Ausgabe 4/2008 PDF 816,4 kB

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Ausgabe 4/2008 PDF 816,4 kB
Der Herbst wird wild
Außergewöhnliche Idee:
Ihnen läuft bereits jetzt das Wasser im Mund
zusammen? Das können wir noch steigern!
Denn bei uns werden nur die Geschmackssinne gefordert, nicht der Geldbeutel.
Darauf legen wir Wert: Wir verwenden nur
frisches Qualitätsfleisch! Beliefert werden
wir von unserem Hausmetzger, der selbst
Jäger ist. Frischer geht’s nicht!
Call Center betreut im
KK Sulzbach Anfragen
von Patienten
PAZ – PAtientenZeitung
Neues und Informatives aus dem
Knappschaftskrankenhaus Sulzbach
Nr. 1 / 2008
Golden scheint die Sonne durch die Bäume,
die Blätter fallen und wir kommen langsam
zur Ruhe. Vorbei die schnelllebige Sommerzeit.
Es ist Herbst; Zeit, zu genießen. Die Cafeteria
des Knappschaftskrankenhauses Sulzbach
macht es Ihnen leicht: passend zur Eröffnung
der Jagdsaison laden wir Sie zu einer
Wildwoche ein.
Auf den Teller kommen eine Auswahl von:
Wildschwein, Reh, Hirsch, Hase, Perlhuhn,
Wachtel und Fasan.
Und was dazu?
Knödel, Spätzle, Schupfnudeln, Eierknöpfli
und Kroketten.
Leckere Extravitamine gibt’s mit:
Rotkraut, Rosenkohl mit Speck, Wirsing und
Maronen.
Gekrönt mit feinen Pilzen:
Steinpilze oder Wiesenchampignons geben
Wild einen besonderen Pfiff.
Auch die Kräuter sind ganz schön wild:
Abgeschmeckt mit Wildkräutern wie Majoran,
Sauerampfer oder Oregano.
Und wenn Sie nach einem Besuch in unserer
Cafeteria selbst einmal Wild zubereiten wollen, hier ein paar Tipps:
– Verwenden Sie abgehangenes Fleisch, je
mehr es abgehangen ist, desto zarter und
mürber wird es.
– Einlegen in Rotwein oder Buttermilch? Das
können Sie sich sparen! So etwas ist heute
nicht mehr nötig. In früheren Zeiten war dies
allerdings Usus, damit das Fleisch zart wurde.
Besonders wichtig: Treffen Sie den richtigen
Garzeitpunkt!
– Und noch ein guter Tipp: Traditionell verwendet man Vorderkeule vom Hirsch für
Schmorgerichte und Hinterkeule für Braten
und Steaks.
Hunger? Kommen Sie vorbei zu unserer
Wildwoche vom 24.11. - 30.11.2008! Wir freuen
uns auf Sie!
Das Restaurant „U2“ ist sonntags bis freitags
von 7.30 bis 17.30 Uhr geöffnet.
An Samstagen ist bis 14 Uhr offen.
DSL – Dienst- und Serviceleistungen GmbH
Knappschaftskrankenhäuser Saar
Wichtige Rufnummern:
Knappschaftskrankenhaus Sulzbach
Chirurgie
An der Klinik 10, 66280 Sulzbach
Tel.: 0 68 97 574-11 09, Fax: 0 68 97 574-21 10
Internet: www.kksulzbach.de
E-Mail: [email protected]
Zentrale
Hals, Nasen, Ohren
Tel.: 0 68 97 574-0, Fax: 0 68 97 574-24 20
Tel.: 06897 574-11 45, Fax: 0 68 97 574-21 46
E-Mail: [email protected]
E-Mail: [email protected]
Verwaltung
Innere
Tel.: 0 68 97 574-14 01, Fax: 0 68 97 574-24 01
Tel.: 0 68 97 574-11 01, Fax: 0 68 97 574-21 01
E-Mail: [email protected]
E-Mail: [email protected]
Pflege
Neurologie
Tel.: 0 68 97 574-12 01, Fax: 0 68 97 574-22 02
Tel.: 0 68 97 574-11 32, Fax: 0 68 97 574-21 33
E-Mail: [email protected]
E-Mail: [email protected]
Radiologie und Nuklearmedizin
Liebe Leser,
Susanne Jochum und Victoria Schwahn aus dem Call Center.
