Es klopft

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Es klopft
Studentereksamen august 2008 • Tysk fortsættersprog A-niveau
Es klopft
(STX082-TFA)
Aufgaben:
1. Übersetze den dänischen Text auf Seite 1 ins Deutsche
oder
Schreibe eine deutsche Zusammenfassung des dänischen Textes auf Seite 5
(ca. 150 Wörter).
2. Schreibe über Manuela und ihre Reise in die Schweiz.
Berücksichtige dabei Folgendes:
– Manuelas Konflikt mit der Mutter vor der Abreise
– Manuelas Gedanken und Gefühle vor der Begegnung mit Manuel Ritter
– Manuelas Begegnung mit Manuel Ritter in der Praxis.
3. Wähle eine der folgenden Aufgaben:
a. Wie ist Manuel Ritter als Mensch und als Vater?
b. Welches Bild gibt uns der Text von Manuela?
c. Kommentiere die Einstellung der Mutter zu Manuelas Vorhaben.
d. Kommentiere Manuelas Erwartungen und Erlebnisse, indem du
eventuell andere Beispiele mit einbeziehst.
e. Wie verläuft der Rest des Tages für Manuela und Manuel Ritter?
f. Nimm zur folgenden Behauptung Stellung: »Jedes Kind hat das Recht,
seine Eltern zu kennen« (Zeile 39–40).
g. Kommentiere den Text »Hoffnungslos vaterlos« auf Seite 4, eventuell in
Bezug auf den Text »Es klopft«.
h. Beschreibe und kommentiere das Bild auf Seite 4
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Es klopft
Tidligt i sit ægteskab havde lægen Manuel Ritter en kort affære med en anden
kvinde, Monika. Hun blev gravid, men derefter så de ikke mere hinanden. Efter
fødslen sendte hun ham dog et billede af sig selv og deres fælles datter Manuela.
Nogle år senere forlod Monika og datteren Schweiz og flyttede til Amerika.
Nu har Manuel Ritter selv voksne børn. En dag kommer sønnen Thomas hjem
med sin nye kæreste, Anna. Hun minder umiddelbart Manuel Ritter om Monika,
og han overvejer, om Anna kunne være hans egen datter. Han viser hende billedet,
og hun genkender straks sin moster. Babyen må være kusinen Manuela. I en mail
til Manuela fortæller Anna om billedet, som hun har set hos Manuel Ritter. Manuela forlader sin mor og stedfaderen Richard for at rejse til Schweiz. Her insisterer hun på, at Anna følger1 hende til Manuel Ritters praksis.
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følge bringen
»Viel Glück, Manuela«, sagte Anna, »ich warte hier auf dich« und setzte sich auf die
Bank bei der Bushaltestelle, während Manuela auf den Neubau zuging, vor dem
eine Tafel verkündete, dass hier Dr. Manuel Ritter für Ohren-, Nasen- und Halsprobleme zuständig sei. Es war kurz vor 17 Uhr.
»So you are a tourist?« fragte Frau Weibel, die Praxisassistentin. Manuela nickte.
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Gerade hatte sie auf Englisch gesagt, dass sie schreckliche Ohrenschmerzen
habe und froh wäre, wenn sie den Doktor sehen könnte. […]
Es war Mitte Juli, Manuela wunderte sich über die Hitze. Sie trug nur eine leichte pinkfarbene Bluse und helle Leinenhosen, aber sie schwitzte. Jede Praxis dieser
10 Art wäre in Amerika klimatisiert, die hier war es nicht.
Vor etwa zwei Monaten hatte ihre Cousine Anna ihr eine Mail geschickt, in der sie
ihr die Geschichte mit dem Foto erzählt und sie gefragt hatte, ob sie sich vorstellen könne, warum die Begegnung mit Dr. Manuel Ritter so wichtig für ihre Mutter gewesen sei, dass sie ihm damals ein Bild von sich und ihr geschickt habe.
