Wach- und Schutzhunde - Die beliebtesten Hunderassen

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Wach- und Schutzhunde - Die beliebtesten Hunderassen
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Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Wach- und Schutzhunde
1. Altdeutscher Schäferhund
2. American Pit Bull Terrier
3. Beauceron
4. Belgischer Schäferhund
Gronenendael
5. Belgischer Schäferhund
Laekenois
6. Belgischer Schäferhund
Malinois
7. Belgischer Schäferhund
Tervueren
8. Bordeaux-Dogge
9. Bouvier des Flandres
10. Bullterrier
11. Cane Corso Italiano
12. Deutscher Boxer
13. Deutsche Dogge
14. Deutscher Schäferhund
15. Dobermann
16. Großer Schweizer Sennenhund
17. Hovawart
18. Leonberger
19. Mastiff
20. Mastino Napolitano
21. Riesenschnauzer
22. Rottweiler
23. Schwarzer Russischer Terrier
24. Staffordshire Bullterrier
Herdenschutzhunde
25. Do Khyi (Tibetdogge)
26. Kangal
27. Kaukasischer Owtscharka
28. Komondor
29. Kuvasz
30. Maremmano-Schäferhund
31. Pyrenäenberghund
Vorstehhunde
32. Deutsch Drahthaar
33. Deutsch Kurzhaar
34. Deutsch Langhaar
35. English Pointer
36. English Setter
37. Großer Münsterländer
38. Irish Red Setter
39. Kleiner Münsterländer
40. Magyar Vizsla
41. Pudelpointer
42. Weimaraner
Schweiß- und Laufhunde
43. Basset Hound
44. Bayerischer Gebirgsschweißhund
45. Beagle
46. Bluthund
47. Hannoverischer Schweißhund
48. Petit Basset Griffon Vendeen
49. Pharaonenhund
50. Podenco Ibicenco
51. Rhodesian Ridgeback
Apportier-, Stöber- und Wasserhunde
52. Clumber Spaniel
53. Deutscher Wachtelhund
54. Englischer Cocker Spaniel
55. Englischer Springer Spaniel
56. Flat Coated Retriever
57. Field Spaniel
58. Golden Retriever
59. Irischer Wasserspaniel
60. Labrador Retriever
61. Lagotto Romagnolo
62. Nova Scotia Duck Trolling Retriever
63. Portugiesicher Wasserhund
64. Sussex Spaniel
65. Welsh Springer Spaniel
Dachshunde
66. Dackel oder Teckel
Terrier
67. Airedale Terrier
68. Australian Terrier
69. Border Terrier
70. Cairn Terrier
71. Deutscher Jagdterrier
72. English Toy Terrier
73. Fox Terrier
74. Glen of Imaal Terrier
75. Irish Terrier
76. Irish Soft Coated Wheaten Terrier
77. Jack Russell Terrier
78. Kerry Blue Terrier
79. Norfolk Terrier
80. Norwich Terrier
81. Parson Russell Terrier
82. Scottish Terrier
83. Sealyham Terrier
84. Skye Terrier
85. Welsh Terrier
Treibhunde
86. Appenzeller Sennenhund
87. Australian Cattle Dog
88. Australian Kelpie
89. Entlebucher Sennenhund
90. Welsh Cardigan Corgi
91. Welsh Pembroke Corgi
Hütehunde
92. Australian Shepherd
93. Bearded Collie
94. Berger des Pyrénées
95. Border Collie
96. Collie
Kurzhaar-Collie
97. Collie
Langhaar-Collie
98. Miniature American Shepherd
99. Puli
100. Shetland Sheepdog (Sheltie)
Nordische Hunde
101. Alaskan Malamute
102. Basenji
103. Deutscher Spitz
104. Islandhund
105. Samojede
106. Shiba Inu
107. Sibirischer Husky
108. Wolfsspitz
Windhunde
109. Afghane
110. Azawakh
111. Barsoi
112. Deerhound
113. Galgo Espanol
114. Greyhound
115. Irischer Wolfshund
116. Italienisches Windspiel
117. Langhaar Wippet/Silken Windsprite
118. Magyar Agar
119. Saluki
120. Sloughi
121. Whippet
Große und mittlere Begleithunde
122. Akita
123. Berner Sennenhund
124. Bernhardiner
125. Bobtail
126. Chow-Chow
127. Dalmatiner
128. Englische Bulldogge
129. Eurasier
130. Goldendoodle
131. Kromfohrländer
132. Labradoodle
133. Landseer
134. Mittelschnauzer
135. Neufundländer
136. Pudel
137. Shar- Pei
138. Tschecheslowakischer Wolfhund
139. Weißer Schäferhund
Kleine Begleithunde
140. Affenpinscher
141. Australian Silky Terrier
142. Bedlington Terrier
143. Belgischer Griffon
144. Bichon Frisé
145. Bologneser
146. Bolonka Zwetna
147. Boston Terrier
148. Cavalier King Charles Spaniel
149. Chihuahua
150. Chinesischer Schopfhund
151. Coton de Tuléar
.152. Französische Bulldogge
.153. Havaneser
.154. Japan Chin
155. King Charles Spaniel
156. Kontinentaler Zwergspaniel
157. Lhasa-Apso
158. Löwchen
159. Malteser
160. Manchester Terrier
161. Mops
162. Pekingese
163. Shih Tzu
164. Tibet-Spaniel
165. Tibet-Terrier
166. West Highland White Terrier
167. Yorkshire Terrier
168. Zwergpinscher
169. Zwergschnauzer
170. Zwergspitz
Urheberrechtlicher Hinweis
Beachten Sie bitte unbedingt, dass dieses Werk urheberrechtlich geschützt
ist. Das bedeutet unter anderem, dass Sie die Inhalte nicht kopieren und
nicht an anderer Stelle veröffentlichen dürfen. Keinesfalls dürfen Sie
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Haftungsausschluss
Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die Informationen und
Ratschläge, die in dem E-Book "Die beliebtesten Hunderassen" zur
Verfügung gestellt bzw. veröffentlicht werden, nach bestem Wissen und
Gewissen und mit größtmöglicher Sorgfalt durch die Autorin
zusammengestellt wurden.
Es kann jedoch für deren Richtigkeit keine Garantie gegeben werden und
ihre Anwendung erfolgt auf eigene Gefahr. Es kann keinerlei Haftung für
Schäden oder Unfälle übernommen werden. Da Hunde individuelle
Lebewesen sind, kann nicht garantiert werden, dass die in diesem E-Book
vorgestellten Hunderassen immer dem beschriebenen Wesen entsprechen
und das entsprechende Verhalten zeigen.
Über die Autorin
Tanja Häußler wurde 1971 in Ludwigsburg bei Stuttgart geboren. Schon
von Kindesbeinen an ist sie mit Hunden aufgewachsen und Hunde sind
immer ihre große Leidenschaft geblieben.
