Test: Apple Mac Pro

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Test: Apple Mac Pro
Test: Apple Mac Pro
Kaum ein Mac hat in den letzten Jahren so viel Staub aufgewirbelt und Kontroversen ausgelöst,
wie der neue Mac Pro: „Mülleimer“, „Blumentopf“ oder „Weinkühler“ sind einige der weniger
schmeichelhaften Beschreibungen. Die Meinung ändert sich aber schlagartig, wenn man ihn Live
sieht.
Apple Mac Pro der Power-Zylinder
Zunächst ist man überrascht, wie klein der Mac Pro ist. Es ist kaum vorstellbar, dass in einem
solch kleinen Metallzylinder mehr Rechenleistung stecken soll, als in dem riesigen DesktopGehäuse des alten Mac Pro. Kommt noch dazu, dass ein einziger Lüfter die gesamte Abwärme
abführen soll. Der alte Mac Pro hat hier nicht weniger als neun Ventilatoren gebraucht.
Die Luft zur Kühlung wird von unten angesogen (weshalb man den Mac Pro besser auf den
Schreibtisch statt auf den Teppichboden stellen sollte) und oben aus dem Gehäuse durch eine
runde Öffnung herausgeblasen.
Die Öffnung ist so konstruiert dass keine Verletzungsgefahr durch Hineingreifen besteht, so kann
man das Gerät gefahrlos auch während des Betriebs anheben.
Die zweite Überraschung folgt, wenn man den Mac Pro tatsächlich anhebt. Er ist deutlich
schwerer als er aussieht, aber leicht im Vergleich zu anderen Desktop Computern.
Die Anschlüsse an der Rückseite sind klar gegliedert und leicht zugänglich. Ein weiteres nettes
Detail: Die Beschriftung ist beleuchtet, sobald man den Mac Pro ein wenig dreht, schaltet sich die
Anschlussbeleuchtung automatisch ein. Das erleichtert es ungemein, den richtigen Port
beispielsweise für einen USB-Stick zu finden.
Ausstattung des Apple Mac Pro
Bei unserm Testgerät handelt es sich um die Standard Konfiguration mit einem Vierkern-Prozessor,
12 Gigabyte RAM und einem SSD-Speicher mit 256 Gigabyte Kapazität. Alle Mac ProKonfigurationen werden ab Werk mit zwei Grafikkarten ausgeliefert. In unserem Fall befinden
sich die Modelle mit der Bezeichnung AMD Fire Pro D300 im Gehäuse.
Eine der Grafikkarten ist ausschliesslich für die Ansteuerung der bis zu sechs anschliessbaren
Monitoren zuständig. Die andere beschränkt sich auf die Ausführung von 3D-Berechnungen und
anderen Kommandos. Allerdings ist das nur beim Betrieb unter OS X so, Spiele unter Windows
können hingegen beide Grafikkarten voll nutzen. Zum Spielen ist dieser Mac allerdings weniger
gedacht, da er schlicht zu teuer ist.
Aufrüstbarkeit
Mit einem einzigen Handgriff kann man das stabile Alugehäuse nach oben hin abziehen.
Intern zugänglich und offiziell austauschbar sind nur die RAM-Module und der SSDSpeicherriegel.
Vier RAM-Steckplätze stehen zur Verfügung, maximal sind 64 Gigabyte Speicher möglich.
Alle weiteren Aufrüstmöglichkeiten finden extern statt. Dazu stehen vier USB-3.0-Ports und nicht
weniger als sechs Thunderbolt-2-Anschlüsse bereit.
Apple Mac Pro: Rechenleistung
In unseren Test kommt der Mac Pro in der Vierkern-Variante nicht an den schnellsten iMac heran.
Wer sich aber die 6, 8 oder 12 Kerne bei seinem neuen PC gönnt, läuft in fast allen Bereichen
dem bisherigen Spitzenreiter, dem 27-Zoll-iMac mit 3,5 Gigahertz Core i7 davon und setzt sich
deutlich an die Spitze. Wie immer profitieren rechenintensive Anwendungen, die auf mehrere
Kerne optimiert sind, am meisten. Dazu gehören klassischerweise 3D-Anwendungen oder auch
Videobearbeitung. Besonders bei diesen Kategorien lässt der Zylinder seine Muskeln spielen. Es
gibt aber auch Bereiche, in denen der Mac Pro kaum mehr Leistung bietet als der iMac. Das sind
überwiegend Anwendungen, die nur einen oder zwei Rechenkerne nutzen, beispielsweise beim
MP3-Umwandeln in iTunes. Hier liegt der iMac, wegen der höheren Grundtaktfrequenz sogar
noch ein wenig vorn.
Geräuschpegel
Ganz besonders überraschend sind die Ergonomiewerte des Mac Pro.
Ohne Last ist der Mac Pro unhörbar, selbst nach 20 Minuten Volllast aller CPU-Kerne und der
Grafikkarten steigert sich die Geräuschkulisse kaum merklich.
Fazit
Der Mac Pro macht seinem Namen alle Ehre. Er ist was für Profis.
Besonders im Bereich Videobearbeitung wird er aufgrund der starken Rechenleistung schnell
Freunde finden. Wer sich einen Mac Pro anschaffen möchte, sollte sich zuvor bewusst machen,
für welchen Anwendungsbereich er das Gerät einsetzt.
Für einen normalen Heimanwender bringt das Gerät nicht wirkliche Vorteile, da die
Rechenleistung nie ausgenutzt wird. Zudem ist das Gerät nicht das günstigste, da ist man beim
iMac besser bedient.
Wer sich aber mit 3D-Anwendungen, Videoschnitt oder Studiomusik beschäftigt, findet im Mac
Pro einen Arbeits-PC der seinesgleichen sucht.
Pro & Contra
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Leistungsstarke Hardware im kompakten Format
leiser, fast unhörbarer Betrieb, auch bei hoher Last nie unangenehm laut
einzigartiges und hochwertiges Design
ausgezeichnete Material- und Verarbeitungsqualität
Neuste WLAN und Bluetooth Standards
vergleichsweise geringer Stromverbrauch
Problemloser Zugang zu RAM und SSD
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derzeit zu geringe Software-Unterstützung zur optimalen Ausnutzung der Hardware
Gehäuseoberfläche sehr empfindlich für Fingerabdrücke und Kratzer
sehr hohe Aufpreise für grössere Prozessor-Optionen
nur bedingt für Spieler geeignet da zu teuer