Ausgabe April 2013
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Ausgabe April 2013
!"#$%&'$()*+)*,-./01 Deutschland 4,50 Euro Österreich 5,00 Euro Ausgabe April 2013 2 GOLF TICKER 4/13 EDITORIAL Die Frage, die uns hier im Redaktionsteam seit dem 11. März 2013 beschäftigte, war diese: Wie sollte die Titelseite der April-Ausgabe des GOLF TICKER aussehen? Usus ist ganz klar, dieser Platz, quasi das Aushängeschild des Heftes, gebührt immer der Person, die sich durch einen großen sportlichen Erfolg bei den Ereignissen, über die wir aktuell berichten, hervorgetan hat. Deshalb lag in den vergangenen Monaten meist relativ schnell auf der Hand, wer es denn sein sollte. Bis jetzt. Denn es trug sich zu, dass ein gewisser Herr Eldrick Tiger Woods sich anschickte – erneut, wieder, weiterhin – Golfgeschichte zu schreiben und nach Turniersieg Nummer 75 beim Arnold Palmer Invitational jetzt bei der WGC Cadillac Championship nun gleich Nummer 76 folgen zu lassen. Auch rückte er mit diesem Erfolg Rory McIlroy noch näher auf den Pelz, was die Position des Weltranglisten-Ersten betrifft. Zugegeben, bei The Honda Classic, die zwischen diesen beiden Turnieren stattfand, lief es mit Platz 37 für den Tiger eher suboptimal. Doch dann folgte eben dieses absolute Sahneschnittchen. Wer das Vergnügen hatte, Tiger Woods bei der Ausübung seines Berufes auf dem Gelände des TPC Blue Monster in Doral, Miami/Florida zuzuschauen, der erlebte Golfsport vom Feinsten. Ich will an dieser Stelle nicht unserem ausführlichen Turnierbericht ab Seite 26 vorgreifen. Aber Sie werden verstehen, dass die Leistung, die Woods zeigte, eben dazu angetan war, ernsthaft in Erwägung zu ziehen, nach der März-Ausgabe nun auch das April-Heft mit seinem Konterfei zu gestalten. Wir diskutieren in unserem Team immer gut und gerne und wir haben die Argumente für und wider intensiv hin und her und von allen Seiten beleuchtet. Schließlich war da ein Matt Kuchar, der ein fantastisches WGC Accenture Match Play spielte und gegen Hunter Mahan den prestigeträchtigen Titel holte. Bei diesem Turnier, wo die Partien Mann gegen Mann, Punkt um Punkt, ausgespielt werden, ist der Sieg schon ein Meisterstück. Es zählt jedes Match. Keine Chance, mit einer besseren Runde an den Folgetagen noch Boden gut zu machen. Schlechter Tag – Pech gehabt – Chance vertan – und raus aus dem Turnier. Also, Kuchar war ein ebenso ernsthafter Aspirant auf unser Cover. Darüber hinaus galt es noch die Frage zu berücksichtigen: Was machen wir, wenn Woods das US Masters gewinnt? Puh! Ein Major-Sieger kommt natürlich per se auf den Titel! Eine Entscheidung musste am Ende her, so oder so. Wie sie ausfiel, wissen Sie und warum die Sache komplizierter war als sonst, das können Sie nach der Lektüre dieser neuen Ausgabe Ihres GOLF TICKER ganz bestimmt nachvollziehen. Viel Spaß damit! Herzlichst Ihre Heike Löw, Chefredakteurin GOLF TICKER 4/13 3 INHALT APRIL 2013 26 20 38 GOLF Sport 6 News Interessantes aus der Welt des Golfsports 10 Abgebildet Golfer allein im Wald PGA National Champion-Course Avantha Masters 38 Glücklicher Augenblick LPGA Tour, RR Donnelley LPGA Founders Cup 12 News Interessantes aus 42 News Interessantes aus der Welt des Golfsports der Welt des Golfsports 14 Matt Kuchar gewinnt PGA Tour, WGC Accenture Match Play 20 Spektakulär und kurios PGA Tour, The Honda Classic 26 Besser den je PGA Tour, Tiger siegt wieder WGC-Cadillac Championship 34 Ein makelloses Finish PGA Tour, Tampa Bay 4 36 