Sie hat im Laufe der Zeit ihr Fachwissen durch praktische Erfahrung, unter
anderem in einer Hundepension, sowie durch zahlreiche Seminare ständig
weiterentwickelt.
Mit ihren beiden Hunden Kelly und Whisky hat sie auch aktiv beim Agility
und bei der Großflächensuche mitgewirkt- leider sind beide Hunde
mittlerweile im Pensionsalter und genießen deshalb ihren wohlverdienten
Ruhestand.
Die Liebe zum Lesen und Schreiben sorgten dafür, dass sie viele Jahre im
Buchhandel tätig war. Das Internet gab ihr die Möglichkeit, beides zu
verknüpfen und ihre Hobbies zum Beruf zu machen.
Heute ist sie Autorin von Hundefachbüchern und Betreiberin von Tanjas
Hundeblog.
Vorwort
Liebe Leserin, lieber Leser,
dieses E-Book soll Ihnen helfen, einen Überblick über die beliebtesten und
populärsten Hunderassen zu bekommen. Ich habe mich darum bemüht,
Ihnen zu den jeweiligen Rassen alle wichtigen Informationen
zusammenzufassen, was den geschichtlichen Hintergrund, das typische
Wesen, die Ansprüche sowie die Eignung der jeweiligen Rasse betreffen.
Aber auch auf Besonderheiten und auf die rassespezifischen Erkrankungen
der jeweiligen Hunderassen wird, soweit erforderlich, eingegangen,
genauso gebe ich Hinweise, für welche Typen von Hundehaltern die
entsprechende Rasse geeignet ist.
Denn nicht jede Rasse passt zu jedem Menschen, da gibt es reine
Jagdhunde, die als Familienhund überhaupt nicht geeignet sind, genauso
wir reine Schoßhunde, die nie eine andere Aufgabe hatten, als eben
Schoßhund zu sein.
Ebenso gibt es Hunderassen, die nach einem sportlichen Halter verlangen,
genauso wie solche, die es gerne auch mal gemütlicher angehen.
Oder welche, die eine gehörige Portion Hundeerfahrung und
dementsprechend kompetente Erziehung benötigen, so wie es auch
zahlreiche Hunderassen gibt, die ausgesprochen problemlos zu handhaben
sind und sich deshalb toll als Anfängerhunde eignen.
Dabei habe ich mich nicht nur auf Rassen, die von der Fédération
Cynologique Internationale (FCI) offiziell anerkannt sind, konzentriert,
sondern auch neuere Züchtungen, die noch nicht anerkannt sind, mit
aufgenommen.
Ein kleiner Hinweis zum Aufbau dieses E-Books: Die meisten Hunderassen
wurden ursprünglich für irgendeine Aufgabe gezüchtet und haben oft
einen ähnlichen Ursprung. Deshalb haben die jeweiligen Rassen auch ein
ähnliches Wesen und ähnliche Bedürfnisse, so dass man sie in grobe
Kategorien einordnen kann.
Deshalb finden sie unter der Beschreibung der jeweiligen Kategorie die
typischen Eigenschaften und Verhaltensweisen der eingeordneten
Hunderassen, bevor die einzelnen Rassen dieser Gruppe in alphabetischer
Reihenfolge beschrieben werden.
Ich möchte mich bei allen bedanken, die bei der Entstehung dieses EBooks tatkräftig mitgewirkt haben, insbesondere bei Jutta Schmid vom
Hundezentrum Ulm für die Korrektur und bei Daniela Karrer, Inhaberin
von DK Fotodesign, die sich für den Großteil der wunderschönen Fotos
verantwortlich zeigt und mir diese freundlicherweise für die Gestaltung
dieses E-Books überlassen hat.
Der größte Dank gebührt jedoch all den Hundefreunden, die sich dazu
bereit erklärten, ihre Hunde als „Model“ für die Fotos, die es in dieses
Buch geschafft haben, zur Verfügung zu stellen. Dafür meinen herzlichsten
Dank!
Wir erweitern und aktualisieren dieses E-Book ständig um weitere
Hunderassen, von denen wir natürlich auch tolle Fotos benötigen. Deshalb
suchen wir für alle Hunderassen, die in diesem Werk noch nicht vorhanden
oder durch DK Fotodesign fotografiert worden sind, weitere „Models“.
Wenn Sie sich angesprochen fühlen und im süddeutschen Raum,
idealerweise im Umkreis bis etwa 100 km um Ulm herum, wohnen,
schicken Sie bitte eine E-Mail an [email protected].
Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen!
Ihre Tanja Häußler
Wach- und Schutzhunde
Bewachen und beschützen liegt ihnen im Blut
In dieser Kategorie sind alle diejenigen Hunde zu finden, die dazu
gezüchtet wurden, auf etwas oder jemand aufzupassen und die auch
instinktiv dazu bereit sind, das ihnen Anvertraute zu beschützen und zu
verteidigen. In diese Gruppe fallen zwar auch viele Herdenschutz- und
Hütehunde, diese habe ich jedoch in deren Kategorien belassen, sofern sie
auch heute noch hauptsächlich für ihren ursprünglichen Verwendungszweck eingesetzt werden.
Als Beispiel möchte ich kurz den Deutschen Schäferhund erwähnen, der
ursprünglich als Hütehund für Schafe gezüchtet wurde, heute aber fast
nur noch Verwendung als Dienst- und Familienhund findet. Dabei hat er
einen angeborenen Wach- und Schutzinstinkt, weshalb er der Kategorie
„Wach- und Schutzhunde“ zugeordnet wurde.
Weitere Vertreter in dieser Kategorie sind die Molosser, die von den
römischen Kampf- und Kriegshunden abstammen und die als Oberbegriff
für viele große, massige und kräftige Hunde stehen, die aber heute nicht
mehr als Kampfhund, sondern als Familienhund oder als Bewacher großer
Bauernhöfe eingesetzt werden.
Alle diese Hunde haben einen angeborenen Wach- und Schutztrieb
gemeinsam. Es sind meist große, kräftige Hunde, die ihre Aufgabe sehr
ernst nehmen, kräftig und sehr triebig sind. Darüber hinaus sind sie sehr
souverän, selbstbewusst und haben eine eigene Meinung zu „richtig“ und
„falsch“ bzw. „gut“ und böse“.
Deshalb ist es sehr wichtig, dass diese Hunde sehr gut erzogen werden
und ihrem Besitzer hundertprozentig gehorchen, auch, wenn sie
manchmal anderer Meinung sind.
Das erfordert einen ruhigen, ausgeglichenen Hundehalter, der über
ausgesprochene Führungsqualitäten verfügt, durchsetzungsfähig ist und
eine konsequente, aber liebevolle Erziehung ohne übertriebene Härte
durchziehen kann. Wer sich nicht zu 100 % sicher ist, dass diese
Merkmale auf ihn zutreffen, sollte sich besser nach einer pflegeleichteren
Rasse aus einer anderen Kategorie umschauen.
