben Susanne Schepers, Meike Steyer,
HuB-Begabten-Stiftung
des Osnabrücker Handwerks
Bramscher Str. 134-136 • 49088 Osnabrück
Hans Georg Hune (Vorsitzender),
Dr. Heinz-Gert Schlenkermann
(Geschäftsführer)
Ansprechpartnerin: Renate Beineke
Telefon: 0541 / 6929101
E-Mail: [email protected]
Internet: www.hub-stiftung.de
Stiftungskapital: 110.000 Euro
Fördersumme (2011): 11.750 Euro
Auch mit Unterstützung vieler großzügiger Spenden
konnten bisher 33 Männer und 14 Frauen verschiedener Handwerksberufe gefördert werden. In den
meisten Fällen wurden die Gelder für die Schlüsselqualifikation im Handwerk, der Meisterausbildung,
eingesetzt. „Ebenso gut ist aber denkbar, dass wir
ein anschließendes Studium bezuschussen“, sagt Re-
Kerstin Pollmann und Andreas Stahmeyer zum Anlass
genommen, eine Stiftung zu gründen, die inzwischen
auch von anderen Personen unterstützt wird. „Sie
fördert Künstler und Projekte, für die Musik ähnlich
wichtig ist, wie für Jeannette“, sagt Schepers.
Dirigent Jens Schröer gratuliert am Ende eines Konzertes
der Flötistin Christina Bockrath zu ihrer Leistung.
Foto: Privat
nate Beineke, Ansprechpartnerin in der Stiftung. Um
ein Stipendium der HuB-Begabtenstiftung können
sich junge Menschen, die in einem Handwerksbetrieb in der Region Osnabrück arbeiten, an zwei Terminen im Jahr bewerben. Dem Kuratorium sind bei
der Auswahl der Kandidaten drei wichtige Kriterien
sehr wichtig: „Begabung, charakterliche Stärke und
die soziale Notwendigkeit“, so Beineke.
(JK)
Filmen wie Star Wars, Indiana Jones und Superman.
Solche und weitere Stücke wird die Bläserphilharmonie aufführen.
„Wir unterstützen den Kauf von Noten, die Ausleihe
von Instrumenten“, erläutert Stahmeyer. Reisekosten
oder Stipendien finanziert die Stiftung jedoch nicht.
Die Stilrichtung der eingereichten Projekte ist ebenso
egal wie das Land. Ob Chormusik oder Musiktheater
– wer unterstützt werden möchte, kann Kontakt zur
Stiftung aufnehmen. Das gilt auch für Menschen aus
Hamburg, Lüneburg oder Istanbul, wo die Kulturstiftung bereits Projekte gefördert hat.
Wer sich von der Arbeit der Stiftung „Jeanne d´Art“
überzeugen möchte, kann das beim nächsten Konzert der Bläserphilharmonie tun. Sie präsentieren am
Sonntag, 8. Juli, im Theater Osnabrück ihr Programm
zu Ehren von John Williams.
(MLB)
Jeanne d‘Art
– eine Kulturstiftung für Jeannette
Postfach 2563 • 49015 Osnabrück
Ansprechpartnerinnen:
Susanne Schepers, Meike Steyer
Telefon: 0541 / 7607737
Fax: 0541 / 7607735
E-Mail: [email protected]
Internet: www.jeannedart-stiftung.de
Projektschwerpunkte: Die Stiftung unterstützt junge Künstler bei der Realisierung
anspruchsvoller Musikprojekte. Sie sollen
sich durch die Förderung ganz auf das
Wesentliche – die Musik – konzentrieren
können.
Stiftungskapital (2011): 130.000 Euro
Fördersumme (2011): 12.000 Euro
(aus Zinsen und Spenden)
13
schaftern ausgebildet. Auch das gehört zum Projekt.
Bisher gab es vier über den Landkreis verstreute
Akademien, auf denen Fünft- und Sechstklässler zu
Botschaftern ausgebildet wurden. Sie haben den
Auftrag, das Thema Klimaschutz und Auswirkungen
der Klimaverschmutzung bekannt zu machen. In der
Schule, beim Bürgermeister und „überall, wo eine
Bühne ist“, halten sie Vorträge, erklärt Wolfgang
Marks, stellvertretender Geschäftsführer der Naturschutzstiftung.