Manuela war sofort klar, dass dies endlich die Spur war, die zu ihrem Vater führ15
te. Es war ein harter Abend gewesen mit ihrer Mutter, Manuela war aufgebracht,
dass sie so lange angelogen worden war, und Monika versuchte ihr begreiflich zu
machen, dass sie diesem Mann versprochen habe, aus seinem Leben zu verschwinden und alles zu vermeiden, was ihm Schwierigkeiten machen könnte,
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schließlich habe er ja eine Familie gehabt. […] Ob sie sich vorstellen könne, wie
das sei, wenn es einfach nicht klappe mit den Männern?
Natürlich könne sie das, da genüge ihr ein Blick in den Spiegel!
Das sei nun eben ihre Art gewesen, dieses Problem zu lösen, sagte Monika.
Lösen, hatte Manuela gesagt, lösen könne man das wohl nicht nennen, es müsse ihr doch klar gewesen sein, dass sie damit nur neue Probleme schaffe, und zwar
happige1 .
Es waren endlose Gespräche voller Vorwürfe, die bis in die Morgenstunden
dauerten, und die Wörter und Sätze, die das Zerwürfnis zu mildern vermocht hätten, wollten sich nicht einstellen.
Manuela war noch empörter, als sie am nächsten Tag vernahm, dass Richard
die Geschichte ihrer Herkunft gekannt hatte.
Sie sei also ein Leben lang behandelt worden wie ein kleines Kind. »Ich bin
betrogen«, hatte sie gesagt, »betrogen. Shit.«
Als sie dann ihren Plan bekannt gegeben hatte, in die Schweiz zu reisen, um ihren Vater zu treffen, bat sie Monika mit Richards Unterstützung inständig, dies
nicht zu tun, sie könne damit eine Existenz ruinieren. Doch Manuela legte ihr Ticket auf den Tisch, das sie bereits gebucht hatte, und sagte, daran könne sie niemand hindern und sie sollten auch mal darüber nachdenken, ob sie vielleicht ihre
Existenz ruiniert hätten mit dieser Lüge, und jedes Kind habe das Recht, seine
Eltern zu kennen.
»Und wenn du deinen Vater kennst, was ist dann?« hatte Monika gefragt.
»Dann? Das weiß ich auch nicht«, hatte Manuela geantwortet, »aber es ist besser, als wenn ich ihn nicht kenne.«
Und nun trennte sie nur noch eine Tür oder eine Wand von ihrem Vater, und auf
45 einmal fühlte sie sich wie ein Kind, das im Begriff steht, etwas Verbotenes zu tun.
Möglicherweise hatte das wirklich üble Folgen für ihren Vater, wenn ihr Leben
bisher ein Geheimnis geblieben war. Was sie vorhatte, kam einer Entlarvung
gleich. Sie überlegte sich, ob sie sich schnell wieder davon machen solle. Aber
dann dachte sie an die vielen Momente, in denen sie einen Vater in ihrem Leben
50 vermisst hatte, und sagte sich, nein, jetzt gebe es kein Zurück, diese Begegnung
habe sie zugut.
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Unterdessen behandelte Dr. Ritter seinen letzten Patienten. […] Als ihn Frau
Weibel am Telefon fragte, ob er noch eine amerikanische Touristin mit Ohrenschmerzen nehmen könne, sagte er, er komme gleich.
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Das Hämmern in Manuels Ohr hatte sich verstärkt. Es kam phasenweise in kurzen Abständen, und heute war es besonders arg. Gewöhnlich ebbte es nach einer
Weile wieder ab, deshalb wollte er einen Moment warten. Eigentlich hatte er gehofft, es verschwinde ganz, als er die Gewissheit hatte, dass Anna nicht seine
Tochter war. Seine Erleichterung darüber war groß, aber zugleich war ihm klar,
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60 dass er seinen Flecken im Reinheft damit nicht gelöscht hatte, im Gegenteil. Er
hatte ihn Anna gezeigt, und sie wusste nun etwas, das seine eigene Familie nicht
wusste. Worum es genau ging, konnte sie zwar nicht wissen, aber es war klar, dass
da etwas war, was Manuel verbergen wollte, und das war schlimm genug.
