PDF - Bund gegen Missbrauch der Tiere
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Nr. 2 Juli 2008 DAS RECHT bmt STARTET DER TIERE P OSTKARTEN -KAMPAGNE Für ein Tierschutzgesetz in China “MOMO” UNTERSTÜTZT bmt SCHAUSPIELERIN RADOST BOKEL GEGEN HUNDEHANDEL IN HOLLAND GEFAHR FÜR PITBULL & CO MASSENTIERHALTUNG WIE MASTHÄHNCHEN LEBEN (MÜSSEN) FEIERN SIE MIT! 40 JAHRE TIERHEIM KÖLN-DELLBRÜCK B UND GEGEN M ISSBRAUCH DER T IERE E .V. INHALT I N H A LT Inhaltsverzeichnis / Impressum 2 EDITORIAL 3 TITELTHEMA 4 Der Sieger steht fest: China ist Weltmeister der Tierquälerei Machen Sie mit: Große bmt-Protestkartenaktion AKTUELL 8 Radost Bokel verurteilt illegalen Hundehandel EUROPA 10 Niederlande gegen Pitbulls: Sicherstellung und Tötung Stierkampflobby vor dem Aus? 12 JUGENDTIERSCHUTZ 13 Seite 4 Alptraum China Tierleid ohne Ende Wie eine 3. Klasse Tieren aktiv hilft MASSENTIERHALTUNG 14 Was hinter dem Mc Chicken steckt INTERVIEW MIT TIERÄRZTIN Seite 8 16 Dicke Hunde leben gefährlich AUSLANDSTIERSCHUTZ “Momo” besucht Tierheim Radost Bokel im Elisabethenhof 18 Brasov/Rumänien: Bismarck und seine Freunde Über 200 Tierheimhunde warten auf tolle Menschen! DIE BESONDERE GESCHICHTE 22 Schnelles Happy End für unseren RdT-Titelhund Samson GESCHÄFTSSTELLEN TH Hage LV Berlin Franziskus-TH TH Arche Noah TH Köln/Dellbrück HOMÖOPATHIE REISEN MIT Die Huskyflüsterer von Norderney Anzeige gegen Zirkus verpufft Zwei Tauben im Siebten Himmel Das TH-Team stockt auf Jubiläum - 40 Jahre Tierheim FÜR TIERE Buchvorstellung HUNDEN Geheimtipp Dänemark 24 26 27 28 30 32 34 ZU 35 LETZT Das Recht der Tiere 2/2008 Axa und Wolf suchen neue Freunde 2 Beitrittserklärung Grausame Massentierhaltung Wie Masthähnchen leben (müssen) 31 ANSCHRIFTEN / Internetadressen der Geschäftsstellen GUTER Seite 14 36 Seite 24 Happy End Husky-Glück auf Norderney Impressum DAS RECHT DER TIERE Nr. 2/2008 Mitgliederzeitschrift des „Bund gegen Missbrauch der Tiere e. V.“ Redaktion: Claudia Lotz, Dr. Jörg Styrie, Mike Ruckelshaus Gestaltung: Stefan Lotz, Andrea Sturm Artgerchte Offenstallhaltung Druck: L.N. Schaffrath DruckMedien, Geldern; Titelbild: Claudia Lotz Übernahme von Artikeln, auch auszugsweise, nur mit Quellenangabe gestattet. Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier. Auflage: 47.000 Exemplare EDITORIAL AUF EIN WORT… Liebe Mitglieder, liebe Tierfreunde! CHINA IM FOCUS DER WELTÖFFENTLICHKEIT Am 8. August 2008 beginnen in China die Olympischen Spiele. Kaum ein anderes Ereignis hat bereits im Vorfeld zu so kontroverser Diskussion geführt wie die Ausrichtung der Olympischen Spiele. In einem Land, das offensichtlich elementare Grundrechte wie Menschenwürde, bmt-V Vorsitzender Dr. Jörg Styrie Minderheitenrechte, freie Religionsausübung, Meinungs-, Versammlungs- und Pressefreiheit missachtet. Nachhaltig bekenne ich mich, wie Sie sicher auch, zu diesen Rechten, erachte sie als elementare Basis einer weltumspannenden friedlichen Koexistenz. Und dennoch fehlt mir in der öffentlichen Diskussion noch ein weiterer Punkt: Chinas Umgang mit Tier, Natur und Umwelt, der in seiner Unbarmherzigkeit kaum seinesgleichen findet. Als Vorsitzender einer Tierschutzorganisation habe ich natürlich immer auch das Leid der Tiere vor Augen - und das ist in China grenzenlos. Allein die Jagd auf herrenlose Hunde und Katzen im Vorfeld der Wettkämpfe, die gnadenlos durchgeführt wurde und in ganz Europa auf Ablehnung stieß. Oder denken Sie an die Kragenbären, die ein Leben lang in Käfigen gefangen gehalten werden, die kaum größer als sie selber sind. Unter unvorstellbaren Qualen wird den Wildtieren der Gallensaft abgezapft. Manche Bären durchleiden bis zu 20 Jahre - Bären haben ein starkes Herz - diese folterähnlichen Torturen. Ich denke mit fast körperlichem Schmerz an die Millionen Katzen und Hunde, die wegen ihres Fells unter bestialischen Bedingungen gehalten und getötet werden, gleiches gilt für die zum Verzehr bestimmten Haustiere. Und ich habe die Berichte von Tigerfarmen in Erinnerung, in denen die Raubkatzen gezüchtet (und getötet) werden, um sie als "Rohstofflieferanten" für die traditionelle chinesische Medizin vorrätig zu halten. Unvergesslich auch die grausigen Szenen in chinesischen Zoos: Vor den Augen der Zoobesucher reißen Raubkatzen lebende Kühe und Ziegen in Fetzen. Tierschutz in China? Ein Tierschutzgesetz für ein Land, in dem ein falsches Wort zum falschen Zeitpunkt Gefängnis bedeutet? Welche Möglichkeiten haben wir, auf den Umgang der Chinesen mit ihren Tieren Einfluss zu nehmen? Tierschutz hat im Land der Mitte scheinbar keinen Platz. Die Olympischen Spiele stehen für mich in diesem Jahr, in diesem Land, unter keinem guten Stern. Ich kann mich über sportliche Höchstleistungen nicht freuen, wenn ich befürchten muss, dass vielleicht in unmittelbarer Nähe zu den Sportstätten, Tiere aus den unterschiedlichsten Gründen grausam zu Tode kommen. Es grüßt Sie herzlich in tierschützerischer Verbundenheit Ihr Dr. Jörg Styrie Das Recht der Tiere 2/2008 Dennoch wäre es falsch, den Kopf hängen zu lassen und mutlos zu werden. Ohne Protest, ohne den Aufschrei gegenüber soviel Tierleid würde der Tierschutz in China nie eine Chance bekommen, würden die Tierschutzprobleme ohne Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit bleiben. Ich bitte Sie daher ganz herzlich, sich an unserer Forderung für ein Tierschutzgesetz (Protestkarten in der Heftmitte) in China zu beteiligen. 3 TITELTHEMA Für ein Tierschutzgesetz in China Vom 8. bis 24. August 2008 werden die Olympischen Spiele in Peking ausgetragen - und die Vorbereitung auf die 29. Olympiade begann fünf Monate zuvor mit der unnachahmlichen Härte, mit der China immer öfter die Welt schockiert. 200.000 streunende Katzen und 10.000 Hunde sollten laut "Plan" des Landwirtschaftsbüros in Peking im Vorfeld der Olympischen Spiele sterben, um Sportlern, Politikern und Gästen aus aller Welt eine "sichere und aufgeräumte" Stadt zu präsentieren. Letzte Meldungen sterben +++ Geflügelgrippe 12 Wölfe oder ++ Geflügelgrippe 40 biGeflügelgrip Geflügelgrippe200 Die Beamten erschlugen Katzen und Hunde mit Knüppeln, oft vor den Augen von Kindern. Die Olympische Idee, basierend auf universellen und fundamentalen ethischen Prinzipien - wird sie in Frage gestellt, wenn die Spiele in ein Land wie China vergeben werden? Wo Menschenrechte und Meinungsfreiheit nichts gelten, die Würde des Einzelnen antastbar ist und Tiere nicht wie Lebewesen behandelt werden, sondern wie ausbeutbare Ressourcen?! Das Tierleid in China ist grenzenlos WELTMEISTER D Keine Schutzbestimmungen für Tiere Das Recht der Tiere 2/2008 Es gibt kein Tierschutzgesetz für Wildund Haustiere in China. Geschützt werden nur vom Aussterben bedrohte Wildtiere, solange sie (noch) in Freiheit leben. In Zoos und Wildparks genießen sie dagegen keinen Schutz. 4 Tiere wie leblose Ware behandelt Und so ist denn ein Umgang mit Tieren möglich, der ob seiner Erbarmungslosigkeit kaum seinesgleichen auf der Erde findet. Da wird Pelztieren wie Nerzen, aber auch Hunden und Katzen bei lebendigem Leib das Fell abgezogen; an Drahtschlingen aufgehängt erdulden sie unaussprechliche Qualen, bis die Handlanger des Todes ihr Werk vollendet haben. China ist in den letzten Jahren zum weltweit größten Pelzlieferanten und führenden Exporteur von Leder aufgestiegen. Dokumentar-Filmer und Undercover-Recherchen von internationalen Tierschutzorganisationen berichten von katastrophalen Zuständen in den Pelztierfarmen, doch für die in kleinste Drahtkäfige gepferchten Tiere, die ihrem fürchterlichen Ende entgegendämmern, interessiert sich kein Gesetz. Und die unzähligen Tiermärkte in den Provinzen des Riesenreichs - auch sie ein Hort des Schreckens für alles, was läuft, kriecht und flattert: Ein flacher Käfig neben dem anderen, in dem die Tiere nicht stehen können, sondern über- und untereinander gequetscht liegen müssen. Von den Züchtern wird die Ware Tier in die oft zur tödlichen Falle werdenden Gefängnisse gesetzt, mitleidslos wird Hund auf Hund und Katze auf Katze gestopft. Die vollen Käfige werden Beobachtern zufolge von den Transportern geworfen, wobei häufig die aus den Käfigen TITELTHEMA lügelgrippe Die Volksrepublik China ... ist mit 1,3 Mrd. Einwohnern das bevölkerungsreichste Land der Erde, der flächengrößte Staat in Ostasien und der viertgrößte der Welt (nach Russland, Kanada und den USA). Das Land hat eine Fläche von ca. 9,6 Mio. km2. www.wikipedia.de + ppeder +++ 0 Chin + + + + + + Die neue Protestkarten-K Kampagne ER TIERQUÄLEREI pole im Süden Chinas, gilt als "Weltstadt" des Hundefleischkonsums. Restaurant an Restaurant, in denen Köche auf Hackbrettern (lebende) Hunde zerteilen - für chinesische Tierfreunde stellt der Gang durch die Stadt jeden Tag wieder eine Herausforderung für ihre Nerven dar, und doch haben sie keine Chance, die für den Kopftopf bestimmten Vierbeiner zu retten. "Friends…or Food" hat die mit internationalen Preisen ausgezeichnete Tierschützerin Jill Robinson ihre Kampagne zur Beendigung des Verzehrs von Haustieren genannt. 1998 gründete die Engländerin in Hongkong die "Animals Asia Foundation" (AAF, www.animalsasia.de), inzwischen mit Länder- vertretungen in Deutschland, Großbritannien, Australien, China und USA. Schließung der Bärenfarmen zum Ziel gesetzt Jill Robinson ist es zu verdanken, dass die folterähnlichen Haltungsbedingungen für Asiatische Schwarz- oder Kragenbären (in China auch Mondbären genannt) im Reich der Mitte öffentlich wurden. Bären in Käfigen, mit Kanülen in offenen, brandigen Wunden, aus denen Blut und Eiter als "Nebenprodukt" der Gallengewinnung tropft. Oder mit Öffnungen im Bauch, die direkt mit der Galle verbunden sind und das permanente Abfließen der Galle aus diesen ungeschützten Öffnungen bewirken. Das Recht der Tiere 2/2008 herausragenden Gliedmaßen der Hunde und Katzen brechen oder die zu unterst liegenden Tiere erdrückt werden oder qualvoll ersticken. Tauchen Käufer auf, immerhin machen sich zahllose Züchter mit ihren unter massentierähnlichen Haltungsbedingungen gezogenen Tieren gegenseitig schärfste Konkurrenz, suchen sie selten einen vierbeinigen Freund, sondern einen Fell- oder Fleischlieferanten. Und weil laut chinesischer Tradition das Fleisch besonders schmackhaft wird, wenn es "unter Qualen" gewonnen wurde, sterben Hund oder Katze einen vorsätzlich langen Tod. Viele Asiaten schwören auf Hundefleisch. Doch Guangzhou, eine Metro- 5 TITELTHEMA Tierschützerin Jill Robinson - Gründerin von AAF Eine Methode, die als frei tropfend bezeichnet wird und als "human" gilt. Die Bären, halb wahnsinnig vor Angst und Schmerzen, vegetieren ein Leben lang in den Käfigen der Bärenfarmen vor sich hin - viele mehr als 20 Jahre lang, denn die Leidensfähigkeit der fast zu Tode gemarterten Tiere ist legendär. In Zusammenarbeit mit den Behörden versucht Jill Robinson, auf das Ende aller Bärenfarmen in China hinzuarbeiten. 2000 erzielte sie einen ersten großen Erfolg: In einem Abkommen mit der chinesischen Regierung ("China Wildlife Conservation Association" und der Forstverwaltung Sichuan) erreichte sie, dass die schlimmsten Farmen in Sichuan kurzfristig geschlossen und 500 Bären befreit werden konnten. Das Programm, das eine finanzielle Abfindung der Farmer und die Rückgabe der Lizenzen vorsieht, soll auf ganz China ausgedehnt werden. Die Bären sollen dann "Animals Asia Foundation" übergeben und in deren Rettungsstation im südchinesischen Chengdu aufgenommen werden. Ende 2005 konnte Jill Robinson für ihr Anliegen sogar die Unterstützung des Europäischen Parlaments gewinnen, das eine Resolution mit der Forderung nach Schließung der Bärenfarmen in China verabschiedete. Doch noch leben ca. 7000 Mondbären in den berüchtigten Bärenfarmen. Aus ihrem Gallensaft werden Mittel zur Fiebersenkung, gegen Leberleiden und Augenentzündungen hergestellt. Obwohl die Wirksamkeit nie nachgewiesen wurde und es längst synthetische und pflanzliche Alternativen gibt, setzt die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) weiter auf Bärengalle und bedient die große Nachfrage auch über den Schwarzmarkt. tenzmittel und Rheumasalben hergestellt; die Bilder von unzähligen getöteten, auf ihre Verarbeitung wartenden leblosen Körper gingen ebenfalls um die Welt. Besonders schockierend dabei, dass deutsche Zoos und Tierparks ihren Raubtiernachwuchs nach China schickten. Report München deckte diesen Skandal 2007 auf (RDT 3/07 und RdT 1/08). Bei all diesem überwältigenden Tierleid verwundert es kaum, dass auch Schafe, Lämmer, Ziegen, Zicklein, Rinder und Kühe nicht unversehrt bleiben im Reich der Mitte. Aus ihnen wird nicht nur Leder und Fleisch gewonnen - einigen dieser Tiere droht ein bestialisch anmutendes Schicksal: Sie werden von Wildtieren in Zoos und Parks zerfetzt, vor den zahlenden Besuchern, die sich das blutige Spektakel häufig mit ihren Kindern ansehen, in Stücke gerissen. Mit der Lebendfütterung, die auch in den Tiergärten Pekings, der von Katzen und Hunden "gesäuberten" Stadt der Spiele, stattfindet, soll das "selbständige Überleben der Wildtiere" trainiert werden, so die offizielle Begründung. Doch viel wahrscheinlicher ist, dass Kinder und Jugendliche unter solchen Eindrücken eines niemals lernen können: Mitleid und Verantwortungsbereitschaft gegenüber Schwächeren. bmt-Kampagne: Für ein Tierschutzgesetz in China Der Tierschutz in China - eine schwere, fast unmögliche Aufgabe. Und doch gibt es immer wieder mutige, couragierte und sehr tapfere Menschen, die alles zu geben bereit sind, wenn ein Tier in Not ist. Die Hunde und Katzen verstecken, wenn Behörden aufgrund eines Tollwutfalls wieder zur Jagd auf streunende Haustiere aufrufen (vor 2 Das Recht der Tiere 2/2008 Lebendverfütterung in Zoos und Wildparks 6 Mittel zur Potenzsteigerung - auch diesen Markt beherrscht die chinesische Wirtschaft mit ihren Produkten und hält dafür Tiger in Farmen unter Bedingungen, wie sie uns aus der tierquälerischen, industriellen Massentierhaltung bekannt sind. Aus den Hoden und Krallen werden im Namen der TCM PoDer Umgang mit Tieren ist erbarmungslos! Jahren über 50.000 Hunde in der Provinz Yunnan) und bei ihrem grausigen Feldzug auch vor geimpften Besitzerhunden keinen Halt machen. Für diese Menschen müssen wir unsere Stimme erheben. Einen Erfolg konnten Tierschützer bereits verbuchen: Ab dem 31.12. 