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5|2016 Mai 104. Jahrgang 68237 | ISSN 0001-1983 OFFIZIELLES ORGAN DES GESAMTVERBAND AUTOTEILE-HANDEL E.V. Bit für Bit Das Auto wird immer digitaler. Was heißt das für die Werkstätten? | 16 Werkstatt 2.0 Aktuelle Autos verlangen moderne Diagnose. Doch worauf kommt es an? | 40 www.amz.de ANZEIGE Alles aus einer Hand KS Tools Werkzeuge – Maschinen GmbH ist einer der international führenden Anbieter von Handwerkzeugen, Spezialwerkzeugen und Werkstatteinrichtungen. Das 1992 gegründete Unternehmen mit Sitz im hessischen Heusenstamm hat aktuell über 250 Mitarbeiter und weltweit neun Niederlassungen. Konsequent auf Qualität ausgerichtet KS Tools zeichnet sich durch eine hohe Qualität der Produkte, ständige Innovationen, ein attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis sowie große Flexibilität aus. Das KS Tools Programm bietet aktuelle Problemlösungen und intelligente Werkzeuge für sehr anspruchsvolle Anwender. An die Qualität der Produkte stellt KS Tools hohe Ansprüche. Modernste Produktionsverfahren und eine laufende Kontrolle der gefertigten Werkzeuge gewährleisten eine hohe Funktionssicherheit und die Langlebigkeit der Produkte. Startete das Unternehmen 1992 noch mit einem Sortiment von rund 30 Werkzeugen, waren es um die Jahrtausendwende schon 5.000. Heute liegen über 32.000 Produkte verschiedenster Art im gerade wieder erweiterten Zentrallager. KS Tools Werkzeuge – Maschinen GmbH Seligenstädter Grund 10-12 63150 Heusenstamm Telefon: +49 (0) 6104 49 74 0 Telefax: +49 (0) 6104 49 74 11 Web: www.kstools.com, www.ks-portal.com 5|2016 Mai 104. Jahrgang 68237 | ISSN 0001-1983 OFFIZIELLES ORGAN DES GESAMTVERBAND AUTOTEILE-HANDEL E.V. www.amz.de Sofort erhältlich! Abgas-Messsystem BEA 750: Für messbar mehr Effizienz. Machen Sie sich die Überprüfung von Benzin-, Diesel- oder Gas-Fahrzeugen einfach: mit dem innovativen Abgas-Messsystem BEA 750. fDIN-A4-Druck über USB-Anschluss möglich fIntuitive Bedienung über 10''-Touchscreen-Monitor fAnzeige an externen Monitoren bzw. Beamern über vorhandenen HDMI-Anschluss fEinfache Handhabung durch modernes und ergonomisches Design fSofort einsatzbereit durch vorkonfigurierte Software und Bluetooth-Geräte fLangfristige Investitionssicherheit durch moderne Technik fLeitfaden-5-fähig Effizienz in Ihrer Werkstatt: Bosch-Abgas-Messsystem BEA 750. * Nicht mit anderen Aktionen koppelbar. Weitere Aktionen für BEA 950, BEA 550 und FSA 740 AU über den Großhandel verfügbar. www.bosch-diagnostics.de Plus Altgeräte-Rückkaufaktion vom 01.01. bis 30.06.2016 mit 300 € Preisnachlass*. Weitere Infos beim teilnehmenden Großhändler! Editorial Bit für Bit im Sauseschritt Zweifellos steht das Auto vor einer neuen Ära der Digitalisierung, die grundlegende Auswirkungen auf die Mobilität der Zukunft haben wird. Deshalb ist hier auch die Frage angebracht: Wie werden wir wohl in Zukunft Auto fahren? Autonom, teilautonom – und wird der Fahrer überflüssig? Die Vision vom autonomen Fahren soll in den kommenden Jahren mehr und mehr Realität werden. Denn die Einführung des automatisierten Fahrens erfolgt Schritt für Schritt – vom assistierten Fahren über teil- und hochautomatisiertes Fahren bis zum vollautomatisierten Fahren. Auf dem Weg zum autonomen Fahren machen intelligente Assistenzsysteme das Autofahren bereits heute sicherer und komfortabler. Allerdings muss der Fahrer letztlich „Beherrscher“ seines Fahrzeugs bleiben. Das gilt insbesondere für aktiv in die Fahrdynamik eingreifende Regelungen. Er muss zumindest immer die Möglichkeit haben, automatisierte Abläufe abzubrechen und damit zu übersteuern. | 16 Nicht zuletzt fördern die Sicherheitsanforderungen in diesem Zusammenhang den Einsatz von Steuergeräten und Sensoren vehement. So ist die Triebkraft künftiger Innovationen im Automobilbau im Wesentlichen durch Elektronik und deren Sensorik geprägt. In diesem Umfeld bildet die Sensorik die Basis für immer intelligentere Automobile. Mehr und mehr Sensoren sind verantwortlich für eine genaue Erfassung von Zuständen im und um das Automobil. | 20 Der steigende Elektronikanteil hat somit das Auto zum Computer auf Rädern mutieren lassen. Inzwischen steuern, regeln und überwachen elektronische Komponenten dort praktisch jeden Bereich. Kaum noch eine mechanische Funktion kommt ohne Elektronik aus. Heutige und zukünftige Kraftfahrzeuge sind ohne vernetzte mikroelektronische Steuerungen und mechatronisch integrierte Fahrzeugsysteme nicht mehr darstellbar. Denn immer mehr Fahrerassistenzsysteme steigern nicht nur den Komfort der Insassen, sondern tragen vermehrt zur Sicherheit im Straßenverkehr bei. | 26 Das alles muss jetzt und in Zukunft auch seitens der Werkstätten betrachtet werden. Zwar verfügen die Kfz-Werkstätten über ein oder mehrere Diagnose- amz 05/2016 geräte, aber aufgrund der Fahrzeugvielfalt nicht immer über ausreichende technische Informationen. Beim Einbau und im Umgang mit elektronischen Ersatzteilen muss die Werkstatt wichtige Parameter beachten. So sind in jedem Steuergerät im Speicher für jeden Betriebszustand bestimmte Kennfelder hinterlegt. Dort werden unter anderem auch Alterungs- oder Verschleißzustände mit einbezogen. Zusätzlich sind in einigen Aktoren, zum Beispiel in einem Drosselklappenteil, Sensoren eingebaut, die dem Steuergerät den Lagezustand „Der Anteil an Elektronik, rückmelden. und Software in den Aufgrund der komplexen elekAutos wächst rasant. tronischen Baugruppen und Hier darf die Steuergeräte sowie deren Systemvernetzungen ist ein einWerkstatt nicht den facher Austausch einer KomAnschluss verpassen.“ ponente, wie es früher einmal der Fall war, in der Regel nicht mehr möglich. Ob Xenon-Scheinwerfer, AGR-Ventil, Drosselklappenstutzen, ja selbst der simple Austausch einer Fahrzeugbatterie erfordert heute einen Änderungseintrag im Batteriemanagement. Und ganz klar, irgendwann müssen diese Systeme aber geprüft, gewartet und auch instand gesetzt werden. Wir haben uns ausgiebig mit dieser Thematik befasst. | 52 Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen Ihr Jürgen Rinn, Chefredakteur der amz 3 2016 5 » amz | amz.de Auch online Management & Technik aus einer Hand! Chefredaktion: Jürgen Rinn (Chefredaktion, V.i.S.d.P.) Adresse: Finkenstraße 2, 97264 Helmstadt Tel.: 09369 982171, Fax: 09369 982172 E-Mail: [email protected] Abo- und Vertriebsservice: Tel.: 0511 8550-2422, Fax: 0511 8550-2405 E-Mail: [email protected] Erscheinungsweise: Jährlich mit 10 Print-Ausgaben Beilagenhinweis: Ein Teil dieser Ausgabe enthält eine Beilage der Firma MBG GmbH. Wir bitten unsere Leser um freundliche Beachtung. 4 16 Elektronik auf dem Vormarsch Das Auto wird immer digitaler. Was ist bereits Standard und was wird noch kommen? Eine Standortbestimmung. amz 05/2016 NACHRICHTEN & SZENE 6 Mission erfüllt: Tesla bringt massentaugliches Elektroauto 9 Künftig unter einem Dach: Die Messen REIFEN und Automechanika 10 Stiller Helfer für die Steckdose: Stick soll Unfälle erkennen und Hilfe rufen 12 Stabile Preise: Laut KBA bisher keine Diesel-Abstinenz TECHNIK & TRENDS 18 Achtsame Assistenten: Auf dem Weg zum autonomen Fahren 22 Elektrotaxi bitte! Projekt zeigt Stärken und Schwächen auf 24 Autonome Elektrobusse: Stadt Sitten will neue Maßstäbe setzen 26 Wer haftet, wenn‘s schiefgeht? Diskurs zu Versicherungsfragen 28 Mehr Stress fürs Netz: Anforderungen ans Bordnetz steigen 34 Segeln und sparen: Sprit sparen mit der E-Clutch 38 Revolutionärer Renner: SpeedE zeigt Potenzial der E-Mobilität 78 Wettkampf um den Kunden FOTOS: CONTINENTAL | PICT RIDER – FOTOLIA.COM | FOTON – FOTOLIA.COM | FECHTNER | DAIMLER Ob Versicherung oder Hersteller – jeder will den Autofahrer in seinem Sinne lenken. Wie können Systemkonzepte darauf reagieren? WERKSTATT & PRAXIS 42 Defekte Bord-Elektronik: Wann ist die Reparatur günstiger? 44 Steuergeräte im Fokus: Zu Besuch bei RH Electronics 52 Wartung von Assistenzsystemen: Worauf kommt es in der Praxis an? 56 Achtung Hochspannung: Hochvolt-Trainings zeigen, wie‘s geht GVA NACHRICHTEN 62 Tagung des AK NKW: Betriebe erwarten mehr Umsatz 65 GVA-College: Reklamationsbearbeitung im Fokus 40 In der Werkstatt mit der Zeit gehen 56 Arbeiten unter Hochspannung Die stillen Wächter im Hintergrund Katharina Becker ist Daimler-Sprecherin. Im Interview spricht sie über die Bedeutung von Assistenzsystemen und darüber, was deren Wartung für die Werkstätten bedeutet. | 20 amz 05/2016 TEILEMARKT 68 Gute Qualität, schlechtes Image: Profi will mit Runderneuerten punkten 70 Publikumsmagnet Trost-Schau: Der Branchentreffpunkt im Frühjahr 72 Neuer Pep für den Alufelgenmarkt: Frisches Design soll Nachfrage ankurbeln BETRIEB & MARKETING 86 Setzen Sie Ihren Betrieb in Szene: Dienstleister wissen, wie es geht 88 Tachomanipulation: Kostenfalle und Straftatbestand PROFILE 94 Lattke feiert 80. Geburtstag 94 Linzing wird ASA-Geschäftsführer MOTORENINSTANDSETZER 96 Auf einen Blick RÜCKSPIEGEL 98 Tradition beflügelt neuen SL IMPRESSUM 98 Pflichtangaben 5 Nachrichten & Szene TOP FIVE Die fünf meistgelesenen Artikel auf amz.de Web-Wegweiser www.amz.de M+S SOLL BALD NICHT MEHR REICHEN Bei Schnee und Eis sollen in Zukunft Reifen mit dem Alpine-Symbol Pflicht sein. Web-Wegweiser www.amz.de/munds FEHLERSUCHE WÄHREND DER FAHRT Der Flightrecorder von WOW speichert relevante Daten im Fahrbetrieb. Web-Wegweiser www.amz.de/fehler KAUM BREMSSPUREN BEIM DIESEL Noch immer würden 60 Prozent der Autofahrer einen Diesel kaufen. Web-Wegweiser www.amz.de/diesel FOTOS: ACE | WOW | TESLA | JAGELS | BUGATTI REKORDBESUCH AUF DER TECHNO-CLASSICA Die größte Oldtimershow der Welt lockte so viele Besucher an wie noch nie. Web-Wegweiser www.amz.de/classica RÜCKRUF FÜR DEN BUGATTI VEYRON Auch ein Super-Luxus-Sportwagen ist unterm Strich nur ein ganz normales Auto. Web-Wegweiser www.amz.de/bugatti 6 Selten hat die Welt so auf ein neues Elektroauto geschaut wie beim Tesla 3. FOTO: TESLA Mission erfüllt Mit dem Model 3 präsentiert Tesla ein massentaugliches Elektroauto. Tesla-Fans auf der ganzen Welt haben dem Moment entgegengefiebert. Für Konzerngründer Elon Musk heißt das nun: Mission erfüllt. Anderthalb Jahre vor dem angekündigten Marktstart des Volumen-Modells Model 3 hat der E-Auto-Hersteller die Neugier auf das erste erschwingliche Modell der Marke weiter erhöht. 115.000 Bestellungen für seine neue MittelklasseLimousine Model 3 will er eingesammelt haben; nach Angaben der Webseite kostet jede Reservierung 1.000 Dollar. Auf der Präsentation in Los Angeles verriet Musk nur wenige Details zu dem für Ende 2017 angekündigten Mittelklasse-Wagen. Die fünfsitzige Fließheck-Limousine, die sich durch eine gefällige Formgebung und ein ebenso modernes wie spartanisches Interieur auszeichnet, soll mit ein- bzw. zweiachsigem Antrieb auf den Markt kommen; selbst in ihrer Einstiegsversion wird sie in weniger als sechs Sekunden von 0 auf 100 km/h sprinten. 350 Kilometer Reichweite sind pro Ladung möglich und die „Hardware“ für den „Autopiloten“ – also die Sensoren für autonomes Fahren – ist an Bord. Das heißt im Umkehrschluss: Für die Freischaltung wird man extra zahlen müssen. Experten halten das Model 3 für die Nagelprobe für Teslas langfristigen Erfolg. „Aufgrund der hohen Stückzahlen muss damit Geld verdient und nachhaltig die Profitzone erreicht werden“, sagt Stefan Bratzel, Professor an der FH Bergisch-Gladbach und Direktor des Center of Automotive Management. „Allerdings sind die Gewinnmargen bei der angestrebten Preisposition sehr gering, sodass nur eine geringe Fehlertoleranz besteht.“ Trotzdem kann Musk zufrieden sein: Mit rund 115 Millionen eingesammeltem Bestellvolumen kann er sein neues Modell mit W Hochdruck zur Serienreife bringen. (JR.) amz 05/2016 Basis-Paket Komplett für 499,00 € inkl. Frachtkosten f KSTATT-PAKET au ER W EEI FR r Ih kt Bestellen Sie dire tatt24.de www.freie-werks Im Basis-Paket sind standardmäßig enthalten: Fries mit Ihrem Namenszug Leistungstafel mit Ihrem Namenszug Systemordner mit Corporate Design Manual Visitenkarten mit Ihrem Namenszug Zahlteller mit Logo „Initiative“ SCHUSTER & MÜLLER FREIE WERKSTATT Kugelschreiber mit Logo „Initiative“ Max Mustermann Inhaber Musterwerkstatt Musterstraße 111a 00000 Musterstadt Tel.: +49 (0) 234 56789 Fax: +49 (0) 234 56789 www.musterwerkstatt.de [email protected] Feuerzeug mit Logo „Initiative“ Bonbonglas ohne Aufdruck und Bonbons SCHUSTER & MÜLLER FREIE WERKSTATT Mit uns fahren Sie gut und günstig. FOTO: LUEG Nachrichten & Szene LUEG SPORTIVO GMBH Neue Maserati-Repräsentanz für Essen eröffnet Die Lueg Sportivo GmbH, größter Händler für Ferrari und Maserati im Rhein-RuhrGebiet, bezieht einen neuen Standort. Damit ist die Marke Maserati auch in Essen vertreten, und zwar in unmittelbarer Nähe des dortigen Lueg-Mercedes-Centers. Eine weitere Lueg-Tochter, die Autobedarf Knoblauch GmbH, hat Platz geschaffen für den neuen Maserati-Showroom, Vertrieb und Werkstatt. „Für viele unserer Kunden ist der neue Standort ein echter Vorteil. Wir bringen italienische Leidenschaft ins Ruhrge- biet“, so Frank Burbach, der die Geschäftsführung der Lueg Sportivo GmbH seit April innehat. Burbach war bereits 2010 bis 2013 als Verkaufsleiter im Lueg-Konzern tätig. Das neue Team vor Ort in Essen besteht aus Maserati-Repräsentant Kai Amtenbrink, Strahlende Gesichter bei der Eröffnungsveranstaltung. Serviceassistentin Sabrina Altenburg und den Serviceberatern Daniel Krampe und Elvir Kico. Bei der Eröffnungsveranstaltung wurde der neue Maserati Levante präsentiert. Vorstandsvorsitzender Jürgen Tauscher stellte zudem das Essener Team vor. (JR.) UMFRAGE ZU ASSISTENZSYSTEMEN KAUM BEWEGUNG ERKENNBAR Einparkassistent ist