Call Center gibt es mittlerweile in den unterschiedlichsten Branchen, sei es in Versandhäusern, im IT-Bereich oder bei Versicherungen. Aber ein Call-Center in einem Krankenhaus? Das gibt es eher selten. Bis jetzt jedenfalls. Im Knappschaftskrankenhaus Sulzbach
hatte man diese zukunftsweisende Idee schon
vor Jahren. Und so besteht in der stark frequentierten Sulzbacher Augenklinik schon seit
geraumer Zeit ein solches Call-Center. Die
Resonanz ist groß und deshalb wurde die
Mitarbeiterzahl im April diesen Jahres mehr als
verdoppelt: Statt vier, kümmern sich nun neun
Agents um die vielen Anfragen der Patienten,
Arztpraxen oder Krankenkassen.
„Viele Anrufer kamen oftmals telefonisch nicht
zum Sekretariat durch“, erklärt Annegret KernSchwahn, Pflegedirektorin der Sulzbacher
Klinik, „Daher hatte ich bereits vor Jahren die
Idee, ein Call Center zu konzipieren, dass
unsere Patientenzufriedenheit erhöht und die
Zusammenarbeit mit den umliegenden
Arztpraxen verbessert“. Die Mitarbeiter, allesamt Frauen, sind Mini-Jobber. Rund 150 bis
180 Anrufe beantworten sie täglich. Typische
Fragen zu bevorstehenden Operationen, den
entstehenden Kosten bei Zusatzbehandlungen
oder zur Dauer des Aufenthaltes klären sie
schnell und unbürokratisch. Die Terminvergabe erfolgt seither reibungslos. Alle Anrufer
erhalten möglichst schnell die notwendige
Auskunft. „Vor kurzem hatte ein Patient sogar
das Anliegen, bei seiner OP von einem
bestimmten Narkosearzt sowie Operateur
behandelt zu werden“, erinnert sich KernSchwahn. „Unser Call Center hat den Wunsch
aufgenommen, mit beiden Ärzten gesprochen
und den möglichen Termin mit dem Patienten
abgestimmt – alles hat reibungslos funktioniert und der Patient war mehr als zufrieden.“
Ein Call-Center in einem Krankenhaus: Eine
einfache Idee, die aber für alle Beteiligten großen Vorteile bringt.
Sie haben Sorgen? Oder ein Problem,
das sie allein nicht lösen können?
Fachabteilungen:
Tel.: 0 68 97 574-11 49, Fax: 0 68 97 574-21 59
Anästhesie und Intensivmedizin
E-Mail: [email protected]
Tel.: 0 68 97 574-11 41, Fax: 0 68 97 574-21 41
Urologie
E-Mail: [email protected]
Tel.: 0 68 97 574-11 71, Fax: 0 68 97 574-21 72
Augenheilkunde
E-Mail: [email protected]
Tel.: 0 68 97 574-11 25, Fax: 0 68 97 574-21 39
Magen-Darm-Zentrum Saar
Sprechstunden:
Montag – Donnerstag, 9.00 – 15.00 Uhr, Freitag, 9.00 – 13.00 Uhr
E-Mail: [email protected]
Tel.: 0 68 97 574-40 00, Fax: 0 68 97 574-21 01
Telefon:
0 68 97 574-14 69
www.Augenklinik-Sulzbach.de
E-Mail: [email protected] · www.mdzs.de
E-Mail:
[email protected]
Der Sozialdienst ist für Sie da!
Sie finden uns im 1. Untergeschoss, Zimmer-Nr.: 202.
Knappschaftskrankenhaus Sulzbach, An der Klinik 10, 66280 Sulzbach
Tel.: 0 68 97 574-0, Fax: 0 68 97 574-2420, E-Mail: [email protected]
www.kksulzbach.de
durchwachsen war er, der saarländische
Sommer. Aber der Winter, der wird so, wie wir
ihn uns wünschen. Ganz sicher! Der Winter
bringt uns vor allem jede Menge Zeit. Zeit zur
Ruhe zu kommen, den Körper vom schnelllebigen Sommer zu erholen – ja, aufzutanken.