10.000 Bäume haben Kinder in den vergangenen zwei
Jahren in Stadt und Landkreis Osnabrück gepflanzt.
Foto: Landkreis Osnabrück
Während der zweitägigen Akademie pflanzen die
rund 80 angehenden Klimabotschafter Bäume. Doch
nicht nur sie haben mitgeholfen, sondern ganze
Schulklassen. In Belm, Osnabrück, Melle, Natrup-
Bäume pflanzen für den Klimaschutz
Naturschutzstiftung des Landkreises Osnabrück initiert und fördert Projekte
Eine Billion Bäume will die Initiative Plant-for-thePlanet auf der ganzen Welt pflanzen. Schüler aus der
Stadt und dem Landkreis Osnabrück haben dabei in
den vergangenen zwei Jahren kräftig mitgeholfen.
10.000 junge Bäume gibt es inzwischen allein dank
ihrer Hilfe.
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Dahinter steckt die Naturschutzstiftung des Landkreises Osnabrück, die vor Ort Ansprechpartner für
die große Baumpflanzaktion ist. Sie hat das Projekt
„Bäume für den Klimaschutz“ vor zwei Jahren auf der
Landesgartenschau in Bad Essen ins Leben gerufen.
Damals wurden auch die ersten Schüler zu Klimabot-
Die integrative Hip-Hop-Gruppe der Patsy & Michael Hull
Foundation in Aktion.
Foto: Privat
Hagen, Bissendorf und Fürstenau sind so neue Waldflächen entstanden.
Förderschwerpunkte: Förderung des
Naturschutzes auf breiter Basis,
Kooperation mit Umweltbildungsstätten
zur Verbesserung von Umweltbewusstsein
und Umweltvorsorge, gezielte Projektarbeit
Stiftungskapital: 3.500.000 Euro
Fördersumme: 120.000 Euro
Ziel der Stiftung ist der Erhalt der heimischen Kulturlandschaft. Dazu gehören auch der Schutz bedrohter
Tier- und Pflanzenarten wie etwa beim Gelege- und
So haben Menschen mit und ohne Behinderungen
2009 das Musical „On the telly“ aufgeführt. Aus
diesem Team ist eine integrative Hip-Hop-Gruppe
hervorgegangen.
vor. „Die Teilnehmer werden sich als Sportler dem
Wettbewerb stellen“, betont Krogull. Dem Gewinner
winkt die Qualifikation für den ersten „World Cup“ in
Bochum Anfang Oktober.
„Zahlreiche Darsteller wollten nach Beendigung des
Musicals weiterarbeiten“, erinnert sich Hull an die
Gründungszeit vor zwei Jahren. Die Teilnehmer im Alter zwischen elf und 60 Jahren trainieren jeden Freitagnachmittag in den Räumen der Tanzschule Hull.
Und das Projekt wirkt noch in eine andere Richtung:
Patsy Hull und der ebenfalls engagierte Axel Kreutzer, Leiter der Bersenbrücker Paul-Moor-Schule, sind
vom Bundeskongress der Fach- und Seminarleiter
eingeladen worden, im September einen Workshop
zum Thema „Tanz und Inklusion“ durchzuführen und
mit der Hip-Hop-Gruppe aufzutreten.
(HD)
Der Spaß an der Bewegung steht im Vordergrund.
Doch der Kurs soll auch gesellschaftlich etwas bewegen. „Viele Gehandicapte sind glücklich, überhaupt
in die Tanzschule zu gehen. Das war für sie lange
Patsy & Michael Hull Foundation bereitet eine integrative Hip-Hop-Gruppe
auf die Deutschen Meisterschaften vor
Aus nahe liegenden Gründen greifen die Geschwister
Patsy und Michael Hull, mehrfache Tanzweltmeister,
bei vielen integrativen und inklusiven Projekten auf
den Tanz als unterschiedliche Begabungen verbindendes Medium zurück. „Durch Tanz und Musik verschwimmen die Grenzen“, meint Patsy Hull.