beliebt Preise für Elektroautos im Fokus Komfort ist Autokäufern derzeit eher einen Aufpreis wert als Features für mehr Sicherheit, so eine Umfrage des DVR. Bei den Fahrerassistenzsystemen kommt der Einparkassistent am besten an. Auch die Akzeptanz des Notbremsassistenten ist hoch. Von 1.000 Neuwagenkäufern gaben 23 Prozent an, einen Einparkassistenten an Bord zu haben, nur 13 Prozent der Fahrzeuge waren mit einem Notbremsassistenten ausgestattet. Den Nutzen dieses Assistenten bewerteten allerdings 85 Prozent der Befragten Seit 2010 sind die Preise für E-Autos im Vergleich zu konventionell angetriebenen stark gesunken. Im vergangenen Jahr lag der Preisaufschlag für Stromer allerdings nur ganz leicht unter dem Vorjahresniveau, so die Analyse von Horváth & Partners. Im Jahr 2015 war ein reines E-Fahrzeug nach Angaben der Stuttgarter Managementberatung 41 Prozent teurer als ein vergleichbarer Verbrenner. Im Vorjahr lag der Unterschied bei 45 Prozent, 2010 kosteten Stromer noch doppelt so viel wie ein vergleichbares Auto FOTO: RINN mit „sehr hoch“ oder „hoch“. Den Mehrwert des Einparkassistenten schätzen nur 65 Prozent der Umfrageteilnehmer „sehr hoch“ oder „hoch“ ein. Warum sie ein Auto ohne Notbremsassistenten fahren, gaben 46 Prozent der Befragten an. Nur für 16 Prozent war der höhere Preis relevant. (JR.) FOTO: VOLVO mit konventionellem Antrieb. Der geringe Preisrückgang im vergangenen Jahr ist nach Angaben der Berater darauf zurückzuführen, dass 2015 kein reines E-Auto neu auf den Markt gekommen ist und sich die Preise der vorhandenen Modelle kaum bewegt haben. (JR.) CRASHTEST CITROEN-SUBMARKE Mikroautos sicherer machen DS mit eigenem Händlernetz Leichtfahrzeuge mit 45 bis 100 km/h Höchstgeschwindigkeit sind deutlich unsicherer als Kleinwagen. Dies geht aus einem aktuellen Euro-NCAPCrashtest hervor. Bei vier aktuellen Modellen wurden Front- und Seitenkollisionen simuliert, dreimal gab es nur einen von fünf Sternen. Neben der offenbar zu schwachen Karosseriestruktur führte auch fehlende Sicherheitsaus- Die Citroen-Submarke DS soll ein eigenes Händlernetz bekommen. Für den deutschen Markt sind in den nächsten Jahren rund 75 Standorte vorgesehen. Die Fahrzeuge können dabei entweder in sogenannten DS Salons oder DS Stores präsentiert werden. Noch bis Mitte 2018 werden Fahrzeuge von DS Automobiles auch bei Citroen-Händlern erhältlich sein. Bis Mitte 8 FOTO: EURONCAP stattung zu den schlechten Ergebnissen. Lediglich der Chatnet CH30 konnte sich mit zwei Sternen leicht von den Konkurrenten absetzen. (JR.) FOTO: CITROEN 2020 übernehmen diese bei Bedarf auch noch die Wartung, ehe die Eigenpositionierung endgültig abgeschlossen sein soll. (JR.) amz 05/2016 FOTO: MESSE ESSEN Kooperieren ab 2018: Die Messen Automechanika und REIFEN. UNTER EINEM DACH VEREINT Rückrufe sind 2015 gestiegen REIFEN und Automechanika Insgesamt 711 Produktsicherheitsuntersuchungen von Fahrzeugen und Fahrzeugteilen führte das KBA im Jahr 2015 durch und veranlasste 326 einzelne Aktionen, von denen insgesamt 1,65 Millionen Halter betroffen waren. Von den 326 Rückrufen des Vorjahres wurden 178 vom KBA wegen der Schwere des Mangels überwacht – mit dem Ziel der vollständigen Beseitigung der möglichen Gefährdung. Die Behörde bittet dann säumige Fahrzeughalter erneut zur Reparatur in die Werkstatt. Kommen diese der wiederholten Die Leitmesse REIFEN wird ab der 30. Auflage nicht mehr in Essen stattfinden, teilte die Messegesellschaft unlängst mit. Die eigentlich im Mai 2018 auf dem Essener Messegelände geplante Fachausstellung zieht nach Frankfurt um und findet dort parallel zur Automechanika vom 11. bis 15. September in der neuen Halle 12 statt. „Gemeinsam mit der Messe Frankfurt bringen wir die Reifenindustrie mit dem Automotive Aftermarket zusammen und präsentieren dessen komplette Prozesskette“, erklärt Oliver P. Kuhrt, kompetent fair serviceorientiert FOTO: DAIMLER MEHR AUTOS MUSSTEN IN DIE WERKSTATT Mehr Rückrufe 2015. Aufforderung nicht nach, wird das Fahrzeug im Extremfall außer Betrieb gesetzt. Das war 2015 rund 7.500-mal der Fall. Den Höchststand an Fahrzeug-Stilllegungen gab es 2014 mit 34.712 Fällen. Die Zahl der Rückrufaktionen nimmt auch weltweit zu. (JR.) Geschäftsführer der Messe Essen, die Kooperation. Künftig sollen sich die Besucher der REIFEN an einem einzigen Ort neben ihrem klassischen Geschäft umfassend über den Fahrzeugservice informieren. Unter anderem gehören dazu die Ausstattung mit Anlagen und Spezialwerkzeugen sowie Beratungs- und Diagnosekompetenz für Mitarbeiter im Bereich Autoservice. Die Kooperation der Essener mit den Frankfurtern gilt für Frankfurt sowie für die anderen 14 Automechanika-Messen weltweit. (JR.) Aus Vertrauen entsteht Bindung. Kundenbindung. Mit den Garantie- und Kundenkontakt-Programmen von CarGarantie binden Sie Ihre Kunden über Jahre an Ihr Haus. CG CAR-GARANTIE VERSICHERUNGS-AG TEL 0761 4548-260 www.cargarantie.com Das Unfallmeldedienst genannte System erkennt eine Kollision und meldet den Unfall automatisch an eine Notrufzentrale. FOTO: GDV Retter aus der Steckdose Ein wenige Zentimeter großer Stecker für die 12-Volt-Buchse im Auto soll künftig Menschenleben retten und die Frist bis zum Eintreffen der Rettungsdienste deutlich verkürzen. Schnelle Hilfe KOMPETENTE Hilfe kann der Versicherer schon nach einem leichten Aufprall oder manueller Auslösung des Pannenrufs organisieren. Die Meldung eines Unfalls wird direkt vom Versicherer entgegengenommen, der den Fahrer in der jeweiligen Situation unterstützt. Wenn nötig sind die Rettungsdienste dann künftig schneller vor Ort. 10 Mit diesem Ziel starteten die deutschen Kraftfahrzeugversicherer am 4. April ein automatisches Notrufsystem. Es kann ohne Werkstattbesuch in praktisch allen Neu- und Gebrauchtwagen installiert werden. Kernstück des Unfallmeldedienstes ist ein spezieller Stecker für die Normbuchse (Zigarettenanzünder). Mit seinen integrierten Beschleunigungssensoren erkennt er nicht nur eine Kollision, sondern auch deren Schweregrad. Die erforderlichen Informationen übermittelt er via Bluetooth an eine Unfallmelde-App auf dem Smartphone des Fahrers. Die App meldet den Unfall, die aktuelle Position des Fahrzeugs, sein Kennzeichen und die letzte Fahrtrichtung an die Notrufzentrale. Außerdem wird eine Sprechverbindung zum Fahrer hergestellt. Die teilnehmenden Versicherer bieten die App ihren Kunden für Android-Smartphones (ab Version 2.3.4.) und iPhones (ab Modell 5 und iOS 8) als Paketlösung mit dem Unfallmeldestecker, Kontokennung und Aktivierungscode an. Die Preise sind je nach Versicherung unterschiedlich, im Gespräch sind rund zehn Euro Servicegebühr pro Jahr. Das neue Unfallmeldesystem wurde in enger Zusammenarbeit mit Bosch und IBM entwickelt. Bosch liefert den Stecker mit integrierter USB-Buchse zum Aufladen des Smartphones, während IBM die Notruf-App programmierte und die erforderliche IT- und KommunikationsInfrastruktur erstellte. Laut Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) ist der Datenschutz sichergestellt: Die Notruf-App zeichne nur die jeweils drei letzten Positionsdaten auf, die danach überschrieben werden. Bei störungsfreiem Fahrtverlauf würden keine Daten an die Notrufzentrale übertragen. Nur nach einer Kollision oder bei manueller Aktivierung sende das Smartphone die für einen Hilfseinsatz erforderlichen Daten. Der Unfallmeldestecker lasse keine Rückschlüsse auf die Fahrweise zu und könne auch nicht zum Erstellen von Bewegungsprofilen zweckentfremdet werden (Mehr zum Thema und zur Frage, was das neue System für die Werkstätten heißt, lesen Sie ab Seite 78). „Mit diesem neuen Unfallmeldesystem werden die Rettungsdienste künftig in vielen Fällen deutlich schneller am Unfallort eintreffen. Im Notfall zählt jede Minute“, sagt Peter Slawik, Vorsitzender des GDV-Fachausschusses Kraftfahrtversicherung. Der Dienst helfe dem Autofahrer nicht nur bei schweren Unfällen, sondern auch bei W Bagatellschäden oder Pannen. HANS W. MAYER amz 05/2016 FÜR PARIS UND WELTWEIT Dass die Rücksitze mindestens genauso sicher oder sogar sicherer sind als die Vordersitze, glaubt ein Großteil der Autofahrer. Die Fakten sprechen allerdings dagegen. „Die unsichersten Plätze sind die Rücksitze“, bilanziert Siegfried Brockmann, Leiter der Unfallforschung der Versicherer (UDV). „Das liegt zum einen an der im Vergleich zu den Vordersitzen meist abgespeckten Sicherheitsausstattung, zum anderen an der häufig problematischen Sitzposition der Fondpassagiere.“ Bei einer Kollision kann dann der Gurt seine Aufgabe nur noch eingeschränkt oder gar nicht mehr erfüllen. Welche Folgen der Verzicht aufs Anschnallen haben kann, demonstrierte ein Crashtest bei Dekra in Neumünster. Dabei prallte ein 50 km/h schneller Personenwagen frontal gegen eine starre Barriere. Die links hinten sitzende, nicht angeschnallte Versuchspuppe drückte dabei die Sitzlehne des Fahrersitzes so weit nach vorne, dass der angeschnallte Fahrer-Dummy nach vorne geschleudert wurde. Der Fahrer-Airbag löste zwar beim Aufprall korrekt aus, befand sich aber schon in der Ausströmphase, sodass der Fahrer mit dem Kopf auf dem Armaturenträger aufschlug. Im realen Leben hätten beide Insassen schwerste Verletzungen erlitten. Jährlich verunglücken in Deutschland laut UDV rund 130 Fondpassagiere tödlich, etwa 2.800 werden schwer verletzt. „Es ist an der Zeit, dass die Fahrzeughersteller auf den Rücksitzen den gleichen Sicherheitsstandard bereitstellen wie auf den Vordersitzen“, fordert Brockmann. „Dazu zählen Sitzbelegungserkennung ebenso wie Gurtstraffer und Gurtkraftbegrenzer. Aber auch die Mitfahrer können ihre Sicherheit durch korrektes Anschnallen und aufrechte Sitzposition erhöhen.“ Zusätzliche Sicherheit könnte künftig ein sich aus Vordersitzlehne oder Dach entfaltender Rücksitzairbag bieten, der vor allem die Belastung für Kopf und Halswirbelsäule reduzieren würde. Leider gibt es ihn derzeit erst als Prototyp. HANS W. MAYER W LÖWENKRAFT Gefahr auf dem Rücksitz wird oft unterschätzt magnetimarelli.de SCHLAGKRÄFTIGE ARGUMENTE BREITES PORTFOLIO. HÖCHSTE PRÄZISION. ERSATZTEILE IN OE-QUALITÄT VON EINEM DER FÜHRENDEN ERSTAUSRÜSTER. Die Gefahr auf den Rücksitzen ist hoch. amz 05/2016 FOTO: DEKRA/GDV 11 FOTO: VW Nachrichten & Szene Nach der Umsetzung der technischen Maßnahmen erfüllen die von der Abgasaffäre betroffenen Fahrzeuge die jeweils gültigen Abgasnormen. Diesel-Wertverlust nur Panikmache? Trotz des Imageschadens durch die Abgasaffäre sind Fahrzeuge mit Dieselmotor auf dem Gebrauchtwagenmarkt gefragt und bleiben weiterhin wertstabil. Die Empörung über manipulierte Abgaswerte in diversen Dieselmodellen des Volkswagen-Konzerns hat haushohe Wellen geschlagen. Umweltschützer und Autogegner prophezeien bereits das Ende des Diesels. Die amtlichen Zahlen spiegeln allerdings keineswegs derartige Endzeitvisionen wider. Auf dem Gebrauchtwagenmarkt kann laut Statistik des KBA von einer DieselAbstinenz keine Rede sein. In den beiden ersten Monaten 2016 wechselten insgesamt 1.143.613 Personenwagen den Besitzer, das waren 3,0 Prozent mehr als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Etwa ein Drittel davon (383.676) besaßen einen Dieselmotor, 6,6 Prozent mehr als im Januar und Februar 2015. Mit anderen Worten: Der Anstieg der Nachfrage nach gebrauchten Dieselfahrzeugen war seit Anfang dieses Jahres im Vergleich zum Vorjahr mehr als fünfmal höher als nach Benzinern (+1,2 Prozent). Auch von dem befürchteten Preisverfall kann bisher nicht die Rede sein, wie eine gesonderte Analyse der Deutschen Automobil Treuhand (DAT) ergab. „Das Ergebnis unserer kontinuierlichen Marktbeobachtung zeigt, dass die Verkaufswerte der betroffenen Modelle mit dem VW-Dieselmotor EA 189 zwischen Juli 2015 und Februar 2016 stabil geblieben sind“, bilanziert Siegfried 12 Panikmache FRUSTRIERTE Fahrzeugbesitzer fürchteten katastrophale Wertverluste oder gar Unverkäuflichkeit. Rechtsanwälte kündigten Sammelklagen wegen angeblich drastischer Wertminderung an und wollen Schadenersatz in Milliardenhöhe fordern. Trede, Leiter der DAT-Fahrzeugbewertung. „Die Verkaufschancen für Dieselfahrzeuge werden nach unserer Einschätzung nicht nennenswert zurückgehen.“ Bei der Marktanalyse stehen nach seinen Worten echte Transaktionspreise im Vordergrund, die beim Verkauf erzielt wurden, nicht etwa Angebotspreise aus Internetbörsen. Eurotax Schwacke kann ebenfalls weder einen Markteinbruch für gebrauchte Diesel noch einen Preisverfall feststellen. „Wir analysieren die Preisentwicklung für Dieselmodelle bereits seit Bekanntwerden des Abgasskandals“, berichtet Christoph Ruhland, Marketingchef bei Schwacke. „Bis heute können wir keine signifikanten Negativeinflüsse auf den Restwertverlauf von Dieselfahrzeugen beobachten, auch nicht bei Modellen des Volkswagen-Konzerns.