Gute Perspektiven für die Hessische Bauwirtschaft

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Gute Perspektiven für die Hessische Bauwirtschaft
VERBAND BAUGEWERBLICHER
UNTERNEHMER HESSEN E.V.
BAUINDUSTRIEVERBAND
HESSEN-THÜRINGEN E.V.
Frankfurt/Main, 21.01.2015
Pressemitteilung
Gute Perspektiven für die Hessische Bauwirtschaft
Wirtschaftsminister Al-Wazir betont die Notwendigkeit von Investitionen in
die Infrastruktur und kündigt Fördermaßnahmen für Sanierung und Umbau
von Gebäuden an
Zur ersten gemeinsamen Jahresauftaktveranstaltung der hessischthüringischen Bauwirtschaft haben am 20. Januar der Verband
baugewerblicher Unternehmer Hessen e.V., der Bauindustrieverband
Hessen-Thüringen e.V., der Verband beratender Ingenieure sowie der
Bund Deutscher Baumeister Architekten und Ingenieure Frankfurt Rhein
Main e.V. und weitere Verbände der Bauwirtschaft eingeladen.
Der Vize-Präsident des Verbandes baugewerblicher Unternehmer Hessen
e.V., Frank Dittmar, begrüßte die rund 300 Gäste aus Unternehmen,
Verbänden und Politik im Frankfurter House of Logistics & Mobility
(HOLM) im neu erschlossenen Stadtviertel Gateway Gardens.
Dittmar formulierte in seiner Begrüßung die Erwartungen der hessischen
Bauwirtschaft an die Politik: „Ein zentrales Thema für die Menschen im
Rhein-Main-Gebiet ist der Mangel an bezahlbarem Wohnraum. Ich sage
dazu: wer den Anstieg von Mieten verhindern will, der ist dazu verpflichtet,
Wohnungen zu bauen. Nur dadurch lassen sich Angebot und Nachfrage in
Einklang bringen. Diese volkswirtschaftliche Binsenweisheit ist angesichts
der aktuellen Diskussionen um die Wohnungsnot aus dem Blick geraten.
Damit Hessen und auch die hessische Bauwirtschaft weiterhin
Konjunkturlokomotive sein kann, sind Investitionen in die Infrastruktur, in
Wohnungen und in die berufliche Bildung dringend nötig.“
Peter Hübner, Vorsitzender des Bauindustrieverbandes HessenThüringen e.V., appellierte an die Verantwortung der Politik. „Derzeit
fahren wir auf Verschleiß. Wir müssen mehr Mittel für den Erhalt und den
Ausbau unserer Infrastruktur aufwenden. Ein Umdenken ist deshalb
erforderlich, d.h. es muss mehr investiert und weniger konsumiert werden.
Dies sind wir den zukünftigen Generationen schuldig.“
Hessens Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir betonte in seiner Rede die
Notwendigkeit von Investitionen in die gesamte Infrastruktur, dabei ginge
Erhalt, Modernisierung und Umbau derzeit dem Neubau vor. Er kündigte
an, dass sich Hessen weiterhin verstärkt für eine steuerliche Absetzbarkeit
von energetischen Modernisierungen in privaten Gebäuden einsetzen
werde. Dies gelte auch für die Barrierefreiheit von Bauten. „Der Umbau
der Energieversorgung und die Sanierung unserer Verkehrswege bieten
der hessischen Baubranche für die nächsten Jahre gute Perspektiven“,
prophezeite Al- Wazir in seiner Ansprache.
Verband baugewerblicher Unternehmer Hessen e. V., Emil-von-Behring-Str. 5, 60439 Frankfurt
Tel.: (069) 9 58 09-0, [email protected]
Bauindustrieverband Hessen-Thüringen e.V., Abraham-Lincoln-Straße 30, 65189 Wiesbaden
Tel.: (0611) 9 74 75 – 0, [email protected]
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BAUINDUSTRIEVERBAND
HESSEN-THÜRINGEN E.V.
In den anschließenden 2x2 Gesprächen unter der Moderation von Dr.
Matthias Alexander von der Frankfurter Allgemeinen Zeitung diskutierten
Karin Müller (Bündnis 90/DIE GRÜNEN) und Jürgen Lenders (FDP) mit
Hans Georg Stutz und Jochen Wachenfeld-Teschner zum Thema „Wege
für morgen – Verkehrsinfrastruktur in der Mitte Deutschlands“.
Die Diskussionsteilnehmer stimmten darin überein, dass sich die
Infrastruktur in einem schlechten, nicht mehr zeitgemäßen Zustand
befindet. Es sei deshalb notwendig, so Jochen Wachenfeld-Teschner,
auch über alternative Finanzierungswege nachzudenken. Ziel sei ein
geschlossener Finanzierungskreislauf, der nicht dem Zugriff der Politik
ausgesetzt sei. Zu den viel diskutierten öffentlichen-privaten
Partnerschaften (ÖPP) , äußerten sich Stutz und Wachenfeld-Teschner
kritisch. Karin Müller ergänzte: „ÖPP-Projekte verschieben Kosten und
Probleme lediglich in die Zukunft. Wir wollen nachhaltig finanzierte
Bauprojekte von Anfang an.“ Hans Georg Stutz betonte: “Für große
Bauprojekte brauchen wir momentan vor allem eins: mehr Fachkräfte und
Kompetenz auf Seite der Auftraggeber – der öffentlichen Hand.“
Unter dem Motto „Mittelstandspolitik – nur ein Wort für Sonntagsreden?“
kamen Elke Barth (SPD) und Ulrich Caspar (CDU) mit den Unternehmern
Frank Dittmar und Werner Kroth ins Gespräch.
Die Unternehmerseite beurteilte das im Dezember 2014 beschlossene
Hessische Tariftreue- und Vergabegesetz mit gemischten Gefühlen.
Werner Kroth erklärte: „Wir sehen zwar positive Ansätze, aber
vergabefremde Kriterien erhöhen den Bürokratieaufwand und
widersprechen dem für das öffentliche Beschaffungswesen maßgeblichen
Gebot der Wirtschaftlichkeit.“
Caspar und Barth erläuterten die vergabefremden Kriterien als „KannKriterien“, die eigentlich den Mittelstand stärken sollten, da hier zum
Beispiel mehr ausgebildet würde. Frank Dittmar wies auf den
bestehenden Fachkräftemangel hin und forderte hier von der Politik mehr
Unterstützung für den Mittelstand: „Es ist im mittelständischen Betrieb
ohnehin schon schwierig adäquate Betriebsnachfolger und Mitarbeiter zu
finden. Wir appellieren an die Politik, uns nicht mit praxisfernen
Studiengängen, überbordender Bürokratie und Neuerungen bei der
Erbschaftssteuer noch mehr Steine in den Weg zu legen.“ Einigkeit
herrschte bei der Notwendigkeit nach bezahlbarem Wohnraum, besonders
im Ballungsgebiet Rhein-Main.
Die erste gemeinsame Jahresauftaktveranstaltung soll der Beginn für
einen fortgesetzten Dialog zwischen Bauwirtschaft und Politik sein und
wird in weiteren Veranstaltungen und Gesprächen fortgeführt.
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