Ausgabe 4/2008 PDF 816,4 kB
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Der Herbst wird wild Außergewöhnliche Idee: Ihnen läuft bereits jetzt das Wasser im Mund zusammen? Das können wir noch steigern! Denn bei uns werden nur die Geschmackssinne gefordert, nicht der Geldbeutel. Darauf legen wir Wert: Wir verwenden nur frisches Qualitätsfleisch! Beliefert werden wir von unserem Hausmetzger, der selbst Jäger ist. Frischer geht’s nicht! Call Center betreut im KK Sulzbach Anfragen von Patienten PAZ – PAtientenZeitung Neues und Informatives aus dem Knappschaftskrankenhaus Sulzbach Nr. 1 / 2008 Golden scheint die Sonne durch die Bäume, die Blätter fallen und wir kommen langsam zur Ruhe. Vorbei die schnelllebige Sommerzeit. Es ist Herbst; Zeit, zu genießen. Die Cafeteria des Knappschaftskrankenhauses Sulzbach macht es Ihnen leicht: passend zur Eröffnung der Jagdsaison laden wir Sie zu einer Wildwoche ein. Auf den Teller kommen eine Auswahl von: Wildschwein, Reh, Hirsch, Hase, Perlhuhn, Wachtel und Fasan. Und was dazu? Knödel, Spätzle, Schupfnudeln, Eierknöpfli und Kroketten. Leckere Extravitamine gibt’s mit: Rotkraut, Rosenkohl mit Speck, Wirsing und Maronen. Gekrönt mit feinen Pilzen: Steinpilze oder Wiesenchampignons geben Wild einen besonderen Pfiff. Auch die Kräuter sind ganz schön wild: Abgeschmeckt mit Wildkräutern wie Majoran, Sauerampfer oder Oregano. Und wenn Sie nach einem Besuch in unserer Cafeteria selbst einmal Wild zubereiten wollen, hier ein paar Tipps: – Verwenden Sie abgehangenes Fleisch, je mehr es abgehangen ist, desto zarter und mürber wird es. – Einlegen in Rotwein oder Buttermilch? Das können Sie sich sparen! So etwas ist heute nicht mehr nötig. In früheren Zeiten war dies allerdings Usus, damit das Fleisch zart wurde. Besonders wichtig: Treffen Sie den richtigen Garzeitpunkt! – Und noch ein guter Tipp: Traditionell verwendet man Vorderkeule vom Hirsch für Schmorgerichte und Hinterkeule für Braten und Steaks. Hunger? Kommen Sie vorbei zu unserer Wildwoche vom 24.11. - 30.11.2008! Wir freuen uns auf Sie! Das Restaurant „U2“ ist sonntags bis freitags von 7.30 bis 17.30 Uhr geöffnet. An Samstagen ist bis 14 Uhr offen. DSL – Dienst- und Serviceleistungen GmbH Knappschaftskrankenhäuser Saar Wichtige Rufnummern: Knappschaftskrankenhaus Sulzbach Chirurgie An der Klinik 10, 66280 Sulzbach Tel.: 0 68 97 574-11 09, Fax: 0 68 97 574-21 10 Internet: www.kksulzbach.de E-Mail: [email protected] Zentrale Hals, Nasen, Ohren Tel.: 0 68 97 574-0, Fax: 0 68 97 574-24 20 Tel.: 06897 574-11 45, Fax: 0 68 97 574-21 46 E-Mail: [email protected] E-Mail: [email protected] Verwaltung Innere Tel.: 0 68 97 574-14 01, Fax: 0 68 97 574-24 01 Tel.: 0 68 97 574-11 01, Fax: 0 68 97 574-21 01 E-Mail: [email protected] E-Mail: [email protected] Pflege Neurologie Tel.: 0 68 97 574-12 01, Fax: 0 68 97 574-22 02 Tel.: 0 68 97 574-11 32, Fax: 0 68 97 574-21 33 E-Mail: [email protected] E-Mail: [email protected] Radiologie und Nuklearmedizin Liebe Leser, Susanne Jochum und Victoria Schwahn aus dem Call Center. Call Center gibt es mittlerweile in den unterschiedlichsten Branchen, sei es in Versandhäusern, im IT-Bereich oder bei Versicherungen. Aber ein