Alle Hunde aus dieser Kategorie sind beileibe keine Anfängerhunde, den
Umgang mit ihnen muss man sich erst verdienen, indem man zunächst
seine Erfahrungen mit einfacheren Hunderassen macht.
Wach- und Schutzhunde
Altdeutscher Schäferhund
Herkunft: Deutschland
Schulterhöhe: Rüde 60–65 cm, Hündin 55–60 cm
Gewicht: Rüde 30–40 kg, Hündin 22–32 kg
Fell: Langstockhaar, dicht
Farbe: Schwarz, schwarz-braun, schwarz- grau, gelblich, cremefarben
Lebenserwartung: 10-13 Jahre
Kategorie: Schäferhunde
Alternative Namen: Langstockhaariger Deutscher Schäferhund
Der Altdeutsche Schäferhund ist eine Hunderasse, die sich aus der
Langhaarvariante des Deutschen Schäferhundes entwickelte.
Seit 2010 wird daneben der Typ Langstockhaar mit Unterwolle, als
Variante des Deutschen Schäferhunds anerkannt, womit – nach
umstrittener Auffassung – diese gleich aussehenden Hunde zu
verschiedenen Rassen gehören.
Herkunft und Geschichte
Mit dem Begriff „Altdeutscher Schäferhund“ wird heute im allgemeinen
Sprachgebrauch überwiegend der Deutsche Schäferhund mit längerem
Deckhaar bezeichnet. Dieser wird in unterschiedlichen Verbänden
gezüchtet.
Der Grund ist in der Geschichte des Deutschen Schäferhundes zu finden.
1930 beschloss der Vorläufer des Vereins für Deutsche Schäferhunde
(SV), dass der langstockhaarige Typ nicht mehr zur Zucht zugelassen
werden sollte.
Einige Züchter gründeten daraufhin einen eigenen Zuchtverein, um den
langhaarigen oder langstockhaarigen Typ durch eigene Zucht zu erhalten.
Als Name wurde "Altdeutscher Schäferhund" verwendet.
Der
SV
beschloss,
den
langstockhaarigen Typ ab 2010
wieder zur Zucht zuzulassen, falls
die FCI dem zustimmen würde.
Ursprünglich
bezeichnet
der
Begriff
"Altdeutscher
Schäferhund"
einige
alte
Schäferhundschläge, die nicht in
der
Zucht
des
Deutschen
Schäferhundes aufgegangen sind.
Zu
nennen
ist
hier
der
Altdeutsche Schäferhund ostbzw. mitteldeutschen Typs, in
den Unterschlägen Schwarzer
und Gelbbacke.
Ein weiterer Vertreter ist der Harzer Fuchs. Das Adjektiv "altdeutsch" dient
hierbei insbesondere als Abgrenzung zur Rassebezeichnung „Deutscher
Schäferhund“.
Diese Hunde werden zusammen mit anderen Schlägen des Altdeutschen
Schäferhunds, wie dem Hütepudel oder dem Strobel, unter dem
Oberbegriff Altdeutsche Hütehunde zusammengefasst.
Altdeutsche Schäferhunde hatten
in der Landwirtschaft im Bereich
der
früher
verbreiteten
Wanderschäferei eine erhebliche
Bedeutung.
Insbesondere in der ehemaligen
DDR
wurden
sie
gegenüber
anderen
Hunden
bevorzugt
eingesetzt und züchterisch unter
Verwendung von Zuchtbüchern
erhalten.
Dessen ungeachtet findet die
ursprüngliche
Bezeichnung
weiterhin Verwendung.
In letzter Zeit wird darüber
nachgedacht, den Altdeutschen
Schäferhund dort verstärkt zum
Schutz
der
Schafherden
einzusetzen, wo der Wolf wieder
in Deutschland eingewandert ist.
Wesen
Das wohl herausragendste Merkmal des Altdeutschen Schäferhundes ist
seine unglaubliche Anpassungsfähigkeit. Sofern Herrchen oder Frauchen
mit dabei sind, ist er zu allem bereit. Da wird geschnüffelt, gesucht und
gerannt, selbst für Dogdance lässt er sich begeistern. Sein Motto: “Dabei
sein ist alles!“
Darüber hinaus ist er ausgeglichen, selbstbewusst, klug, sehr loyal und
vor allem außerordentlich wachsam. Alles, was ihm nicht ganz koscher
vorkommt, wird mit lautem Bellen gemeldet. Fremden gegenüber ist er
misstrauisch.
Der Altdeutsche Schäferhund ist
einer der vielseitigsten Hunde
überhaupt, was auch bedeutet, dass
dieser Hund beschäftigt werden
muss!
Ein Spaziergang alleine- und sei er
auch noch so lang- reicht nicht aus.
Um ausgelastet zu sein, benötigt er
einen „Job“, beispielsweise als
Hütehund. Hat er diesen nicht,
sollte
mit
ihm
Hundesport
betrieben werden.
Ohne Anschluss an seine Familie
verkümmert
der
Altdeutsche
Schäferhund.
Er besitzt in der Regel eine höhere Reizschwelle als der Deutsche
Schäferhund. Trotzdem beschützt er instinktiv seine Familie. Eine
Schutzhundeausbildung benötigt er nicht dafür.
Verwendung
Heute wird der Altdeutsche Schäferhund nicht mehr so oft auf seinem
ursprünglichen Gebiet als Hütehund eingesetzt.
Dafür wird er wegen seiner Vielseitigkeit und Anpassungsfähigkeit gerne
als Polizei-, Schutz- und Suchhund verwendet.
Aber auch als Rettungs- und Blindenführhund ist er geeignet.
Im
privaten
Bereich
als
Familienhund
kann
man
sämtliche
Hundesportarten wie Treibball, Agility, Obedience oder Fährten- oder auch
Flächensuche mit ihm betreiben.
So gestaltete Auslastung fördert die Bindung und Beziehung zwischen
Mensch und Hund und macht dabei noch unheimlich viel Spaß!
Fazit:
Der Altdeutsche Schäferhund muss ausgelastet
werden. Er eignet sich daher nur für aktive
Menschen, die bereit sind, auch mehr als „nur“
den obligatorischen Spaziergang mit ihrem
Vierbeiner zu unternehmen.
Außerdem ist er kein Anfängerhund und muss
konsequent, aber liebevoll erzogen werden.
Dann
ist
er
ein
toller,
ausgeglichener
Familienhund, auf den man sich blind verlassen
kann!
Wach- und Schutzhunde
American Pit Bull Terrier
Herkunft: USA
Schulterhöhe: Rüde 46-48 cm, Hündin 43-46 cm
Gewicht: Rüde 16-27 kg, Hündin 13-22 kg
Fell: Dicht, kurz, glänzend
Farbe: Alle Farben und Zeichnungen erlaubt (außer merle)
Lebenserwartung: 12 Jahre
Alternative Namen: APBT, Pit Bull, Pitbull
Kategorie: Bullartige Terrier
Der American Pit Bull Terrier (APBT) ist eine nicht von der FCI
anerkannte Hunderasse aus den Vereinigten Staaten. Die Rasse
wird seit 1898 vom UKC anerkannt.