Wir vom KK Sulzbach helfen Ihnen dabei!
Entspannen Sie einfach beim Lesen der folgenden Seiten. Darauf bieten wir Ihnen viele interessante Informationen und versorgen Sie mit
Neuigkeiten rund um unser Haus. Wir freuen
uns deshalb besonders, Ihnen die neueste
Ausgabe der PAZ zu präsentieren.
Einiges hat sich getan im KK Sulzbach. Bei
allen Veränderungen, die wir vornehmen, verfolgen wir stets ein Ziel: Ihnen mehr Komfort
und Service zu bieten. Ein aktuelles Beispiel ist
die Zentrale Patientenaufnahme, bei der die
Bauarbeiten in vollem Gange sind. Außerdem
haben wir den Service unseres Call-Centers
in der Augenklinik ausgebaut, um Ihre Fragen
schneller und effizienter zu beantworten. Mehr
dazu lesen Sie in dieser Ausgabe der PAZ.
Neben Service und Komfort ist eine moderne
medizinische Versorgung besonders wichtig.
Bei uns sind Sie gut aufgehoben, sei es bei der
Öffnung verschlossener Blutgefäße mittels
Ballonkatheter oder bei einer Operation der
erkrankten Netzhaut, der sogenannten Vitrektomie. Beide Verfahren entsprechen modernsten medizinischen Standards und sind für
den Patienten weitestgehend schmerzfrei. Wie
sie funktionieren, erfahren Sie ebenfalls in dieser Zeitung.
Und sollten Sie beim Lesen Hunger bekommen, besuchen Sie doch einfach mal unsere
Cafeteria. Dort verwöhnen wir Sie nicht nur
mit leckerem und vor allem frischem Essen,
sondern wir tun auch Ihrem Geldbeutel etwas
Gutes. Unsere Gerichte sind köstlich und günstig. Ein ganz besonderes Schmankerl haben
wir für Sie im Herbst: Unsere Wildwoche.
Jeden Tag servieren wir Ihnen ein anderes
Wildgericht wie Hirsch, Reh oder Hase. Wir
machen Ihnen Appetit!
In diesem Sinne: Knappschaftskrankenhaus
Sulzbach – erfrischend nah am Patient!
Fast 30 Jahre Erfahrung mit dem Ballonkatheter im KK Sulzbach
Eine Idee verändert die Medizin
verschlossenen Blutgefäßen ist der Ballonkatheter. Er ist Anfang der siebziger Jahre von
Andreas Grüntzig in Zürich erfunden und
Anfang 1975 erstmals eingesetzt worden.
Dr. Grüntzig war wegen seiner Erfindung für
den Nobelpreis nominiert worden, hat diese
hochverdiente Ehrung aber infolge seines
Unfalltodes im Alter von 48 Jahren leider nicht
mehr erlebt.
Trotz allen medizinischen Fortschritten seither: Eine Alternative zu der genial einfachen
Idee des Dr. Grüntzig ist nicht in Sicht.
Das Haupt-„Arbeitsgerät“ des Radiologen bei
der Wiedereröffnung von eingeengten und
Dr. Keßler arbeitet seit 29 Jahren, davon 25
Jahre in Sulzbach, mit diesem aus der gesamten Medizin nicht mehr wegzudenkenden
Katheter. Jedes Jahr werden in Sulzbach Hunderte von Patienten erfolgreich behandelt.
Dabei wird der sehr schlanke Ballonkatheter
unter Durchleuchtung über eine Katheterschleuse in die zu behandelnde Engstelle des
Blutgefäßes geführt, dann mit hohem Druck
(bis 20 bar) entfaltet, und schließlich über die
Schleuse herausgezogen. Das Verfahren ist
weitestgehend schmerzfrei und ersetzt oft
eine Operation. Ursprünglich überwogen die
Erkrankungen der Becken-/Bein- und Armschlagadern – mittlerweile ist auch die Behandlung der Bauchschlagader (Abb. 1 und 2),
der Nierenschlagadern und der Darmschlagadern sowie von Dialyseshunts (Abb. 3) zur
Routine geworden. Auch „verstopfte“ Tränenwege werden, in Zusammenarbeit mit unserer
Augenklinik, mit dem Ballonkatheter wieder
eröffnet.