Call-Center in einem Krankenhaus? Das gibt es eher selten. Bis jetzt jedenfalls. Im Knappschaftskrankenhaus Sulzbach hatte man diese zukunftsweisende Idee schon vor Jahren. Und so besteht in der stark frequentierten Sulzbacher Augenklinik schon seit geraumer Zeit ein solches Call-Center. Die Resonanz ist groß und deshalb wurde die Mitarbeiterzahl im April diesen Jahres mehr als verdoppelt: Statt vier, kümmern sich nun neun Agents um die vielen Anfragen der Patienten, Arztpraxen oder Krankenkassen. „Viele Anrufer kamen oftmals telefonisch nicht zum Sekretariat durch“, erklärt Annegret KernSchwahn, Pflegedirektorin der Sulzbacher Klinik, „Daher hatte ich bereits vor Jahren die Idee, ein Call Center zu konzipieren, dass unsere Patientenzufriedenheit erhöht und die Zusammenarbeit mit den umliegenden Arztpraxen verbessert“. Die Mitarbeiter, allesamt Frauen, sind Mini-Jobber. Rund 150 bis 180 Anrufe beantworten sie täglich. Typische Fragen zu bevorstehenden Operationen, den entstehenden Kosten bei Zusatzbehandlungen oder zur Dauer des Aufenthaltes klären sie schnell und unbürokratisch. Die Terminvergabe erfolgt seither reibungslos. Alle Anrufer erhalten möglichst schnell die notwendige Auskunft. „Vor kurzem hatte ein Patient sogar das Anliegen, bei seiner OP von einem bestimmten Narkosearzt sowie Operateur behandelt zu werden“, erinnert sich KernSchwahn. „Unser Call Center hat den Wunsch aufgenommen, mit beiden Ärzten gesprochen und den möglichen Termin mit dem Patienten abgestimmt – alles hat reibungslos funktioniert und der Patient war mehr als zufrieden.“ Ein Call-Center in einem Krankenhaus: Eine einfache Idee, die aber für alle Beteiligten großen Vorteile bringt. Sie haben Sorgen? Oder ein Problem, das sie allein nicht lösen können? Fachabteilungen: Tel.: 0 68 97 574-11 49, Fax: 0 68 97 574-21 59 Anästhesie und Intensivmedizin E-Mail: [email protected] Tel.: 0 68 97 574-11 41, Fax: 0 68 97 574-21 41 Urologie E-Mail: [email protected] Tel.: 0 68 97 574-11 71, Fax: 0 68 97 574-21 72 Augenheilkunde E-Mail: [email protected] Tel.: 0 68 97 574-11 25, Fax: 0 68 97 574-21 39 Magen-Darm-Zentrum Saar Sprechstunden: Montag – Donnerstag, 9.00 – 15.00 Uhr, Freitag, 9.00 – 13.00 Uhr E-Mail: [email protected] Tel.: 0 68 97 574-40 00, Fax: 0 68 97 574-21 01 Telefon: 0 68 97 574-14 69 www.Augenklinik-Sulzbach.de E-Mail: [email protected] · www.mdzs.de E-Mail: [email protected] Der Sozialdienst ist für Sie da! Sie finden uns im 1. Untergeschoss, Zimmer-Nr.: 202. Knappschaftskrankenhaus Sulzbach, An der Klinik 10, 66280 Sulzbach Tel.: 0 68 97 574-0, Fax: 0 68 97 574-2420, E-Mail: [email protected] www.kksulzbach.de durchwachsen war er, der saarländische Sommer. Aber der Winter, der wird so, wie wir ihn uns wünschen. Ganz sicher! Der Winter bringt uns vor allem jede Menge Zeit. Zeit zur Ruhe zu kommen, den Körper vom schnelllebigen Sommer zu erholen – ja, aufzutanken. Wir vom KK Sulzbach helfen Ihnen dabei! Entspannen Sie einfach beim Lesen der folgenden Seiten. Darauf bieten wir Ihnen viele interessante Informationen und versorgen Sie mit Neuigkeiten rund um unser Haus. Wir freuen uns deshalb besonders, Ihnen die neueste Ausgabe der PAZ zu präsentieren. Einiges