Nachforschungen ueber die Russlanddeutschen
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Nachforschungen ueber die Russlanddeutschen
RESEARCHING THE GERMANS FROM RUSSIA (Nachforschungen über die Russlanddeutschen) Annotated Bibliography of the "Germans from Russia Heritage Collection" (Bibliographie mit Anmerkungen über die "Sammlung der Herkunft der Russlanddeutschen") in Germans from Russia Heritage Collection North Dakota Institute for Regional Studies North Dakota State University Library Fargo, North Dakota und der Germans from Russia Heritage Society 1008 East Central Avenue Bismarck, North Dakota USA Bearbeitet von Michael M. Miller North Dakota Institute for Regional Studies North Dakota State University Library Fargo, North Dakota 58105 USA 1987 Umschlagsfoto und kurze Geschichte: Die Anton Welder Familie auf ihrer Heimstätte südlich von Napoleon, Logan County, North Dakota. Anton kam von Russland nach New York City im Jahr 1889, drei Jahre nachdem 1886 die Freiheitsstatue eingeweiht worden war. Anton Welder war der Sohn von George und Barbara (Roth) Welder, russlanddeutsche Einwanderer, und wurde 1880 in der Kolonie Elsass, Gebiet Kutschurgan Schwarzmeergebiet, SüdRussland, geboren. Anton war acht Jahre alt, als er am 1. Mai 1889 an Bord der S. S. Fulda mit seinen Eltern, fünf Brüdern und Schwestern, seiner Großmutter Catherine (Thomas) Welder Fath und ihrem zweiten Gatten, Wendelin Fath, in New York City ankam. Zuerst blieben sie auf der Farm ihres Onkels Bernard Welder, in Zeeland, North Dakota bis ihr (eigenes) Farmhaus bei Shell Buttes, ungefähr vierzehn Meilen südlich von Napoleon, North Dakota, fertig war. Im Jahr 1901 heiratete Anton die in Russland geborene Katharina Schumacher, Tochter von Paul und Magdalena (Meyer) Schumacher, aus Zeeland. Aus dieser Ehe stammen acht Kinder: Magdalena und Adam, die beide jung an Krämpfen starben; Barbara; eine andere Tochter, die auch Magdalena genannt wurde; Katharina, Paul, Mary, und Anton, der bei der Geburt starb. Antons Frau, Katharina, starb bei einer Grippe Epidemie im Jahr 1918 im Alter von 37 Jahren. Anton, der mit fünf Kindern zur zurückgeblieben war und sie aufziehen musste, wandte sich an Conrad Wald, ein Freund und Nachbar, und fragte ihn, ob Conrad jemanden kennen würde, der helfen könnte nach seinen Kindern zu sehen. Conrad Wald schlug vor, dass er Rosina (Feist) Mitzel, eine Witwe mit drei Kindern, kennenlernte; sie lebten südlich von Napoleon. Rosina, geboren im Jahr 1889, war 1903 aus der Kolonie Strasburg, Gebiet Kutschurgan, Süd-Russland, an Bord der S. S. Steckler mit ihren Eltern, Michael und Katherine (Burghardt) Feist, und mehreren Geschwistern nach Amerika gekommen. Bei ihrer Ankunft in North Dakota siedelten sie sich bei Strasburg an. Rosina heiratete im Jahr 1910 Franz Josef Mitzel, auch von Elsass. Sie hatten drei Kinder: Anton, Josef und Daniel. Wahrscheinlich zogen sie auf eine Farm bei Ingamore, Montana. Franz Josef erkrankte schwer an Typhus Fieber. Als er die notwendige medizinische Hilfe nicht in Montana bekommen konnte, wurde er in ein Bismarcker Krankenhaus gebracht, starb aber dort kurz danach im Jahr 1917 im jungen Alter von 29 Jahren (und) ließ Rosina mit drei kleinen Kindern zurück. Sie zog mit ihren Verwandten zurück nach Burnstad, südlich von Napoleon, North Dakota, traf Anton Welder und heiratete ihn 1919. Aus dieser Ehe stammen fünf weitere Kinder: Michael, Rosina, Theresa, George und Agatha. Anton war ein ehrgeiziger Mann. Er sammelte Büffel Knochen, fuhr sie nach Dawson, North Dakota, und verkaufte sie für $8.00 bis $10.00 die Tonne, um Lebensmittel, Kleidung und andere Vorräte zu kaufen. Er multiplizierte seine ursprünglichen 160 Äcker auf 10 Viertel. Einmal hatte er so viel wie 26 Pferde, zusätzlich zu 50-60 Stück Vieh. In jenen frühen Tagen wurde gereist und gepflanzt mit Ochsen, gesät mit Hand, und geerntet mit einer Sense. Erst 1944 wurde der erste Traktor, ein Moline, auf Antons Land gefahren. 