“ Die Erkenntnisse von DAT und Schwacke bestätigt Dirk Weddigen von Knapp, Geschäftsführer des VW-/Audi-Partnerverbandes, der die Interessen von mehr als 2.400 Betrieben dieser Marken in Deutschland vertritt. Nach seinen Worten liegt der Gebrauchtwagenabsatz von VW-Dieselmodellen auf dem Niveau des entsprechenden Vorjahreszeitraums, bei Audi-Dieseln sogar darüber. Von Panik auf dem Dieselmarkt kann W also keine Rede sein. HANS W. MAYER amz 05/2016 WEIHNACHTEN GEBURTSTAG SILVESTER ERSTER IN DER LESERWAHL Es gibt Dinge, über die freut man sich jedes Jahr. Zum 6. Mal in Folge: Die beste Motorenölmarke * 5 Jahre in Folge die Nr. 1 bei den Lesern der AutoBild 6 Jahre in Folge die Nr. 1 bei den Lesern von auto motor und sport * 5 Jahre in Folge die Nr. 1 bei den Lesern von Motor Klassik 6 Jahre in Folge die Nr. 1 bei den Lesern der Auto Zeitung * TOP MARKE 2016 Ausgabe 05/2016 Ausgabe 06/2016 2016 KATEGORIE Schmierstoffe Ausgabe 07/2016 Ausgabe 13/2016 LESERWAHL BEST BRAND Made in Germany seit 1957 ANZEIGE Aktuelle Problemlösungen und intelligente Werkzeuge für Profis. Alles aus einer Hand KS Tools Werkzeuge – Maschinen GmbH ist einer der international führenden Anbieter von Handwerk- und Spezialwerkzeugen sowie Werkstatteinrichtungen. Hohe Produktqualität ist für das Unternehmen ebenso selbstverständlich wie große Flexibilität, ständige Innovationen und ein attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis. Das KS Tools Programm bietet aktuelle Problemlösungen und intelligente Werkzeuge für Profis. An die Qualität der Produkte stellt KS Tools hohe Ansprüche. Modernste Produktionsverfahren und eine laufende Kontrolle gewährleisten eine hohe Funktionssicherheit und die Langlebigkeit der Werkzeuge. Mehr als 32.000 Produkte verschiedenster Art hat KS Tools im gerade wieder erweiterten Zentrallager im Sortiment. Das 1992 gegründete Unternehmen mit Sitz im hessischen Heusenstamm hat aktuell über 250 Mitarbeiter und weltweit neun Niederlassungen. Diesel-Entlüftungs- und Vorbefüllungs-Satz Mit Hilfe des Diesel-Entlüftungssatzes können Kfz-Profis die Fahrzeuge problemlos warten, deren Kraftstoffsystem sich nicht 14 selbst entlüftet und die nicht mit einer Handpumpe zur Entlüftung ausgestattet sind. Denn wenn Luft im System ist, lässt sich der Motor nach der Wartung garnicht oder nur sehr schwer starten. Zudem kann die fehlende Schmierung durch den Diesel zu teuren Schäden an den hochempfindlichen Pumpenelementen des Kraftstoffsystems führen. Das Werkzeug ist mit verschiedenen Schnellverbindern ausgestattet, die kurze Rüstzeiten ermöglichen und so ideal für freie Werkstätten geeignet sind. Der Entlüftungs-Satz von KS Tools lässt sich mit seinen verschiedenen Schnellverbindern an ganz unterschiedliche Fahrzeuge andocken. Angeschlossen wird er auf der Niederdruckseite des Kraftstoff-Systems. Er kommt nicht nur beim Wechsel der Förderpumpe oder des Kraftstofffilters zum Einsatz, sondern auch beim Austausch von Hochdruckpumpen oder anderen Systembauteilen. (Produktnummer: 150.9030) Federn spannen leicht gemacht Neben dem Entlüftungssatz hat KS Tools auch eine neue Druckluft-Federspanner-Station im Programm, die den Wechsel von Feder- und Dämpferbeinen wesentlich erleichtert. Schließlich wirken beim Spannen der Feder enorme Kräfte, wodurch auch ein großes Gefahrenpotenzial entsteht. Der neue Federspanner ist universell einsetzbar und bietet die größte Fahrzeugabdeckung am Markt. Der stationäre Druckluft-Federspanner ist auch dazu in der Lage, Bananenfedern so zu spannen, dass sie sich während des Spannvorganges nicht krümmen. So kann der Mechaniker die Dämpferbeine problemlos wieder in die Feder einsetzen. Das Gerät lässt sich sicher amz 05/2016 ANZEIGE von einer Person bedienen, weil die Betätigung per Fußschalter erfolgt. Selbst Federn mit wenigen Windungen, bei denen das Domlager mit gespannt werden muss, oder Federn mit geringem Spiralabstand können mit dem Gerät problemlos gespannt werden. Denn KS Tools liefert ihn komplett, inklusive einem Zusatzadapter speziell für solche Federn. Laut Hersteller sind somit keine Zusatzadapter erforderlich. Das Grundgerät ist zusammen mit dem mitgelieferten Pneumatikzylinder für mehr als 95 Prozent der Federn im Markt geeignet. Der Pneumatikzylinder hat eine Kraft von maximal 12.000 Newton. Wer für einige, wenige spezielle Anwendungen noch mehr Kraft benötigt, kann optional einen zweiten Pneumatikzylinder nachrüsten. Da jedoch die 12.000 Newton des mitgelieferten Zylinders für die meisten Fahrzeuge ausreicht, hat man sich bei KS Tools entschlossen, den zusätzlichen Zylinder nicht standardmäßig auszuliefern. So bleibt das alltagstaugliche Gerät für die Werkstatt erschwinglich. (Produktnummer: 500.8805) Kunststoffteile reparieren anstatt tauschen „Beschädigungen gerade an Stoßstangen sind an der Tagesordnung“, sagt Ralf Oehmig, Produktmanager bei KS Tools. „Oft wird dieses teure Teil getauscht, obwohl eine Reparatur möglich wäre. Viele Mechaniker wissen gar nicht, dass es eine kostengünstige und wirklich haltbare Reparaturmöglichkeit gibt.“ Ganz einfach wird die Reparatur mit dem Kunststoff-Schweißgerät von KS Tools. Bei Rissen legt der Werkstattprofi einfach eine kleine Matte aus Edelstahl-Geflecht über die Reparaturstelle. Sie wird dann mit dem Schweißgerät in den Kunststoff ähnlich wie mit einem Bügeleisen eingeschweißt und stellt eine haltbare Verbindung her. Durch den Unfall abgeplatztes, fehlendes Material, kleinere Löcher oder zu geringe Materialdicken können mit Hilfe der optional erhältlichen Reparatur-Sticks wieder aufgefüllt werden. Die Sichtseite der Reparaturstelle kann im Anschluss mit Spezial-Kunststoffspachtel gefüllt, geschliffen und überlackiert werden. Weil die Spitze des Werkzeugs wie ein Mini-Bügeleisen geformt ist, können damit auch schwer zugängliche Stellen bearbeitet werden. Soager Halterungen zum Beispiel von Scheinwerfern lassen sich so gut repa- amz 05/2016 rieren, sodass man auch hier auf ein häufig teures Ersatzteil verzichten kann. (Produktnummer: 960.1120) tagen bestens einsatzfähig, auch bei liegen gebliebenen Fahrzeugen. (Produktnummer: 550.1646) Gerüche einfach und wirksam entfernen – ganz ohne Chemie Wasserpumpen ohne Demontage testen Auch wenn eine Klimaanlage gewartet und desinfiziert wurde: was bleibt, ist allzu oft der Geruch. Denn er setzt sich im Fahrzeuginnenraum fest. Gerade die Polster speichern ihn auch über längere Zeit. Der neue Plasma-Luftreiniger mit Ionisatortechnik entfernt Gerüche wirksam und nachhaltig. „Wer nach dem Klimaservice das Auto an den Kunden zurückgibt, möchte auch zeigen, dass im Fahrzeug etwas passiert ist“, erklärt Oehmig. „Verströmt es dann immer noch unangenehme Gerüche, ist das für den Kunden keine Freude. Nach der Anwendung unseres Plasma-Luftreinigers riecht das Fahrzeug in etwa wie nach einem Gewitter: einfach frisch.“ Dabei arbeitet das Gerät ohne Chemie wobei je nach Bedarf auch der mitgelieferte Duftstein eingesetzt werden kann. Es filtert und desinfiziert die Raumluft. Das Gerät entfernt auch Schimmel, Bakterien, Pilze, Milben und Viren. Das macht seinen Einsatz auch und gerade für Allergiker zu einer Wohltat. (Produktnummer: 550.1183) Batterien bequem testen Der neue digitale Batterie- und Ladesystem-Tester mit Drucker von KS Tools ist besonders einfach zu handhaben und druckt mit dem integrierten Drucker gleich die Testergebnisse aus. So steht die Dokumentation für den Kunden sofort zur Verfügung. Mit der menügeführten und intuitiven Bedienung ist jeder Mechaniker sofort vertraut. Nach wenigen Minuten ist der Test fertig. Tests sind bei ein- und ausgebauter Batterie möglich. Das digitale Batterieanalysegerät ist für 12 Volt Speicher- und Starterbatterien genauso geeignet wie für Lade- und Startsysteme. So können auch Lichtmaschine und Anlasser auf ihre Leistung getestet werden. Das Gerät ist geeignet für Pkw- und Nfz-Batterien mit einem Kaltstartstrom von bis zu 1400 CCA und hat damit einen großen Einsatzbereich. Das Gerät kompensiert automatisch den Ladezustand, sodass die Messergebnisse stets exakt sind. Mit einer Arbeitstemperatur zwischen minus 18 und plus 55 Grad Celsius ist der Tester auch an kalten Winter- Wasserpumpen verschleißen heute schneller als früher, da die Schaufelräder vieler Pumpen inzwischen aus Kunststoff gefertigt sind. Sie brechen leicht und nutzen sich schneller ab. Wer den Fehler richtig diagnostizieren möchte, kommt normalerweise nicht umhin, die Wasserpumpe auszubauen. Das ist jetzt nicht mehr nötig. Mit dem neuen Wasserpumpentester von KS Tools lassen sich Wasserpumpen im eingebauten Zustand testen. Das spart dem Anwender eine Menge Zeit und Geld. Das Gerät misst die geringen Druckanstiege, wenn die Wasserpumpe Kühlmittel um den Block pumpt. Das angeschlossene gut ablesbare Manometer zeigt normale und unnormale Druckanstiege bei bestimmten Motordrehzahlen an. Die mitgelieferte Bedienungsanleitung zeigt, wie man das Manometer in verschiedene Systeme einbinden kann und hilft bei der Interpretation der Messergebnisse. Somit können gezielt Rückschlüsse auf die Art der Fehlfunktion gemacht werden. Den Wasserpumpentester liefert KS Tools als Reparatursatz mit Niederdruck-Manometer 0 bis 1Bar (0 bis 15 psi). Ebenfalls im Lieferumfang enthalten sind zwei Adapter, mit denen das Manometer in nahezu jedes Kühlsystem eingebunden werden kann. Der Satz kommt übersichtlich und aufgeräumt im Blechkoffer mit einer Schaumstoffeinlage. (Produktnummer: 150.9020) W Federn spannen? Ganz einfach und sicher – mit dem richtigen Werkzeug. FOTOS: KS TOOLS 15 Technik & Trends Elektronische Helfer Fahrerassistenzsysteme in der Serie – was bedeutet das für KfzWerkstätten? | 18 Autonomes Fahren, aber wie? Wer haftet eigentlich, wenn es beim autonomen Fahren einmal knallt? Die Versicherung? | 26 Die Spannung steigt Das 12VBordnetz stößt an Grenze, deshalb gehört dem t für Bit seine im Sauseschritt 48VoltNetz die Zukunft | 30 Die wachsende Bedeutung der Elektronik im Automobil hat bereits zu einer massiven Verlagerung von Entwicklungsressourcen geführt. FOTO: CONTINENTAL Bit füt Bit setzt sich die Elektronik durch Der steigende Elektronikanteil lässt das Auto zum Computer auf Rädern mutieren. Kaum noch eine mechanische Funktion kommt ohne Elektronik aus. Was ist bereits Standard – und was noch zu erwarten? Elektronische „Schlauberger“ Moderne Fahrerassistenzsysteme sind die Wegbereiter zum autonomen Fahren. Der Übergang wird fließend erfolgen. BERND FIEHÖFER I ntelligent und kompetent – Fahrerassistenzsysteme von heute und leistungsfähige teilsowie vollautomatisierte Assistenten werden die automobile Zukunft zunehmend bestimmen. Komfort und Bequemlichkeit für Fahrer und Insassen wachsen dabei weiter. Die Entwicklung dient darüber hinaus insbesondere der Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer. Denn viele, zum Teil schwere Verkehrsunfälle passieren, weil Fahrzeugführer oder Fußgänger nur einen Augenblick unaufmerksam waren. Automobile, die mit Fahrerassistenzsystemen ausgestattet sind, erleichtern die Aufgaben desjenigen, der hinter dem Lenkrad sitzt, und machen das Fahren so vor allem sicherer. Überaus leistungsfähige technische Assistenten überwachen das Fahrzeug und übernehmen teilweise oder völlig eine Vielzahl von Tätigkeiten. So haben Radar-, Video- und Ultraschallsensoren das Auto so „im Griff“, dass Unfälle vermieden werden können. Die unsichtbaren „Schlauberger“ agieren je nach Modell und Ausstattung verschieden komplex. Die adaptive Abstands- und Geschwindigkeitsregelung beschleunigt und bremst das Fahrzeug, hält die vom Fahrer vorbestimmte Geschwindigkeit und einen geschwindigkeitsabhängigen Sicherheitsabstand zu vorausfahrenden Automobilen. Darüber hinaus assistieren die Sensoren in Gefahrensituationen durch ganz gezielte Lenkeingriffe, halten die Spur innerhalb entsprechender Fahrbahnmarkierungen, erkennen Verkehrszeichen, erfassen tote Winkel, warnen vor Kollisionen, führen Notbremsmanöver aus und unterstützen während des Ein- und Ausparkens. 18 Videokamera ist ein Sensor BASIS für eine ganze Reihe von Fahrerassistenzsystemen sind Sensoren; viele lassen sich nur mit ihrer Hilfe umsetzen – Notbremssysteme in bestimmten Verkehrssituationen, Assistenten für vorausschauenden Fußgängerschutz, zur Kontrolle der Durchfahrtshöhe oder zum Spurhalten. „Wir sehen einen fließenden Übergang von Fahrerassistenzsystemen hin zum automatisieren Fahren“, beurteilt Jörn Ebberg, Corporate Communications Mobility Solutions, Bosch-Gruppe, die derzeitige Situation und merkt an: „Gestützt vom Bewertungsschema der Verbrauchervereinigung Euro-NCAP gewinnen aktuell Fußgänger-Notbremssysteme und damit auch die dafür benötigten Sensoren in Fahrzeugen an Bedeutung.“ Ihre Aufgabe soll es sein, Kollisionen zwischen achtsamen Fahrzeugen und unachtsamen Fußgängern bestenfalls auszuschließen. „Die Entwicklung von Fahrerassistenzsystemen – sei es im Bereich Parken oder Fahren – machen wir, um die Sicherheit zu erhöhen und damit die Anzahl der Unfälle zu reduzieren“, stellt Ebberg klar. Zudem schaffen die Systeme auch Komfort und Bequemlichkeit. Darauf macht Niklas Drechsler, BMW-Group, aufmerksam. „Das Fahrzeug sollte für den durchschnittlichen Fahrer leichter beherrschbar werden, wenn mehr Fahrerassistenzsysteme an Bord sind.“ Dabei sind ganz klar die Automobilhersteller und deren Zulieferer gefordert. Jörn Ebberg blickt voraus: „Die Anforderungen müssen so einfach wie möglich gestaltet werden. Dabei spielt die Mensch-Maschine-Schnittstelle eine entscheidende Rolle.“ Er stellt exemplarisch folgende Überlegung an: Selbst wenn der Blick des Autofahrers immer auf die Straße gerichtet ist, bleiben alle für ihn relevanten Informationen in seinem Blickfeld. Dieses sogenannte Head-up-Display bleibt wohl ein entscheidender Faktor auf dem Weg zum amz 05/2016 FOTO: BOSCH Autofahrer, die einem Hindernis ausweichen müssen, unterstützt der Ausweichassistent mit einem gezielten Lenkeingriff. Technik & Trends GRAFIK: BOSCH Werkzeug mit Charakter ! Assistenzsysteme in der Übersicht. Zweite Bosch-Auswertung zu Fahrerassistenzsystemen. automatisierten Fahren. Drechsler stellt mit Blick in die Zukunft heraus: „Hochautomatisiertes Fahren wird die individuelle und nachhaltige Mobilität entscheidend prägen.“ Er geht weiter davon aus, dass das Angebot an teilautomatisierten Funktionen so lange steigt, „bis das hochautomatisierte Fahren in Serienfahrzeugen angeboten werden kann.