hat sich getan im KK Sulzbach. Bei allen Veränderungen, die wir vornehmen, verfolgen wir stets ein Ziel: Ihnen mehr Komfort und Service zu bieten. Ein aktuelles Beispiel ist die Zentrale Patientenaufnahme, bei der die Bauarbeiten in vollem Gange sind. Außerdem haben wir den Service unseres Call-Centers in der Augenklinik ausgebaut, um Ihre Fragen schneller und effizienter zu beantworten. Mehr dazu lesen Sie in dieser Ausgabe der PAZ. Neben Service und Komfort ist eine moderne medizinische Versorgung besonders wichtig. Bei uns sind Sie gut aufgehoben, sei es bei der Öffnung verschlossener Blutgefäße mittels Ballonkatheter oder bei einer Operation der erkrankten Netzhaut, der sogenannten Vitrektomie. Beide Verfahren entsprechen modernsten medizinischen Standards und sind für den Patienten weitestgehend schmerzfrei. Wie sie funktionieren, erfahren Sie ebenfalls in dieser Zeitung. Und sollten Sie beim Lesen Hunger bekommen, besuchen Sie doch einfach mal unsere Cafeteria. Dort verwöhnen wir Sie nicht nur mit leckerem und vor allem frischem Essen, sondern wir tun auch Ihrem Geldbeutel etwas Gutes. Unsere Gerichte sind köstlich und günstig. Ein ganz besonderes Schmankerl haben wir für Sie im Herbst: Unsere Wildwoche. Jeden Tag servieren wir Ihnen ein anderes Wildgericht wie Hirsch, Reh oder Hase. Wir machen Ihnen Appetit! In diesem Sinne: Knappschaftskrankenhaus Sulzbach – erfrischend nah am Patient! Fast 30 Jahre Erfahrung mit dem Ballonkatheter im KK Sulzbach Eine Idee verändert die Medizin verschlossenen Blutgefäßen ist der Ballonkatheter. Er ist Anfang der siebziger Jahre von Andreas Grüntzig in Zürich erfunden und Anfang 1975 erstmals eingesetzt worden. Dr. Grüntzig war wegen seiner Erfindung für den Nobelpreis nominiert worden, hat diese hochverdiente Ehrung aber infolge seines Unfalltodes im Alter von 48 Jahren leider nicht mehr erlebt. Trotz allen medizinischen Fortschritten seither: Eine Alternative zu der genial einfachen Idee des Dr. Grüntzig ist nicht in Sicht. Das Haupt-„Arbeitsgerät“ des Radiologen bei der Wiedereröffnung von eingeengten und Dr. Keßler arbeitet seit 29 Jahren, davon 25 Jahre in Sulzbach, mit diesem aus der gesamten Medizin nicht mehr wegzudenkenden Katheter. Jedes Jahr werden in Sulzbach Hunderte von Patienten erfolgreich behandelt. Dabei wird der sehr schlanke Ballonkatheter unter Durchleuchtung über eine Katheterschleuse in die zu behandelnde Engstelle des Blutgefäßes geführt, dann mit hohem Druck (bis 20 bar) entfaltet, und schließlich über die Schleuse herausgezogen. Das Verfahren ist weitestgehend schmerzfrei und ersetzt oft eine Operation. Ursprünglich überwogen die Erkrankungen der Becken-/Bein- und Armschlagadern – mittlerweile ist auch die Behandlung der Bauchschlagader (Abb. 1 und 2), der Nierenschlagadern und der Darmschlagadern sowie von Dialyseshunts (Abb. 3) zur Routine geworden. Auch „verstopfte“ Tränenwege werden, in Zusammenarbeit mit unserer Augenklinik, mit dem Ballonkatheter wieder eröffnet. Dr. Michael Keßler, Chefarzt der Radiologischen Klinik Abb. 1 Abb. 2 Abb. 3 Dr. Andreas Grüntzig Bereits 2 Jahre nach Entdeckung der Röntgenstrahlen im Jahre 1895 wurde im damaligen „Knappschaftslazarett Sulzbach“ die erste Röntgenröhre des Südwestdeutschen Raumes installiert. Auch heute, nicht anders als damals, ist die Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin des Knappschaftskrankenhauses Sulzbach unter der Leitung von Chefarzt Dr. Michael Keßler apparativ modernst ausgestattet. Seit Jahrzehnten stellt die Behandlung der Erkrankungen der Blutgefäße – in Zusammenarbeit mit der Gefäßchirurgie, der internistischen Angiologie und der Intensivmedizin unseres Hauses nach Art eines interdisziplinären Gefäßzentrums – einen wesentlichen Schwerpunkt der Radiologie dar. Ihr Klinikteam des Knappschaftskrankenhauses Sulzbach Augenklinik arbeitet mit bahnbrechendem Verfahren Weiterhin hoher Standard Die Vitrektomie MS-Zentrum Sulzbach erneut zertifiziert nicht nur eine Erblindung verhindern, sondern sogar das Sehvermögen wieder verbessern. Jedoch: Nur wenige Ärzte beherrschen die Vitrektomie, denn das Verfahren ist nicht einfach zu erlernen. Unbedingt erforderlich ist operatives Geschick, aber vor allem muss der zukünftige Vitrektomie-Spezialist eine lange Lernphase unter Anleitung eines erfahrenen Operateurs absolvieren. Deutschlandweit genießt die Augenklinik des KK Sulzbach einen ausgezeichneten Ruf. Und das zu Recht. Schließlich werden Patienten hier auf modernstem Niveau behandelt. Eine ganz besondere Spezialität der Sulzbacher Augenklinik ist die Vitrektomie oder auch Glaskörperentfernung genannt. Dieses einzigartige Operationsverfahren wird bei Erkrankungen der Netzhaut angewandt. Es ermöglicht dem Arzt einen operativen Zugang zur veränderten Netzhaut des Patienten. Was viele nicht wissen: Erkrankungen der Netzhaut häufen sich. Teilweise sind sie schlichtweg altersbedingt, teilweise ist auch die Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) der Grund für ein erkranktes Gewebe im Auge. Diabetes mellitus kann das Sehvermögen so sehr schwächen, dass sogar die völlige Erblindung droht. Wenn man bedenkt, dass etwa 10 Prozent der Saarländer Diabetiker sind, wird schnell klar, wie oft es tatsächlich zu Netzhauterkrankungen kommt. Mit der Vitrektomie können die Sulzbacher Spezialisten in den meisten Fällen Auf dem Gebiet der Vitrektomie verfügt die Augenklinik Sulzbach über eine 24-jährige Erfahrung mit zirka 1500 Eingriffen jährlich. In dieser Zeit wurden natürlich auch neue Techniken entwickelt, zum Beispiel in der Behandlung von Verschlüssen der Netzhautgefäße, für die es bislang überhaupt keine Behandlungsmöglichkeiten gab. Mittels Vitrektomie können sie nun kuriert werden. Auch technische Verbesserungen, die den Eingriff schonender für Auge und Patient machen, wurden in der Sulzbacher Augenklinik vorangetrieben. Qualitätssicherung wird großgeschrieben: In regelmäßigen Abständen führt die Augenklinik Sulzbach deshalb spezielle Veranstaltungen durch. Eine davon ist die Live-Surgery, eine Live-Operation, die von Augenärzten aus ganz Deutschland besucht wird. Dabei werden fast 20 operative Eingriffe bei Netzhauterkrankungen über Video in einen Veranstaltungsraum übertragen und dort von Fachärzten diskutiert. Solche Veranstaltungen sind wichtig, um die Ärzte mit dem nötigen Wissen zu versorgen und um die Augenklinik Sulzbach immer auf