Dr. Michael Keßler, Chefarzt der Radiologischen Klinik
Abb. 1
Abb. 2
Abb. 3
Dr. Andreas Grüntzig
Bereits 2 Jahre nach Entdeckung der Röntgenstrahlen im Jahre 1895 wurde im damaligen
„Knappschaftslazarett Sulzbach“ die erste
Röntgenröhre des Südwestdeutschen Raumes
installiert. Auch heute, nicht anders als damals, ist die Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin des Knappschaftskrankenhauses
Sulzbach unter der Leitung von Chefarzt
Dr. Michael Keßler apparativ modernst ausgestattet. Seit Jahrzehnten stellt die Behandlung
der Erkrankungen der Blutgefäße – in Zusammenarbeit mit der Gefäßchirurgie, der internistischen Angiologie und der Intensivmedizin
unseres Hauses nach Art eines interdisziplinären Gefäßzentrums – einen wesentlichen
Schwerpunkt der Radiologie dar.
Ihr Klinikteam des
Knappschaftskrankenhauses Sulzbach
Augenklinik arbeitet mit bahnbrechendem Verfahren
Weiterhin hoher Standard
Die Vitrektomie
MS-Zentrum Sulzbach
erneut zertifiziert
nicht nur eine Erblindung verhindern, sondern
sogar das Sehvermögen wieder verbessern.
Jedoch: Nur wenige Ärzte beherrschen die
Vitrektomie, denn das Verfahren ist nicht einfach zu erlernen. Unbedingt erforderlich ist
operatives Geschick, aber vor allem muss der
zukünftige Vitrektomie-Spezialist eine lange
Lernphase unter Anleitung eines erfahrenen
Operateurs absolvieren.
Deutschlandweit genießt die Augenklinik des
KK Sulzbach einen ausgezeichneten Ruf. Und
das zu Recht. Schließlich werden Patienten hier
auf modernstem Niveau behandelt. Eine ganz
besondere Spezialität der Sulzbacher Augenklinik ist die Vitrektomie oder auch Glaskörperentfernung genannt. Dieses einzigartige Operationsverfahren wird bei Erkrankungen der
Netzhaut angewandt. Es ermöglicht dem Arzt
einen operativen Zugang zur veränderten
Netzhaut des Patienten.
Was viele nicht wissen: Erkrankungen der Netzhaut häufen sich. Teilweise sind sie schlichtweg altersbedingt, teilweise ist auch die Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) der Grund für
ein erkranktes Gewebe im Auge. Diabetes mellitus kann das Sehvermögen so sehr schwächen, dass sogar die völlige Erblindung droht.
Wenn man bedenkt, dass etwa 10 Prozent der
Saarländer Diabetiker sind, wird schnell klar,
wie oft es tatsächlich zu Netzhauterkrankungen kommt. Mit der Vitrektomie können die
Sulzbacher Spezialisten in den meisten Fällen
Auf dem Gebiet der Vitrektomie verfügt die
Augenklinik Sulzbach über eine 24-jährige
Erfahrung mit zirka 1500 Eingriffen jährlich. In
dieser Zeit wurden natürlich auch neue Techniken entwickelt, zum Beispiel in der Behandlung von Verschlüssen der Netzhautgefäße, für
die es bislang überhaupt keine Behandlungsmöglichkeiten gab. Mittels Vitrektomie können
sie nun kuriert werden. Auch technische Verbesserungen, die den Eingriff schonender für
Auge und Patient machen, wurden in der Sulzbacher Augenklinik vorangetrieben.