2008 dürfen keine Hundeund Katzenfelle aus Asien mehr in die EU importiert werden. Um dieses Verbot wurde zäh in Brüssel gerungen während USA und Australien längst Importverbote erlassen hatten und ihrem Beispiel auch EU-Länder (Belgien, Griechenland, Frankreich, Italien und Dänemark) auf nationaler Ebene gefolgt waren. Der bmt hatte im September 2006 seine große Protestaktion gestartet, um den Verbraucherschutzminister Horst Seehofer dazu zu bewegen, sich auf EU-Ebene für ein Importverbot stark zu machen. An dieser Kampagne hatten Tausende bmt-Mitglieder teilgenommen - Sie sehen, Proteste können erfolgreich sein! Und deshalb unsere große Bitte: Seien Sie dabei! Kämpfen Sie mit uns für ein Tierschutzgesetz in China, und helfen Sie so den vielen tierlieben Menschen vor Ort. Denn es gibt inzwischen immer mehr Stimmen in China, die ein Tierschutzgesetz für ihr Land fordern - starten wir von Deutschland unsere Unterstützung und überreichen dem chinesischen Botschafter in Berlin unsere Aufforderung im Sinne der Olympischen Botschaft: Für ein Leben in Frieden und in Harmonie mit der Umwelt. Unsere Protestkarten, die Sie bitte an die angegebene Adresse zurück senden, finden Sie in der Mitte dieser Ausgabe. Wir danken Ihnen schon hier für Ihre Unterstützung! Text: Claudia Lotz Fotos: Animals Asia Foundation, AAF MADE IN CHINA : Gigantische Fleischproduktion erwartet Unsere tierischen Lebensmittel, Eier, Milcherzeugnisse oder Fleisch, stammen überwiegend aus Deutschland bzw. aus Ländern der Europäischen Gemeinschaft. Noch. Doch damit könnte bald Schluss sein, denn in China zeichnet sich in der Landwirtschaft ein Entwicklungsprozess gigantischen Ausmaßes ab: Mit unglaublicher Geschwindigkeit hat insbesondere die Produktion von Geflügel-, Schweineund Rindfleisch zugenommen. So ist es im Rahmen der Globalisierung der Märkte nur noch eine Frage der Zeit, wann wir tierische Produkte aus China in unseren Kühlregalen finden werden. Wie in keinem anderen Land der Welt boomt die Landwirtschaft in China. Insbesondere in der Erzeugung von Fleisch hat China den Marsch an die Weltspitze angetreten. Schier unfassbar sind Steigerungsraten von über 4.000% beim Rindfleisch, von über 1.500% bei Gänse- und Hühnerfleisch. Das Land gehört damit zu den "Global Playern" der weltweiten Produktion an Nahrungsmitteln tierischer Herkunft. Eine Spitzenstellung nimmt China bei der Produktion von Gänsefleisch ein. 99,5 % der im asiatischen Raum gehandelten Ware stammt aus China. Aber auch auf dem Weltmarkt liegt das Reich der Mitte mit 94,3% Gänsefleisch-Umsatz unangefochten vorne. Erstaunlich ist, dass Putenfleisch in China, wie auch in Asien, keine Rolle spielt. Dies mag damit zusammenhängen, dass Puten in den USA als Nutztiere gezüchtet worden sind und immer noch keinen Eingang in den asiatischen Markt gefunden haben. Schweinefleisch - auch hier steigt die Produktion! Auch Schweinefleisch hat in der Proteinversorgung Chinas eine lange Tradition. Im Verbrauch liegen die Chinesen mit 39,9 kg/Kopf nur 2,7 kg unter dem Verbrauch der Europäer. Aber wegen der Bevölkerungsstärke gilt auch hier: Die Zunahme des pro Kopf Verbrauches um 1 kg bewirkt eine Produktionsausweitung um 1,28 Mio. Tonnen. Und bisher ist kein Ende der Steigerungsraten in Sicht. Derzeit nimmt die Jahresproduktion um 2.000 Tonnen zu, dies entspricht in etwa der Schweinefleischproduktion Polens. Auch der pro Kopf Verbrauch von Rindfleisch hat sich in den Jahren zwischen 1990 und 2006 mehr als verfünffacht. Wie beim Geflügel- und Schweinefleisch ist auch diese Zunahme auf die gestiegene Kaufkraft der chinesischen Mittelschicht zurück zu führen. Derzeit nimmt das Produktionsvolumen pro Jahr um ca. 400.000 Tonnen zu, das entspricht in etwa der Rindfleischproduktion in den Niederlanden. China hat sich somit in der weltweiten Rindfleischproduktion an Platz 3 hinter den USA und Brasilien vorgeschoben. Ausblick: Ein Ende der Wachstumsraten in der Fleischproduktion in China ist nicht absehbar. Entwickelt sich die Produktion in der Form weiter wie bisher wird China zum Großlieferanten tierischer Produkte für den gesamten asiatischen Raum werden und im Rahmen der Globalisierung der Märkte in hohem Maß die weltweiten Handelsströme beeinflussen. Auf die Umwelt, nicht nur in China, wird diese Entwicklung verheerende Auswirkungen haben. Denn zur Ernährung so vieler Tiere bedarf es riesiger Felder mit Mais, Soja- und anderen Futterpflanzen. Die Rodung der Wälder wird weltweit weiter voranschreiten um die Ackerflächen zur Verfügung zu haben, auf denen wiederum unglaubliche Mengen an Kunstdüngern und Pflanzenschutzmitteln in den Monokulturen zum Einsatz kommen werden. Ein weiteres Problem wird die Verwertung und Entsorgung der anfallenden Ausscheidungen aus Kot und Urin darstellen. Außerdem wird das bei Wiederkäuern ausgeschiedene Methangas das Weltklima massiv beeinträchtigen. Zudem ist klar, dass die Erzeugung dieser riesigen Fleischmengen nur in gigantischen Massentierhaltungsanlagen möglich ist, in denen die Anforderungen an die Bedürfnisse der Tiere gar keine Rolle spielen - so lange sie rasch an Gewicht zunehmen und lebend am Schlachthof ankommen. Berücksichtigt man weiter, dass zur Herstellung von 1 kg Fleisch durchschnittlich 3 bis 5 kg Getreide notwendig sind, wird diese ungeheure Zunahme des Fleischangebotes nicht zur Linderung des Hungers auf der Welt beitragen, sondern genau das Gegenteil bewirken. Es steht uns Europäern sicherlich nicht an, die Entwicklung in China besserwisserisch zu kritisieren, solange auch wir unsere Nachfrage nach Fleisch auf Kosten anderer decken. Doch sollten wir alle aus Fehlern der Vergangenheit lernen und den Schwellen- und Entwicklungsländern Hilfestellung bei der Bewältigung der Probleme geben. Die Aussichten hierfür erscheinen mir aber eher schlecht, angesichts der Tatsache, dass jeder nur auf seinen eigenen Vorteil bedacht ist. Massentierhaltung in großem Stil Text: Dr. Jörg Styrie Fotos: Animals Asia Foundation, AAF Das Recht der Tiere 2/2008 Boomende Landwirtschaft 7 AKTUELL “Momo” im Tierheim R ADOST B OKEL WILL SICH MIT DEM BMT GE Sie ist für ihre überzeugende Darstellung von “Momo” (gleichnamige Verfilmung von Michael Endes "Momo”) mit Preisen wie dem Bambi überhäuft worden, hat nach ihrem erfolgreichen Debüt in über 20 TV- und Kinofilmen mitgespielt und sagt heute: "Das Beste, was ich in meinem Leben gemacht habe, war Tyson aufzunehmen; mit dem Hund habe ich mir meinen größten Traum erfüllt." Weil ihr geliebter Labrador Tyson vermutlich aus einer illegalen Zucht stammt, will sich die international bekannte Schauspielerin Radost Bokel gemeinsam mit dem bmt gegen den Hundehandel stark machen. "Ich möchte andere Menschen davor bewahren, das zu erleben, was ich mit meinem Tyson durchmachen musste", sagt die 32 jährige Frankfurterin ernst. "Der Handel mit Hundebabys, die oft sehr krank sind, ist in meinen Augen kriminell; dagegen muss etwas getan werden!" Das Recht der Tiere 2/2008 19. Mai, Tierheim Elisabethenhof. Am 4. Juni wird die ausdrucksstarke Schauspielerin 33 Jahre alt, eine Woche später heiratet sie ihren Freund - und doch findet Radost Bokel noch Zeit, dem Tierheim Elisabethenhof (wieder) einen Besuch abzustatten. 8 "Sie sind eben alle so nett hier, ich komme sehr gerne in den Elisabethenhof", sagt sie schmunzelnd und macht mit ihren Armen eine Geste, die das gesamte Tierheimteam und seine vierbeinigen Schützlinge umfasst. "Mein Bruder und ich", erklärt sie ihre tief verwurzelte Verbundenheit mit Tieren, "haben so viele Kaninchen, Meerschweinchen, Hamster und Fische nach Hause gebracht, dass meine Mutter irgendwann dem Zoohändler verbot, uns noch ein Tier zu verkaufen." Damit hat sich das Geschwisterpaar natürlich nicht abgefunden und sich auf verletzte kleine Wildtiere aus Feld und Wald verlegt, die es vorbildlich gesund gepflegt und wieder in die Freiheit entlassen hat. "Gegen unsere Hilfsbereitschaft war unsere Mutter machtlos - nur einem Hund hat sie aus Zeitgründen nie zugestimmt." Und so kann sich Radost Bokel erst mit 29 Jahren ihren Traum erfüllen, den sie “Momo” mit dem neuen Leiter des Tierheims, Christian Werner noch heute ihren großen Lebenstraum nennt. "Ich habe mich in meiner Kindheit und Jugend so sehr nach einem Hund gesehnt, dass ich den Tag, an dem ich Tyson zu mir nahm, niemals vergessen werde." Doch der Labrador Tyson ist kein gesunder Welpe; mit seinem Husten und Durchfall erschreckt er die junge Hundebesitzerin und diesen ersten Beschwerden folgen weitere schwere Erkrankungen. Der weiße Labradorrüde leidet unter Ellenbogen- und Hüftgelenksdysplasie und muss schon mit acht Monaten operiert werden. Für Radost Bokel eine angstvolle Zeit: "Ich habe um sein Leben gebangt", sagt sie leise und machte sich nach seiner Genesung erstmalig Gedanken über seine Herkunft. Immer klarer wird der Schauspielerin, dass Tyson Opfer einer illegalen Hundezucht geworden ist. "Damals war ich zu unerfahren", sagt sie rückblickend, "um zu hinterfragen, ob die Umstände, unter denen die ver- AKTUELL Elisabethenhof H UNDEHANDEL STARK MACHEN Am liebsten würde Radost Bokel alle Hunde mit nach Hause nehmen ... meintliche Züchterin aus Rheinland-Pfalz ihre Hunde anbot, seriös waren.” Der kleine Tyson saß mit anderen Welpen im Keller, ohne Muttertier, und war ca. acht Wochen alt. Als sie ein Jahr später die Labradorhündin Candy aufnimmt, weiß sie schon mehr über die Praktiken von Hundehändlern und Züchtern, die Hunde wie leblose Waren quer durch Europa verschachern. Ihr ist bekannt, dass nur jemand angezeigt werden darf, der Welpen von acht Wochen ohne Muttertier in die EU einführt - aber sie ahnt auch, wie schwer es sein wird, diesen immer größer werdenden Markt mit seinen gewaltigen Umsatzspannen zu unterbinden. "Wir müssen aufklären, informieren und bekannt gewordene Fälle an die Öffentlichkeit bringen", drängt sie. Die Schauspielerin glaubt, dass die beste Waffe gegen den Hundehandel eine aufgeklärte Öffentlichkeit ist, die Hundebabys aus tierquälerischen Zuchten ablehnt. "Wie mir damals geht es wahrscheinlich den meisten Menschen", sagt Radost Bokel, "sie lesen eine Verkaufsannonce oder hören über Bekannte, dass jemand Hunde anbie- tet, fahren hin und verlieben sich unsterblich in einen Welpen. Aber soweit darf es gar nicht erst kommen - die Interessenten müssen vorher erkennen, dass die Anzeige unseriös ist, weil zum Beispiel gleich mehrere Würfe von verschiedenen Rassen angeboten werden." Die engagierte Tierfreundin glaubt, dass jeder Einzelne in seinem persönlichen Umfeld dazu beitragen kann, Tierleid zu verhindern. Schockiert über Nachrichten von Beißvorfällen hat Radost Bokel bei ihren Hunden besonderen Wert darauf gelegt, dass sie kinderfreundlich aufwachsen. "Mir ging es dabei um den Schutz von Kindern, aber letztlich auch von Hunden", erklärt die 32jährige. "Nur wenn Kinder lernen, wie sich Hunde verhalten, können sie ihre Reaktionen einschätzen und entsprechend reagieren." Und gleiches gilt für Hunde: Auch sie müssen unter Anleitung mit kindlichem, oft spontanem Verhalten vertraut gemacht werden. Auch dieses Anliegen ist Radost Bokel sehr wichtig: "Ich möchte helfen, Kindern Hunde nahe zu bringen", sagt sie, "und das kann ich mir mit Tyson sehr gut vorstellen.” Der vier Jahre alte Rüde hat Hundeschule und weitere Trainingskurse mit Bravour absolviert, ist kinderfreundlich, sozialverträglich und hat ein sanftes, ehrliches Wesen. Für den bmt möchte die Schauspielerin mit Tyson Kindergärten besuchen, sobald sie überblicken kann, wann sie Zeit zwischen ihren Rollen findet. "Als Schauspielerin lebe ich immer ein wenig von einem Tag auf den anderen", “Momo” mit dem Leiter des Landesverbandes Hessen, Mike Ruckelshaus Foto-Shooting mit Momo und Tyson am Tag der Offenen Tür Am 6. und 7. September finden im Tierheim Elisabethenhof die Tage der Offenen Tür statt. Mit dabei ist dieses Mal Radost Bokel mit ihrem weißen Labrador Tyson. Sie steht für ein Foto-Shooting mit Gästen und ihren Vierbeinern zur Verfügung - der Erlös der Aktion kommt dem Tierheim Elisabethenhof zugute. gibt sie einen kurzen Einblick in ihr Leben. Und weil schon der Beruf ihr keine Regelmäßigkeit diktiert, war sie besonders überrascht, als ihrem ersten Hund das sofort gelang. "Verantwortungsbewusst, zuverlässig, konstant all diese Eigenschaften hat erst Tyson in mir geweckt", sagt Radost Bokel lächelnd. Tyson, immer wieder erwähnt sie den weißen Rüden, der ihr so innig ans Herz gewachsen ist. Ohne ihre Hunde kann sie sich ein Leben nicht mehr vorstellen - und auch ihr künftiger Ehemann ist ein erklärter Hundefreund, der nach der Hochzeit einen Pit Bull oder Staffordshire Terrier bei sich aufnehmen möchte. Die Schauspielerin hat keine Berührungsängste mit "Kampfhunden"; im Gegenteil: Die Hunde würden zu Unrecht diskriminiert, findet sie. "Warum glauben Menschen immer, sie seien die Alleinherrscher?" fragt sich Radost Bokel empört, "wir alle, Tiere eingeschlossen, haben doch dasselbe Recht, zu leben!" Text und Fotos: Claudia Lotz Das Recht der Tiere 2/2008 GEN 9 E U R O PA Gefahr im Urlaub mit dem Hund Hundetötunge VORSICHT BEI DER E INREISE Seit 1993 gilt in den Niederlanden die Regelung über aggressive Tiere (“Regeling Aggressive Dieren”, RAD), nach der die Haltung, Zucht und Einfuhr von Pitbull Terriern und "pitbullähnlichen" Hunden verboten ist. Diese Bestimmung wird seit 2003 rigoros umgesetzt und gilt auch für Touristen. Nun erfahren wir kurz vor Redaktionsschluss, dass die RAD voraussichtlich noch in diesem Jahr novelliert werden soll. Künftig sollen pitbullartige (und andere) Hunde nur noch wegen aggressiven Verhaltens beschlagnahmt werden, nicht jedoch allein aufgrund ihres Äußeren. Wir informieren Sie über die aktuelle Entwicklung unter www.bmt-tierschutz.de. Die rassespezifischen Merkmale (wie z. B. "muskulös", "breiter Kiefer", "breiter Schädel", "stark entwickelter Nasenrücken", "Knickohren oder kupiert"), die zu einer Einstufung als Pitbull oder pitbullartig führen, sind in der RAD aufgeführt. Sind diese Merkmale erfüllt bzw. besteht der Verdacht, dass ein Hund ein Pitbull ist, wird er von den Behörden beschlagnahmt und getötet. Den Besitzer erwartet eine Anzeige. Der bmt rät daher dringend davon ab, mit diesen Hunden unser Nachbarland zu besuchen. Das Recht der Tiere 2/2008 Einreise mit FCI-Papieren möglich 10 Hunde, die eine Ähnlichkeit mit dem Pitbull Terrier aufweisen, wie der American Staffordshire Terrier oder der Bullterrier, dürfen in die Niederlande einreisen. Vorausgesetzt, sie verfügen über einen Stammbaum, der von der FCI, der Fédération Cynologique Internationale, anerkannt wurde. Weitere Ausnahmeregelungen sieht die RAD nicht vor, auch nicht bei Hunden, die den gesetzlichen Anforderungen der deutschen Landeshundeverordnungen genügen. Weitere Einschränkungen für Hundehalter Neben den Bestimmungen der RAD sollten Hundehalter, die die niederländische Küste besuchen möchten, beachten, dass an einigen Stränden während der Sommermonate ein generelles Hundeverbot oder Leinenzwang gilt. Nähere Informationen hierzu erteilt das Niederländische Büro für Tourismus und Convention (Tel: 01805 343322). Einfuhrbestimmungen für bestimmte Hunderassen in anderen Ländern Die Niederlande sind nicht das einzige Land, das die Einfuhr bestimmter Hunderassen verbietet. In Dänemark ist die Einreise mit Pitbull Terriern, Tosa Inus sowie deren Kreuzungen verboten. Frankreich untersagt die Einreise sogenannter Kampfhunde der 1. Kategorie (Pitbulls, Boerbulls und Hunde, die aufgrund ihrer