dem neusten Stand in Sachen Operationstechniken zu halten. Gut für die Ärzte, gut für die Patienten. Die Pflege des KK Sulzbach klärt auf Kennen Sie Ihr Sturzrisiko? Es passiert oft so schnell, dass die Betroffenen gar nicht mehr reagieren können. Schlechte Lichtverhältnisse, Stolperfallen, körperliche Beeinträchtigungen oder Sehstörungen bringen die Hälfte der über 70-Jährigen mehr oder weniger regelmäßig zu Fall. Doch ein Sturz kann schlimme Folgen haben: schmerzhafte Hämatome, Prellungen oder gar ernsthafte Verletzungen wie zum Beispiel Oberschenkelhalsfrakturen. Oftmals als Bagatelle heruntergespielt, sind Stürze in Wahrheit die häufigste Ursache für die Pflegebedürftigkeit älterer Menschen. Vor allem ab einem Alter von 70 Jahren erhöht sich das Risiko eines Sturzes erheblich. Doch wie verhindert man Stürze? Die Pflege des KK Sulzbach betreibt schon seit Jahren die sogenannte Sturzprophylaxe. Und das sehr erfolgreich. Bei der Pflegeplanung soll für Sicherheit gesorgt werden. Auf der Suche nach Antworten auf die Frage, wie Stürze zu vermeiden sind, hat das KK Sulzbach zunächst die stationären Stürze der Patienten in Form einer Unfallmeldung systematisch erfasst und am Ende des Jahres ausgewertet. Notiert wurden etwa das Datum des Sturzes, die Uhrzeit, der Ort und natürlich die Schilderung des Unfallgeschehens. Mit den gewonnenen Erkenntnissen versuchte man das Risiko eines Sturzes Schritt für Schritt zu minimieren. Im Jahr 2005 reagierte auch die Gesetzgebung. hende Zusammenarbeit zwischen Sulzbach und der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft ist wichtig. So können die Richtlinien am einfachsten kontrolliert und eingehalten werden. Deshalb ist man in Sulzbach besonders stolz auf die erneute Bestätigung des Zertifikates. Das MS-Zentrum des Knappschaftskrankenhauses Sulzbach ist erneut ausgezeichnet worden. Das KK Sulzbach war das erste Krankenhaus im Saarland, das überhaupt diese Auszeichnung erhielt. Nun hält man den Beweis, dass der hohe Standard gehalten wurde, in Händen: Das MS-Zentrum Sulzbach wurde erfolgreich rezertifiziert. Darauf ist man hier besonders stolz. Jedes Jahr werden in der neurologischen Klinik rund 400 MS- Patienten behandelt. „In den letzten Jahren haben sich die Behandlungsmöglichkeiten zwar erheblich verbessert, dennoch ist Multiple Sklerose bisher noch nicht heilbar“, erklärt Chefarzt Dr. Michael Gawlitza. „Vor allem junge Menschen zwischen 18 und 30 Jahren sind von der entzündlichen Erkrankung betroffen.“ MS ist damit die häufigste organisch neurologische Erkrankung junger Menschen. Doch wo bekommen Betroffene die beste Behandlung und an wen können sie sich wenden? Es ist äußerst sinnvoll, Qualitätsrichtlinien aufzustellen, an denen sich die Betroffenen orientieren können. Die beste- Der sogenannte Expertenstandard wurde für alle Pflegeeinrichtungen verpflichtend. Im KK Sulzbach hat sich eine Arbeitsgruppe der praktischen Umsetzung des Expertenstandards angenommen. Zunächst durchlief man mehrere Testphasen bis schließlich der Königsweg gefunden wurde. Die bisherigen Maßnahmen der Sturzprophylaxe des KK Sulzbach wurden mit den Anforderungen des Expertenstandards abgeglichen. Man nahm Ergänzungen