Herkunft und Geschichte
Der American Pit Bull Terrier ist auf Kreuzungen von Bulldogge und Terrier
zurückzuführen. Diese Kreuzungen wurden für Rattenfänger-Wettbewerbe
eingesetzt. Bei diesen Wettkämpfen wurde darauf gewettet, wie schnell
ein Hund eine bestimmte Anzahl von Ratten töten konnte.
Ein weiterer Einsatz war der in England und Irland außerordentlich
populäre Hundekampf (Hund gegen Hund) bis zum Verbot aller
Tierkämpfe in England im Jahr 1835. Mit „Pit“ wurde die Arena für
Hundekämpfe bezeichnet, was sich im Rassenamen wiederfindet.
Diese Hundekämpfe waren eine furchtbare Sache, es wurde sehr viel Geld
damit verdient und die Hunde kämpften teilweise bis zu zwei Stunden
lang.
In den USA wurden diese Hunde noch vor dem Bürgerkrieg sehr populär.
1898 begründete Mr. C. B. Bennett den United Kennel Club (UKC). Dieser
UKC existiert noch heute, betreut den APBT und viele andere Rassen.
1909 begründete Guy McCord die American Dog Breeder's Association
(ADBA), auch sie registrierte den American Pit Bull Terrier.
Wesen
Die amerikanische Tierschutzorganisation ASPCA beschreibt den Pit Bull
als im Allgemeinen intelligenten und sanftmütigen Hund. Er ist ein toller
Familien- und Wachhund, der bei Hundefreunden als „Spielgefährte,
Clown, Tröster oder hervorragender Bettwärmer“ gilt.
Um dieses gewünschte Verhalten eines American Pit Bull Terriers zu
erhalten, muss er sorgfältig sozialisiert und mit verschiedenen
Umweltfaktoren vertraut gemacht werden.
Todd Fenstermacher schreibt in seinem Buch
„American Pit Bull Terrier – Heute“:
„Obgleich der Pit Bull ein sehr guter Familienhund ist, eignet er sich mit
Sicherheit nicht als Rasse für jedermann. Nur Hundeliebhaber mit
ausgeprägtem Verantwortungsbewusstsein sollten sich einen solchen
Hund ins Haus holen. Einen Pit Bull zu halten und zu betreuen ist
gegenüber dem Besitz anderer Hunde sehr verschieden.
[...] Menschen, die einen Pit Bull halten wollen, müssen bereit sein, sich
selbst strikt zu erziehen. Sie müssen zu den Hundefreunden gehören, die
in der Lage sind, den Ratschlägen der Züchter und anderer Pit-BullBesitzer zu folgen.“
Verwendung
Der American Pit Bull Terrier wird von vielen Organisationen als
Rettungshund eingesetzt. Die Polizei setzt ihn als Spürhund für
Rauschmittel und Sprengstoff ein.
In Deutschland als Sportart kaum bekannt, wird er in den Vereinigten
Staaten auch als Zughund (Weight-Pulling, Dog-Cart) eingesetzt.
Besonderheiten
Aufgrund der Verwendung für Hundekämpfe hat diese Rasse in der
Öffentlichkeit bis heute ein schlechtes Image. In fast allen deutschen
Bundesländern unterliegt die Haltung strengen Auflagen. Er zählt in vielen
Bundesländern Deutschlands zu den gefährlichen Hunden.
Der Pit Bull ist ein sehr starker Hund, der ein enormes Gebiss hat und
innerhalb von Sekunden Knochen zermalmen kann. Er wurde und wird
leider bis heute von Kriminellen und verantwortungslosen Hundebesitzern
oft „Mannscharf“ gemacht und hat dadurch auch seinen Ruf als
Kampfhund weg. Oft waren es Drogen- oder Waffenhändler die diesen
Hund als Waffe missbrauchten.
Eine Studie der Universität Kiel kommt jedoch zu dem Ergebnis, dass vom
Pitbull keine rassetypische Aggressivität ausgehe. Zum gleichen Ergebnis
kommt eine australische Untersuchung.
Dort wird festgestellt: „Obwohl einige American Pit Bull Terrier auf
Hundekämpfe selektiert wurden, fand gleichzeitig auch eine Selektion auf
Ausgeglichenheit und Lenkbarkeit durch den Menschen statt.“
Und weiter heißt es: „Wie alle Hunde […] können auch American Pit Bull
Terrier durch menschlichen Einfluss aggressiv gemacht werden, und zwar
unbewusst oder absichtlich.“
In Österreich ist die Haltung der Rasse in den Bundesländern
Niederösterreich
und
Wien
an
Haltungsauflagen
und
Befähigungsnachweise gebunden, in Vorarlberg bewilligungspflichtig.
In der Schweiz steht der Pitbull in allen 12 Kantonen, die eine Rasseliste
eingeführt haben, auf dieser Liste. Die Haltung der Rasse ist in acht dieser
Kantone bewilligungspflichtig; in den Kantonen Freiburg, Genf, Wallis und
Zürich sind Haltung, Zucht und Einfuhr verboten.
In Liechtenstein sind Hunde vom Pitbull-Typ bewilligungspflichtig und
müssen, falls sie keinen Wesenstest bestanden haben, ab dem Alter von
neun Monaten in der Öffentlichkeit mit einem Maulkorb versehen werden.
In Großbritannien wird der American Pit Bull Terrier zu den sehr
gefährlichen Hunderassen gezählt, deren Haltung seit dem Dangerous Dog
Act von 1991 praktisch verboten wurde.
Im Unterschied zum American Staffordshire Terrier betrachten Züchter
des American Pit Bull Terriers ihre Zucht als Zucht auf Leistung, bei der
Kampfwille bis zur Erschöpfung gefordert ist.
Fazit:
Das muskulöse Erscheinungsbild des American
Pit Bull Terriers und die polarisierende
Berichterstattung der Medien haben dazu
geführt, dass dieser eigentlich sanftmütige Hund
auch
zum
Modehund
verantwortungsloser
Hundehalter wurde.
Aufgrund der Aufgaben, für die der American Pit
Bull Terrier früher gezüchtet wurde, ist eine
frühe
Sozialisierung
und
konsequente
Unterbindung
jeglicher
Aggression
die
Grundlage, um diesen Hund zu einem
intelligenten, sanftmütigen Familienhund, der
auch mit seinen Artgenossen freundlich umgeht,
zu erziehen.
Freilich gehört der American Pit Bull Terrier nur
in die Hände erfahrener Hundehalter, die
wissen, wie man diesen Hund richtig erziehen
muss und die sich von den bürokratischen
Hürden in Form von Auflagen nicht abschrecken
lassen.