morphologischen Merkmale den Tosa-Rassen zuzuord"Sie und Ihr nen sind). WachHund sind bei und Schutzhunde uns herzlich (2. Kategorie), willkommen!" wie American Dieser Satz Staffordshire Tersteht auf der rier und RottweiInternetseite ler, dürfen einder Niederreisen, wenn ländischen beim Zoll durch Botschaft in die Vorlage von Deutschland. Geburtszeugnis Angesichts der und Stammbaum Ich reise besser nicht nach Holland RAD und ihres bewiesen wird, drastischen dass sie der 2. Vollzugs verbirgt sich hinter dieser EinKategorie angehören. Diese Hunde ladung für Hundefreunde wenig Gastdürfen ausschließlich mit Maulkorb freundschaft. und Leine geführt werden. In Spanien n in Holland MIT P ITBULLS & C O IN DIE bestehen regionale Regelungen bezüglich Leinenpflicht, Maulkorb und "gefährlichen Rassen". Die Einfuhr von Bullterriern, American Staffordshire Terriern, Staffordshire Bullterriern, Bullmastiffs, Tosa-Inus, Dogo Argentinos, Bordeaux-Doggen, Fila Brasileiros ist in Ungarn nur erlaubt, wenn die Hunde kastriert sind. Die Einreise nach Norwegen ist für folgende Hunde verboten: Pitbull Terrier, Tosa Inu, Dogo Argentino, Fila Brasileiro sowie deren Kreuzungen. Hunderassen, die Ähnlichkeiten mit den aufgeführten Rassen aufweisen, wie z. B. der American Staffordshire Terrier, müssen mit Stammtafel nachweisen , dass sie nicht von einer dieser Rassen abstammen. Nach Kroatien dürfen Hunde nicht einreisen, wenn sie aufgrund angeborener Eigenschaften, Aggressivität oder antrainierter Verhaltensweisen für die Sicherheit des Menschen gefährlich N IEDERLANDE ! sind. Darüber hinaus gelten für viele Hunderassen Maulkorb- und Leinenzwang. Ferner besteht für alle Hunde eine gesetzliche Leinenpflicht. Rechtzeitig über Einreisebestimmungen für Hunde informieren Angesichts der zahlreichen und uneinheitlichen internationalen gesetzlichen Regelungen empfiehlt der bmt allen Hundehaltern, insbesondere den Haltern sogenannter Listenhunde, die eine Urlaubsreise mit ihrem Vierbeiner planen, sich rechtzeitig vor Reisebeginn über die geltenden Einreisebestimmungen für Hunde im jeweiligen Urlaubsland zu informieren. Keinen "Kampfhund" aus dem Urlaub mitbringen Bitte beachten Sie auch, dass mit Inkrafttreten des Gesetzes zur Bekämp- fung gefährlicher Hunde vom 12.04.2001 (Verbringungs- und Einfuhrbeschränkungsgesetz) die Einfuhr von American Staffordshire Terriern, Pitbull Terriern, Bullterriern und Staffordshire Bullterriern und deren Kreuzungen nach Deutschland verboten ist. Gleiches gilt auch für die nach Landesrecht “gefährlichen Hunde”. Wer einen dieser Hunde aus dem Urlaub mitbringt, macht sich strafbar bei der Einreise nach Deutschland. Denken Sie daher bitte auch daran, die notwendigen Unterlagen (Haltungsgenehmigung bzw. Eigentumsnachweis) für Ihren eigenen (Listen-)Hund bei der Heimreise mitzuführen. Text: Mike Ruckelshaus Fotos: TH Köln-D Dellbrück “Agentur lodgiNG” hilft dem bmt Als Natalie Lenneweit, Geschäftsführerin der Reiseagentur lodgiNG, im RdT 1/08 über das Straßenhundprojekt des bmt in Rumänien las, entschied sie sich, zu helfen. 5 Euro von jeder Buchung werden nun an den bmt gespendet. Die Aktion läuft vom 1. Juni - 31. Juli 2008. Agentur lodgiNG "So gehen Urlaub und Tierschutz Hand in Hand", freut sich die Unternehmerin, die mehrere Tierschutzprojekte fördert. Auf ihrem Messestand in Neumünster (CaCiB Mai/Juni 2008) stellte sie die Arbeit des bmt in Rumänien vor und verkaufte die bmt-Stoffhunde zur Finanzierung der Kastration von Straßenhunden. Natalie Lenneweit erklärt, dass es ihr so wichtig ist, den Tierschutz zu unterstützen. "Seit vielen Jahren bin ich als Geschäftsführerin der Reiseagentur lodging bemüht, meinen Kunden mit Haustier(en) ein komfortables Quartier für den Urlaub zu vermitteln. Jedes Mal freue ich mich wieder über die Feedbacks, wenn Gäste uns berichten, wie schön doch der Urlaub mit ihren Tieren in unseren Häusern war! Ein schöneres Kompliment kann es für mich und mein Team gar nicht geben! Als Hundehalterin (ich habe selber seit kurzem zwei Hunde) und engagierte Tierschützerin liebe ich meine Arbeit und den Kontakt mit meinen vierbeinigen (und natürlich auch zweibeinigen) Gästen. Da es viele Projekte gibt, die den Tierschutz effektiv unterstützen, habe ich mir nun vorgenommen, in Zukunft 5,00 Euro von jeder Buchung für Tierschutzprojekte zu spenden. Somit erhält der bmt Spenden von allen Buchungen, die vom 1. Juni bis 31. Juli bei uns eingehen." www.urlaubshund.de [email protected] Agentur lodgiNG Natalie Leneweit Fasanenweg 6 24616 Brokstedt 04324 / 8827-80 E U R O PA STIERKAMPFINDUSTRIE IN DEN ROTEN ZAHLEN DENDEM TIERSCHUTZ I... ST UNTERLAUFEN BALD SCHLUSS MIT BLUTIGEN SPEKTAKEL? Dopingtests für Bullen und geklonte Kampfstiere - die Stierkampflobby in Spanien lässt sich so einiges einfallen, um über ihre zunehmende Unpopularität in der Bevölkerung hinweg zu täuschen. Florian Leppla, Stierkampfkoordinator bei der League Against Cruel Sports, mit Sitz in London, über eine Industrie in der Krise. Es ist schon erstaunlich, was sich die Stierkampflobby in den letzten Monaten alles hat einfallen lassen. Ein Dopingtest für Bullen soll "beweisen", dass die Stiere keine Beruhigungsmittel erhalten. Diese würden sie weniger aggressiv machen. Stierkampfzüchter planen außerdem, ihre Kampfstiere zu klonen, um den Fortbestand der Zucht zu retten. Im März wurde allen Ernstes ein 65jähriger Matador aus dem englischen Salford reaktiviert. Nicht kurios genug: der Brite hatte aber zudem ein künstliches Kniegelenk und einen vierfachen Bypass. Gerüchte über ein Wiederaufleben des Stierkampfs im marokkanischen Tanger und Stierrennen in Belgien komplettieren diese Auflistung. Nun scheint sich zu bestätigen, was schon lang vermutet wurde: Die Stierkampfindustrie steckt in der Krise. Sie sieht sich mit einer wachsenden Unpopularität konfrontiert und hat erhebliche finanzielle Probleme. Wie die spanische Zeitung El Pais (31. Januar 2008) und der englische Guardian (12. Mai 2008) berichten, haben nur die Hälfte der Stierkampfzüchter im vergangenen Jahr Profit gemacht. Außerdem bedrohen stark steigende Kosten die Existenz der Züchter, viele könnten ohne die EU-Subventionen (derzeit 220 Euro pro Kuh) nicht überleben. Es sind nicht so sehr die Fakten, die überraschen, als vielmehr ihre plötzliche Verfügbarkeit. War es noch vor ei- nem Jahr extrem schwierig, an offizielle Zahlen über Zuschauer, Zuchtkosten oder ähnliches zu kommen, gibt sie die Stierkampflobby nun bereitwillig preis. Ist die neue Strategie also, die ungeschminkten Zahlen auf den Tisch zu legen? Und damit Politiker zu überzeugen, dass der Stierkampf gerettet werden muss? Mit noch mehr Subventionen? Es ist zu früh, um darauf eine eindeutige Antwort zu geben. Klar ist jedenfalls, dass sich die Industrie auf dem absteigenden Ast befindet und alle Anzeichen auf Krise stehen. Sehen wir es als das Aufbäumen der Stierkämpfer, ihre "Tradition" vor dem sicheren Tod zu bewahren. Bitterer Sarkasmus, man fühlt sich fast an eine Stierkampfszene erinnert. Zahlen und Fakten zum Stierkampf Das Recht der Tiere 2/2008 89 Prozent der Briten würden nie einen Stierkampf besuchen. Und Sie? Stimmen Sie ab bei www.league.org.uk. 12 Die Stierkampflobby behauptet, dass Stierkampf ein "integraler Bestandteil spanischer Kultur" sei. Fakt ist, dass 72 Prozent aller Spanier kein Interesse an dem grausamen Spektakel haben. Das hat eine Umfrage des Gallup Instituts vom November 2006 ergeben. Die Stierkampflobby behauptet, dass Stierkampf unter Touristen populär ist. Fakt ist, dass 89 Prozent aller Briten im Urlaub nie einen Stierkampf besuchen würden (Umfrage von ComRes im Auftrag der League Against Cruel Sports im April 2008). Umfragen in anderen europäischen Ländern zeigen ähnliche Werte. Anti-Stierkampf-Demo Barcelona 17. Juni 2007 JUGENDTIERSCHUTZ “16 Pfoten auf dem Weg nach Hause” EINE GRUNDSCHULKLASSE UND IHRE T IERSCHUTZPROJEKTE In früheren, härteren Wintern ließ Renate Lühr unterernährte Igelkinder mit Unterstützung des Tierarztes in ihren Klassen überwintern. Und legte damit den Grundstein für frühe Verantwortung, in dem Kindergruppen zur Versorgung der Kleinen eingeteilt wurden. Mit den Schülern traf sie sich, selbst Weihnachten und Sylvester, um die Igel zu füttern. Im Frühjahr wurden die Tiere ausgewildert. Mit der Einführung des Internets holten sich die Schüler von Renate Lühr die Wanderwege und Flugrouten von Wildtieren in die Klasse. Jeden Morgen verfolgten sie über Web-Cams die Bewegungen in den vielen Storchennestern Deutschlands oder das Treiben der Bären in ihrer Höhle in Schweden. Weil das Brutverhalten der Störche so faszinierend war, nahmen Schüler und Lehrerin Kontakt zu einer Storchenauffangstation auf. Als nach der Pensionierung des Betreibers der Storchenhof geschlossen werden sollte, setzte sich die engagierte Grundschulklasse bei dem Ministerpräsidenten von Sachsen-Anhalt, Professor Dr. Böhmer, für den Erhalt der weltweit bekannten Einrichtung ein. "Kindern hört man zu", erklärt Renate Lühr den Erfolg ihrer Intervention auf höchster Ebene. Die Pflegestelle für verletzte Störche besteht bis heute - und auch dazu trugen die Kinder praktisch bei. Sie sägten Holzstörche, verkauften sie über das Internet und spendeten den Erlös dem Storchenhof. Gemeinsam mit ihrer Lehrerin sahen sie im Unterricht "Tiere suchen ein Zuhause" und waren tief betroffen. Nachdem Renate Lühr selbst ihre Hündin Elsa über die WDR-Sendung übernommen und den Kontakt zum Welpenwaisenhaus in Nettersheim (NRW) hergestellt hatte, entstand in der Klasse der Wunsch, aktiv zu helfen. Auszeichnung für Renate Lühr und ihre Klasse Für jeden Schüler gibt es einen bmt-Tierschutzhund "16 Pfoten auf dem Weg nach Hause" heißt eine Geschichten-CD der Mädchen und Jungen, mit deren Verkauf die Augen-Operation einer beschlagnahmten, blinden Zuchthündin bezahlt werden sollte. Die Patenhündin Zora konnte nach dem Eingriff tatsächlich das erste Mal in ihrem Leben sehen - und als die Leiterin des Welpenwaisenhauses mit der Shar-Paihündin ins Klassenzimmer kam, nahmen die Kinder Zora in die Arme. "Es waren unbeschreiblich schöne Momente für uns alle", erinnert sich Renate Lühr bewegt. An diesem Tag drehte gerade der WDR fünf Stunden in der Tierschutz-ambitionierten Klasse. Nach Ausstrahlung des Beitrags wurden die Schüler und ihre Lehrerin immer bekannter, die Presse berichtete über ihr Engagement für Tiere in Not und schließlich gab es den Tierschutz-Sonderpreis NRW vom Umweltminister. Und was taten die Kinder nach der Preisverleihung? Sie verkauften den Ehrengästen in der Staatskanzlei ihre CD´s, um ihre vielen Tierschutzprojekte finanzieren zu können. Ihr jüngstes Projekt ist die "Hundeolympiade", die an einen tierschutzgerechten Umgang mit Tieren in China gemahnt. Diese neueste CD ist dem bmt für seinen Einsatz im Ausland gewidmet und wird zu Gunsten der aktuellen China-Kampagne des bmt verkauft. Der bmt bedankt sich von Herzen für die Widmung und darüber hinaus für die großartige Haltung der jungen Tierschützer und ihrer engagierten Lehrerin. "Macht weiter so!", da können wir uns nur dem Umweltminister von NordrheinWestfalen anschließen. Das Recht der Tiere 2/2008 Was kann so wichtig sein wie "das Einmaleins und die Rechtschreibung"? Das Thema Tierschutz, sagt Renate Lühr. Sie ist seit 39 Jahren Grundschullehrerin, und in jeder neuen Klasse steht der Tierschutz wieder auf dem Lehrplan. Ihre Schüler arbeiten so begeistert und erfolgreich an den verschiedenen Tierschutzprojekten mit, dass der Umweltminister von Nordrhein-Westfalen die 3. Klasse der GGS Bernberg-Gummersbach mit dem TierschutzSonderpreis des Landes auszeichnete. 13 GEFLÜGEL Das Schicksal der Masthähnchen 38 TAGE "LEBEN" AUF EN M ILLIONENFACHE T IERQUÄLEREI UNTER DEUTSCHER Ein Huhn könnte 10 Jahre alt werden - und muss doch schon nach 38 Tagen sterben. In dieser kurzen Zeit erreicht es unter den perfektionierten Bedingungen der Massentierhaltung sein Schlachtgewicht, um wenig später die Verbraucher als Mc Chicken und Chicken Mc Nuggets zu befriedigen. Das Recht der Tiere 2/2008 Turbomast in wenigen Tagen 14 Kein anderes Nutztier wurde in den vergangenen Jahrzehnten so "perfekt" an die Haltungssysteme der industriellen Massentierhaltung angepasst wie das Masthähnchen. In nur 38 Lebenstagen (zum Vergleich: unter natürlichen Lebensbedingungen kann die Lebenserwartung bei Hühnern 10 Jahre betragen) erreicht es sein Schlachtgewicht. In dieser Zeit, vom Schlüpfen bis zur Schlachtung, verwertet es 1,6 kg Futter zu einem Kilogramm Fleisch. Die Zuchtlinien moderner Masthühner sind auf rasche Gewichtszunahme bei optimaler Futterverwertung ausgerichtet. Zur Kosteneffizienz werden so viele Tiere wie möglich auf engstem Raum gehalten. In der konventionellen Mast liegen die Besatzdichten bei 23 Hühnern bzw. 35 Kilogramm pro Quadratmeter. Jedem Huhn stehen somit rein rechnerisch 435 cm2 Bodenfläche zur Verfügung. Die gesetzlich vorgeschriebene Fläche für eine Legehenne beträgt derzeit nach der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung 550 cm2. Konzentration auf wenige Großkonzerne Weltweit werden jährlich 60 Millionen Der Verbrauch von Geflügelfleisch stieg in den vergangenen 10 Jahren in Deutschland um 40%; weltweit werden jährlich 60 Millionen Tonnen verzehrt. Seit Juni 2007 gelten in Europa Mindestvorschriften zur Haltung von Masthähnchen für Betriebe, die mehr als 500 Tiere halten. Dass die von der EU verabschiedete Richtlinie sich am wenigsten den Schutz der Masthähnchen auf die Fahne geschrieben hat, lesen Sie im folgenden Beitrag. Tonnen Hähnchen verbraucht. In den vergangenen 10 Jahren ist in Deutschland der Geflügelverbrauch pro Kopf um 40% gestiegen. Hühnerfleisch gilt als fettarm und gesund und ist seit der BSE-Krise in der Verbrauchergunst rasant gestiegen. Musste der Verbraucher in den 60er Jahren noch 2 Stunden für 1 kg Brathähnchen arbeiten, so sind es heute nur noch 13 Minuten. Schätzungen zufolge wird der Konsum von Geflügelfleisch den Konsum von Schweinefleisch in den nächsten zehn Jahren übertreffen. Einer der Hauptgründe ist der steigende Fleischkonsum islamischer Länder, in denen Schweinefleisch aus religiösen Gründen tabu ist. Nach Angaben der FAO befinden sich 74 % der weltweiten Geflügelproduk- tion in der Hand von Großunternehmen. In Deutschland kontrollieren 5 Unternehmen 97 % des Marktes. Entscheidende Produktionsbereiche, wie die Kükenzucht, Futterproduktion, Schlachtung und Fleischverarbeitung, sind im Besitz dieser Konzerne. Die Mast ist auf einzelne Landwirte ausgelagert, die als "selbständige Mäster" das unternehmerische Risiko tragen, z. B. bei Krankheit und einem daraus eventuell resultierenden Verlust des ganzen Bestandes. Arbeitsplätze entstehen bei dieser Form der Tierhaltung keine. Personal wird lediglich zum Ein- und Ausstallen der Tiere benötigt. Das Ausstallen der Tiere erfolgt unter hohem Zeitdruck und führt häufig zu schweren Verletzungen bis hin zu Knochenbrüchen. Für ein Kilogramm Masthähnchen erhält der Mäster etwa 64 Cent, im Einkauf kostet ein Küken ca. 30 Cent. Hinzu kommen die Kosten für Futter, Wasser, Strom, Heizung, etc.. Ein weiterer Vorteil der Auslagerung der Mast: Ein einzelner Landwirt kommt leichter in den Besitz einer Baugenehmigung für eine Produktionshalle auf dem "flachen Land" als ein großer Agrarkonzern. Legitimierte Tierqual: Haltung auf engstem Raum MASSENTIERHALTUNG GSTEM RAUM FESTGESCHRIEBEN Haltungsbedingungen führen zu massiven Gesundheitsproblemen Aus Kostengründen erfolgt die Haltung von Masthühnchen zu Tausenden in riesigen Hallen bei kontinuierlichem Dämmerlicht ohne Nachtruhe. Dichtgedrängt teilen sich 23 Hühner einen Quadratmeter Stallfläche. Das Ausleben arttypischer Verhaltensweisen wie Aufbaumen, Scharren, Picken, Sandbaden oder Ruhen auf erhöhten Plätzen ist aufgrund mangelnder Grundflächen und hoher Bestandsdichten nicht möglich. Zum Mastende stehen die Tiere in ihren eigenen Exkrementen. Der dadurch entstehende beißende Ammoniakgeruch verursacht Atemwegserkrankungen. Die Bedingungen dieser Massentierhaltung auf engstem Raum und die nur auf Schnellwüchsigkeit ausgelegte Zuchtselektion führen zu massiven gesundheitlichen Problemen (Beinschwäche, Skeletterkrankungen, Brustblasen, Herzerkrankungen, Hautkrankheiten, Fußballenerkrankungen, verringerte Fortpflanzungsraten). 