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Strategische Marktplanung: Marktund Standortanalyse Köln, 4.11.2011 © rosenbaum nagy unternehmensberatung – 2011 Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an: Herrn Attila Nagy rosenbaum nagy unternehmensberatung, Stolberger Str. 114a, 50933 Köln, Telefon (0221) 57777-50, Telefax (0221) 57777-51, e-Mail: [email protected] Tagesordnung 1 Einleitung und Einordnung der strategischen Investitionsplanung in die Rahmenbedingungen der Behindertenhilfe 2 Prozessmodell der Vorgehensweise, typische Instrumente und Beispiele aus der Praxis 3 Zusammenfassung 7. November 2011 Seite 2 Kompetenzfelder und Referenzen der rosenbaum nagy unternehmensberatung sowie der rosenbaum nagy sport und social marketing GmbH Durchgeführte Projekte Über 600 Projekte in den Bereichen Strategie und Marketing Organisation und Prozessmanagement Steuerung und Controlling Restrukturierung und Sanierung Fundraising / CSR / Sponsoring Schwerpunkte Non-Profit-Unternehmen und Verbände Erfahrungen u.a. in den Bereichen Altenhilfe Behindertenhilfe Jugendhilfe Rettungsdienste Komplexträger etc. 7. November 2011 Seite 3 Begriffsdefinitionen (Quelle: Gablers Wirtschaftslexikon) Strategie Strategie wird definiert als die grundsätzliche, langfristige Verhaltensweise (Maßnahmenkombination) der Unternehmung und relevanter Teilbereiche gegenüber ihrer Umwelt zur Verwirklichung der langfristigen Ziele Investition Investition bezeichnet im wirtschaftswissenschaftlichen Sinne die Verwendung der durch Finanzierung beschafften Mittel zur Beschaffung von Vermögensgegenständen. (…) Man unterteilt Investitionen nach den Vermögensgegenständen in die investiert wird in Sach-, Finanz- oder immaterielle Investitionen. Investitionsplanung Bestandteil der strategischen Unternehmensplanung. Investitionsplanung ist der Prozess der Erstellung des Investitionsprogramms; sie umfasst die Planung von Gründungsinvestitionen (oder Errichtungsinvestitionen), Ersatzinvestitionen, Erweiterungsinvestitionen, Rationalisierungsinvestitionen und Desinvestitionen. 7. November 2011 Seite 4 Entwicklung der Ausgaben seit 1963 ? Quelle: Statistisches Bundesamt 2010 7. November 2011 Seite 5 Paradigmenwechsel durch die Personzentrierung Bisher Zukünftig Passiver Mensch mit Behinderungen Aktiver Mensch mit Behinderungen Defizitorientierung Ressourcenorientierung Fürsorgeprinzip Selbstbestimmte Teilhabe Einrichtungszentriertes Hilfesystem Personenzentrierte Assistenz Umfassende, komplexe Standardangebote Kleingliedrige Spezialangebote Tw. Vermischung von Hilfen zum Lebensunterhalt und Fachmaßnahmen Differenzierung von Hilfen zum Lebensunterhalt und Fachmaßnahmen Tendenziell zentrale Leistungserbringung mit groben Planungseinheiten Tendenziell dezentrale Leistungserbringung mit kleinen Planungseinheiten Starke Professionalisierung der Leistungserbringung Trend zur Entprofessionalisierung von Teilen der Leistungserbringung Mensch mit Behinderung passt sich dem Hilfeangebot an Hilfeangebot passt sich dem Mensch mit Behinderung an Klient Kunde Für eine erfolgreiche Marktbearbeitung sind neue Kompetenzen und Erfolgsfaktoren erforderlich 7. November 2011 Seite 6 Abzusehende Veränderungen der (Re-)Finanzierung durch die Personzentrierung Voraussichtlich stärkere