Stiftungen in der Region Osnabrück
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Stiftungen in der Region Osnabrück
Stiftungen in der Region Osnabrück Um deshalb das Tun und die Wirkung von Stiftungen einmal abzubilden, ist nicht nur der Osnabrücker Stiftungstag am 16. Juni 2012 gedacht, sondern auch diese Sonderbeilage der Neuen Osnabrücker Zeitung zum Thema Stiftungen. Sehr gerne hat die Bohnenkamp-Stiftung die Initiative ergriffen, einen regionalen Stiftungstag in Osnabrück auf die Beine zu stellen. Der Friedel & Gisela Bohnenkamp-Stiftung ist es gelungen, sich mittlerweile im vierten Jahr nach Stiftungsgründung gut in der Region zu etablieren. Als Bildungsstiftung wird ihre Arbeit von vielen Verantwortlichen und Interessierten im regionalen Bildungssektor wahrgenommen. Was Stiftungen alles für unterschiedliche Ideen stricken, das zeigt diese Beilage sehr eindrucksvoll. Und sie lädt alle ein, sich in die Gesellschaft einzubringen. Die vielen Projekte, die Stiftungen fördern, bieten eine bunte Palette für persönliches Engagement und machen gleichzeitig das Wirken regionaler Stiftungen sehr anschaulich. Stiften Sie den folgenden bunten Seiten also Ihre Aufmerksamkeit! Viel Freude bei der Lektüre wünscht Stiftungen stricken viele Ideen Regionaler Stiftungstag will Engagement und Aufmerksamkeit stiften „Bunt stiften!“ – das Logo des Osnabrücker Stiftungstages kommt bewusst bunt daher. Denn ähnlich bunt gestaltet sich die regionale Stiftungslandschaft in und um Osnabrück. Wie eine Art Sauerteig durchwirken Stiftungen unterschiedlicher Couleur, Arbeitsweise und Ausrichtung gesellschaftliche Prozesse in unserer Region. Zeit stiften, Kultur stiften, Lebensraum stiften, Zukunft stiften – vieles davon geschieht im Verborgenen. 2 Getragen wird der Stiftungstag vom „Netzwerk Bildung – Stiftungen für die Region Osnabrück“. In diesem Netzwerk, das im vergangenen Jahr von der Bohnenkamp-Stiftung initiiert wurde, sind Stiftungen vereint, die sich zum Ziel gesetzt haben, durch ihre Arbeit und ihr Wirken auf dem Bildungssektor nachhaltig Impulse zu setzen. Michael Prior (Geschäftsführer der Friedel & Gisela Bohnenkamp-Stiftung) Gleichzeitig setzt sich das Netzwerk Bildung für die Stärkung des zivilgesellschaftlichen Engagements in der Region Osnabrück ein. Inhaltsübersicht: 2 3 4 5 6 7 8/9 Vorwort von Michael Prior: Stiftungen stricken viele Ideen Domchor überrascht Kunden von L+T mit Kurzauftritt Gymnasiasten lasen im Heywinkelhaus und Diakonie-Wohnstift Studentinnen warben mit Rezitationen in Cafés für den Stiftungstag Michael Hull’s Tanzgruppe sorgt am Kamp für Aufmerksamkeit Interview mit Prof. Dr. Hans Fleisch: Mit einer Stiftung nachhaltig Spuren hinterlassen Friedel & Gisela Bohnenkamp-Stiftung Bildungsstiftung für Kinder und Jugendliche im Osnabrücker Nordland Stiftung der Sparkassen im Landkreis Osnabrück Stiftung Stahlwerk Georgsmarienhütte Programm des Osnabrücker Stiftungstages 10 11 12 13 14 15 16 VME-Stiftung Osnabrück-Emsland Bürgerstiftung Osnabrück Caritas-Gemeinschaftsstiftung Osnabrück Diakonie-Stiftung Osnabrück Förderstiftung Heilpädagogische Hilfe Osnabrück Gemeinschaftsstiftung terre des hommes HuB-Begabten-Stiftung des Osnabrücker Handwerks Jeanne d‘Art - eine Kulturstiftung für Jeannette Naturschutzstiftung des Landkreises Osnabrück Patsy & Michael Hull Foundation e.V. Schulstiftung im Bistum Osnabrück Stiftung Dissen Stiftung für Ornithologie und Naturschutz Stiftung Oase Impressum: Stiftungen in der Region Osnabrück, Erscheinungstermin 12. Juni 2012 Herausgeber: Friedel & Gisela Bohnenkamp-Stiftung Dieselstr. 24 49076 Osnabrück Verantwortlich für Redaktion: Friedel & Gisela Bohnenkamp-Stiftung Michael Prior (Geschäftsführung) Schlussredaktion: Neue Osnabrücker Zeitung GmbH & Co. KG Abteilung Sondervorhaben/Magazine Jürgen Wallenhorst, E.-M.-Remarque-Ring 14 49074 Osnabrück, Telefon: 0541 / 310-0 Redaktionelle Mitarbeit: Dr. Marie-Luise Braun, Heike Dierks, Johanna Kollorz, Steffen Meyer, Anne Reinert, Ullrich Schellhaas Grafische Gestaltung: MSO Medien-Service GmbH & Co. KG, Manfred Vogelsang Technische Herstellung: Druckzentrum Osnabrück GmbH & Co. KG Weiße Breite 4 49084 Osnabrück werk Georgsmarienhütte an den Förderverein Osnabrücker Jugendchöre gespendet, um die Sanierung des Domchorkottens in Hagen a.T.W. voranzutreiben und dem Vokalensemble unter der damaligen Leitung von Johannes Rahe dadurch ein dauerhaftes Zuhause zu bieten. Mitten im Einkaufstrubel bei L+T traten die Mitglieder des Dom- und Jugendchores auf, um nach dem Vortrag eines Liedes für den großen Stiftungstag am 16. Juni in Osnabrück zu werben. Fotos: Steffen Meyer Zwar ist der Chor des Bistums Osnabrück natürlich in erster Linie im Dom selbst beheimatet, doch zum Proben steht den Mitgliedern aus Osnabrück Stadt und Land in Hagen-Sudenfeld ein im 18. Jahrhundert in Kloster Oesede erbauter und vor knapp 50 Jahren an den heutigen Standort umgesiedelter Bauernkotten zur Verfügung. Dort wurde das historische Schmuckstück am Waldesrand als idealer Proberaum von Dieter Broxtermann – Vorgänger von Rahe – entdeckt. zen für bis zu 40 Sänger geschaffen werden mussten. Das war das erste Mal, dass die Stiftung Stahlwerk mit ins Rad griff. 2009 dann wurde ein zweites Mal ein fünfstelliger Betrag bereitgestellt, um auch die Sanierung des Speichers auf dem Kottengelände finanziell zu fördern. Eine Entscheidung, die der Stiftung leicht fiel, wie der Vorstandsvorsitzende Hermann Cordes damals betonte: „Ein Schwerpunkt unserer Arbeit liegt darin, Initiativen zu unterstützen, die sich um Jugendliche kümmern und vom Domchor waren wir sofort begeistert.“ (SM) Werben für den großen Tag Domchor überraschte Kunden von L+T mit Kurzauftritt Da staunten die Kunden eines der größten, privat geführten Modehäuser in Norddeutschland nicht schlecht: Mitten im Einkaufstrubel betrat plötzlich der Domchor das Parkett von L+T und stimmte auf der Aktionsbühne ein Lied an. Ziel des Ganzen: Werben für den großen Stiftungstag am 16. Juni. Denn auch die Mitglieder des Dom- und Jugendchores haben in der Vergangenheit von der finanziellen Unterstützung durch private Förderer profitiert. Insgesamt 35.000 Euro wurden von der Stiftung Stahl- Von da an stand der Kotten dem mehrfach preisgekrönten Ensemble für intensive Proben zur Verfügung. Doch immer mehr nagte der Zahn der Zeit an den historischen Bauten. Ursprünglich standen 2007 zwar nur die Erneuerung von Küche und Sanitärbereich an, doch neue Brandschutzbestimmungen machten es erforderlich, dass zusätzlich Holzhütten mit Schlafplät- trage des im Dezember 2011 gegründeten „Netzwerkes Bildung – Stiftungen für die Region Osnabrück“ organisiert. Darunter ist auch die Friedel & Gisela Bohnenkamp-Stiftung vertreten. Außerdem galt es, für den Stiftungstag am 16. Juni zu werben. In unterschiedlicher Weise wurde in den letzten Wochen für den Stiftungsgedanken und das bürgerschaftliche Engagement geworben. Das Vorlesen in Alten- und Seniorenheimen ist eine Form, um sich ehrenamtlich einzubringen. Zugleich ist es eine Möglichkeit, Brücken zwischen den einzelnen Generationen zu bauen. Literatur wurde für die Bewohner des Diakonie-Wohnstiftes von Leonie Bauer, Rebekka Averbach, Laura Lippold, Celin Lubenow und Anna Louisa Asbrock (von links) vorgetragen. Fotos: Steffen Meyer „Diejenigen, die uns zugehört haben, waren sehr begeistert“, so Just rückblickend. Sie hatte auch die Texte ausgesucht. Vorgetragen wurden sie von Mal besinnlich, mal bewegend Gymnasiasten lasen im Heywinkelhaus und Diakonie-Wohnstift Literatur verbindet. Nicht nur grenzüberschreitend, sondern auch Generationen übergreifend. Eindrucksvoll dokumentiert wurde dies zuletzt unter dem Motto „bunt stiften“ im Heywinkelhaus und dem Diakonie-Wohnstift. Schülerinnen des Ratsgymnasiums lasen den dortigen Bewohnern verschiedene Texte vor. „Ziel der Aktion war es, zu Ehrenamt und sozialem Engagement anzustiften“, erklärte Karin Just. Die Lehrerin für Religion und Deutsch am Osnabrücker Ratsgymnasium hatte die Schülerlesungen im Auf- Rebekka Averbach (Wolfdieter Schnurre: „Als Vaters Bart noch rot war“) , Laura Lippold (Siegfried Lenz: „Die 18. der masurischen Geschichten“), Leonie Bauer (Peter Mayle: „Ein Jahr in der Provence“), Anna Louisa Asbrock (Christine Brückner: „Bist Du sicher, Martinus – Tischrede der Katharina Luther geborene Dora“) und Celin Lubenow (Efraim Kishon: „Arche Noah“). Die Texte waren mal besinnlich, mal bewegend. Mal regten sie in erster Linie zum Lachen, dann wieder zum Nachdenken an. Ein bunter Mix aus Geschichten, Gedanken und Betrachtungen, die sowohl für Jüngere, als auch für Ältere interessant waren. Dementsprechend gut kamen die Lesungen auch an. Nicht nur bei den Senioren, sondern auch