1944 renovierten Anton und Rosina ein Haus und planten nach Napoleon zu ziehen, aber Anton erlitt einen Schlaganfall und starb. Rosina blieb auf der Farm, um ihren Kindern zu helfen. 1957 zog sie nach Napoleon und blieb dort bis zu ihrem Tod im Jahr 1965. Hintere Reihe: Mary Welder, Magdalena Welder, Barbara Welder und Anton Mitzel Mittlere Reihe: Joseph Mitzel, Anton Welder, Rosina Feist, und Daniel Mitzel Vordere Reihe: Rose Welder, Michael Welder und Theresa Welder Fotografien und Geschichte mit Genehmigung von: Josephine (Welder) Eckman, Bismarck, North Dakota. Josephine hat vier Familienchroniken vervollständigt: Joseph Welder Heritage1680-1979 (1979); Eckman-Harr Family Heritage (1982); und Conrad & Elizabeth Wald Heritage (1983). Sie hat ihre vierte Familienchronik Mike and Katherine Feist Heritage (1986) veröffentlicht (1986). Wir liefern die Seiten vor dem 1. Teil in Deutsch für die für eine bessere Brauchbarkeit für unsere deutschen Freunde, Forscher, und Kollegen. Vorwort Es ist angebracht, dass in der Mitte der 80er Jahre, die hundertjährige Ära der russlanddeutschen Ansiedlung in North Dakota, eine so große Bibliographie wie diese erscheinen sollte. Vor hundert Jahren nahmen deutschsprachige Auswanderer aus dem Zarenreiche Heimstätten im heutigen südlichen mittleren North Dakota an. Bis 1914 hatte North Dakota mehr als zweimal so viele Russlanddeutsche angezogen als irgendein anderer Staat in den Vereinigten Staaten. Wegen eines starken Anwachsens seitenlanger Studien und anderen Veröffentlichungen werden Herkunft und Beiträge der Russlanddeutschen heute zunehmend bekannt. Tatsächlich ist in den letzten Jahren so viel Information über die Russlanddeutschen zu Tage gekommen, dass Bibliografien mit Anmerkungen so wie diese nicht mehr länger ein Luxus, sondern eine Notwendigkeit sind. Wie allein der Umfang dieser Bibliographie davon zeugt, ist die Germans from Russia Heritage Collection eines der größten Archive dieser Art in der Neuen Welt. Die Sammlung, indem sie zahlreiche Werke über die Russlanddeutschen in verschiedenen Regionen und fremden Ländern einschließt, bleibt einzigartig mit ihrem Schwerpunkt auf die Schwarzmeerdeutschen und deren wegbereitende Rolle in den nördlichen Great Plains. Diese Bibliografie ist jedoch nur ein Anhaltspunkt und soll dementsprechend benutzt werden. Selbst die Russlanddeutschen erkannten, dass "Es ist noch kein Gelehrter vom Himmel gefallen" (No educated person ever fell from heaven) das heisst, dass es keinen Abkürzungsweg für Wissen oder Lernen gibt. Man beneidet den neuen Forscher sehr, der, hungrig nach Information über die Russlanddeutschen, diese kommentierte Bibliografie zum ersten Mal entdecken wird. Prof. Timothy J. Kloberdanz ist Mitglied der Soziologie-Anthropologie Abteilung an North Dakota State University. Seit 1976 hat er einen besonderen Abendkurs -- der erste, der an der NDSU in den Vereinigten Staaten angeboten wird -- über die Russlanddeutschen gelehrt. INHALTSVERZEICHNIS Umschlagsfoto und kurze Geschichte Vorwort Inhaltsverzeichnis Einleitung Danksagungen Germans from Russia Heritage Sammlung Eine kurze Geschichte über die Russlanddeutschen Eine kurze Geschichte über die Germans from Russia Heritage Gesellschaft Beiträge zur Germans from Russia Heritage Sammlung Germans from Russia Heritage Sammlung North Dakota Institute for Regional Studies ii iv v vii viii ix xi ix x Teil I Buchsammlung Atlanten Bibliographien und Indexe Größere regionale und religiöse Gruppen der Russlanddeutschen Die Russlanddeutschen -- allgemeine Werke Die Schwarzmeerdeutschen Die Amischen Die Hutterer Die Mennoniten Die Wolhyniendeutschen Die Wolgadeutschen Ethnische Deutsche in anderen Ländern Russlanddeutsche in Nord- und Süd-Dakota