Aikens zweiter Streich European Tour, 44 Der coole Mr. Frost Champions Tour, Toshiba Classic 46 Pro Golf Tour, Turnierserie in Marokko 49 News Laureus Award für das Ryder Cup-Team 50 Ranglisten Die aktuell besten Spieler 52 Silber für deutsche Damen European Nations Championship der Amateure GOLF TICKER 4/13 INHALT Die Golfbälle der e-Serie von Bridgestone für noch mehr Schlaggefühl S. 70 14 60 Das Team Europa hat einen Captain für 2014: Paul McGinley. S. 44 80 Auf dem Weg zu großen Zielen – die zweite Folge unserer Serie über Dominic Foos S. 56 78 Golfreisetipps Interessante Reiseziele 55 Turnierkalender Die wichtigsten Termine 80 American Beauty Sandestin Resort in Florida 66 BMW Golf Cup International Weltfinale in Südafrika Service Specials 54 Schefer schreibt Mensch oder Material 56 Auf dem Weg zu großen Zielen 70 Golf-Perfektionisten Shopping Tipps Portrait Dominic Foos, Folge 2 60 Alle unter einem Dach KRAMSKI Deutsche Golf Liga 90 Testbericht Ralf Geilenberg 92 Steuertipps Kay Klöpping 94 Rechtsfragen Dr. Monheim GOLF Reisen 96 Turnier-Geschichten & Gewinnspiel 68 Mallorquinische Landpartie 98 King’s Corner Humor – rezeptfrei Gran Hotel Son Net Mallorca 76 Clubportrait Golfclub Schloss Auel GOLF TICKER 4/13 und mit Nebenwirkungen 3 Editorial 97 Impressum 5 NEWS Liebe verleiht Flügel Woods schreibt auf seiner Page: „Die Saison war bisher großartig mit meinen Siegen in Torrey und Doral. Etwas Nettes abseits des Golfplatzes war allerdings, Lindsey Vonn zu treffen. Lindsey und ich sind seit einiger Zeit befreundet, aber in den vergangenen Monaten wurde es enger und wir sind jetzt ein Paar.“ Er dankte für Unterstützung und Respekt für die Privatsphäre. „Wir wollen unsere Beziehung privat halten, als ganz gewöhnliches Paar.“ Beide haben bereits je eine gescheiterte Ehe hinter sich. Woods ist seit 2010 von seiner damaligen Frau Elin Nordegren geschieden, Lindsey Vonn trennte sich Ende 2011 von Thomas Vonn, ihrem langjährigen Trainer. Offiziell geschieden wurde die Ehe aber erst vor sechs Monaten. Viel Zeit, das junge Glück zu genießen, bleibt den Beiden nicht. Es hieß, sie hätten nach dem Turnier in Doral ein paar Tage auf der Yacht von Woods verbracht. Das Paar hat in den nächsten Wochen gut zu tun. Auf dem Weg nach Augusta macht der Tiger noch Station beim Arnold Palmer Invitational und dem Tavistock Cup. Vonn absolviert derweil nach ihrer schweren Knieverletzung, die sie sich im Februar bei der Ski-WM im österreichischen Schladming zuzog, weiterhin ihr Reha-Programm. Man darf gespannt sein, wann sie Woods als Freundin dann offiziell zu einem Turnier begleiten wird. Der Sport hat jedenfalls erst einmal ein neues Traumpaar. Foto: gettyimages.de Nachdem jetzt offiziell betätigt ist, dass an den Gerüchten um eine Liaison zwischen Lindsey Vonn und Tiger Woods doch etwas dran war, könnte man angesichts des bereits zweiten Saisonsieges für Woods auf die Idee kommen, dass es die neue Liebe ist, die den 14-fachen Majorsieger inspiriert und ihm die sprichwörtlichen Flügel verleiht. So gelöst, wie ihn die Sportwelt nach seinem fabelhaften Erfolg bei der WGC-Cadillac Championship erlebte, hatte man Woods lange nicht mehr gesehen. Jetzt scheint klar warum. Skirennläuferin Lindsey Vonn (28) und Golflegende Tiger Woods (37) sind ein Paar. Das bestätigten beide am Montag auf ihren Internetseiten und sorgten damit für eine Sensation: „Wir sind jetzt ein Paar“, teilten sie der Welt mit. „Unsere Beziehung entwickelte sich in den vergangenen Monaten von einer Freundschaft zu etwas mehr und das hat mich sehr glücklich gemacht“, schreibt Vonn auf ihrer Seite. Sie wolle darüber weiter keine Worte verlieren, „weil dieser Teil meines Lebens etwas zwischen uns, meiner Familie und meinen engen Freunden ist“. 