PDF - Kölner Philharmonie

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PDF - Kölner Philharmonie
Baroque … Classique 3
30 Jahre Concerto Köln
Valer Sabadus
Concerto Köln
Sonntag
20. Dezember 2015
20:00
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Baroque … Classique 3
30 Jahre Concerto Köln
Valer Sabadus Countertenor
Concerto Köln
Mayumi Hirasaki Konzertmeisterin
Sonntag
20. Dezember 2015
20:00
Pause gegen 20:50
Ende gegen 22:05
PROGRAMM
Nicola Conforto 1718 – 1793
Minuet y Fandango
aus: L’Endimione (1764)
Serenata in zwei Akten
Libretto von Pietro Metastasio
Johann Adolf Hasse 1699 – 1783
Sinfonia g-Moll op. 5,6
Allegro
Andante sempre
Allegro
José de Nebra Blasco 1702 – 1768
Seguidilla
aus: Amar y ser amando y la divina Philotea (1745)
Auto sacramental in einem Akt
Seguidilla
aus: Para obsequio a la deydad, nunca es culto la crueldad,
y Iphigenia en Tracia (1747)
Zarzuela nueva in zwei Akten
Seguidilla
aus: Vendado es amor, no es ciego (1744)
Zarzuela in zwei Akten
Canción
aus: Viento es la diche de amor (1743)
Zarzuela in zwei Akten
Seguidilla (1)
Seguidilla (2)
aus: Donde hay violencia no hay culpa (1744, zugeschrieben)
Zarzuela in zwei Akten
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Geminiano Giacomelli um 1692 – 1740
»Quell usignolo che innamorato«
aus: La Merope (1734)
Dramma per musica in drei Akten
Libretto von Apostolo Zeno und Domenico Lalli
»Amor dover rispetto«
aus: Adriano in Siria (1733)
Dramma per musica in drei Akten
Libretto von Pietro Metastasio
Pause
Juan Marcolini
Ouverture
zu: La dicha en la desgracia y vida campestre
Allegro assai et spiritoso
José de Nebra Blasco 1702 – 1768
Obertura
Minué 1/2
aus: Vendado amor es, no ciego (1744)
Zarzuela in zwei Akten
Libretto von Antonio Zamora
Francesco Corradini um 1692 – 1769
Baile de las Mascaras
(Auswahl)
Motivo – Marcha – Gaita – Coda
Nicola Porpora 1686 – 1768
»Alto Giove«
Arie aus: Il Polifemo (1734)
Melodramma in drei Akten
Libretto von Antonio Paolo Rollo
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Nicola Conforto 1718 – 1793
»Che chiedi, che brami«
La danza: Nice e Tirsi (1756)
Duett. Text von Pietro Metastasio
Riccardo oder Carlo Broschi [Farinelli]
»Invan ti chiamo, invan ti cerco« – »Ah dolor che vo sfogando«
Rezitativ und Arie aus einer Sammlung von 6 Arien in einer
Prachthandschrift (1753), gewidmet der Kaiserin Maria Theresia
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DIE GESANGSTEXTE
Geminiano Giacomelli
»Quell’usignolo che innamorato«
Einlagearie zur Oper »La Merope«, Akt II, Ende Szene 6 (4)
Text von Domenico Lalli (1679 – 1741)
Epitide
Quell’usignolo
che innamorato,
se canta solo
tra fronda e fronda,
spiega del fato
la crudeltà.
Epitide
Schlägt ganz alleine
die Nachtigall schwärmend
im Blattwerk der Haine,
singt sie, um zu zeigen,
was grausam verhärmend
das Schicksal bringt.
S’ode pietoso
nel bosco ombroso,
che gli risponda
con lieto core;
di ramo in ramo
cantando va.
Hört man sie innig singen,
im Waldschatten klingen,
so schallt aus den Zweigen
es munter wider;
von Baumzweig zu Baumzweig
sie trällernd sich schwingt.
Geminiano Giacomelli
»Amor dover rispetto«
Arie aus »Adriano in Siria« (1733), 2. Akt, Szene 11
Libretto: Angelo Maria Cori ausgehend vom Libretto von Pietro Metastasio
(1698 – 1782)
Farnaspe
Amor, dover, rispetto,
tutti vi veggo armati
ad agitarmi il petto,
a lacerarmi il cor.
Farnaspe
Lieb’, Achtung, Pflichtempfinden,
gewappnet stehn sie alle,
die Seele mir zu schinden,
zu peinigen mein Herz.
Contro di me sdegnati,
sì barbari tiranni
van replicando affanni
al mio infelice amor.
Wider mich speien sie Galle,
die grausamen Tyrannen,
schüren die Leidensflammen
zu meinem Liebesschmerz.
Nicola Porpora
»Alto Giove«
Aria aus »Il Polifemo« (1735), Akt III – V
Libretto: Paolo Rolli (1687 – 1765)
Aci
Alto Giove,
è tua grazia, è tuo vanto
Aci
Edler Jupiter!
Dank deiner Gnade, dank deinem
Werte,
ward mir das ewige Leben reichlich
durch deine Herrscherhand
vermacht.
Dass du mir wiedergibst jene
so lange Zeit entbehrte
liebreiche, göttliche Schöne,
ist ein Geschenk so unvergleichlich
wie deine Herrscherpracht.
il gran dono di vita immortale
che il tuo cenno sovrano mi fa.
Ma il rendermi poi quella
già sospirata tanto
diva amorosa e bella,
è un dono senza uguale,
come la tua beltà.
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Riccardo oder Carlo Broschi (Farinelli)
»In van ti chiamo« – »Al dolor che vo sfogando«
Rezitativ und Arie
Textdichter unbekannt
Recitativo
In van ti chiamo,
in van ti cerco,
amato fedel compagno.
Brancollar conviene
dai duri tronchi
ad evitar percosse.
Ahi! chissà che la rapida bufera
Rezitativ
Ich rufe dich vergebens,
ich suche dich vergebens,
treue Geliebte.
Tasten tut Not,
um sich nicht zu stoßen
an den harten Stämmen.
Ach, hoffentlich hat der rasende
Sturm
sie nicht herabgestürzt
in die tiefen, strudelnden Wasser,
als sie am Ufer Früchte pflückte!
Mit dem Brausen der Winde
spinto non l’abbia
nel profondo gorgo dell’acque,
ov’ei cogliea frutti alla sponda.
Col fremito de’ venti anche
s’accresce
lo strepito dell’onda,
schwillt auch an das Tosen der
Wogen,
und ich kann immer noch nichts
erkennen. Ach, ich Elender, wehe!
Schrecken und Todesgefahren
auf Schritt und Tritt ich sehe.
Und wie mag es ihr nur gehen,
um meine liebste Seele es stehen?
Ach, meine teuerste Schwester,
zu Hilfe, o Götter!
Wer von euch kann mich leiten?
Großer Herrscher der Helligkeiten,
Führer und Schutzgott
der Reisenden auf ihren Wegen,
du sollst drohende Schatten mit
deinen Strahlen
zur Seite fegen.
Weh, wie sehr mich die Götter
von Himmel und Erde verachten.
Ja, ich geb nach, geb mich selbst
auf.
Mehr als trist wären manche
Herzen
angesichts so vieler Schmerzen,
so vieler Schlachten.
Doch welche Stimme höre ich
zagen
bei jenen lieben Felsen? Ach, nur
das Echo!
Mitleidig antwortet es meinem
Klagen.
e non distinguo ancor
gl’oggetti. Ahi lasso!
Temo orrori e ruine
ad ogni passo.
Ma chissà quel che fia
della cara alma mia!
Deh! amata germana,
oh dèi, soccorso!
Chi di voi mi conduce?
Gran rettor della luce,
o scorta e tutelar
nume a’ viaggi,
scaccia le ingiuriose ombre
a’ tuoi raggi.
Ah, che sdegnati sono meco
i numi del cielo e della terra.
