Die Immergleiche und der Eisbär-Freund

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Die Immergleiche und der Eisbär-Freund
Die Immergleiche und der Eisbär-Freund
Die Koalition der prima Pensionen
Autor: U. Gellermann
Datum: 17. Dezember 2013
Eigentlich, so behauptet es ein ungeschriebenes Gesetz, eigentlich hat eine
neue Regierung 100 Tage Zeit, bevor sie kritisiert werden kann. Doch in einem
Land, in dem sich die Regierungen nicht einmal an das Grundgesetzt halten, in
dem dürfen die vermeintlich Neuen schon mal vorab porträtiert werden. Wir
kritisieren ja nicht, wir schildern nur. Das reicht zumeist. Zudem sind die ersten
Handlungen der noch nicht ausverhandelten Koalition gefühlte hundert Tage
her: Die Selbstbedienung durch noch mehr Bundestagsvizepräsidenten-Posten,
die Streichung der Medizinkostenbremse und die Blockierung des Vorsitz des
Haushaltsausschusses. Denn die böse Gesine Lötzsch von der Linkspartei soll,
obwohl es parlamentarischer Brauch ist, dass die größte Oppositionspartei dort
den Vorsitz übernimmt, den Job nicht bekommen. Die ist irgendwie
kommunistisch, geht das Gerücht. Huhuhuhu. Das jedenfalls schreiben die
Abgeordneten Klaus-Peter Willsch, Marian Wendt und Thomas Feist von der
CDU an die Fraktionschefs. Aber auch Sozialdemokraten wie Wolfgang
Tiefensee und die Grünen-Abgeordneten Monika Lazar und Stephan Kühn
haben sich der Initiative angeschlossen. Endlich: Da ist sie wieder, die
Über-Große-Koalition.
An der Spitze der neuen Regierung steht die Immergleiche, die ewige Kanzlerin,
die Tochter von Helmut Kohl, die mit dem Teflon-Gewissen, die alles
runterlächelt, die Rautenmacherin, die Unaussprechliche, die uns in den
nächsten vier Jahren erneut sedieren will. Und wenn wir schläfrig genug sind
-auch weitere vier Jahre. Ihr zur Seite steht der Freund von Knut. Es war der
niedliche Eisbär, für den Sigmar Gabriel, als er mal Umweltminister in einer
anderen Großen Koalition war, die Patenschaft übernommen hatte. In dieser
Zeit hat er auch das Verbot der alten Glühlampen durchgesetzt und uns allen
neue beschert, die umweltschädlich und schwer zu entsorgen sind. Als er in
Niedersachsen SPD-Fraktionsvorsitzender war, bekam er zugleich Geld von
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einer Firma, die irgendwie für den VW-Konzern arbeitete. Ein paar Jahre war er
auch Vizepräsident der "Sozialistischen Internationale". Solche Faxen kann er
sich bei der Unaussprechlichen natürlich nicht leisten.
Der mit der Bank tanzt: Wolfgang mit der frühen Demenz, waren ihm doch
einmal 100.000 Mark CDU-Spenden einfach entfallen. Das hat ihn sofort und
nachhaltig zum ewigen Finanzminister qualifiziert. Er hat mal in der Schweiz
zum dortigen Bundesfeiertag gesprochen, der Wolfgang Schäuble. Hat er die
hohe, sehr seltene Ehre für einen Ausländer seinem
Steuervermeidungs-Programm für Reiche zu verdanken? Hat er. Und immer
wieder mal fordert er solche Sachen wie ein "gesundes Nationalgefühl?. Beim
"gesundem Volksempfinden" wurde er noch nicht ertappt. Glück gehabt. Sein
Freund aus früheren Koalitionstagen, der Steinmeier, ist jetzt Außenminister.
Das war er schon mal. Was hat er in der Zeit noch gleich gemacht? Er war
nachdrücklich für die NATO und den Afghanistaneinsatz. Aber das waren sie
doch alle. Für einen Wahlkampf als Kanzlerkandidat der SPD hat er sich mal ein
Mittel-Initial reinoperieren lassen. Heißt jetzt Frank W, wie Walter. Hat ihn nicht
schöner gemacht. Sieht genau so fad aus wie vorher. Hat es dann mit einem
Song (singend!) zur Integration versucht. War auch nicht besser.
Jetzt aber, die mit dem festgenähten Strahlen im Gesicht. Die Schwiegertochter
für alle Mütter mit Sorgen um ihren Sohn. Ursula mit dieser Frisur, wie sie nur
mit dem neuen Drei-Wetter-Taft herzustellen ist. Ursula übernimmt das
Kriegsministerium. Genial: Das blutige Geschäft der neuen deutschen
Außenpolitik wird von einer zarten Frau geführt! Da fühlt sich Krieg gleich
besser an. Panzer vor, noch ein Tor? Eigentore hatte der vorherige, der
Drohnen-Thomas genug geschossen. Jetzt also Frau von der Leyen. Die mit
dem Samthandschuh über der Stahlhand. Sie hat mal als Ministerin in
Niedersachsen das Landesblindengeld abgeschafft. Die können jetzt gucken wo
sie bleiben, die Blinden. Von der Leyen aber hat den Weitblick: Sie will die
nächste Kanzlerin werden.
Ihre Nachfolge im Amt der Arbeits- und Sozialministerin tritt Andrea Nahles an.
"Da-da-di-da-daa ? ich mach mir die Welt, wide wide wie sie mir gefällt?, hat sie
mal im Bundestag gesungen. Weil sie nur jeden dritten Ton traf, konnte sie mit
dem Pippi Langstrumpf-Lied bei You Tube einen Millionen-Erfolg erringen.