vor und die Sturzprophylaxe wurde standardisiert. Risikofaktoren wurden nun noch detaillierter erfasst, zum Beispiel bei der Sturzrisikoerkennung zu Beginn der stationären Aufnahme. Man hat sogar ein spezielles Formular entwikkelt. Es beinhaltet unter anderem die genaue Das Qualitätssiegel wird jeweils für zwei Jahre vergeben. Die Bestimmungen, um überhaupt ein solches Zertifikat zu erhalten, sind streng. Eines der Kriterien: Das medizinische Fachpersonal sollte mindestens zwei Jahre lang Erfahrung im Umgang mit MS-Patienten haben. Diese Voraussetzung übertrifft das MS-Zentrum Sulzbach spielend. Eine der Mitarbeiterinnen in der Klinik ist Gisela Groß. Sie ist MSNurse – die einzige im Saarland. Mit diesem Titel werden in Amerika zertifizierte MS-Spezialisten bezeichnet. Und genau das ist Gisela Groß auch: Spezialistin. Sie arbeitet bereits seit über 23 Jahren als Medizinisch-technische Assistentin in der Neurologie Sulzbach. In Eigenregie eignete sie sich spezielles Fachwissen an und legte an der Humboldt-Universität Berlin die komplexe Abschlussprüfung zur MSNurse ab. Bei solch engagierten Mitabeitern ist es ein leichtes, die Bestimmungen der Multiple Sklerose Gesellschaft einzuhalten. CA Dr. Michael Gawlitza beim Saarländischen MS-Tag Bezeichnung der Risikofaktoren, die Erstellung eines individuellen Maßnahmenplans und die Beratung und Aufklärung über Sturzrisiken. Die komplette Umsetzung des Expertenstandards ist bis zum Ende des Jahres geplant. Die Testphasen ergaben mehrere Entwicklungen, die es zu berücksichtigen gilt, um den Expertenstandard auf den Stationen praktisch umzusetzen. Eines konnte bisher festgestellt werden: In Erster Linie kommt es darauf an, Funktionseinbußen rechtzeitig zu erkennen und zu vermeiden, bzw. frühzeitig Kraft und Balance zu trainieren. Geringere Wartezeiten und kürzere Wege Assistenzärztin aus Sulzbach opfert Urlaub für So komfortabel wird die neue Patientenaufnahme leidende Kinder in Afrika Menschen in Not zu helfen, das war und ist das Ziel von Christiane Grimm. Dafür opferte sie sogar ihren Urlaub und verbrachte einen Monat in Afrika, um ein Hilfsprojekt in Benin zu unterstützen. Die 38-Jährige ist seit über drei Jahren Assistenzärztin in der Klinik für Innere Medizin in Sulzbach. Ihr besonderes Interesse gilt der Tropenmedizin. Der Einsatz in Afrika war allerdings nicht ihr erstes Abenteuer im Ausland. Sie hat bereits im Armenviertel von Santiago de Chile gearbeitet und auch den Kilimandscharo erklommen. Der Einsatz in Afrika soll nicht der letzte gewesen sein. Im Interview berichtet sie von ihren Erlebnissen und ihren Zukunftsplänen. Noch nicht einmal ein Jahr ist es her, als man in Sulzbach mit dem Umbau der neuen zentralen Patientenaufnahme begonnen hat. Erste Ergebnisse sind bereits sichtbar: Im Herbst vergangenen Jahres wurde der neue Verwaltungstrakt in Betrieb genommen und auch das Labor glänzt mit neuen, erweiterten und besser klimatisierten Räumen. Im nächsten Schritt werden die Ambulanzen und die Notaufnahme umgebaut. Neue Untersuchungsräume entstehen und bereits vorhandene werden modernisiert. Viele dieser neuen Räume können schon Ende diesen Jahres genutzt werden. Das Gesamtprojekt hat das