Cedo sì, m’abbandono.
Per opprimere un core
questo è troppo dolore
e troppa guerra.
Ma qual da quelle care rupi io
sento
flebil voce? Ahi, ch’è l’eco!
E risponde pietoso al mio lamento.
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Aria
Al dolor che vo sfogando,
Arie
Ich klag die Schmerzen meiner
Liebe,
irr trist und trübe,
hörs widerschallen
aus Grottenhallen,
sodass mein Weinen
bald allerseits im Wald erklingt.
mesto errando,
senti l’eco
dallo speco
che risponde
e fa il bosco risuonar.
La procella va calmando,
Schon scheint sich der Sturm zu
legen,
sich flüsternd lind ein Hauch zu
regen
in den Hainen,
der mich neu zum Seufzen bringt.
e l’auretta sussurrando
tra le fronde
mi richiama a sospirar.
Deutsch: Gabriele Grunert
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ZU DEN WERKEN
Der Kastrat des Königs
»Farinelli in Madrid« – unter dieses Motto stellen Valer Sabadus
und Concerto Köln den heutigen Abend. Den Künstlernamen
Farinelli gab sich Carlo Broschi, der wohl berühmteste und bestbezahlte Sänger des 18. Jahrhunderts, und in Madrid verbrachte
er mehr als zwei Jahrzehnte seines Lebens. Dass sich mit dem
Sopran-Kastraten Farinelli neben den Arien auch die instrumentalen Sätze des Programms in Verbindung bringen lassen,
hat mit seiner besonderen Stellung am spanischen Königshof
zu tun: Man hatte ihn zwar wegen seiner Stimme und Gesangskunst engagiert, doch bald organisierte er sämtliche Hoffeste,
für die natürlich auch Ouvertüren und Tanzmusikeinlagen benötigt wurden. Manchen Zeitgenossen galt er sogar als heimlicher
Premier­minister des Landes, doch ob dies nun der Wahrheit entsprach oder nicht – der 1705 im apulischen Andria geborene Farinelli stand jedenfalls in Madrid auf dem Gipfelpunkt einer einzigartigen internationalen Künstlerkarriere – einer Karriere, die noch
Generationen später die Phantasie von Romanautoren, Opernkomponisten und Filmemachern beflügeln sollte.
Begonnen hatte sie wie Tausende andere mit einer grausamen
Operation: Im Italien des 17. und 18. Jahrhunderts wurden vielen
Jungen, zumeist aus armen Familien, die Hoden weggeschnitten, zerquetscht oder abgebunden. Mehr als die Hälfte der Opfer
starb vermutlich an Infektionen, doch im Erfolgsfall stellte zwar
der Kehlkopf das Wachstum ein, nicht aber der übrige Körper.
Kastraten verbanden daher die kurzen Stimmlippen eines Knaben mit dem Lungenvolumen und Resonanzraum eines Mannes.
Der Gesang der besten unter ihnen muss unvergleichlich geklungen haben – heute können ihn Countertenöre und Sopranistinnen allenfalls nachempfinden. Offiziell war die Operation stets
verboten – in Farinellis Fall wurde sie daher von den Eltern, wie
damals üblich, als unvermeidliche Folge eines Reitunfalls dargestellt. Schon bald nachdem der siebenjährige Carlo die Kastration überlebt hatte, ging er in Neapel bei dem Komponisten
und überragenden Gesangslehrer Nicola Porpora in die Lehre.
1720 feierte er sein Sängerdebüt, und zwei Jahre später trat er
erstmals in einer Oper des jungen Dichters Pietro Metastasio auf,
der wenig später zum kaiserlichen Hofpoeten in Wien und alles
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beherrschenden Librettisten der Opera seria aufstieg. Es war der
Beginn einer engen Freundschaft, die durch zahlreiche Briefe
der beiden »gemelli« (Zwillingsbrüder) dokumentiert ist und bis
zu ihrem Tod 60 Jahre später andauerte. In den 1720er und frühen 1730er Jahren machte Farinelli auf zahlreichen italienischen
Bühnen Furore, aber auch in Wien, München, London und Paris.
Überall brachte er das Publikum zum Rasen, kassierte ungeheure
Gagen und wurde mit Geschenken überhäuft.
Musiktherapeut und Impresario
Eine unerwartete, ja geradezu märchenhafte Wendung in seinem
Leben brachte das Jahr 1737: In Madrid, wo Farinelli eigentlich
nur einige Monate lang bleiben wollte, unternahm die italienischstämmige Königin Elisabeth mit seiner Hilfe ein höchst erfolgreiches musiktherapeutisches Experiment an ihrem Gatten Philipp V.:
Sie ließ den Kastraten im Nebenzimmer des Raums, in dem sich
der menschenscheue und schwer depressive König eingeschlossen hatte, einige Arien singen. Philipp war tief bewegt, dankte
dem Künstler überschwänglich und bat ihn, seine Belohnung
selbst zu benennen. Der entsprechend instruierte Sänger antwortete, er sähe es als schönsten Lohn an, wenn sich der König
wieder der Hofgesellschaft und den Staatsangelegenheiten
zuwenden würde. Dieser willigte ein, und weil er seine Genesung
alleine dem wunderbaren Gesang zuschrieb, nahm Farinelli nun,
im Alter von 32 Jahren, für immer Abschied von der öffentlichen
Bühne. Neun Jahre lang, bis zu Philipps Tod 1746, trug er dem
gemütskranken König Abend für Abend ohne jede Veränderung
die immer gleichen vier Arien vor – wofür er allerdings auch ein
wahrhaft fürstliches Gehalt bezog.
Unter Philipps Nachfolger Ferdinand VI. stieg Farinellis Einfluss
sogar noch, denn der neue Monarch war selbst ein begeisterter Musiker und seine Gemahlin Maria Barbara von Portugal eine wahre Musikfanatikerin: Sie beschäftigte seit 1728 den
berühmten Domenico Scarlatti als ihren Klavierlehrer. Farinelli
musizierte mit dem königlichen Paar, übernahm aber zusätzlich
noch wichtige künstlerische und organisatorische Aufgaben: Als
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Opernimpresario holte er zahlreiche italienische Musiker nach
Spanien; er verschaffte sich immer neue Libretti seines Freundes
Metastasio, führte Regie und gestaltete Bühnenbilder, beaufsichtigte aber auch die Verschönerung der Paläste von Buen
Retiro und Aranjuez, die Gestaltung der Gärten und sogar die
Umleitung des Flusses Tajo – schließlich wollte man in Madrid
gerne ähnliche Wassermusiken genießen wie sie Händel auf der
Themse dem englischen König bot. Ferdinand nahm Farinelli im
Jahr 1750 sogar in den sonst nur Adeligen zugänglichen Ritterorden von Calatrava auf. Doch unter Ferdinands weniger musikliebendem Nachfolger Karl III. musste Farinelli 1759, vermutlich
auch aus politischen Gründen, Spanien verlassen, wobei ihm
allerdings sein Gehalt weiterhin ausgezahlt wurde. Die letzten
zwei Jahrzehnte seines Lebens lebte der Sänger in seinem luxuriösen Landhaus bei Bologna und widmete sich privaten Interessen. Regelmäßig empfing er illustre Besucher – unter anderen
die Musikgelehrten Padre Martini und Charles Burney, die Komponisten Gluck und Mozart, den Abenteurer Casanova und den
österreichischen Kaiser Joseph II.