Naturschutzstiftung
des Landkreises Osnabrück
Am Schölerberg 1 • 49082 Osnabrück
Ansprechpartner: Wolfgang Marks
Telefon: 0541 / 5014022
E-Mail: [email protected]
Internet: www.landkreis-osnabrueck.de
Die Naturschutzstiftung initiiert selbst und fördert
Projekte. Seit ihrer Gründung 1991 hat sie die verschiedensten Initiativen unterstützt. Mit ihrer Hilfe
wurden Flusslandschaften revitalisiert, Feuchtbiotope
angelegt, Obstbäume gepflanzt und Schulhöfe- und
gärten gestaltet.
Der Tanz lässt Grenzen verschwimmen
Die Patsy & Michael Hull Foundation fördert kulturelle, sportliche und künstlerische Aktivitäten. Der
Verein arbeitet mit öffentlichen und gemeinnützigen
Einrichtungen zusammen und ist auf Spendengelder
angewiesen.
Kükenschutzprojekt in Neuenkirchen, wo Landwirte seit Jahren Grünflächen schonend bewirtschaftet
werden, um den Lebensraum der Wiesenvogelarten
Kiebitz, Uferschnepfe und Brachvogel zu erhalten.
(AR)
nicht vorstellbar“, sagt Harry Krogull, Geschäftsführer der Hull Dance & Events GmbH, und ergänzt: „Wir
schließen niemanden aus.“
In dem Kurs werden einzelne Hip-Hop-Elemente zu
einer Choreografie zusammengebaut, die dann zu
Musik aufgeführt wird. Den Tänzern werden viele
Freiheiten für eigene Ideen eingeräumt. „Wir arbeiten nicht nach Lehrbüchern“, erklärt Krogull. Zugleich haben die Tänzer sportliche Ziele: Sie bereiten sich derzeit auf die zweite integrative Deutsche
Hip-Hop-Meisterschaft im September in Lübbecke
Patsy & Michael Hull Foundation e.V.
Gegründet: 2003
Hasestraße 6/7 • 49074 Osnabrück
Ansprechpartner: Harry Krogull
(Geschäftsführer Hull Dance & Events GmbH)
Telefon: 0541 / 33150-0
E-Mail: [email protected]
Internet: www.pm-foundation.de
Schulstiftung im Bistum Osnabrück, die die Schule
trägt. Drei Begriffe prägen ihre Arbeit: Bildung, Freiheit, Verantwortung. In diesem Sinne werden die
Kinder in allen Fächern gemeinsam unterrichtet. Nur
den Religionsunterricht verbringen sie getrennt.
Hier lernen sie von Simone Vogelsang (christliche Religion), Annett Abdel-Rahman (Lehrerin u.a. für den
islamischen Religionsunterricht) und Sebastian Hobrack (jüdischer Religionslehrer). Im Schulalltag wird
Das Kollegium der Drei-Religionen-Grundschule (von links): allen drei Religionen Rechnung getragen.
Birgit Jöring (Schulleiterin), Simone Vogelsang, Annett
Abdel-Rahman (Lehrerin u.a. für den islamischen Religions- „Wir haben einen interreligiösen Schulkalender“,
unterricht) und Sebastian Hobrack (jüdischer Religionsleh- erläutert die Schulrätin Claudia Sturm von der Schulrer).
Foto: Hermann Haarmann stiftung. So werde dafür Sorge getragen, dass beispielsweise Schulfeste nicht in die unterschiedlichen
Das Miteinander auf der Schulbank
Die Drei-Religionen-Grundschule nimmt im Sommer ihre Arbeit auf
Schwungvoll schmiegen sie sich aneinander, sie berühren sich sogar, und sie werden von der grünen
Natur umrahmt: Ein orangefarbenes Kreuz, eine
blaue Menora (ein siebenarmiger Leuchter) und eine
rote Mondsichel sind auf dem Logo der Drei-Religionen-Grundschule zu sehen. Sie öffnet nach den
Sommerferien ihre Pforten und soll das Miteinander
unterschiedlich gläubiger Menschen fördern – den
Christen, den Juden und den Muslimen, die durch die
Symbole widergespiegelt werden.