Ziel, mit einem strukturierten Ablauf in der Notaufnahme für mehr Patientenkomfort und geringere Wartezeiten in den Ambulanzen zu sorgen. Und das funktioniert so: Die Patienten der Notaufnahme werden künftig von denen mit Termin – die zur Kontrolle oder Nachsorge – Frau Dr. Grimm, Sie sind Ärztin im Krankenhaus Sulzbach und waren vergangenen November für 4 Wochen in Afrika. Wo waren Sie dort genau? Ich war in Benin. Benin liegt am Golf von Guinea, seine Nachbarn sind Togo, Burkina Faso, Niger und Nigeria. Das Krankenhaus, in dem ich gearbeitet habe liegt im Landesinnern und gehört zur Gemeinde Bassila; einer Kommune mit dorfähnlicher Struktur, 84.000 Menschen, unmittelbar an der durchlässigen Grenze zu Togo. Bassila ist in seiner Fläche doppelt so groß wie das Saarland. – Wie kam es zu dem Aufenthalt? Die Stadt Sulzbach führt seit 2004 eine kommunale Projektpatenschaft mit Bassila. Bereits vor 3 Jahren war eine Sulzbacher Delegation in Bassila, um vor Ort einen Eindruck über Menschen, Infrastruktur, Lebenssituationen und die Verwendung der versandten Hilfsgüter zu gewinnen. – Beschreiben Sie das Projekt doch bitte etwas genauer! Teil dieser Projektgruppe sind die Sulzbacher Schulen. Die erweiterte Realschule Sulzbach baut bereits eine Schule in Bassila. Ein Anbau zur Aufnahme weiterer Kinder ist in der Planung. Daneben managt die Projektgruppe Patenschaften zu Waisenkindern, ein Sesamanbauprojekt und Seifenherstellung. Bisher fehlte der medizinische Bereich in dieser Patenschaft. Über einen Arbeitskollegen wurde ich auf die Projektgruppe aufmerksam. Bereits nach dem ersten Telefonat mit Volker Rauch, einem Mitglied dieser Gruppe, war klar, dass ich mich dieser Gruppe anschließen werde. Dabei konnte ich mir einen wichtigen Wunsch erfüllen: Einen Monat in Bassila arbeiten! – Was haben Sie dort gemacht? In Bassila gibt es ein Krankenhaus mit ca. 60 Betten sowie 6 Gesundheitszentren bzw. Sozialstationen, die im Umkreis verteilt sind. Ich habe diese Sozialstationen besucht, mir ein Bild über die Arbeit und die Patientenversorgung in diesen Stationen gemacht. Im Krankenhaus selbst habe ich in den verschiedenen Abteilungen wie Innere Medizin, Gynäkologie, Chirurgie, Pädiatrie, Radiologie aber auch im Labor mitgearbeitet. Sprachbarrieren waren durch Englisch gut zu überwinden. – Beschreiben Sie bitte die Lebensumstände der Menschen, die Sie vorgefunden haben! Benin gehört zu den ärmsten Ländern dieser Erde. Ca. 70% der Menschen sind Analphabeten, besonders Mädchen und Frauen. In Bassila selbst wohnen die Menschen in einfachsten Häusern, teils mit nur einem Wohnraum. Ein Brunnen wird von mehreren Familien geteilt. Stromversorgung gibt es nicht überall und nicht immer. Die Krankenhausbehandlung muss im Voraus bar bezahlt werden. Material für Blutentnahme, Verbandmaterial und Medikamente gibt es nur gegen Vorlage der bereits gezahlten Rechnung. Viele Menschen haben nicht das Geld, einen Arzt oder eine Sozialstation zu bezahlen. Häufig sammelt die ganze Familie Geld, wenn zum Beispiel ein Kaiserschnitt oder eine Operation notwendig ist. – Vor einem Jahr sind bereits Hilfsgüter in die betreffende Region geschickt worden. Was war das für eine Aktion? Zu