“ Doch zuvor wird der bereits angebotene automatische Parkassistent derart weiterentwickelt, dass das Fahrzeug selbsttätig seinen Parkplatz sucht, findet, einparkt und schließlich wieder vorfährt. Die dafür notwendige Infrastruktur eines Parkhauses entwickelt Bosch. Der Fahrer beauftragt dazu nur noch seine Smartphone-App. In dem Maße, wie Leistungsfähigkeit und Funktionsumfang der unsichtbaren Beifahrer zunehmen, steigen auch die Anforderungen an die Werkstatt-Teams im Rahmen der durchzuführenden Inspektionen – sei es, um die Systeme nach dem Wechsel der Fahrzeugbatterie wieder anzuschließen beziehungsweise zu aktivieren, sei es, um Systeme aus welchem Grund auch immer auszutauschen. BMW-Mann Drechsler stellt klar: „Durch laufende Schulungen halten wir das Werkstatt-Personal unserer Vertragspartner immer auf dem aktuellen Stand. Darüber hinaus gibt es weitgehende Service- und Reparaturanleitungen für alle Fahrzeugumfänge.“ Inwieweit dies dann überhaupt notwendig sein wird, bleibt abzuwarten. Denn Schäden durch Straßenverkehrsunfälle gehören wohl kaum mehr dazu. W amz 05/2016 „Auf der Roadmap haben wir Fahraufgaben wie den AutobahnPiloten praktisch ab 2020.“ Jörn Ebberg, Mobility Solution, Bosch-Gruppe 19 steinicke wittlich Weiterdenken ist angesagt Weitere Informationen: www.proxxon.com Technik & Trends Sicher fahren Katharina Becker, Sprecherin Daimler AG. FOTO: DAIMLER ASSISTENZSYSTEME wie Spurwechsel-, Stauende-Notbremsungs- und NothaltAssistenten bietet die neue E-Klasse. Diese Systeme machen das Fahren noch sicherer und komfortabler und gehen einen weiteren großen Schritt in Richtung autonomes Fahren. Sie wachen im Hintergrund Katharina Becker zu Fahrassistenzsystemen bei Mercedes-Benz. BERND FIEHÖFER amz: Die Modellreihen von Mercedes-Benz bieten heute eine Vielzahl von Fahrassistenzsystemen. Welche schlauen Helfer sind aus Ihrer Sicht im Automobil künftig noch möglich und sinnvoll? » Becker: In vielen unserer Fahrzeuge haben wir heute bereits Assistenzsysteme an Bord, die erstmals Spur- und Lenkunterstützung aufweisen; das Fahrzeug lenkt also unter bestimmten Umständen mit und unterstützt damit den Fahrer in möglichen kritischen Situationen. Hierzu gehört auch das automatische Notbremsen auf stehende Fahrzeuge oder auf Fußgänger, die sich auf der Fahrbahn befinden. amz: Wie viel Assistenz ist vor dem Hintergrund eines rasanten Entwicklungstempos vom durchschnittlichen Autofahrer überhaupt noch beherrschbar? » Becker: Assistenzsysteme wachen im Normalfall im Hintergrund und unterstützen den Fahrer, ohne ihn dabei zu bevormunden. Ihre unterstützende Wirkung wird vom Fahrer erst in einer Gefahrensituation bemerkt. Dann warnen solche Systeme oder greifen unterstützend ein, um die Situation zu entschärfen oder deren Auswirkungen zu mildern. Bei aufmerksamer und situationsgemäßer Fahrweise greifen diese Assistenzsysteme nicht ein. Sie sind eher einer Versicherung vergleichbar – sie zu haben, beruhigt, aber man möchte nicht auf sie zurückgreifen müssen. 20 amz: Und wenn es mal erforderlich wird … Heimliche Helfer ELEKTRONISCHE Beifahrer wachen im Hintergrund und unterstützen den Fahrer – vor allem in gefährlichen Situationen. » Becker: Wichtig ist, dass die Assistenten dann unterstützen, wenn sie gebraucht werden. Dies zeigen wir bereits durch Symbole oder kleine Grafiken im Kombi-Instrument des Fahrzeugs an, sodass der Fahrer den Eingriff dem jeweiligen Assistenzsystem zuordnen kann. Wer sich intensiver mit der Wirkungsweise befassen möchte, hat über die Betriebsanleitung die Möglichkeit daz. Diese ist in vielen unserer Fahrzeuge auch digital auf dem Bildschirm im Auto verfügbar. amz: Wie warten und reparieren Werkstätten heute Fahrzeuge mit derart komplexen elektronischen „Beifahrern“ – und auf welche Helfer setzen sie dabei? » Becker: Alle unsere Werkstätten sind mit den dafür notwendigen Werkzeugen beziehungsweise der relevanten Soft- und Hardware ausgestattet, unsere Service-Mitarbeiter sind entsprechend geschult. Das beinhaltet wiederkehrende Schulungen der Werkstattmitarbeiter hinsichtlich aktueller und neuer Systeme, Systemfunktionalität, relevanter Bauteile etc. Mittels einer speziellen Werkstattdiagnose können die Werkstätten die Fahrzeuge analysieren und bei möglichen Beanstandungen anhand einer geführten Prüfung den Fehler im Detail untersuchen und beheben. Außerdem führen wir bei Bedarf begleitete Probefahrten durch, um die Kundenbeanstandung besser verstehen und einordnen zu können. W amz 05/2016 INNENRAUMFILTER FÜR PKW UND NKW NEU HIER BLEIBT .. WAS HANGEN Innenraumfilter für Pkw und Nkw. Spitzen-Qualität von COREXX. • Klasse Filterleistungen • Passgenaue, stabile Bauweise • Hochwertige Verarbeitung • Exklusiv bei Ihrem CARAT-Händler Das Gesamtprogramm auf THE WORLD OF AUTOMOTIVE EXCELLENCE COREXX: Exklusive Handelsware der ad-AUTOTEILE-CARGO GmbH & Co. KG © by ad-AUTOTEILE CARGO GmbH & Co.KG 05/2016 www.corexx.eu Die Sachverständigen konnten keine besonderen Mängel an den Hochvolt-Komponenten der Fahrzeuge feststellen. Stärken und Schwächen von E-Taxis Elektrotaxis waren zwischen September 2014 und Dezember 2015 am Forschungsprojekt Guest beteiligt. Fazit: Über 90 Prozent der Kunden waren zufrieden. Seit September 2014 waren auf Stuttgarts Straßen tagtäglich fünf Elektrotaxis unterwegs. Nach eineinhalb Jahren legten jetzt die Kooperationspartner des Forschungsprojekts Guest (Gemeinschaftsprojekt Nutzungsuntersuchungen von Elektrotaxis in Stuttgart) ihre Abschlussbilanz vor. Das Fazit: Elektrofahrzeuge sind zwar für den innerörtlichen Kurzstreckenverkehr prädestiniert, jedoch besteht akuter Handlungsbedarf im Hinblick auf Ladeinfrastruktur, Ladezeiten und Reichweite. Als Versuchsfahrzeuge kamen vier B-Klasse Electric Drive und ein Vito E-Cell von Mercedes-Benz zum Einsatz. Von September 2014 bis Dezember 2015 absolvierten sie mehr als 14.000 Kundenfahrten und legten dabei insgesamt fast 140.000 Kilometer zurück. Laut Auswertung des am Projekt beteiligten Forschungsinstituts für Kraftfahrwesen und Fahrzeugmotoren Stuttgart (FKFS) fanden 97 Prozent der Fahrten innerhalb eines Umkreises von zehn Kilometern um das Stuttgarter Rathaus statt. Einige wenige Fahrten „Beim Energiebedarf gab es spürbare saisonale Unterschiede: Im Winter lag der Verbrauch um etwa 40 Prozent über den Werten im Sommer.“ Raphael Pfeil, vom FKFS 22 führten über die Stadtgrenzen hinaus nach Reutlingen, Göppingen, Karlsruhe oder Nagold. Für die vier Vorserien-Elektrofahrzeuge der B-Klasse wurde ein Durchschnittsverbrauch von 32 kWh pro 100 Kilometer ab der Ladesäule ermittelt. Darin bereits eingerechnet sind rund 7 kWh/100 km, die durch Rekuperation erzeugt werden konnten. „Das entspricht umgerechnet einem Verbrauch von gut 3 Liter Diesel auf 100 Kilometer“, erläuterte FKFS-Sprecher Raphael Pfeil. „Der Energiebedarf zeigte je nach Saison große Unterschiede. Im Winter lag er etwa 40 Prozent höher als im Sommer.“ Der nutzbare Aktionsradius betrug je nach Außentemperatur zwischen 80 und 100 Kilometer. Während des Dauertests wurden Technik und Elektrik der Fahrzeuge in kurzen Intervallen regelmäßig überprüft. „Die Untersuchung der verschleißrelevanten Baugruppen ergab keine besonderen Auffälligkeiten“, bilanzierte Andreas Richter vom Dekra Competence Center Elektromobilität. „Im Taxibetrieb erreichen die Fahrzeuge in kurzer Zeit recht hohe Laufleistungen, weshalb wir sie alle drei Monate gründlich kontrollierten. Schwerpunkte der Untersuchungen waren sicherheitsrelevante Bauteile wie Bremsen, Reifen und Fahrwerk sowie die Hochvoltelektrik.“ Ein wesentlicher Nachteil war erwartungsgemäß die begrenzte Reichweite. „Eine Distanz von rund 100 Kilometern ist für den regulären Taxibetrieb deutlich zu wenig. Etwa 300 Kilometer reale amz 05/2016 SERIENERSATZ? GANZ KLAR: BILSTEIN! Mindestreichweite sollten es schon sein“, sagte Heiko Jung vom Projektpartner Bosch. „Kürzere Ladezeiten könnten dieses Problem entschärfen. Könnte man beispielsweise innerhalb einer halben Stunde ausreichend Energie für zusätzliche 100 Kilometer aufnehmen, wäre das sehr hilfreich.“ Positive Rückmeldungen kamen von den Fahrgästen, die vom Zentrum für interdisziplinäre Risiko- und Innovationsforschung (Zirius) der Universität Stuttgart befragt worden waren. „Rund 90 Prozent äußerten hohe Zufriedenheit“, berichtete Zirius-Projektleiter Rüdiger Goldschmidt. „Etwa 45 Prozent der Befragten wollen bei ihrer nächsten Fahrt wieder gezielt ein Elektrotaxi nutzen. Jeder fünfte Fahrgast gab an, bei einem anstehenden Fahrzeugkauf über ein Elektrofahrzeug nachzudenken. Insgesamt zeigen unsere Ergebnisse, dass mit den E-Taxis ein wirksamer positiver Eindruck von Elektromobilität vermittelt wurde.“ Werden Elektrotaxis künftig den innerstädtischen Kurzstreckenverkehr dominieren? Um dieses Ziel zu erreichen, müssten noch zahlreiche technische und organisatorische Probleme gelöst werden. Ein Drei-Schicht-Betrieb rund um die Uhr, in der Taxibranche mit Dieselfahrzeugen nicht ungewöhnlich, wird mit E-Taxis noch lange eine Vision bleiben. Die Herausforderungen liegen vor allem im Zusammenspiel von Reichweite, Ladezeiten und einer taxispezifischen Ladeinfrastruktur. Die Analyse des Ladeverhaltens während der Pilotphase zeige dies deutlich, stellte Pfeil fest: „Von insgesamt mehr als 7.700 Ladevorgängen waren nur etwa vier Prozent Zwischenladungen an öffentlichen Ladesäulen.“ Diese Möglichkeit sei von den Taxiunternehmern kaum genutzt worden, weil das Verhältnis zwischen Ladezeit und Energiegewinn nicht praktikabel war. Zu wenige Ladestellen an den Taxiständen hätten sich als ebenso kontraproduktiv erwiesen wie die W Gestaltung der Stromtarife. HANS W. MAYER Wir freuen uns auf Ihren Besuch: Schwenker Schau, 04.–05.06.2016, Bilster Berg Drive Resort. BILSTEIN B3. FOTOS: DEKRA Schraubenfedern der Extraklasse. Als erfolgreicher Erstausrüster namhafter Automobilhersteller wissen wir ganz genau, worauf es ankommt: kompromisslose Qualität. Dieser Maxime folgt auch unser Serienersatz-Feder-Programm BILSTEIN B3. Im Durchschnitt hatten die E-Taxis einen Energieverbrauch von 32 Kilowattstunden pro 100 Kilometer. bilstein.de amz 05/2016 23 FOTO: STADT SITTEN Technik & Trends Ohne Fahrer steuern die beiden Elektrobusse durch die Innenstadt von Sitten. Autonome E-Busse im Testbetrieb Mit zwei fahrerlosen Elektrobussen will die Stadt Sitten im Schweizer Kanton Wallis in diesem Frühjahr neue Maßstäbe im öffentlichen Nahverkehr setzen. Die beiden Minibusse sind in den äußeren Abmessungen – Länge 4,80 Meter, Breite 2,05 Meter – kaum größer als ein normaler Van, überragen ihn jedoch mit 2,60 Meter Höhe beträchtlich. Sie verfügen über maximal elf Sitz- und vier Stehplätze, sollen allerdings nur mit acht sitzenden Fahrgästen betrieben werden. Gebaut wurden die Busse vom französischen Fahrzeughersteller Navya. Betreiber ist die Stadt Sitten in enger Kooperation mit der Post Auto Schweiz AG und Best Mile, einem Entwickler von Flottenmanagement-Software. Im Rahmen des Pilotversuchs werden die fahrerlosen Shuttlebusse in der Innenstadt von Sitten ihre Fahrgäste mit maximal 20 km/h befördern, obwohl sie bis zu 45 km/h fahren könnten. Als Antrieb dient ein 15 kW leistender Elektromotor, der von einem 16,5 kW/h starken Akku gespeist wird. Die mögliche Fahrtdauer wird mit fünf bis sieben Stunden angegeben, die Aufladung dauert etwa ebenso lang. Der Ladestrom stammt aus erneuerbaren Energiequellen. Das Herzstück der Busse besteht aus sechs Lidarsensoren, von denen zwei die unmittelbare Fahrzeugumgebung und vier das weitere Umfeld zwischen 100 und 200 Metern erfassen. Vier Stereokameras im oberen und unteren Front- und 24 Keine Panik ZWEI für alle Fälle im Fahrgastraum installierte Nothaltknöpfe sollen vor allem ängstliche Passagiere beruhigen. Heckscheibenbereich dienen zur Detektierung von Ampelanlagen und Verkehrszeichen. Die Fahrtstrecke wurde elektronisch vermessen und in 3D-Karten niedergelegt. Mit ihrer Hilfe können die Busse zentimetergenau fahren und dank der Sensoren und Kameras Menschen oder Gegenstände in ihrem Fahrbahnbereich erkennen und ihnen ausweichen. Fahr-, Lenk- und Bremsvorgänge steuert eine vom Fahrzeughersteller Navya entwickelte Software. „Mit diesem zweijährigen Pilotversuch wollen wir neue Mobilitätslösungen für den öffentlichen Straßenverkehr erproben“, umreißt Marcel Maurer, Stadtpräsident von Sitten, das Projekt. Nach dem Shuttlebetrieb in der Fußgängerzone sind zu einem späteren Zeitpunkt auch weitere Fahrten zu den umliegenden Schlössern Valère und Tourbillon geplant. Neu an den Schweizer Minibussen ist zwar der Verzicht auf den Fahrer, aber nicht die Antriebstechnik. Elektrobusse gab es nämlich auch in Deutschland schon vor mehr als sechs Jahrzehnten. So baute zum Beispiel die zur Borgward-Gruppe gehörende Lloyd-Maschinenfabrik in Bremen 1950 den Lloyd EL 1500, einen zwölfsitzigen Elektrobus, und etwas später sogar einen großen Elektrobus W mit 30 Sitzplätzen. HANS W. MAYER amz 05/2016 So gut wie neu. EXCHANGE-Turbolader ■ Wiederaufbereiteter Ersatz für alle Marken vom weltweit führenden Produkthersteller ■ ■ ■ ■ Die perfekte Wahl für qualitäts- und kostenbewusste Kunden Neuteile in OEM-Qualität werden zum Ersatz von kleinen Bauteilen verwendet Mit OEM-Geräten und -Methoden zusammengebaut, ausgewuchtet und getestet Mit der gleichen hohen Performance und Zuverlässigkeit wie neu hergestellte Originalturbolader ■ Schützt die Umwelt und natürliche Ressourcen turbo.borgwarner.com feel good about driving FOTO: UNIVERSITÄT BRAUNSCHWEIG Autonomes Fahren: Fahren ohne Hände am Lenkrad. Aber wer zahlt, wenn es kracht? Wer haftet für das autonome Auto? Kfz-Versicherungen werden durch selbstfahrende Autos nicht überflüssig, so das Fazit der Teilnehmer beim Goslar-Diskurs der Studiengesellschaft für verbrauchergerechtes Versichern. Die hochgeschraubten Erwartungen an das selbstfahrende Auto gipfeln in der Vision, dass es im Straßenverkehr von morgen keine Unfälle, zumindest aber keine Toten mehr geben wird. Logischerweise würden dann auch die Kraftfahrzeugversicherungen überflüssig. Dieses Thema stand im Fokus eines Expertenforums, zu dem das Goslar-Institut für verbrauchergerechtes Versichern am Rande des diesjährigen Verkehrsgerichtstages in Goslar eingeladen hatte. Die technischen Voraussetzungen für das autonome Fahren beispielsweise im Autobahnstau sind bereits in der Erprobungsphase. „Wir befinden uns auf dem Weg vom assistierten zum hochautomatisierten Fahren“, berichtete Gerhard Steiger, Vorsitzender des Bereichsvorstands Chassis Systems Control bei Bosch. Teilpilotierte Systeme wie der Stauassistent, bei dem das Auto auf der Autobahn bis etwa 70 km/h selbsttätig fahre und bremse, werden nach seinen Worten bereits im nächsten Jahr auf den Markt kommen. Hochautomatisierte Systeme, die das Auto ohne Eingriff des Fahrers von der Autobahneinfahrt bis zur Ausfahrt lenken, werden nach Steigers Einschätzung erst Anfang der nächsten Dekade serienreif sein. Und vollautomatisierte Fahrzeuge sieht er nicht vor Ende des nächsten Jahrzehnts auf der Straße. Ähnlich schätzte auch Klaus-Jürgen Heitmann, Vorstand der HUK-Coburg-Versicherung, den Zeithorizont ein. Das Fernziel des autonomen Fahrens, der unfallfreie Straßenverkehr, werde allerdings noch lange Zukunftsmusik bleiben. Das 26 „Daten sind das neue Gold.