bei den Jugendlichen. Genau das soll mit ehrenamtlichem Engagement auch erreicht werden. Die Generationen lernen, aufeinander zuzugehen, um sich gegenseitig zu verstehen und zu unterstützen. In diesem Fall über Literatur als verbindendes Medium. (SM) 3 „Lesetour“ gingen. Aber der gute Zweck, die Übung vor fremden Menschen zu sprechen und letztlich auch die Tatsache, dass sie mit selbst ausgesuchten Gedichten das vielfältige Förderengagement der Friedel & Gisela Bohnenkamp-Stiftung im Zusammenhang mit der Universität Osnabrück repräsentierten, ließ sie dennoch gerne an der Aktion teilnehmen. Vorgemerkt: Nach den Gedichtrezitationen wurden Werbemittel wie Stifte und Programmhefte verteilt – und sofort genutzt, um interessante Veranstaltungen des Stiftungstages zu markieren. Fotos: Gert Westdörp Denn obwohl die beiden selbst noch nie die Hilfe einer Stiftung brauchten, um ihre Ausbildung zu Lehrkräften zu finanzieren – Alina Abé studiert Biologie auf Lehramt, Esmer Jenira Germanistik – ist den beiden bewusst, dass Menschen auf die Förderung durch eine Stiftung angewiesen sein können. reichte, ließ die verblüfften Zuhörer aufmerken und Gespräche verstummen. Schließlich spendete auch jeder Applaus und nahm die Informationsmaterialien zum Stiftungstag gerne entgegen. Und eine spontane, nicht repräsentative Befragung einiger Zuhörer ergab denn auch, dass sowie der Vortrag wie auch der Werbezweck gut angekommen waren. „Ich kann mir das gut vorstellen, dass ich mich beim Stiftungstag informieren gehen werde“, sagte etwa Ann-Kristin Geers, die mit Freundinnen im „Polly Esther’s“ am Frühstücken war. (USCH) Gerade deshalb waren sie sofort Feuer und Flamme, als ihre Professorin sie für das Projekt zusam- Gedichte repräsentierten Bildungsarbeit Studentinnen warben mit Rezitationen für den Stiftungstag „Wir tragen dann mal Gedichte vor“ - die für Besucher der Osnabrücker Cafés „Polly Esther’s“, „Lieblingscafé“ und „Bottled“ ohne Vorwarnung erfolgte Gedichtlesung dürfte die meisten Zuhörer in der jeweiligen Lokalität überrascht haben. Eine gute Werbeaktion für den Stiftungstag war sie jedoch gerade deswegen. Ein bisschen lampenfiebrig waren sie ja schon, die beiden Studentinnen Alina Abé und Esmer Jenira, als sie am Samstag, 2. Juni, in Osnabrücker Cafés auf 4 menführte. Von dort kamen auch Anregungen für Gedichtauswahl, weitere Vorschläge gingen auf das Konto der Germanistikstudentin Esmer Jenira. Zwei Gedichte las jede der beiden jungen Frauen vor und die thematische Auswahl, die von Theken-Philosophen über Nachteile des Kaffeegenusses und Augen in der Großstadt bis hin zu den Freuden des Shoppings & Michael Hull Foundation“, die sich um Integration und Förderung behinderter Menschen bemühten und die am Stiftungstag beteiligt ist, ein Interesse daran hat, den Tag zu bewerben. Denn alle zwei Jahre entwickelt und führt der Tanzweltmeister gemeinsam mit nichtbehinderten und „besonderen“ Menschen, wie er es nennt, ein Musical auf. Die letzte derart entstandene Produktion tourte durch weite Bereiche der Republik. Freuen sich schon auf den Osnabrücker Stiftungstag am 16. Juni: Einige Mitglieder der Tanzgruppe warben strahlend mit Buntstiften und Programm-Flyern für den Tag. Fotos: Gert Westdörp Und auch die aus seiner Schule entstandene Tanzgruppe „Funky Babes“ mit 11- bis 16-jährigen Tänzerinnen war mit Begeisterung bei der Aktion dabei. Sie führte zunächst einen modernen Showtanz auf, dann bat der Weltmeister zum Tanz. Gemeinsam mit den Mädchen und unter seiner Anleitung konnten Besucher und Zuschauer den Tanz des Jahres, den Tanzen für den Tag der Stiftungen Michael Hull‘s Tanzgruppe sorgt am Kamp für Aufmerksamkeit Tanzen hübsche junge Mädels auf der Kamp-Promenade in Osnabrück, dann bleiben die Menschen stehen. Und tanzt dann noch ein stadtbekannter zehnfacher Weltmeister, bleiben auch ein paar mehr Menschen stehen. Und diese Aufmerksamkeit nutzten Michael Hull und die Tanzformation „Funky Babes“ natürlich, um kräftig für den Stiftungstag die Werbetrommel zu rühren. Klar, dass Michael Hull als Mitbegründer der „Patsy „Nossa“ erlernen und mittanzen. Fast schien es, als wäre diese Idee für die anschließende Werbeaktion kontraproduktiv, denn zunächst wollten nicht viele Zuschauer öffentlich mittanzen und hegten wohl auch leichte Fluchtgedanken, die sich allerdings, als man bemerken konnte, dass niemand gezwungen werden sollte, auch schnell wieder legten. Kinder waren dabei die ersten, die den Schritt in die Tanzgruppe wagten, so mancher Erwachsene benötigte erst den Mut der jungen Generation, um zu folgen. Und zum Ende waren dann doch mehr Laien als „Funky Babes“ am Tanzen. Sogar des Maskottchen der Kamp-Promenade bewegte sich im Rhythmus. Die Beteiligten nutzten die anschließende Begeisterung, um für den Stiftungstag zu werben und den Programm-Flyer unter die Menschen zu bringen. „Das wird bestimmt spannend“, prognostizierte der Weltmeister, „denn es geht unter anderem um die Fragestellung, was Stiftungen leisten können“. (USCH) , n s n . n . r e ) Mittel- und langfristig kommen so von einer Stiftung von zum Beispiel einer Million Euro deutlich mehr Mittel als die gestifteten eine Million Euro für die Satzungszwecke heraus. Was sind die Vorteile einer Stiftung? Sie ist eine besonders nachhaltige Form des Engagements, sie wird ja auf – in der Regel unbefristete – Dauer errichtet. Manche Stiftungen sind viele hundert Jahre alt. Seit Jahrhunderten leisten Stiftungen einen wesentlichen Beitrag zum Wohl der Gesellschaft. Derzeit gibt es rund 19.000 Stiftungen in Deutschland. Prof. Dr. Hans Fleisch, Generalsekretär des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen, erklärt Hintergründe und Motive. Und der individuelle Wille des oder der Stiftenden zählt und wird auch nach Ableben des Stifters verwirklicht; darüber wacht neben den Organen der Stiftung bei rechtsfähigen Stiftungen nach dem Gesetz die Stiftungsaufsicht. Zudem bietet die Stiftung eine große Zahl von Gestaltungsmöglichkeiten für maßgeschneiderte Lösungen. Besser als mit einer Stiftung kann man kaum eine sinnvolle nachhaltige Spur hinterlassen. Mit einer Stiftung nachhaltig Spuren hinterlassen „Die Menschen wollen etwas gestalten“: Interview mit Prof. Dr. Fleisch, Generalsekretär des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen Was bewegt Menschen heute zum Stiften? Wie unterstützt der Staat Stifterinnen und Stifter? Es sind meist mehrere Gründe gleichzeitig, die Menschen zum Stiften motivieren: Sie wollen etwas selbst gestaltend bewegen; und sie wollen das auf besonders nachhaltige Weise tun und so, dass es über ihre eigene Lebenszeit hinausreicht. Der deutsche Staat hat auf gesetzlicher Ebene mittlerweile sehr gute Rahmenbedingungen für gemeinnützige Stiftungen geschaffen. Dazu zählen auch besondere steuerliche Vorteile des Stiftens. Auf Verwaltungsebene bieten die Stiftungsaufsichten, gerade auch in Niedersachsen, Rat und Service. Was sollte ich bedenken, bevor ich von meinem Geld stifte? Ich sollte mich vorab beraten lassen, idealerweise von Institutionen, die nicht nur juristisch kompetent sind und keine kommerziellen Zwecke verfolgen; zum Beispiel beim Bundesverband Deutscher Stiftungen, der diesen Service kostenlos bietet. Und ich sollte mich vorab mit Stiftungsaufsicht und Finanzamt abstimmen. Außerdem sollte ich überlegen, ob ich mich nicht lieber an bestehende Stiftungen, wie Bürgerstiftungen, andocke mit einer Zustiftung, einem Stiftungsfonds oder einer Treuhandstiftung; das ist gerade – aber nicht nur - bei überschaubareren Beträgen die oft bessere Lösung. Kann ich mich an Stiftungen beteiligen? Wenn deren Satzung nicht entgegensteht, kann ich in eine bestehende Stiftung zustiften. Und bei Gemeinschaftsstiftungen wie etwa Bürgerstiftungen kann ich Mitstifter werden. Bei Bürgerstiftungen geht das mit relativ überschaubaren Beträgen. Da kann fast jeder zum Mit-Stiftenden werden. Eines ist jedenfalls sicher nach aller Erfahrung: Wer früher stiftet, hat länger Freude. 