Bedeutung von Budgets und pauschalierten Leistungen Stärkere Budgethoheit beim Menschen mit Behinderung oder seinem Betreuer, Case Manager etc. Differenzierterer Leistungskatalog mit diversen Effekten, z.B. Geringere Einzelauftragsvolumina und „–laufzeiten“ => größere Unsicherheiten über die Umsätze und den Aufwand Steigende Preis- und Leistungstransparenz Voraussichtlich Trend zu einer größeren Anbietervielfalt, zu mehr (Preis)Wettbewerb und einem Aufbrechen vorher weitgehend „statischer“ Märkte Budget wird tw. trägerübergreifend einzusetzen sein Das klassische „sozialrechtliche Leistungsdreieck“ ist in der operativen Umsetzung neu auszutarieren im Sinne eines partizipativen Bedarfsermittlungsverfahrens. Hierbei nicht ganz widerspruchsfreie Funktion der Leistungsträger. Die Angebote der Behindertenhilfe werden zukünftig insgesamt weniger „berechenbar“ sein Investitionsentscheidungen finden unter einer höheren Unsicherheit statt. 7. November 2011 Seite 7 Zu erwartende volkswirtschaftliche und regulatorische Rahmenbedingungen Eingeschränkte finanzielle Handlungsmöglichkeiten der öffentlichen Hand Tendenziell schrumpfende bis stagnierende Wirtschaft im internationalen Wettbewerb Folgen der Finanzkrise Verfassungsrechtlich fixierte Schuldenbremse der wichtigsten Kostenträger Inklusion und Sozialraumorientierung spielen eine zunehmende Rolle in vielen Versorgungssegmenten Wettbewerb der Anbieter untereinander Im klassischen Wettbewerbsfeld In den neuen Segmenten aufgrund der Auswirkungen der Personzentrierung Durch innovative Angebote im Grenzbereich der Sektoren Ausschreibungen Durch neue Anbietersegmente Kostensteigerungen nur eingeschränkt in Verhandlungen durchsetzbar Tendenziell steigende Kundenbasis bei schrumpfenden finanziellen Mitteln (aber mittel- bis langfristig sinkende Kundenbasis!) Zunehmende Engpässe bei der Personalakquisition 7. November 2011 Seite 8 Tagesordnung 1 Einleitung und Einordnung der strategischen Investitionsplanung in die Rahmenbedingungen der Behindertenhilfe 2 Prozessmodell der Vorgehensweise, typische Instrumente und Beispiele aus der Praxis 3 Zusammenfassung 7. November 2011 Seite 9 Idealtypisches Prozessmodell strategischer Investitionsentscheidungen 1. Orientierende Marktanalyse mit einer Perspektive von mind. 5-15 Jahren 2. Bestimmung der eigenen Potenziale und Entwicklung von Handlungsoptionen 3. Vertiefende qualitative und quantitative Marktanalyse Zielgruppe Wettbewerb Regulatorisches und Finanzierungsumfeld 4. Prüfung möglicher Alternativen und Festlegung der Eckpunkte des Angebotes, insbesondere Profil Preis Dimensionierung Standort bzw. geographisches Einzugsgebiet 5. Erarbeitung eines Business Plans (ein Teil hiervon: Investitionsplanung im engeren Sinne) im best und worst case (ggf. mit Alternativen, z.B. Investormodell) 6. Investitionsentscheidung 7. November 2011 Seite 10 Analysebereiche der Marktanalyse Marktanalyse Umfeldanalyse Kostenträger Regulatorisches Umfeld Trends Potenzielle Kooperationspartner Zuweiser, Multiplikatoren etc. 7. November 2011 Zielgruppenanalyse Abgrenzung möglicher Zielgruppen Regionale Abgrenzung Bedürfnisanalyse Zahlungsbereitschaft Marktpotenzial Wettbewerbsanalyse Bestehende Wettbewerber Potenzielle Wettbewerber Jeweilige Stärken und Schwächen Seite 11 Schritt 1: Orientierende Marktanalyse Allgemeine Markttrends landesweit / regional / lokal Grobe Klassifikation der zu erwartenden Entwicklungen in einzelnen Marktsegmenten Ggf. Identifikation besonderer Zielgruppen Einschätzung der zu erwartenden quantitativen Entwicklungen der Zielgruppen (ggf. in einzelnen Regionen) Überblick über bestehende und potenzielle Wettbewerber Ggf. Gespräche mit ausgewählten Kostenträgern Ggf. orientierende Bedürfnisanalyse bei potenziellen Kunden Basis für eine fundierte Erarbeitung und Diskussion möglicher Handlungsoptionen in den folgenden Schritten 7. November 2011 Seite 12 Beispiel orientierende Betrachtung Demographie %-Entwicklung Prozentuale Bevölkerungsentwicklung im LK Stendal nach Altersstufen 2003-2020 120 100 80 60 40 20 0 -20 -40 -60 115 24,5 9,8 -9,3 0-5 -34,9 -38,2 -36,1 6-18 19-29 30-49 50-64 65-79 über 80 Altersstufen Quelle: Bertelsmann-Stiftung 7. November 2011 Seite 13 Beispiel orientierende Betrachtung: Oberbergischer Kreis – Demografische Entwicklung 24000 22000 20000 18000 10 bis unter 15 Jahre 15 bis unter 21 Jahre 5 bis unter 10 Jahre 16000 Unter 5 Jahre 14000 12000 10000 2008 7. November 2011 2012 2015 2025 Seite Seite1414 Beispiel orientierende Betrachtung: Stadt Köln – Demografische Entwicklung 60000 55000 50000 10 bis unter 15 Jahre 15 bis unter 21 Jahre 5 bis unter 10 Jahre Unter 5 Jahre 45000 40000 35000 2008 7. November 2011 2012 2015 2025 Seite Seite1515 Orientierend zu klärende qualitative Markttrends Festlegungen der Kosten-/Leistungsträger, insb. Ambulantisierungsziele (z.B. NRW) Einfordern der Inklusion bzw. Personzentrierung Aufbau inklusiver Sozialräume Zu erwartende Veränderungen im Umfeld, z.B. Finanzielle Rahmenbedingungen der Kostenträger (z.B. Defizit LWL: über 200 Mio. €) Persönliches Budget Präferenzen hinsichtlich von Angebotsformen Wettbewerbsorientierung oder Abschottung der Märkte Identifikation bestehender und potenzieller Wettbewerber 7. November 2011 Seite 16 2. Schritt: Entwicklung von Handlungsoptionen auf Basis einer SWOT-Analyse (Übersicht) Ermittlung von Erfolgsfaktoren für die Geschäftsfelder 1. Schritt 2./3. Schritt Analyse der eigenen Potenziale Stärken Schwächen jeweils im Ist und prognostiziert 4. Schritt Analyse des Umfeldes Marktmerkmale Konkurrenz Rahmenbedingungen etc. jeweils im Ist und prognostiziert Entwicklung von Handlungsalternativen Seite 17 3. Schritt: vertiefende qualitative und quantitative Marktanalyse Zentrale Zielsetzung: Eingrenzung möglicher Alternativen Vertiefung und Fokussierung der orientierenden Analyse auf aussichtsreiche Alternativen Gewinnung möglichst differenzierter Informationen für eine mögliche Positionierung Eingrenzung regionaler Schwerpunkte bzw. Standorte 7. November 2011 Seite 18 Eckdaten in Abhängigkeit vom Ort der erbrachten Leistungen Wie sieht die konkrete Situation vor Ort bei Ihnen aus? 33% der Empfänger bei 13% der Kosten (5.286 € ggü. 20.225 € je Empfänger) Hiervon 46% Minderjährige => ambulante Leistungen mit dauerhaftem Ausbaupotenzial? Quelle: Statistisches Bundesamt 2010 7. November 2011 Seite 19 Absolute Zunahme der Pflegebedürftigen im Oberbergischen Kreis 2010-25 7. November 2011 Abs. Zunahme der der Pflegebedürftigen 2010-2025 ≤ ≤ ≤ ≤ ≤ 100 150 200 350 500 Abs. Zunahme der Pfelgebedüftigen Gemeinde 2010-2025 