Starke Brust, geläufige Kehle
Ein Geheimnis seines Erfolgs lag sicherlich in Farinellis Persönlichkeit: Im Allgemeinen galten Kastraten, bedingt vielleicht
durch den unterbrochenen Reifeprozess, als äußerst kapriziöse, schwierige Charaktere. Farinelli jedoch wurde von allen
Zeitgenossen übereinstimmend als bescheiden und ungemein
liebenswürdig im Umgang beschrieben, als fleißig und strebsam, aber nicht übertrieben ehrgeizig. Von seinem enormen
Einfluss bei den spanischen Königen machte er klugerweise
nur sehr zurückhaltend Gebrauch, und so musste er trotz seiner beneidenswerten Position keine Neider oder persönlichen
Feinde fürchten. Doch die Grundlage für diese unangefochtene
Stellung hatte Farinelli natürlich mit seinem Gesang gelegt. Ihn
schilderte der Komponist Johann Joachim Quantz folgendermaßen: »Farinello hatte eine durchdringende, völlige, dicke, helle
und egale [= gleichmäßige] Sopranstimme […] seine Intonation
war rein, sein Trillo schön, seine Brust, im Aushalten des Atems,
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außerordentlich stark, und seine Kehle sehr geläufig, sodass er
die weit entlegensten Intervalle geschwind und mit der größten Leichtigkeit herausbrachte.« Farinelli war berühmt für seinen
Tonumfang, der um fast eine Oktave über den üblichen hinaus
ging, und ebenso für seine Kunst, Adagio-Arien mit den fantasievollsten Verzierungen zu schmücken.
In welchem Zusammenhang stehen nun die Komponisten des
heutigen Programms mit dem großen Sänger und dem spanischen Königshof? Der Neapolitaner Nicola Conforto kam 1755,
also während Farinellis Zeit als Impresario, nach Madrid und
erhielt dort Aufträge zu Opern, deren Libretti oft zweisprachig italienisch und spanisch abgefasst waren. Später erlangte er sogar
den Titel eines Hofkapellmeisters. Conforto blieb bis zu seinem
Lebensende in Spanien und wurde ein ganz und gar spanischer
Komponist – was sich nicht zuletzt an Tänzen wie dem Fandango
aus der Serenata L’Endimione (nach einem Libretto Metastasios)
zeigt.
Der deutsche Komponist Johann Adolf Hasse galt in ganz
Europa jahrzehntelang als unumstrittener König der Opernbühnen. Begonnen hatte er seine Karriere als Sänger in Hamburg
und Braunschweig; darauf ging er 1722 nach Neapel, wo er wie
Farinelli bei Nicola Porpora studierte. Hasse arbeitete regelmäßig mit Metastasio zusammen, und zwei seiner Arien – »Pallido e
sole« und »Per questo dolce amplesso« – waren unter den vieren,
die Farinelli allabendlich für König Philipp V. sang. Die sechs Sinfonien a quattro op. 5 erschienen ohne Datum, aber vermutlich
um 1740, in Paris im Druck.
José de Nebra Blasco war als gebürtiger Spanier eine Ausnahmeerscheinung in der von Italienern dominierten spanischen
Hofmusik. Er diente ab 1724 als Organist an der Capilla Real, der
königlichen Kapelle, und wurde 1751 zu deren Vizekapellmeister
ernannt. Außer seinen zahlreichen liturgischen Kompositionen
hinterließ er etwa 50 Bühnenwerke, darunter neben Opern im
italienischen Stil auch Zarzuelas, Stücke einer authentisch spanischen Musiktheatergattung, die Ende des 17. Jahrhunderts entstanden war.
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Monopolist und Unbekannter
Als Kapellmeister in Piacenza, Parma und Loreto sowie als Opernkomponist und Gesangslehrer arbeitete Geminiano Giacomelli.
Er war zwar nie in Spanien, doch seine Arie »Quell’usignolo che
innamorato« aus der Oper La Merope zählte zu den Lieblingsstücken König Philipps. Farinelli war bereits an der Uraufführung der
Oper 1734 in Venedig beteiligt gewesen, und in Madrid musste er
ihr ja noch mehrere Tausend Privataufführungen der Arie folgen
lassen. Während der Text der Merope auf Apostolo Zeno, einen
weiteren großen Librettisten der Opera seria, zurückgeht, stammt
Adriano in Siria wieder aus Pietro Metastasios Feder. Unzählige
Komponisten vertonten dieses Drama im Lauf der Jahre. Unter
sie reihten sich neben Giacomelli (1733) auch Riccardo Broschi
(1735), Nebra Blasco (1737), Hasse (1737 und nochmals 1752) sowie
Conforto (1754) ein – ein schöner Beleg für Metastasios Monopolstellung im Opernbetrieb.
Fast nichts ist über den spanischen Komponisten Juan Marcolini
bekannt. In seiner Zarzuela La dicha en la desgracia y vida campestre verbinden sich Elemente der italienischen Opera buffa
mit traditionellen spanischen Klängen. Nicht weniger farbig und
volkstümlich als Marcolini seine Ouvertüre gestaltete Francesco
Corradini die um 1750 in Madrid erschienenen »Maskentänze«.
Er war etwa ab 1720 mit Opere buffe im neapolitanischen Dialekt bekannt geworden und übersiedelte 1728 nach Spanien, um
zunächst dem Fürsten von Campofiorito in Valencia als Vizekapellmeister zu dienen. Ab 1731 schrieb er Opern und Zarzuelas für
verschiedene öffentliche Theater in Madrid, und ab 1747 leitete
er zusammen mit seinen Landsmännern Francesco Corselli und
Giovanni Battista Mele das königliche Orchester des Teatro del
Buen Retiro.
Unendlicher Atem
Nicola Porpora galt nicht nur als bedeutender Opernkomponist, sondern auch als bester Gesangslehrer Europas; aus seiner Schule gingen außer Farinelli noch weitere berühmte
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Kastratensänger hervor. Porpora stammte aus Neapel, arbeitete
aber im Laufe seiner fast sieben Jahrzehnte umspannenden Karriere auch in Rom, Venedig, London, Dresden und in Wien, wo
eine Zeit lang der junge Haydn sein Kammerdiener war. Porporas
Oper Il Polifemo kam 1735 in London heraus; bei der Uraufführung
übernahm Farinelli die auf ihn zugeschnittene Rolle des Acis. In
der Arie »Alto Giove« steht über der ersten Note eine Fermate; sie
bedeutet, dass der Sänger eine vollständige »messa di voce«
ausführen muss – also ein allmähliches An- und Abschwellen des
Tons vom Pianissimo ins Fortissimo und wieder zurück, dem sich
ohne Atemholen auch noch die folgende, fünf Takte dauernde
Phrase anschließt. Kein anderer Kastrat soll diese Gesangsmanier so eindrucksvoll ausgeführt haben wie Farinelli.
Die abschließende Szene »In van ti chiamo, in van ti cerco« – »Al
dolor che vo sfogando« wird häufig Farinellis älterem Bruder, dem
Komponisten Riccardo Broschi, zugeschrieben. Er begleitete
Carlo zeitweise auf seinen Reisen durch Europa und komponierte ihm die Titelpartien seiner Opern geradezu auf den Leib.
1740 folgte er Farinelli auch an den spanischen Königshof. Allerdings ist die aus Rezitativ und Arie bestehende Szene ohne Verfasserangabe überliefert, und so könnte sie durchaus auch von
Farinelli selbst stammen, der noch eine Reihe weiterer Eigenkompositionen hinterlassen hat. Möglicherweise war sie Teil des
Pasticcios Sabrina, das 1737 erstmals am Londoner Haymarket
Theatre aufgeführt wurde.
Jürgen Ostmann
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PORTRÄT
Immer in Bewegung!
Zum 30. Geburtstag von Concerto Köln
Alle fünf Jahre, wenn Concerto Köln wieder einen runden oder
halbrunden Geburtstag feiern kann, kommt die berühmte
»Pizzeria«-Frage auf. Doch eine konkrete Antwort, die ein für alle
Mal eine kleine Lücke in der Ensemble-Biographie schließen
könnte, hat es bis zum heutigen Tag von keinem der Mitglieder
gegeben. Immerhin erinnert man sich, dass man irgendwann im
Jahr 1985 in irgendeiner Kölner Pizzeria beisammen saß und auf
die Idee kam, ein Ensemble für Alte Musik zu gründen. Wer auf
den Namen »Concerto Köln« gekommen ist, lässt sich hingegen
nicht mehr eruieren. Flötist Matthias Sandhoff, seines Zeichens
Gründungsmitglied und heutiger Künstlerischer Leiter, ist sich
dafür immerhin ziemlich sicher, dass er bei diesem durchaus
musikhistorisch bedeutenden Datum garantiert seine Lieblingspizza »Quattro Stagioni« verspeist haben wird.