Er schaute auf die Hodler3 -Reproduktion an der Wand, mit dem Montblanc,
65 der sich aus einem Wolkenring über dem Genfersee erhob. Einmal war er auf diesem Gipfel gestanden, in der Klarheit der Morgenfrühe, und um dieses Gefühl
hätte er jetzt viel gegeben, in der letzten Zeit war er nur noch unter den Wolken. Es
beruhigte ihn, sich mit halb geschlossenen Augen in den weißblauen Berg zu vertiefen. Er wusste nicht, wie lange er das Bild betrachtet hatte, aber das Pochen in
70 seinem Ohr war leiser geworden.
Umso stärker erschrak er, als es dreimal an die Tür klopfte. Er seufzte. Es war
also nicht vorbei. Er wusste, dass es sinnlos war, »Herein!« zu rufen, aber er stand
auf, weil ihm in den Sinn kam, dass noch eine Patientin im Wartezimmer war.
Zu seiner Verblüffung stand direkt vor seiner Tür eine Hünin4 , die gerade die
75 Hand angehoben hatte, um ein zweites Mal zu klopfen. […]
»Come in, please«, sagte Dr. Ritter und wies auf den Besucherstuhl. Manuela
setzte sich und schaute ihn an, und sie musste sich gestehen, dass er ihr sofort
gefiel. Sie wusste auf einmal nicht, was sie sagen sollte.
»So, you are American?« fragte Dr. Ritter, der sich ebenfalls gesetzt hatte.
Manuela nickte: We can speak German, denn sie wohne zwar schon länger in
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Amerika, sei aber Schweizerin.
Aha, sagte Dr. Ritter etwas erstaunt, gut, und was denn nun ihr Problem sei.
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3
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happig (her) stor
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Flecken im Reinheft (her) plet på samvittigheden
Ferdinand Hodler schweizisk maler (1853–1918)
Hünin f kæmpekvinde
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Manuela zog das Foto aus ihrer Tasche, das sie als Baby auf Monikas Schoß
zeigte. Mutter hatte es für die Geburtsanzeigen verwendet, die sie verschickt hatte. Manuela hatte es aus ihrem Album herausgenommen und hielt es nun Manuel
hin.
»Sie kennen doch dieses Foto«, sagte sie zu ihm.
Manuel schaute das Foto an und schaute Manuela an.
Er wollte etwas sagen, aber die Stimmbänder schwangen nicht mit. Manuela
schaute ihn an und schaute das Foto an. Sie wollte etwas sagen, aber ihre Zunge
bewegte sich nicht.
Dann, auf einmal, beugte sie sich vor, stutzte sich mit den Ellbogen auf die
Tischplatte, barg den Kopf in ihren Händen und wurde von einem nie gekannten
Weinen überfallen. Tränen brachen aus ihr heraus, als schmölze ein Gletscher in
ihrem Innern, sie schluchzte, sie heulte, sie wimmerte, sie winselte, und Manuel
beugte sich über den Tisch, berührte mit seinen Händen ihre Unterarme und
streichelte sie sacht.
Er konnte es nicht fassen, dass dieses Riesenkind seine Tochter sein sollte. Er
merkte, dass er sich immer ein schlankes, rankes und geschmeidiges Wesen vorgestellt hatte, wenn er an sie dachte, er war nie in der Lage gewesen, sie von der
betörenden Erscheinung ihrer Mutter zu trennen.
Wie viele Minuten waren so vergangen? Einmal klingelte das Telefon, Manuel
nahm es nicht ab, aber Manuela richtete sich plötzlich wieder auf; fragte nach Taschentüchern, und Manuel hielt ihr eine Schachtel Kleenex hin, sie zupfte ein
105 Tüchlein nach dem andern heraus, um ihre Augen abzuwischen, sich zu schneuzen, ihre Wangen zu trocknen, zerknüllte sie alle und ließ sie auf dem Tisch liegen,
von wo sie Manuel sorgsam weg hob und in den Papierkorb fallen ließ.
»Sorry«, sagte sie, »es tut einfach weh, aber ich bin glücklich. Und Sie?«
»Ich bin … berührt«, sagte Manuel. »Wie geht es Ihrer Mutter?«
»Gut. Sie wollte auf keinen Fall, dass ich Sie suche. Nie. Sie habe es Ihnen ver110
sprochen, sagt sie. Aber ich habe Ihnen nichts versprochen.«
»Und wieso haben Sie mich gesucht?« fragte Manuel.