5 % der Masthähnchen erreichen das Ende der Mast nicht und sterben vorzeitig. Allein in Deutschland sind dies über 20 Millionen Tiere. Neue EU-Richtlinie : ” 33 kg Hühner pro m2 “ In der Praxis bedeutet dies die Haltung von 26 Tieren auf einem Quadratmeter. Somit wird den Masthühnern weniger Platz zugestanden als den Legehennen in der Käfighaltung. Regelungen zur Zucht von Masthähnchen enthält die Richtlinie nicht, obwohl die EU-Kommission noch im Jahr 2005 darauf hinwies, dass die meisten Tierschutzprobleme in der Masthähnchenhaltung durch die Selektion auf schnellwüchsige Rassen bedingt sind. Die derzeitige einseitige Selektion auf schnell wachsende Tiere beeinträchtigt Gesundheit und Wohlbefinden der Tiere. Daher ist es zwingend notwendig, die Zuchtlinien hinsichtlich Gesundheit und Sozialverträglichkeit zu verbessern und nur geeignete Rassen und Zuchtlinien bei der Mast zu verwenden. Bislang existierten keine europaweit gültigen spezifischen Rechtsvorschriften für den Schutz von Masthühnern. In Deutschland gab es nur eine freiwillige Vereinbarung zwischen der Geflügelwirtschaft und den Behörden. Doch selbst diese aus Tierschutzsicht unzureichenden Haltungsvorgaben werden Der bmt kritisiert die Zustimmung von Landwirtschaftsminister Seehofer zu der jetzt vorliegenden Einigung besonders, weil der Kompromiss, der millionenfaches Tierleid festschreibt, unter der deutschen EU-R Ratspräsidentschaft zustande kam. Zur Erinnerung: Minister Seehofer hatte erst im Jahr 2006 das Käfigverbot für Legehennen aufgehoben. Es geht auch anders: Masthähnchenhaltung nach Bio-Richtlinien Nach EG-Ö Öko-V Verordnung Q Am 7. Mai 2007 hat sich der EU-Ministerrat für Landwirtschaft und Fischerei auf eine Richtlinie über Mindestvorschriften zum Schutz von Masthühnern für Betriebe, die mehr als 500 Tiere halten, geeinigt. Im Juni wurde die Richtlinie verabschiedet. Nach der neuen Regelung ist künftig EU-weit eine Besatzdichte von maximal 33 kg Masthühner pro Quadratmeter Stallfläche erlaubt, unter Einhaltung zusätzlicher Auflagen bis zu 39 kg und bei noch strengeren Kriterien bis zu 42 kg. durch die Richtlinie unterlaufen. Mit Ausnahme von Österreich haben alle EU-Mitgliedsstaaten, einschließlich der deutschen Bundesregierung, diesem Kompromiss zugestimmt. Das österreichische Tierschutzgesetz sieht derzeit eine Obergrenze von 30 Kilogramm pro Quadratmeter vor. Nach einem Bericht des EU-Ausschusses für Tiergesundheit und Tierschutz beginnen erhebliche Tierschutzprobleme schon bei Bestandsgrößen, die über 25 kg/qm hinausgehen. Q Q Q Q Q Q Max. 4800 Hühner/Stall 21 kg bzw. 10 Tiere/qm Käfighaltung ist verboten ständiger Auslauf 4 qm/Tier Mindestschlachtalter 81 Tage Verwendung möglichst langsam wachsender Zuchtlinien Staubbad vorgeschrieben Nach Neuland-R Richtlinien 6.000 Mastplätze (entspricht Jahresproduktion von 30.000 Hähnchen) Q ganzjähriger Auslauf 4 qm/Tier Q Sandbaden möglich Q Q Q Q Q Q Q Q Q Q Strukturierter Stall (z.B. Strohballen) Nachtruhe von 8 Stunden 21 kg bzw. 10 Tiere/qm 500 Tiere pro Gruppe Ausreichende Fläche, die gleichzeitiges Ruhen aller Tiere ermöglicht Trockenes Stroh als Einstreu zum Scharren und Picken Kupieren von Körpergewebe ist verboten Transport bis zum nächsten Schlachthof, max. 4 Stunden Tierwidrige Haltungsformen (z.B. Kastenstand, Käfighaltung, Vollspaltenböden) sind verboten. Text: Mike Ruckelshaus, Fotos: Deutsches Tierschutzbüro Das Recht der Tiere 2/2008 R ATSPRÄSIDENTSCHAFT 15 Interview mit Dr. Susanne Buscher Übergewicht bei Haustieren - WEG MIT DEM Dr. Susanne Buscher mit dem “abgespeckten” Oskar Zu viele Pfunde führen nicht nur bei Menschen zu Problemen, sondern auch bei unseren Haustieren. In Deutschland leben ca. 26 Millionen Haustiere und etwa ein Drittel von ihnen leidet sogar unter erheblichem Übergewicht. Hauptursache: Eine energiereiche Ernährung bei gleichzeitigem Bewegungsmangel. Aber auch Erkrankungen, wie zum Beispiel eine Unterfunktion der Schilddrüse, führen unbehandelt zur Fettleibigkeit. Als Oskar in die Wau-Mau-Insel kam, wog er stolze 25 kg. Tierärztin Susanne Buscher aus Gudensberg (bei Kassel), die sich u.a. um die Gesundheit der Tierheimtiere kümmert, hat den Terrier-Mischling auf Diät gesetzt und die Vorgehensweise eng mit seiner neuen Besitzerin, Petra Hollstein, abgesprochen. Heute wiegt Oskar 15 kg und hat sich mit den verlorenen Pfunden seine Lebensqualität zurück erobert. Das Recht der Tiere 2/2008 RdT: Woran erkenne ich, dass mein Haustier zu viel wiegt? 16 Dr. Buscher: Am einfachsten kann man überflüssiges Fettgewebe erkennen, indem man sein Tier möglichst objektiv betrachtet und beim Streicheln abtastet. Eine Faustregel besagt, dass das Tier von oben betrachtet eine "Sanduhr-SSilhouette" haben sollte. Das bedeutet, dass Hals und Taille deutlich schlanker als der Brustkorb sein müssen, wobei die Taille kaum dicker ist als der Hals. Eine weitere Faustregel ist, dass man die letzten beiden Rippen sehen sollte, die übrigen Rippen sind nur fühlbar und zwar unter einen dünnen Schicht Unterhautfettgewebe, diese ist z. B. bei einem 30 kg schweren Hund 3-5 mm dick, je nach Rasse. Es gibt auch rassespezifische Gewichtstabellen, die aber für ein einzelnes Tier nicht unbedingt genau stimmen müssen. Im Zweifelsfall sollte man sich beim Tierarzt Rat holen. RdT: Welche Erkrankungen kann Übergewicht zur Folge haben? Dr. Buscher: Übergewicht bedingt eine Verstärkung oder sogar Entstehung von folgenden Erkrankungen: Gelenk-/Bandscheibenerkrankungen Atemprobleme durch Beeinträchtigung der Lungen, denn das Fett sitzt auch zwischen den Organen! Herz- und Kreislauferkrankungen, Bluthochdruck Leistungs-, Aktivitätsverminderung Diabetes mellitus Erhöhung der Blutfettwerte Bestimmte Lebererkrankungen Höheres Inkontinenzrisiko bei kastrierten Hündinnen Fortpflanzungsstörungen und Geburtsprobleme Hautstoffwechselstörungen (Schuppenbildung, Hautentzündungen) Höheres Risiko für Harnwegserkrankungen bei der Katze Höheres Narkoserisiko mehr Kalorien enthält als man ihm ansieht, zum anderen, weil ein Mensch oft intuitiv die Futtermenge für sein Tier an der eigenen Nahrungsmenge orientiert. Außerdem passen viele Besitzer die tägliche Ration nicht an die ent- RdT: Was macht Tiere dick? Und gibt es heute mehr fettleibige Haustiere als früher? sprechenden Bewegungs- und Aktivitätseinheiten an. Es gibt tatsächlich mehr fettleibige Haustiere als früher. In der Fachliteratur wird angegeben, dass 25-40% der bei Tierärzten vorgestellten Katzen und Hunden übergewichtig sind. Q Q Q Q Q Q Q Q Q Q Q Q Dr. Buscher: Zu Ihrer ersten Frage: Dick wird ein Tier genau wie ein Mensch dann, wenn es regelmäßig mehr Kalorien aufnimmt als es verbrennt. Der tägliche Energiebedarf wird von vielen Tierhaltern überschätzt. Zum einen, weil das handelsübliche Futter, vor allem Trockenfutter, weitaus Oskar vorher: 10 Kilo Übergewicht RdT: Neigen dicke Menschen dazu, ebenfalls übergewichtige Haustiere zu haben? INTERVIEW mehr als ein kosmetisches Problem! SPECK! dass ihnen dessen Übergewicht tatsächlich nicht bewusst ist. Dr. Buscher: Die Parallele besteht hauptsächlich darin, dass eben immer mehr Tiere genauso wie immer mehr Menschen übergewichtig sind. Daher ist es schon rein statistisch unvermeidlich, dass natürlich immer mehr dicke Besitzer auch dicke Haustiere haben. Aber wir kennen auch alle anderen Kombinationen. RdT: Erkennen die Besitzer die Problematik, oder müssen Sie als Tierärztin eher auf die Übergewichtigkeit hinweisen, d. h. verdrängt der Mensch das Problem? Dr. Buscher: In der Regel müssen wir darauf hinweisen. Ich denke aber, dass viele Menschen durchaus wissen, dass ihr Tier übergewichtig ist, sie aber dieses Thema nicht gerne besprechen, weil sie befürchten, kritisiert zu werden oder weil sie ihre Lebensgewohnheiten auf keinen Fall ändern wollen. Sicherlich gibt es aber auch viele Menschen, die sich einfach so sehr an das Aussehen ihres Tiers gewöhnt haben, RdT: Was kann ich tun, damit mein Haustier "gesund" abnimmt? Dr. Buscher: Auch hier gilt das gleiche wie beim Menschen: die Futtertagesration sorgfältig bestimmen, Belohnungen und Ritual-Leckerli aus dieser Tagesration entnehmen und ein passendes "Sportprogramm" planen und durchführen. Dabei beraten und helfen Tierärzte und auch viele Hundeschulen gerne. Natürlich sollte man das Gewicht seines Vierbeiners mindestens wöchentlich kontrollieren (lassen). Es ist übrigens sehr empfehlenswert, vor der geplanten Abspeckkur eine tierärztliche Allgemein- und Blutuntersuchung durchführen zu lassen. Vielleicht liegen schon Erkrankungen vor, auf die man Rücksicht nehmen muss, oder vielleicht ist die Gewichtszunahme durch eine Schilddrüsenunterfunktion gefördert worden. RdT: Die Universität Liverpool hat eine Spezialklinik zur Behandlung von Fettleibigkeit bei Tieren eröffnet, in den USA hat die amerikanische Regierung kürzlich grünes Licht für ein verschreibungspflichtiges Mittel zum Abspecken gegeben, quasi eine Schlankheitspille für Hunde. Was halten Sie von solchen drastischen Mitteln? Dr. Buscher: Die menschlichen Ernährungsberater haben schon längst erkannt, dass nur eine dauerhafte Umstellung des Ess- und Bewegungsverhaltens einen dauerhaften Erfolg bescheren. Warum sollten wir unsere Tiere nun auch noch mit Medikamenten behandeln, die eventuell auch unerwünschte Wirkungen zeigen, die einen Jo-Jo-Effekt nicht ausschließen können und die auch noch Geld kosten?! RdT: Haben Sie einen Tipp, wie man das mühsam erarbeitete Idealgewicht langfristig halten kann? Dr. Buscher: Eine behutsame und dauerhafte Umstellung der Lebensgewohnheiten wird dazu führen, dass der Körper das normale Sättigungsgefühl und die gewonnene Gesundheit und Lebensfreude so sehr schätzt, dass er das übermäßige Fressen sicher nicht vermisst. Text und Fotos: Claudia Bioly RdT: Welches Futter eignet sich bzw. empfehlen Sie, und was halten Sie von im Handel erhältlichen Diätfutter- oder Light-Futtermitteln? Sind diese tatsächlich dazu geeignet, dem Haustier beim Abspecken zu helfen? Dr. Susanne Buscher: Bei Tieren, die extrem nach Futter betteln und nur durch Futter zu belohnen oder zu motivieren sind, kann ein Light- oder Reduktionsdiät-Futtermittel schon hilfreich sein, weil es einfach den Magen mehr füllt und eine häufigere Gabe zulässt. Allerdings muss auch hier genauestens die berechnete Menge eingehalten werden. Wir haben schon viele Fälle erlebt, bei denen die Tiere trotz langer Diätfuttermittelgabe nicht abgenommen haben oder sogar zunahmen. Fazit: Die Frage nach dem "Wieviel" ist viel wichtiger als die Frage nach dem "Was". Wichtig ist es auch zu überprüfen, ob man das Tier vielleicht häufig aus eigenen emotionalen Bedürfnissen heraus füttert. Vielleicht weil man es nicht erträgt, selbst etwas zu essen, während das Bobby, 20kg zuviel! Tier erst später etwas bekommen soll. Oder weil es uns doch so lieb begrüßt hat. Oder weil man ein schlechtes Gewissen hat, es länger allein gelassen zu haben. Oder weil man fürchtet, die Zuneigung seines Vierbeiners zu verlieren. Oder weil Leckerchen bequemer sind als längere Spaziergänge. Oder, oder, oder ... Das Recht der Tiere 2/2008 Kleine Ernährungstipps 17 RUMÄNIEN Wer hilft Bismarck und seinen R D RINGEND : Ü BER 200 H UNDE U MÄ AUS DEM T IERHEIM NIEN BRASOV BUKAREST Mitte Mai stimmten die Abgeordneten für das angekündigte Streunerhundgesetz in Rumänien - leider war die Kammer an diesem Tag nicht abstimmungsfähig, weil zu wenig Volksvertreter anwesend waren. "Die Kommunalwahlen", erklärt Petra Zipp, "schieben das Hundeproblem im Augenblick nach hinten." Ende Juni soll es nun eine erneute Abstimmung geben. Doch trotz der Verzögerung auf gesetzlicher Ebene tut sich derzeit viel in Brasov. Das Recht der Tiere 2/2008 Wie viele Hunde werden derzeit im Tierheim Brasov betreut? Welche Tiere können vermittelt werden? Haben sich die Haltungsbedingungen in der städtischen Hundestation verbessert? Fragen über Fragen, die Petra Zipp vor Ort klären muss, um sich ein genaues Bild über die aktuelle Situation in Brasov machen zu können. 