Wach- und Schutzhunde
Beauceron
Herkunft: Frankreich
Schulterhöhe: Rüde 60-70 cm, Hündin 60-68 cm
Gewicht: 30-50 kg für beide Geschlechter
Fell: Kräftig, kurz, dick, fest anliegend, weiche Unterwolle
Farbe: Schwarz mit lohfarbenem Brand oder Harlekin (blau gefleckt mit
lohfarbenen Abzeichen); grau, schwarz und brand
Lebenserwartung: 12 Jahre
Kategorie: Schäferhunde
Andere Namen: Berger de Beauce
Der Beauceron ist eine von der Fédération Cynologique
Internationale (FCI) anerkannte französische Hunderasse (FCIGruppe 1, Sektion 1, Standard Nr. 44). Seit 2007 wird die Rasse
auch vom AKC anerkannt.
Herkunft und Geschichte
Die Ursprünge der Rasse liegen in Frankreich in einem der
Hütehundschläge der Wanderschäferei. Etwa im 19. Jahrhundert bildete
sich diese Rasse heraus, da es immer mehr Schäfer gab.
Als die Schäfer immer weniger wurden, wurde der Beauceron für seine
ursprüngliche Arbeit nicht mehr so dringend benötigt.
Später wurde er auch als Wach- und Hütehund für anderes Vieh und zur
Jagd auf Wildschweine verwendet. 1889 wurde der erste Rassestandard
erstellt.
Wie viele andere große kräftige Hunderassen auch wurde der Beauceron
im Ersten Weltkrieg als Meldehund an der Front eingesetzt. Aber er wurde
ebenso zum Aufspüren von vermissten Personen und Sprengstoff
verwendet, wie er auch zusätzlich als Lastenträger und Sanitätshund
diente.
Heute werden diese Hunde als Wachhunde, als Fährtenhunde für das
Militär und für die Polizei und außerdem für die Sanitätsarbeit und sogar
als Blindenführhund eingesetzt.
Jährlich kommen in Frankreich etwa 3000–3500 Beauceronwelpen zur
Welt; die Hochburgen der Rasse sind die Beauce (ein Landstrich zwischen
Chartres und Orléans, etwa 200 km südwestlich von Paris) und der
Norden entlang der Grenze zu Belgien.
Wesen
Der Beauceron ist ein aktiver, hart arbeitender Hund. Er ist sehr
ausdauernd und geht mit Menschen, die er kennt, freundlich und liebevoll
um. Fremden gegenüber reagiert er zurückhaltend, manchmal sogar
misstrauisch.
Er verfügt über einen ausgeprägten Schutztrieb und bewacht daher Haus
und Hof genauso zuverlässig, wie er seine Familie beschützt.
Durch seinen Ursprung als Arbeitshund erklärt sich sein Hang zur
Selbständigkeit, was leicht als Dickköpfigkeit missverstanden werden
kann. Bei der Erziehung braucht sein Halter daher viel Hundeverstand,
Konsequenz und Einfühlungsvermögen.
Der Beauceron ist kein Hund für Anfänger oder für nachgiebige
Hundehalter! Mit konsequenter, geduldiger Erziehung wird er allerdings
zum zuverlässigen Begleit- und Familienhund. Eine „harte Hand“ verträgt
er nicht.
Bei
der
Haltung
als
Familienhund
kann
Hüteverhalten
den
Familienmitgliedern gegenüber vorkommen. Wie alle Arbeitshunde
benötigt er viel Beschäftigung, vor allem geistige Auslastung sollte bei
einem Beauceron großgeschrieben werden.
Verwendung
Wegen seines Schutztriebs und seiner Härte machte der Beauceron sogar
Karriere- vom Schäferhund zum Diensthund bei der französischen Polizei,
wo er immer noch gerne eingesetzt wird.
Als Familienhund ist er durchaus geeignet, wenn der Mensch seine
Herkunft beachtet. Eine gründliche Ausbildung als Begleithund ist dafür
allerdings Voraussetzung.
Als Schutzhund ist hohe Arbeitsfreude erforderlich sowie ein
ausgeglichenes Beuteverhalten. Entsprechende Fähigkeiten werden in
Arbeitslinien selektiert.
Die gute Führigkeit und die Belastbarkeit machen den Beauceron zu einem
guten Fährtenhund, durch seine Lauffreude ist er auch zum Sanitätshund
geeignet, zumal er belastbar und trotzdem ausgeglichen ist. Gleiches gilt
für seinen Einsatz als Lawinen- und Katastrophenhund.
Besonderheiten
Die Hinterläufe besitzen an ihren Innenseiten doppelte Afterkrallen, die
jedoch keine Verletzungsgefahr darstellen, weil sie fest mit dem Knochen
verwachsen sind. Allerdings erfordern diese „Daumen“ eine gewisse
Aufmerksamkeit.
Da sie sich nicht abnutzen, müssen sie regelmäßig gekürzt werden.
Der Beauceron steht im Schweizer Kanton Tessin auf der Rasseliste der
potentiell gefährlichen Hunde; seine Haltung ist dort bewilligungspflichtig.
Fazit:
Der Beauceron ist beileibe kein Hund für
Anfänger oder für nachgiebige Hundehalter. Er
muss konsequent und geduldig erzogen
werden, durch seine Selbständigkeit wirkt er
manchmal etwas dickköpfig.
Man sollte mit ihm zumindest eine Ausbildung
zum Begleithund absolvieren. In der Hand
eines erfahrenen Hundehalters wird der
Beauceron so zu einem guten Familienhund,
der seinen Schutztrieb jedoch nie ablegen
wird.
Wach- und Schutzhunde
Belgischer Schäferhund
Groenendael
Herkunft: Belgien
Schulterhöhe: Rüde 60-66 cm, Hündin 52-62 cm
Gewicht: Rüde 25-35 kg, Hündin 20-28 kg
Fell: Langhaar
Farbe: Schwarz
Lebenserwartung: 12 Jahre
Kategorie: Schäferhunde
Der Groenendael (ausgesprochen Grunendaal, das G wird wie das
„ch“ bei Dach ausgesprochen) ist eine Varietät des Belgischen
Schäferhundes, der eine von der FCI anerkannte belgische
Hunderasse ist (FCI-Gruppe 1, Sektion 1, Standard Nr. 15).
Herkunft und Geschichte
Die vier unterschiedlichen Belgischen Schäferhunde (Groenendael,
Lakenois, Malinois, Tervueren) wurden ursprünglich zum Hüten und zum
Treiben von Schafen eingesetzt. Aber sie sollten auch Haus und Hof
beschützen, wofür ein gewisser Schutztrieb erforderlich war.
Die Zucht orientierte sich nur an der Hüteleistung, das Aussehen war den
Schäfern nicht wichtig. Es war dem Schäfer egal, ob das Fell lang oder
kurz war und welche Farbe es hatte.