Wie schnell sich aber herumsprechen sollte, dass sich in der
damals als Alte-Musik-Hochburg geltenden Domstadt ein
äußerst sachkundiges und vor allem musikalisch facettenreich
aufgestelltes Ensemble gegründet hatte, lässt sich allein schon
an den gut dokumentierten ersten Jahren ablesen. Bereits 1987
fand das erste von zahllosen und stets aufsehenerregenden Projekten mit René Jacobs statt. So lud der belgische Alte-MusikPionier die junge Kölner Truppe zu den Schwetzinger Festspielen ein, um mit ihr Gluck-Opernraritäten aufzuführen. Und bevor
im darauffolgenden Jahr Einladungen etwa zum SchleswigHolstein Musik Festival sowie zu Konzerten mit Philippe Herreweghe ins Haus flattern sollten, gab man am 20. Dezember
1987, auf den Tag genau vor 28 Jahren, sein Debüt in der Kölner
Philharmonie. Ensemble-Mitbegründer Christoph Spering dirigierte damals Haydns Oratorium Die Schöpfung.
Die Anfänge von Concerto Köln waren also schon mehr als vielversprechend. Heute, genau 30 Jahre später, gehört das knapp
20-köpfige Ensemble zu den weltweit führenden im Bereich
der historischen Aufführungspraxis. Und wie Matthias Sandhoff durchaus stolz feststellt, hat man in all den Jahren und
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Jahrzehnten das umsetzen können, was man sich von Beginn
an auf die Fahnen geschrieben hat: Man wollte schlicht und
einfach spannende Musik spielen. Dazu zählten selbstverständlich die Hits aus der Feder von Bach, Mozart, Beethoven & Co.
Zu den vielen Markenzeichen von Concerto Köln gehörte aber
eben sofort auch, dass man Repertoire-Nischen bespielte. Und
besonders die Musik der Frühklassik und des Sturm und Drang
passte da perfekt ins »Beuteschema«, wie Sandhoff einmal die
ensembleeigenen Vorlieben bezeichnet hat. Rhythmisch pointiert und harmonisch durchaus extravagant aufgestellt – diese
Züge sollten die wenig bis gar nicht bekannten Werke schon aufweisen, um von Concerto Köln regelrecht wachgeküsst und fulminant ins Konzertleben geschubst zu werden. In der stattlichen,
um die 70 Aufnahmen umfassenden Diskographie finden sich so
Orchesterwerke etwa der Mozart-Zeitgenossen Joseph Martin
Kraus, Joseph Mysliveček und Leopold Koželuch, die ihren aktuellen Bekanntheitsgrad eben dem Engagement von Concerto
Köln verdanken. Gleiches gilt für den italienischen Barockmaestro Evaristo Felice dall’Abaco sowie den deutsch-niederländischen Komponisten Johann Wilhelm Wilms, von dessen Sinfonien man nicht einfach nur eine Ersteinspielung vorlegte. Von
den über zweihundert Jahre alten Partituren hatte man derart
radikal und virtuos den Staub abgeklopft und geschüttelt, dass
2004 auch die Stuttgarter Zeitung nur verblüfft feststellen konnte:
»Unter dem gewohnt markanten Zugriff des Ensembles klingt die
Musik so, als wäre die Tinte auf dem Notenpapier gerade erst
getrocknet.«
Im Grunde genommen trifft diese Kritikerstimme auf alles zu,
was Concerto Köln bisher entdeckt und mit vollstem Körpereinsatz, mit ansteckendem Esprit einer Frischzellenkur unterzogen
hat. Und ob es sich dabei nun um Instrumentalwerke etwa von
Antonio Rosetti und Johann Baptist Vanhal handelte oder um
Barockopernleckerbissen von Carl Heinrich Graun und Johann
Adolf Hasse – in den Studioaufnahmen und in den Live-Aufführungen schwingt immer dieses verblüffte Staunen über all diese
tollen, sträflicherweise bislang übersehenen Musiken mit. Die
ungebremste Lust und nie versiegende Neugier ist denn auch
nach 30 Jahren der maßgebliche Erfolgsschlüssel von Concerto
Köln geblieben. Matthias Sandhoff: »Am Anfang stehen immer
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die Neugier und die Bereitschaft, den Notentext mit Leidenschaft
und Energie buchstäblich zu füttern, damit etwas Besonderes
entstehen kann. Einfach nur akademisches Interesse reicht nicht
aus bei Komponisten wie Mysliveček, Koželuch und vielen anderen, die wir eingespielt haben. Bei anderen Orchestern mache
ich oft die Erfahrung, dass Kleinmeister auch wie Kleinmeister
klingen. Bei uns nicht.«
Was musikalisch so selbstverständlich, funkensprühend und
immer schallplattenpreisverdächtig daherkommt, ist jedoch nicht
nur das Resultat von großer Könnerschaft auf den Instrumenten.
Zum Gelingen zählt von jeher unbedingt auch der kribbelnde
und knisternde Umgang mit den Musikerkollegen. Tatsächlich ist
Concerto Köln das beste Beispiel für eine Langzeit-Ehe! Wenngleich einige Mitstreiter der ersten Stunde wie Werner Ehrhardt
und Christoph Spering längst eigene Wege gegangen sind und
etwa eine Dirigentenlaufbahn eingeschlagen haben, besteht
das Musikerteam weiterhin zum größten Teil aus der Urbesetzung. Zu den Krisen, die man über die lange Zeit zwangsläufig
bewältigen musste, kamen aber auch immer wieder so manche
hitzige Diskussionen über die nächsten künstlerischen Projekte
auf. Denn Concerto Köln hat sich von Anbeginn als basisdemokratisch selbstverwaltendes Ensemble begriffen, das ohne festen Dirigenten auskommt. Dementsprechend haben einzelne
Mitglieder stets bestimmte Aufgabenbereiche übernommen. So
war es etwa Kontrabassist Jean-Michel Forest, der in den ersten
Ensemble-Jahren Konzerte in Frankreich organisierte. Seitdem
tritt man dort bei allen wichtigen Festivals auf. Und schon fast
eine Art Stammgast ist Concerto Köln bei den musikalischen
Soirées im Versailler Schloss. »Man ist sein eigener Boss – das
ist der Vorteil«, so Jean-Michel Forest über das demokratische
Gefüge von Concerto Köln. »Der Nachteil ist, dass man mit seiner Meinung nicht immer durch kommt und andere Meinungen
akzeptieren muss, auch wenn es einem nicht gefällt. Bei anderen
Ensembles ist man dagegen als Musiker nur ein Puzzlestück und
hat nicht viel zu sagen.«
So anstrengend und konfliktbeladen Mitbestimmungsrechte
sein können – als ideenhemmend haben sie sich zumindest bei
Concerto Köln nicht erwiesen. Im Gegenteil. Es gibt wohl kein
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zweites Ensemble von diesem Format und dieser Klasse, das ein
so großes musikalisches Spektrum vorweisen kann. Mit prominentesten Instrumentalisten und Sängern wie Andreas Staier,
Cecilia Bartoli, Barbara Hendricks, Andreas Scholl und Philippe
Jaroussky hat man zusammengearbeitet. Zu den spannendsten
Ausflügen in die Moderne gehörte zweifellos das Projekt Lost
Objects, das mit dem New Yorker Kollektiv Bang on a Can entstand. Und zu den fast 70 Konzerten, die Concerto Köln inzwischen in der Kölner Philharmonie gegeben hat, gehörte ein Ausflug mit dem Ensemble Sarband in den Orient. 2002 bewies man
dann zusammen mit dem amerikanischen Jazz-Pianisten Uri
Caine, wie Beethovens Diabelli-Variationen auch mit Habaneraund Ragtime-Rhythmen auf höchstem Niveau unterhalten können. Und mit René Jacobs sorgten die Musiker für wundervollste
Mozart-Wonnen und -Freuden. Dazu gehörten Aufführungen des
Requiems und der selten zu hörenden Opera buffa La finta semplice. Und von der konzertanten Galavorstellung von Così fan tutte
1998 mit Véronique Gens, Bernarda Fink und Werner Güra in den
Hauptrollen schwärmen die damals glücklichen Ohrenzeugen
noch heute. Neben solchen abendfüllenden Großereignissen
achtet Concerto Köln mit musikalisch schwungvoll aufgestellten
Kinderkonzerten aber ebenso darauf, dass der klassikinteressierte Nachwuchs in der Philharmonie nicht zu kurz kommt.