5 Bei sehr vielen spielt zudem der Aspekt eine Rolle, dass sie etwas zurückgeben wollen an die Gesellschaft aus Dankbarkeit für ein erfolgreiches Leben, das diese Gesellschaft ermöglichte. Und bei Kinderlosen – die besonders oft stiften – ist die Stiftung auch eine Lösung der Frage, wer Erbe werden soll. Manche Unternehmer stiften ihr Unternehmen und sichern so auch ihr unternehmerisches Lebenswerk gegenüber potenziellen Erbstreitigkeiten und Zerschlagung; Robert Bosch ist da ein Vorbild. Was unterscheidet die Stiftung von einer großzügigen Spende? Eine Spende muss zeitnah verbraucht werden. Eine Stiftung dagegen bleibt in der Regel in ihrem Grundvermögen auf Dauer erhalten, nur die Erträge des Vermögens und eingehende Spenden dürfen und müssen für den Satzungszweck ausgegeben werden. Mehr zu Stiftungen in Deutschland Im Jahr 2011 sind in Deutschland 817 rechtsfähige Stiftungen bürgerlichen Rechts gegründet worden. Die größte Stiftung bundesweit ist die Robert Bosch Stiftung mit einem Vermögen von 5,1 Milliarden Euro. Damit hat die Zahl der Stiftungen mit insgesamt fast 19.000 einen neuen Höchststand erreicht. Auf Platz vier liegt die Volkswagen Stiftung in Hannover mit rund 2,5 Milliarden Euro und auf Platz sechs die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) in Osnabrück mit knapp 2 Milliarden Euro Stiftungsvermögen. Allein in Niedersachsen gibt es knapp 2.000 Stiftungen. (Quelle: Bundesverband Deutscher Stiftungen) Sport- und Bewegungswissenschaft der Universität Osnabrück. Die Kinder von drei bis sechs Jahren machen Bewegungsspiele, die ihnen Anlässe zum Sprechen geben. Da wird nicht nur die Motorik, sondern auch das Sprachvermögen trainiert. Wer tobt, lernt auch besser: Kinder beim Projekt „Bewegte Sprache“. Foto: Uwe Lewandowski 51 Kindergärten und einige Krippengruppen aus dem Großraum Osnabrück machen bei dem im Sommer 2010 gestarteten Projekt mit. Die Erzieherinnen nehmen regelmäßig an Fortbildungen teil, in denen sie Wissen zum Thema „Sprachförderung durch Bewegung“ erwerben und Übungen zur praktischen Umsetzung kennenlernen. So habe das Projekt Nachhaltigkeit, betont Renate Zimmer. Die Erzieherinnen können ihr Wissen an ihre Kolleginnen weitergeben. Keine Kopfsache Bohnenkamp-Stiftung unterstützt das Forschungsprojekt „Bewegte Sprache“ Sprechen ist keine reine Kopfsache. Das Projekt „Bewegte Sprache“ setzt deshalb nicht auf ein isoliertes Training einzelner Sprachfunktionen. Die Erziehungswissenschaftlerin Prof. Dr. Renate Zimmer und ihr Team nutzen vielmehr spielerische Bewegungsanlässe für eine ganzheitliche Sprachförderung. Gefördert wird das Projekt von der Friedel & Gisela Bohnenkamp-Stiftung. „Nur dank dieser Förderung konnten wir alle interessierten Einrichtungen dieser Region in das Projekt einbinden“, sagt Zimmer. „Wir wollen über Bewegung und Körper sprachliche Kompetenzen fördern“, erklärt die Professorin des Instituts für 6 Bei Bilnos werden Kinder mit Rechen- oder Lese-/Rechtschreibschwäche individuell gefördert. Foto: Bildungsstiftung Das beim Niedersächsischen Institut für frühkindliche Bildung und Entwicklung (nifbe) angesiedelte Projekt wendet sich vor allem an Kinder mit Migrationshintergrund. Insgesamt erreiche es 1.500 Mädchen und Jungen, schätzt Zimmer, die Leiterin des Instituts. Mit 200.000 Euro unterstützt die BohnenkampStiftung das Projekt. Für die Stiftung ist die „Bewegte Sprache“ ein gutes Beispiel ihrer Arbeit. „Unser Anspruch ist es, in der Fläche zu wirken“, sagt Geschäftsführer Michael Prior. Dem Stiftungsmotto „Bildung fördern – alle mitnehmen“ entsprechen dersächsischen Wirtschaft (BNW), gesamtverantwortlicher Kooperationspartner für die Durchführung von Bilnos. Schließlich haben die Pädagogen dafür ihre Freizeit geopfert. Das Projekt unterstützt auch Schüler selbst, die im Rechnen, Schreiben und Lesen Schwierigkeiten haben. Sie werden ein Jahr lang in kleinen Gruppen außerhalb der Schule gefördert. „So ist eine möglichst individuelle Förderung möglich“, erklärt Nachtwey. 102 Schüler hat das Projekt schon erreicht. Vor allem Grundschulen sollen einbezogen werden, um frühzeitig die wichtigen Grundkompetenzen Lesen, Schreiben und Rechnen zu fördern. Aber auch Hauptschüler werden unterstützt. Kompetenzen fördern Bildungsstiftung hilft nicht nur Schülern, sondern auch Lehrern Auch Lehrer müssen lernen. Im Studium wurden sie in der Regel nicht gezielt auf die Förderung lese-/rechtschreib- und rechenschwacher Schüler vorbereitet. Das Projekt Bilnos (Bildungs- und Lernberatung im nördlichen Osnabrücker Land) qualifiziert sie, diese Kinder wirksamer zu fördern. Träger ist die Bildungsstiftung für Kinder und Jugendliche im Osnabrücker Nordland. Bilnos ist ihr wichtigstes Projekt. 130 Lehrer und pädagogische Mitarbeiter von Schulen haben die Fortbildung schon besucht. „Dieses Engagement verdient außerordentliche Anerkennung“, lobt Thomas Nachtwey vom Bildungswerk der Nie- „Das Projekt wurde eigenverantwortlich erarbeitet wie viele andere auch“, erklärt Siegfried Leicht, geschäftsführender Treuhänder der 2008 gegründeten Bildungsstiftung. Bilnos werden von einigen weiteren Institutionen unterstützt, fügt er hinzu. „Hauptsponsoren sind die Stiftung Stahlwerk und die RWE-Stiftung, ohne deren finanzielles Engagement das Projekt nicht umgesetzt werden könnte. Dafür sind wir außerordentlich dankbar“, so Leicht. Die unselbständige Bildungsstiftung ergänzt den bereits 2002 gegründeten Bildungsfonds zur Förderung des Übergangs zwischen Schule und Beruf im Nordkreis, mit dem zusammen sie alle ihre Projekte trägt. Im auch andere geförderte Projekte wie das Angebot für werdende Eltern „Fit für den Start“, das Leseförderprojekt „Mentor“ oder das Bohnenkamp-Haus im Botanischen Garten, ein Informationszentrum, das vor allem der sozialen und integrativen Umweltbildung dient. (AR) Friedel & Gisela Bohnenkamp-Stiftung Dieselstraße 24 • 49076 Osnabrück Ansprechpartner: Michael Prior (Geschäftsführer) Telefon: 0541 / 9114609-0 E-Mail: [email protected] Internet: www.bohnenkamp-stiftung.de Förderschwerpunkte: Selbstkompetenz und –motivation bei benachteiligten Kindern und Jugendlichen, Familien als wichtige Bildungsinstanz, Aufbau von Netzwerken und Bildungspartnerschaften, gesunder Lebensstil als Grundlage für Bildung, Bildungswege und –übergänge positiv gestalten, innovative und fachlich abgesicherte Projekte Stiftungskapital: 28.000.000 Euro Fördersumme (2011): 791.000 Euro Friedel & Gisela Bohnenkamp-Stiftung www.bohnenkamp-stiftung.de Stiftungsrat sind alle vier Samtgemeinden sowie die Gemeinde Wallenhorst und die Stadt Bramsche vertreten. Vorsitzender ist der Bundestagsabgeordnete Georg Schirmbeck. (AR) Bildungsstiftung für Kinder und Jugendliche im Osnabrücker Nordland Ravensbergstraße 15, 49593 Bersenbrück Ansprechpartner: Siegfried Leicht Telefon: 05407 / 39579 E-Mail: [email protected] Internet: www.bildungsregion-nordkreisosnabrueck.de Förderschwerpunkte: Berufsorientierung, Spracherwerb, Förderung von Kindern mit Lese-Rechtschreib- und Rechenschwäche, Bildungs- und Lernberatung, Potenzialanalysen Stiftungskapital: 127.000 Euro Fördersumme: 40.000 Euro jährlich, immer gemeinsam mit dem Bildungsfonds e.V., Fördergebiet: Bildungsregion Nordkreis von Osnabrück Die künftigen WG-Mitglieder freuen sich auf ihre eigene Wohnung, die mitten in Georgsmarienhütte liegt. Foto: Sparkassenstiftung Georgsmarienhütte, wo das Wohnprojekt entsteht, gibt es kein Heim. Für die fünf würde das deshalb bedeuten, dass sie weit ab vom Schuss leben und immer auf einen Fahrer angewiesen wären. „Jonas hat alle seine Freunde in Georgsmarienhütte“, sagt Ute Rolf. Kein Wunder also, dass er nicht weg will. außerdem Träger der gemeinnützigen GmbH beim Museum und Park in Kalkriese, der „Varusschlacht im Osnabrücker Land GmbH“. (AR) Eine Wohnung für die WG hat der Verein jetzt gefunden. Ab Herbst wird sie renoviert, damit jeder in seiner eigenen kleinen Wohnung leben kann. Stiftung der Sparkassen im Landkreis Osnabrück Wittekindstr. 17-19 • 49074 Osnabrück Ansprechpartner: Johannes-Heinrich Rahe (Tel. 0541 / 3243535) und Frank Rotert (Landkreis Osnabrück, Tel. 0541 / 5012066) E-Mail: [email protected], [email protected] Internet: www.sparkassenstiftungen.de Dazu kommen eine Gemeinschaftsküche, Gemeinschaftswohnzimmer und behindertengerechtes Bad. Die Einrichtung des Badezimmers wird von der Stiftung der Sparkassen im Landkreis Osnabrück unterstützt. „Das Projekt hat Stiftungsrat und Vorstand „Mittendrin“ im prallen Leben Die Sparkassen-Stiftung unterstützt eine Behinderten-WG in GMHütte Schon immer haben Jenny, Ramona, Lena, Vanessa und Jonas „Mittendrin“ gelebt. Erst haben ihre Eltern sie in Kindergärten und Schulen in Wohnortnähe geschickt. Jetzt sind sie junge Erwachsene zwischen 19 und 25 Jahren, die von zu Hause ausziehen wollen. Ihre Eltern haben deshalb das Wohnprojekt „Mittendrin – Gemeinsam leben für alle“ gegründet, das ihnen ein selbstbestimmtes Leben ermöglicht. Denn die jungen Menschen haben eine geistige Behinderung und brauchen eine auf ihre Bedürfnisse zugeschnittene Wohnung. 2007 haben die Eltern den Verein „Mittendrin“ gegründet. „Wir haben nichts gegen Wohnheime“, betont Jonas’ Mutter Ute Rolf. Doch in überzeugt“, sagen Johannes-Heinrich Rahe und Frank Rotert, Geschäftsführer der Sparkassenstiftung. 