18 Bismarck wartet im Tierschutzzentrum Pfullingen auf Sie! 600 Hunde sitzen im Tierheim - noch über 200 Hunde zu viel. Die Zwinger Wer schenkt ihnen ein schönes Zuhause? sind noch immer überbelegt. “Jedes Mal tauchen neue, verschreckte Hunde aus dem hinteren Bereich der Gehege auf", sagt Petra Zipp, "die ich bei vorherigen Besuchen nicht gesehen habe, weil sie sich nicht nach vorne trauten." Es kommt immer wieder zu gefährlichen Beißereien; unterlegene Tiere haben keine Chance, sich gegen die Gruppe zu wehren. Deshalb hat die Tierheimleiterin aus Brasov gefährdete Hunde außerhalb der Zwinger an die Kette gelegt. Zwar sind die Vierbeiner so nicht mehr den Angriffen ihrer Artgenossen ausgesetzt und haben ungehinderten Zugang zu Wasser, Futter und ihrer Hundehütte, doch die Haltung an der Kette ist den Tieren auf Dauer nicht zuzumuten. "Die Kettenhunde müssen sofort vermittelt werden oder in freigewordenen Zwingern eine bessere Unterkunft finden", erläutert die Auslandstierschutzkoordinatorin ihr Konzept zur Umgestaltung des Tierheims Brasov. Um überhaupt Kastrationen in naher Zukunft durchführen zu können, muss der Hundebestand um mindestens 200 Tiere reduziert werden. "Für diese Hunde suchen wir dringend ein schönes Zuhause", appelliert Petra AUSLANDSTIERSCHUTZ rumänischen Freunden? B RASOV SUCHEN JETZT EIN Z UHAUSE ! Kastration und medizinische Behandlung stehen im TH Brasov an erster Stelle. Im Bild links: Dr. Liviu Harbuz Zipp an Hundefreunde, aber auch an Tierheime in Deutschland und private Pflegestellen. "Mit dieser hohen Besatzdichte im Tierheim können wir unser Kastrationsprojekt nicht starten", begründet sie die Notwendigkeit, für jeden vermittelbaren Hund so schnell wie möglich eine neue Familie zu finden. Es macht keinen Sinn, wenn junge Hunde ihr Leben lang im Tierheim sitzen und den Platz blockieren. Schon muss Cristina Lapis, die Vorsitzende von “Millions of Friends” immer mehr Hundebesitzer aus Brasov abweisen, die ihre Vierbeiner im Tierheim kastrieren lassen wollen. "Wir können erst dann Besitzerhunde im großen Stil kastrieren", erklärt Petra Zipp, "wenn wir verschiedene Zonen im Tierheim eingerichtet haben." Angedacht sind ein Behandlungsbereich in Eingangs- nähe, ein Vermittlungstrakt und ein weiterer Abschnitt, in dem die unvermittelbaren Hunde als "Dauersitzer" leben sollen. "Im Moment ist das Risiko zu groß, dass die Besitzerhunde Infektionen ins Tierheim einschleppen oder sich selbst gefährden", sagt die 50jährige. Dabei ist die Kastration der privat gehaltenen Hunde ein wichtiger Teil des geplanten Kastrationsprojekts, denn diese tragen zum ständigen Nachwuchs unter den Streunern bei. Das reformierte Streunerhundegesetz, wenn es denn nun endlich verabschiedet wird, sieht die Kastration, Kennzeichnung und Registrierung der Besitzerhunde gerade aus diesem Grunde vor- rangig vor. Die Streunerhunde sollen von den Stadtverwaltungen eingefangen, kastriert, gekennzeichnet und registriert werden. Unter Aufsicht sollen dann die kastrierten Hunde, so die Planung von Dr. Liviu Harbuz, Leiter der Tierärztlichen Vereinigung Rumäniens, wieder frei gelassen werden. "Die Hunde können nur dann auf ihre Plätze zurück gebracht werden", beschreibt Petra Zipp die Pläne zur Lösung des Straßenhundproblems, "wenn sich ERFAHRENE TIERÄRZTE GESUCHT! Einsatz im Tierheim Brasov Wir suchen erfahrene Tierärzte, die für einen Zeitraum ihrer Wahl im Tierheim Brasov arbeiten möchten. Wichtig ist eine langjährige Berufspraxis, weil die Verletzungen und Erkrankungen der Tierheimhunde besondere Anforderungen an Tierärzte stellen. Bei Interesse melden Sie sich bitte bei Petra Zipp, Tierschutzzentrum Pfullingen, Tel: 07121/ 820 17 - 0 oder Durchwahl 12. Email: [email protected] Tierschutzorganisationen und Privatpersonen um sie kümmern." An dem Punkt der Wiederaussetzung bei der Reformierung des Streunerhundegesetzes scheiden sich in Rumänien noch die Gemüter. Das Recht der Tiere 2/2008 Sehnsucht im Blick Für Tierfreunde ist die Hilfe im Ausland ein Muss 19 RUMÄNIEN Gerettet!! Hoffen wir auf eine Entscheidung im Sinne des Tierschutzes - wir werden Sie umgehend informieren. Für vermittelbare Hund sollen zügig im Land und außerhalb Rumäniens neue Familien gefunden werden. "Rumänische Hunde sind gut sozialisiert und sehr angenehme Familienmitglieder", sagt die Tierheimleiterin aus Pfullingen. Über das dem Tierheim angeschlossene Tierschutzzentrum werden freundliche und sozialverträgliche Hunde aus dem Tierheim Brasov vermittelt. Oft sind es auch Notfälle, die unter den harten Tierheimbedingungen vor Ort nicht überlebt hätten oder ältere Hunde, denen liebevolle Tierfreunde einen schönen Lebensabend ermöglichen wollen. Am Auto fast zu Tode geschleift Wie sehr gerade ältere Hunde, die ein mühsames Leben voller Entsern. "Die Hunde sitzen in Abteilungen behrungen und Ängste hinter sich hazu viert oder fünft, haben Plastikkörbe ben, bei ihren neuen Menschen und Holzpaletten in den Ausläufen", auftauen und sich mit inniger Zuneihat die Auslandstierschutzkoordinatogung an sie binden, haben wir in vierin beobachtet, "und werden regelmälen RdT´s beschrieben. Auch in dieser ßig gefüttert." Im Hinblick auf das komAusgabe lesen Sie auf den Seiten 22-23, mende Gesetz werden nur noch dort wie sich Robby, ein ehemaliger KettenHunde getötet, wo Konflikte entstehen. hund aus dem Tierheim Brasov, nicht Erst wenn das Streunerhundegesetz nur völlig problemlos in seine Familie verabschiedet wird, soll das Töten der fügt, sondern seine Bezugspersonen Straßenhunde endgültig beendet und mit seiner schnellen Auffassungsgabe in der Anlage kastriert werden. "So bitimmer wieder verblüfft. ter es ist, dass diese Hunde noch sterZurück nach Brasov. Noch wird in der ben müssen", sagt Petra Zipp ernst, "so City Hall getötet, doch Petra Zipp ist erleichtert bin ich darüber, dass sie in überrascht, wie viel getan wurde, um den Wochen bis zu ihrem Tod nicht die Haltungsbedingungen der aufgemehr wie früher leiden müssen und gut griffenen Hunde deutlich zu verbesversorgt werden." Ihre Mithilfe! SO Q Q Das Recht der Tiere 2/2008 Q 20 KÖNNEN S IE HELFEN ! Nehmen Sie einen rumänischen Tierheimhund bei sich auf Spenden Sie projektbezogen: 20 Euro kostet z.B. die Kastration einer Hündin Übernehmen Sie eine Patenschaft (ab 15 Euro). 15 Euro im Monat sichern das Überleben eines Strassenhundes. PATENSCHAFTEN RETTEN L EBEN ! Kontakt zu unser Auslandskoordinatorin Petra Zipp: Mobil: 0171/ 200 84 77 eMail: [email protected] Tierschutzzentrum Pfullingen Gönninger Straße 201 72793 Pfullingen Tel: 07121/ 820 17 12 Spendenkonto Ausland: Frankfurter Sparkasse Kto. 847 275 BLZ 500 502 01 Alt, AUSLANDSTIERSCHUTZ Von Schrotkugeln durchsiebt So viele Kandidaten wie möglich werden im Rahmen der Aufnahmekapazitäten in das Tierheim Brasov gebracht, daher auch aus diesem Grunde der Wunsch, dort Platz zu schaffen. Nach Einschätzung von Petra Zipp hat sich das Los der Straßenhunde in Brasov insgesamt verbessert. So sieht sie saubere Wasserschüsseln für die Hunde an einer Parkanlage oder einen Wachmann am Supermarkt, der vier Straßenhunde auf dem Gelände versorgt. "Es ist alles okay", versichert er der Deutschen auf ihre Nachfrage, "die Gruppe, ein Rüde und drei Hündinnen, lebt hier. Sie sind kastriert und werden regelmäßig von mir gefüttert." Auch bei der Veterinärdirektion von Brasov lebt ein wohlbehüteter kastrierter und geimpfter Straßenhund. Die Auslandstierschutzkoordinatorin ist begeistert: "So könnte es funktionieren. Ein Teil der Hunde wird vermittelt, die anderen kastriert und unter Aufsicht auf ihre alten Plätze gesetzt und versorgt." Nach maximal zehn bis zwölf Jahren hätte sich dann das Straßenhundproblem von selbst erledigt, weil Bitter enttäuscht von den Menschen es keinen Nachwuchs mehr gibt. "Bitte helfen Sie uns!", appelliert Petra Zipp noch einmal an alle Tierfreunde, "und adoptieren Sie einen rumänischen Hund. Wir können im Tierheim Brasov erst mit Kastrationen beginnen, wenn wir Platz geschaffen haben." Es müssen ganze Zwinger leer geräumt werden, um Aufnahmemöglichkeiten für die zu kastrierenden Hunde zu schaffen. "Adoptieren Sie einen Hund - gewinnen Sie einen neuen Freund, der Ihr Leben bereichern wird!", sagt die Tierheimleiterin aus Pfullingen. Text: Claudia Lotz, Petra Zipp Fotos: Petra Zipp DER bmt IN UNGARN LÄUFT WEITER ! Wir haben in den letzten beiden Ausgaben ausschließlich über unsere Tierschutzarbeit in Rumänien berichtet - diese Berichterstattung ist den aktuellen Entwicklungen geschuldet und heißt nicht, dass die Aktivitäten in Ungarn nicht unvermindert weitergehen. Im Gegenteil: Unsere Hilfe für das Tierheim Pecs in Ungarn läuft in der bewährten Form weiter wie bisher. Wir unterstützen das Tierheim monatlich mit einer festen Summe, die die Versorgung der Hunde sichert und holen Notfälle nach Deutschland, um sie hier in liebevolle Hände zu vermitteln. Bitte helfen Sie uns dabei durch Patenschaften, Spenden und die Aufnahme von Hunden. Bitte lassen Sie auch hier nicht mit Ihrer Hilfsbereitschaft nach. Die ungarischen Tierschützer sind weiter dringend auf uns angewiesen und BUDAPEST U D IE U NTERSTÜTZUNG ARN G N KISKUNHALAS PECS Aufbau großräumiger Hundegehege in Kiskunhalas durch bmt-E Ehrenamtliche ( Bericht aus Rdt 3/2007) können ihre gute Arbeit bislang nur dank deutscher Hilfe in diesem Maße fortführen. Das Recht der Tiere 2/2008 abgeschoben - vergessen 21 DIE BESONDERE GESCHICHTE Die Karriere eines Ketten W IE R OBBY SEINEN NEUEN B ESITZERN UNMISS Noch vor wenigen Monaten war Samson einer von Hunderten Tierheimhunden in Brasov. Heute bereichert er als Robby das Leben seiner neuen Besitzer Eva Christine Meyer und ihrem Lebensgefährten Raul. Wie schnell ein Kettenhund aus Rumänien Karriere als Familienhund machen und sich dabei seine Menschen noch "erziehen" kann, zeigt folgende glückliche Vermittlung. Im März 2008 fiel Petra Zipp der weiße Hütehund im bmt-Partnertierheim in Brasov in seiner Hundehütte auf. Den Kopf auf die Pfoten gelegt, in den Augen die unbestimmte Traurigkeit der Straßenhunde, wenn sie sich unbeobachtet wähnen - kein Foto schien geeigneter, um das Titelthema im vergangenen RdT 1/08, die Entwicklung der Straßenhundsituation in Rumänien, darzustellen. entgegensah. Die Vermittlungschancen für Tierheimhunde in Rumänien sind beschränkt, während sich in Deutschland immer mehr Menschen finden, die einem ehemaligen Straßenhund ein liebevolles Zuhause schenken. Das Recht der Tiere 2/2008 Doch wer bekommt die begehrte Fahrkarte nach Deutschland? "Hunde, die wir aus unseren Tierheimen heraus gut vermitteln können. Das sind in der Regel kleine bis mittelgroße Hunde, gutmütig, sozialverträglich und natürlich Notfälle, die vor Ort keine Überlebenschance hätten", sagt Petra Zipp. 22 Und kaum hatten die Mitglieder und Förderer des bmt die RdT-Märzausgabe in ihrem Briefkasten, klingelte bei Petra Zipp, der Auslandstierschutzkoordinatorin des Vereins, das Telefon. "Ich möchte Samson aufnehmen, und Sie damit bei Ihren Bemühungen in Rumänien unterstützen", sagte Eva Christine Meyer aus Diez an der Lahn. So veränderte ein Foto das Leben eines Hütehundes, der lange auf der Straße gelebt hatte und seit Monaten im Tierheim Brasov einer ungewissen Zukunft Und der Aufruf in der März-Ausgabe, einen Tierheimhund zu adoptieren, hat noch eine zusätzliche Dringlichkeit: Im Tierheim Brasov soll in den kommenden Wochen eine Tierklinik errichtet werden, in der die Straßenhunde kastriert werden sollen. Das Kastrationsprojekt in Brasov wird Vorbildcharakter für ganz Rumänien haben, wenn es reibungslos klappt. Nur dann kann die Bevölkerung von dem Projekt überzeugt werden, das langfristig das Straßenhundproblem auf humane Weise lösen soll. "Ich helfe Dir", sagt Eva Christine, als Samson ihr auf dem RdT-Titel 1/08 entgegenschaut. Die Augen sind traurig, denkt sie bei sich und hat schon den Hörer in der Hand. Auslandstierschutzkoordinatorin Petra Zipp veranlasst den Transport von Samson, der schon wenig später mit über 20 Tierheimkumpels den Weg nach Deutschland antritt. Und während alle anderen Hunde im Tierschutzzentrum Pfullingen "häuslich einrichtet werden", steht Samson in Kürze die Weiterreise Richtung Westerwald bevor. Geduldig und souverän GLÜCKLICH VERMITTELT hundes aus Rumänien F ERNSEHEN “Dieser Hund hat Verstand”, sagen Eva Christine und Raul von ihrem neuen Familienmitglied meistert der große Hütehund diese neuen Herausforderungen: Bislang bestand sein Leben aus der Gefahr durch Hundefänger, ständigem Hunger und dem zehrenden Überlebenskampf. Doch jetzt muss er andere Fähigkeiten aktivieren: Menschen, die er kaum kennt, zu vertrauen und sich darauf zu verlassen, dass sie wissen, was sie tun, wenn sie ihn in einen Transporter einladen und bei gänzlich fremden Menschen abliefern. Und dann stehen sie sich gegenüber, der ca. 8 Jahre alte Hütehund aus Rumänien und die blonde junge Frau aus Diez. Sie öffnet das Gartentor - und Samson macht den großen Schritt in sein neues, so ganz anderes Leben. 3000 Quadratmeter ist der Garten am Hang groß, mit viel Natur belassenem Gelände, schmalen Treppen, Büschen, Bäumen, Aussichtsplätzen - ein Traum für einen Straßenhund. VERBOT Erst an der Leine, später ohne erkundet der Rüde das umzäunte Areal, erschnuppert das Haus und tastet sich an den Lebensgefährten von Eva Christine heran. Keine Gefahr signalisieren seine Sinne, nur bei der ersten Fütterung zieht er sich vorsichtig zurück. Als müsse er abwägen zwischen seiner Erfahrung als Straßenhund - soll mit dem Futter gelockt oder gar getötet werden? - und seinem instinktiven Vertrauen zu diesen beiden Menschen. Letzteres überwiegt, und Raul hat auch eine Erklärung dafür: "Dieser Hund hat Verstand", sagt er, "er zieht Schlüsse aus Erlebtem und Gesehenem, das halte ich für sehr klug." Und tatsächlich überrascht Robby seine neuen Bezugspersonen mit einer Auffassungsgabe, an der "andere Hundebesitzer Jahre lang arbeiten", schmunzelt der Belgier. Da ist zum Beispiel die Geschichte mit der Fernbedienung: Eva Christine hatte dem Hund zuliebe die ersten Tage auf den Fernseher verzichtet, "ich wollte ihn nicht erschrecken, sicher hat er noch nie einen Fernseher gesehen oder gehört", sagt sie. Doch an einem Abend, Raul war wieder in Belgien, wollte sie eine Sendung sehen und betätigte dazu mehrfach die Fernbedienung. Robby beobachtete sie dabei, nachdenklich verfolgte er das Hantieren mit dem Teil, das scheinbar für die Töne und Bilder verantwortlich war und noch schlimmer, die Aufmerksamkeit seines Frauchens von ihm abzog. So nahm er am nächsten Abend zur Fernsehzeit die Fernbedienung vom Tisch und trug sie außer Reichweite. Eine ähnliche "Erziehung" wurde auch Raul zuteil, als er vor den aufmerksamen Augen des Hundes das Gartentor öffnete (siehe Bild links oben), um den Wagen hinauszufahren. Die Nase unter den Hebel, kurze Drehung, Hebung und das Tor war offen - deutliche Aufforderung an seine Menschen, endlich zum geliebten Spaziergang aufzubrechen. Inzwischen ist das Tor gesichert, denn der Rüde soll keinesfalls alleine auf Wanderung gehen. Noch führt ihn das Paar an der Leine, um seine Reaktionen kennen zu lernen. "Wir wissen ja nicht", erklärt Eva Christine Meyer, "was er erlebt hat, ob er irgendwelche schlechten Erfahrungen gemacht hat." Mit Artgenossen ist Robby souverän, doch anfänglich sehr zurückhaltend bei Fremden. Aber auch hier siegt seine schnelle Lernbereitschaft: Sobald er feststellt, dass die Gäste keine Eindringlinge sind, sondern gern gesehene Gäste, legt er sich beruhigt auf seinen Platz. "Ein Hund bedeutet Verantwortung", sagt die derzeit nicht im Beruf stehende Medizinerin. "Viel Zeit, Geduld und Liebe sind immer Voraussetzungen zur Hundehaltung, vielleicht noch mehr bei einem Straßenhund, der ja eine sehr bewegte Geschichte hat. Wir kennen seine Erfahrungen und Erlebnisse nicht, wissen nicht, was ihn geprägt hat, sollten also wirklich mit Verständnis und Einfühlungsvermögen reagieren, wenn es vielleicht doch kleine Probleme geben sollte." "Mir war klar", sagt ihr Lebensgefährte, "dass es keine Probleme geben würde. Denn Straßenhunde sind intelligent, sonst könnten sie nicht überleben. Und jetzt hat ein Straßenhund, unser Robby, ein Zuhause - das ist das, wonach er sich sein Leben lang gesehnt hat. Hunde brauchen die Liebe von uns Menschen, sonst werden sie traurig." Auch Sie können einen Straßenhund glücklich machen und