Russlanddeutsche in den Vereinigten Staaten und Kanada Kirchenchroniken und Religion Die deutsche Sprache Literatur Volkslore Musik Kochkunst Familienchroniken Stadtchroniken, Nord- und Süd-Dakota, USA Countychroniken, Nord- und Süd-Dakota, USA Deutsche Kolonien in Bessarabien -- Mikroformen Karten Manuskripte Nord Dakota Volkszählungen Zeitungen Zeitschriften Heimatbuch der Deutschen aus Russland Heimatkalender der Bessarabiendeutschen Jahrbuch der Dobrudschadeutschen Nord Dakota Bibliographie Verzeichnis Audio-visuelles Material Schallplatten 1 2 4 11 19 21 23 30 31 33 35 41 44 50 51 54 56 59 61 68 74 76 82 88 89 92 95 95 111 137 153 154 154 Cassetten Dias/Video Anhang 159 176 178 Teil II Die Bibliothek der Germans from Russia Heritage Gesellschaft Bismarck, North Dakota Bibliografien, Rundschreiben, Zeitschriften Bücher Kirchenchroniken Stadt- und Countychroniken Familienchroniken 185 185 189 190 192 Teil III Verzeichnis Kolonie- und Gebietsverzeichnis Namensregister Namens- und Familiennamenverzeichnis Allgemeines Namen- und Sachregister Titelverzeichnis 198 202 211 215 Einleitung Das North Dakota Institute for Regional Studies versucht die Geschichte und Kultur dieser sehr wichtigen Volksgruppe mit seiner Germans from Russia Heritage Collection zu dokumentieren. Die Sammlung, die sich in einem Teil des Instituts der North Dakota State University Bibliothek befindet, schließt Bücher, Karten, Stadt- und Familienchroniken, Kassetten und Platten, und andere Quellen ein. Teil I der Bibliographie ist nach Art des Materials wie Bücher, Stadt-, County-, und Familienehroniken, Kassetten, Karten und Zeitungen aufgebaut. Die Buchsammlung ist nach Stoffgebieten wie die Schwarzmeerdeutschen, Wolgadeutschen, Hutteriten, oder Russlanddeutschen in Nord- und Süd Dakota unterteilt. Die Anmerkungen schließen kurze Zusammenfassungen ein und deuten darauf hin, ob es Karten und Fotografien gibt. Die Veröffentlichung enthält deutsche Titel, die ins Englische übersetzt sind; die Anmerkungen gibt es jedoch nur in Englischer Sprache. Ein Teil der Germans from Russia Heritage Sammlung ist über Fernleihe erhältlich indem man mit der nächsten Stadtbibliothek oder deren Fernleihstelle Kontakt aufnimmt. Ein (*) Kennzeichen ist vor der Rufnummer für die Sachen gegeben, die über die Fernleihe erhältlich sind. Die Dinge, die nicht mit einem Stern bezeichnet sind, sind nur für den Gebrauch im Institut erhältlich. Schreiben Sie das Institut nicht direkt wegen der Fernleihe an. Der American Historical Society of Germans from Russia sei Dank ausgesprochen für die Erlaubnis, einige der Anmerkungen ihrer Veröffentlichung Annotated Bibliography of Materials Available for Purchase zu benutzen. Teil II der Bibliografie schließt Material der Bibliothek der Germans from Russia Heritage Society in Bismarck, North Dakota ein. Ein Kolonie- und Bezirks Index, Namensregister und Titelverzeichnis sind am Ende mit einbezogen. Es war die allgemeine Meinung der Schriftleitung die Einträge eher nach Titeln zu ordnen als nach Autoren, da es das Wiederfinden von Information erleichtern würde. Einige Rufnummern waren zur Zeit der Veröffentlichung wegen des Veröffentlichung Termins nicht erhältlich. Danksagungen Der Germans from Russia Heritage Society sei Dank ausgesprochen für ihre Hilfe und Beiträge sowie dafür, das Institut als offiziellen Verwahrungsort für historische Dokumente zu wählen. Besonderen Dank denjenigen, die halfen diese Veröffentlichung Wirklichkeit werden zu lassen Liz Arnold-Hanson, Doug Bieber, Beth Cole, Ardis Danielson, Francis Feist, Dorothy Fetch-Preabt, Gail Hokenson, Ardyth Keller, Millie Nieuwsma-Buekea, Gwen Pritzkau, Karen (Meidinger) Retzlaff, Pat Schaar, Mark Strand, and Philip Harr. Ich drücke meine höchste Anerkennung Lidya Vinograd aus, die sorgfältig das Deutsche ins Englische übersetzte und die ganzen deutschen