6 GOLF TICKER 4/13 B E S T W E S T E R N P R E M I E R s PGA TOUR WGC-ACCENTURE MATCH PLAY CHAMPIONSHIP Der Spaß am Mann gegen Mann heißt es Jahr für Jahr bei der WGC-Accenture Match Play Championship – ein besonderes Event für mental besonders stabile Profis. 2013 zeigte Matt Kuchar die besten Nerven beim Treffen der Top 64 der Weltrangliste, entschied am Ende ein rein US-amerikanisches Finale gegen den Titelverteidiger Hunter Mahan für sich und sicherte sich so die 1,5 Millionen US-Dollar für den Champion. Von Oliver Hepp Im Kampf Mann gegen Mann behielt er ganz cool die Nerven: Matt Kuchar 14 GOLF TICKER 4/13 PGA TOUR Überleben D ie US-Medien formulieren es für Ausscheidungsspiele in ihren Sportarten immer sehr martialisch – „Do or die“, frei übersetzbar mit „Leb‘ oder stirb‘“ – das gilt auch beim Treffen der Golf-Elite in Dove Mountain/Arizona jedes Mal wieder als oberstes Gebot. Kein Profi fehlt da freiwillig, Phil Mickelson und den zuvor in Topform spielenden Brandt Snedeker (beide USA) vermissten die Fans allerdings verletzungsbedingt. Der Australier Geoff Ogilvy, Sieger von 2009 und 2013 aufgrund seiner schlechten Ranglisten-Platzierung nur als TV-Experte im Einsatz, brachte das reizvolle Hopp oder Topp für die Spieler in einem der zahlreichen Vorberichte auf den Punkt. „Wenn du es bis zum Wochenende schaffst, ist es eine der schönsten Wochen des Jahres. Wenn du in der ersten Runde verlierst, fühlt es sich wie die schlimmste an.“ Hunter Mahan, der Titelverteidiger, schaffte es auch dieses Mal wieder ins Finale, wo er sich aber Kuchar geschlagen geben musste. Der größere Wille Tiger Woods (USA) und Rory McIlroy (Nordirland) konnte man die Richtigkeit von Ogilvys Worten nach der ersten Runde direkt aus den Gesichtern lesen: Die Nummer 2 und Nummer 1 der Welt verabschiedeten sich in Arizona bereits nach ihrer jeweils ersten Partie. Der Tiger zog gegen einen starken Charles Howell III. den Kürzeren und hielt enttäuscht fest: „Ich habe gut gespielt. Aber ‚Chucky‘ war eben besser.“ McIlroy verlor gegen Shane Lowry (Irland). „Tief in mir wusste ich, ich kann ihn schlagen. Ich bin nicht ohne Grund hier, ich fülle nicht nur das Teilnehmerfeld auf “, zeigte Lowry einfach den größeren Siegeswillen als sein höher eingestufter Kontrahent. Aus deutscher Sicht zudem bedauerlich: Auch Marcel Siem strich nach einem engen Match gegen Luke Donald ebenfalls in Runde 1 die Segel. Martin Kaymer gewann dagegen sein Duell mit George Coetzee – und haderte mit seiner Nervosität. „Das war GOLF TICKER 4/13 15 PGA TOUR WGC-CADILLAC CHAMPIONSHIP Klare Verhältnisse 26 GOLF TICKER 4/13 PGA TOUR Mit 19 unter Par und zwei Schlägen Vorsprung auf seinen Landsmann Steve Stricker gewann der US-Amerikaner Tiger Woods bei der WGC-Cadillac Championship in überzeugender Manier seinen zweiten Saisontitel und ließ dabei nie auch nur den Hauch eines Zweifels aufkommen, dass die Mission Titelgewinn von irgendeinem seiner Kollegen noch durchkreuzt werden könnte. Und wer noch zweifelte, dass Woods wieder der größte Aspirant auf Platz 1 der Weltrangliste und damit die Ablösung Rory McIlroys auf dieser Spitzenposition sei, der sollte spätestens jetzt vom Gegenteil