Qualitätssicherung wird großgeschrieben: In
regelmäßigen Abständen führt die Augenklinik
Sulzbach deshalb spezielle Veranstaltungen
durch. Eine davon ist die Live-Surgery, eine
Live-Operation, die von Augenärzten aus ganz
Deutschland besucht wird. Dabei werden fast
20 operative Eingriffe bei Netzhauterkrankungen über Video in einen Veranstaltungsraum
übertragen und dort von Fachärzten diskutiert.
Solche Veranstaltungen sind wichtig, um die
Ärzte mit dem nötigen Wissen zu versorgen
und um die Augenklinik Sulzbach immer auf
dem neusten Stand in Sachen Operationstechniken zu halten. Gut für die Ärzte, gut für die
Patienten.
Die Pflege des KK Sulzbach klärt auf
Kennen Sie Ihr Sturzrisiko?
Es passiert oft so schnell, dass die Betroffenen
gar nicht mehr reagieren können. Schlechte
Lichtverhältnisse, Stolperfallen, körperliche
Beeinträchtigungen oder Sehstörungen bringen die Hälfte der über 70-Jährigen mehr oder
weniger regelmäßig zu Fall. Doch ein Sturz
kann schlimme Folgen haben: schmerzhafte
Hämatome, Prellungen oder gar ernsthafte
Verletzungen wie zum Beispiel Oberschenkelhalsfrakturen. Oftmals als Bagatelle heruntergespielt, sind Stürze in Wahrheit die häufigste
Ursache für die Pflegebedürftigkeit älterer
Menschen. Vor allem ab einem Alter von 70
Jahren erhöht sich das Risiko eines Sturzes
erheblich.
Doch wie verhindert man Stürze?
Die Pflege des KK Sulzbach betreibt schon seit
Jahren die sogenannte Sturzprophylaxe. Und
das sehr erfolgreich. Bei der Pflegeplanung soll
für Sicherheit gesorgt werden. Auf der Suche
nach Antworten auf die Frage, wie Stürze zu
vermeiden sind, hat das KK Sulzbach zunächst
die stationären Stürze der Patienten in Form
einer Unfallmeldung systematisch erfasst und
am Ende des Jahres ausgewertet. Notiert wurden etwa das Datum des Sturzes, die Uhrzeit,
der Ort und natürlich die Schilderung des
Unfallgeschehens. Mit den gewonnenen
Erkenntnissen versuchte man das Risiko eines
Sturzes Schritt für Schritt zu minimieren.
Im Jahr 2005 reagierte auch die Gesetzgebung.
hende Zusammenarbeit zwischen Sulzbach
und der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft ist wichtig. So können die Richtlinien
am einfachsten kontrolliert und eingehalten
werden. Deshalb ist man in Sulzbach besonders stolz auf die erneute Bestätigung des
Zertifikates.
Das MS-Zentrum des Knappschaftskrankenhauses Sulzbach ist erneut ausgezeichnet
worden. Das KK Sulzbach war das erste Krankenhaus im Saarland, das überhaupt diese
Auszeichnung erhielt. Nun hält man den
Beweis, dass der hohe Standard gehalten
wurde, in Händen: Das MS-Zentrum Sulzbach
wurde erfolgreich rezertifiziert. Darauf ist
man hier besonders stolz.
Jedes Jahr werden in der neurologischen
Klinik rund 400 MS- Patienten behandelt.
„In den letzten Jahren haben sich die
Behandlungsmöglichkeiten zwar erheblich
verbessert, dennoch ist Multiple Sklerose
bisher noch nicht heilbar“, erklärt Chefarzt
Dr. Michael Gawlitza. „Vor allem junge
Menschen zwischen 18 und 30 Jahren sind
von der entzündlichen Erkrankung betroffen.“ MS ist damit die häufigste organisch
neurologische Erkrankung junger Menschen.