“ Rechtsanwalt Thomas Funke sieht eine „Wild-West“-Szenerie, in der „das Recht des Stärkeren“ gilt: Wer die Daten aus den Autos bekomme, werde sie kommerzialisieren, weil er daran nicht wirksam gehindert werde, meint er, setzt aber große Hoffnung auf das neue EU-Datenschutzrecht. gehe nicht zuletzt aus den bisherigen Testfahrten der fahrerlosen Google-Fahrzeuge hervor, die inzwischen rund zwei Millionen Kilometer zurückgelegt hätten, allerdings keineswegs unfallfrei. „Die Auswertung durch unsere Fachleute hat ergeben, dass die autonomen Google-Autos schlechter fuhren als der Durchschnitt der deutschen Autofahrer“, berichtete Heitmann. „Es wird also noch ein weiter Weg vor uns liegen, bevor die Unfallzahlen dank autonomer Autos sinken werden.“ Die Haftungsfrage bei Unfällen von selbstfahrenden Autos wird schon lange intensiv diskutiert. Nach geltendem Recht haftet der Fahrzeugführer – sofern einer am Steuer sitzt. Mit der Weiterentwicklung vom teilautomatisierten zum hochautomatisierten Fahren werde sich allerdings ein Teil des Risikos auf die Fahrzeughersteller verlagern, erwartet der Kölner Rechtsanwalt Thomas Funke. Auch heute schon hafteten sie für technische Mängel ihrer Produkte. „Vor der Markteinführung autonomer Fahrzeugtechnik muss rechtlich eindeutig geklärt sein, wer für Schäden verantwortlich ist. Dafür ist ein modifiziertes Haftungsrecht erforderlich“, so der Jurist. Entsprechende Gesetzesnovellen seien derzeit im Bundesverkehrsministerium in Arbeit, berichtete Heitmann. Das deutsche System der Halterhaftung biete den besten Schutz für Unfallopfer. Auch wenn in Zukunft die Produkthaftung der Hersteller eine größere Rolle spielen werde, sollte man im Interesse von Unfallopfern an der Halterhaftung festhalten. Ein Rückgang der Prämien amz 05/2016 SPEZIALISTEN GIBT ES VIELE … FOTO: FORD Mit entsprechend ausgerüsteten Fusion Hybrid erprobt Ford autonomes Fahren. für die Kraftfahrzeugversicherung um 45 Prozent bis 2030, wie einige Medien kolportierten, sei illusorisch. Ein Nebeneffekt der fortschreitenden Automatisierung sei die Generierung immer größerer Datenmengen. Weil dadurch die Fahrzeughersteller künftig verstärkten Zugriff auf personenbezogene Daten des Fahrers erhalten, ließen sich daraus komplette Bewegungsmuster oder Informationen über seine Fahrweise ableiten. Werner Hülsmann, Vorstandsmitglied der Datenschutzvereinigung Deutschland, plädierte deshalb in Goslar für mehr Transparenz: „Die Hersteller müssen offenlegen, welche Daten sie erheben, wozu dies geschieht und an wen diese Daten weitergegeben werden. Nur dann werden Autokäufer Vertrauen in die neue Technik haben.“ Sinnvoll seien daher auch die Zertifizierung solcher Systeme und entsprechende gesetzliche Regelungen. Für wichtiger als datenschutzrechtliche Bedenken, so berechtigt diese seien, hält Bosch-Vorstand Steiger den Gewinn an Verkehrssicherheit. Immerhin würden mehr als 90 Prozent aller Unfälle durch menschliche Fehler verursacht, der Großteil davon durch mangelnde Aufmerksamkeit. „Die neuen elektronischen Assistenzsysteme sind zwar noch nicht intelligenter als der Mensch, aber aufmerksamer. Und vor allem ermüden sie niemals“, so sein Fazit. Allein der immer häufiger in Neuwagen eingebaute Notbremsassistent könnte etwa 30 Prozent aller tödlichen VerkehrsW unfälle verhindern. HANS W. MAYER amz 05/2016 27 Technik & Trends Ein umfassendes Systemverständnis sieht Delphi als Schlüsselfaktor für den Erfolg als Automobilzulieferer für Hightech. Die Strapazen im Netz nehmen zu Die Anforderungen an die Bordnetzstruktur in modernen Fahrzeugen steigen rapide. Treiber sind mit einer Vielzahl an Sensoren und Aktoren auch die Fahrerassistenzsysteme. Beim Startvorgang eines Autos werden allein in den ersten zwei Sekunden über 100.000 Einzeldaten innerhalb des gesamten Fahrzeugs ausgetauscht und 100 Statusdiagnosen prozessiert. „Wir stoßen an die Grenze dessen, was ein Auto zu leisten vermag. Wie oft Autos Unfälle bauen, wie sie die Umwelt verschmutzen und Staus verursachen hängt ganz wesentlich davon ab, wie wir die Themen Architektur und Datengeschwindigkeit lösen,“ analysiert Markus Kerkhoff, Engineering Director Delphi Connection Systems und Geschäftsführer der Delphi Deutschland GmbH. Er sieht im Bordnetz den Knotenpunkt für fast alle Innovationen bei modernen Automobilen. Ein durchschnittlicher Pkw hat 100 Mikroprozessoren, 50 Steuergeräte, 8 Kilometer Leitungen und mehr als 100 Millionen Zeilen Code. Das ist mehr als bei einer Boeing 787 oder einem Kampfflugzeug. Die Zahl der Steuergeräte im Fahrzeug wird in den nächsten fünf Jahren von derzeit 50 auf 70 zunehmen. In Fahrzeugen von heute werden die meisten Informationen abhängig von ihrer Funktion in einer gemeinsamen Sprache eingesetzt, die in den 80er-Jahren des vorigen Jahrhunderts entwickelt 28 wurde. Zukünftig muss die Übertragungsgeschwindigkeit 1.000-mal schneller werden. Die Entscheidungen treffen exzellent vernetzte Multi-Domain-Controller, machten Experten von Delphi auf dem 18. Technischen Kongress der VDA in Ludwigsburg deutlich. „Heute brauchen Fahrzeuge eine robuste elektrische und elektronische Architektur, um stabil Leistungen zu erbringen wie die Verteilung komplexer Daten, die Bereitstellung der Leistung, der Diagnostik und Signaltechnik. Dadurch können komplexe Operationen wie Diagnostik, konfigurierbare Displays, Navigation, aktive Sicherheit, Telematik sowie Sensorik und Motorsteuerung, um nur einige zu nennen, dargestellt werden“, bringt es Delphi-Experte Dr. Rainer Denkelmann beim Gespräch mit der amz auf den Punkt. Dabei richtet er das Augenmerk auf Umfelderkennung und Erfordernisse für die Elektrik/Elektronik-Architektur, abgekürzt E/E-Architektur. Zurzeit werden die meisten Daten mit 65 MB pro Sekunde durch das Bordnetz transferiert. Schon bald sollen mehr als 1.000 Diagnoseparameter mit Geschwindigkeiten bis zu 1,5 GB pro Sekunde verteilt werden. Das setzt eine um bis zu 1.000-fach höhere Datenüber- tragungsrate voraus, wenn dies in der Praxis umgesetzt werden soll. Im Alltag fast nicht zu erkennen, hat das automatisierte Fahren längst Einzug in den Straßenverkehr gehalten. So lassen Stauassistenten moderne Oberklassefahrzeuge wie den BMW 7er im dichten Verkehr bereits bis zu einem Tempo von 60 km/h mitschwimmen. Dabei haben Technologien wie das hochautomatisierte Fahren erheblichen Einfluss auf zukünftige Bordnetzarchitekturen. Das Auto der Zukunft fährt automatisiert und vernetzt Die für das automatisierte Fahren notwendigen Sensoren erfassen unzählige Umfeldinformationen, deren Transport und Verarbeitung die heutigen E/E-Architekturen über kurz oder lang überfordern wird. Insbesondere wenn Assistenzsysteme die Umfeldüberwachung (SAE-Level 3) und Funktion der Rückfallebene (SAE-Level 4) vom Fahrer übernehmen, steigt der Informationsbedarf und somit der Datenverkehr sprunghaft an. Für noch wichtiger als konkrete Entscheidungen zu Komponenten und Netzarchitekturen hält man bei Delphi eine weitreichende Standardisierung und Vereinfachung der amz 05/2016 … ABER NUR EINEN FÜR ANTRIEB UND FAHRWERK Netzkomponenten, um Risikofaktoren konsequent zu minimieren. So würden weltweit standardisierte Steckverbinder mehr Qualität und Sicherheit erzeugen, universell einsetzbar sein und die Lieferkette flexibilisieren. Eine weitere Anforderung ist laut Delphi die zentrale Zusammenführung aller Umfelddaten in einem Knoten, da auf diesem „kurzen Dienstweg“ die gewaltigen Datenströme effektiv zu steuern sind und die Komplexität der Verkabelung beherrschbar bleibt. Aus Redundanzgründen werden sich, so Delphi, vermutlich Quadcore-Rechner die Aufgaben teilen, um beim Ausfall eines Prozessors noch genügend Intelligenz und Rechenleistung bereitstellen zu können. Deshalb gilt es, dies im Vorfeld der Steuergerätepositionierung und -auslegung mit einzubeziehen. Bei der Auslegung des Bordnetzes sind die unterschiedlichsten Topologien möglich. Ob das Datennetzwerk als Stern-, Ring- oder Clustertopologie realisiert wird, hängt vor allem von den Anforderungen des Fahrzeugs und des OEM ab. Im Windschatten der Themen funktionale Sicherheit und Redundanz wird auch das 48-Volt-Bordnetz für automatisierte Assistenzfunktionen eingesetzt werden und muss dementsprechend für die E/E-Architektur berücksichtigt werden. ZF Services [pro]Tech: Das produktorientierte Detailkonzept für Pkw- und Nfz-Werkstätten. Jetzt Partner werden: www.zf.com/protech Ethernet als Datenprotokoll FOTOS: DELPHI Bei den Bussystemen hält mit Ethernet ein bereits industriell erprobtes Datenprotokoll im Automobil Einzug. Mit seiner hohen Bandbreite wird es bevorzugt die Hochgeschwindigkeits-Datenverkehre abdecken, etwa von den Kameras und Radarsensoren hin zu den Recheneinheiten. Daneben werden weiterhin Protokolle wie LIN und CAN weniger datenintensive Anwendungen verknüpfen. JÜRGEN RINN W Umfelderkennung: Sensoren erfassen unzählige Informationen. amz 05/2016 29 Technik & Trends Die Spannung steigt Das 48-VBordnetzsystem im Audi SQ7 TDI. FOTO: AUDI Das 48-Volt-Bordnetz für Autos kommt. Es ermöglicht die weitere Elektrifizierung von Funktionen, die mit niedrigerer Spannung und Energie unmöglich wäre. RICHARD BACKHAUS M it der zunehmenden Elektrifizierung im Fahrzeug sind die 12-Volt-Bordnetze an der Grenze ihrer Möglichkeiten angelangt. Deshalb haben die Pkw-Hersteller zusammen mit den Zulieferern das 48-Volt-Bordnetz entwickelt. Es erlaubt eine kostengünstige Hybridisierung des Antriebs und eröffnet neue Möglichkeiten zur Elektrifizierung von Fahrzeugsystemen. Absehbar ist, dass es sich schon bald als Standard im Fahrzeug etabliert. Motorradfahrern und bei Oldtimerliebhabern ein Thema. Und die Spirale dreht sich weiter: Die technische Ausstattung der Fahrzeuge verändert sich bekanntermaßen stetig und sehr schnell, beispielsweise durch immer mehr Sicherheits- und Komfortfeatures. Viele einst mechanisch ausgeführte Funktionen werden bereits seit vielen Jahren elektrisch ausgeführt. Mit der zunehmenden Elektrifizierung im Fahrzeug sind nun auch die 12-V-Bordnetze an der Grenze ihrer Möglichkeiten angelangt. Grenzen mit 12 Volt sind erreicht 48 Volt bieten bedeutende Vorteile Die älteren Pkw-Fachleute erinnern sich sicherlich: Bis in die 1960er-Jahre hinein reichten bescheidene 6 Volt Spannung beim Pkw-Bordnetz meist aus, um die übersichtliche Zahl von Verbrauchern wie Beleuchtung, Scheibenwischer und Blinker zu versorgen. Mit der immer größeren Anzahl an Funktionen und Helferlein setzte sich dann das 12-V-Netz durch. Heute sind 6-V-Bordnetze allerhöchstens noch bei 30 Denn in Summe lasten die sogenannten statischen Verbraucher – vor allem bei niedrigen Temperaturen – die Lichtmaschine, die bis zu 3 kW Leistung aufbringt, komplett aus. Für neue, dynamische Verbraucher wie zum Beispiel leistungsstarke Hybridmodule reicht die Batterieleistung nicht aus. Die Lösung ist ein zweites Teilbordnetz mit einer Spannung von 48 V, das das 12-V-Netz ergänzt. Die höhere Spannung amz 05/2016 Technik & Trends ermöglicht geringere Leitungsquerschnitte bei den Kabeln; das Gewicht des Kabelsatzes geht ebenso zurück wie die Verlustleistung. Das 48-V-Netz nutzt neue Speichertechnologien wie Lithium-IonenAkkus und stellt deutlich mehr Leistung bereit als das 12-V-Netz mit Bleibatterien. Wegbereiter für kostengünstige Hybridisierung Dabei ist die Idee nicht neu: Um dem wachsenden Energiebedarf der Fahrzeuge gerecht zu werden, befasst sich die Automobilbranche schon seit den 1990er-Jahren mit Fragen einer höheren Bordnetzspannung. Die ersten Überlegungen gingen von einem 42-V-Bordnetz aus. Aufgrund der Mehrkosten wurden das Projekt und die Umstellung jedoch eingestellt. Letztendlich sind es nun 48 V geworden, die Einzug in die Fahrzeuge halten. Die BremsenergieRückgewinnung und die Start-Stopp-Systeme sind Treiber der neuen Technologie. Diese bietet die Möglichkeit, größere Energiemengen zu übertra- „Niedervolt-Hybridsysteme schaffen den kostengünstigen Einstieg in die effiziente Welt der Hybridfahrzeuge, wenn die elektrischen Antriebe mit einer Spannung von nur 48 Volt arbeiten. Damit erreichen wir eine signifikante Verbrauchssenkung bei gleichzeitig moderaten Kosten.