Engelskirchen 210 Gummersbach, Stadt 183 Hückeswagen, Stadt 93 Lindlar 348 Marienheide 130 Morsbach 58 Nümbrecht 65 Radevormwald, Stadt 195 Reichshof 118 Waldbröl, Stadt 165 Wiehl, Stadt 158 Wipperfürth, Stadt 155 Bergneustadt, Stadt 195 Overath 438 Much 198 Ruppichteroth 113 Neunkirchen-Seelscheid 360 Zunehmend starke Entwicklung v.a. in Lindlar, Engelskirchen und Wiehl Ab ca. 2020 rückläufige Tendenz in Gummersbach 7. November 2011 Seite Seite2020 Entwicklung der Schulabgänger sowie der Erwerbsbevölkerung im Oberbergischen Kreis 2008 bis 2030 15 bis unter 15 bis unter 15 bis unter 15 bis unter 15 bis unter 15 bis unter 7. November 2011 20 Jahre 20 Jahre 20 Jahre 20 Jahre 20 Jahre 20 Jahre Gemeinde 2008 Engelskirchen Gummersbach, Stadt Hückeswagen, Stadt Lindlar Marienheide Morsbach Nümbrecht Radevormwald, Stadt Reichshof Waldbröl, Stadt Wiehl, Stadt Wipperfürth, Stadt Bergneustadt, Stadt Overath Much Ruppichteroth Neunkirchen-Seelscheid 2010 1290 3220 1060 1520 990 780 1240 1450 1380 1410 1580 1560 1380 1620 1020 690 1420 2015 1250 3080 1060 1490 960 790 1160 1390 1360 1300 1580 1580 1380 1570 950 730 1450 2020 1110 2820 930 1450 830 740 1080 1250 1270 1120 1580 1470 1200 1580 910 770 1280 2025 950 2440 840 1150 760 580 890 1000 1080 1140 1330 1210 1030 1480 720 670 1140 2030 890 2250 670 980 710 470 780 850 830 1110 1090 1130 790 1240 590 570 940 830 2170 650 940 650 450 700 830 810 1010 1060 1080 770 1160 570 550 900 20 bis unter 20 bis unter 20 bis unter 20 bis unter 20 bis unter 20 bis unter 65 Jahre 65 Jahre 65 Jahre 65 Jahre 65 Jahre 65 Jahre Gemeinde 2008 2010 2015 2020 2025 2030 Engelskirchen 12040 12050 12230 11970 11300 10430 Gummersbach, Stadt 30290 30080 29820 28890 27310 25240 Hückeswagen, Stadt 9390 9330 9290 8910 8390 7720 Lindlar 13440 13380 13530 13430 12850 11780 Marienheide 7840 7860 7930 7740 7310 6850 Morsbach 6630 6720 6780 6790 6480 5940 Nümbrecht 10140 10300 10390 10190 9590 8800 Radevormwald, Stadt 13570 13390 12900 12200 11110 9940 Reichshof 11540 11620 11760 11650 11040 9970 Waldbröl, Stadt 11260 11370 11440 10960 10480 9980 Wiehl, Stadt 14970 14850 14730 14160 13290 11860 Wipperfürth, Stadt 13950 13960 14100 13810 13240 12270 Bergneustadt, Stadt 11710 11720 11860 11670 11090 10190 Overath 16040 15830 15560 15160 14480 13330 Much 9400 9410 9380 9230 8760 7930 Ruppichteroth 6500 6610 6850 7050 7130 6890 Neunkirchen-Seelscheid 12340 12300 12390 12250 11740 10710 7. November 2011 Bevölkerungsentwicklung im Oberbergischen Kreis (Basisjahr 2008) 180000 160000 166270 165939 166076 140000 161789 152977 140355 120000 100000 80000 60000 40000 18791 18327 16795 14365 12482 11941 2008 2010 2015 2020 2025 2030 20000 0 15 bis unter 20 Jahre 20 bis unter 65 Jahre Rückgang der Schulabgänger (potenzielle Pflegeschüler) in den nächsten 5 Jahren um ca. 8%, bis 2020 um insgesamt ca. 22%. Ab 2015 spürbarer Rückgang der arbeitsfähigen Bevölkerung mit zunehmender Tendenz in den Folgejahre. Der Fachkräftemangel wird ein starkes Problem darstellen. Seite Seite2121 Zusammenfassende Marktanalyse Entwicklung eines Scoring-Modells zur Abbildung zur zukünftigen Marktattraktivität Alterspanne: 0-20 Jahre Marktattraktivität ≤ ≤ ≤ ≤ ≤ ≤ ≤ ≤ ≤ ≤ 7. November 2011 -8 -6 -4 -2 0 5 10 15 20 25 Seite Seite2222 Kundenanalyse – Verortung der