560 karitative, soziale und kulturelle Projekte hat die Stiftung seit ihrer Gründung 1995 mit einem Volumen von 18 Millionen Euro unterstützt. „Die Stiftung ist Ausdruck des öffentlichen Engagements der Sparkassen Bersenbrück, Melle und Osnabrück und ihrer Verantwortung für das Gemeinwohl“, so die Geschäftsführer. Das Förderspektrum ist breit. Bildung und Erziehung ist ein wichtiger Förderschwerpunkt. Aber auch dem Naturschutz, der Völkerverständigung, Kunst und Kultur und vielen anderen Projekten wird unter die Arme gegriffen. Die Stiftung ist sollen angesprochen werden. In den Angeboten der „Gesunden Stunde“ lernen die Kinder Entspannungstechniken wie Yoga, die Ernährungspyramide, gesunde Rezepte oder tolle Bastelideen kennen. Aber auch die Eltern werden angesprochen, entweder bei Aktionen für die Familie oder durch Elternprogramme, in denen ihnen Wissen über eine gesunde Lebensweise vermittelt wird. Spaß haben ohne PC: Das Projekt „Gesunde Stunde“ vermittelt Kindern und ihren Familien, wie es sich mit Bewegung und ohne viele Kalorien lebt. Foto: Privat 1.500 Familien erreichen der Gesundheitsdienst und das Kinderhospital über die Grundschulen, wo einmal im Monat außerdem ein Ansprechpartner aus der Lehrer- oder Elternschaft zur Verfügung steht. Mit dem Projekt soll Übergewicht und Bewegungsmangel bei Kindern entgegengewirkt werden. Projekt „Gesunde Stunde“ Stiftung Stahlwerk: Ohne Glotze, PC und Kalorien Fernsehen, Computer, Süßigkeiten sind tabu. Dafür stehen gemeinsame Unternehmungen auf dem Programm – ob Yoga, Basteln oder Kochen. Mit der „Gesunden Stunde“ wollen der Gesundheitsdienst für Stadt und Landkreis Osnabrück und das Kinderhospital Osnabrück Familien dazu bringen, jeden Tag etwas für ihre Gesundheit zu tun und dabei gleichzeitig mehr Zeit miteinander zu verbringen. Das Pilotprojekt startete 2007 und ist inzwischen in seiner dritten Phase angekommen. Neun Grundschulen in Dissen, Belm, Osnabrück und Georgsmarienhütte machen mit. Vor allem die Erstklässler Die tägliche gesunde Stunde soll außerdem mehr Zeit für die Familie schaffen und das seelische und körperliche Wohlbefinden verbessern. Dass die „Gesunde Stunde“ wirkt, beweist bereits eine wissenschaftliche Studie der Universität Osnabrück. Doch auch in seiner dritten Phase begleiten Wissenschaftler das Projekt weiter. Schließlich soll sich das Bewusstsein für Gesundheit langfristig in den Köpfen von Eltern und Kindern verankern. Nachhaltigkeit zählt auch bei der Stiftung Stahlwerk Georgsmarienhütte, die die „Gesunde Stunde“ unterstützt. Sie will gesellschafts- und bildungspolitisches, kulturelles und soziales Engagement unterstützen und so an einem Förderschwerpunkte: Bildung und Erziehung, Kultur und Kunst, Jugendhilfe, Sport, Naturschutz, Wissenschaft und Forschung, Völkerverständigung, Heimatpflege und Heimatkunde, Wohlfahrtswesen, Altenhilfe und öffentliches Gesundheitswesen im Osnabrücker Land Stiftungskapital: 1.300.000 Euro Fördersumme: 512.000 Euro (durch Zuwendungen der Sparkassen) gelingenden Zusammenleben mitwirken. Gegründet wurde die Stiftung 2006 anlässlich des Jubiläums zum 150-jährigen Bestehen der Georgsmarienhütte. Seitdem hat sie zahlreiche Projekte wie „lOSlesen“ oder den Wettbewerb für Musikvermittlung „YEAH! Young EARopean Award“ gefördert. (AR) Stiftung Stahlwerk Georgsmarienhütte, Neue Hüttenstr. 1 • 49124 GMHütte Ansprechpartner: Dr. Beate-Maria Zimmermann Telefon: 05401 / 394486 Internet: www.stiftung-stahlwerk.de Förderschwerpunkte: werden für bestimmte Zeiträume festgelegt; bis 2012 „Vermeidung der Ausgrenzung junger Menschen und soziale Integration durch gezielte Aktivitäten und Maßnahmen“ Stiftungskapital: 12.000.000 Euro Fördersumme (2011): 2.400.000 Euro 7 Drei Teams wetteifern bei Robo-Activity darum, wer die beste Lösung findet. Über den Sieger entscheiden Eltern, Lehrer und Freunde, die die Vertreter der Süßwarenindustrie spielen. Doch nicht nur technische Bastelei gehört zu dem Projekt, sondern etwa auch Marketing. Bauen allein nützt schließlich nichts. Das Produkt muss auch verkauft werden. Der Kochlöffel war gestern: Bei „Robo-Activity“ lassen Schüler ausgefeilte Technik süße Leckereien herstellen. Foto: VME-Stiftung Sechs Mal im Jahr führt die VME-Stiftung das Projekt an Haupt- und Realschulen durch. Bisher wurden so 550 Schüler erreicht. „Das ist eine sehr intensive Begegnung mit Technik“, sagt Sabine Stöhr, die es besonders wichtig findet, dass so auch die als so technikfern geltenden Mädchen dabei sind. Den Ro- High-Tech für Schokokekse Mit Robo-Activity begeistert die VME-Stiftung Schüler für Technik „Wie bringen wir High-Tech in die Schulen?“ Diese Frage stellte sich die VME-Stiftung vor einigen Jahren. Die Antwort lautet: Robo-Activity. In dem Projekt lernen Schüler ab der neunten Klasse die Robotertechnik kennen. 10 „Die Aufgabe lautet, einen Roboter zu entwickeln, der in der Süßigkeitenindustrie eingesetzt werden kann“, erklärt Sabine Stöhr, Geschäftsführerin der VME-Stiftung. Allerdings müssen die Schüler in der Projektwoche nicht den ganzen Roboter, sondern nur einen Greifarm bauen. Der soll in der Lage sein, Kekse oder Marshmallows in Schokolade zu tauchen und auf einem Teller abzulegen. boter zum Projekt haben Auszubildende der ZF Friedrichshafen AG entwickelt. Zwei von ihnen begleiten jeweils die Projektwoche. Ziel der VME-Stiftung ist mit fast all ihren Projekten, das Interesse an den MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) zu wecken und so Nachwuchs für die technischen Berufe zu gewinnen. Mit rund 100 Schulen und 70 Unternehmen in Stadt und Landkreis Osnabrück, der Grafschaft Bentheim und dem Emsland arbeitet sie zusammen. Aber auch Studierende, die bereits die technische Richtung eingeschlagen haben, werden unterstützt. Für sie gibt es ein Angebot zur Stärkung ihrer Schlüs- lung (nifbe) möchte Familien für eine gesündere und aktivere Lebensweise sensibilisieren. Kinder sollen zum Beispiel angeregt werden, sich mindestens eine Stunde am Tag zu bewegen. „Gewohnheiten prägen sich früh ein und können später nur schwer verändert werden. Deshalb ist es wichtig, bereits in den ersten Jahren die richtigen Reize zu setzen“, sagt die wissenschaftliche Projektbegleiterin Prof. Dr. Renate Zimmer. Ziel des Projekts „Kinderbewegungsstadt“ der Bürgerstiftung ist es, Bewegungsanreize für Kinder in den Alltag einzubauen. Foto: Fotolia, Christian Schwier „Bis zum vorläufigen Projektende 2015 soll sich Osnabrück den Namen Kinderbewegungsstadt verdient haben“, umschreibt Lang die Zielsetzung. Im Laufe der Jahre werden verschiedene Aktionen durchgeführt und Bewegungsanregungen gegeben. „Wir Anreize für aktiveres und gesünderes Leben Bürgerstiftung entwickelt Angebote und vernetzt Initiativen „Wir möchten den gesellschaftlichen Zusammenhalt nachhaltig verbessern“, erklärt Vorsitzender Dr. Klaus Lang den Grundsatz der Bürgerstiftung Osnabrück. Aktionen wie „KidCourage“, Haus der kleinen Forscher oder „Handschlag – Unternehmen sozial engagiert“ haben in den vergangenen Jahren in der Hasestadt große Bedeutung erlangt. Und zum „Europäischen Jahr für aktives Altern und Solidarität zwischen den Generationen“ bietet die Stiftung in diesen Wochen eine Vortragsreihe zu den „Chancen des Alterns“ an. Die „Kinderbewegungsstadt“ von Bürgerstiftung, Universität und dem Niedersächsischen Institut für frühkindliche Bildung und Entwick- wollen selber Sportangebote entwickeln, die Öffentlichkeit für das Thema gewinnen und bereits existierende Initiativen an Kindergärten, Schulen oder in Sportvereinen besser vernetzen“, erklärt der Vorsitzende. Eine vielfältige Bewegungswelt wird zum Beispiel beim Familienfest am 30. Juni auf der Sportanlage der Universität geschaffen. Der Eintritt ist frei. Überdies ist eine Broschüre mit Ideen für den Alltag in Planung: Projektbetreuer entwickeln derzeit ein Konzept für einen Bewegungsparcours, der einmal im Monat etwa in Turnhallen verschiedener Stadtteile aufge- selqualifikationen. Das ist im Berufsleben neben dem technischen Know-how schließlich wichtig. Und auch an die kleinen Techniker hat die Stiftung gedacht: Für Grundschulen gibt es das Projekt „Hebelkiste“. Das Prinzip des Hebels lernen die Kinder an praktischen Beispielen kennen, etwa an der Frage, warum ein Hampelmann eigentlich hampeln kann. (AR) VME-Stiftung Osnabrück-Emsland Bohmter Str. 11 • 49074 Osnabrück Ansprechpartnerin: Sabine Stöhr Telefon: 0541 / 770680 E-Mail: [email protected] Internet: www.vme-stiftung.de Förderschwerpunkte: MINT-Bildung (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) in Schulen, Berufsvorbereitung, Interesse an technischen Fächern wecken, Aus- und Weiterbildung, Lehrerfortbildung, Schlüsselqualifikationen von Studierenden der Ingenieurwissenschaften stärken, Allgemeinbildung Stiftungskapital: 5.000.000 Euro Zur Verfügung für Stiftungsarbeit: 165.000 Euro baut wird. „Wir wollen zeigen, wie zu Hause