überzeugt sein. Von Heike Löw GOLF TICKER 4/13 27 TAMPA BAY CHAMPIONSHIP Ein makelloses Große Premierenzeit auf der PGA Tour: Der US-Amerikaner Kevin Streelman feierte bei der Tampa Bay Championship in Palm Harbor/Florida nach 274 Schlägen vor seinen Landsmännern Boo Weekley (276) und Cameron Tringale (277) seinen ersten Sieg. Martin Kaymer hingegen sucht weiter seine Form, der Mettmanner verpasste mit insgesamt 150 Schlägen an den ersten beiden Turniertagen klar den Cut. Von Sven Hauch D en Schlüssel zur ersten Feierstunde seines Profi-Daseins war ein schier makelloses Finish von Kevin Streelman. Seine letzten 37 Löcher während des Turniers blieb er bogeyfrei und beendete mit dieser grandiosen Bilanz eine Durststrecke von 153 Starts in sechs Jahren ohne einen einzigen Sieg. Zwischenzeitlich stand gar die Fortsetzung seiner Karriere auf der Kippe, zu inkonstant waren die Ergebnisse des Boo Weekley 34-Jährigen. Streelman arbeite in diesen schwierigen Zeiten unter anderem als Caddie und ging den mühsamen Weg, sich über etliche kleinere Turniere wieder in die Elite zurückzukämpfen. „Ich hatte immer den Traum, ganz oben zu stehen. Und jetzt habe ich ihn mir mit viel harter Arbeit erfüllt“, erklärte ein sichtlich erleichterter Sieger. „Man darf nie aufhören, seinen Träumen nachzujagen, denn man weiß nie, was passiert.“ Cameron Tringale Dabei gelang ihm auch sein schönster Schlag auf der Schlussrunde. An der 13. Bahn schlug er mit dem Eisen 5 butterweich bis zwei Meter an die Fahne und lochte anschließend zum Birdie – kurzum: auf seiner 67 zum Abschluss spielte der US-Amerikaner solides Golf und ließ sich durch nichts von seinem Weg abbringen. „Ich bin wirklich geduldig auf den Platz gegangen und fühlte so einen inneren Frieden mit mir“, meinte Streelman weiter. Die Ruhe brauchte er auch, musste er doch drei Stunden warten, bis feststand, dass er zum ersten Mal einen Titel holen würde. So ging beispielsweise der spätere Zweite, Bo Weekley gerade vom Trainingsplatz, als der spätere Champion sein 17. Loch beendet hatte. Auch die vor dem Finaltag aussichtsreich liegenden Justin Leonard (am Ende T4), Luke Donald (T4) und Sergio Garcia (T7) konnten den Premierensieg des sympathischen USProfis nicht mehr verhindern. Martin Kaymer dagegen scheint weit von seiner inneren Ausgeglichenheit entfernt zu sein. Nach dem verpassten Cut erklärte der 28-Jährige deshalb, er werde vor dem Masters Mitte April in Augusta erst einmal kein Turnier mehr spielen. 34 GOLF TICKER 4/13 TAMPA BAY Finish TURNIERERGEBNIS + + + Kevin Streelman PGA Tour– Tampa Bay Championship Palm Harbor, Florida 14. bis 17. März 2013, Innisbrook Resort – Copperhead, Par 71 ZUM PAR 1 RUNDE 2 3 4 -10 73 69 65 67 274 990.000 2 Boo Weekley -8 72 70 71 63 276 594.000 3 Cameron Tringale -7 71 70 70 66 277 374.000 T4 Luke Donald -6 70 72 67 69 278 277.333 T4 Greg Chalmers -6 71 68 69 70 278 277.333 T4 Justin Leonard -6 71 69 67 71 278 277.333 T7 Harris English -5 68 69 73 69 279 148.892 T7 Sergio Garcia -5 71 67 72 69 279 148.892 T7 Pat Perez -5 71 71 70 67 279 148.892 T7 Jordan Spieth -5 72 68 69 70 279 148.892 T7 Shawn Stefani -5 65 70 74 70 279 148.892 T7 Jim Furyk -5 72 69 67 71 279 148.892 T7 Ben Kohles -5 72 67 69 71 279 148.892 74 76 1 Kevin Streelman GESAMT PREISGELD (in US-Dollar) Fotos: gettyimages.de SPIELER ... CUT Martin Kaymer GOLF TICKER 4/13 35 LPGA TOUR RR DONNELLEY LPGA FOUNDERS CUP Zum Glück ein Stacy Lewis aus den USA gewann mit drei Schlägen Vorsprung nach einer grandiosen Aufholjagd auf Ai Miyazato den LPGA Founders Cup. Die Japanerin hatte in einem Augenblick von Unentschlossenheit ihre Führung auf dem Leaderboard eingebüßt und damit den Sieg verspielt. Von Rainer Ortmanns „Das war meine Gelegenheit und ich musste sie einfach nutzen!