Beleger Nach Anfragen 2007 Legende Prozentuale Verteilung = < < < > 0 5% 10% 20% 20% Jugendämter/ Städte Kreis Unna Kreis Mettmann Stadt Frankfurt a.M Kreis Aachen Kreis Olpe Rhein-Erft-Kreis Stadt Köln Stadt Solingen Rheinisch-Bergischer Kreis Stadt Leverkusen Kreis Siegen-Wittgenstein Oberbergischer Kreis Gesamtergebnis 7. November 2011 13.11.2008 SJH % 1 1% 1 1% 1 1% 2 2% 3 3% 3 3% 3 3% 3 3% 4 4% 6 6% 10 11% 39 42% 93 100% Quelle: TopSoz Seite Seite2323 Analyse der Kundenbedürfnisse Zugriff auf Sekundärquellen, z.B. Selbstbestimmung und Wahlmöglichkeit Bedürfnis nach ambulant begleitetem Wohnen Verbleib im gewohnten sozialem Umfeld Lage der Wohnstätten (meist städtisch oder Stadtrand) Gewünschte Leistungen Auswahl des Dienstleisters etc. Konkrete Befragung der heutigen sowie potenzieller neuer Endkunden sowie von deren Angehörigen Gewünschte Assistenzleistungen Gestaltung des Wohnumfeldes Zahlungsbereitschaft Analyse der Kundenbedürfnisse der Kunden-/Leistungsträger => idealerweise Strategiegespräch bzw. Einbindung in die Planungen 29. Januar 2008 Seite 24 Analyse der Kundenbedürfnisse (Beispiel) Quelle: Dr. H. Heinrichs: „Wohnbedarf und -bedürfnisse von Menschen mit geistiger Behinderung im Kreis Plön“, 2004 Seite 25 Instrumente der Konkurrenzanalyse Analyse öffentlich zugänglicher Informationen Unterlagen und Auswertungen von Kostenträgern und Behörden Internet Broschüren Studien Wirtschaftsauskunfteien und Firmendatenbanken Eigene Erhebungen z.B. Begehungen Mistery Calls, Mistery Shopping Befragen von Experten Kostenträger Empfehler Vertragspartner etc. direkte Anfrage, Kontakt über Stammtische und Arbeitskreise 29. Januar 2008 Seite 26 Instrumente der Konkurrenzanalyse 29. Januar 2008 Seite 27 So genannte „Mystery-Studien“ können dabei helfen die Servicequalität von Wettbewerbern zu messen Mystery-Calling Mystery-Studien Mystery-Shopping Mystery-Emailing Test der Service- und Beratungsqualität über das Telefon Test der Service- und Beratungsqualität im Rahmen eines persönlichen Gesprächs Test der Service- und Beratungsqualität via eMail Beim Einsatz von Mystery-Studien tritt ein anonym bleibender Marktforscher als potenzieller Kunde eines Unternehmens auf und testet die Qualität des Beratungsgesprächs. Die Ergebnisse werden anhand eines vorgegebenen Fragebogens festgehalten und können anschließend mit den Ergebnissen anderer Wettbewerber oder mit den Ergebnissen für das eigene Unternehmen verglichen werden. 29. Januar 2008 Seite 28 Vorstellung der Analyseergebnisse Exkurs: Lokale Konkurrenzsituation 7. November 2011 Seite 29 Vorstellung der Analyseergebnisse Niedersachen Brandenburg Lebenshilfe Diakonie Borghardtstiftung Königsmark DRK GIW Wohnanlage Mühlenberg Elbe-HavelWerkstätten Sachsen-Anhalt 7. November 2011 Seite 30 Rechercheergebnisse über die Wettbewerber I 7. November 2011 Name Straße PLZ Ort Wilhelmshilfe e.V. Sozialstation Ursenwang Ulmenweg 8 73037 Göppingen Ökumenische Sozialstation Mittlere Filstal gGmbH Königstr. 60 Eislingen Phoenix Ambulanter Pflegedienst Kronen-platz 73054 8 Mobile Pflege "la Vita" CURA Mobiler Pflegedienst GbR Baumann, Hoehns, Fischer-Schmid 73054 Jahnstraße 5 73054 Albstr. 50 Arbeiter-Samariter-Bund LV Baden-Württemberg e. Albstr. 