„Es ist die erste Grundschule dieser Art in Deutschland“, sagt Georg Schomaker. Er ist der Direktor der
Fastenzeiten oder auf hohe Feiertage der Religionen
gelegt werden. Die Schule startet in der ehemaligen
Johannisschule, Süsterstraße 8, unter der Leitung von
Birgit Jöring mit 18 Kindern, darunter neun katholische und fünf muslimische. Da immer mehr Kinder
muslimischen Glaubens im Einzugsbereich der damaligen Schule lebten, erarbeitete die Schulstiftung das
Konzept für die Drei-Religionen-Grundschule. Ziel ist
es, einem guten Miteinander Rechnung zu tragen.
Wenn die Probleme schwerwiegender sind oder die
Kompetenzen der beiden Lotsinnen übersteigen,
wird professionelle Hilfe vermittelt, etwa bei Pflegebedürftigkeit oder drohender Privatinsolvenz.
Familienlotsen leisten Hilfe zur Selbsthilfe
Stiftung Dissen fördert kirchliches und gemeinnütziges Engagement
Die Stiftung Dissen fördert neben der Arbeit der
evangelischen Kirchengemeinde St. Mauritius in Dissen viele bürgerschaftliche Projekte. „Wir übernehmen für das Zusammenleben in Dissen Verantwortung. Die Stiftung hilft angesichts leerer Kassen und
zunehmender sozialer Kälte“, heißt es in ihrem Flyer.
„Wir sind für Menschen jeden Alters, aller Nationalitäten und Glaubensrichtungen tätig“, ergänzt Vorsitzender Erik Neumann. Ein gutes Beispiel für diesen
Leitsatz ist das Generationennetzwerk, das Hilfe für
ältere Menschen und Familien vermittelt.
Wie groß das Bedürfnis nach einer solchen Schule ist,
zeigt sich deutlich: Im Sommer 2013 werden bereits
zwei Schulklassen an den Start gehen.
(MLB)
Schulstiftung im Bistum Osnabrück
Domhof 2 • 49074 Osnabrück
Georg Schomaker (Stiftungsdirektor)
Telefon: 0541 / 318-189
Fax: 0541 / 318-188
E-Mail: [email protected]
Internet: www.schulstiftung.org
Projektschwerpunkte: Die Schulstiftung ist
Trägerin der Schulen im Bistum Osnabrück.
Das sind derzeit 11 Schulen in Niedersachsen und 6 Schulen in Bremen mit mehr
als 11.600 Schülern sowie rund 1.000 Lehrerinnen, Lehrern und Angestellten. Ziel ist es,
Kindern eine christliche Lebensgestaltung
und Werteverantwortung auf der Grundlage
des katholischen Glaubens zu vermitteln.
Die Arbeit der Schulstiftung prägen drei
Begriffe: Bildung, Freiheit, Verantwortung.
Stiftungskapital (2011): 5.046.000 Euro
Fördersumme (2011): 300.000 Euro
Auch darum wirken die Eltern in Gremien an der
Schule mit, beispielsweise als Klassenelternsprecher,
bei Fachkonferenzen und an Projekttagen. Ein Beirat
Auch die Familienlotsen stehen für diesen Anspruch.
Sie unterstützen im Auftrag der Stiftung Familien
und Ältere in unterschiedlichen Problemlagen. „Wir
werden in Zusammenarbeit mit Institutionen wie
Pflegeeinrichtungen oder Jugendamt niederschwellig tätig, helfen beim Ausfüllen von Anträgen, bei
Familienkonflikten, der Haushaltsplanung oder der
Wohnungssuche“, erklärt Stephanie Winkel-Burkat.
Letztlich gehe es in vielen Fällen darum, eine Hilfe
zur Selbsthilfe zu leisten.
Läuft es in einer Familie nicht rund, sind meistens die Kinder die Leidtragenden. Hier helfen die Familienlotsinnen:
Sabine Vinke und Petra Meyer.
Foto: Stefanie Adomeit
unterstützt die Schule, zudem wird ihre Arbeit wissenschaftlich begleitet.
Sozialpädagogin Petra Meyer und die gelernte Krankenschwester Sabine Vinke suchen die Betroffenen
zu Hause auf, hören zu, geben Tipps und unterstützen vor Ort – zeitnah, vertraulich und kostenlos.
„Wir sehen die ganze Familie und führen mit allen
Mitgliedern Gespräche“, sagt Projektleiterin WinkelBurkat. Das Angebot gibt es seit 2010. Und es werde
inzwischen gut genutzt. Aktuell begleiten die Familienlotsen zehn Fälle. Mit einigen haben sie täglich zu
tun, bei anderen sind nur zwei, drei Telefonate nötig.