mit einfachen Mitteln wie Kochlöffeln eine spannende Bewegungslandschaft für Drei- bis Sechsjährige entstehen kann“, so Lang. Auch ein „Bewegungskompass“ wird erstellt, der bestehende Aktionsmöglichkeiten für Kinder in Vereinen, Familienzentren oder auf Spielplätzen und Brachflächen der Stadt auflistet. (HD) Bürgerstiftung Osnabrück Gegründet: 2000 Bierstraße 28 • 49074 Osnabrück Ansprechpartner: Dr. Klaus Lang (Vorsitzender) Telefon 0541 / 323-1000 E-Mail: [email protected] Internet: www.buergerstiftung-os.de Die Bürgerstiftung Osnabrück fördert Projekte und Initiativen in den Bereichen Bildung und Erziehung, Jugendhilfen, Kunst und Kultur, Gesundheitswesen, Völkerverständigung, interkulturelle Beziehungen und Umweltschutz. Stiftungskapital (2011): 720.000 Euro Fördersumme (2011): 68.000 Euro men und Behördengängen hilft. „Die Begleitung für unterstützungsbedürftige Menschen im Schinkel im Netzwerk von ehrenamtlicher Initiative, hauptamtlicher Professionalität und den niedrigschwelligen Angeboten sozialer Einrichtungen ist vorbildlich“, begründet Geschäftsführer Josef Moß den Einsatz der Stiftung bei dem Projekt, das sich an Menschen mit Migrationshintergrund und geringem Einkommen wendet. Ziehen an einem Strang (von rechts): Sozialarbeiterin Maria Lückmann, Josef Moß, Geschäftsführer der CaritasGemeinschaftsstiftung, sowie die ehrenamtlichen CaritasEngagierten Michael Günther und Christel Dahl. Foto: Caritas-Stiftung Sozialarbeiterin Maria Lückmann bietet wöchentlich Einzelberatungen im Gemeindehaus Heilig Kreuz an der Schützenstraße im Schinkel an. Das Angebot ist kostenlos und vertraulich. „Die Probleme sind vielfältig“, sagt Lückmann. Finanzielle Nöte bilden oft den Hintergrund. Der Kontakt zu den Familien wird über Aufsuchende Sozialarbeit für Migranten und Geringverdiener Caritas-Stiftung fördert Beratungen und Hausbesuche von Engagierten im Schinkel Die Caritas-Gemeinschaftsstiftung unterstützt soziale und kulturelle Zwecke der Caritas im Bistum Osnabrück. Zur Förderung des Ehrenamtes etwa verleiht die Stiftung jährlich den „Sonnenschein-Preis“. 2012 steht der Preis unter dem Caritas-Jahresmotto „Armut macht krank“. Ausgezeichnet werden karitativ Tätige, die sich für die Gesundheit Benachteiligter einsetzen. Die Ehrung ist am 23. September. Im Jahr 2010 ist das Projekt Soziale Beratung im Stadtteil Schinkel gestartet, das bei schulischen, Erziehungs-, Partnerschafts- oder Wohnungsproble- die Kita Heilig Kreuz, Schulen, das Pfarrbüro oder im Austausch mit anderen Einrichtungen des Stadtteils hergestellt. Überdies findet einmal im Monat ein Elterncafé in der Kita statt. Und das Beratungsprojekt ist weiter entwickelt worden: Seit 2011 gibt es in Kooperation mit der Kita Gruppenangebote für Frauen. Für das Frauenprojekt wurde in den ehemaligen Räumen der Straffälligenhilfe an der Parkstraße 19 Raum geschaffen. Im Frauentreffpunkt steht Projektleiterin Simone Entrup den Hilfe suchenden Frauen beratend und betreuend zur Seite, vermittelt sie an andere Einrichtungen, koordiniert verschiedene Kreativ-, Kursund Gruppenangebote und kümmert sich um die Präventions- und Öffentlichkeitsarbeit. Ein besonderer Fokus des FRIDA-Projektes liegt auf der Unterstützung schwangerer Frauen und Frauen mit Kindern, die aufgrund ihres Konsums Hilfe benötigen. Als Teilprojekt wird deshalb das Mütter- Mit FRIDA aus der Abhängigkeit Diakoniestiftung Osnabrück hilft Menschen in Notlagen Für Frauen, die abhängig von Alkohol, Medikamenten und Drogen jeglicher Art sind und solche, die ihre Sucht überwunden haben, aber noch Unterstützung wünschen, gibt es eine Anlaufstelle: FRIDA. „Der Name des im Januar 2010 gestarteten Projekts steht einerseits für ,Frauen in der Abhängigkeit‘. Andererseits haben wir mit der mexikanischen Malerin Frida Kahlo eine prominente Patronin, die für das Lebensschicksal vieler Mädchen und Frauen steht, die wir betreuen“, sagt Hinrich Haake, Geschäftsführer Caritas-Gemeinschaftsstiftung Osnabrück Gegründet: 2004 Knappsbrink 58 • 49080 Osnabrück, Ansprechpartner: Josef Moß (Geschäftsführer) Telefon 0541 / 34978165 E-Mail: [email protected] Internet: www.mit-menschlichkeit-stiften.de Das Engagement der Stiftung erstreckt sich über die Bereiche Migration, Kinder- und Jugendhilfe, Behindertenhilfe und Psychiatrie, Beratungsdienste und Projekte für Menschen in besonderen Lebenslagen, Wohnungslosenhilfe, Suchtprävention und Rehabilitation sowie Altenhilfe. Stiftungskapital (2011): 1.400.000 Euro Fördersumme (2011): 92.000 Euro Mit sechs Wochenstunden Beratungsarbeit hat Lückmann bisher rund 100 Personen erreicht. Genügt der Erstkontakt nicht, machen Lückmann und ehrenamtliche Caritas-Mitarbeiter Hausbesuche. „Wir leisten aufsuchende Sozialarbeit und helfen persönlich oder des Diakonischen Werks in Stadt und Landkreis Osnabrück und Kuratoriumsmitglied der im Dezember 2008 gegründeten Diakoniestiftung Osnabrück. Im Frauentreffpunkt FRIDA trifft sich eine Gruppe abstinent lebender und abstinenzorientierter Frauen regelmäßig zum Erfahrungsaustausch. Foto: Elvira Parton vermitteln Hilfe“, erklärt der Ehrenamtliche Michael Günther. In ausführlichen und einfühlsamen Gesprächen wird gemeinsam nach Lösungen gesucht. „Die Besuche sind ein guter zweiter Schritt nach der allgemeinen Beratung“, sagt Sozialpädagogin Lückmann. (HD) Sozialberatung im Schinkel: Termine nach Vereinbarung unter Tel. 0541/341-429 Unterstützungs-Training „MUT“ angeboten. „Im Kurs bekommen die Frauen alltagspraktische Hilfen. Sie sollen lernen, ihr Erziehungsverhalten vor dem Hintergrund ihrer eigenen Lebensgeschichte besser zu verstehen und die Entwicklung ihres Kindes besser kennenzulernen“, so Entrup, die für die substituierten Frauen immer dienstags in der Ambulanz an der Hermannstraße anzutreffen ist. Das auf drei Jahre angelegte Projekt FRIDA wird von der Diakoniestiftung jährlich mit 5.000 Euro geför- dert. „Neben der Aktion Mensch, die zurzeit einen Großteil der Kosten stemmt, speist sich diese Förderung aus dem der Diakoniestiftung zur Verfügung gestellten Erbe der ehemaligen Leiterin der Suchtberatungsstelle, Christel Arndt. „Ihr war es eine Herzensangelegenheit, über den Tod hinaus suchtabhängigen Frauen zu helfen“, so Geschäftsführer Haake. (JK) Diakoniestiftung Osnabrück Turmstraße 10-12 • 49074 Osnabrück Ansprechpartner: Hinrich Haake Telefon: 0541 / 94049454 E-Mail: [email protected] Internet: www.dw-osl.de Projektschwerpunkte: Menschen in besonders schwierigen Notlagen; Menschen, die abseits der Gesellschaft leben Stiftungskapital: 374.000 Euro Fördersumme (2011): 5.000 Euro 11 Im Büro für Leichte Sprache sind diejenigen die Experten, die selbst Probleme mit dem Lesen und Schreiben haben. Foto: Detlef Heese formation pro Satz und viele Piktogramme, die das Geschriebene verständlicher machen, zählt Thorsten Lotze auf. „Sprache kann für Menschen mit Behinderungen eine Barriere sein“, erklärt er. Doch nicht nur sie haben Probleme mit langen Sätzen und Wörtern. ter Sprache“. „Das ist gelebte Inklusion“, freut sich Lotze über das Zusammenwirken von Studenten und Menschen mit Behinderung. (AR) Auch Senioren, Migranten oder funktionale Analphabeten tun sich mit dem Lesen komplizierter Formulierungen schwer und können vom Büro für Leichte Sprache profitieren. „In Deutschland gibt es siebeneinhalb Millionen funktionale Analphabeten“, sagt Lotze. Sie können „ein wenig lesen und schreiben“. Zu den Kunden des Büros zählen deshalb nicht nur die Werkstätten. Auch politische Parteien etwa haben dort bereits ihre Programme in Leichte Sprache Förderstiftung Heilpädagogische Hilfe Osnabrück Industriestraße 7 • 49082 Osnabrück Ansprechpartner: Antonius Fahnemann (Vorstandsvorsitzender), Georg Hein (stellvertretender Vorsitzender), Heiner Böckmann (Geschäftsführer) Telefon: 0541 / 9991-213 E-Mail: [email protected] Internet: www.stiftung-hho.de Experten sprechen hier verständlich Förderstiftung der HHO unterstützt das Büro für Leichte Sprache Experten haben oft die Angewohnheit, sich kompliziert auszudrücken. Im Büro für Leichte Sprache ist das umgekehrt. Da gelten diejenigen als Experten, die sich mit dem Verstehen von Texten schwer tun. Die Mitarbeiter dort sind neben Büroleiter Thorsten Lotze acht Menschen mit Behinderungen, die schwer lesbare Wortakrobatik in Leichte Sprache übersetzen. Verträge und Internetseiten für die Osnabrücker Werkstätten etwa werden in dem Büro übersetzt. Wie jede andere Sprache, hat auch die Leichte Sprache Regeln. Kurze Sätze, kurze Wörter, nur eine In- 12 übersetzen lassen. 