4 V. Sozialstation Ebersbach 73054 Website www.wilhelmshilfe.de Träger Diakonie Eislingen/Filswww.lavita-pflege.de Eislingen www.cura-mobile.de www.asblaichingen.de Privat Privat Ebersbach Büchenbronner Str 55-57 73061 Ebersbach/Fils www.udfm.de Diakonie Mobile Dienste BlumhardtHaus Ambulanter Jahnstr. 59 Pflegedienst 73066 Uhingen Diakonie Sozialstation Uhingen gGmbH Kirchstr. 2 73066 MDKPrüfung Qualität Uhingen 7. November 2011 ASB uhingen.diakoniestation.deDiakonie Leistungen Grundund Haus-w. Behand MSD Hilfen lungspflege 184 1,1 1 1 166 1,1 1 1 •Körperpflege •Lagerungen •Mobilisation •Hilfe beim Essen und Trinken •Hilfe bei Ausscheidungsproblemen •Sonstige Hilfestellungen •Häusliche 24-Stunden Pflege, Sterbebegleitung Eislingen/Filswww.phoenix-pflegedienst.de Privat 73061 Diakoniestation Ebersbach/Fils Größe 49 42 64 1,1 - Alten -/Krankenpflege/ Pflege v. Behinderten - Krankenhausnachsorge / Verhinderungspflege - Sterbebegleitung - Beratung-/Ableitung v. Angehörigen - Grundpflege ( z. B. Hilfe bei der Körperpflege ) - Behandlungspflege ( z. B. Verbandwechsel ) - Hauswirtschaftliche Versorgung ( z. B. Einkaufen,Putzen... ) - Familienpflege - und vieles mehr ... 1,4 1 - Alten-und Krankenpflege - Palliativ Care - Wundexperte - Hauswirtschaftliche Versorgung - Essen auf Rädern (alle Kostformen) - Fahrdienst - Hausnotruf (24 Stunden Rufbereitschaft) - Information und Beratung auch zu Hause Körperpflege Behandlungspflege Alle Leistungen nach SGB V häusliche Krankenpflege SGB XI Pflegeversicherung Unterstützung bei der Hausarbeit Hilfe beim Einkauf Wäscheservice Essen auf Rädern Mittagstisch Veranstaltungen 1 1 190 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 24Fami- Pal-lia- Stunde lien- tiv-pflenBesondere Angebote pflege ge Service / Rufb. 1 1 1 1 Pflege, Betreuung, Hilfe im Haushalt, Mobiler Mittagstisch, Zusatzleistungen Stundenweise Betreuung für Menschen mit Demenz nach §45b SGBXI 1 Essen Haus- Wund- Kranke auf not- ver-sornRäruf gung pflege dern 1 1 1 1 1 1 1 1 •Apothekenbesuchen •Arztbesuchen •Friseurbesuchen •Fußpflege (Vermittlung) •Vermittlung von Krankentransporten •Vermittlung von Haushaltsauflösungen Pflege von Demenz- und Schwerkranken und Sterbenden, Begleitung von Angehörigen, Begleitung bei Behördengängen Kostenfreie Serviceleistungen: - kleine Besorgungen ( z. B. Rezepte ) - kostenfreies Erstgespräch - Anwesenheit beim Besuch des MDK - und vieles mehr… Fremdsprachenkenntnisse - englisch - französisch - italienisch Eislingen, Göppingen, Holzheim, Salach, Ottenbach Eislingen, Göppingen, Albershausen, Ottenbach, Manzen, Schlat, Süßen, Salach, St. Gotthardt, Holzheim, Uhingen, Ursenwang Göppingen, Holzheim, Ursenwang, Manzen, Schlat, Eislingen, Ottenbach, Heiningen, Eschbach, Salach, Süßen Wir bieten eine stundenweise häusliche Entlastungsbetreuung für Menschen mit Demenz an um pflegende Angehörige zu entlasten. Die Pflegekasse erstattet dafür bis zu 200 Euro monatlich. Ebersbach, Uhingen, Reichenbach, Schlierbach Albershausen 1 Vermittlung von Kranken- und Privatfahrten und sonstige Leistungen (Friseur, Fußpflege) Krankenhäuserpflege Erbach mit Teilorten 1 Sicherheit, Freizeitgestaltung, Begleitdienste, Gesundheit und Wohlbefinden, Vermittlung 1 1 1 1 1 2008 ca. 50 T€ Verlust, 2007 +29 T€ Eislingen, Ottenbach Rufbereitschaft, Pflege von Schwerkranken und Sterbenden 1 Weitere