“ Prof. Peter Gutzmer, Schaeffler-Vorstand für Forschung und Entwicklung gen. Das 48-V-Bordnetz bietet auch die Basis für den Hybridantrieb. Mit der stärkeren Kilowatt-Leistung lassen sich Funktionen wie elektrisches Anfahren, Boosten, Einparken oder eine leistungsfähige Wiedergewinnung der Energie (Rekuperation) realisieren. Dabei sind es vor allem die Kosten, die für die 48-V-Hybridisierung sprechen. Bisherige Hybridantriebe arbeiten mit Hochspannung, das heißt auf einem Spannungsniveau von 300 bis 400 Volt. Huf Group App to date: Die IntelliSens App. 2016 REIFEN ssen, Messe E nd 1A21 Halle 1, Sta Das Reifendruckkontrollsystem, das vorausfährt. Die innovative App für Smartphone, Tablet und PC erleichtert die Programmierung mit vielen Vorteilen: Abdeckung aller Universalsensoren und aller gängigen OE-Sensoren, automatische Updates, einfache, intuitive Bedienung. Die einzigartige Teamviewer-Funktion bietet direkten Support. IntelliSens-App, HC1000 und Sensor – mehr über das unschlagbare Team: www.intellisens.com Technik & Trends Elektromechanische Wankstabilisierung mit 48 V. FOTOS: SCHAEFFLER Audi ist Vorreiter Diese sind physikalisch erforderlich, um hohe Antriebsleistungen zu ermöglichen. Allerdings sind diese Hochspannungskomponenten nicht nur relativ teuer, sondern bedingen auch aufwendige Sicherheitsmaßnahmen. Eine Verringerung der Spannung auf 48 V verlangt diese Hochspannungs-Sicherheitsvorkehrungen hingegen nicht – und das sowohl im Fahrzeug als auch in Werkstätten und Servicebetrieben. Viele namhafte Automobilhersteller und insbesondere Zulieferer wie Bosch, Continental oder Schaeffler setzen auf ein 48-V-Bordnetz, um rein elektrisches Fahren in niedrigen Geschwindigkeitsbereichen zu realisieren. „Mit diesen neuen Komponenten können wir elektrische Antriebs- und Rekuperationsleistungen von bis zu 12 kW realisieren“, erläutert Prof. Peter Gutzmer, Schaeffler-Vorstand für Forschung und Entwicklung. „Damit erreichen wir eine signifikante Verbrauchssenkung bei gleichzeitig moderaten Kosten.“ Der Mitbewerber Bosch beziffert die CO2-Reduzierung des Einstiegshybrids auf 48-V-Basis bei kompakten Fahrzeugen auf rund 6 Prozent im Zyklus. 32 Auch bei Audi ist das 48-V-Bordnetz ein wichtiger Strategiebaustein, um den Antrieb in verschiedenen Stufen zu elektrifizieren. Die Entwickler im Konzern haben bereits einen skalierbaren Modulbaukasten konzipiert, darunter eine Version, die den elektrisch angetriebenen Verdichter einbindet. Im Audi SQ5 und SQ7 geht das System aktuell in Serie. In der momentan höchsten Ausbaustufe des Audi-Baukastens dient ein kompakter Lithium-Ionen-Akku mit 48 V Spannung als Energiequelle in Motor-aus-Phasen; ein DC/DC-Wandler koppelt das 12-V-Bordnetz an. Der Lithium-Ionen-Akku arbeitet mit einem neuen, wirkungsgradoptimierten Generator zusammen, der den Antrieb zum Mildhybriden macht. In diesem Konzept ergeben sich viele Möglichkeiten, den Verbrennungsmotor je nach Bedarf zu starten, zu steuern und zu deaktivieren. Der kräftige Generator erzielt 10 kW Rekuperationsleistung, weit mehr als heute möglich. In der Summe können laut Audi so bis zu 10 g CO2/km gespart werden, was etwa 0,4 l/100 km entspricht. Neue Komfortfunktionen Ist das 48-V-System über die Hybridisierung erst einmal im Fahrzeug, lassen sich weitere Systeme elektrifizieren, die eine höhere Spannung als 12 V benötigen – zum Beispiel Klimaanlagen, aktive Fahrwerkregelungen, leistungsfähige Heizsysteme oder künftige Fahrerassistenzsysteme. Dies steigert nicht nur die Effizienz der Fahrzeuge, sondern auch Komfort und Sicherheit. Ein Beispiel ist der elektromechanische Wankstabilisator, mit dem Schaeffler ein neues Kapitel in der Fahrwerktechnik aufschlägt. Das innovative System ersetzt die bislang üblichen hydraulisch gesteuerten Stabilisatoren und trägt dazu bei, den Kraftstoffverbrauch und die Emissionen zu reduzieren sowie die Fahrzeugmontage zu vereinfachen. Zum Einsatz kommt der elektromechanische Wankstabilisator mit 48-V-Spannungslage als Weltneuheit im LuxusSUV Bentley Bentayga. W Mit 48 Volt neue Wege gehen BISHERIGE Hybridantriebe arbeiten mit Hochspannung, das heißt auf einem Spannungsniveau von 300 bis 400 Volt. Diese sind physikalisch erforderlich, um hohe Antriebsleistungen zu ermöglichen. Allerdings sind diese Hochspannungskomponenten nicht nur relativ teuer, sondern bedingen auch aufwendige Sicherheitsmaßnahmen. amz 05/2016 NEUES VON DEN KLIMAPROFIS Komplett-Programm für die Werkstatt Im WAECO AirCon Service Sortiment finden Sie alles, was Sie für ein erfolgreiches Klimageschäft brauchen: Servicegeräte mit maximaler Kältemittel-Rückgewinnung (R 134a / R 1234yf), Verbrauchsmaterial, Spezialöle, Werkzeug. Werkstattzubehör und originalersetzende Teile – das komplette Programm für eine erfolgreiche Klima-Saison 2016. Am besten gleich bestellen und durchstarten! WAECO Werkstatt-Award 2016 Welche clevere Idee passt ins Gesamtbild? v Mit unserer Aktion WAECO Werkstatt-Award 2016 laden wir Sie ein, weiter an der Entwicklung zukunftsweisender WAECO AirCon Service Produkte mitzuwirken. Gesucht sind Ideen und Problemlösungen, die sich bei Ihrer täglichen Arbeit ergeben haben. 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Dort hat man auch die weltweite Entwicklung der Handschaltgetriebe im Fokus, die noch zunehmen wird und somit die Kupplung weiterhin erforderlich macht. 34 Von jährlich rund 90 Millionen verkauften Fahrzeugen weltweit sind über 40 Millionen mit einem manuellen Getriebe ausgestattet, Tendenz steigend. Für Fahrzeuge vom Kleinwagen bis zur unteren Mittelklasse ist das manuelle Schaltgetriebe noch immer die günstigste Lösung bei der Kraftübertragung. Bis 2025 sieht man in Herzogenaurach den Anteil von Handschaltgetrieben bei Neuwagen immer noch bei rund 41 Prozent. Automatisierte Kupplung ermöglicht Verbrauchsoptimierung Weltweit tüfteln rund 1.200 Entwickler des Unternehmens an Lösungen, um auch bei Schaltfahrzeu- amz 05/2016 Technik & Trends gen den Kraftstoffverbrauch verbessern zu können. Resultat: die elektrische Kupplung. Ausgehend von seiner Systemkompetenz automatisiert der Herzogenauracher Zulieferer die bislang rein mechanisch oder hydraulisch betätigte Kupplung, um das Kuppeln nur in bestimmten Fahrsituationen zu übernehmen oder alle Kupplungsvorgänge vollautomatisiert auszuführen. Möglich macht das die von Schaeffler entwickelte E-Clutch (E-Kupplung), die man in gleich drei Ausbaustufen entwickelt hat. Ziel ist, dass die Kupplung beim Spritsparen hilft. Das will man mit Strategien vom „Segeln“, also dem Dahinrollen im Leerlauf oder noch besser bei abgeschaltetem Motor, bis hin zum elektrisch unterstützten Fahren bei Fahrzeugen mit manuellem Schaltgetriebe realisieren. Dabei ersetzen Aktoren bei den elektrischen Kupplungssystemen in unterschiedlichen Stufen die klassische mechanische Kupplungsbedienung. In der Variante MTplus, der Stufe eins, wird unter Beibehaltung der hydraulischen Kraftübertragung ein zusätzlicher Aktuator direkt in die Druckleitung eingebaut, was eine geringere Betätigungszeit und -anzahl ermöglicht. Das Auskuppeln übernimmt dabei MTplus. Das Signal dazu gibt der Fahrer indirekt, indem er vom Gas geht. Schon in dieser Teilautomatisierung wird mit der Funktion Segeln, dem Rollen ohne Einsatz von Antriebsenergie, eine wirkungsvolle Maßnahme zur Verbrauchsreduzierung erreicht. An einem Demonstrationsfahrzeug zeigte Schaeffler unlängst, dass die Einsparung im realen Stadtverkehr sogar bis zu acht Prozent betragen kann. Die Funktion Segeln wird künftig als „Ökoinnovation“ zu einer Anerkennung von CO2-Emissionsreduktionen für die Homologation von Kraftfahrzeugen berücksichtigt werden, teilt man dort mit. Kupplungspedal wird intelligent In der nächsten Ausbaustufe – auch Clutch-by-Wire-Lösung genannt – sendet der Fahrer nur noch einen elektrischen Befehl an den Aktor, der dann das Öffnen und Schließen der Kupplung übernimmt. . Ganz ohne Pedal NEUE Perspektiven für das Handschaltgetriebe verspricht die E-Clutch. Außerdem soll sie in dieser Konfiguration den hybridisierten Antrieben den Weg in neue Märkte und Segmente bereiten. Ein Serienstart ist Ende 2017 denkbar. Technik & Trends Für die Handschaltgetriebe hat Schaeffler drei nach dem Grad der Automatisierung abgestufte Konzepte einer E-Clutch entwickelt. FOTOS: SCHAEFFLER Variante MTplus BEIBEHALTEN wird bei dieser Variante das Grundprinzip der hydraulischen Kraftübertragung, aber ein zusätzlicher Aktuator wird direkt in die Druckleitung eingebaut. Die bis dato erforderliche Hydraulikleitung vom Pedal zur Kupplung ist hier überflüssig. Die nun fehlende Gegenkraft des Ausrücksystems auf das Pedal wird über einen neu entwickelten Pedalkraftsteller erzeugt, der zudem einen Sensor enthält, der die Pedalstellung an den Kupplungsaktor meldet, der die gesamte Elektronik, den E-Motor und einen Spindeltrieb beinhaltet. Die anwendungsspezifische Anbindung an die Kupplungsbetätigung übernimmt ein mechanisches oder hydraulisches Modul. Wie schon mit dem MTplus kann hier ganz einfach gesegelt werden. Dabei erweist sich Clutchby-Wire als noch leistungsfähiger als MTplus, denn dieses Ausrücksystem ermöglicht auch Ausrücksituationen, die hoch dynamische Eingriffe wie schnelle Schaltungen und schlagartige Bremsungen erfordern. Weil die Kupplung elektronisch gesteuert wird, unterstützt das System den Fahrer beim Anfahren mit dem richtigen Schleifpunkt – egal wie schnell oder langsam der Fuß vom Pedal geht. Dem Fahrer wird weiterhin wie gewohnt die Fahrt mit dem Handschalter suggeriert. Schalten ganz ohne Kupplungspedal Ganz ohne Kupplungspedal kommt technisch auf der gleichen Basis das elektronische Kupplungsmanagement EKM daher. Hier liefert ein Sensor das Signal zum Auskuppeln in dem Moment, in dem 36 der Fahrer zum Schalten ansetzt. Ebenso erfolgt das Einkuppeln automatisch, wenn der Gang eingelegt ist. Erforderlich ist hierbei nur noch der Schalthebel, der um ein paar Sensoren erweitert wird. Diese erkennen die Schaltbefehle des Fahrers und senden ein Signal an den Aktor, der die Kupplung öffnet. Dann ist der Gang eingelegt und das Getriebe erteilt den Befehl zum Schließen. Ein weiterer Vorteil von EKM ist die Integration eines Elektromotors in den Antriebsstrang. Er kann in einem 48-V-Bordnetz den Vortrieb übernehmen, wenn der Verbrennungsmotor unwirtschaftlich arbeitet, beispielsweise beim Einparken, im Stop-and-go-Verkehr oder im Stadtbetrieb bei geringer Geschwindigkeit. Die E-Clutch eröffnet einerseits neue Perspektiven für das Handschaltgetriebe, kann in dieser Konfiguration aber auch hybridisierte Antriebe weiter voranbringen. Derzeit befinden sich die Varianten der E-Clutch in der Erprobungsphase mit verschiedenen OEMs. In zwei serienmäßigen Großserienautos, einem Ford Focus 1.0 mit 92 kW/125 PS und einem Opel Corsa 1,2 mit 59 kW/80 PS, beweisen die Systeme trotz ihres frühen Entwicklungsstands ihre uneingeschränkte Funktionstüchtigkeit. Spätestens Mitte 2018 sollen alle drei Varianten serienreif sein. Ab 2019 könnten erste Modelle bereits damit ausgerüstet sein. Am Interesse der meisten Hersteller hapert es jedenfalls nicht. W amz 05/2016 Das Werkstatt-Magazin für Autofahrer – rund um Fahrzeug, Service und Zubehör NEU! Hier lesen Ihre Kunden, was eine freie Werkstatt alles drauf hat! FAHRZEUG RVICE ISSN 2363-8141 ZUBEHÖR Nr. 04 SE Oktober 2015 € 2,– 6 Nr. 01 März 201 FAHRZEUG SERVICE ZUBEHÖR autohelden autohelden ISSN 2363-8141 EM VOLLE FAHRT HÄRTETEST AUF D VORAUS ASPHALT Auto.Carsten Knechtges ist ein echter Automann. An ger Weg für ein ife ist es ein lan dieWerktagen Kfz-Entwicklungsingenieur, am WochenBis zur Marktre getestet. Das ist d un üft pr ge rd Immer wieder wi rerin bei Opel. ende Rennfahrer. Immer mit Vollgas unterwegs. ah stf Te s, Jön rolin Aufgabe von Ca ND HIER LÄUFT‘S RU mal, bei Pkw Bei Lkw ganz nor derneuerte die Ausnahme: Run e? ativ Reifen. Eine Altern RS LINA VAN DE MA WINTERCHECK elden.de www.amz-autoh AUH_2015_04_s001-001_pr 1 1_pr AUH_2016_01_s000 LINA VAN DE MARS Der Winter bedeutet Stress pur nDie amz autohelde sharing für – das Auto. Umso wichtiger Car Kolumnistin mag eren Art. ist die richtige Vorbereitung. aber der besond Die amz autoheldenKolumnistin steht auf Oldtimerrallyes. www.amz-autohelden.de 23.02.16 09:30 24.09.15 12:23 1 Während Ihre Kunden gut unterhalten werden, sorgt amz autohelden gleichzeitig für • Imageverbesserung Ihres Betriebs sowie des gesamten freien Marktes • Aufbau eines vertrauensvollen Verhältnisses zwischen Kunde und Werkstatt • Förderung des Abverkaufs durch Vorstellung neuer Produkte und Services www.amz-autohelden.de HEFT 1/2016 IST IM MÄRZ ERSCHIENEN – BESTELLEN SIE IHRE PERSÖNLICHEN EXEMPLARE JETZT! . [email protected] . [email protected] Revolutionärer Auftritt Der Prototyp SpeedE feierte auf dem Technischen Kongress des VDA Premiere. Er dient als Plattform zur Gestaltung der elektrischen und digitalen Mobilität. Die Innovationsführerschaft der deutschen Automobilwirtschaft wird allgemein als Basis von Wachstum und Wohlstand in unserem Land gesehen. Um diese Position zu halten, sind komplexe Herausforderungen zu bewältigen: Mit der Elektromobilität sowie dem vernetzten und automatisierten Fahren kündigt sich eine tiefgreifende „Mobilitätsrevolution“ an. In nicht allzu ferner Zukunft soll die Echtzeit-Datenkommunikation zwischen Kfz und Infrastruktur Verkehrsaufkommen steuerbar, Staus und Unfälle zunehmend vermeidbar machen. Diese Vernetzung mit der Umgebung erfordert Autos, die als volldigitalisierte Mobilitäts-, Informations- und Kommunikationsplattformen