2010 wurde mit dem Aufbau des Büros in den Osnabrücker Werkstätten begonnen, die Förderstiftung unterstützte das Projekt zunächst mit 5.000 Euro. Im letzten Jahr gab die Stiftung nochmals 20.000 Euro. Mit dem Geld konnten zum Beispiel die Arbeitsplätze der Mitarbeiter mit Behinderung ausgestattet und Fortbildungen finanziert werden. Seit 2011 ist das Büro für Leichte Sprache an der Hochschule Osnabrück untergebracht. So können sich auch Studenten über Projekte in die Arbeit einbringen. Derzeit entwickeln etwa vier Studierende einen Stadt- und Kulturführer für Osnabrück in „Leich- Wunden erschütterter Kinderseelen zu heilen, ist die 2010 gestartete „Traumahilfe Mekong“. „Nach einer Phase der Stabilisierung der Opfer in einem von uns unterstützten Schutzzentrum in Thailand, Kambodscha, Burma oder Indonesien, setzen wir auf die Anwendung neuer und bewährter Therapiekonzepte“, sagt Karin Lammers, die in der Stifterbetreuung tätig ist. Nach nur wenigen Behandlungen im Rahmen des Projektes „Traumahilfe Mekong“ konnte die kleine Chanthy angstfrei und ohne ihre Mutter spielen. Foto: terre des hommes Häufig wird hierbei die Therapiemethode EMDR („Eye Movement Desensitization and Reprocessing“) eingesetzt. Diese basiert auf der Beobachtung, dass sich psychische Belastungen durch bilaterale Stimulation verringern. Mit Unterstützung spezieller The- Traumahilfe heilt Wunden der Seele Gemeinschaftsstiftung terre des hommes hilft Kindern in Not Kinderrechte zu stärken ist das Ziel der Hilfsorganisation terre des hommes. Der Verein mit Sitz in Osnabrück hilft Straßenkindern, kümmert sich um die Opfer von Krieg, Gewalt und Naturkatastrophen und setzt sich für den Schutz diskriminierter Bevölkerungsgruppen ein – in Deutschland und weltweit. Um die Finanzierung seiner Hilfsprojekte langfristig abzusichern, wurde 1998 die „Gemeinschaftsstiftung terre des hommes – Hilfe für Kinder in Not“, als zivilrechtlich unselbstständige, aber steuerlich selbstständige Stiftung ins Leben gerufen. Eines von 30 Traumahilfe-Projekten, in denen sich das Hilfswerk engagiert, um in den Krisengebieten der Welt die Förderschwerpunkte: Projekte für Menschen mit Behinderungen und ihre selbstbestimmte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben; insbesondere Maßnahmen, die die Lebens- und Arbeitsbedingungen behinderter Menschen nachhaltig verbessern Stiftungskapital (2011): 530.000 Euro Fördersumme (2011): 30.000 Euro rapeuten werden traumatische Erlebnisse solange erneut durchlebt, bis die gefühlte Erinnerung nicht mehr belastend ist. Um im Mekong-Projekt über einen Zeitraum von drei Jahren 6.000 traumatisierte Kinder und Frauen und 1.000 Männer zu behandeln, wurden 2011 gemeinsam mit der Organisation Trauma Aid 30 lokale Psychologen und Therapeuten zu Traumaspezialisten fortgebildet. „Wir haben das Ziel, die EMDR-Methode dauerhaft im Lehrplan der Hochschulen zu verankern und ein verlässliches, länderübergreifendes Netzwerk aufzubauen“, sagt Lammers. Um zu veranschaulichen, welche Ängste Millionen von sexuellem Missbrauch betroffene Kinder weltweit durchleben, hat die Gemeinschaftsstiftung die Geschichte der sechsjährigen Chanthy aus Kambodscha in einer Reportage festgehalten. Der Film wird auf Wunsch zugeschickt und ist auch auf der Internetseite der Stiftung zu finden. „Wie in diesem Fall geglückt, möchten wir die Opfer durch unseren Stiftungsfonds ,Hilfe für traumatisierte Kinder‘ in vielen kleinen Schritten dauerhaft ins Leben zurückführen“, berichtet Lammers. (JK) Gemeinschaftsstiftung terre des hommes – Hilfe für Kinder in Not Ruppenkampstraße 11a • 49084 Osnabrück Ansprechpartner: Karin Lammers (Referentin Stifterbetreuung) Telefon: 0541 / 7101193 E-Mail: [email protected] Internet: www.tdh-stiftung.de Projektschwerpunkte: Hilfe für Kinder in Not Stiftungskapital: 14.412.670 Euro Fördersumme (2011): 189.558 Euro und Karl-Heinz Brünger, Präsident a. D. der Handwerkskammer Osnabrück Emsland. „Die Novellierung der Handwerksordnung im Jahr 2004 und die Sorge um einen damit verbundenen Qualitätsverlust handwerklicher Arbeit waren der Anlass für diesen Schritt. War zuvor für 94 Handwerksberufe ein Meisterbrief erforderlich, wurde dies per Gesetz plötzlich auf 41 reduziert“, erinnert sich der Geschäftsführer der Stiftung Dr. Heinz-Gert Schlenkermann. Bei der Förderpreisverleihung 2010 wurden Dominik Harmeyer, Henrik Hawighorst und Elena Suhno vom Vorsitzenden Hans Georg Hune (dritter von links) mit einer Urkunde ausgezeichnet. Foto: HuB-Begabtenstiftung Seit der Gründung hat sich der Bedarf gewandelt: Heute sind es vor allem Folgen des demografischen Wandels, welche das Kuratorium der HuB-Begabtenstiftung darin bestärken, weiter in die Sicherung von Fachkräften der Branche zu investieren. Neben den regionalen Handwerksorganisationen und ihren Tochterunternehmen wird die Stiftung getragen von Stärkung des Wirtschaftsstandorts HuB-Begabtenstiftung des Handwerks fördert junge Talente Die Stärkung des Osnabrücker Handwerks, seiner Mitarbeiter und der Wirtschaftskraft der Region sind Ziele der HuB-Begabten-Stiftung des Osnabrücker Handwerks. Die 2003 gegründete Stiftung unterstützt talentierte Lehrlinge, Gesellen und Meister beim Erwerb von Schlüsselqualifikationen, um sie beruflich und persönlich weiterzubringen. Gegründet wurde die Stiftung durch den heutigen Vorsitzenden Hans Georg Hune, Ehrenkreishandwerksmeister der Kreishandwerkerschaft Osnabrück, Persönlichkeiten der Osnabrücker Handwerkswirtschaft und dem Handwerk nahestehenden Einrichtungen. Bereits zum zweiten Mal erhält die Bläserphilharmonie Osnabrück eine Finanzspritze. Im November 2011 war sie mit dem Programm „… made in America“ aufgetreten. Anlass war damals die Gründung des Orchesters und das 25. Dienstjubiläum von Allan Ware, einem Dozenten der Musik- und Kunstschule. Jetzt plant die Gruppe ein Sommerkonzert anlässlich des 80. Geburtstages von John Williams. Der Musiker ist bekannt geworden für seine Kompositionen von Weil Musik so wichtig ist Kulturstiftung „Jeanne d`Art“ will anspruchsvolle Projekte fördern Wer sie hört, versteht sie sofort: Es sei großartig zu sehen, wie mit Unterstützung der Stiftung anspruchsvolle Projekte umgesetzt werden können. So schwärmen Susanne Schepers und Andreas Stahmeyer von ihrer Arbeit für die Kulturstiftung „Jeanne d`Art“. Ihr Ziel ist es, Kunst und Kultur zu fördern. Das gilt vor allem für die Musik. Der Grund liegt bei der Namensgeberin der Stiftung. Jeannette L., eine Freundin der Initiatoren, kam bei der Tsunami-Katastrophe in Thailand im Dezember 2004 ums Leben. Die 30-Jährige liebte die Musik. Diese Liebe haben Susanne Schepers, Meike Steyer, HuB-Begabten-Stiftung des Osnabrücker Handwerks Bramscher Str. 134-136 • 49088 Osnabrück Hans Georg Hune (Vorsitzender), Dr. Heinz-Gert Schlenkermann (Geschäftsführer) Ansprechpartnerin: Renate Beineke Telefon: 0541 / 6929101 E-Mail: [email protected] Internet: www.hub-stiftung.de Stiftungskapital: 110.000 Euro Fördersumme (2011): 11.750 Euro Auch mit Unterstützung vieler großzügiger Spenden konnten bisher 33 Männer und 14 Frauen verschiedener Handwerksberufe gefördert werden. In den meisten Fällen wurden die Gelder für die Schlüsselqualifikation im Handwerk, der Meisterausbildung, eingesetzt. „Ebenso gut ist aber denkbar, dass wir ein anschließendes Studium bezuschussen“, sagt Re- Kerstin Pollmann und Andreas Stahmeyer zum Anlass genommen, eine Stiftung zu gründen, die inzwischen auch von anderen Personen unterstützt wird. „Sie fördert Künstler und Projekte, für die Musik ähnlich wichtig ist, wie für Jeannette“, sagt Schepers. Dirigent Jens Schröer gratuliert am Ende eines Konzertes der Flötistin Christina Bockrath zu ihrer Leistung. Foto: Privat nate Beineke, Ansprechpartnerin in der Stiftung. Um ein Stipendium der HuB-Begabtenstiftung können sich junge Menschen, die in einem Handwerksbetrieb in der Region Osnabrück arbeiten, an zwei Terminen im Jahr bewerben. Dem Kuratorium sind bei der Auswahl der Kandidaten drei wichtige Kriterien sehr wichtig: „Begabung, charakterliche Stärke und die soziale Notwendigkeit“, so Beineke. (JK) Filmen wie Star Wars, Indiana Jones und Superman. Solche und weitere Stücke wird die Bläserphilharmonie aufführen. „Wir unterstützen den Kauf von Noten, die Ausleihe von Instrumenten“, erläutert Stahmeyer. Reisekosten oder Stipendien finanziert die Stiftung jedoch nicht. Die Stilrichtung der eingereichten Projekte ist ebenso egal wie das Land. Ob Chormusik oder Musiktheater – wer unterstützt werden möchte, kann Kontakt zur Stiftung aufnehmen. Das gilt auch für Menschen aus Hamburg, Lüneburg oder Istanbul, wo die Kulturstiftung bereits Projekte gefördert hat. Wer sich von der Arbeit der Stiftung „Jeanne d´Art“ überzeugen möchte, kann das beim nächsten Konzert der Bläserphilharmonie tun. Sie präsentieren am Sonntag, 8. Juli, im Theater Osnabrück ihr Programm zu Ehren von John Williams. (MLB) Jeanne d‘Art – eine Kulturstiftung für Jeannette Postfach 2563 • 49015 Osnabrück Ansprechpartnerinnen: Susanne Schepers, Meike Steyer Telefon: 0541 / 7607737 Fax: 0541 / 7607735 E-Mail: [email protected] Internet: www.jeannedart-stiftung.de Projektschwerpunkte: Die Stiftung unterstützt junge Künstler bei der Realisierung anspruchsvoller Musikprojekte. Sie sollen sich durch die Förderung ganz auf das Wesentliche – die Musik – konzentrieren können. Stiftungskapital (2011): 130.000 Euro Fördersumme (2011): 12.000 Euro (aus Zinsen und Spenden) 13 schaftern ausgebildet. Auch das gehört zum Projekt. Bisher gab es vier über den Landkreis verstreute Akademien, auf denen Fünft- und Sechstklässler zu Botschaftern ausgebildet wurden. Sie haben den Auftrag, das Thema Klimaschutz und Auswirkungen der Klimaverschmutzung bekannt zu machen. In der Schule, beim Bürgermeister und „überall, wo eine Bühne ist“, halten sie Vorträge, erklärt Wolfgang Marks, stellvertretender Geschäftsführer der Naturschutzstiftung. 