Infos Jebenhausen, Bezgenriet, Heiningen, Eschennbach, Holzheim, Alltagsbegleitung, Betreuungsangebote, Manzen, St. Gotthardt, Betreutes Wohnen zuhause Schlat, Ursenwangen, Süßen, Wohnanlagen in GP-Bartenbach, Göppingen 1 1 bereits durch DRK angesprochen Einzugsgebiet Fachkräfte für Palliativ und Care Medizin, Pflege und Versorgung Schwerkranker und Sterbender, Beratungseinsätz für Pflegegeldempfänger Palliativ Care Albershausen, Wangen, Oberwälden, Uhingen, Sparwiesen, Nassachmühle, Nassach, Baireck, Diegelsberg, Holzhausen 2008 und 2009 ca. 30 T€ Überschuss Seite Seite3131 4. Schritt: Festlegung der Eckpunkte des Angebotes Wichtig: immer auch Alternativen beleuchten sich dabei zunächst von vorhandenen Ressourcen, Mustern etc. gedanklich trennen Abgeleitet aus den Erkenntnissen der Marktanalyse Feindefinition des Angebotes Angebotsprofil (idealerweise USP - Alleinstellungsmerkmal), z.B. Spezielle Zielgruppe (z.B. nach Alter, Art und Schwere der Behinderung) Besonderes fachliches Konzept Dienstleistungsbreite und –tiefe (u.a. Make-or-buy) Preis Ggf. technische oder organisatorische Innovationen Ableitung der Einrichtungsgröße und –zuschnitts bei stationären Einrichtungen Standort bzw. geographisches Einzugsgebiet Vernetzungen, Kooperationen, Allianzen (z.B. Virtualisierung, Versorgungsketten etc.) Eckpunkte des organisatorischen Konzeptes 7. November 2011 Seite 32 Alternative Angebotsformen: Bsp. Circle of Support Seite 33 Kernaufgaben 7. November 2011 Assistenzbedürftigen Menschen in den Mittelpunkt stellen Konzeptionelle Grundlagen entwickeln Ansprache und Einbindung von Stakeholdern Steigerung der Inklusionsfähigkeit der Umwelt Bereitstellen von Infrastruktur etc. Befähigung und Begleitung Steuerung Seite 33 Auswirkung der Personzentrierung bzw. der Ambulantisierung auf die operative Leistungserstellung Führungsprozesse Bisher Zukünftig Controlling Unternehmensentwicklung Vertrieb und Kundenbeziehung Personalmanagement Governance Qualitätsmanagement … Kernprozesse Produktlebenszyklus Beschaffung Produktion Logistik Projektmanagement Wohnen Rechnungswesen Personaladministration IT Recht Kommunikation Unterstützungsprozesse Arbeit Bildung Freizeit Täglich unterschiedliche Einsatzplanung statt langfristiger Schichtplanung Flexibler Personaleinsatz Höherer Anteil von Teilzeitkräften Stärkerer Mix der Qualifikationen Arbeitszeitkonten etc. Durch tendenzielle Ambulantisierung erhöhte Bedeutung von Logistik bzw. ggf. neuen Technologien Zusammenarbeit mit dem „inklusiven Sozialraum“ und anderen haupt- und ehrenamtlichen Leistungserbringern Verschiebung der Tätigkeitsschwerpunkte: Koordination statt unmittelbare Leistungserbringung 7. November 2011 Seite 34 … 5. Schritt: Erarbeitung eines Business Plans Basis: zentrale Annahmen insb. über Auslastungsentwicklung, Preise, Personalkosten etc Zahlenmäßige Modellierung der wesentlichen Kostenpositionen: (auslastungsabhängige) Personalplanung Investitionsplanung Wesentliche Sachkostenarten (auf Basis von Benchmarks) Angemessener Ansatz für Anlaufkosten, u.a. Vermarktungskosten, Personalakquise, Qualifikation Hierbei gegebenenfalls verschiedene Varianten rechnen, z.B.: Umbau vs. Neubau Investor-Betreiber-Modelle Unterschiedliche Outsourcinggrade (Variabilisierung von Fixkosten) Verschiedene