Die Schäfer paarten ihren Schäferhund mit den Schäferhunden des
Nachbars oder in näherem Umkreis. Und so kam es bald zur Inzucht.
Daraus entwickelten sich auch gewisse gemeinsame Standardmerkmale.
Im Jahr 1891 erstellte man
für die verschiedenen einzelnen
Schäferhundetypen eigene Rassenstandards. Nachdem es 1938 noch acht
verschiedene Varietäten gab, wurde ein Jahr später der Rassestandard mit
den vier heute noch gültigen Varietäten festgelegt.
Die Namen dieser vier Varianten leiten sich von ihren jeweiligen
Ursprungsorten ab.
Der Groenendael stammt aus dem gleichnamigen Dorf, nach dem auch
der Zwinger benannt wurde.
Wesen
So sehr sich die Belgischen Schäferhunde auch hinsichtlich ihres Fells
unterscheiden, so einheitlich sind sie doch in allen anderen Merkmalen wie
Körperbau, typischem Verhalten und Wesen.
Wie alle belgischen Schäferhunde ist auch der Groenendael sehr wachsam,
bei ihm ist diese Eigenschaft besonders ausgeprägt. Außerdem ist er sehr
temperamentvoll und
lernfreudig. Diese Hunde wollen und müssen
arbeiten.
Eine konsequente, aber
unbedingt notwendig.
einfühlsame
und
geduldige
Erziehung
ist
Darüber hinaus sind belgische Schäferhunde aber sehr sensibel, deshalb
sollten sie auch nicht mit harter Hand geführt werden. Und sie lieben es,
sich zu bewegen und zu schwimmen.
Er beschützt und behütet seine Familie instinktiv.
Verwendung
Dieser schwarze, langhaarige Schäferhund wird heute wie alle Varietäten
des Belgischen Schäferhundes vor allem als Schutz- und Familienhund
eingesetzt. Bis auf das Fell und dessen Farbe unterscheiden sich die
Varianten kaum.
Besonders geeignet ist der Groenendael für Schutzhundesport, für
Dogdance, Obedience (Gehorsam) und für die Fährten- und Flächensuche.
Auch als Rettungshund ist er einsetzbar.
Besonderheiten
Charakteristisch
Eigengeruch.
für
alle
Belgischen
Schäferhunde
ist
der
fehlende
Obwohl die Belgischen Schäferhunde eine gemeinsame Rasse bilden,
dürfen die Varietäten nicht miteinander gekreuzt werden. In Sonderfällen
können die nationalen Zuchtverbände Ausnahmen bewilligen.
Fazit:
Der Groenendael benötigt wie alle Belgischen
Schäferhunde eine Aufgabe, die ihn fordert und
auslastet. Wenn er als Familienhund gehalten
wird, reicht ihm der tägliche Spaziergang bei
Weitem nicht aus.
Um ihn auszulasten, muss er zusätzlich sowohl
geistig als auch körperlich beschäftigt werden,
beispielsweise durch eine der zahlreichen
Hundesportarten.
Der Groenendael gehört nur in die Hände von
erfahrenen Hundehaltern, die bereit sind,
gemeinsam mit ihrem Hund aktiv zu sein.
Als Anfängerhund oder für „Couchpotatoes“ ist
er- wie alle Belgier- nicht geeignet!
Wach- und Schutzhunde
Belgischer Schäferhund
Laekenois
Herkunft: Belgien
Schulterhöhe: Rüde 60-66 cm, Hündin 52-62 cm
Gewicht: Rüde 25-35 kg, Hündin 20-28 kg
Fell: Rauhaar
Farbe: Fahlrot
Lebenserwartung: 12 Jahre
Kategorie: Schäferhunde
Der Laekenois ist die rauhaarige Variante des
Schäferhundes, einer von der FCI anerkannten
Hunderasse (FCI-Gruppe 1, Sektion 1, Standard Nr. 15
Belgischen
belgischen
Herkunft und Geschichte
Da alle vier Belgischen Schäferhunde identischen Ursprungs sind und
dieselbe Geschichte haben, wurde dies stellvertretend für alle vier
Varietäten bereits beim Groenendael beschrieben.
Die Namen dieser vier Varianten leiten sich von ihren jeweiligen
Ursprungsorten ab.
So stammt der Name Laekenois von Schloß Laeken. Die königliche Familie
liebte diese Hunde und sie wurden zum Hüten ihrer Herden eingesetzt.
Das förderte die Popularität des Laekenois. Heute ist diese Rasse sehr
selten geworden, die meisten Exemplare gibt es noch in Holland.
Wesen
Der Laekenois ist die rauhaarige Variante des Belgischen Schäferhundes.
Sein Fell ist rotbraun bis fahlrot und rauhaarig.
So sehr sich die Belgischen Schäferhunde auch hinsichtlich ihres Fells
unterscheiden, so einheitlich sind sie doch in allen anderen Merkmalen wie
Körperbau, typischem Verhalten und Wesen.
Wie alle belgischen Schäferhunde ist auch der Laekenois sehr wachsam,
temperamentvoll und sehr lernfreudig. Diese Hunde wollen und müssen
arbeiten.
Darüber hinaus ist der Laekenois sehr sensibel, deshalb sollte er auch
nicht mit harter Hand geführt werden. Eine konsequente, aber
einfühlsame und geduldige Erziehung ist unbedingt notwendig.
Durch seinen angeborenen Schutzinstinkt beschützt und behütet er seine
Familie zuverlässig auch ohne Schutzhundeausbildung.
Verwendung
Seine Schnelligkeit und Wendigkeit machen ihn zu einem ausgezeichneten
Sporthund. Neben dem klassischen Schutzhundesport ist auch Agility sehr
gut geeignet, um einen Laekenois sinnvoll zu beschäftigen und
auszulasten.
Genauso gut kann er aber auch zur Fährten- und zur Flächensuche sowie
als Rettungshund eingesetzt werden.
Besonderheiten
Charakteristisch
Eigengeruch.
für
alle
Belgischen
Schäferhunde
ist
der
fehlende
Obwohl die Belgischen Schäferhunde eine gemeinsame Rasse bilden,
dürfen die Varietäten nicht miteinander gekreuzt werden. In Sonderfällen
können die nationalen Zuchtverbände Ausnahmen bewilligen.
Der Laekenois ist der seltenste, aber schnellste Vertreter dieser Rasse und
steht den anderen Varianten des Belgischen Schäferhundes, vor allem
dem Malinois, in puncto Arbeitsfreude, Gelehrigkeit und Eignung für Sport
und Dienst in nichts nach.
Fazit:
Der Laekenois benötigt wie alle Belgier eine
Aufgabe, die ihn fordert und auslastet.
Wenn er „nur“ als Familienhund gehalten wird,
ist der tägliche Spaziergang viel zu wenig.
Um ihn auszulasten, muss er zusätzlich sowohl
geistig als auch körperlich beschäftigt werden,
beispielsweise durch eine der zahlreichen
Hundesportarten.