Veröffentlichungen durchsah, und Cathy Heiraas, die eben diese Veröffentlichung in den Word Processor tippte; Paul Reeb für seine ursprüngliche Idee für diese Veröffentlichung und für seine Ermutigung dafür, dass er überzeugt davon war, dass sie verwirklicht wurde. Meine größte Hochachtung jenen, die die Veröffentlichung sorgfältig überprüften Dr. Armand Bauer, John E. Bye, Dr. Lawrence Klippenstein, Timothy J. Kloberdanz, Victor Knell, Dr. Michael Lyons, Dr. Kathleen Meyer, Dr. Victor Peters, Herbert Poppke, Ilene Trittin-Anderson, Theodore Wenzlaff and Dr. Hans Zenner; Brigitte Von Budde, die so bereitwillig viele Stunden damit verbrachte, die bibliografischen Einträge zu überprüfen sowie die deutschen Übersetzungen für jeden Eintrag. Meine Anerkennung ist diesen Leuten in West Deutschland ausgesprochen die das Colony/Distriet Verzeichnis sorgfältig überprüften: Paul Starkel, Vorsitzender des Kulturrates der Deutschen aus Russland; Christian Fiess, Direktor des Heimatmuseums der Landsmannschaft der Bessarabiendeutschen; Dr. Artur Kraeenbring, Direktor des Hilfskomittees der ev.-luth. Kirche und der Landsmannschaft der Deutschen aus Bessarabien, und Prof. Dr. Johannes Florian Müller, Autor und Forscher. Besonderer Dank geht an Dr. Richard Walth, der die einführenden Seiten der deutschen Übersetzung revidierte. Meine Anerkennung gilt auch dem pensionierten Dekan Archer Jones und Dekan Margaret Lacy, Direktor des North Dakota Institute for Regional Studies und der North Dakota State University Bibliothek für das Ermöglichen der Veröffentlichung. Michael M. Miller Bearbeiter North Dakota Institute for Regional Studies, North Dakota State University Library Fargo, North Dakota 58105 U.S.A. Telephone: 701-231-8914 "Germans from Russia Heritage" Sammlung Das Institut wurde 1950 von mehreren Fakultätsmitgliedern, die über die Erhaltung Nord Dakotas Erbgut besorgt waren, gegründet. Durch ihre Bemühungen wurde eine Manuskript Sammlung in der NDSU Bibliothek, die heute eine der größeren Manuskript Aufbewahrungsorte in Nord Dakota ist, eingerichtet. Zur Zeit bringt das Institut mehr als 1 000 Manuskript Sammlungen, 20 000 Photographien und eine 4 000 Band Buchsammlung so wie andere Arten historischen Materials unter. 1978 wurde die Germans from Russia Heritage Collection ein gemeinsames Unternehmen des Instituts und der Germans from Russia Heritage Soeiety; zur gleichen Zeit wurde das Institut zum offiziellen Verwahrungsort für die Gesellschaft. Im Juli 1978 besuchte Dr. Karl Stumpp aus West Deutschland, ehrenamtlicher Präsident der GRHS, auch das Institut, als er an der Internationalen Konferenz der Germans from Russia Heritage Society teilnahm. Einige der häufigsten Benutzer der Sammlung sind Studenten der Germans from Russia class (Anthropologie 461), die alle paar akademische Jahre an der NDSU von Prof. Kloberdanz angeboten wird. Das Institut, das sich im Untergeschoss der NDSU Bibliothek befindet und von 8 Uhr - 5 Uhr Montag - Freitag geöffnet ist, steht jedem, der daran interessiert ist, mehr über die Russlanddeutschen zu erfahren, offen. Wir ermutigen Anfragen über die Sammlung; jedoch als Quelle für Stammbaumforschung ist sie begrenzt. Derartige Nachforschungen unternehmen wir auch nicht. Eine kurze Geschichte über die Germans from Russia Heritage Society Die Gesellschaft wurde am 9. Januar 1971 in Bismarck, Nord Dakota unter dem Namen North Dakota Historical Society of Germans from Russia (NDHSGR) gegründet. Am 14. Juli 1979 änderte die Mitgliedschaft durch allgemeine Wahl den Namen zu Germans from Russia Heritage Society (GRHS). Der Zweck der Gesellschaft ist es Menschen, die an der Entdeckung der gemeinsamen Geschichte, die zu den Russlanddeutschen gehört, interessiert sind, zusammenzubringen, (und ferner) die vielen Elemente ihrer besonderen Herkunft zu erhalten. Das erste Zusammentreffen wurde 1971 abgehalten. Die Zusammenkünfte von 1971 und 1978 wurden durch das Auftreten Dr. Karl Stumpps betont. 