funktionieren. Die dafür notwendigen technologischen Entwicklungen erfordern neue Vorgehensweisen bei der Entwicklung zukünftiger Fahrzeuge. Im Rahmen des vom Verband der Automobilindustrie (VDA) in Ludwigsburg veranstalteten Technischen Kongresses präsentierte das Institut für Kraftfahrzeuge (IKA) hierfür eine beispielhafte Lösung: die gerade fertiggestellte Forschungsplattform 38 SpeedE. Das IKA beschäftigt sich als Teil der RWTH Aachen University mit der Forschung rund um das Automobil als Gesamtfahrzeug einschließlich seiner Systeme und deren Wechselwirkungen. SpeedE zeigt Entwicklungsstufen auf Hinter der Entwicklung von SpeedE steckt die Absicht, einen flexiblen Prototyp zu schaffen, in dem Funktionen wie Einzelradlenkung, Einzelradbremse und elektrischer Antrieb systematisch integriert, variiert und bewertet werden können. In einem einzigen Fahrzeug soll das Innovationspotenzial zukünftiger rein elektrisch angetriebener Autos und der dabei eingesetzten Drive-by-Wire-Technologien wie Steer-by-Wire (Lenkung) und Brake-by-Wire (Bremssteuerung) erlebbar gemacht werden. Auch Variationen der Struktur – von Bordnetzen und Energiemanagement, von Ergonomie und Mensch-Maschine-Interaktion bis hin zum automatischen Fahren – sind mit dem SpeedE darstell- und bewertbar. Auffallendes Merkmal des SpeedE ist eine durch Projekt SpeedE ZIEL des von der Hans-Hermann-VossStiftung geförderten Projekts ist es, das umfangreiche Innovationspotenzial rein elektrisch angetriebener Fahrzeuge erlebbar zu machen. amz 05/2016 Technik & Trends Auffallendes Merkmal des SpeedE ist eine Steer-by-WireVorderachse, die radindividuell Lenkeinschläge bis zu einem 90°-Winkel erlaubt. Manövrieren auf engstem Raum ist damit problemlos möglich. Das Institut für Kraftfahrzeuge (IKA) präsentiert die gerade fertiggestellte Forschungsplattform SpeedE. FOTOS: IKA „Torque Vectoring – der Antrieb des Fahrzeugs besteht aus zwei Elektromotoren, die das linke und rechte Hinterrad separat antreiben. Die Antriebsmomente der beiden Hinterräder können individuell verteilt werden.“ Michael Struth, IKA RWTH Aachen zwei Joystick-ähnliche Steuerknüppel gelenkte Steer-by-Wire-Vorderachse, die radindividuell Lenkeinschläge bis zu einem 90°-Winkel erlaubt. Manövrieren auf engstem Raum ist damit problemlos möglich. Der Antrieb des Fahrzeugs besteht aus zwei Elektromotoren, die das linke und rechte Hinterrad separat antreiben. 48 Volt im Spannungsnetz Die Antriebsmomente der beiden Hinterräder können individuell verteilt werden. Das Fahrzeug erhält auf diese Weise eine zusätzliche Möglichkeit, gelenkt zu werden – auch Torque Vectoring genannt. Sämtliche Lenkungskomponenten werden über eine im Vorderwagen des Fahrzeugs eingebaute crash-deformierbare 48-V-Lithium-Io- amz 05/2016 nen-Batterie mit Energie versorgt. Die Antriebsbatterie ist hinter der Fahrgastzelle in einem eigens gekapselten Abschnitt des Hinterbaus integriert. Der Fahrer sitzt zentral vorne, links und rechts hinter ihm befindet sich jeweils ein Passagiersitz. Weiterhin sind vier radindividuelle elektrohydraulische Bremsaktuatoren verbaut, die by wire angesteuert werden. Die Fahrzeug-Tragstruktur besteht aus einem hochsteifen Aluminium-Spaceframe, in dem die beschriebenen Systeme integriert sind. Die Stabilität dieser Skelettkarosserie wurde per Computersimulation für unterschiedliche Crash-Lastfälle ausgelegt. Die Arbeit an SpeedE erforderte die enge Zusammenarbeit verschiedener Fachbereiche wie Design, Fahrzeug-, Elektro- und Informationstechnik bis hin zur Werkstoffkunde und den Wirtschaftswissenschaften ebenso wie Ergonomie und Psychologie. Als Ergebnis kann das Institut für Kraftfahrzeuge der Automobilindustrie eine offene, OEM-neutrale Forschungs- und Technologieplattform zur Verfügung stellen, auf deren Basis Fahrzeugkonzepte entwickelt werden können, welche die Vorzüge der Elektromobilität und der digitalen Vernetzbarkeit mit komplexen Anforderungen an Effizienz und Sicherheit in Einklang bringen. HEINZ W. DROSTE W 39 Werkstatt & Praxis Steuergeräte-Aufbereitung Wiederaufbereitete oder reparierte Steuergeräte als zeitwertgerechte Alternative | 42 AU-Leitfaden 5 Der AU-Leitfaden 5 muss bei allen Euro-6/VI-Fahrzeugen eingesetzt werden | 48 Arbeiten an E-Fahrzeugen Wird die davon ausgehende Gefahr im Kfz-Gewerbe unterschätzt? | 56 In der Werkstatt mit der Zeit gehen Die computerrelevanten Anwendungen in der Automobilbranche erfordern von der Werkstatt bei Reparatur und Diagnose einen ständigen Lern- und Anpassungsprozess. Die Werkstätten dürfen hier nicht den Anschluss verpassen. FOTO: FOTON – FOTOLIA.COM Weist die Fehlermeldung auf eine defekte Bondingverbindung hin, kann der Experte mit dem Bonding neue Drähte zu dem betreffenden Bauteil ziehen. Reparatur defekter Kfz-Elektronik Der Einbau von Neugeräten ist bei Defekten an älteren Fahrzeugen oft nicht wirtschaftlich. Austauschgeräte oder Reparatur sind Alternativen. FRAUKE RODENBOSTEL V ibrationen und thermische Belastungen führen mit der Zeit bei elektronischen Bauteilen zum Ausfall des Gerätes. Schwachstellen sind unter anderem Bauteile wie Prozessoren oder Widerstände, das Auftreten von kalten und auch gebrochenen Lötstellen oder schlechte Verbindungen bei gebondeten Geräten. Aber auch externe Einflüsse können den Ausfall der elektronischen Komponenten verursachen. Refabrikations-Unternehmen wie zum Beispiel Bosch, EPS-Elektronik, C3-Cramm Car Concepts, ABC Technology GmbH, RH Elektronics und das Zittauer Unternehmen Glaubitz (ecu.de) versuchen, die Fahrzeug-Elektronik zu reparieren, um einen Austausch zu vermeiden. Eine zeitwertgerechte Reparatur ist sehr vorteilhalft, da die Preise deutlich unter dem NeuteilNiveau liegen, meint Tobias Hauck, Leiter Produktmanagement & Vertrieb des Zittauer Unternehmens Glaubitz. Viele Erzeugnisse – unter anderem Motorsteuergeräte – sind heute mit anderen Fahrzeugkomponenten „verheiratet“. Bei Neugeräten ist es notwendig, das Bauteil an das Fahrzeug anzulernen. Daher ist es ein großer Vorteil, dass die Experten in der Lage sind, bei der Reparatur fahrzeugspezifische Daten auf dem Gerät zu erhalten. Dadurch entfällt das zeitaufwendige Anlernen. 42 Grenzen der Aufarbeitung Bis 90 PROZENT kann die Reparatur laut Aussage von C3-Cramm Car Concepts gegenüber Neuteilen günstiger sein. Fahrzeuge jüngeren Datums sind mit immer mehr Steuergeräten ausgestattet. Dadurch nimmt die Komplexität zu und unterschiedlichste Problematiken treten immer häufiger auf. Vermehrt kommt es allerdings zu Reparaturen im Bereich Motorsteuerungen, ABS, ASR und ESP-Systeme. Stark im Kommen seien in den letzten Jahren auch Probleme bei Getriebesteuergeräten, berichten die Experten. Aber nicht alle elektronischen Komponenten können repariert werden. Die Grenzen liegen meistens bei größeren Wasserschäden oder Beschädigungen der Hauptplatine durch externe Kurzschlüsse. Beschädigungen mechanischer Art wie zum Beispiel bei Unfällen sind teilweise auch sehr kritisch. Hier können die Fachleute Platinenbrüche nicht ausschließen. Die Fehlersymptome der Geräte sind vielfältig. Sie können bei jeder elektronischen Komponente anders sein. Reparatur stärkt Kundenbindung Von der Aufarbeitung und Reparatur der Fahrzeug-Elektronik profitieren auch die Werkstätten. Sie können ihren Kunden den Aus- und Einbau der elektronischen Komponenten berechnen sowie die Dienstleistung der Bauteilreparatur mit Gewinnspanne verkaufen. Die Kunden sparen den- amz 05/2016 FOTOS: C3-CRAMM CAR CONCEPTS GMBH Werkstatt & Praxis Wie einfach - 3 Preise für Kombiinstrumente! Der Techniker achtet auf eine korrekte Verbindung zwischen dem Lot und den Bauteilen. noch viel Geld gegenüber dem Kauf eines Neuteils. Sie erkennen den Einsatz der Werkstatt – das stärkt die Kundenbindung. Neben der Reparatur bieten viele Firmen auch einen schnellen 1:1-Austausch an. Hierbei liefern sie innerhalb von 24 Stunden das benötigte Bauteil im Tausch gegen das defekte Gerät. Immer mehr Old- und Youngtimer verfügen ebenfalls über eine elektronische Ausstattung. Daher entwickeln Refabrikations-Experten auch Reparaturlösungen für Classic-Steuergeräte. Zukunft der Refabrikation „Der Trend zu immer mehr Elektronik in Form von Steuergeräten und Sensoren in Kraftfahrzeugen ist nach wie vor ungebrochen. Wir erleben gerade die Vorstufe hin zum völlig autonomen Fahren. Damit verbunden ist eine Zunahme der elektronischen Komponenten. In absoluten Zahlen ausgedrückt sind mehr Instandsetzungsaufgaben zu erwarten. Bei diesen elektronischen Komponenten handelt es sich meist um hochkomplexe Systeme. Damit eine Aufarbeitung oder Aufbereitung möglich ist, muss komponentenabhängig einiges an Know-how erarbeitet werden“, erläutert Dr. Ing. Rolf Steinhilper von der Universität Bayreuth. Volker Eberlein, Vice President Technical von Bosch Automotive Aftermarket Electronic Services, weist zusätzlich darauf hin, dass die schnellen Innovationszyklen in der Elektronikindustrie es immer anspruchsvoller machen, Elektronikbauteile langfristig und zu vertretbaren Preisen verfügbar zu halten. Ferner wirken sich die Kosten für Endbevorratung oder Erhalt von Produktionsanlagen auf den Preis neuwertiger Elektronik-Ersatzteile aus. Gerade um dauerhaft Lösungen bieten zu können, die dem Zeitwert beziehungsweise dem Alter von Fahrzeugen Rechnung tragen, wird der Bedarf an Aufarbeitung und Reparatur immer größer und von Kunden und vom Markt aktiv gefordert. Letztendlich sind sich alle Refabrikations-Experten einig: Die Wiederaufarbeitung von defekten Steuergeräten ist ökonomisch und ressourcenschonend. W amz 05/2016 „Durch die Fahrerassistenzsysteme und die Leichtbautechnologie entstehen immer neue aufzuarbeitende Produkte.“ Dr. Ing. Rolf Steinhilper, Universität Bayreuth 43 Berliner Straße 52e 38104 Braunschweig www.abctec.de Tel. 0531 793 893 00 Fax 0531 793 893 19 [email protected] Steuergeräte im Fokus RH Electronics hat sich als überregionaler Problemlöser im Bereich Kfz-Elektronik auf die Reparatur von Steuergräten spezialisiert. Und das mit Erfolg. JÜRGEN RINN Sicherheit bei der Reparatur von Steuergeräten demonstriert RH-Chef Rainer Hutterer. S eit mehr als 20 Jahren reparieren wir mit unserem umfangreichen Know-how Elektronik und haben uns besonders auf die Steuergeräte-Reparatur spezialisiert,“ erklärt Rainer Hutterer, Geschäftsführer von RH Electronics. Das Unternehmen wurde im Jahre 1994 von dem gelernten Radio- und Fernsehtechnikmeister gegründet und ist ein qualifizierter Fachbetrieb sowie Mitglied der Handwerkskammer. Vormals im bayrischen Mammendorf gelegen, findet man den Betrieb seit dem 12. Januar 2015 in neuen Räumlichkeiten in Hattenhofen, nur wenige Kilometer vom alten Standort entfernt. Deutlich mehr Fläche für Werkstatt und Verwaltung sowie ein großzügiger Aufenthaltsraum für Kunden sollen für schnellere Abläufe und mehr Komfort sorgen. Die größeren Räumlichkeiten und die voll ausgestattete Werkstatt in zwei unterschiedlichen Räumen bieten nicht nur mehr Platz für die Reparatur eingesandter Steuergeräte, sondern ermöglichen mit den beiden modernen Unterflurhebebühnen sowie Bremsenprüfstand und etlichen Motorrad-Reparaturplätzen auch einen optimalen Service am Fahrzeug direkt vor Ort. Steuergeräte werden in der Regel beim Verdacht auf einen Defekt sofort durch teure Ersatzteile ersetzt. In vielen Fällen wird erst nach dem Austausch bei der Überprüfung festgestellt, dass der Fehler gar nicht am Steuergerät liegt beziehungsweise dass eine Reparatur des Gerätes möglich gewesen wäre. Im Fachbetrieb in Hattenhofen werden Reparaturen direkt vor Ort durchgeführt. Alle benötigten Teile hat man dort auf Lager. Alle Ersatzteile sind nach Angaben des Unternehmens Halbleiter (Semi- 44 conductoren) mit höherer Qualität als die zuvor in den Geräten verwendeten. Ein Team von Spezialisten führt die Steuergeräte-Reparatur für das elektronische Stabilitätsprogramm oder das Antiblockiersystem von Kraftfahrzeugen in der Regel innerhalb von zwei bis drei Werktagen durch, um ABS-Defekte, ESP-Fehler oder andere Probleme mit einem Motorsteuergerät schnellstmöglich zu beheben. Die Steuergeräte selbst werden dabei mit speziellen Diagnosetestern überprüft. Sicherheit bei der Reparatur von Steuergeräten Dazu öffnet der Techniker das Gerät und prüft es auf Fehler. Erst nachdem der Defekt ermittelt wurde, kann mit der eigentlichen Reparatur begonnen werden. Zusätzlich werden bei einigen Typen „Atmungsmembranen“ eingesetzt, um thermischen Stress und Undichtigkeit zu vermeiden. „Wir haben für jede von uns angebotene Steuergerätereparatur ein spezielles Reparaturverfahren inklusive Test entwickelt, das die spezielle Öffnung des Gerätes, den Tausch von Bauteilen oder Reparatur der Elektronik, spezielle Verklebung und Prüfung beinhaltet“, erklärt der Geschäftsführer. „Außerdem werden die Geräte wieder absolut perfekt durch entsprechende eigens angefertigte Gehäusedeckel abgedichtet und erhalten damit auch ein optisch ansprechendes Gehäuse.