uns durch die Aufnahme eines Tierheimhundes aus Brasov sehr helfen. Mehr Infos erhalten Sie bei Petra Zipp, Tierschutzzentrum Pfullingen, Tel: 07121/ 820 17 0 Text und Fotos: Claudia Lotz Das Recht der Tiere 2/2008 VERSTÄNDLICH DAS 23 DIE HUSKYFLÜSTERER VON NORD Bernd, Elli und ihr Menschenrudel 1. Juni 2008. Eben hat die Fähre nach Norderney abgelegt, Sonnenstrahlen auf dem Wasser, das Meer verschwimmt im Horizont, da tauchen die ersten Robbenbänke auf, und begleitet von Möwen laufen wir in den Hafen ein. Schon von weitem sehe ich an der Mole den Mann mit seiner Tochter, beide tragen einen Bauchgurt und an den langen Leinen laufen Huskys: Neben Elli der Rüde Bernd, seinetwegen bin ich hier… Das Recht der Tiere 2/2008 Eine Reportage von Claudia Lotz 24 Bernd (oberes Foto rechts) ist jetzt ein echter, glücklicher Inselbewohner, doch der Weg dahin war steinig, wie bei den meisten Tierheimhunden dieser Weg ein mühseliger, von der Schattenseite des Lebens auf die Sonnenseite, ist. Am 12. April 2007 wird der Husky Bernd als vermeintlicher Fundhund im Tierheim Hage aufgenommen. Sein Gesundheitszustand ist sehr schlecht, Tierarzt Dr. Ely und das Tierheimteam sind schockiert: Bernd wiegt nur noch 17 Kilo, hat einen Tumor im Mund, eiterndes Zahnfleisch, verfaulte Zähne, Entzündungen im Körper, schlechte Blutwerte, Rückenprobleme und Schmerzen durch Schrunden an den Pfoten. Fast zwei Monate, zwei Operationen und etliche Behandlungen später ist der ca. 5-6 Jahre alte Rüde zumindest soweit wieder hergestellt, dass er Interesse an Bewegung verspürt. "Wer möchte mit Bernd spazieren gehen?" betitelt die Zeitung "Norder Echo" am 22. Juni ihren Bericht über den ausgesetzten, schwer vernachlässigten Husky. "Ich", sagt Holger Wirringa, zwei Deiche vom Tierheim Hage entfernt. Er sitzt gerade am Frühstückstisch auf Norderney, als die bei seiner Familie lebenden Schwiegereltern mit der Zeitung ins Haus kommen. "Ist der nicht süß?" fragt Oma die Enkelkinder Martti und Victoria, ihre Tochter Sigrun und ihren Schwiegersohn begeistert. Für einen Huskyfreund ist solch ein Satz mehr als ein bloß dahin gesprochener Satz; er ist Aufforderung und Mahnung zugleich, allen leidenden Huskys dieser Welt zu helfen: "Um 6.00 Uhr", beschreibt er seine innere Unruhe am nächsten Morgen, "war ich auf der ersten Fähre nach Norddeich." Vom Hafen nimmt er das Fahrrad, radelt durch strömenden Regen und steht schließlich viel zu früh vor dem Tierheim. Um 9.00 Uhr öffnet die Mitarbeiterin Melanie Kalleit ihm das Tor - und den Zwinger von Bernd. "Wir hatten überhaupt keinen Draht zueinander", erinnert sich der 40jährige. "Bernd lief völlig unbeteiligt neben mir her, ließ sich zwar anfassen, aber zeigte kein Interesse an mir." Fast will er umkehren und tut es dann aus einer Regung heraus doch nicht. Als er den Rüden viele Kilometer später wieder im Tierheim abgibt, hat sich etwas verändert zwischen den Beiden: Der berühmte Funke ist übergesprungen, und Bernd schaut diesem Mann hinterher, der von nun an Woche für Woche mit der ersten Fähre kommend am Samstag vor dem Tierheimtor stehen wird. "Keinen zweiten Hund", hatte ihm seine Ehefrau Sigrun am frühen Morgen mit auf den Weg gegeben - und der Familienvater, der im Laufe der Jahre mittlerweile die 37. Patenschaft für Hunde in Not übernommen hatte, nickte. Doch dieses Versprechen wog gegen TIERHEIM HAGE ERNEY den Machtkampf der Hündinnen an und fand schließlich für Matty ein wunderbares Zuhause bei einem Freund. Eltern, Großeltern und Kinder waren über diesen schon drei Jahre zurück lienvater seine Frau, "nur so haben wir eine Chance, dass die Beiden sich arrangieren." Und heute wissen die vier Wirringas, dass ihr konsequentes Verhalten den Grundstein für eine stabile Beziehung Ein Buch über Husky Bernd ... Holger Wirringa schreibt an einem Buch über Bernd. Es ist die zeitge- "Wir nehmen Bernd zu uns", schreibt er am 1. Juli per Mail an viele seiner Freunde, die ihr Leben ebenfalls mit mindestens einem Husky teilen. Alle sind begeistert, beglückwünschen die Familie zu dem Entschluss - und von nun an bringt die erste Fähre Samstag für Samstag Holger Wirringa mit Vic“Anbaden” mit Elli und Bernd (rechts) toria und Hündin Elli oder Sohn Martti und Elli hinüber. liegenden gescheiterten Vergesellschaftungsversuch so nachhaltig entElli mag Bernd auf Anhieb, er ist kein täuscht, dass sie weder Elli noch den Hund, der ihre alten Rechte an ihren potentiellen neuen Familienmitgliedern geliebten Menschen in Frage stellen solche Auseinandersetzungen zumuten würde. Doch als der Rüde nach Wowollten. "Ich habe mich erst wieder rachen des intensiven Kennenlernens, siert", erzählt Holger Wirringa schmunBegrüßens und wieder Abschiednehzelnd von seinem alten Schwur, "als mens mit Hundeküsschen am TierMatty gut vermittelt war." heimtor Anfang August tatsächlich für immer bei ihnen einziehen will, ist die Doch auch mit Bernd, dem sanften, zuHuskyhündin schwer konsterniert. rückhaltenden Rüden, kommt es zu Lange Spaziergänge am Meer und Spannungen, die Elli mit Zähnen ausüber die Insel ja, aber gemeinsames ficht. Jede Beißerei quittiert Bernd mit Fressen und Kuscheln auf alten Liebsichtbarem Kummer; "er hat richtig gelingsplätzen sind eine Herausforderung weint", erinnert sich Sigrun Wirringa an für sie, die immerhin schon einmal eieine besonders scharfe Auseinanderne Anfechtung durch einen zweiten setzung, bei der Elli sich kurz in den LefHund überstehen musste. Damals hatzen des Rüden verbeißt und Blut fließt. te die 12 Jahre alte Huskyhündin Matty aus dem Tierheim Berlin, die knapp "Ignoriert Bernd die erste Zeit", rät ein dem Hungertod in einer Gartenkolonie mit dem Verhalten von Huskys vertrauentronnen war, schnell die Jüngere verter Freund, und die Familie befolgt, so drängt und sich vehement behauptet. schwer es ihnen fällt, den Rat. "Er hat Eine Woche schaute sich die Familie alles, was er braucht", tröstet der Fami- Martti und seine Schwester Victoria mit Elli und Bernd (rechts) naue Wiedergabe von der ersten Begegnung bis zum Weihnachtsfest 2007. Der Text setzt sich aus der gesamten eMail-Korrespondenz über den Husky zusammen und ermöglicht dem Leser, Stimmungen, Ängste, Freudentage, Erlebnisse und Fortschritte um Bernd nachzuvollziehen. zwischen den Hunden gelegt hat. "In Ellis Augen leuchten die Herzchen", schreibt Holger Wirringa eines Tages glücklich an seine Freunde, "sie kuscheln, fressen und schmusen zusammen." Weit über 100 Kilometer läuft der gelernte Bürokaufmann mit den Huskys in der Woche - das sind zwischen 14 und 17 Kilometer am Tag durch Dünen, Wald, am Strand und manchmal auch durchs (flache) Meer. Bernd legt durch die schnellen, langen Märsche an Gewicht zu, seine Muskulatur wird kräftiger, der gesamte Gesundheitszustand stabiler. Eine Operation, überraschend wurde ein Hodentumor diagnostiziert, übersteht der Rüde unbeschadet. Nur ab und zu träumt der Husky von seinem früheren Leben und was ihm da an bösen Erinnerungen vor sein geistiges Auge kommt, lässt ihn oft bitterlich wimmern. "Hey, alter Freund, dein Krieg ist doch vorbei", flüstert Holger Wirringa ihm ins Ohr und verbringt solche Nächte in der Nähe seines Hundes. Aber die Alpträume werden immer seltener - und wenn Bernd jetzt träumt, dann scheint er im Schlaf zu lächeln… Das Recht der Tiere 2/2008 das andere Versprechen, das er Stunden später in Bernds Augen sprechen würde: "Ich komme wieder!" Um keinen Preis hätte Holger Wirringa seine zwei Versprechen gebrochen; hier war seine Frau, die nach einem dramatisch fehlgeschlagenen Versuch Huskyhündin Elli keinen weiteren Hund zumuten wollte - aber dort war auch der Rüde, in dessen braunen Augen eine Sehnsucht nach Liebe lag, die den Tierfreund tief berührte… 25 LV B E R L I N Anzeigen bleiben folgenlos! NICHT ARTGERECHTE TIERHALTUNG IM ZIRKUS ROGALL Das Recht der Tiere 2/2008 Vom 28. Februar bis 9. März 2008 gastierte der Zirkus Rogall in Berlin Lichtenberg. Das kleine Unternehmen führte u.a. Hunde und Pferde mit sich, aber auch Lamas und Kamele. Mehreren Tierfreunden fielen eklatante Mängel in der Tierhaltung auf und hielten sie fotografisch fest. Hauptkritikpunkt war die Unterbringung der sieben Hunde, die über einen längeren Zeitraum in eiArtgerechte Haltung für Kamele? nem nur vier Quadratmeter engen, zugigen Verschlag eingesperrt waren. Einer der Hunde schien darüber hinaus hautkrank zu sein; apathisch hockte er auf jedem Foto in einer Ecke des Verschlags und nahm kaum Anteil am Geschehen. Die Haltungsform der Hunde ist mit dem Tierschutzgesetz unvereinbar, befand Dr. Jörg Styrie, Leiter des bmt-Landesverbandes Berlin. Gleiches galt für das Trampeltier, das während des gesamten Gastspiels nicht aus dem Transportwagen geladen wurde. Alle anderen Tiere machten einen verwahrlosten Eindruck; mangelnde und unsachgemäße Pflege hatten bei den Klauen- und Huftieren bereits zu Veränderungen der Fundamente geführt. Die Tierfreunde gaben ihre Beobachtungen sofort an das zuständige Veterinäramt weiter, das eine Begehung des Zirkus durchführte und die Haltungsmängel auch bestätigte. "Die Auflagen", kritisiert Dr. Jörg Styrie, " führten aber nicht dazu, dass der Zirkus bessere Haltungsbedingungen für die Tiere schuf." 26 Nach Auffassung des bmt-Vorsitzenden hätten die Hunde sofort beschlagnahmt werden müssen - stattdessen gestand das Veterinäramt dem Zirkus einen relativ langen Zeitraum Kritikwürdige Hundehaltung MISSSTANDSMELDUNG! zu, die Lebensumstände für die Tiere zu verändern. Jeder Zirkusbesuch wurde außerdem angekündigt, so dass das Unternehmen genügend Zeit hatte, sich auf die amtliche Kontrolle einzustellen. Dem Zirkus wurden weder Bußgeld noch weitere Zwangsmaßnahmen auferlegt. Dr. Jörg Styrie, unzufrieden mit den unzureichenden Maßnahmen des Veterinäramts und mittlerweile selbst mehrfach zu Kontrollbesuchen im Zirkus unterwegs, schreibt daraufhin die zuständigen Veterinärämter jener Bezirke in Berlin und Brandenburg an, in denen der Zirkus Rogall weiter gastieren wird. Ebenfalls bittet er die Bürgermeisterin des Bezirks Lichtenberg darum, in ihrem Zuständigkeitsbereich keine Verstöße gegen das Tierschutzgesetz zu dulden - sie antwortet, dass bei drei, angeblich nicht angemeldeten Kontrollen "weder erhebliche Vernachlässigung noch Verhaltensstörungen" bei den Tieren festgestellt wurden, kranke Tiere sich in Behandlung befänden und sich überdies der Bezirk Lichtenberg "aktiv für die Belange des Tierschutzes, insbesondere in Zirkusunternehmen" einsetze. Wir danken den Tierfreunden für ihre aufmerksamen Beobachtungen und werden diesen Zirkus weiter im Auge behalten. Hier einige Fotos, die trotz anderer Auffassung der Veterinärämter deutlich die Missstände in der Tierhaltung des Zirkus Rogall belegen. Apathischer Hund im Verschlag F R A N Z I S K U S -T H SCHÖNER ALS FLIEGEN Paloma wird von dem verliebten Täuberich umworben Die Geschichte der Taube Paloma nimmt ihren Anfang an einem gemütlichen Juliabend im vergangenen Jahr. Tierheimleiter Frank Weber trifft sich mit einigen Ehrenamtlichen, um die neuen Werbepostkarten zu konzipieren. Ein anschließender Bummel durch die Stadt endet auf dem Hamburger Fischmarkt. Zum Glück für Paloma. Noch ahnt niemand, dass man in Kürze zum Postillon Dàmour in einer großen Taubenliebe werden soll. Auf dem Fischmarkt werden, wie überall in Deutschland, lebende Tiere zum Verkauf angeboten. Ein Missstand, der in Deutschland auf vielen öffentlichen Märkten leider Gang und Gäbe ist. Sofort fällt auf, dass sich die angebotenen Tiere in einem besorgniserregenden Zustand befinden. Kaninchen, Meerschweinchen, Tauben und Hühner sind auf engstem Raum zusammen gepfercht und sehen einer ungewissen Zukunft entgegen. Viele der angebotenen Tiere sind offensichtlich krank und haben kaum eine Chance auf eine gesicherte Zukunft. Um die Situation der Tiere beurteilen zu können, entschließen wir uns, einige Tiere anzukaufen. Insgesamt wechseln Hühner, Meerschweinchen, Tauben und ein großes Kaninchen in dieser Nacht den Besitzer. Keiner der Verkäufer fragt nach, was mit den Tieren passieren soll. Am nächsten Tagen werden die Kleintiere im Tierheim einer ausgiebigen tierärztlichen Untersuchung unterzogen. Alle sind ausnahmslos krank und hätten ohne die intensive Versorgung durch die Ärzte keine Überlebenschance. Gerade die Meerschweinchen haben eine ansteckende Pilzerkrankung, die sich besonders auf Menschen mit geschwächtem Immunsystem überträgt. Die Tiere können nur durch eine aufwendige und kostenintensive Behandlung am Leben erhalten werden. Gerade Paloma geht es besonders schlecht. Die braun-weiße Ziertaube hat es schwer, an Gewicht zuzusetzen. Über mehrere Wochen wird sie mit Antibiotika und aufbauenden Mitteln gepäppelt. Trotz aller Fürsorge bleibt sie unser Sorgenkind. Gerade mal zwei Euro mussten wir beim Händler für das Leben dieses Tieres bezahlen. Auch nach mehreren Wochen ist sie nicht in der Lage, zu fliegen. Während ihre Leidensgenossen sich zunehmender Lebensfreude erfreuen und das Umland des Tierheimes erkunden, will Paloma die Voliere nicht verlassen. Trotz aller Bemühungen bleibt die Taube flugunfähig und schafft es nicht, ihren Schwarmkollegen zu folgen. Nach einiger Zeit beratschlagen wir uns, sie zu einer befreundeten Tierschützerin zu bringen, die bereits einige Vögel von uns aufgenommen hat. Und damit nimmt das Schicksal von Paloma erneut eine zuerst dramatische und dann doch noch glückliche Wendung: Petra Bandow holt Paloma zu sich und beobachtet das Tier erst einmal mehrere Tage lang. Nach einer Woche spricht sie mit der einsamen Taube bei einem auf Vögel spezialisierten Tierarzt vor. Das Ergebnis der Untersuchung ist niederschmetternd: Das Röntgenbild zeigt einen Tumor am Flügel, die einzige Chance für die Taube ist eine Amputation. Da die Kleine sonst ausgesprochen munter und lebensfroh ist, entschließen wir uns dazu, die Operation vornehmen zu lassen. Palomas Flügel wird amputiert. Und wieder zeigt sich, dass das Schicksal eigene, verschlungene Wege geht. Ein Täuberich, der ebenfalls bei Petra gelandet und in ihrer Voliere untergebracht ist, wird von Amors Pfeil getroffen. Er ist von Charme der Taubendame völlig in den Bann gezogen. Glücklich gurrend umwirbt er seine Angebetete und wird erhört. Von diesem Zeitpunkt an weicht er nicht mehr von Paloma, links vorne Palomas Seite. Und wie das Leben so spielt, wird aus der anfänglichen Schwärmerei die ganz große Liebe. Zwei Tauben "in love", jeder der die beiden sieht, weiß spätestens jetzt woher das Wort "Turteltäubchen" kommt. Wenn soviel Gefühl im Spiel ist, vergisst man alles andere. Da ist es für den beglückten Taubenmann auch kein Problem, gänzlich aufs Fliegen zu verzichten. Und so flanieren die beiden Verliebten gemeinsam unermüdlich durch die Voliere - wahre Liebe überwindet eben alle Hindernisse. Text und Fotos: Frank Weber, Tierheimleiter des Franziskus-TTierheims Das Recht der Tiere 2/2008 Zwei Tauben im siebten