2.0 Entwicklung der Insekten vom Ei bis zum fertigen Tier Die

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2.0 Entwicklung der Insekten vom Ei bis zum fertigen Tier Die
2.0 Entwicklung der Insekten vom Ei bis zum fertigen Tier
Die Fortpflanzung bei den meisten Insekten erfolgt in der Regel auf „normalen“ Weg. Das
weibliche Tier wird vom männlichen Tier begattet. Dadurch werden die Eizellen befruchtet
und das Weibchen legt die durch die Befruchtung entstandenen Eier an bestimmte Orte
ab, wo dann die Entwicklung der Nachkommen beginnt.
Bild Nr. 553
Roter Weichkäfer
(Rhagonycha fulva)
Bild Nr. 554
Augenfalter
(Satyridae)
Bild Nr. 555
Feldmaikäfer
(Melolontha melolontha)
Bild Nr. 556
Streifenwanze
(Graphosoma lineatum)
Bild Nr. 557
Lilienhähnchen
(Lilioceris lilii)
Bild Nr. 558
Rüsselkäfer
(Curculionidae)
Bild Nr. 559
Schnaken
(Tipulidae)
Aber es gibt Ausnahmen bei der Fortpflanzung. Das Zwittertum (Hermaphroditismus)
wurde schon auf der Seite 204 beschrieben. Eine andere Form der Fortpflanzung ist die
Parthogenese. Die Parthenogenese auch Jungfernzeugung oder Jungferngeburt genannt
ist eine Form der eingeschlechtlichen Fortpflanzung. Diese Entwicklung von Insekteneiern
ohne Befruchtung findet sich viel häufiger als gedacht. Einige weibliche Insekten, wie z.B.
die Blattlausweibchen können sich eingeschlechtlich fortpflanzen, das heißt ohne von
einem männlichen Artgenossen befruchtet zu werden. Durch bestimmte Hormone wird
der unbefruchteten Eizelle eine Befruchtungssituation vorgetäuscht, worauf diese sich zu
teilen beginnt und zu einem Organismus heranreift.
Der Parthenogenese kann entweder eine Meiose mit Eizellenbildung vorausgehen oder sie
kann direkt über diploide Keimbahnzellen ablaufen. Beim Ablauf über diploide
Keimbahnzellen findet keine Neuanordnung (Rekombination) statt und die entstandenen
Nachkommen sind Klone ihrer Mutter. Bisher nachgewiesen wurde Parthenogenese, die
auf natürliche Weise zu voll entwickelten Organismen führt, unter anderem bei vielen
Insekten, z.B. den Rüsselkäfern, den Gespenstschrecken, den Kopfläusen, der Großen
Sägeschrecke und bei den meisten Fransenflüglern und Hautflüglern. Bei der Honigbiene
entstehen die männlichen Tiere (Drohnen) dadurch, dass die Königin nicht befruchtete
(haploide) Eier legt (siehe Haploidie auf der Seite 238).