Überhaupt lag dem Ensemble die Förderung von Kindern und
Jugendlichen schon immer am Herzen. So hat man mit den
»Hörpiraten« ein Education-Projekt ins Leben gerufen, mit dem
inzwischen fast 10.000 Schüler aus der Kölner Region mit der
Alten Musik bekannt gemacht werden konnte. Außerdem ist man
Mentor des Jugendbarockorchesters Rheinland, das von der
Geigerin Sylvie Kraus geleitet wird.
Dass dieser »Bande von Besessenen«, wie René Jacobs einmal
Concerto Köln in aller Freundschaft bezeichnet hat, einfach nicht
der Stoff ausgeht, beweisen aber auch die jüngsten Produktionen. Für Bachs Brandenburgische Konzerte haben die Musiker
eigens eine von der Originalpartitur geforderte Doppelflöte mit
zwei Grifflochreihen nachbauen lassen. Gerade ist eine Aufnahme mit äußerst reizvollen Concerti grossi des Engländers
Charles Avison erschienen, der Cembalosonaten von Domenico
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Scarlatti für Orchester bearbeitet hat. Und zusammen mit dem
spanischen Dirigenten Pablo-Heras Casado hat man ein etwas
anderes Porträt des legendären Kastraten Farinelli eingespielt,
das auch Pate für das heutige Geburtstagsprogramm gestanden hat. So furios die CD selbstverständlich ausgefallen ist – erst
unter Live-Bedingungen können die Musiker das machen, was
laut Matthias Sandhoff seit 30 Jahren zu den Lieblingsbeschäftigungen von Concerto Köln gehört: »Wir wollen die Bühnen
rocken!« Glückwunsch – und viel Spaß dabei …
Guido Fischer
18
BIOGRAPHIEN
Valer Sabadus
Die Saison 2015/16 begann Valer Sabadus als Kaiser Nerone in Claudio Monteverdis L’incoronazione di Poppea an
der Seite von Alex Penda (Poppea) –
ein herausragendes Rollen- und Theaterdebüt am Theater an der Wien. Im
Februar steht bei den Internationalen
Händel-Festspielen Karlsruhe die Wiederaufnahme der Oper Teseo an, in der
er die Titelrolle verkörpert. Zudem stehen Tourneen mit Concerto Köln, der
Accademia Bizantina, eine Duett-Tournee und CD-Aufnahme
mit dem Kammerorchester Basel und Nuria Rial sowie Auftritte
mit Les Folies Françoises und Philippe Jaroussky an. Im Herbst
erschien seine aktuelle CD Caldara, auf der er vom Ensemble
Nuovo Aspetto begleitet wird. Für seine Solo-CD Le belle immagini, die Arien von Christoph Willibald Gluck gewidmet ist, erhielt
er einen ECHO Klassik 2015.
Valer Sabadus begann mit 17 Jahren seine Gesangsausbildung
an der Hochschule für Musik und Theater in München bei Prof.
Gabriele Fuchs und schloss seine Ausbildung als Mitglied der
Bayerischen Theaterakademie August Everding 2013 in der Meisterklasse Musiktheater mit Auszeichnung ab. Wegweisend war
die Produktion von Johann Adolph Hasses Didone abbandonata,
die er mit der Hofkapelle München und Michael Hofstetter aufnahm. Bereits 2009 debütierte er unter Riccardo Muti bei den
Salzburger Pfingstfestspielen in der Produktion Niccolò Jommellis Demofoonte und war damit auch beim Ravenna Festival
und an der Opéra National de Paris zu erleben. Zudem feierte
er große Erfolge als Sesto in Günter Krämers Inszenierung von
La Clemenza di Tito beim Mozart-Sommer in Schwetzingen, als
Ruggiero in Antonio Vivaldis Orlando furioso und Endimione in La
Calisto von Francesco Cavalli an der Oper Frankfurt. Bei den Händel-Festspielen Halle trat er erstmals 2011 in der Titelpartie des
Rinaldo mit der Lautten Compagney auf. Weitere Engagements
führten ihn an die Oper Köln in der Titelpartie Leucippo (Johann
19
Adolph Hasse), an die Staatsoper Berlin, die Semperoper Dresden sowie die Opéra Royal de Versailles.
Internationale Bekanntheit erlangte Valer Sabadus 2012 für seine
Interpretation als Semira in Leonardo Vincis Oper Artaserse an
den Opernhäusern von Nancy, Lausanne und Köln, dem Theater an der Wien, dem Théâtre des Champs-Elysées, der Opéra
Royal de Versailles und im Concertgebouw Amsterdam. Die
Produktion erschien auch als CD und DVD und erhielt zahlreiche Preise. Im gleichen Jahr wurde ihm der Preis der deutschen
Schallplattenkritik für seine Solo-CD Hasse Reloaded verliehen. Großen internationalen Erfolg feierte er auch als Menelao
in Francesco Cavallis wiederentdeckter Oper Elena beim Festival in Aix-en-Provence. Die Produktion ist auf DVD erschienen.
2013 gab er sein fulminantes Debüt in der Titelrolle von Händels
Xerxes an der Deutschen Oper am Rhein. 2015 glänzte er bei den
Händel-Festspielen Karlsruhe in der Titelrolle des Teseo, für die
er begeisterte Rezensionen erhielt.
Neben seiner regen Operntätigkeit liegt dem jungen Countertenor das Konzert- und Oratorienrepertoire am Herzen. Liederund Arienabende gab er beispielsweise beim Lucerne Festival,
der Schubertiade in Hohenems und dem Festival »Winter in
Schwetzingen«. Als Solist trat er bereits in den Philharmonien
in Essen und Köln, der Frauenkirche in Dresden, der Chapelle
Royale de Versailles, der Laeiszhalle Hamburg, beim Festival
Grafenegg und den Festwochen für Alte Musik Innsbruck auf.
Fruchtbare Partnerschaften führen Valer Sabadus immer wieder mit Ensembles für Alte Musik zusammen, darunter Concerto
Köln, das Kammerorchester Basel, die Hofkapelle München, das
Ensemble L’Arpeggiata und Il pomo d’oro.
Die Diskographie von Valer Sabadus reicht von frühbarocken
Werken Monteverdis und Cavallis über die italienische Sakral- und Opernmusik bis hin zu zeitgenössischen Werken Enjott
Schneiders. Dafür wurde er mehrfach mit bedeutenden Schallplattenpreisen ausgezeichnet, u. a. mit dem ECHO Klassik 2012,
und von der ICMA zum Young Artist of the Year – Vocal 2013
gekürt.
20
In der Kölner Philharmonie war Valer Sabadus zuletzt im März
dieses Jahres zu Gast. Am 1. Juni 2016 wird er bei uns als Cyrus in
Händels Belshazzar zu hören sein.