Himmel 27 TH ARCHE NOAH Verstärkung für Verena Krüpe S TEFAN K IRCHHOFF IST DER NEUE STELLVER Das Tierheim Arche Noah in Stuhr stockt auf: Seit Januar 2008 hat Tierheimleiterin Verena Krüpe einen Stellvertreter. Stefan Kirchhoff ist 29 Jahre, gebürtiger Ostfriese und hat seine Ausbildung zum Tierpfleger im bmt-Tierheim KölnDellbrück gemacht. Noch vor wenigen Monaten musste er sich leise bewegen, in Deckung halten und möglichst keine Geräusche von sich geben - Stefan Kirchhoff gehörte zum Team von Wolf- und Hundeexperte Günther Bloch, der in der Toscana seine international beachteten Beobachtungen an verwilderten Haushunden durchführt. Während der gelernte Tierpfleger noch an Günther Blochs Projekt in Italien mitarbeitet, entscheidet der bmt-Vorstand im fernen Deutschland, Tierheimleiterin Verena Krüpe personell zu entlasten und Stefan Kirchhoff mit der Aufgabe zu betrauen. "So spielte mir das Schicksal wieder einmal in die Hände", beschreibt der 29jährige schon mehrere glückliche Fügungen in seinem Leben. Das Recht der Tiere 2/2008 Seine Bewerbung im Tierheim KölnDellbrück vor vielen Jahren - ein Zufall, dass der Neukölner gerade zu dem Zeitpunkt ins Tierheim kam, als die Verantwortlichen um Bernd Schinzel einen 28 Stefan Kirchhoff bei der Katzenversorgung Tierpfleger-Helfer suchten. "Sie haben lange Zeit keine Stelle mehr ausgeschrieben", sagt er. Und dass Stefan Kirchhoff überhaupt an diesem entscheidenden Tag vor dem Tierheimtor stand, ist ebenfalls dem ganz spontanen Entschluss zu verdanken, mit einem Freund nach Köln umzuziehen. worden war. Stefan Kirchhoff kümmert sich um alle Bereiche im Tierheim - das unterscheidet seine Tätigkeit von seiner sechs Jahre währenden Mitarbeit im Tierheim Köln-Dellbrück, in dem er nach Ausbildungsende ausschließlich als Tierpfleger im Hundebereich angestellt war. "Tierheime wird es da wohl auch geben", hatte er seiner Familie in Ostfriesland zum Abschied gesagt. Denn inzwischen war Stefan Kirchhoff nach Erfahrungen in mehreren handwerklichen Berufen eines klar geworden: Er wollte mit Tieren arbeiten, am liebsten sie beobachten, wie es sich dann Jahre später - durch Zufall - mit Günther Blochs Toscana Projekt ergab. In dem größten Tierheim des bmt in Köln hat jeder Tierpfleger seine speziellen Aufgaben. Einige sind für die Hundeversorgung, andere für die Katzen oder Kleintiere verantwortlich. In der weitaus kleineren Arche Noah in Stuhr ist Stefan Kirchhoff nun in der Tierpflege, Vermittlung, "Ich habe jeden meiner Berufe, vom Tischlerhandwerk bis zur Marine, mit sehr viel Freude ausgeübt", erklärt der 29jährige, "aber es fehlte die innere Beteiligung, wie ich sie eben dem Tierschutz entgegen bringe." Gerade heute hat der Ostfriese eine Schulklasse durch das Tierheim geführt und mit den begeisterten Schülern eine Taube fliegen lassen, die in der Arche Noah gestrandet und gesund gepflegt “Tierschutz muss in der Gesellschaft TIERHEIM ARCHE NOAH auf der “Arche Noah” T IERHEIMLEITER Beschäftigung und Erziehung der Hunde und der Jugendbetreuung eingesetzt und nimmt außerdem seine Aufgabe, Ansprechpartner für Menschen zu sein, die Probleme mit ihrem Haustier haben, sehr ernst. Bevor der gelernte Tierpfleger nach Niedersachsen kam, war Verena Krüpe für den gesamten Tierheimablauf allein verantwortlich. Ihr Tag begann um 6.00 Uhr und endete nicht selten erst 18 Stunden später, nicht zuletzt auch deshalb, weil sie ihre Wohnung im Tierheim hat und auch nachts bei jedem Not- oder Krankheitsfall zur Stelle sein muss. Auch Stefan Kirchhoff wohnt in einem Gästezimmer der Arche Noah, doch nur als Übergangslösung. "Die Trennung zwischen Job und Privatsphäre ist mir schon wichtig", sagt der Tierfreund, "um effektive, effiziente und nicht zuletzt auch kreative Arbeit leisten zu können." Und welche Ideen in ihm schlummern, haben die Kölner erlebt, als Stefan Kirchhoff ihnen Plakat-Entwürfe zu Tierschutzthemen vorlegte. "Born guilty" erinnert an die als Kampfhunde gebrandmarkten Vierbeiner, die ohne Chance auf Vermittlung oft ihr ganzes Leben im Tierheim verbringen müssen. Das starke Plakat hat bis heute nichts von seiner Brisanz eingebüßt und wird in allen bmt-Tierheimen für drei Euro verkauft. Anke Mory. Die 43jährige Bremerin hat die Leitung der Geschäftsstelle übernommen und kümmert sich neben ihrer eigentlichen Arbeit, der Verwaltungstätigkeit, um die Gewinnung von Sponsoren, Förderern und neuen Mitgliedern. Die Mutter eines erwachsenen Sohnes macht die Buchhaltung, den Telefondienst, organisiert Feiern und Veranstaltungen im Tierheim, betreut die Kräfte vom Arbeitsmarktservice und sorgt dafür, dass Preise für die Tombola gespendet werden und das Rundschreiben und andere Infomaterialien rechtzeitig in den Druck gehen können. Radio Bremen dreht regelmäßig im Tierheim Arche Noah Hier zeigt Tierheimleiterin Verena Krüpe vor der Kamera die Verletzung einer Hündin. Gerne hätte sie etwas mehr Zeit, um zum Beispiel Riesenkaninchen Anja eine Mohrrübe vorbeizubringen oder sich mit den Junghunden zu beschäftigen, die erst vor wenigen Tagen aus dem Partnertierheim des bmt in Brasov nach Stuhr gekommen sind. Doch das Telefon erlaubt dies selten, denn Anke Mory ist immer die erste Ansprechpartnerin für alle Anfragen rund um den Tierheimalltag. Und die sind so zahlreich wie unterschiedlich: Da bitten Menschen um Rat, die Probleme mit ihren Tieren haben oder die ihre Freunde abgegeben müssen, weil sie selbst unheilbar erkrankt Die junge Hündin ist sehr lieb sind. "Oft höre ich von schweren Schicksalsschlägen und versuche, ein wenig Trost zu spenden", beschreibt sie ihre Tätigkeit, deren Kern zwar die Buchhaltung ist, aber von ihr weit mehr Fähigkeiten und Einsatz fordert als üblicherweise ein Bürojob. "Ich liebe meine vielschichtige Arbeit", sagt Anke Mory, "weil sie sinnvoll ist, und ich jeden Tag sehe, wie unsere Hilfe bei Tieren ankommt." Text und Fotos: Claudia Lotz Das Recht der Tiere 2/2008 TRETENDE Schon seit fünf Jahren dabei, aber seit März nun noch in zusätzlicher Funktion ist ernstgenommen werden” Die neue Geschäftsstellenleiterin: Anke Mory 29 TH KÖLN-DELLBRÜCK 4 0 J a h r e T i e r h e i m K ö l n -D Dellbrück Großes Jubiläum! 1968 wurde das ehemalige Jagdhaus an der Iddelsfelder Hardt bezogen, Tiere in Not aufgenommen, liebevoll versorgt und in neue Familien vermittelt. Inzwischen sind 40 Jahre vergangen, in denen das junge Team um Tierheimleiter Bernd Schinzel und Geschäftsstellenleiterin Sylvia Bringmann immer noch dasselbe tut, wie ihre Vorgänger vor vier Jahrzehnten - und doch ist vieles ganz anders als in den Anfängen: Denn inzwischen ist das Tierheim gewaltig gewachsen; es kann bis zu 500 Tiere gleichzeitig betreuen. Das Recht der Tiere 2/2008 Vier Hundehäuser, zwei Katzenhäuser, eine Kleintierstation, drei große und 22 kleinere Freiläufe, 19 Mitarbeiter, 24-Stunden-Betreuung, eigener Tierarzt - das Tierheim Köln-Dellbrück auf einer Grundfläche von mittlerweile 7000 Quadratmetern ist zur Institution in Nordrhein-Westfalen geworden. Im Durchschnitt finden pro Jahr 450 Hunde ein neues Zuhause, 600 Katzen und zahlreiche Kleintiere. Und an jedem Tier hängt eine eigene Geschichte, so vielschichtig wie das Leben selbst. Kein Wunder, dass der WDR eines Tages auf die Idee kam, aus diesen Schicksalen eine Serie zu basteln. "Ein Heim für alle Felle" hieß die Doku-Soap, die sich schnell zum Straßenfeger entwickelte und auf mehreren Sendern ausgestrahlt wurde. 30 Und nun steht das Tierheim selbst im Mittelpunkt: Es hat Geburtstag, hat 40 Jahre - turbulente, glückliche, weniger glückliche, strapaziöse und erfolgreiche - hinter sich. Dass so viele Tiergeschichten immer wieder ein Happy End haben, ist dem starken Team und seinen engagierten Ehrenamtlichen zu verdanken. Der bmt-Vorstand gratuliert an dieser Stelle zu dem schönen Jubiläum und dankt seinen Mitarbeitern und Ehrenamtlichen für die großartige Arbeit. Feiern Sie mit uns 40 Jahre Tierheim Köln-Dellbrück am 26. und 27. Juli, und freuen Sie sich auf ein interessantes Programm rund um unsere Hauptdarsteller, die Tiere. BUCHVORSTELLUNG Homöopathie DAS STANDARDWERK FÜR TIERBESITZER "Klassiker für Hundehalter" Heilfibel eines Tierarztes steht ergänzend unter dem Titel. "Ein Klassiker für Hundehalter", nennt Mike Ruckelshaus das Standardwerk der Homöopathie. Warum dieses Werk in seiner inzwischen 16. Auflage so aktuell (und erfolgreich) wie am ersten Erscheinungstag ist, erklärt der wissenschaftliche Mitarbeiter des bmt in seiner Rezension. Beispiele aus meiner Erfahrung: Mit Hilfe der Behandlungstipps von Dr. Wolff (die bei meinen Hunden seit vielen Jahren mit Erfolg Anwendung finden) konnte ich meinen damals neunjährigen Bullmastiffmix, trotz Arthrose im rechten Vorderlauf, über einen Zeitraum von mehr als dreieinhalb Jahren beschwerdefrei halten. Während die Tierärzte nur noch Schmerzmittel anordneten, konnte ich mit Vermiculite D 6 eindeutige Ergebnisse erzielen. Das Lahmen verringerte sich sichtbar, nach wenigen Monaten konnte mein Hund wieder ganz normal laufen. Sogar die Beschwerden nach dem Aufstehen, beim sogenannten Einlaufen verschwanden. Ein weiterer positiver Nebeneffekt von Vermiculite D 6: Der harte Zahnstein auf den Backenzähnen war nach einem halben Jahr völlig verschwunden. Nahezu alle Hundehalter, denen ich Vermiculite bis jetzt empfohlen habe, berichten von ähnlichen Erfolgen. Als mein Hund elf Jahre alt war, verlor er sein Gehör und war völlig taub. Rufen, Pfeifen, selbst das Rascheln von Plastik- oder Papierverpackungen mit essbarem Inhalt löste keinerlei Reaktionen mehr aus. Nach Ansicht der Tierärzte sei dies normal bei alten Hunden, auch das der Gehörverlust von einem Tag auf den anderen eintreten könne. Nach mehrwöchiger Anwendung von Barium Carbonicum D 12 kehrte die Hörleistung vollständig zurück. Mein Hund reagierte wieder auf Ansprache, Pfeifen und Flüstern. H.G. Wolff “Unsere Hunde - gesund durch Homöopathie” Heilfibel eines Tierarztes Sonntag Verlag 245 Seiten, gebunden, 14. Auflage seit 2002 22,95 Euro Tipp: Im Sonntag Verlag erscheint ebenfalls: H.G. Wolff “Unsere Katze - gesund durch Homöopathie” Heilfibel eines Tierarztes 164 Seiten, gebunden, 9. Auflage seit 2001 19,95 Euro Das Recht der Tiere 2/2008 Immer mehr Hundebesitzer setzen sich in der heutigen Zeit kritisch mit der Schulmedizin auseinander und wünschen sich für ihre Vierbeiner eine Heilmethode ohne chemische Stoffe, Nebenwirkungen oder gar Arzneimittelschäden. In seinem Ratgeber "UNSERE HUNDE - GESUND DURCH HOMÖOPATHIE" erläutert der Tierarzt HANS GÜNTER WOLFF die Grundlagen der homöopathischen Heilbehandlung bei Hunden und beschreibt in übersichtlicher Form eine Fülle homöopathischer Heilverfahren für die alltägliche und dauerhafte Behandlung der Tiere. Arthritis, Angstzustände, Epilepsie, Herzhusten, Lähmungen, Scheinschwangerschaft, Vergiftungen oder Zahnstein - nur einige der verschiedensten Krankheitsbilder, die ausführlich dargestellt werden. Gleichzeitig liefert H. G. WOLFF zahlreiche Vorschläge zur Behandlung und erklärt die Wirkungsweise der homöopathischen Arzneimittel. Die Homöopathie unterstützt in erster Linie die Selbstheilungskräfte des Organismus. Doch vor allem hat sie einen wesentlichen Vorteil gegenüber anderen Heilmethoden: Sie ist frei von schädlichen Nebenwirkungen. Bereits Welpen können ohne Risiko behandelt werden. H. G. WOLFF: "Homöopathie ist eine aktive Medizin, indem sie die Heilkraft des Organismus stärkt und sie nicht in Antibiotika- und Cortisonspiegeln ertränkt. Sie wirkt nicht durch das Gewicht des chemischen Materials, sondern (...) ist eine "Anstoßmedizin", die bei sinnvoller Anwendung körpereigene Regulationen zur Überwindung der Krankheit in Gang setzt und dadurch schnell, sicher und mild wirkt." Die Dosierung ist immer die gleiche, ganz gleich ob Dackel oder Deutsche Dogge. Ein weiterer, nicht ganz unerheblicher Vorteil homöopathischer Heilmittel gegenüber chemischen Präparaten: Sie sind weitaus preiswerter. Das Werk stellt eine Bereicherung für jeden Hundefreund dar und gehört einfach in jeden "Hundehaushalt", denn es trägt auch zu einem besseren Verhältnis von Mensch und Hund bei, indem der Umgang mit dem Hund gefördert wird. Doch trotz der genauen Krankheitsbeschreibungen sollte man nicht einfach "wild drauf los doktern". Es empfiehlt sich zur Sicherheit immer erst einen Tierarzt für eine exakte Diagnosebestimmung zu Rate zu ziehen. 31 REISE DEN ALLTAG VERGESSEN: Mit Hunden in Dänemark Von Claudia Bioly "Mit Hund? Nein, das müssen Sie verstehen…" Wer kennt das nicht? Absagen, weil der oder die Reisebegleiter vierbeinig sind. Doch es geht auch anders: Claudia Bioly (Tierheim Kassel) ist auf eine kleine Agentur gestoßen, die Ferienhäuser an der Westküste Dänemarks anbietet. Das deutsche Ehepaar vermittelt Hundefreunden ein Urlaubsparadies ohne Alltagshektik. Spaziergänge an endlosen Sandstränden, Dünenlandschaften, Nordseeluft und der Horizont in endloser Ferne… eine wahrhaft traumhafte Vorstellung für die meisten Hundebesitzer. Allerdings ist es nicht ganz leicht, ein geeignetes Feriendomizil zu finden, wenn man mit Haustieren verreisen möchte, wie wir feststellen mussten. Das Recht der Tiere 2/2008 Dänemark heißt Urlaub im Ferienhaus 32 Es gibt zwar unzählige Ferienhausanbieter für Dänemark, doch die meisten reagieren ablehnend auf Mehrhundebesitzer. Auf der Suche nach einer gemütlichen Unterkunft für vier Erwachsene und vier Hunde sind wir im Internet eher zufällig auf eine kleine, aber feine Ferienhausagentur an Dänemarks Westküste gestoßen, die Ferienhausvermittlung "Urlaub direkt am Meer" in Bjerregård von Kirsten und Manfred Blau. Das Zwei-Personen-Familienunternehmen hat sich auf das kleine Küstengebiet zwischen dem Ringkøbingfjord und der Nordsee beschränkt. Die Agentur legt Wert auf persönlichen Kontakt mit den Feriengästen und eine individuelle Beratung. Mittlerweile hat sich nach unserer dritten Ferienhausbuchung der erste sehr positive Eindruck bestätigt: "Direkt am Meer" ist ein Unternehmen, das hält, was es verspricht: Persönlichen Kontakt, faire Preise und gepflegte Unterkünfte, in denen sich Urlauber pudelwohl fühlen - Grundvoraussetzungen für einen erholsamen Urlaub. Wilde Dünen, Weite und der Blick aufs Meer Der Landstrich an Dänemarks Westküste ist geprägt von einer skurrilen Dünenlandschaft und freiem Blick auf den Ringkøbingfjord und die Nordsee. Der Ringkøbing Fjord erstreckt sich auf etwa 40 km Länge und ca. 10 km Breite. Es ist der größte Fjord in Dänemark und mit einer einzigen Zuflussmöglichkeit in die Nordsee in Hvide Sande. Aus den Dünen tauchen kleine Ferienhaussiedlungen oder vereinzelte Häuser auf, die malerisch inmitten der Grashügel liegen und himmlische Ruhe und Erholung verheißen. Wer in seinem Urlaub Action und ein großes Frei- Unser typisch dänisches Ferienhaus - direkt am Meer zeitangebot wünscht, ist hier bestimmt am falschen Ort. Es gibt zwar ein kleines Fischerstädtchen namens