Der Laekenois gehört nur in die Hände von
erfahrenen Hundehaltern, die bereit sind,
gemeinsam mit ihrem Hund aktiv zu sein.
Wach- und Schutzhunde
Belgischer Schäferhund
Malinois
Herkunft: Belgien
Größe: Rüde 62 cm, Hündin 58 cm
Schulterhöhe: Rüde 25–35 kg, Hündin 20–28 kg
Fell: Kurz, dicht doppelt
Farbe: Rotbraun mit schwarzer Tönung; immer schwarze Maske
Lebenserwartung: 12 Jahre
Kategorie: Schäferhunde
Alternative Namen: Mechelaar
Der Malinois (auch Mechelaar nach der belgischen Stadt Mechelen)
ist eine Varietät des Belgischen Schäferhundes, einer anerkannten
belgischen Hunderasse (FCI-Gruppe 1, Sektion 1, Standard Nr.
15).
Herkunft und Geschichte
Da alle vier Belgischen Schäferhunde identischen Ursprungs sind und
dieselbe Geschichte haben, wurde dies stellvertretend für alle vier
Varietäten bereits beim Groenendael beschrieben.
Die Namen dieser vier Varianten leiten sich von ihren jeweiligen
Ursprungsorten ab.
Ein Hund dieses Typs trat das erste Mal um
das Jahr 1899 auf. Namensgebend ist die
Stadt Malines oder Mechelen im flämischen
Sprachgebiet Belgiens.
Schon sehr bald überragten die Malinois als
Arbeitshunde alle anderen Varianten des
Belgischen Schäferhundes.
Wesen
Ursprünglich als Hüte- und Treibhund
gezüchtet, hat sich der Malinois schnell als
Dienst- und Sporthund etabliert.
Besonders in seinen Ursprungsländern
Belgien, Niederlande und Frankreich wurde
er schon immer auf seine „inneren“
Eigenschaften selektiert; seine äußere
Erscheinung war zweitrangig.
Er ist etwa so groß wie der deutsche Schäferhund, aber weniger massig,
dadurch schneller, wendiger und reaktionsschneller. Seine Lern- und
Arbeitsfreude gepaart mit Härte und gleichzeitiger Sensibilität machen ihn
nicht gerade zum Anfängerhund.
Er hat den unbändigen Willen zur Arbeit und Bewegung, wenn er diese
Triebe nicht ausleben kann, besteht die Gefahr, dass sich diese Energie
unter Umständen auch an der Wohnungseinrichtung entlädt.
Charakterlich findet man diese Hunderasse innerhalb einer weiten Skala
von
„sehr
ängstlich
und
scheu“
über
„gut
sozialisiert
und
menschenfreundlich“ bis hin zu „aggressiv und mit Vorsicht zu
behandeln“.
Verwendung
Der Malinois ist als anspruchsvoller Schutz- und Familienhund genauso
geeignet wie als Sporthund, Begleithund sowie als Diensthund bei Polizei,
Gendarmerie, Militär und Zoll, wo er derzeit stark verbreitet ist.
Bei der Exekutive gibt es Ausbildungsmöglichkeiten zum Schutz-, Fährtenund Stöberhund (Stöbern nach Personen und Gegenständen) und eine
Zusatzausbildung
(Dualverwendung)
als
Drogenspürhund,
Brandermittlungs-, Sprengmittel-, Leichen- und Blutspürhund, sowie als
Lawinensuchhund.
Als Familienhund muss ein Malinois unbedingt zusätzlich körperlich und
geistig ausgelastet werden- ein nicht ausgelasteter „Mali“ ist der reinste
Terrorist.
Seine Schnelligkeit und Wendigkeit machen ihn zu einem ausgezeichneten
Sporthund. Neben dem klassischen Schutzhundesport ist auch Agility sehr
gut geeignet, um einen Malinois sinnvoll zu beschäftigen.
Genauso kann er aber auch zur Fährten- und zur Flächensuche oder als
Rettungshund eingesetzt werden.
Besonderheiten
Wie bei allen Belgischen Schäferhunden ist auch beim „Mali“ der fehlende
Eigengeruch typisch.
Obwohl die Belgischen Schäferhunde eine gemeinsame Rasse bilden,
dürfen die Varietäten nicht miteinander gekreuzt werden. Nur in
Sonderfällen können die nationalen Zuchtverbände Ausnahmen bewilligen.
Fazit:
Der Malinois ist nur dem erfahrenen Hundehalter
zu empfehlen, der es versteht, die unbändige
Energie und den Bewegungsdrang dieses Hundes
in die richtigen Bahnen zu lenken.
Ein unausgelasteter und unterforderter „Mali“ ist
die
reinste
Katastrophe,
während
ein
ausgelasteter Malinois ein ganz besonderer Hund
ist.
Intelligent, treu, dabei gleichzeitig vergnügt und
verschmust- man könnte kaum glauben, dass
dieser Hund gleichzeitig absolut unbestechlich
und mit einer ausgeprägten Mannschärfe
versehen ist.
Der ideale Hund für erfahrene und aktive
Hundehalter, die bereit für eine Herausforderung
sind!
Wach- und Schutzhunde
Belgischer Schäferhund
Tervueren
Herkunft: Belgien
Schulterhöhe: Rüde 60-66 cm, Hündin 52-62 cm
Gewicht: Rüde 25-35 kg, Hündin 20-28 kg
Fell: Langhaar
Farbe: Rotbraun bis beigegrau mit dunkler Maske und Charbonnage
Lebenserwartung: 12 Jahre
Kategorie: Schäferhunde
Der Tervueren ist eine Varietät des Belgischen Schäferhundes,
einer von der FCI anerkannten belgischen Hunderasse (FCIGruppe 1, Sektion 1, Standard Nr. 15). Der Tervueren gehört
neben dem Groenendael zu den langhaarigen Varietäten des
belgischen Schäferhundes.
Herkunft und Geschichte
Da alle vier Belgischen Schäferhunde identischen Ursprungs sind und
dieselbe Geschichte haben, wurde diese stellvertretend für alle vier
Varietäten bereits beim Groenendael beschrieben.
Die Namen dieser vier Varianten leiten sich von ihren jeweiligen
Ursprungsorten ab.
So stammt der Tervueren aus dem gleichnamigen Ort in Belgien.
Wesen
Das Fell des Tervueren ist von rotbrauner Farbe mit schwarzer Maske und
schwarzer Charbonnage. Mit Charbonnage ist der schwarze Anflug im Fell
gemeint, der durch die schwarz gefärbten Haarspitzen entsteht – was den
Eindruck vermittelt, als habe man dem Hund mit berußter Hand über das
Fell gestrichen.
Außer in rotbraun kommt der Tervueren auch noch in allen
Braunschattierungen bis hin zu beige oder grau vor, auch hier mit
schwarzer Maske und Charbonnage.