Auch an die Nachsorge wird gedacht. Die Helferin-
nen sind etwa 55 Stunden im Monat für die Dissener
im Einsatz. Der Kontakt kommt zum Beispiel über
Kindergarten-Sprechstunden oder das Generationennetzwerk zustande. Überdies tauschen sich die Familienlotsinnen mit Dissener Ärzten, Schulen und Kitas
aus und sind gut mit weiteren sozialen Einrichtungen
vernetzt.
(HD)
Familienlotsen: Hilfesuchende nehmen Kontakt auf
über das Generationennetzwerk, Tel. 05421/934511.
Stiftung Dissen
Gegründet: 2003
Große Straße 12 • 49201 Dissen
Ansprechpartner: Elke Hollmann (Sekretariat)
Telefon: 05421 / 5577
E-Mail: [email protected]
Internet: www.stiftung-dissen.de
Förderung der Arbeit der Kirchengemeinde
St. Mauritius Dissen, Familienlotsen,
Generationennetzwerk, FSJ-Absolventen
in Schulen und Jugendarbeit, Förderung
eines Diakons für Kinder-, Jugend- und
Gemeinwesenarbeit zusammen
mit weiteren Unterstützern.
Stiftungskapital (2011): 390.000 Euro
Fördersumme (2011): 30.000 Euro
15
die gemeinnützige Stiftung bürgerlichen Rechts ins
Leben. Unterstützt durch einen Freundeskreis von
zirka 170 Personen und eine 15-köpfige Aktivgruppe,
hat die ausschließlich ehrenamtlich arbeitende Stiftung seitdem bundesweit Vorhaben gefördert und
viele regionale Eigenprojekte zur Erhaltung und Optimierung der Natur- und Kulturlandschaft umgesetzt.
„Ran an die Spaten!“ hieß es für viele Schüler bereits bei
drei Pflanzaktionen im Klimawald Melle.
Foto: Melanie Schnieders
Ein aktuelles Eigenprojekt macht die dreifache Zielsetzung der SON deutlich: Im „Klimawald Melle“, im
Stadtteil Oberholsten, sollen durch die 2009 begonnene Umwandlung einer drei Hektar großen Ackerfläche in einen Naturschutzwald in Zukunft elf Tonnen Kohlendioxid pro Jahr gebunden werden. Über
dieses langfristige Ziel hinaus bietet die artenreiche
Aufforstung mit heimischen Laubgehölzen verschie-
Klimaschutz, Naturschutz, Umweltbildung
Die Stiftung für Ornithologie und Naturschutz Melle agiert im Dreiklang
Drei Rauchschwalben aus der Feder des renommierten Naturillustrators Christoph Schmidt bilden das
Logo der Stiftung für Ornithologie und Naturschutz
(SON) mit Sitz in Melle. „Diese Art steht für das friedvolle Miteinander zwischen Mensch und Vogel und
erfreut sich auch als Frühlingsbote großer Beliebtheit“, begründet Vorstandsmitglied Volker Tiemeyer
die Wahl.
Gemeinsam mit den beiden dem Naturschutz ebenfalls seit Jahren eng verbundenen Wegbestreitern,
Dr. Falko Drews und Dr. Dirk Hohnsträter, rief er 2001
16
denen Tier- und Pflanzenarten neuen Lebens- und
Entwicklungsraum, indem gleich mehrere Naturschutzaspekte berücksichtigt werden. Durch die
Beteiligung der Bürger (etwa durch Pflanzaktionen,
Baumpatenschaften oder Öffentlichkeitsarbeit), leistet die SON zudem einen Beitrag zur Umweltbildung.
„Das Bewegen in der Gruppe ist ein entscheidender Baustein unserer Angebote. Da zirka 60 Prozent
der Kurskosten durch Zuschüsse finanziert werden,
können wir der großen Nachfrage, vor allem nach
Intensivseminaren, nur teilweise nachkommen“, sagt
Franz-Josef Hülsmann.