Doch wo bekommen Betroffene die beste
Behandlung und an wen können sie sich
wenden? Es ist äußerst sinnvoll, Qualitätsrichtlinien aufzustellen, an denen sich die
Betroffenen orientieren können. Die beste-
Der sogenannte Expertenstandard wurde für
alle Pflegeeinrichtungen verpflichtend. Im KK
Sulzbach hat sich eine Arbeitsgruppe der praktischen Umsetzung des Expertenstandards
angenommen. Zunächst durchlief man mehrere Testphasen bis schließlich der Königsweg
gefunden wurde. Die bisherigen Maßnahmen
der Sturzprophylaxe des KK Sulzbach wurden
mit den Anforderungen des Expertenstandards
abgeglichen. Man nahm Ergänzungen vor und
die Sturzprophylaxe wurde standardisiert.
Risikofaktoren wurden nun noch detaillierter
erfasst, zum Beispiel bei der Sturzrisikoerkennung zu Beginn der stationären Aufnahme.
Man hat sogar ein spezielles Formular entwikkelt. Es beinhaltet unter anderem die genaue
Das Qualitätssiegel wird jeweils für zwei Jahre
vergeben. Die Bestimmungen, um überhaupt
ein solches Zertifikat zu erhalten, sind streng.
Eines der Kriterien: Das medizinische Fachpersonal sollte mindestens zwei Jahre lang Erfahrung im Umgang mit MS-Patienten haben.
Diese Voraussetzung übertrifft das MS-Zentrum Sulzbach spielend. Eine der Mitarbeiterinnen in der Klinik ist Gisela Groß. Sie ist MSNurse – die einzige im Saarland. Mit diesem
Titel werden in Amerika zertifizierte MS-Spezialisten bezeichnet. Und genau das ist Gisela
Groß auch: Spezialistin. Sie arbeitet bereits
seit über 23 Jahren als Medizinisch-technische
Assistentin in der Neurologie Sulzbach. In Eigenregie eignete sie sich spezielles Fachwissen
an und legte an der Humboldt-Universität
Berlin die komplexe Abschlussprüfung zur MSNurse ab. Bei solch engagierten Mitabeitern
ist es ein leichtes, die Bestimmungen der
Multiple Sklerose Gesellschaft einzuhalten.
CA Dr. Michael Gawlitza beim Saarländischen MS-Tag
Bezeichnung der Risikofaktoren, die Erstellung
eines individuellen Maßnahmenplans und die
Beratung und Aufklärung über Sturzrisiken.
Die komplette Umsetzung des Expertenstandards ist bis zum Ende des Jahres geplant. Die
Testphasen ergaben mehrere Entwicklungen,
die es zu berücksichtigen gilt, um den Expertenstandard auf den Stationen praktisch umzusetzen. Eines konnte bisher festgestellt werden: In Erster Linie kommt es darauf an, Funktionseinbußen rechtzeitig zu erkennen und zu
vermeiden, bzw. frühzeitig Kraft und Balance
zu trainieren.
Geringere Wartezeiten und kürzere Wege
Assistenzärztin aus
Sulzbach opfert Urlaub für So komfortabel wird die
neue Patientenaufnahme
leidende Kinder in Afrika
Menschen in Not zu helfen, das war und ist das Ziel von Christiane Grimm. Dafür opferte sie
sogar ihren Urlaub und verbrachte einen Monat in Afrika, um ein Hilfsprojekt in Benin zu
unterstützen. Die 38-Jährige ist seit über drei Jahren Assistenzärztin in der Klinik für Innere
Medizin in Sulzbach. Ihr besonderes Interesse gilt der Tropenmedizin. Der Einsatz in Afrika
war allerdings nicht ihr erstes Abenteuer im Ausland. Sie hat bereits im Armenviertel von
Santiago de Chile gearbeitet und auch den Kilimandscharo erklommen. Der Einsatz in Afrika
soll nicht der letzte gewesen sein. Im Interview berichtet sie von ihren Erlebnissen und ihren
Zukunftsplänen.
Noch nicht einmal ein Jahr ist es her, als man
in Sulzbach mit dem Umbau der neuen zentralen Patientenaufnahme begonnen hat.
Erste Ergebnisse sind bereits sichtbar: Im
Herbst vergangenen Jahres wurde der neue
Verwaltungstrakt in Betrieb genommen und
auch das Labor glänzt mit neuen, erweiterten und besser klimatisierten Räumen. Im
nächsten Schritt werden die Ambulanzen
und die Notaufnahme umgebaut. Neue
Untersuchungsräume entstehen und bereits
vorhandene werden modernisiert. Viele dieser neuen Räume können schon Ende diesen
Jahres genutzt werden.