diesem Zeitpunkt wusste ich noch nichts von diesem Transport, aber bereits damals wurden Hilfsmittel, wie Krankenhausbetten, OP-Lampen, Rollstühle etc. aus Krankenhäusern der Umgebung und auch aus dem Knappschaftskrankenhaus in einem Container nach Benin verschifft. Auch für dieses Jahr ist ein sogenannter Themen-Container geplant, mit dem dringend benötigte medizinische Hilfsmittel nach Bassila transportiert werden sollen. – Haben die Hilfsgüter das Leben der Menschen verbessert? Dies war unter anderem meine Aufgabe, zu sehen, ob und wie diese Hilfsgüter genutzt werden. Die Hilfsgüter wurden durch das Krankenhaus einzeln beschriftet und so konnte ich sehen, dass saarländische OP-Lampen, Betten und Rollstühle im Krankenhaus Bassila und den Sozialstationen genutzt werden. – Sie haben bereits im Vorfeld dieses Interviews angedeutet, dass Sie kurz vor einer Vereinsgründung stehen. Was ist das für ein Verein und was hat er vor? Die Sulzbacher Bassila-Freunde, wie ich sie einfach mal nennen will, konnten bereits viel bewegen. So haben zum Beispiel Schüler der erweiterten Realschule Sulzbach eine riesige Summe gesammelt und erarbeitet. Oder die Patenschaften von Waisenkindern, die von der Mellinschule in Sulzbach ins Leben gerufen wurden. Durch die Gründung eines gemeinnützigen Vereins können Spenden besser organisiert und die Arbeit auf mehreren Schultern verteilt werden. In diesem Verein soll es verschiedene Bereiche geben, wie zum Beispiel Bildung und Gesundheitswesen. kommen – getrennt. Die Notfälle werden von einem Arztteam in eigens dafür bereitgestellten Räumen untersucht. Durch eine interdisziplinäre Arbeitsweise in der Notaufnahme können die Fachärzte einfacher und schneller Diagnosen erstellen. Kurze Wege begünstigen ebenfalls eine zügige Behandlung der Patienten. Parallel zu den Notfällen können alle Untersuchungen an bestellten Patienten ungestört weiterlaufen. Bis dieser optimale Zustand allerdings erreicht ist, wird es in den Ambulanzen und im Bereich der Notaufnahme noch zu einigen Umbaumaßnahmen kommen. Wie immer achtet das KK Sulzbach auch hier auf das Wohl seiner Patienten: Man ist darauf bedacht, die Lärmund Staubbelastung so gering wie möglich zu halten. Am Ende profitieren die Patienten. – Wie ist die Idee entstanden, Menschen in Afrika zu helfen und sich persönlich zu engagieren? Bereits während meines Studiums habe ich in einem Gesundheitszentrum in einem Armenviertel von Santiago de Chile eine Famulatur gemacht. Mein Interesse gilt der Tropenmedizin und ich habe bereits mehrere Fortbildungen zu diesem Thema besucht, unter anderem in Tansania am Kilimandscharo Hospital. Dort habe ich meine Liebe zu Afrika entdeckt. Durch meinen Aufenthalt in Bassila sind mir die Menschen dort besonders ans Herz gewachsen und es sind Freundschaften entstanden. Im November dieses Jahres habe ich vor, mit einer kleinen Delegation für eine Woche erneut nach Bassila zu reisen, um den Aufbau einer weiteren Sozialstation zu planen. – Wissen die Menschen in Deutschland eigentlich, wie gut sie es haben? Ich denke, dass wir oft nicht darüber nachdenken oder vergessen, wie gut es uns eigentlich geht – und dabei möchte ich mich auch nicht ausschließen.