1981 erwarb die Gesellschaft ihr eigenes Hauptquartier in Bismarck an der 1008 East Central Avenue. Die Gesellschaft schließt jetzt Ortsgruppen in Nord Dakota, Montana und Süd Dakota sowie Alberta, British Columbia und Saskatchewan in Kanada ein. Seit der Entstehung hat sich die Mitgliedschaft der Gesellschaft und deren Interessen durch die Zusammenkünfte, die 1984 in Calgary, Alberta, Kanada, und 1985 in Yankton, South Dakota, abgehalten wurden, über die Grenzen Nord Amerikas hinaus erstreckt. Bei der Zusammenkunft der Gesellschaft 1978 genehmigten die Mitglieder die Einrichtung der Germans from Russia Heritage Collection an dem North Dakota Institute for Regional Studies auf der Gesamtanlage der North Dakota State University in Fargo. Seitdem begann das Institut eine umfassende Forschungssammlung über die Russlanddeutschen, besonders die Schwarzmeerdeutschen, zu entwickeln. Die Geschichte einer einzigartigen Volksgruppe, ihres Fortziehens in die Vereinigten Staaten und nach Kanada, und ihr Pionierleben in den Flachländern wird erhalten und durch die Bemühungen der Germans from Russia Heritage Society weiter erzählt. Beiträge zur Germans from Russia Heritage Samlung Das Institut ist eine Fundgrube von Information, die jedem offen steht, der daran interessiert ist, mehr äber die Vergangenheit Nord Dakotas herauszufinden. Die Sammlungen, die zur Germans from Russia Heritage Sammlung gehören, werden ständig von Menschen benutzt, die Informationen benötigen aus wissenschaftlichen Artikeln und Büchern, audio-visuellen Vorführungen, Stadt-, und Familienchroniken, oder von Studenten, die Forschungsprojekte vorbereiten, sowie von solchen, die Material einfach zum persönlichen Vergnügen benutzen. Doch für all die wertvollen und in vielen Fällen unersetzbaren Urkunden, die das Institut gesammelt hat, bleibt viel mehr zu erhalten einschließlich Schriftstücke von Leuten aus Nord Dakota, bekannte und unbekannte Urkunden von Klubs, Bürger-, Geschäfts-, und Volksorganisationen und Farmdokumente. Nur wenn solche Quellen erhältlich sind, können die Beiträge eines Einzelnen oder einer Gruppe richtig geschätzt werden. Unglücklicherweise war es nur all zu oft erlaubt, diese kostbaren Unterlagen in staubigen Speichern oder feuchten Kellern zerfallen zu lassen, weil ihr wahrer Wert vom Einzelnen oder der Gemeinschaft nicht geachtet wurde. Falls Sie von irgendwelchen Büchern, Schallplatten, Kassetten, Manuskripten oder anderem erhältlichen Material -- ob alt oder neu -Kenntnis haben, würden wir gern davon hören. Solche Unterlagen könnten County-, Township-, und Stadtchroniken, Kirchenchroniken, und Sippenkunden in Bezug auf Nord Dakota sein. Andere Urkunden könnten Sonderausgaben von Zeitungen, die historische Artikel, County Karten, alte Wahlplakate oder Poster, Büchlein über Schultreffen, Schallplatten und Verzeichnisse aller Art einschließen, sein. Falls Sie auch einen lokalen Schriftsteller oder Poeten, der Schriften veröffentlicht hat, kennen, würden wir gern über diese Werke Bescheid wissen. Daher sucht das Institut ständig nach Material über Nord Dakotas Geschichte und die Russlanddeutschen. Seine Bemühungen diese hochwichtigen, historischen Dokumente zu erhalten, können nur gelingen, wenn die Besitzer auf deren Wert aufmerksam gemacht werden und sie erhältlich machen werden. Oft können unerwünschte und anscheinend wertlose Dinge großen Wert für die Forschung haben. Ein Geschenk von Familienpapieren, Organisationsurkunden und anderen Sachen ist eine Tat von anhaltender Bedeutung und Großzügigkeit. Das Institut ist begierig Einzelnen und Gruppen bei der permanenten Erhaltung ihrer Urkunden zu helfen. Bitte fühlen Sie sich ungezwungen an das Institut wegen Unterlagen für die Germans from Russia Heritage Sammlung