Ob da ein leiser Vorwurf in seiner Stimme war?
»Ich wollte wissen, wer mein Vater ist.«
»Und jetzt?«
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Manuela zuckte die Achseln. »Vielleicht sollten wir zusammen essen gehen, und
Sie fragen mich, was ich so mache und wie ich all die Jahre verbracht habe.«
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»Das Problem ist«, sagte Manuel, »dass meine Familie nichts von Ihnen weiß.«
»Außer Anna.«
»Anna gehört noch nicht wirklich zur Familie. Haben Sie von ihr erfahren, dass
sie bei mir war?«
Manuela nickte. »Den Rest habe ich selber herausgefunden. Meine Mutter
musste es zugeben. Aber sie hat dicht gehalten, 22 Jahre. Das fände ich eigentlich
gut, wenn sie mich nicht belogen hätte dabei.«
»Und Thomas?«
»Thomas ist im Tessin5 , hat Anna gesagt. Er hat mich nicht gesehen, und ich
glaube, sie hat ihm bis jetzt nichts von der Geschichte erzählt.«
Manuel atmete auf.
»Zum Glück«, sagte er.
Manuela stand auf; Manuel ebenfalls.
Sie ging um den Tisch herum und stand nun vor ihm. Sie war etwas größer als
er, er musste zu ihr heraufschauen, und er roch ihren Schweiß, der sich in Halbkreisen unter den Achseln ihrer Bluse abzeichnete.
»Das ist doch kein Glück«, sagte sie, »wenn jemand etwas nicht weiß, das er
wissen sollte.«
»Manchmal schon«, sagte Manuel. »Wie lange bleiben Sie in der Schweiz?«
»Drei Wochen.«
Manuel seufzte. »Ich wäre froh, wenn Sie keinen Kontakt mit meiner Familie
suchen würden.«
»Mit deiner Familie?« fragte Manuela, »und wer bin denn ich?«
(Aus Franz Hohler: Es klopft. Luchterhand Literaturverlag, München 2007)
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Tessin n område i Schweiz
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Hoffnungslos vaterlos
Von Broka Herrmann
Viele Kinder, die vaterlos aufwachsen, leiden unter der Abwesenheit ihres »Erzeugers«. Auch wenn Stiefväter oder andere Menschen die Vaterrolle teils erfolgreich übernehmen, fehlt es den Betroffenen oft an »etwas«. Wenn diese Kinder
erwachsen werden, wird der Drang, die wirklichen Wurzeln kennen zu lernen, bei
5 vielen immer stärker. Sie machen sich auf die Vatersuche.
In persönlichen Gesprächen mit Freunden und Bekannten ist mir aufgefallen,
wie viele Menschen es gibt, die ihre wirklichen Väter nicht oder kaum kennen. In
der Mehrzahl waren diese Väter Filous, die sich einfach aus dem Staub gemacht
hatten – nach der Schwangerschaft oder nach der Geburt.
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Oder es waren Männer, mit denen die Mütter nicht klar kamen. In diesem Fall
waren auch die Väter Leidtragende, da ihnen nach der Trennung ihre Kinder
vorenthalten wurden. Ein drittes Szenario: Die Kinder waren die Folge kurzer
Liebschaften, die nicht bekannt werden durften. Erst als die Lebenslüge aufflog,
stellte sich die Frage nach dem leiblichen Vater. […]
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Auch diejenigen, deren Väter, die obwohl anwesend, nie präsent waren, zählen zu
den vaterlos aufwachsenden Menschen. Lange Jahre war es vielen »Vaterlosen«
einerlei, weil sie entweder gute »Stiefväter« oder Mütter hatten, die den Vater »voll
ersetzt« haben. Doch mit zunehmendem Alter verspürten allesamt – soweit ich
sie gesprochen habe – einen »unwiderstehlichen inneren Drang«, ihre Wurzeln
20 kennen lernen zu wollen.