21
Concerto Köln
Leidenschaftliches Musizieren und die ungebrochene Lust an
der Suche nach dem Unbekannten, das sind die Markenzeichen
von Concerto Köln. Seit nunmehr 30 Jahren zählt das Orchester
mit dem unverwechselbaren Klang zu den führenden Ensembles im Bereich der historischen Aufführungspraxis. Mit regelmäßigen Auftritten in den großen Musikmetropolen der Welt und
bei renommierten Festivals steht Concerto Köln einerseits für
herausragende Interpretation Alter Musik von internationalem
Rang, andererseits ist das Ensemble im Kölner Musikleben fest
verwurzelt.
Höhepunkte der laufenden Saison 2015/16 sind eine große
Deutschlandtournee mit der Sopranistin Julia Lezhneva und Projekte mit Giuliano Carmignola, Mahan Esfahani, Christoph und
Julian Prégardien sowie dem Chor des Bayerischen Rundfunks
unter der Leitung von Peter Dijkstra. Gastspiele führen Concerto
Köln dabei nach Norwegen, Frankreich und in die Schweiz sowie
an die Nederlandse Opera in Amsterdam, wo man mit Andrea
Marcon Händels Ariodante erarbeitet. Darüber hinaus wurde das
Ensemble von den Audi-Sommerkonzerten Ingolstadt für eine
von Kent Nagano dirigierte konzertante Aufführung von Mozarts
Idomeneo verpflichtet und es bestreitet im kommenden Frühjahr bei den Schwetzinger Festspielen die Premiere von Cavallis
Veremonda unter der Leitung von Gabriel Garrido.
22
Als Mitglieder eines selbstverwalteten Orchesters tragen die
Musiker in besonderem Maße die Verantwortung für den Erfolg
von Concerto Köln. Mayumi Hirasaki und Shunske Sato als ständige Konzertmeister sowie Martin Sandhoff als Künstlerischer
Leiter sind hierbei für die interne Meinungsfindung maßgeblich.
Künstlerische Projekte wie CD-Aufnahmen oder Konzerttourneen
sowie die Auswahl von musikalischen Partnern werden innerhalb
des Orchesters diskutiert und entschieden. Dabei beweisen die
Musiker seit vielen Jahren, dass künstlerischer Anspruch nicht
im Widerspruch zu Publikumserfolg steht. Unter den bedeutenden Dirigenten, mit denen Concerto Köln in jüngerer Zeit zusammenarbeitete, finden sich Namen wie Ivor Bolton, Pablo HerasCasado, Daniel Harding, Marcus Creed sowie Laurence Equilbey
und Emmanuelle Haïm. Die langjährige Zusammenarbeit mit
René Jacobs ist durch mehrere preisgekrönte CD-Einspielungen
dokumentiert, darunter Mozarts Così fan tutte, Händels Saul und
Grauns Cleopatra e Cesare.
Zu den weiteren künstlerischen Partnern von Concerto Köln zählen die Mezzo-Sopranistinnen Cecilia Bartoli und Vivica Genaux,
die Sopranistinnen Simone Kermes, Nuria Rial, Rosemary Joshua
und Johannette Zomer, die Countertenöre Andreas Scholl, Maarten Engeltjes, Bejun Mehta und Carlos Mena, die Tenöre Werner Güra sowie Christoph und Julian Prégardien, die Pianisten
Andreas Staier und Alexander Melnikov, der Violinist Giuliano
Carmignola sowie das Ensemble Sarband, der Balthasar-Neumann-Chor, die Chöre des WDR, NDR und BR, das Collegium
Vocale Gent, der Schwedische Rundfunkchor, die Regensburger Domspatzen, der RIAS-Kammerchor, Accentus und Arsys de
Bourgogne.
Die Diskografie des Ensembles umfasst mittlerweile mehr als 70
Aufnahmen, die mit Preisen wie dem ECHO Klassik, dem Grammy
Award, dem Preis der Deutschen Schallplattenkritik, dem MIDEM
Classic Award, dem Choc du Monde de la Musique, dem Diapason d’Année oder dem Diapason d’Or ausgezeichnet wurden.
Die aktuelle CD mit Werken von Avison und Scarlatti knüpft an
die Tradition von Concerto Köln an, Werken vergessener Komponisten wie Joseph Martin Kraus, Evaristo Felice dall’Abaco
und Henri-Joseph Rigel zu einer Renaissance zu verhelfen.
23
Internationale Aufmerksamkeit erregte auch die umjubelte und
vielfach ausgezeichnete Wiederentdeckung von Vincis Artaserse
mit Philippe Jaroussky, Franco Fagioli, Max Emanuel Cencic und
Valer Sabadus in den Hauptrollen. Die soeben erschienenen Aufnahmen – Bachs Violinkonzerte mit Giuliano Carmignola, Violinkonzerte von Haydn mit Midori Seiler sowie Mahan Efahanis
Projekt Time Present and Time Past, das Scarlatti und Bach mit
Henryk Górecki und Steve Reich kombiniert – sind erneut Zeugnis für die stilistische Bandbreite von Concerto Köln. Fulminante
Besprechungen erhielten darüber hinaus die 2014 eingespielten
Brandenburgischen Konzerte.
Als Kulturbotschafter der Europäischen Union (2012) gehört das
Orchester auch in Köln und Nordrhein-Westfalen zu den musikalischen Aushängeschildern. Dabei kann es sich für die Umsetzung seiner Ideen auf die Hilfe zahlreicher Partner verlassen: Das
Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des
Landes Nordrhein-Westfalen sowie die Kunststiftung NRW und
das Goethe-Institut unterstützen das Ensemble unter anderem
bei der Erforschung und der Umsetzung musikalischer Projekte.
Die RheinEnergieStiftung Kultur und die Stiftungen der Kreissparkasse Köln ermöglichen maßgeblich das umfangreiche und
einzigartige Vermittlungsprogramm »Die Hörpiraten«. Mit den
AfterWorkClassix unterstützt der TÜV Rheinland eine Konzert­
reihe, bei der dem Publikum neue Programme und wiederentdeckte Werke präsentiert werden. Seit 2009 besteht zudem eine
enge Partnerschaft mit dem High-End-Audiospezialisten MBL,
die dem Orchester eine intensive Auseinandersetzung mit dem
Klang und der Wiedergabe von Aufnahmen ermöglicht.
In der Kölner Philharmonie war Concerto Köln zuletzt im Juni
dieses Jahres zu hören und wird erneut am 28.2.2016 bei uns zu
Gast sein.
24
Die Besetzung von
Concerto Köln
Flöte
Cordula Breuer
Marion Moonen
Violine I
Mayumi Hirasaki
Markus Hoffmann
Stephan Sänger
Frauke Pöhl
Anna-Maria Smerd
Oboe
Peter Tabori
Kristin Linde
Violine II
Chiharu Abe
Antje Engel
Hedwig van der Linde
Horst-Peter Steffen
Bettina von Dombois
Fagott
Lorenzo Alpert
Horn
Renée Allen
Jörg Schulteß
Viola
Aino Hildebrandt
Gabrielle Kancachian
Claudia Steeb
Corina Golomoz
Pauke
Christoph Nünchert
Laute
Michael Dücker
Michael Freimuth
Violoncello
Jan Kunkel
Alexander Scherf
Ulrike Schaar
Cembalo
Gerald Hambitzer
Kontrabass
Jean-Michel Forest
Roberto Fernandez de Larrinoa
25
Mayumi Hirasaki
Mayumi Hirasaki, geboren in Japan,
begann bereits im Alter von vier Jahren Violine zu spielen. 1999 gewann
sie ihren ersten Preis beim internationalen Musikwettbewerb in Takasaki.
Zwei Jahre später begann sie ihr Violin­
studium an der staatlichen Universität
für bildende Künste und Musik in Tokyo.
2001 führten sie ihre Studien nach
Deutschland, an die Hochschule für
Musik Nürnberg-Augsburg zu Daniel
Gaede, wo sie 2005 ihr Diplom mit Auszeichnung abschloss.