zu schreiben oder auch anzurufen. Ihr heutiges Interesse wird zukünftigen Generationen von Nutzen sein. Wenn die Germans from Russia Heritage Sammlung wachsen soll und ein aktives Zentrum für das Studium über die Russlanddeutschen werden soll, wird es die Unterstützung und Teilnahme aller Interessenten brauchen. Wir begrüßen auch finanzielle Stiftungen, so dass wir fortfahren können, Urkunden für die Sammlung zu erwerben. Das Institut und die GRHS können gemeinsam die Sammlung für Forscher von morgen aufbauen. Eine kurze Geschichte über die Russlanddeutschen Die Geschichte der Russlanddeutschen hat seinen Anfang 1763 als Katharina II, eine ehemalige deutsche Prinzessin des Fürstentums Anhalt-Zerbst, Herrscherin von Russland war. Die Zarin befand sich im Besitz von großen Gebieten jungfräulichen Landes entlang dem unteren Verlauf der Wolga. Katharina war entschlossen diese Region in produktives, landwirtschaftliches Land umzuwandeln so wie das Gebiet als schützende Festung gegen die nomadischen, asiatischen Stämme, die diese Region bewohnten, zu bevölkern. Daher erließ Katharina am 22. Juli 1763 ein Manifest, das Ausländer einlud sich in Russland in den riesigen, unerschlossenen Ländern ihres Reiches niederzulassen. Das Manifest bot den ankommenden ausländischen Siedlern die folgenden Rechte und Privilegien als Anreiz, um die Einwanderung nach Russland zu fördern. 1. Kostenloser Transport nach Russland 2. Das Recht sich in getrennten Kolonien anzusiedeln 3. Kostenloses Land und die nötigen steuerfreien Darlehen, um sich zu etablieren 4. Glaubensfreiheit und das Recht ihre eigenen Kirchen zu bauen 5. Lokale Selbstregierung (darin einbegriffen war das Recht ihre eigenen Schulen einzurichten) 6. Ausnahme von Militär- und Zivildienst 7. Das Recht Russland jederzeit zu verlassen 8. Die Rechte und Privilegien wurden ankommenden Siedlern und ihren Nachkommen für immer garantiert Diese Rechte und Privilegien boten die Möglichkeit für ein besseres Leben und mehrere tausend Leute wanderten aus den germanischen Staaten und Fürstentümern Mitteleuropas nach Russland. Die Gründe, dass so viele germanische Völker dies russische Angebot annahmen, waren zahlreich. Der siebenjährige Krieg hatte 1763 gerade geendet. Ganze Regionen in Deutschland lagen verwüstet, und Armut war weit verbreitet. Viele Deutsche wanderten zu dieser Zeit in andere Länder einschließlich der Neuen Welt aus, um einen neuen Anfang zu machen. Die ersten deutsch-sprachigen Kolonisten, die auf Katharinas Manifest reagierten, wurden in den Jahren 1714 bis 1767 in die Länder entlang der Wolga gewiesen. Als Russland später die ukrainischen Länder nördlich des Schwarzen Meeres von der Türkei erwarb, wurden die Kolonisten eingeladen sich in diesen Gegenden anzusiedeln. Als die Krim Halbinsel und Bessarabien gleichermassen an das russische Reich auf Kosten der Türkei angegliedert wurden, siedelten sich die Kolonisten dort an. Diese späteren Auswanderungen geschahen 40 bis 50 Jahre nach der großen WolgaAuswanderung. Die Schwarzmeerdeutschen folgten einer Einladung, die 1803 von Alexander I., ein Enkel Katharinas, herausgegeben worden war. Da so viele der Einladung des Zaren folgten, fürchtete die russische Krone, dass ungeeignete Einwanderer nach Russland kommen könnten. Dementsprechend wurde 1804 ein einschränkender Erlass, der die großzügigen Bedingungen von Katharina II umfasste, aber forderte, dass alle zukünftigen Einwanderer eine gewisse Summe Geldes haben mussten und in Landwirtschaft oder einem Handwerk erfahren sein mussten, herausgegeben. Die Kolonisten von 1804-1808 hatten entweder eine lange und schwierige Überlandreise vor sich oder mussten mit dem Lastkahn die Donau herunter. (Diejenigen, eingereist von 1804 bis 1812 konnten die Donau wegen des russisch-türkischen Krieges 1806-1812 nicht benutzen). Die, die 1817 nach Russland reisten, nahmen