Warum Erdbeere nicht Erdbeere ist

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Warum Erdbeere nicht Erdbeere ist
Konfitüre Warenkunde
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Nr.
HEINZ VON KEMPEN, GESCHÄFTSFÜHRER SCHWARTAUER WERKE
Warum Erdbeere
nicht Erdbeere ist
Qualität ist bei den Schwartauer Werken Programm. Seit Jahren setzt
Geschäftsführer Heinz von Kempen deshalb auf die Erdbeere SengaSengana. Er sagt Ihnen, was sie so unverwechselbar macht.
K
Die Schwartauer Werke
wurden 1899 gegründet. Seit Juli 2004 ist
Heinz von Kempen
Sprecher der Geschäftsführung des traditionsreichen Unternehmens.
onfitüre gehört für mich zu jedem
Frühstück – das war auch schon
vor meiner Zeit als Geschäftsführer der Schwartauer Werke so. Am liebsten
genieße ich sie auf einem warmen Brötchen.
Gleichzeitig kann ich mich so jeden Tag
aufs Neue von der herausragenden Qualität unserer Produkte überzeugen. Mich
begeistern viele Sorten, allerdings geht
nichts über die Erdbeere. Doch Erdbeere
ist längst nicht Erdbeere. Jedenfalls nicht
mehr, seitdem ich Senga-Sengana kennen
gelernt habe. Das ist die absolute Königin
unter den Erdbeeren. Ihr unverwechselbar
fruchtiges Aroma, ihre Größe und intensive Farbe prädestiniert sie geradezu für die
Verarbeitung in Konfitüren, Fruchtaufstrichen oder auch in unseren neuen, gekühlten Produkten wie PurPur oder Fruttissima.
Was mich besonders freut: Senga-Sengana
ist, wie die Schwartauer Werke, eine echte
Schleswig-Holsteinerin. Sie können sich
gar nicht vorstellen, welche Freude es mir
derzeit macht, mehrmals täglich zu erle-
ben, wie Trecker-Scharen auf unseren Hof
fahren, um die frisch geernteten Erdbeeren
abzuliefern. Denn unser Bedarf steigt stetig. Durch unsere Innovationen wie zum
Beispiel den Fruchtaufstrich Samt, die täglichen Portion Obst Fruit2Day, den Fruchtsmoothie PurPur oder den neuen, gekühlten Fruchtaufstrich Fruttissima bieten wir
die Erdbeere – aber auch unsere anderen
Früchte – in immer wieder neuen Formen
und Geschmackserlebnissen an. Und damit
die Kunden beim Einkaufen unser vielfältiges Sortiment auch wahrnehmen, gehört
es zu meinem Hobby, bei jedem Marktbesuch zu schauen, ob die Etiketten mit dem
bekannten Schwartau Logo richtig ausgerichtet sind und die Sortenvielfalt am Regal
auch gut erkennbar ist.
Heinz von Kempen
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Warenkunde Konfitüre
DIE ANTWORTEN DER
EXPERTEN AUF IHRE FRAGEN
Die Zusammensetzung von Konfitüren,
Marmeladen und Gelees ist in der EU-Konfitüren-Richtlinie und in der nationalen
Konfitürenverordnung geregelt. So muss
eine „Konfitüre Extra“ eine höhere Fruchteinwaage aufweisen als eine „Konfitüre“
(früher: „Konfitüre einfach“). Gelees werden
auf der Basis von Fruchtsäften hergestellt.
Die Bezeichnung Marmelade ist Produkten
vorbehalten, die aus Zitrusfrüchten hergestellt sind. Fruchtaufstriche sind – vereinfacht gesprochen – Produkte, die nicht der
Konfitüren-Verordnung entsprechen, etwa
weil ihre Trockensubstanz niedriger ist.
Welche Einkochverfahren gibt es
und wie schonend werden die
Früchte dabei behandelt?
Beim klassischen Einkochverfahren wird
die Konfitüre in offenen Kesseln gekocht.
Hierbei verfliegt jedoch ein Großteil der
Aromen. Die Früchte werden oft schlichtweg zerkocht. Besser ist dagegen das Vakuumkochverfahren, denn hierbei können
niedrigere Temperaturen angewendet werden. Dies schont die Früchte.
Welche Vorteile bietet industriell
hergestellte Konfitüre gegenüber
selbst gemachter?
Das erwähnte Vakuumkochverfahren ermöglicht es, deutlich geringe Temperaturen beim Einkochen anzuwenden, was
sich natürlich positiv auf die Aroma-, Farbund Geschmackserhaltung auswirkt. Aber
schon bei der Rohstoffauswahl werden die
Weichen für die spätere Qualität gestellt.
Die Hausfrau kann hier nur auf die üblichen Qualitäten im Handel zurückgreifen, die teilweise lange Transportwege hinter sich haben. Im Gegensatz dazu wird die
Rohware für industriell hergestellte Konfitüre meist direkt vor Ort schockgefrostet.
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Wie sollte Konfitüre nach dem
Öffnen gelagert werden und wie
lange bleibt sie noch haltbar?
Die Produkte, die mehr als 60 Prozent
Gesamtzucker beinhalten, sind mikrobiologisch sehr stabil und auch nach dem Öffnen ohne Kühlung haltbar. Produkte mit
einem geringeren Zuckeranteil sind mikrobiologisch anfälliger, insbesondere sofern
von außen nach dem Öffnen durch den
normalen Gebrauch Keime in das Produkt
gelangen (zum Beispiel durch Messer oder
Löffel, die vorher mit anderen Lebensmitteln in Berührung gekommen sind). Daher
empfiehlt sich bei derartigen Produkten, sie
nach dem Öffnen gekühlt aufzubewahren.
Wie sollte Konfitüre im Lebensmitteleinzelhandel idealerweise
angeboten werden?
Frühstücksprodukte sollten am Anfang des
Foodsortimentes platziert werden, da Konsumenten häufig ihren Tagesablauf als gedanklichen Einkaufszettel verwenden. Eine
Ausnahme sind Sonderplatzierungen in der
Nähe der Backzutaten. Weil Konfitüre auch
gerne zum Backen verwendet wird, sind
Verbundkäufe hier insbesondere zu Ostern
oder Weihnachten sehr wahrscheinlich.
INFO
Erdbeere, Aprikose und Kirsche sind die Lieblingssorten der Deutschen
Wissenwertes zum
Thema Konfitüre
Umsatz mit Frühstücksprodukten in Millionen Euro
Das Gruner + Jahr Branchenbild
hat untersucht, dass 86 Prozent
der Deutschen morgens regelmäßig frühstücken. Die Verbraucheranalyse 2006 berichtet, dass
ein Drittel der über 14-jährigen
täglich oder mehrmals täglich
zum Marmeladenglas greift.
■ Konfitüre
■ Süße Cremes
■ Bienenhonig
381
365
227
161
2005
Sorten am Markt,
Normalkonfitüre
24,9%
Erdbeere
45,1%
Rest
9,9%
Aprikose
247
9,4%
Kirsche
155
2006
3,6%
Waldfrucht
Quelle: G+J Branchenbild Süße Frühstücksprodukte 4/2007, Verbraucheranalyse 2006,IRI, ACNielsen, Schwartauer Werke
7,1%
Himbeere
©
Fotos: Schwartau, Pixelio, Margret Witzke
Was ist der Unterschied zwischen
Marmelade, Konfitüre, Gelee und
Fruchtaufstrich?