Das Gesamtprojekt hat das Ziel, mit einem
strukturierten Ablauf in der Notaufnahme für
mehr Patientenkomfort und geringere Wartezeiten in den Ambulanzen zu sorgen. Und
das funktioniert so: Die Patienten der Notaufnahme werden künftig von denen mit
Termin – die zur Kontrolle oder Nachsorge
– Frau Dr. Grimm, Sie sind Ärztin im Krankenhaus Sulzbach und waren vergangenen
November für 4 Wochen in Afrika. Wo waren
Sie dort genau?
Ich war in Benin. Benin liegt am Golf von
Guinea, seine Nachbarn sind Togo, Burkina
Faso, Niger und Nigeria. Das Krankenhaus,
in dem ich gearbeitet habe liegt im Landesinnern und gehört zur Gemeinde Bassila;
einer Kommune mit dorfähnlicher Struktur,
84.000 Menschen, unmittelbar an der durchlässigen Grenze zu Togo. Bassila ist in seiner
Fläche doppelt so groß wie das Saarland.
– Wie kam es zu dem Aufenthalt?
Die Stadt Sulzbach führt seit 2004 eine kommunale Projektpatenschaft mit Bassila.
Bereits vor 3 Jahren war eine Sulzbacher
Delegation in Bassila, um vor Ort einen
Eindruck über Menschen, Infrastruktur,
Lebenssituationen und die Verwendung der
versandten Hilfsgüter zu gewinnen.
– Beschreiben Sie das Projekt doch bitte
etwas genauer!
Teil dieser Projektgruppe sind die Sulzbacher
Schulen. Die erweiterte Realschule Sulzbach
baut bereits eine Schule in Bassila. Ein Anbau
zur Aufnahme weiterer Kinder ist in der Planung. Daneben managt die Projektgruppe
Patenschaften zu Waisenkindern, ein Sesamanbauprojekt und Seifenherstellung. Bisher
fehlte der medizinische Bereich in dieser
Patenschaft. Über einen Arbeitskollegen
wurde ich auf die Projektgruppe aufmerksam.
Bereits nach dem ersten Telefonat mit Volker
Rauch, einem Mitglied dieser Gruppe, war
klar, dass ich mich dieser Gruppe anschließen
werde. Dabei konnte ich mir einen wichtigen
Wunsch erfüllen: Einen Monat in Bassila
arbeiten!
– Was haben Sie dort gemacht?
In Bassila gibt es ein Krankenhaus mit ca. 60
Betten sowie 6 Gesundheitszentren bzw.
Sozialstationen, die im Umkreis verteilt sind.
Ich habe diese Sozialstationen besucht, mir
ein Bild über die Arbeit und die Patientenversorgung in diesen Stationen gemacht. Im
Krankenhaus selbst habe ich in den verschiedenen Abteilungen wie Innere Medizin, Gynäkologie, Chirurgie, Pädiatrie, Radiologie aber
auch im Labor mitgearbeitet. Sprachbarrieren
waren durch Englisch gut zu überwinden.
– Beschreiben Sie bitte die Lebensumstände
der Menschen, die Sie vorgefunden haben!
Benin gehört zu den ärmsten Ländern dieser
Erde. Ca. 70% der Menschen sind Analphabeten, besonders Mädchen und Frauen. In
Bassila selbst wohnen die Menschen in einfachsten Häusern, teils mit nur einem Wohnraum. Ein Brunnen wird von mehreren Familien geteilt. Stromversorgung gibt es nicht
überall und nicht immer. Die Krankenhausbehandlung muss im Voraus bar bezahlt werden. Material für Blutentnahme, Verbandmaterial und Medikamente gibt es nur gegen
Vorlage der bereits gezahlten Rechnung. Viele
Menschen haben nicht das Geld, einen Arzt
oder eine Sozialstation zu bezahlen. Häufig
sammelt die ganze Familie Geld, wenn zum
Beispiel ein Kaiserschnitt oder eine Operation
notwendig ist.