Viele begaben sich auf die Suche, die oft Jahrzehnte dauerte, bis sie den wirklichen Vater gefunden oder wenigstens herausbekommen hatten, wo er beerdigt
wurde. Nicht wenigen wurde in dieser Zeit bewusst, dass ein leiblicher Vater
»mehr ist als nur ein Vater«. Manche lässt die Suche nicht mehr los, sie brauchen
25 die Anerkennung und die Liebe des Vaters. Einige werden davon so sehr bestimmt, dass sie körperlich und psychisch schwer krank werden. Ihre Vatersuche
ist lebensbestimmend.
(Aus http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/20/0,1872,4293076,00.html)
Georg Baselitz: Si Riposa 6 (1997)
(http://kunstonline.dk/indhold/pics/baselitz_3.jpg)
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Si riposa italiensk for »Sie ruht sich aus«.
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Flere ønsker at finde deres slægtninge
Af Laura Elisabeth Schnabel
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Et stigende antal mennesker opsøger i dag detektiver for at få hjælp til at finde
frem til forsvundne forældre, søskende, kusiner eller anden familie. Det er særligt
henvendelser fra mennesker, der er blevet bortadopteret fra deres biologiske forældre, som hober sig op i stakken af eftersøgningssager, lyder meldingen fra såvel Netdetektiverne som Frelsens Hærs eftersøgningstjeneste.
Frelsens Hær har oplevet en markant stigning, fortæller Jørn Lauridsen, der leder eftersøgningstjenesten. […]
I gennemsnit opklarer Frelsens Hær omkring halvdelen af sagerne, som ikke
kun tæller adopterede, men eksempelvis også forsvundne unge, der er rejst ud i
verden.
– Men der er markant flere bortadopterede. Spørgsmål om deres identitet melder sig særligt, når de får børn, og børnene begynder at spørge til deres bedsteforældre. De bortadopterede får simpelthen ikke ro i sindet, før de har fundet deres familie, siger Jørn Lauridsen.
Også Netdetektiverne, der har specialiseret sig i at opspore slægtninge, kan
nikke genkendende til stigningen. De seneste par år har Netdetektiverne behandlet mellem 350 og 400 sager, mens tallet kun lå på 100 i 2001. Det skyldes særligt, at der er kommet et stigende behov for at finde sit biologiske ophav, mener
projektleder Kim Henrik Larsen.
– Det er en trend at finde sine biologiske rødder. Og så er det heller ikke længere et tabu, hvis man måske er født uden for familien, siger Kim Henrik Larsen.
Ifølge hans erfaring er det vigtigt for de mange bortadopterede at finde frem til
lighederne med deres biologiske familie.
– Det kan være en næse, temperamentet, sygdomme, eller om ens far er en rar
mand, om der er søskende, og hvordan deres opvækst så har været. Og de ved
også, at det har været hårdt for deres biologiske forældre at give deres barn væk,
og derfor vil de gerne vise dem tilgivelse, siger han.
Anne Margrethe Krogh-Thomsen, formand for Slægtshistorisk Forening for
Storkøbenhavn, fremhæver internettets og tv’s store fokus på slægtsprogrammer som den store årsag til, at så mange er blevet opmærksomme på deres behov for at kende den biologiske familie.
Og det er ph.d.-stipendiat Allan Westerling fra Center for Barndoms- og Familieforskning ved Roskilde Universitetscenter enig i. Samtidig påpeger han, at
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behovet for at kende sin biologiske familie er blevet større. Det hænger sammen
med et samfundsmæssigt pres om hele tiden at stoppe og evaluere sit liv i skolen, på arbejdet og på hjemmefronten.
– Derfor bliver de eksistentielle spørgsmål i stigende grad relevante for os alle.
Vi lever i et samfund, hvor vi må tage stilling til os selv i alle sammenhænge. I
den identitetsproces søger vi også det autentiske som eksempelvis slægten. Den
40 er unik, fordi man ikke selv kan opfinde og skabe den via venskaber og relationer,
og derfor har den en særlig betydning, siger han.
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(Fra Kristeligt Dagblad, 20. november 2007)