2007 machte sie das Meisterklassendiplom am selben Institut.
Schon während ihres Studiums war Mayumi Hirasaki die Assistentin von Daniel Gaede an der Musikhochschule Nürnberg,
und nach dem Diplom erhielt sie dort einen Lehrauftrag. In dieser Zeit bekam sie mit ihrem Klaviertrio dolce beim Kammer­
musikwettbewerb des Mozartvereins Nürnberg den Ersten Preis
und gewann weitere Preise bei Wettbewerben des Lionsclub
Nürnberg.
Durch ihre Teilnahme am Internationalen Johann-SebastianBach-Wettbewerb in Leipzig im Jahr 2006, bei dem sie den
Zweiten Preis erhielt, lernte Mayumi Hirasaki die Violinistin Mary
Utiger und die Cembalistin Christine Schornsheim kennen. Diese
Begegnung brachte sie in Berührung mit der historischen Aufführungspraxis und der mit Darmseiten bespannten Barockvioline. 2007 begann sie das Studium der Barockvioline an der
Hochschule für Musik und Theater München bei Mary Utiger,
bei der sie 2008 das Meisterklassendiplom ablegte, sowie an der
Musikhochschule Luzern bei Giuliano Carmignola. 2008 gewann
sie einen Dritten Preis beim internationalen Wettbewerb für Alte
Musik in Brügge.
Als Solistin trat sie u. a. mit der Orchester-Gemeinschaft
Nürnberg, dem Collegium Noricum Nürnberg, dem Orchester der Musikhochschule Nürnberg, dem westbömischen
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Sinfonieorchester Marienbad, dem Neuen bachischen Collegium
Musicum Leipzig, La Risonanza und Il Suonar Parlante auf.
Mayumi Hirasaki ist zudem ständiger Gast bei verschiedenen
Musikfestivals in ganz Europa und Japan, so u. a. beim Bachfest
in Leipzig, beim Saito-Kinen-Festival Matsumoto oder beim Kissinger Musiksommer. Zu ihren Kammermusikpartnern zählen
Interpreten wie Christine Schornsheim (Cembalo, Hammerflügel),
Naoki Kitaya (Cembalo), Maurice Steger (Blockflöte), Lorenzo
Ghielmi (Orgel, Cembalo) und Vittorio Ghielmi (Viola da Gamba).
Als international gefragte Barockgeigerin spielt Mayumi Hirasaki
mit renommierten Ensembles wie dem Bach Collegium Japan,
der Neuen Düsseldorfer Hofmusik, dem Collegium Cartusianum,
La Divina Armonia, Il Suonar Parlante, Il Gardellino, dem Zürcher
Kammerorchester (als Gast-Konzertmeisterin), der Hofkapelle
München (stellvertretende Konzertmeisterin) sowie Concerto
Köln, bei dem sie nun die 2. Konzertmeisterin ist.
Außerdem widmet sich Mayumi Hirasaki passioniert der Orgel
(sie hat ein abgeschlossenes Kirchenmusikstudium) und dem
Cembalo, das sie von 2008 bis 2010 an der Musikhochschule
München bei Christine Schornsheim im Hauptfach studierte. Seit
dem Wintersemester 2009 unterrichtet sie das Fach Barockvioline an der Folkwang Universität Essen.
Zuletzt war sie im Februar dieses Jahres bei uns zu Gast, auch
damals als Konzertmeisterin von Concerto Köln.
27
VALER SABADUS
BEI SONY MUSIC
CALDARA
Sechs Weltersteinspielungen finden
sich auf der neuen CD von Valer
Sabadus und dem Ensemble nuovo
aspetto mit selten gehörten Arien des
venezianischen Barockkomponisten
Antonio Caldara.
„Sabadus … gilt gegenwärtig als einer
der besten Countertenöre.“ welt.de
ARIEN
Der hochgelobte Countertenor singt
selten zu hörende Opernarien von
Christoph Willibald Gluck und Sacchini,
begleitet von der Hofkapelle München
unter Alessandro de Marchi.
„Ein Fest für die Stimme!“ Fono Forum,
Musik ★★★★★ Klang ★★★★
ECHO Klassik 2015
Solistische Einspielung des Jahres
LA CLEMENZA DI TITO
MIT L’ARTE DEL MONDO
Die Weltersteinspielung von Glucks
Oper La Clemenza di Tito mit Valer
Sabadus und dem Ensemble l’arte del
mondo unter Werner Ehrhardt und
weiteren herausragenden Solisten.
„Eine durchweg überzeugende
Wiederentdeckung eines vergessenen Werkes“ Fono Forum
www.valer-sabadus.de
www.sonymusicclassical.de
www.facebook.com/sonyclassical
28
29
KölnMusik-Vorschau
Januar
SA
09
20:00
FR
01
Patricia Kopatchinskaja Violine
MusicAeterna Orchestra
Teodor Currentzis Dirigent
18:00
Neujahr
Wolfgang Amadeus Mozart
Sinfonie g-Moll KV 183 (173 d B)
Marius Neset sax
Ivo Neame piano
Ingrid Neset fl
Jim Hart vib, mar
Petter Eldh bass
Andreas Brantelid vlc
Anton Eger drums
als Gast: Lionel Loueke git
Ludwig van Beethoven
Konzert für Violine und Orchester
D-Dur op. 61
Sinfonie Nr. 5 c-Moll op. 67
Neujahrskonzert
SO
10
Der norwegische Jazz-Saxophonist
Marius Neset hat längst weltweit auf
allen großen Jazzfestivals mit seiner
Kreativität, Phantasie und Virtuosität
verblüfft. Fürs philharmonische Neujahrskonzert hat er nun ein Bündel
neuer Stücke geschrieben und präsentiert sie mit seiner Band, der diesmal
mit Ingrid Neset und Andreas Brantelid
auch klassische Instrumentalisten
angehören.
16:00
Dorothee Mields Sopran
Isabel Lehmann Blockflöte
Freiburger BarockConsort
Werke von Alessandro Scarlatti,
Domenico Natale Sarro, Johann
Joseph Fux, Francesco Mancini und
Giovanni Battista Pergolesi
Sonntags um vier 3
DI
05
FR
15
20:00
Daniel Behle Tenor
Camilla Nylund Sopran
Louise Alder Sopran
Simon Bode Tenor
Sebastian Geyer Tenor
Margit Neubauer Mezzosopran
20:00
Thomas Trotter Orgel
Werke von Johann Sebastian Bach,
Mauricio Kagel, Moritz Moszkowski,
Wolfgang Amadeus Mozart, Jonathan
Dove, William Thomas Best, Robert
Schumann, Paul Dukas und Franz Liszt
Chor der Oper Frankfurt
Frankfurter Opern- und
Museumsorchester
Eun Sun Kim Dirigentin
Orgel Plus 2
Franz Lehár
Der Graf von Luxemburg
Operette in drei Akten
Konzertante Aufführung
Operette und … 3
30
Veronika Eberle Violine
Münchener Kammerorchester
Jonathan Cohen Dirigent
Phantastisch beginnt das Konzert am ersten Weihnachtsabend mit der Ouvertüre zur Oper »Armida«
um die gleichnamige Zauberin und Prinzessin
und ihren Zauberwald, der von Haydn farbenreich
orchestriert wurde. Mit zwei Konzerten für Violine
und Orchester werden Veronika Eberle und das
Münchener Kammerorchester bei Haydn bleiben
und auch Mozart ihre Reverenz erweisen, bevor
– nach einem Abstecher ins 20. Jahrhundert zu
Grażyna Bacewicz – dieser Weihnachtsabend mit
der »10. Londoner« Sinfonie von abermals Haydn
unter der Leitung des jungen Briten Jonathan
Cohen endet.
Freitag
25. Dezember 2015
18:00
1. Weihnachtstag
Foto: Marco Borggreve
SA
SO
16
17
20:00
18:00
Matti Salminen Bass
M. A. Numminen Gesang und
Moderation
Stefan Dohr Horn
Orchestre Philharmonique
du Luxembourg
Gustavo Gimeno Dirigent
Avanti!