Hvide Sande im nördlichen Teil des Fjords und noch einige Kilometer weiter die Städte Søndervig und Ringkøbing, die durchaus einen Tagesausflug wert sind und zum Stadtbummel einladen. Auch Geschäfte für den täglichen Bedarf gibt es hier ebenso selbstverständlich wie Restaurants etc., und der nächste Kaufmann (Kobmand) hat in der Saison täglich geöffnet und bietet alles, was wir für den täglichen Bedarf benötigen. Aber Partymeilen mit Diskotheken und Bars wie in anderen Touristenzentren gibt es glücklicherweise nicht das würde auch nicht in die eher gemütliche und ländliche Gegend passen. Entlang des Ringkøbing Fjords erstreckt sich die lange Nordseeküste mit vielen sauberen Badestränden, an denen wir stundenlang spazieren gehen und baden, wenn es das Wetter erlaubt. Im Sommer zur Hauptferienzeit sind zwar alle Ferienhäuser belegt, aber hier kommt niemals das Gefühl der Fülle und Enge auf. Und an den Stränden bemerkt man die tatsächliche Anzahl der Feriengäste gar nicht, weil sich alles wunderbar verläuft. URLAUB PARADIES FÜR MENSCH UND TIER IN DEVON/ENGLAND: FERNTOR Die Farm Ferntor ist eigentlich ein Gnadenhof für befreite Tiere aus tierquälerischer Haltung, wie z.B. aus Legebatterien, VernachlässiFERNTOR, ENGLAND gung oder Misshandlung. Auf dem Hof leben u.a. gerettete Hühner, Schafe, Hasen, Ziegen, Minischweine, Meerschweinchen und Windhunde. Liebevoll bewirtschaften die Besitzer Jane und Cliff Strehlow ihre Farm. Man hat als Besucher die Möglichkeit, Bed&Breakfast zu buchen oder sich auch für das Abendessen mit anzukündigen. Das vegane Frühstück ist mit "Bacon", "Würsteln", Gemüse, selbstgebackenem Brot, Müsli und frischem Obst sehr reichhaltig. Auch Janes Dinner, das als Drei-Gänge-Menü vorbestellt werden kann, ist ein Höhepunkt; alle Zutaten sind aus ökologischem Anbau, tagesfrisch und der Philosophie des Hofes folgend vegan. Ihr Mann Cliff kümmert sich um die Bedienung der Gäste und nimmt mit einem Lächeln die Lobeshymnen über das Essen entgegen. Wer Lust hat, kann bei der Versorgung der Tiere mithelfen und bekommt dafür ein Essen gratis. Alle Tiere laufen tagsüber frei auf dem Gelände und den angrenzenden Blumenwiesen herum und freuen sich sichtbar über Gäste. Ferntor ist eine Oase des Friedens und der Ruhe - nicht nur für gestresste Stadtmenschen. Vermietet werden drei Zimmer mit eigenem Bad, die als Doppel- oder Einzelzimmer gebucht werden können. "Bitte halten Sie die Türen zu Ihren Zimmern geschlossen, sonst könnte ein Schwein oder Huhn vorbeischauen", wird neuen Gästen schmunzelnd geraten. Die Umgebung ist herrlich zum Wandern, Entdecken oder auch einfach nur zum Herumfahren, Schauen und Ausruhen. Die Städte Exeter, Tiverton, South Molton, Barnstaple, Minehead, Dunster und Castle Hill sind mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar - gleiches gilt für die Farm Ferntor. Vom Flughafen nimmt man bis Tiverton oder Exeter die Bahn, von dort fahren dann regelmäßig Busse weiter. Der Busfahrer macht gerne einen Stopp, wenn man es ihm vorher sagt und hält tatsächlich direkt vor der Haustür. Und die netten Lokführer der "Tarka Line Eisenbahn" halten, wenn Sie am Bahnsteig winken - wo gibt es so etwas noch?! Die Einnahmen aus Vermietung und Bewirtschaftung helfen Jane und Cliff Strehlow, ihren vorbildlich geführten Gnadenhof für Tiere weiter zu unterhalten. So wird aus Ihrem Urlaub eine direkte Hilfe für Tiere. Aber bitte beachten Sie: Aufgrund der strengen Einreise- und Quarantänevorschriften für Haustiere dürfen Festlandseuropäer keine eigenen Tiere mitbringen. Ein Bericht von Helma Göbel Kontakt: Cliff & Jane Strehlow Ferntor, Meshaw, www.ferntor.co.uk SouthMolton, Interessant ist eine Fahrt nach Skagen, [email protected] Devon, Ex 364NA. Dänemarks nördlichster Halbinsel. Eine Million Tel: 0041 +176 9550339 Dort treffen Ost- und Nordsee aufeinKubikmeter Sand ander und sorgen für ein faszinierenbewegen Wind und Meer alldes Naturschauspiel. Gleich in der Näjährlich rund um die Spitze der HalbinRücksicht auf seine Mitmenschen nehhe gibt es die größte Wanderdüne sel Skagen. Ein Naturphänomen, das men und immer genügend Kotbeutel Dänemarks namens Raabjerg Mile. Touristen anlockt und Maler zum bei sich tragen, damit man zukünftig Schwärmen bringt: Dänemarks Flugein gern gesehener Urlaubsgast ist. sand und Wanderdünen sind legendär. Eigentlich kennt auch Dänemark von Kontakt: Ferienhausvermittlung März bis Oktober die Anleinpflicht für Kirsten und Manfred Blau Hunde … doch niemand scheint Pro"Fiskergaarden" in Bjerregård bleme mit Hundebesitzern zu haben, Sønder Klitvej 250 A die ihre Tiere am Strand frei laufend bei DK 6960 Hvide Sande sich führen. Wer allerdings einen unTelefon: 0045/96 59 40 11 verträglichen Hund als Wegbegleiter oder: 0045/21 47 33 03 hat, muss darauf gefasst sein, dass hineMail: [email protected] ter der nächsten Düne ein frei laufenwww.direkt-am-meer.de der Hund den Weg kreuzt. Selbstverständlich sollte jeder Hundehalter Freiheit pur für unsere Hunde Das Recht der Tiere 2/2008 Unsere Ausflugstipps: 33 BUND MIT GEGEN MISSBRAUCH 11 GESCHÄFTSSTELLEN , 8 TIERHEIMEN HAUPTGESCHÄFTSSTELLE Viktor-Scheffel-Straße 15, 80803 München Tel. (089) 38 39 52-0, Fax (089) 38 39 52-23 Postbank München Kto. 1819 30-807 (BLZ 700 100 80) VORSTAND 1. Bundesvorsitzender: Dr. Jörg Styrie Alt-Heiligensee 42, 13503 Berlin Tel. (030) 43 65 58 63, Fax (030) 43 65 58 65 2. Bundesvorsitzende: Petra Zipp, Tierschutzzentrum Pfullingen Gönninger Straße 201, 72793 Pfullingen Tel. (07121) 820 17 -12, Fax (07121) 820 17 -18 Bundesschatzmeister: Hans Hoffsümmer, Gierather Str. 51 51469 Bergisch Gladbach Tel. (02202) 59517, Fax (01805) 62 45 62-11415 Bundesschriftführerin: Karin Stumpf, Am Heiligenhäuschen 2, 50859 Köln, Tel. (0221) 950 51 55, Fax (0221) 950 51 57 LANDESVERBÄNDE LV Baden-Württemberg (www.tierschutz-bmt-bw.de) Tierschutzzentrum Pfullingen Leiter: Dr. Uwe Wagner Leiterin (TH): Petra Zipp Gönninger Straße 201, 72793 Pfullingen Tel. (07121) 820 17 -0, Fax (07121) 820 17 -18 Kreissparkasse Reutlingen Kto. 75 7889 (BLZ 640 500 00) LV Bayern (www.bmt-bayern.de) Leiterin: Ewa Gara Viktor-Scheffel-Straße 15, 80803 München Tel. (089) 38 39 52-13, Fax (089) 38 39 52-23 Postbank München Kto. 142 20-802 (BLZ 700 100 80) LV Berlin (www.tierschutz-bmt-berlin.de) Leiter: Dr. Jörg Styrie Alt-Heiligensee 42, 13503 Berlin Tel. (030) 43 65 58 63, Fax (030) 43 65 58 65 Postbank Berlin Kto. 9603-107 (BLZ 100 100 10) Das Recht der Tiere 2/2008 LV Hamburg / Schl.-Holstein (www.franziskustierheim.de) Geschäftsstelle: Tel. (040) 55 49 28-34, Fax -32 „Franziskus-T Tierheim“, Tel. (040) 55 49 28 37 Leiter (TH): Frank Weber Lokstedter Grenzstraße 7, 22527 Hamburg Haspa Kto. 1049220799 (BLZ 200 505 50) 34 LV Hessen / Rheinland-Pfalz / Saarland 1. Geschäftsstelle u. Tierheim „Elisabethenhof“ (www.tierheim-elisabethenhof.de) Leiter (Gst.): Mike Ruckelshaus, Tel. (06035) 96 11 11 “Elisabethenhof”, Siedlerstraße 2, 61203 Reichelsheim Tel. (06035) 59 16, Fax (06035) 96 11 18 Frankfurter Sparkasse Kto. 5975 (BLZ 500 502 01) 2. Tierheim „Wau-M Mau-IInsel“ (www.wau-mau-insel.de) Leiterin (Gst.): Petra Hollstein Leiter (TH): Karsten Plücker Schenkebier Stanne 20, 34128 Kassel Tel. (0561) 86 15 680, Fax (0561) 86 15 681 Kasseler Sparkasse Kto. 70 700 (BLZ 520 503 53) UND EINEM DER TIERE TIERSCHUTZZENTRUM AUSLANDSTIERSCHUTZ Koordination im Tierschutzzentrum Pfullingen Sonderkonto Ausland: Rumänien und Ungarn Frankfurter Sparkasse Kto. 847 275 (BLZ 500 502 01) LV Niedersachsen 1. Geschäftsstelle u. Tierheim „Arche Noah“ (www.tierheim-arche-noah.de) Leiterin (Gst): Anke Mory; Tel. (0170) 632 52 40 Leiterin (TH): Verena Krüpe, Rodendamm 10, 28816 Stuhr/Brinkum Tel. (0421) 890171, Fax 80 90 553 Kreissparkasse Syke Kto. 113 000 29 57 (BLZ 291 517 00) 2. “Katzenhaus Luttertal“, (www.katzenhaus-luttertal.de) Luttertal 79, 37075 Göttingen Leiterin: Monika Bossmann, Tel. (0551) 2 28 32 Postbank Hannover Kto. 732 223 06 (BLZ 250 100 30) Mitglieder- und Spendenverwaltung durch das Tierheim „Wau-Mau-Insel“ Kassel 3. Geschäftsstelle Norden Leiter: Dieter Kuhn und Ursula Sottmeier Nordbuscherweg 17, 26553 Dornum Tel. (04933) 99 28 24, Fax (04933) 99 28 26 Tierheim Hage (www.tierheim-hage.de) Hagermarscher Str. 11, 26524 Hage Tel. (04938) 4 25, Fax (04938) 91 49 90 Raiffeisen-Volksbank Fresena e.G. Norden Kto. 6302020300 (BLZ 283 615 92) LV NRW 1. Geschäftsstelle u. Tierheim Dellbrück (www.tierheim-koeln-dellbrueck.de) Leiterin (Gst): Sylvia Bringmann , Leiter (TH): Bernd Schinzel Iddelsfelder Hardt, 51069 Köln Tel. (0221) 68 49 26, Fax (0221) 68 18 48 Postbank Köln Kto. 924 02-505 (BLZ 370 100 50) 2. Geschäftsstelle Issum (www.bmt-nrw.de) Leiterin: Dagmar Weist Drosselweg 15, 47661 Issum Tel. (02835) 44 46 97, Fax (02835) 44 46 99 Sparkasse am Niederrhein Kto. 111 500 2063 (BLZ 354 500 00) WEITERE ANSCHRIFTEN VON MITARBEITERN: Mike Ruckelshaus ([email protected]) Wissenschaftlicher Mitarbeiter Tel. (06035) 96 11 11, Fax (06035) 96 11 18 Claudia Lotz (Redakteurin) ([email protected]) Sauerbruchstr. 11, 14109 Berlin, Tel. (030) 80 58 33 38, Fax (030) 80 58 33 39 Gisela Lichterfeld (Tierschutzlehrerin) ([email protected]) Kirchhellener Ring 93, 46244 Bottrop-Kirchhellen Tel. (02045) 23 54 www.bmt-tierschutz.de ZU GUTER LETZT Anke Dalder “A NDERS - ABER TROTZDEM GLÜCKLICH ” Chris Emig “I CH HEIßE M OBBEL” Katzenleben Triga Verlag 132 Seiten. 11,80 Euro Über einen Zeitraum von 24 Jahren erzählen Katzen aus ihrem Leben. Chris Emig begann mit ihrer Geschichte, als ihre erste Katze Mobbel starb und sie ihren Tod nicht verwinden konnte. Beim Schreiben konnte sie indes Abschied nehmen und führte diese Art der Trauerbewältigung fort, als weitere geliebte Tiere am Ende ihres Lebens angekommen waren. So ist ein anrührendes Buch entstanden, in dem jede Katze aus ihrem Leben erzählt, jede eine individuelle Persönlichkeit - wie Samtpfoten nun mal sind. "ABGESPEIST " Wie wir beim Essen betrogen werden und was wir dagegen tun können AXA & WÖLFCHEN ... entdecken die große Liebe Wenn die beiden Hunde einen Wunsch frei hätten, dann wäre es ganz klar: Auch die nächsten Jahre gemeinsam zu verbringen - und das am besten bei einer ganz tollen Familie. Wölfchen kommt aus unserem Partnertierheim Brasov. Dort lag der ca. 4 Jahre alte Wolfsspitz mit einer alten Beinverletzung an der Kette. Die ein Jahr jüngere Schäfermixhündin, als Fundhündin vom bmt aufgenommen, konnte aufgrund ihrer Ellenbogenge- Wölfchen und Axa lenke kaum noch laufen. Nach der OP in Deutschland tritt sie auf der einen Seite inzwischen sehr gut, mit der anderen noch nicht. Darum bekommt Axa regelmäßig Physiotherapie. Der alte Bruch bei Wolf hingegen lässt sich nicht mehr operieren, darum suchen wir für ihn ein ebenerdiges Zuhause. Weil die Hunde sehr aneinander hängen, würden uns freuen, wenn sie zusammen vermittelt werden könnten. Wer gibt dem Liebespaar auf acht Pfoten eine Chance? S. Fischer Verlag, 256 Seiten, 14,90 Euro Lebensmittelskandale gehören längst zum Alltag und sind nur die Spitze des Eisbergs. Wir Verbraucher werden von der Lebensmittelindustrie systematisch vergiftet und betrogen. Thilo Bode, ehemaliger Geschäftsführer von Greenpeace und Chef der Verbraucherschutzorganisation "Foodwatch" in Berlin, beschreibt Missstände und Hintergründe und ermutigt seine Leser, sich als "ungehorsame Verbraucher" gegen Vergiftung und Betrug zu wehren. Das Recht der Tiere 2/2008 MariPosa Verlag 272 Seiten. 19,80 Euro Columbo und seine Freunde sind anders als "normale" Hunde: Sie haben nur drei Beine, können nicht hören oder sehen, haben ihr Leben an der Kette verbracht, sind als "Kampfhund" stigmatisiert worden oder leiden ihr Leben unter Panikattacken. Dass die Hunde dennoch (wieder oder erstmalig) Lebensfreude entwickeln können, ist ihren großartigen Besitzern zu verdanken: Sie haben einem Handicap-Hund eine Chance gegeben - anders als manche Menschen, die behinderten Tieren jegliches Recht auf Leben absprechen. Anke Dalder hat Geschichten von 60 Hunden mit Handicap zusammen getragen - lernen Sie sie kennen in diesem ergreifenden Buch. 35 „ D a s R e c h t d e r T i e r e “ – Po s t v e r t r i e b s s t ü c k B 1 3 7 6 9 – E n t g e l t b e z a h l t Bund gegen Missbrauch der Tiere e.V. Als gemeinnützig und besonders förderungswürdig anerkannt Beiträge und Spenden sind steuerlich absetzbar Hauptgeschäftsstelle: D-80803 München , Viktor-Scheffel-Str.15 Tel. (089) 38 39 52 0 Fax (089) 38 39 52 23 bmt STARTET PROTESTKARTEN-KAMPAGNE: FÜR EIN TIERSCHUTZGESETZ IN CHINA Seien Sie dabei! Kämpfen Sie mit uns für ein Tierschutzgesetz in China, und helfen Sie damit den vielen tierlieben Menschen vor Ort. Denn es gibt inzwischen auch immer mehr Stimmen in China, die ein Tierschutzgesetz für ihr Land fordern - starten wir von Deutschland aus unsere Unterstützung und überreichen dem chinesischen Botschafter in Berlin unsere Aufforderung im Sinne der Olympischen Botschaft: Für ein Leben in Frieden und in Harmonie mit der Umwelt. Unsere Protestkarten, die Sie bitte an die angegebene Adresse zurück senden, finden Sie in der Mitte dieser Ausgabe. Wir danken Ihnen schon hier für Ihre Unterstützung! Ich unterstütze den Bund gegen Missbrauch der Tiere e.V. und werde Mitglied zum selbstbestimmten Jahresbeitrag von EUR ...................................................................... (Mindest-Jahresbeitrag: 20 EURO. Mitgliedschaft kann jederzeit satzungsgemäß beendet werden.) Nach Überweisung des Beitrages erhalten Sie Ihre Mitgliedsunterlagen. spende hiermit EUR .................................................................................................................................................................. Name:............................................ Vorname:.......................................... Geburtsdatum:.............................................. PLZ und Ort:....................................................... Straße und Hausnr.:............................................................................ Telefon:.............................................................. E-Mail-Adresse:................................................................................... Beruf:................................................................. Datum:.............................. Unterschrift:............................................. (Die Spendenkonten finden Sie auf S.34) ÜBERREICHT Bitte Coupon ausschneiden und frankiert an die Hauptgeschäftsstelle oder untenstehende Geschäftsstelle senden. VON: Tierheim Köln-Dellbrück Iddelsfelder Hardt · 51069 Köln Telefon (02 21) 68 49 26 Telefax (02 21) 68 18 48 Öffnungszeiten: Mo.; Mi.; Do.; Fr. 15.00 - 17.00 Uhr. Sa. 14.00 - 17.00 Uhr. Di.; So. und an Feiertagen geschlossen Homepage: www.tierheim-koeln-dellbrueck.de • Stadtsparkasse Köln Kto.-Nr. 11 402 161 (BLZ 370 501 98) Postbank Köln Kto.-Nr. 924 02-505 (BLZ 370 100 50) E-Mail: [email protected]