10.000 Bäume haben Kinder in den vergangenen zwei Jahren in Stadt und Landkreis Osnabrück gepflanzt. Foto: Landkreis Osnabrück Während der zweitägigen Akademie pflanzen die rund 80 angehenden Klimabotschafter Bäume. Doch nicht nur sie haben mitgeholfen, sondern ganze Schulklassen. In Belm, Osnabrück, Melle, Natrup- Bäume pflanzen für den Klimaschutz Naturschutzstiftung des Landkreises Osnabrück initiert und fördert Projekte Eine Billion Bäume will die Initiative Plant-for-thePlanet auf der ganzen Welt pflanzen. Schüler aus der Stadt und dem Landkreis Osnabrück haben dabei in den vergangenen zwei Jahren kräftig mitgeholfen. 10.000 junge Bäume gibt es inzwischen allein dank ihrer Hilfe. 14 Dahinter steckt die Naturschutzstiftung des Landkreises Osnabrück, die vor Ort Ansprechpartner für die große Baumpflanzaktion ist. Sie hat das Projekt „Bäume für den Klimaschutz“ vor zwei Jahren auf der Landesgartenschau in Bad Essen ins Leben gerufen. Damals wurden auch die ersten Schüler zu Klimabot- Die integrative Hip-Hop-Gruppe der Patsy & Michael Hull Foundation in Aktion. Foto: Privat Hagen, Bissendorf und Fürstenau sind so neue Waldflächen entstanden. Förderschwerpunkte: Förderung des Naturschutzes auf breiter Basis, Kooperation mit Umweltbildungsstätten zur Verbesserung von Umweltbewusstsein und Umweltvorsorge, gezielte Projektarbeit Stiftungskapital: 3.500.000 Euro Fördersumme: 120.000 Euro Ziel der Stiftung ist der Erhalt der heimischen Kulturlandschaft. Dazu gehören auch der Schutz bedrohter Tier- und Pflanzenarten wie etwa beim Gelege- und So haben Menschen mit und ohne Behinderungen 2009 das Musical „On the telly“ aufgeführt. Aus diesem Team ist eine integrative Hip-Hop-Gruppe hervorgegangen. vor. „Die Teilnehmer werden sich als Sportler dem Wettbewerb stellen“, betont Krogull. Dem Gewinner winkt die Qualifikation für den ersten „World Cup“ in Bochum Anfang Oktober. „Zahlreiche Darsteller wollten nach Beendigung des Musicals weiterarbeiten“, erinnert sich Hull an die Gründungszeit vor zwei Jahren. Die Teilnehmer im Alter zwischen elf und 60 Jahren trainieren jeden Freitagnachmittag in den Räumen der Tanzschule Hull. Und das Projekt wirkt noch in eine andere Richtung: Patsy Hull und der ebenfalls engagierte Axel Kreutzer, Leiter der Bersenbrücker Paul-Moor-Schule, sind vom Bundeskongress der Fach- und Seminarleiter eingeladen worden, im September einen Workshop zum Thema „Tanz und Inklusion“ durchzuführen und mit der Hip-Hop-Gruppe aufzutreten. (HD) Der Spaß an der Bewegung steht im Vordergrund. Doch der Kurs soll auch gesellschaftlich etwas bewegen. „Viele Gehandicapte sind glücklich, überhaupt in die Tanzschule zu gehen. Das war für sie lange Patsy & Michael Hull Foundation bereitet eine integrative Hip-Hop-Gruppe auf die Deutschen Meisterschaften vor Aus nahe liegenden Gründen greifen die Geschwister Patsy und Michael Hull, mehrfache Tanzweltmeister, bei vielen integrativen und inklusiven Projekten auf den Tanz als unterschiedliche Begabungen verbindendes Medium zurück. „Durch Tanz und Musik verschwimmen die Grenzen“, meint Patsy Hull. Naturschutzstiftung des Landkreises Osnabrück Am Schölerberg 1 • 49082 Osnabrück Ansprechpartner: Wolfgang Marks Telefon: 0541 / 5014022 E-Mail: [email protected] Internet: www.landkreis-osnabrueck.de Die Naturschutzstiftung initiiert selbst und fördert Projekte. Seit ihrer Gründung 1991 hat sie die verschiedensten Initiativen unterstützt. Mit ihrer Hilfe wurden Flusslandschaften revitalisiert, Feuchtbiotope angelegt, Obstbäume gepflanzt und Schulhöfe- und gärten gestaltet. Der Tanz lässt Grenzen verschwimmen Die Patsy & Michael Hull Foundation fördert kulturelle, sportliche und künstlerische Aktivitäten. Der Verein arbeitet mit öffentlichen und gemeinnützigen Einrichtungen zusammen und ist auf Spendengelder angewiesen. Kükenschutzprojekt in Neuenkirchen, wo Landwirte seit Jahren Grünflächen schonend bewirtschaftet werden, um den Lebensraum der Wiesenvogelarten Kiebitz, Uferschnepfe und Brachvogel zu erhalten. (AR) nicht vorstellbar“, sagt Harry Krogull, Geschäftsführer der Hull Dance & Events GmbH, und ergänzt: „Wir schließen niemanden aus.“ In dem Kurs werden einzelne Hip-Hop-Elemente zu einer Choreografie zusammengebaut, die dann zu Musik aufgeführt wird. Den Tänzern werden viele Freiheiten für eigene Ideen eingeräumt. „Wir arbeiten nicht nach Lehrbüchern“, erklärt Krogull. Zugleich haben die Tänzer sportliche Ziele: Sie bereiten sich derzeit auf die zweite integrative Deutsche Hip-Hop-Meisterschaft im September in Lübbecke Patsy & Michael Hull Foundation e.V. Gegründet: 2003 Hasestraße 6/7 • 49074 Osnabrück Ansprechpartner: Harry Krogull (Geschäftsführer Hull Dance & Events GmbH) Telefon: 0541 / 33150-0 E-Mail: [email protected] Internet: www.pm-foundation.de Schulstiftung im Bistum Osnabrück, die die Schule trägt. Drei Begriffe prägen ihre Arbeit: Bildung, Freiheit, Verantwortung. In diesem Sinne werden die Kinder in allen Fächern gemeinsam unterrichtet. Nur den Religionsunterricht verbringen sie getrennt. Hier lernen sie von Simone Vogelsang (christliche Religion), Annett Abdel-Rahman (Lehrerin u.a. für den islamischen Religionsunterricht) und Sebastian Hobrack (jüdischer Religionslehrer). Im Schulalltag wird Das Kollegium der Drei-Religionen-Grundschule (von links): allen drei Religionen Rechnung getragen. Birgit Jöring (Schulleiterin), Simone Vogelsang, Annett Abdel-Rahman (Lehrerin u.a. für den islamischen Religions- „Wir haben einen interreligiösen Schulkalender“, unterricht) und Sebastian Hobrack (jüdischer Religionsleh- erläutert die Schulrätin Claudia Sturm von der Schulrer). Foto: Hermann Haarmann stiftung. So werde dafür Sorge getragen, dass beispielsweise Schulfeste nicht in die unterschiedlichen Das Miteinander auf der Schulbank Die Drei-Religionen-Grundschule nimmt im Sommer ihre Arbeit auf Schwungvoll schmiegen sie sich aneinander, sie berühren sich sogar, und sie werden von der grünen Natur umrahmt: Ein orangefarbenes Kreuz, eine blaue Menora (ein siebenarmiger Leuchter) und eine rote Mondsichel sind auf dem Logo der Drei-Religionen-Grundschule zu sehen. Sie öffnet nach den Sommerferien ihre Pforten und soll das Miteinander unterschiedlich gläubiger Menschen fördern – den Christen, den Juden und den Muslimen, die durch die Symbole widergespiegelt werden. „Es ist die erste Grundschule dieser Art in Deutschland“, sagt Georg Schomaker. Er ist der Direktor der Fastenzeiten oder auf hohe Feiertage der Religionen gelegt werden. Die Schule startet in der ehemaligen Johannisschule, Süsterstraße 8, unter der Leitung von Birgit Jöring mit 18 Kindern, darunter neun katholische und fünf muslimische. Da immer mehr Kinder muslimischen Glaubens im Einzugsbereich der damaligen Schule lebten, erarbeitete die Schulstiftung das Konzept für die Drei-Religionen-Grundschule. Ziel ist es, einem guten Miteinander Rechnung zu tragen. Wenn die Probleme schwerwiegender sind oder die Kompetenzen der beiden Lotsinnen übersteigen, wird professionelle Hilfe vermittelt, etwa bei Pflegebedürftigkeit oder drohender Privatinsolvenz. Familienlotsen leisten Hilfe zur Selbsthilfe Stiftung Dissen fördert kirchliches und gemeinnütziges Engagement Die Stiftung Dissen fördert neben der Arbeit der evangelischen Kirchengemeinde St. Mauritius in Dissen viele bürgerschaftliche Projekte. „Wir übernehmen für das Zusammenleben in Dissen Verantwortung. Die Stiftung hilft angesichts leerer Kassen und zunehmender sozialer Kälte“, heißt es in ihrem Flyer. „Wir sind für Menschen jeden Alters, aller Nationalitäten und Glaubensrichtungen tätig“, ergänzt Vorsitzender Erik Neumann. Ein gutes Beispiel für diesen Leitsatz ist das Generationennetzwerk, das Hilfe für ältere Menschen und Familien vermittelt. Wie groß das