“ Stacy Lewis 38 GOLF TICKER 4/13 LPGA TOUR reicht oft Augenblick S o kann’s gehen. Stacy Lewis, die Rolex Spielerin des Jahres 2012, hat wieder einmal bewiesen, dass sie nach vier Erfolgen im vergangenen Jahr auch in dieser Saison zu den Proetten gehört, mit denen immer zu rechnen ist, wenn um Titel gespielt wird. Ihre Erfolgsquote in der noch recht jungen Saison liegt jetzt bei stolzen 50 Prozent, vier Starts, zwei Siege, zuletzt konnte sie auch die HSBC Women’s Championship für sich entscheiden. Das ist schon eine beeindruckende Bilanz. Aber geschenkt wurde ihr in Phoenix bei der diesjährigen Auflage des LPGA Founders Cup wahrlich nichts. Lewis musste fighten und ihr bestes Golf spielen. Denn da gab es noch eine andere Spielerin, die in den ersten drei Runden sehr gut aufgelegt war und zu Beginn des Finaltages ganze vier Schläge Vorsprung auf Lewis hatte: Ai Miyazato. Ai Miyazato Die 27-Jährige wird von vielen Fans für ihre Haltung und ihr Charisma auf dem Golfplatz verehrt. Mit ihrem geschmeidigen, flüssigen Schwung meistert sie jeden Schlag, ohne je nervös oder unentschlossen zu wirken. Stets hat man den Eindruck: Da spielt eine Golf, die ihren ganz persönlichen Stil absolut verinnerlicht hat – so ruhig und gefasst wirkt Miyazato auf ihren Runden. Auf dem Kurs des Wildfire Golf Club in Phoenix war das nicht anders. Sie spielte gleich zum Auftakt eine Runde von 63! Das war eine -9 auf dem Par 72-Platz und bedeutete die Führung nach Tag 1. Highlight ihrer fehlerfreien, mit sieben Birdies gespickten Vorstellung war ein Eagle-Putt an Bahn 15, einem Par 5. Mit einem Holz-3 klatschte sie ihren Annäherungsschlag GOLF TICKER 4/13 mit ihrem unnachahmlich anmutigen Schwund auf sechs Meter an die Fahne und versenkte den Putt zum Eagle. Das war schon eine Ansage an die Kolleginnen. Folgen konnte ihr an diesem Tag am besten Jee Young Park, die Südkoreanerin platzierte sich mit ihrer 65 im Zwischenklassement auf Rang 2. Stacy Lewis trat dagegen noch nicht an vorderster Front in Erscheinung, sie spielte wie die Titelverteidigerin Yani Tseng eine 70 . Die Bahn 15 war an diesem Donnerstag anscheinend dazu auserkoren, die besonderen Momente zu liefern. War der Eagle von Miyazato schon ein Hit, dann legte Jane Rah aus den USA noch mal einen drauf. Sie brauchte an diesem Par 5 nur lächerliche zwei Schläge und lochte aus mehr als 200 Metern zum Albatros ein. Nutzte ihr am Ende aber nichts, sie spielte die Runde mit 73, am Folgetag auch, und scheiterte damit am Cut. Wie war das noch? Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer? Scheint für den größeren Vogel auch zu gelten. Fast acht Jahre nach ihrem letzten Titelgewinn auf der LPGA Tour sorgte die 27-jährige Jee Young Lee für den besten Score der zweiten Runde (-8/64) und setzte sich mit einem Schlag Vorsprung auf Miyazato (-5/67) und Stacy Lewis (-4/68) an die Spitze des Leaderboards. Lee, die in den vergangenen zwei Jahren 39 EQUIPMENT SHOPPING-TIPPS Volle Rotation Softspikes, Weltmarktführer in Sachen Stollen für Golfschuhe, hat zwei neue Produkte im Portfolio: Stealth und Cyclone Ice. Beide Spikes garantieren festen Stand, Stabilität und eine perfekte Traktion. Auf diese