ein Schiff die Donau runter, wegen Unerfahrenheit jedoch starben viele an Krankheit und durch Erfrierung. Ungefähr 300 Mutter Kolonien wurden in den Siedlungsjahren in ganz Russland gegründet, und als die Bevölkerung wuchs, musste mehr Land für Menschen ohne Grundbesitz erworben werden. Daher wurden zahlreiche Tochterkolonien gegründet. Wahrscheinlich gab es mehr als 3 000 Volkssiedlungen in Russland. Ihre Schulen und Kirchen sorgten für Unterricht in ihrer Muttersprache -- Deutsch. Das Leben meinte es im allgemeinen gut mit den Kolonisten und sie hielten die unverkennbaren Sitten und Gebräuche, Kleidung, musikalischen Geschmack und Dialekte ihrer ursprünglichen Heimat aufrecht. Viele Anpassungen an die russische Lebensart und - weise waren jedoch unvermeidbar. Im Jahre 1871 widerrief Zar Alexander II die Vorzugsrechte und Privilegien, die den Siedlern, die in Kolonien lebten, durch die Manifeste von Katharina II und Alexander I gegeben wurden. Das Ergebnis war, dass die Kolonisten auf die Stufen der russischen Bauern herabgesetzt und unter dieselben Gesetze und Verpflichtungen gestellt wurden. 1874 wurden die Söhne der Kolonisten zum ersten Mal in die Armee des Zaren eingezogen. Das eigentliche Resultat war, dass die Kolonisten bestürzt und zornig wurden und meinten, dass die russische Krone Schuld am Vertragsbruch hatte. Da es nichts dagegen zu unternehmen gab, wandten sich ihre Gedanken dahin, Russland zu verlassen. Aber wohin sollten sie gehen? Es kam ihnen nicht in den Sinn nach Deutschland zurückzukehren, denn als ihre Vorfahren Deutschland vor Jahren verlassen hatten, hatten sie alle Brücken hinter sich abgebrochen. Ludwig Bette, ein ehemaliger Kolonist, der mit einer Gruppe von Freunden in die Vereinigten Staaten 1949 ausgewandert war, entschloss sich im Sommer 1872 Verwandte und Freunde in den Schwarzmeer Kolonien zu besuchen. Als er die Unruhe und Unzufriedenheit der Kolonisten wegen des Verlustes ihres privilegierten Status bemerkt hatte, rühmte er die Vorzüge der Vereinigten Staaten und draengte auf die Auswanderung dorthin. Kurz nach seiner Rückkehr in die Vereinigten Staaten wurde eine Auswanderungsbewegung in die Vereinigten Staaten, Kanada und Süd Amerika in Bewegung gesetzt, welche mehr oder weniger unvermindert fortfuhr bis der Ausbruch des Ersten Weltkrieges alle weitere Auswanderung anhielt. Im Jahre 1881 kam Alexander III auf den Thron Russlands nachdem sein Vater, Alexander II, ermordet worden war. The Russifizierung wurde zur offiziellen Politik und betraf stark die ehemaligen Kolonisten. Unterricht wurde später in russisch gegeben, und es wurde gefordert, Geschäfte in russisch abzuwickeln. Für die deutschsprachigen Kolonisten wurde es auch ständig schwieriger in Russland Land für ihre steigende Anzahl zu erwerben. Die ganzen Rechte für Selbstregierung in ihren Dörfern gingen den Kolonisten unter den geänderten Bedingungen verloren. Als die Kolonisten zögerten, die lange Reise über den Ozean zu tun, entschlossen sie sich, trotz der Russifizierungspolitk in Russland zu bleiben. Vielleicht blieben noch mehr deutsche Kolonisten in Russland als in die Länder von Nord- und Süd Amerika auswanderten. Wegen der Erforderungen des U.S. Homestead Acts von 1862 wurde von den Russlanddeutschen verlangt, die Heimstätten in den Vereinigten Staaten annahmen, auf ihren 160 Acre großen Gütern zu wohnen. Sie konnten nicht (mehr) in Dörfern oder Kolonien wie vorher in Russland leben. Die Wolgadeutschen siedelten sich hauptsächlich in den mittleren Great Plains Staaten an, während die Schwarzmeerdeutschen in den Dakotas und im westlichen Kanada Grundbesitz erwarben. Die Wolgadeutschen waren eng mit der Zuckerrübenindustrie in Colorado und im westlichen Nebraska verbunden, während die meisten Schwarzmeerdeutschen Weizenbauern in den Dakotas und Kanada wurden; einige von ihnen wurden später