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Erfolgreich war sie auch mit ihrer Doktorarbeit über "Walter Scotts Einfluss auf
die Entwicklung des historischen Romans in Deutschland?. Walter Scott, das
war der alte Schotte, der sich mit dem Mittelalter-Buch "Ivanhoe" tief in die
Schmalzdose des Klischee-Romans eingegraben hat. Dass Frau Nahles besser
als Leiterin der Mittelalter-Spiele in Mayen/Eifel aufgehoben wäre, sagen nur
Kenner. Damit Andrea Nahles keine sozialen Dummheiten macht, ist ihr Jörg
Asmussen als Staatssekretär attachiert: Asmussen ist eigentlich der ewige
Staatssekretär im Finanzministerium: Ob Waigl, Eichel, Steinbrück oder
Schäuble, immer war Asmussen dabei, um den Banken gute Konditionen zu
sichern. Wenn Asmussen jetzt den gut bezahlten Posten bei der Europäischen
Zentralbank verlässt, um Frau Nahles zu "helfen", dann soll er dem Sozialen in
der Republik das Fürchten beibringen.
Die wirklich total Neue ist Manuela Schwesig aus Mecklenburg. Sie hat die
klassische SPD-Karriere hinter sich. Erst war sie bei der Steuerverwaltung des
Landes Brandenburg, dann ging sie zum Finanzamt Schwerin, um von dort den
Sprung zum Landes-Finanzministerium zu wagen: Von Amt zu Amt wuchs ihr
Verstand. Vielleicht um den heiligen Geist mit ins Geschirr zu nehmen,
konvertierte sie zum Katholizismus. Schwesig war auch schon im
Kompetenz-Team des Honorarsammlers Steinbrück. Ob sie dort ihre
Kompetenz hat erweitern können, ist unbekannt. Jedenfalls ist sie zur
Arbeitsministerin aufgestiegen. - Vom neuen SPD-Justizminister, Heiko Maas,
ist ziemlich bekannt, dass er aus dem Saarland kommt. Barbara Hendricks
dürfte demnächst Knut pflegen, wenn der nicht schon tot wäre. Sie wird
Umweltministerin. Ihre Doktorarbeit "Die Entwicklung der Margarineindustrie
am unteren Niederrhein" lässt uns zagen. Dachten wir doch es wäre alles in
Butter.
In der Riege der CDU-CSU-Minister markiert Alexander Dobrindt die
Unions-Hauptrichtung: Er forderte schon das Verbot der Linkspartei, hat die
Schwulen als "schrille Minderheit" bezeichnet und war Strippenzieher bei den
Anrufen, die das ZDF zu einer noch besseren Berichterstattung über die Union
veranlassen sollte. Dobrindt soll nun, im Auftrag Seehofers, den Maut-Hansel
machen. - So einer wie der Thomas de Maizière wäre eigentlich erledigt
gewesen: Millionen für eine nie gebaute Drohne versenkt, weitere Millionen in
einen kaputten Marinehubschrauber investiert und immer ein guter Kunde
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beim Bundesrechnungshof. Aber weil unser Thomas damals, als die
Unaussprechliche noch das Mädchen war, ihr einen Job bei seinem Cousin,
dem letzten Ministerpräsidenten der DDR, verschafft hat, ist er unkündbar. Was
weiß de Maizière über die Kanzlerin, was wir nicht wissen?
Was wissen wir über den neuen Entwicklungsminister, Gerd Müller? Nichts?
Doch. Er ist katholisch und besitzt einen bayerischen Verdienstorden. Nur so
kann man sich entwickeln. - Über Friedrich, gestern noch für´s Innere
zuständig, heute Landwirtschaft und Forsten, wissen wir zu viel: NSA und NSU
und raus bis Du. Raus bist Du noch lange nicht, wenn der Horst mit Angela
spricht. - Der nette Peter Altmaier muss ins Kanzleramt. Der Ritter der
französischen Ehrenlegion hat bisher die Energiewende nicht in den Griff
bekommen, jetzt wird er das gleiche mit den Geheimdiensten schaffen. Prima,
Peter! - Was bleibt ist Wanka. Johanna Wanka hat es mit der Bildung. Ihre
Doktorarbeit über die "Lösung von Kontakt- und Steuerproblemen mit
potentialtheoretischen Mitteln" ist wasserdicht: Sie hat sie noch in der DDR
geschrieben. Zumindest in der Doktor-Frage ist kein Bildungsskandal zu
erwarten. Gröhe, Hermann Gröhe, der Mann aus dem schwer katholischen
Neuss wurde schon als Schüler Mitglied der Jungen Union und blieb dann
geschlagene 14 Jahre in den CDU-Jugendorganisation. Ob das gesund ist?
Jedenfalls gesund für Gröhes Karriere: Nun ist er Gesundheitsminister.
Wo bleibt eigentlich Ronald Pofalla? Der Mann mit dem karnevalesken Akzent
und den dümmsten Dementis der Erde. Pofalla bekommt einen Job bei der
Ruhrkohle AG-Stiftung. Die verwaltet vier Milliarden Euro. Deutlich mehr, als
dieses lächerliche Kanzleramt, in dem Pofalla bisher seinen Dienst verrichtete.
Und so oder so ähnlich wird es all denen gehen, die in den nächsten Jahren
irgendwas verrichten oder eben auch nicht. Auf sie warten prima Pensionen
oder echt gute Jobs bei denen, für die sie vorher Politik gemacht haben.
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