– Vor einem Jahr sind bereits Hilfsgüter in
die betreffende Region geschickt worden.
Was war das für eine Aktion?
Zu diesem Zeitpunkt wusste ich noch nichts
von diesem Transport, aber bereits damals
wurden Hilfsmittel, wie Krankenhausbetten,
OP-Lampen, Rollstühle etc. aus Krankenhäusern der Umgebung und auch aus dem
Knappschaftskrankenhaus in einem Container
nach Benin verschifft. Auch für dieses Jahr ist
ein sogenannter Themen-Container geplant,
mit dem dringend benötigte medizinische
Hilfsmittel nach Bassila transportiert werden
sollen.
– Haben die Hilfsgüter das Leben der
Menschen verbessert?
Dies war unter anderem meine Aufgabe, zu
sehen, ob und wie diese Hilfsgüter genutzt
werden. Die Hilfsgüter wurden durch das
Krankenhaus einzeln beschriftet und so konnte ich sehen, dass saarländische OP-Lampen,
Betten und Rollstühle im Krankenhaus Bassila
und den Sozialstationen genutzt werden.
– Sie haben bereits im Vorfeld dieses
Interviews angedeutet, dass Sie kurz vor
einer Vereinsgründung stehen. Was ist das
für ein Verein und was hat er vor?
Die Sulzbacher Bassila-Freunde, wie ich sie
einfach mal nennen will, konnten bereits viel
bewegen. So haben zum Beispiel Schüler der
erweiterten Realschule Sulzbach eine riesige
Summe gesammelt und erarbeitet. Oder die
Patenschaften von Waisenkindern, die von der
Mellinschule in Sulzbach ins Leben gerufen
wurden. Durch die Gründung eines gemeinnützigen Vereins können Spenden besser
organisiert und die Arbeit auf mehreren
Schultern verteilt werden. In diesem Verein
soll es verschiedene Bereiche geben, wie zum
Beispiel Bildung und Gesundheitswesen.
kommen – getrennt. Die Notfälle werden von
einem Arztteam in eigens dafür bereitgestellten Räumen untersucht. Durch eine interdisziplinäre Arbeitsweise in der Notaufnahme können die Fachärzte einfacher und schneller
Diagnosen erstellen. Kurze Wege begünstigen
ebenfalls eine zügige Behandlung der Patienten. Parallel zu den Notfällen können alle
Untersuchungen an bestellten Patienten ungestört weiterlaufen.
Bis dieser optimale Zustand allerdings erreicht
ist, wird es in den Ambulanzen und im Bereich
der Notaufnahme noch zu einigen Umbaumaßnahmen kommen. Wie immer achtet das
KK Sulzbach auch hier auf das Wohl seiner
Patienten: Man ist darauf bedacht, die Lärmund Staubbelastung so gering wie möglich zu
halten. Am Ende profitieren die Patienten.
– Wie ist die Idee entstanden, Menschen in
Afrika zu helfen und sich persönlich zu engagieren?
Bereits während meines Studiums habe ich in
einem Gesundheitszentrum in einem Armenviertel von Santiago de Chile eine Famulatur
gemacht. Mein Interesse gilt der Tropenmedizin und ich habe bereits mehrere Fortbildungen zu diesem Thema besucht, unter anderem
in Tansania am Kilimandscharo Hospital.
Dort habe ich meine Liebe zu Afrika entdeckt.
Durch meinen Aufenthalt in Bassila sind mir
die Menschen dort besonders ans Herz
gewachsen und es sind Freundschaften entstanden. Im November dieses Jahres habe ich
vor, mit einer kleinen Delegation für eine
Woche erneut nach Bassila zu reisen, um den
Aufbau einer weiteren Sozialstation zu planen.
– Wissen die Menschen in Deutschland
eigentlich, wie gut sie es haben?
Ich denke, dass wir oft nicht darüber nachdenken oder vergessen, wie gut es uns eigentlich
geht – und dabei möchte ich mich auch nicht
ausschließen.