Winzer in Kalifornien. Nachkommen dieser frühen Russlanddeutschen leben heute noch in Colorado, Kalifornien, Kansas, Nebraska, Michigan, Illinois, Montana, North Dakota, South Dakota und Washington so wie Alberta, British Columbia, Manitoba, und Saskatechewan im westlichen Kanada. Eine große Anzahl Russlanddeutscher, Nachkommen derer, die es vorgezogen hatten, in Russland zu bleiben, leben immer noch in Russland. Die Volkszählung von 1950 zählte über 1.600.000 Deutsche, die in der Sowjetunion leben, und diese Zahl stieg 1983 auf 2.300.000 an. Der Ausbruch des Ersten Weltkrieges im Jahre 1914 brachte den ethnischen Russlanddeutschen große Schwierigkeiten. Obwohl sie kämpften und in russischen, militärischen Feldzügen starben, wurden sie beschuldigt Spione und Saboteure zu sein. Die deutsche Sprache wurde in ihren Schulen und Kirchen verboten, und selbst deutschsprachige Zeitungen wurden untersagt. Unzählige Russlanddeutsche wurden wegen "Verbrechens gegen den Staat" nach Sibirien deportiert. Mit der russischen Revolution von 1917 herrschte mehrere Jahre lang eine Zeit der Gesetzlosigkeit in Russland vor. Räuberbanden überfielen deutsche Dörfer, (und) ermordeten unbarmherzig viele Deutsche. Deutsche, die auf Gütern wohnten, wurden aus ihren Häusern mit nur einer Stunde Vorankündigung vertrieben. Die russischen Regimente wurden aufständig, töteten ihre Offiziere, und russische Soldaten trugen zu der Zeit der Gesetzlosigkeit bei. Die Russische Revolution brachte den Russlanddeutschen viel Elend, und viele wurden nach Sibirien und Asien verschleppt. Jenen in Bessarabien blieb Härte und Chaos der Russischen Revolution erspart. Als der Aufstand der Soldaten stattfand, wendete sich Bessarabien an Rumänien, um Ruhe und Ordnung wiederherzustellen. Dies wurde getan und Bessarabien traf die Wahl, später von Rumänien annektiert zu werden. Russland erkannte die Gesetzlichkeit dieser Annexion nie an und 1940 (seitdem Stalin und Hitler verbündet waren) stimmte Hitler zu, dass Stalin die Rückgabe Bessarabiens haben könne, vorausgesetzt, dass er der Umsiedlung aller ethnischen Deutschen nach Deutschland zustimmen würde. Diesem wurde zugestimmt und die Deutschen packten ihre Koffer, verließen alles andere und kehrten nach Deutschland zurück. Da es für die meisten keinen Platz in Deutschland gab, wurden diejenigen, die unerfahren waren, in den Warthegau, einem Gebiet entlang der Warthe im westlichen Polen, angesiedelt. Als die Rote Armee im Winter 1945 auf Berlin vorrückte, starben viele Deutsche an Krankheit, Erfrierung, Erschöpfung und durch Verhungern. Viele andere wurden gefangen genommen und zwangsweise in Viehwagen nach Russland zurückgeschickt. Einigen gelang es glücklicherweise, nach West Deutschland zu kommen wo sie und ihre Nachkommen heute (noch) wohnen. Die meisten Russlanddeutschen, die an der Wolga und in Gebieten, die nicht unter Hitlers Einfluss kamen, lebten, wurden in weitentlegene Teile der UdSSR evakuiert. Das Jahr 1984 kennzeichnete die Hundertjahrfeier der ersten evangelischen Schwarzmeerdeutschen, die 1884 nach Nord Dakota kamen. Zu dieser Zeit waren die ersten Grundbesitzer schon in Jewell. Das Jewell Township liegt im südöstlichen Teil von McIntosh County, N. D. Die Siedlung südlich von Zeeland, N. D. geht bis auf' 1885 zurück; wenigstens drei Siedler Christian Bauer, Friedrich Ellwein und Heinrich Hafner kamen jedoch 1884 nahe bei Zeeland an. Schon 1885 im Gebiet Wishek, N. D. gab es auch mehrere schwarzmeerdeutsche Familien. Im Frühling 1885 zogen sieben Johannestal Familien von Menno, S.D. weiter zu Grundstücken nahe Hebron, N. D. Um die Herkunft der Russlanddeutehen voll zu würdigen, sollte man die Quellen, die in der ganzen Veröffentlichung gefunden werden, lesen und studieren. Nur dann wird man wirklich die ungewöhnliche Geschichte und reiche Kultur dieser Volksgruppe kennen lernen.