Marke schwören auch die meisten Profis auf der Tour. www.softspikes.com GolfPerfektionisten Wer die Wahl hat, hat die Qual. So viele innovative und attraktive Produkte wollen das Golferherz erobern. Wir zeigen Ihnen, was Sie auf keinen Fall verpassen sollten und bieten Tipps und Trends für Ihr Equipment. Mit viel Gefühl Der neue e6 von Bridgestone ist der Softie unter den 3-Piece-Multilayer Bällen auf dem Markt und löst das Hauptproblem vieler Amateurspieler: Durch wenig Spin im langen Spiel wirkt er auch Slice- und Hook-Spin entgegen. Der ideale Allrounder! www.bridgestonegolf.de 70 GOLF TICKER 4/13 EQUIPMENT Von Kopf bis Fuß Die Frühjahr/Sommer-Kollektion 2013 von Duca del Cosma steht unter dem Leitmotiv: Jedes Produkt soll so schön sein, dass es das Herz berührt und dabei technisch und qualitativ so gut, dass es ein Golf-Leben lang hält. Diesem Anspruch wird jedes Teil gerecht, ob Schuhe, Bekleidung oder Accessoires, mit diesen Outfits machen Sie überall eine bella figura. www.ducadelcosma.com GOLF TICKER 4/13 71 GOLFREISEN SANDESTIN RESORT FLORIDA American Beauty Golfparadies Florida – die wundervollen Plätze rund um Orlando, Palm Beach und Miami, Fort Myers oder Naples und Tampa sind hinlänglich bekannt. GOLF TICKER hat im Nordwesten Floridas ein weiteres, noch weitgehend unbekanntes Kleinod für Golfenthusiasten entdeckt – eine American Beauty wie aus dem Bilderbuch. Von Fred König 80 GOLF TICKER 4/13 GOLFREISEN Meer und Palmen in der Abenddämmerung - eine romantische Stimmung, die nur schwer zu toppen und im Sandestin Resort an der Tagesordnung ist. So oder so ähnlich wird es wohl im Paradies ausgesehen haben. GOLF TICKER 4/13 81 SERVICE TIPPEN UND GEWINNEN THE PLAYERS Championship Turnier-Geschichten zweiten Schlag einzulochen und damit ein Par zu spielen. Sein Ball, der im Wasser landete, gesellte sich zu den anderen circa 120.000 Artgenossen, die jährlich aus dem See gefischt werden. Showtime E s gibt mehr als genug Gründe für die besten Golfer der Welt, alljährlich bei The Players Championship anzutreten. Ein Gesamtpreisgeld von 9,5 Mio. US-Dollar ist der offensichtlichste. 1,71 Mio. US-Dollar allein für den Sieger, versüßt mit etlichen Weltranglistenpunkten und diversen weiteren Spielberechtigungen, rücken das höchstdotierte Turnier der Welt in die Nähe der vier Major-Turniere, apostrophieren es sogar als inoffizielles „fünftes Major“. Höchste Ansprüche an die Spieler Erstmalig fanden The Players Championship 1974 in Marietta in Georgia statt. Nach einigen Ortswechseln bekam das Turnier letztlich seine feste Heimat 1982 auf dem eigens angelegten Stadium Course in Ponte Vedra Beach in Florida. Um alle Golfer gleichermaßen zu fordern und keinen Spielertyp zu bevorzugen, befinden sich auf dem Stadium Course Par 3-, Par 4- oder Par 5-Löcher aller Längen. Der Course ist so angelegt, dass zwei aufeinanderfolgende Bahnen niemals dieselbe Richtung aufweisen. Unberechenbare 96 und spontan auftretende Winde sorgen für Holes-in-one genauso wie für TripleBogeys. Signature hole Spektakulärer Höhepunkt der Anlage und eines der bekanntesten Löcher der Welt ist sicherlich das Inselgrün an der 17. Bahn. Ursprünglich sollte hier ein Par 3-Loch mit einem kleinen Teich entstehen. Da man aber während der Bauarbeiten für die anderen Bahnen den Sand an dieser Stelle immer weiter abtrug, entstand ein gigantisches Loch, das schließlich überwiegend mit Wasser und dem knapp 400 Quadratmeter großen Inselchen gefüllt wurde – ein Par 3 mit höchstem Schwierigkeitsgrad. Unter dem Druck, am vorletzten Loch keine Fehler zu produzieren, schlug hier Fred Couples 1997 als bisher einziger Spieler bei einer Finalrunde ein Hole-in-one. Ein Jahr später musste Steve Lowery hilflos mit ansehen, wie eine Möwe seinen sorgfältig auf dem Grün platzierten Ball aufpickte und ins Wasser fallen ließ. 1999 sorgte erneut Fred Couples für das Kunststück, nach einem Wasserschlag mit seinem Dabei haben die Zuschauer in Ponte Vedra Beach immer beste Sicht auf die Spieler, da die Architekten des Par 72-Platzes, Pete und Alice Dye, größten Wert auf ihre Einbindung gelegt haben. Sie sitzen oder stehen wie in einem Amphitheater auf erhöhten Grashügeln, die aus dem Bodenaushub, der bei der Anlage des Course anfiel, aufgeschüttet wurden. Die Fans konnten so 2009 hautnah miterleben, wie es Alex Cejka gelang, die bisher höchste Führung nach 54 Löchern am Finaltag zu pulverisieren. Nach 42 Schlägen auf den ersten neun Löchern war der Sieg in weite Ferne gerückt und am Ende landete Cejka auf Platz 9. Überraschungserfolg Die wenigsten Experten hätten die Entwicklung von The Players Championship zu einem solch prestigeträchtigen Turnier prophezeit, als Ende der 70er Jahre des 20. Jahrhunderts der damalige PGA Commissioner Dean Beman den Grundbesitzern Jerome und Paul Fletcher das morastige Gelände in der Nähe von Jacksonville für einen symbolischen Dollar abkaufte. Bemans Vision und Beharrlichkeit, einen einzigartigen Platz zu schaffen, auf dem die internationale Golf-Elite ihr Können bei einem PGA-Turnier zeigt, ist es zu verdanken, dass diese 170 Hektar Land heute Schauplatz eines der meist beachteten Golf-Turniere der Welt sind. (M. Michel) GOLF TICKER 4/13 IMPRESSUM Toranas Verlags GmbH Geschäftsführer: Michael Hartung, Thorsten Zegrotzki Blériotstraße 4 50827 Köln Tel. +49 (0) 221 – 3 37 73 77–90 E-Mail: [email protected] Herausgeber und Geschäftsführer Thorsten Zegrotzki Chefredaktion Heike Löw Tel. +49 (0) 2171 – 39 88–0 E-Mail: [email protected] Redaktion Claudius Dünwald Florian Fischer Sven Hauch Oliver Hepp Sascha Koch Rainer Ortmanns Thorsten Zegrotzki TIPPEN UND GEWINNEN + + + Artdirection und Layout Bruno Casamonti Michael Kratzer Mitarbeiter dieser Ausgabe Ralf Geilenberg Kay Klöpping Fred König Markus Michel Dr. Dirk Monheim Frank Schefer Fotos gettyimages.de, golfsupport. nl, istockphoto.com, thinkstock.com, GC Schloss Auel, Pro Golf Tour, DGV, Gran Hotel Son Net, Sandestin Resort Titelfoto gettyimages.de Wir möchten von Ihnen wissen: Wer gewinnt The Players Championship 2013? Und das können Sie gewinnen: Fünf Übernachtungen für zwei Personen im Doppelzimmer inklusive Frühstück und drei Greenfees pro Person plus ein Abendessen (exkl. Getränke) im Gran Hotel Son Net auf Mallorca (siehe Hotelportrait Seite 68). Ihren Tipp senden Sie an: [email protected] oder per Post: Toranas Verlags GmbH, Obere Lindenstr. 7a, 51381 Leverkusen. Vollständigen Absender nicht vergessen! Einsendeschluss ist der 26. April 2013. Der Gewinner wird unter allen richtigen Tipps per Los ermittelt und schriftlich benachrichtigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. GOLF TICKER 4/13 Anzeigenleitung Eric Laut Tel. +49 (0) 221 – 3 377 377–32 E-Mail: [email protected] Disposition Jörg Eimer Tel. +49 (0) 2171 – 39 88–25 E-Mail: [email protected] Druck HM Druck Michael Hartung Tel. +49 (0) 221 – 3 377 377–0 www.hm-druck.eu Facebook.com/GolfTicker www.golf-ticker.de 97