Wertschöpfungstiefen (z.B. Arbeitsteilung mit anderen Anbietern im nichtfachlichen Bereich etc.) Abbildung eines real und eines worst case Szenarios Zusammenfassung zu einer Ergebnisunterlage als Entscheidungsgrundlage (Schritt 6) 7. November 2011 Seite 35 Beispiel Business Plan Einstieg in die ambulante Pflege: Ergebnisüberblick real-case-Szenario 1. Jahr 2. Jahr 3. Jahr 4. Jahr 102.150 € 200.220 € 301.425 € 402.150 € -149.522 € -174.667 € -233.469 € -292.785 € -1.750 € -2.750 € -2.750 € -2.750 € -44.550 € -42.480 € -57.690 € -63.640 € Ertrag aus Pflegeleistungen Personalaufwand Abschreibungen Betriebskosten -93.672 € -93.672 € operatives Ergebnis operatives Ergebnis inkl. Zinsen kumuliertes operatives Ergebnis inkl. Zinsen 13.500 € -107.172 € Umlage Ergebnis nach Umlage kumuliertes Ergebnis nach Umlage -19.677 € 7.516 € -19.677 € 7.516 € -113.349 € -105.833 € 42.975 € 42.975 € -62.858 € 14.700 € 15.900 € 17.100 € -34.377 € -8.384 € 25.875 € -141.549 € -149.933 € -124.058 € 115.225 € Max. Liquiditätsbedarf (operativ inkl. Zinsen) Anz. Kunden in € 500.000 € 402.150 € 400.000 € 301.425 € 300.000 € 200.220 € 200.000 € 100.000 € 70 63 102.150 € 50 50 36 30 19 7.516 € 42.975 € 10 0€ -100.000 € 1. Jahr 2.-19.677 Jahr € 3. Jahr 4. Jahr -10 -93.672 € -200.000 € Ertrag aus Pflegeleistungen 7. November 2011 Nach dem real case wird im dritten Jahr zum ersten Mal ein positives Ergebnis vor Umlage erreicht Ab dem vierten Jahr wird ein Ergebnis von ca. 26 T€ nach Umlagen erwirtschaftet (ca. 6,5 % Umsatzrendite) Der Liquiditätsbedarf beträgt in der Spitze ca. 115 T€. Damit erwirtschaftet der Dienst ab dem vierten Jahr etwa 22 % Rendite auf das eingesetzte Kapital. Durch einige Maßnahmen kann der Liquiditätsbedarf ggf. reduziert werden (s. noch folgende Ausführungen) -30 operatives Ergebnis Durchschnittliche Kunden Seite Seite3636 Tagesordnung 1 Einleitung und Einordnung der strategischen Investitionsplanung in die Rahmenbedingungen der Behindertenhilfe 2 Prozessmodell der Vorgehensweise, typische Instrumente und Beispiele aus der Praxis 3 Zusammenfassung 7. November 2011 Seite 37 Zusammenfassung Die steigende Veränderungsdynamik in der Behindertenhilfe erfordert eine zunehmend differenzierte Investitionsplanung. Hierbei können Geschäftsmodelle der Vergangenheit nur eingeschränkt die Basis für die zukünftigen Leistungen bilden. Bei der Investitionsplanung sollte nicht mit vorgefassten Meinungen vorgegangen werden. Vielmehr ist eine ergebnisoffene Herangehensweise mit Alternativen zu empfehlen. Investitionsplanung heißt auch Desinvestitionsplanung bzw. strat. Immobilienmanagement. Aufgrund der bestehenden mittel- und langfristigen Unsicherheiten im Marktumfeld sollten flexible Strukturen mit einer möglichen Risikoreduktion angestrebt werden, z.B. Abwälzen des Immobilienrisikos auf Investoren Flexible Raumkonzepte Skalierbare Angebote (besonders geeignet: ambulante Angebote) Variabilisierung von Fixkosten Nutzung interner Synergien Die Investitionsentscheidung sollte auf einer differenzierten Business Planung beruhen. 7. November 2011 Seite 38 Seite 39 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Kontakt: rosenbaum nagy unternehmensberatung Attila Nagy Stolberger Str. 114a 50933 Köln [email protected] www.rosenbaumnagy.de 7. November 2011 Seite 39