Gemeinsam mit Friedbert Schulze und Bernward
Teuwsen veranlasste die Vision einer systembegleitenden, externen beruflichen Bildung den inzwischen
pensionierten Berufsschullehrer 1987 zur Gründung
der Stiftung Oase.
„Schatzsuche statt Fehlerfahndung“
Die Stiftung Oase stärkt junge Menschen in der Berufsbildung
Das Beste, was in jedem Menschen steckt, hervorlocken und fördern – das ist das Leitbild der Stiftung
Oase, die sich in der beruflichen Bildung für die Zukunft junger Menschen engagiert.
Mit den Zielen persönliche und soziale Kompetenzen, oftmals sozial benachteiligter Jugendlicher, zu
stärken und ihnen Orientierung bei der Lebensgestaltung zu geben, bietet die Stiftung weitgehend
erlebnispädagogisch ausgerichtete Intensivseminare
mit Übernachtung an. Zudem werden in individueller
Absprache mit Ausbildungsbetrieben so genannte
Stiftung für Ornithologie
und Naturschutz (SON)
Mühlenstraße 47 • 49324 Melle
Ansprechpartner: Volker Tiemeyer
Telefon: 05422 / 9289328
E-Mail: [email protected]
Internet: www.son-net.de
Projektschwerpunkte:
Naturschutz, Ornithologie, Klimaschutz,
Umweltbildung
Stiftungskapital: 30.000 Euro
Fördersumme (2011): 4.000 Euro
„Das Projekt soll ein Stück Klimaschutz vor Ort mit
Signalwirkung und Modellcharakter sein. Erste Anfragen aus Trier und Bremen zeugen von überregionalem Interesse“, so Tiemeyer. „Da die stiftungseigenen Erträge für die Finanzierung größerer Projekte
FIT-Seminare durchgeführt, in denen Fachkompetenzen vermittelt und die soziale Intelligenz gefördert
werden soll.
Bei dieser vertrauensbildenden Übung müssen sich die
Teilnehmer auf ein funktionierendes Netzwerk verlassen.
Foto: Klaus Lindemann
nicht ausreichen, sind wir auf die unentgeltliche und
monetäre Unterstützung Dritter angewiesen“, führt
Tiemeyer fort, der sowohl den engagierten Einsatz
vieler Bürgerinnen und Bürger, als auch die Empfehlungen namhafter Entscheidungsträger als Ansporn
zum Weiterverfolgen der gesetzten Ziele nennt.
(JK)
In 2011 konnte die christliche Stiftung, die als Träger
der freien Jugendhilfe mit einem Büro im Haus Maria
Frieden in Rulle angedockt ist, 37 mehrtägige Kursmaßnahmen mit 589 Teilnehmern durchführen. Auch
das Ergebnis einer aktuellen Studie ermuntert die
meist ehrenamtlich tätigen Akteure in ihrem Engagement: Der Erhebung nach würden 90 Prozent der
Teilnehmer gerne einen Folgekurs besuchen. Sogar
93 Prozent würden die Angebote weiterempfehlen.
„Wir brauchen Schatzsuche statt Fehlerfahndung“,
sagt Hülsmann, der auf aktuelle Projekte verweist,
in denen die Didaktik der Oasekurse fortgeschrieben wird. So wurden bereits erfolgreich Kurse mit
Aikido-Einheiten durchgeführt. Außerdem erstellt
der ehemalige Chefarzt Dr. Eckhard Schiffer zurzeit
eine Expertise zum Inhalt und zur Organisation der
Oasekurse.
„Der Vorstand dankt der Stiftung Stahlwerk Georgsmarienhütte ganz herzlich für die finanzielle Förderung dieser Studie“, so Hülsmann, der in Kooperation
mit anderen Institutionen gern weitere innovative
Elemente erproben und auswerten würde.
(JK)
Stiftung Oase c/o Jugendbildungsstätte
Klosterstraße 13 • 49134 Wallenhorst
Ansprechpartner: Daniel Timmermann
(Bildungsreferent)
Telefon: 05407 / 8081-0
E-Mail: [email protected]
Internet: www.stiftungoase.de
Projektschwerpunkte:
Stärkung persönlicher und sozialer
Kompetenzen junger Menschen
in der Berufsbildung
Stiftungskapital: 510.000 Euro
Fördersumme (2011): 32.000 Euro

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