So sehr sich die Belgischen Schäferhunde auch hinsichtlich ihres Fells
unterscheiden, so einheitlich sind sie doch in allen anderen Merkmalen wie
Körperbau, typischem Verhalten und Wesen.
Wie alle Belgischen Schäferhunde ist auch der Tervueren sehr wachsam,
temperamentvoll und sehr lernfreudig. Diese Hunde wollen und müssen
arbeiten.
Eine konsequente, aber
unbedingt notwendig.
einfühlsame
und
geduldige
Erziehung
ist
Darüber hinaus sind Belgische Schäferhunde aber sehr sensibel, wobei der
Tervueren der sensibelste von allen ist. Deshalb ist er als Familienhund
der beliebteste unter den Belgiern.
Seine Familie
zuverlässig.
beschützt
aber
auch
der
Wie alle Belgischen Schäferhunde liebt er
Lande, als auch im Wasser.
Tervueren
instinktiv
und
viel Bewegung- sowohl zu
Verwendung
Der Tervueren ist in vielen Bereichen zu Hause, sei es als reiner
Familienhund oder als Begleiter beim Sport. Auch als Rettungshund ist er
vielfach anzutreffen.
Durch seinen Lerneifer ist er für viele Beschäftigungen zu begeistern und
auch auf dem Agility- Parcours und dem Hundeplatz mit großem Elan
anzutreffen.
Genauso kann er aber auch zur Fährten- und zur Flächensuche eingesetzt
werden.
Besonderheiten
Charakteristisch für den Tervueren ist
Schäferhunden der fehlende Eigengeruch.
wie
bei
allen
Belgischen
Obwohl die Belgischen Schäferhunde eine gemeinsame Rasse bilden,
dürfen die Varietäten nicht miteinander gekreuzt werden. Nur in
Sonderfällen können die nationalen Zuchtverbände Ausnahmen bewilligen.
Fazit:
Mit dem Tervueren muss wie mit allen
Belgischen Schäferhunden unbedingt gearbeitet
werden.
Wenn er als Familienhund gehalten wird, reicht
ihm der tägliche Spaziergang bei Weitem nicht
aus.
Um ihn auszulasten, muss er zusätzlich sowohl
geistig als auch körperlich beschäftigt werden,
beispielsweise durch eine der zahlreichen
Hundesportarten.
Trotz- oder gerade wegen- seiner Sensibilität
gehört der Tervueren nur in die Hände von
erfahrenen Hundehaltern, die bereit sind,
gemeinsam mit ihrem Hund aktiv zu sein.
Als Anfängerhund oder für „Couchpotatoes“ ist
er- wie alle seine belgischen Verwandten- nicht
geeignet!
Wach- und Schutzhunde
Bordeaux-Dogge
Herkunft: Frankreich
Schulterhöhe: Rüde 60–68 cm, Hündin 58–66 cm
Gewicht: Rüde >50 kg, Hündin >45 kg
Fell: Glatt, kurz
Farbe: Goldenrehbraun, mahagoni; auch mit schwarzer Maske
Lebenserwartung: 8-10 Jahre
Kategorie: Molossoide
Alternative Namen: Dogue de Bordeaux
Die Bordeauxdogge (frz. Dogue de Bordeaux) ist eine von der FCI
anerkannte französische Hunderasse (FCI-Gruppe 2, Sektion 2.1,
Standard Nr. 116).
Herkunft und Geschichte
Die römischen molossischen Hunde sind die Vorfahren der heutigen
Doggen; aus ihnen entwickelte sich der mittelalterliche Alans, ein weiterer
Ahne. Einer dieser Molosser wird bereits 1300 v. Chr. auf der Situla von
Bologna dargestellt und hat große Ähnlichkeit mit der heutigen BordeauxDogge.
Die Bordeaux-Dogge wurde früher zur Jagd, aber auch zum Kampf mit
Wölfen und Bären verwendet.
Wesen
Die Bordeaux-Dogge ist als ehemaliger Kampfhund durchaus als
Wachhund geeignet, der das ihm anvertraute Hab und Gut aufmerksam
und mutig, dabei aber ohne Aggression, bewacht.
Ihren
Menschen
gegenüber
ist
freundlich, liebevoll und treu ergeben.
sie
Die Bordeaux-Dogge ist ein ruhiger,
gelassener
Hund
mit
einer
hohen
Reizschwelle.
Allerdings ist der eine oder andere Rüde
sehr dominant, weshalb sie bereits im
Welpenalter soziale Kontakte sowohl zu
Menschen als auch zu Artgenossen haben
sollte.
Ansonsten entwickeln sie eventuell ein rüpelhaftes, ruppiges Verhalten.
Dabei sollte man nicht vergessen, dass dieser Hund über 50 kg wiegen
kann.
Bei richtiger Sozialisierung und konsequenter Erziehung wird die
Bordeaux-Dogge
jedoch
zu
einem
angenehmen
Begleitund
Familienhund.
Verwendung
Die Bordeaux-Dogge
eingesetzt.
wird
als
Wach-,
Schutz-
und
Familienhund
Sie ist für schnelle Hundesportarten oder für ausgiebiges Laufen, z.B.
neben dem Fahrrad, nicht geeignet. Gegen lange, ausgedehnte
Spaziergänge hin und wieder hat sie jedoch nichts einzuwenden- denn
ihren Auslauf braucht sie trotz fehlender sportlicher Ambitionen.
Besonderheiten
In dem Film „Scott und Huutsch“ von 1989 spielt eine Bordeaux-Dogge
eine Titelrolle an der Seite von Tom Hanks.
Durch die stark ausgeprägten Hängelefzen kann es zu übermäßigem
Speichelfluss kommen- sie sabbert also vermehrt.
Die Bordeaux-Dogge gilt aus rechtlicher Sicht in vier deutschen
Bundesländern als vermutlich gefährlich, in Vorarlberg als gefährlich und
in zwei Schweizer Kantonen als potentiell gefährlich. Im Kanton Genf ist
die Haltung verboten.
Deshalb sollte man sich vor der Anschaffung dieser Hunderasse nach den
aktuellen Bestimmungen und Vorschriften erkundigen.
Fazit:
Eine konsequente Erziehung und ein guter
Grundgehorsam sind für diesen kräftigen Hund
unabdingbar. Rüden sind oft sehr dominant und
sollten deshalb schon im Welpenalter richtig
sozialisiert werden.
Dann hat man einen angenehmen, liebevollen
Familien- und Begleithund, der es gerne etwas
gemütlicher angeht.
Sportliche Ambitionen sind der Bordeaux-Dogge
fremd, genauso sollte auch ihr Halter nicht
unbedingt die hyperaktive Sportskanone sein.
Ihre
Kraft
sollte
man
allerdings
nie
unterschätzen- immerhin hat man es hier mit
einem bulligen Hund zu tun, der über 50 kg
wiegen kann.