Bedürfnis nach einer solchen Schule ist, zeigt sich deutlich: Im Sommer 2013 werden bereits zwei Schulklassen an den Start gehen. (MLB) Schulstiftung im Bistum Osnabrück Domhof 2 • 49074 Osnabrück Georg Schomaker (Stiftungsdirektor) Telefon: 0541 / 318-189 Fax: 0541 / 318-188 E-Mail: [email protected] Internet: www.schulstiftung.org Projektschwerpunkte: Die Schulstiftung ist Trägerin der Schulen im Bistum Osnabrück. Das sind derzeit 11 Schulen in Niedersachsen und 6 Schulen in Bremen mit mehr als 11.600 Schülern sowie rund 1.000 Lehrerinnen, Lehrern und Angestellten. Ziel ist es, Kindern eine christliche Lebensgestaltung und Werteverantwortung auf der Grundlage des katholischen Glaubens zu vermitteln. Die Arbeit der Schulstiftung prägen drei Begriffe: Bildung, Freiheit, Verantwortung. Stiftungskapital (2011): 5.046.000 Euro Fördersumme (2011): 300.000 Euro Auch darum wirken die Eltern in Gremien an der Schule mit, beispielsweise als Klassenelternsprecher, bei Fachkonferenzen und an Projekttagen. Ein Beirat Auch die Familienlotsen stehen für diesen Anspruch. Sie unterstützen im Auftrag der Stiftung Familien und Ältere in unterschiedlichen Problemlagen. „Wir werden in Zusammenarbeit mit Institutionen wie Pflegeeinrichtungen oder Jugendamt niederschwellig tätig, helfen beim Ausfüllen von Anträgen, bei Familienkonflikten, der Haushaltsplanung oder der Wohnungssuche“, erklärt Stephanie Winkel-Burkat. Letztlich gehe es in vielen Fällen darum, eine Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten. Läuft es in einer Familie nicht rund, sind meistens die Kinder die Leidtragenden. Hier helfen die Familienlotsinnen: Sabine Vinke und Petra Meyer. Foto: Stefanie Adomeit unterstützt die Schule, zudem wird ihre Arbeit wissenschaftlich begleitet. Sozialpädagogin Petra Meyer und die gelernte Krankenschwester Sabine Vinke suchen die Betroffenen zu Hause auf, hören zu, geben Tipps und unterstützen vor Ort – zeitnah, vertraulich und kostenlos. „Wir sehen die ganze Familie und führen mit allen Mitgliedern Gespräche“, sagt Projektleiterin WinkelBurkat. Das Angebot gibt es seit 2010. Und es werde inzwischen gut genutzt. Aktuell begleiten die Familienlotsen zehn Fälle. Mit einigen haben sie täglich zu tun, bei anderen sind nur zwei, drei Telefonate nötig. Auch an die Nachsorge wird gedacht. Die Helferin- nen sind etwa 55 Stunden im Monat für die Dissener im Einsatz. Der Kontakt kommt zum Beispiel über Kindergarten-Sprechstunden oder das Generationennetzwerk zustande. Überdies tauschen sich die Familienlotsinnen mit Dissener Ärzten, Schulen und Kitas aus und sind gut mit weiteren sozialen Einrichtungen vernetzt. (HD) Familienlotsen: Hilfesuchende nehmen Kontakt auf über das Generationennetzwerk, Tel. 05421/934511. Stiftung Dissen Gegründet: 2003 Große Straße 12 • 49201 Dissen Ansprechpartner: Elke Hollmann (Sekretariat) Telefon: 05421 / 5577 E-Mail: [email protected] Internet: www.stiftung-dissen.de Förderung der Arbeit der Kirchengemeinde St. Mauritius Dissen, Familienlotsen, Generationennetzwerk, FSJ-Absolventen in Schulen und Jugendarbeit, Förderung eines Diakons für Kinder-, Jugend- und Gemeinwesenarbeit zusammen mit weiteren Unterstützern. Stiftungskapital (2011): 390.000 Euro Fördersumme (2011): 30.000 Euro 15 die gemeinnützige Stiftung bürgerlichen Rechts ins Leben. Unterstützt durch einen Freundeskreis von zirka 170 Personen und eine 15-köpfige Aktivgruppe, hat die ausschließlich ehrenamtlich arbeitende Stiftung seitdem bundesweit Vorhaben gefördert und viele regionale Eigenprojekte zur Erhaltung und Optimierung der Natur- und Kulturlandschaft umgesetzt. „Ran an die Spaten!“ hieß es für viele Schüler bereits bei drei Pflanzaktionen im Klimawald Melle. Foto: Melanie Schnieders Ein aktuelles Eigenprojekt macht die dreifache Zielsetzung der SON deutlich: Im „Klimawald Melle“, im Stadtteil Oberholsten, sollen durch die 2009 begonnene Umwandlung einer drei Hektar großen Ackerfläche in einen Naturschutzwald in Zukunft elf Tonnen Kohlendioxid pro Jahr gebunden werden. Über dieses langfristige Ziel hinaus bietet die artenreiche Aufforstung mit heimischen Laubgehölzen verschie- Klimaschutz, Naturschutz, Umweltbildung Die Stiftung für Ornithologie und Naturschutz Melle agiert im Dreiklang Drei Rauchschwalben aus der Feder des renommierten Naturillustrators Christoph Schmidt bilden das Logo der Stiftung für Ornithologie und Naturschutz (SON) mit Sitz in Melle. „Diese Art steht für das friedvolle Miteinander zwischen Mensch und Vogel und erfreut sich auch als Frühlingsbote großer Beliebtheit“, begründet Vorstandsmitglied Volker Tiemeyer die Wahl. Gemeinsam mit den beiden dem Naturschutz ebenfalls seit Jahren eng verbundenen Wegbestreitern, Dr. Falko Drews und Dr. Dirk Hohnsträter, rief er 2001 16 denen Tier- und Pflanzenarten neuen Lebens- und Entwicklungsraum, indem gleich mehrere Naturschutzaspekte berücksichtigt werden. Durch die Beteiligung der Bürger (etwa durch Pflanzaktionen, Baumpatenschaften oder Öffentlichkeitsarbeit), leistet die SON zudem einen Beitrag zur Umweltbildung. „Das Bewegen in der Gruppe ist ein entscheidender Baustein unserer Angebote. Da zirka 60 Prozent der Kurskosten durch Zuschüsse finanziert werden, können wir der großen Nachfrage, vor allem nach Intensivseminaren, nur teilweise nachkommen“, sagt Franz-Josef Hülsmann. Gemeinsam mit Friedbert Schulze und Bernward Teuwsen veranlasste die Vision einer systembegleitenden, externen beruflichen Bildung den inzwischen pensionierten Berufsschullehrer 1987 zur Gründung der Stiftung Oase. „Schatzsuche statt Fehlerfahndung“ Die Stiftung Oase stärkt junge Menschen in der Berufsbildung Das Beste, was in jedem Menschen steckt, hervorlocken und fördern – das ist das Leitbild der Stiftung Oase, die sich in der beruflichen Bildung für die Zukunft junger Menschen engagiert. Mit den Zielen persönliche und soziale Kompetenzen, oftmals sozial benachteiligter Jugendlicher, zu stärken und ihnen Orientierung bei der Lebensgestaltung zu geben, bietet die Stiftung weitgehend erlebnispädagogisch ausgerichtete Intensivseminare mit Übernachtung an. Zudem werden in individueller Absprache mit Ausbildungsbetrieben so genannte Stiftung für Ornithologie und Naturschutz (SON) Mühlenstraße 47 • 49324 Melle Ansprechpartner: Volker Tiemeyer Telefon: 05422 / 9289328 E-Mail: [email protected] Internet: www.son-net.de Projektschwerpunkte: Naturschutz, Ornithologie, Klimaschutz, Umweltbildung Stiftungskapital: 30.000 Euro Fördersumme (2011): 4.000 Euro „Das Projekt soll ein Stück Klimaschutz vor Ort mit Signalwirkung und Modellcharakter sein. Erste Anfragen aus Trier und Bremen zeugen von überregionalem Interesse“, so Tiemeyer. „Da die stiftungseigenen Erträge für die Finanzierung größerer Projekte FIT-Seminare durchgeführt, in denen Fachkompetenzen vermittelt und die soziale Intelligenz gefördert werden soll. Bei dieser vertrauensbildenden Übung müssen sich die Teilnehmer auf ein funktionierendes Netzwerk verlassen. Foto: Klaus Lindemann nicht ausreichen, sind wir auf die unentgeltliche und monetäre Unterstützung Dritter angewiesen“, führt Tiemeyer fort, der sowohl den engagierten Einsatz vieler Bürgerinnen und Bürger, als auch die Empfehlungen namhafter Entscheidungsträger als Ansporn zum Weiterverfolgen der gesetzten Ziele nennt. (JK) In 2011 konnte die christliche Stiftung, die als Träger der freien Jugendhilfe mit einem Büro im Haus Maria Frieden in Rulle angedockt ist, 37 mehrtägige Kursmaßnahmen mit 589 Teilnehmern durchführen. Auch das Ergebnis einer aktuellen Studie ermuntert die meist ehrenamtlich tätigen Akteure in ihrem Engagement: Der Erhebung nach würden 90 Prozent der Teilnehmer gerne einen Folgekurs besuchen. Sogar 93 Prozent würden die Angebote weiterempfehlen. „Wir brauchen Schatzsuche statt Fehlerfahndung“, sagt Hülsmann, der auf aktuelle Projekte verweist, in denen die Didaktik der Oasekurse fortgeschrieben wird. So wurden bereits erfolgreich Kurse mit Aikido-Einheiten durchgeführt. Außerdem erstellt der ehemalige Chefarzt Dr. Eckhard Schiffer zurzeit eine Expertise zum Inhalt und zur Organisation der Oasekurse. „Der Vorstand dankt der Stiftung Stahlwerk Georgsmarienhütte ganz herzlich für die finanzielle Förderung dieser Studie“, so Hülsmann, der in Kooperation mit anderen Institutionen gern weitere innovative Elemente erproben und auswerten würde. (JK) Stiftung Oase c/o Jugendbildungsstätte Klosterstraße 13 • 49134 Wallenhorst Ansprechpartner: Daniel Timmermann (Bildungsreferent) Telefon: 05407 / 8081-0 E-Mail: [email protected] Internet: www.stiftungoase.de Projektschwerpunkte: Stärkung persönlicher und sozialer Kompetenzen junger Menschen in der Berufsbildung Stiftungskapital: 510.000 Euro Fördersumme (2011): 32.000 Euro