Ludwig van Beethoven
Sinfonie Nr. 1 C-Dur op. 21
HumppAvanti!
HumppAvanti! ist ein musikalisches
Labor, eine Erfindung des Kammerorchesters Avanti!, das auf Initiative von
Esa-Pekka Salonen und Jukka-Pekka
Saraste gegründet wurde. Der neu
geschaffene HumppAvanti!-Stil gibt den
Musikern, deren eigentliche Betätigung
weit entfernt ist vom vermeintlichen
Kitsch des Humppa (gewissermaßen
eine finnische Variante des Foxtrotts),
vollständige künstlerische Freiheit,
in der sie von freier Atonalität über
klassische Tanzmusik zu Klezmer alles
spielen können. Jede HumppAvanti!Show ist ein einzigartiges Erlebnis für
vorurteilsfreie Musik-Liebhaber!
Wolfgang Rihm
Konzert für Horn und Orchester
Drei Walzer
Dmitrij Schostakowitsch
Sinfonie Nr. 1 f-Moll op. 10
16:00 Museum Ludwig
Blickwechsel Musik und Kunst:
»Emotion und Kalkül«
Gefördert durch das
Kuratorium KölnMusik e.V.
Kölner Sonntagskonzerte 2
MI
20
SO
17
20:00
Peter Serkin Klavier
15:00
Filmforum
Jan Pieterszoon Sweelinck
Capriccio a1 SwWV 281
Der Lieblingsfilm von
Sir András Schiff
Carl Nielsen
Thema mit Variationen CNK 81
Andrej Rubljow
UdSSR 1966, 185 Min. | OmU
Wir zeigen eine digitale Filmkopie.
Regie: Andrei Tarkowski
Wolfgang Amadeus Mozart
Sonate für Klavier a-Moll KV 310 (300d)
Rondo für Klavier a-Moll KV 511
Max Reger
Aus meinem Tagebuch – Auszüge
Medienpartner: choices
KölnMusik gemeinsam
mit Kino Gesellschaft Köln
Ludwig van Beethoven
Sonate für Klavier Nr. 30
E-Dur op. 109
Karten an der Kinokasse
19:00 Einführung in das Konzert
Piano 4
32
Foto: Gesine Born
Samstag
26. Dezember 2015
20:00
2. Weihnachtstag
Kit Armstrong
Boglárka Pecze
Alec Frank-Gemmill
Marc Bouchkov
Nils Mönkemeyer
Christian Poltéra
Klavier
Klarinette
Horn
Violine
Viola
Violoncello
Aus Bearbeitungen von Weihnachtsliedern und
Neukompositionen formte Franz Liszt einen Zyklus von Klavierstücken, die er seiner Enkelin widmete. Für Benny Goodman, Joseph Szigeti und sich
selbst schrieb Béla Bartók die Contrasts für Violine,
Klarinette und Klavier. Der Pianist des Abends, Kit
Armstrong, in Los Angeles geboren und längst ein
Weltstar, spielt im Quartett seine eigene Komposition »Breaking Symmetry« und mit einem Sextett
von Ernst von Dohnányi endet ein sicher abwechslungsreicher zweiter Weihnachtsabend in der Kölner Philharmonie.
Ihr nächstes
Abonnement-Konzert
SO
Di
24
19
16:00
Januar
20:00
Harriet Krijgh Violoncello
Magda Amara Klavier
Ann Hallenberg Mezzosopran
Céline Scheen Sopran
Aneta Petrasová Alt
Kamila Mazalová Alt
Václav Čížek Tenor
Alessio Tosi Tenor
Lisandro Abadie Bass
Marián Krejčík Bass
Alexandra Turalska Sopran
Nominiert vom Wiener Konzerthaus
und Musikverein Wien
Felix Mendelssohn Bartholdy
Sonate für Violoncello und Klavier
D-Dur op. 58
Johanna Doderer
Break On Through DWV 95
Deutsche Erstaufführung
Collegium Vocale 1704
Sergej Rachmaninow
Sonate für Violoncello und Klavier
g-Moll op. 19
Collegium 1704
Václav Luks Dirigent
Georg Friedrich Händel
Te Deum D-Dur HWV 278 (1713)
für Soli, Chor, Orchester, Orgel
und Basso continuo
»Utrechter Te Deum«
Gefördert durch die
Europäische Kommission
15:00 Einführung in das Konzert
Rising Stars – die Stars von morgen 4
»Donna, che in ciel« HWV 233 (1707/08)
Geistliche Kantate für Sopran, Chor,
Streicher und Basso continuo
Ann Hallenberg Mezzosopran
SO
24
Georg Philipp Telemann
Wie ist dein Name so groß
(Donner-Ode) TWV 6:3 a–b (1756)
für Soli, Chor und Orchester
20:00
Yuja Wang Klavier
Cynthia Millar Ondes Martenot
Simón Bolívar Symphony
Orchestra of Venezuela
Gustavo Dudamel Dirigent
Baroque … Classique 4
Olivier Messiaen
Turangalîla-Sinfonie
für Klavier, Ondes Martenot
und großes Orchester
Gefördert durch das
Kuratorium KölnMusik e. V.
19:00 Einführung in das Konzert
durch Stefan Fricke
Internationale Orchester 4
34
Foto: Zbigniew Lewandowski
Montag
28. Dezember 2015
20:00
Markus Stockhausen’s QUADRIVIUM
Markus Stockhausen tp, fl-h
Angelo Comisso p
Jörg Brinkmann vlc
Christian Thomé dr
als Gast:
Rabih Lahoud voc
Im Schnittfeld von Jazz, Klassik, neuer Musik und elektronischen Experimenten forscht Markus Stockhausen unablässig
nach neuen Ausdrucksmöglichkeiten. Gleichermaßen erprobt als
Klassik- und Jazzsolist glänzt er als Improvisator mit einer unvergleichlichen melodischen Erfindungskraft. 2004 gründete er mit
dem Pianisten Angelo Comisso und dem Schlagzeuger Christian
Thomé das Lichtblick Trio. QUADRIVIUM baut auf die Erfahrungen dieses Trios auf und integriert nun den Klangreichtum des
Cellovirtuosen Jörg Brinkmann. Als Gastsolist erlebt das Kölner
Publikum den libanesischen Sänger Rabih Lahoud, der schon
manches Projekt mit Markus Stockhausen aus der Taufe hob.
Philharmonie-Hotline 0221 280 280
­koelner-­philharmonie.de
Informationen & Tickets zu allen Konzerten
in der Kölner ­Philharmonie!
Kulturpartner der Kölner Philharmonie
Herausgeber: KölnMusik GmbH
Louwrens Langevoort
Intendant der Kölner Philharmonie
und Geschäftsführer der
KölnMusik GmbH
Postfach 102163, 50461 Köln
­koelner-­philharmonie.de
Redaktion: Sebastian Loelgen
Corporate Design: hauser lacour
kommunikationsgestaltung GmbH
Textnachweis: Die Texte von Jürgen
Ostmann und Guido Fischer sind Original­­­
beiträge für dieses Heft.
Fotonachweise: Harald Hoffmann S. 22;
Henning Ross S. 19
Gesamtherstellung:
adHOC ­Printproduktion GmbH
Teodor
Currentzis
dirigiert Mozart und Beethoven
Wolfgang Amadeus Mozart
Sinfonie g-Moll KV 183
(173 d B)
Gefördert durch
koelner-philharmonie.de
0221 280 280
Ludwig van Beethoven
Konzert für Violine und
Orchester D-Dur op. 61
Sinfonie Nr. 5 c-Moll op. 67
Foto: Foto: Mischa Blank
MusicAeterna Orchestra
Patricia Kopatchinskaja Violine
Samstag
09.01.2016
20:00

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