“ Rainer Hutterer hat sich seit jeher für die Technik von Autos interessiert, baute Testadapter für die Automobilindustrie, war zwei Jahre bei National Semiconductor in den USA tätig und bekam dabei 70 ELEKTRONISCHE Steuergeräte mit rund 13.000 elektronischen Bauelementen verbergen sich mittlerweile durchschnittlich in einem Oberklasse-Modell – von der Motor- und Getriebesteuerung über die Bremsregelung (EPS, SBC) bis hin zur Elektronik im Dachhimmel. amz 05/2016 www.ecu.de Werkstatt & Praxis Reparatur der SBC-Bremse direkt vor Ort. FOTOS: RINN profunde Einblicke in die Welt der Motorsteuergeräte. Seine große Erfahrung und sein technisches Know-how kommen dem Unternehmen bei der fachmännischen Instandsetzung von Steuergeräten zugute. Aufwendige Reparatur der SBC-Bremse Effiziente SteuergeräteReparatur bei RH Electronics mit neuem Deckel. amz 05/2016 Prüfung & Reparatur von Fahrzeugelektronik Ein Highlight in der Produktpalette ist die SBCBremse, die in vielen Mercedes-Benz-Fahrzeugen verbaut ist, beispielsweise in der E-Klasse W211/S211/ CLS/SL. Diese Bremseinheit erreicht nach einer definierten Zahl von Bremsvorgängen – abhängig von der Stärke der Bremsung, dem Zustand der Bremse und der Bremsflüssigkeit sowie vielen weiteren Faktoren – eine Serviceschwelle. Im Display erscheint dann eine Warnmeldung, die den Fahrer in die Werkstatt zitiert. Dort kann er sich für viel Geld eine neue Einheit einbauen lassen – oder er sendet sie an RH Electronics. Dort wird sie überholt, geprüft und die Warnmeldung wird im Anschluss daran zurückgesetzt. „Wir setzen aber nicht den Fehlerspeicher und die Serviceschwelle zurück, wie das einige Mitbewerber machen. Das funktioniert zwar zunächst, aber nicht lange; nach einiger Zeit ist die Einheit dann irreparabel defekt. Wir überholen die komplette Einheit; so bekommen unsere Kunden eine Bremsanlage, die wieder genauso lange hält wie eine neue und die vor allem auch das gleiche Maß an Sicherheit bietet“, macht Hutterer deutlich. Denn mit einer komplett ausgefallenen SBC-Bremse ist nur noch eine geringe Restbremsfunktion vorhanden. Schon die Automatik kann dann mehr Vorschub leisten, als die Bremse halten kann. Und das bei einem Fahrzeug, das bis zu 250km/h schnell werden kann. ecu.de - ein Betrieb der Glaubitz GmbH & Co. KG Görlitzer Straße 53 02763 Zittau Telefon: 03583/ 55 47 80 Telefax: 03583/ 55 47 820 e-mail: [email protected] 45 www.ecu.de Werkstatt & Praxis In der Werkstatt mit Bremsenprüfstand und mehreren Diagnosetestern werden Fehler am Fahrzeug geprüft oder zu Versuchszwecken auch simuliert. RH-Electronics-Betriebsgebäude in Hattenhofen. FOTO: RH ELECTRONICS FOTO: RINN Werkstatt, Produktion und Entwicklung an einem Ort 46 Beschleunigter Ablauf durch Vorleistung SBCReparatur EINBAU und Entlüftung der SBC-Bremsanlage erfordern nicht nur ein Diagnosegerät, sondern auch viel Erfahrung. Die Reparatur der SBCBremse kann deshalb bei RH Electronics auch mit Aus- und Einbau erfolgen. FOTO: RINN Für angelieferte Fahrzeuge sind in der Werkstatt derzeit sechs verschiedene Diagnosesysteme mit Software im Einsatz, um alle Fehler selbst zu überprüfen oder zu simulieren. Die Eingangsüberprüfung gibt sofort Gewissheit darüber, ob das Gerät einen Fehler aufweist und wenn welchen. Auch eine Codierung des Steuergerätes auf das jeweilige Fahrzeug ist im Hause möglich. Nach erfolgter Reparatur wird das Gerät erneut überprüft und zusätzlich auf Dichtheit (Druckluftverfahren) getestet. Sollte eine Reparatur wider Erwarten nicht möglich sein, hat man eine große Anzahl der gängigen Geräte als Neugeräte und überholte Gebrauchtgeräte auf Lager. Außerdem belässt man es bei der SteuergeräteReparatur nicht allein bei den Pkw-Komponenten, sondern hat das Repertoire auf das Motorrad-ABS erweitert. Speziell bei Geräten wie dem BMW-Motorrad-ABS-III (Teil-/Vollintegral ABS von FTE) werden die Drucksensoren durch eigens entwickelte und produzierte Ersatzteile ersetzt und sämtliche Dichtungen erneuert. Somit ist das Gerät nach der Überholung technisch neuwertig. Wenn die Zeit einmal drängt, wird auch die Option der Express-Reparatur angeboten, um eine noch kürzere Reparaturdauer von nur einem Werktag zu ermöglichen. „Leider wird vielfach vergessen, ausreichend Zeit für eine Reparatur des Gerätes einzuplanen. Wir erleben es immer wieder, dass wir Geräte am Donnerstag erhalten und die Kunden mit dem reparierten Fahrzeug am Freitagnachmittag in den Urlaub fahren möchten.“ Das ist in der Regel zu knapp. Denn eine derart diffizile Reparatur benötigt die entsprechende Zeit für sauberes Arbeiten. Außerdem können während des Reparatur-Prozesses auch Probleme auftreten. Um einen unkomplizierten, sicheren und zügigen Ablauf gewährleisten zu können, ist die Unterstützung der Werkstatt erforderlich, die das Teil einschickt. „Die kann uns bei der Reparatur erheblich unterstützen. Wir benötigen Informationen über das Fahrzeug, den aufgetretenen Fehler, Fehlerbild, Fehlerspeicher etc., um die Reparatur erfolgreich abzuschließen. Auch die persönlichen Daten sind für die Rechnungsstellung notwendig. Deshalb sollte der entsprechende Reparaturauftrag auf unserer Website möglichst vollständig ausgefüllt werden, damit wir alle Daten ohne großen Aufwand für Rückfragen erhalten. Auch die Zuordnung bei Rückfragen wird mit einer Auftragsnummer erheblich erleichtert“, macht Hutterer deutlich. Diese Hilfestellung vergütet das Unternehmen mit einem Online-Rabatt von drei Prozent, wenn alle Angaben vollständig vorhanden sind. Auf der neuen Website findet man unter www.rhelectronics.de mit wenigen Mausklicks das gewünschte Gerät und kann die Reparatur oder einen Kostenvoranschlag in Auftrag geben. Zudem rät Rainer Hutterer Werkstätten, unbedingt den Fehlerspeicher auszulesen und das Protokoll mit beizufügen. Denn Reparaturen ohne Fehlerprotokoll sind problematisch, weil der oder die Fehler dann nicht klar eingekreist werden können. „Die Geräte haben mehrere tausend Funktionen, wir amz 05/2016 SilverDAT ® myclaimPRO SCHADENMANAGEMENT FÜR PROFIS Volles Programm: von der Reparatur von Steuergeräten über Fehlersuche an Fahrzeugen und Kfz-Elektronik bis zu kundenspezifischen Entwicklungen und Musterbau. FOTO: RINN können ohne Fehlerprotokoll nicht überprüfen, ob der bei unserem Eingangstest aufgetretene Fehler auch mit dem Fehler am Fahrzeug übereinstimmt. Außerdem ist die Fehlersuche wesentlich aufwendiger. Manche Geräte haben mehrere Fehler. Wenn nicht alle erkannt und behoben werden, ist die Funktion nicht gegeben“, erklärt der Experte. SACHVERSTÄNDIGER VERSICHERUNG RECHTSANWALT KUNDE Transport- und Vorschäden vermeiden Was Hutterer auch ein dringendes Anliegen ist, wenn es um Reparaturqualität geht, sind die ordentliche Verpackung der eingeschickten Geräte und die vorherige Behandlung in der Werkstatt. „Wenn ein Gerät für den Transport zu uns nicht ausreichend verpackt wird, können Transportschäden entstehen, die vielleicht nicht mehr reparabel sind.“ Ganz schlimm ist es, wenn vorher ohne entsprechende Kenntnisse am Steuergerät Hand angelegt wurde, vielleicht gar mit einer Flex oder Ähnlichem der Deckel entfernt wurde. Dann ist eine Reparatur so gut wie nicht durchführbar. „Das Potenzial rund um die Steuergeräte-Marktlücke ist schnell gewachsen und damit sind auch schwarze Schafe im diesem Segment nicht ausgeschlossen. Wir bekommen tagtäglich vorreparierte oder durch Selbstversuch zerstörte Geräte zugeschickt, die ohne diese Vorbehandlung hätten repariert werden können“, ärgert er sich. Die Nachfrage nach Steuergeräte-Reparaturen ist enorm. So wird die darauf spezialisierte Mannschaft von RH Electronics auch in Zukunft noch reichlich im Bereich Reparatur von Steugeräten zu tun haben, da ist sich Rainer Hutterer sicher. W amz 05/2016 WERKSTATT AUTOHAUS SilverDAT ® FAHRZEUGVERMIETER myclaimPRO LEASINGGEBER FLOTTENBETREIBER HERSTELLER IMPORTEUR ABSCHLEPPUNTERNEHMEN Reparaturkostenkalkulation Integration und Kommunikation mit allen Beteiligten Abwicklung von Haftpflicht-, Kasko- und Glasschäden Webbasierte Anwendung Elektronische Schadenakte Interessiert? Setzen Sie sich mit uns in Verbindung: Telefon: 0711/4503-140 · E-Mail: [email protected] 47 DAT Deutsche Automobil Treuhand GmbH Hellmuth-Hirth-Str. 1 · 73760 Ostfildern · www.dat.de Euro-6-Pkw dürfen nur noch mit aufgerüsteten AU-Messgeräten geprüft werden. FOTO: SNAP-ON AU-Leitfaden: Worauf Sie jetzt in der Werkstatt achten müssen Kfz-Werkstätten dürfen Euro-6-Pkw und Euro-VI-Nfz gemäß der neuen AU-Richtlinie nur noch mit aufgerüsteten AU-Messgeräten mit Geräteleitfaden 5 prüfen. Durch die neue Richtlinie wurden die verschiedenen AU-Prüfverfahren für Otto- und Dieselkraftfahrzeuge angepasst. Die Abgasstation GM3 von Hella Gutmann gibt es in den Varianten Benzin, Benzin-Diesel und Diesel. FOTO: HELLA GUTMANN 48 Am 20.5.2014 ist die Europäische Richtlinie 2014/45/EU in Kraft getreten. Sie beschreibt, in welcher Form die technische Fahrzeugüberwachung durchgeführt werden muss: Es sind unter anderem auch Änderungen an der Durchführung der Abgasuntersuchung (AU) vorgenommen worden. Die neue AU-Richtlinie trat am 1.6.2015 in Kraft; gleichzeitig wurde die bisherige AU-Richtlinie vom 7.5.2012 aufgehoben. Mit der neuen AU-Richtlinie in Verbindung mit dem neuen AU-Geräteleitfaden (Software-Version 5) können Werkstätten ab dem 1.6.2015 auch an Pkw-Kraftfahrzeugen (Euro 6) und Nutzfahrzeugen (Euro VI) eine Abgasuntersuchung durchführen und anhand des AU-Nachweises dokumentieren. Die Abgasuntersuchung bleibt an Kraftfahrzeugen (Pkw, Nfz, Krafträder) in Form einer Endrohrmessung (CO-Gehalt beziehungsweise Trübungswert) oder einer OBD-Prüfung in Verbindung mit einer gegebenenfalls erforderlichen Endrohrmessung erhalten. Die wesentlichen Neuerungen, die sich mit der neuen AU-Richtlinie ergeben haben, sind: 2 das Prüfverfahren 2 der Umgang mit nicht prüfbaren OBD-Kraftfahrzeugen 2 2 der Grenzwert bei der Diesel-AU der neue AU-Nachweis Verschiedene Prüfverfahren Es wurden die verschiedenen AU-Prüfverfahren für Otto- und Dieselkraftfahrzeuge mit beziehungsweise ohne OBD-System sowie für Krafträder aufgrund der bisherigen Erfahrungen und des technischen Fortschritts angepasst. Geändert haben sich auch die OBD-Prüfverfahren (Otto/Diesel) zur AU-Durchführung an Euro-6-Pkw sowie an Euro-Voder EEV-Nfz und Euro-VI-Nfz, aufgrund der nicht löschbaren NOx-Fehlereinträge (Pkw 800 Tage oder 30.000 km beziehungsweise Nutzfahrzeuge 400 Tage oder 9.600 Motorbetriebsstunden) und deren weiterer Bewertung im Rahmen des OBD-Prüfverfahrens. Zusätzlich wurden die neuen Kommunikationsprotokolle (ISO 27145) World Wide Harmonized On-Board-Diagnostic (WWH-OBD) und SAE J1939 (9-polige Diagnosedose mit Gewinde für SAE-Protokoll J1939) berücksichtigt. Bei nicht prüfbaren OBD-Fahrzeugen ist ein begutachtetes und über die AU-Solldaten bekanntes Ersatzverfahren nicht mehr erforderlich. amz 05/2016 Werkstatt & Praxis Alle nicht prüfbaren OBD-Fahrzeuge mit einer Erstzulassung ab dem 1.1.2006, die nicht nach den entsprechenden OBD-Prüfverfahren prüfbar sind, werden nach den Prüfverfahren für Kraftfahrzeuge ohne OBD-System inklusive einer Sichtprüfung der Kontrollleuchte Motordiagnose (MIL) geprüft. In diesen Fällen ist automatisch beziehungsweise durch den Bediener auf dem AU-Nachweis im Feld „Bemerkungen“ der Hinweis „OBD-Verfahren nicht anwendbar“ einzutragen. Grenzwert bei der Diesel-AU Unabhängig vom Prüfverfahren ist der einzuhaltende Grenzwert für die Endrohrmessung der in den AU-Solldaten hinterlegte Wert. Liegen keine AU-Solldaten vor, gilt der entsprechende auf dem Fahrzeug-Typenschild angegebene Plakettenwert. Sofern bei Diesel-Fahrzeugen kein Plakettenwert auf dem Herstellerschild (Fahrzeug-Typenschild) angegeben ist, gilt Folgendes: 2 Für Kraftfahrzeuge mit einer Erstzulassung vor dem 1.10.2006 gilt ein Trübungswert von max. 2,5 m-1. 2 Für Kraftfahrzeuge mit einer Erstzulassung ab dem 1.10.2006 und vor dem 1.9.2015 gilt ein Trübungswert von max. 1,5 m-1. 2 Für alle Euro-6-Pkw und Euro-VI-Nutzfahrzeuge gilt ein Trübungswert von max. 0,5 m-1. Dokumentation ist verpflichtend Für den neuen AU-Nachweis gilt: Neben den bekannten Angaben zur Abgasuntersuchung, die auf dem ausgestellten AU-Nachweis enthalten sein müssen, sind sechs weitere Positionen/Besonderheiten nötig: 1 Zur Eingabe des amtlichen Kennzeichens wird bei nicht zugelassenen Kraftfahrzeugen über die Bedienerführung des AU-Messgerätes eine Auswahl „keine Zulassung“ ermöglicht; die Dokumentation auf dem AU-Nachweis erfolgt über „keine Zulassung“ beziehungsweise „keine Zul.“. 2 Sofern keine Emissionsschlüssel-Nummer in den Fahrzeugdokumenten (Fahrzeugschein oder -brief beziehungsweise Zulassungsbescheinigung amz 05/2016 Teil I oder Teil II) vermerkt ist, muss der Anwender über die Bedienerführung des AU-Messgerätes die Auswahl „kein Emissionsschlüssel“ wählen. 3 Eine Dokumentation des Standes der aktuell bei der Abgasuntersuchung verwendeten AU-Solldaten ist verpflichtend. Ist eine Datenbank für diese AU-Solldaten vorhanden, so ist der Stand aus der Datenbank/Lieferung automatisch zu entnehmen. Ist dies nicht möglich beziehungsweise liegen die AU-Solldaten nicht elektronisch vor, so muss der Bediener den Stand der AU-Solldaten manuell erfassen. Die Darstellung muss auf das Jahresquartal genau erfolgen (z. B. IV/2015 oder 4. Quartal 2015). 4 Anstelle der bisherigen Angabe „Ablauf der Frist für die nächste Untersuchung der Abgase“ wird auf dem AU-Nachweis der Texthinweis ausgedruckt: „Dieser Nachweis ist innerhalb der nächsten 2 Kalendermonate bei der Hauptuntersuchung vorzulegen, ansonsten verliert er seine Gültigkeit.“ 5 Die eingesetzte Software-Version der AU-Messgeräte muss zu Prüfungszwecken angezeigt werden; auf dem AU-Nachweis wird dazu neben der herstellerspezifischen Softwarebezeichnung zusätzlich beispielsweise der Texthinweis „gemäß AU-Geräteleitfaden Version 5“ ausgedruckt. 6 Zusätzlich muss die Gerätenummer (Seriennummer) des verwendeten AU-Messgerätes/OBD-Auslesegerätes auf dem AU-Nachweis ausgewiesen werden. Die entsprechende Gerätenummer (Seriennummer) für das AU-Messgerät ist auf dem „Aufkleber für AU-Messgeräte“ und für das OBD-Auslesegerät auf der Geräterückseite zu finden. Werkstätten, die Abgasuntersuchungen an Euro-6-Pkw und Euro-VI-Nutzfahrzeugen durchführen, mussten eine entsprechende Aufrüstung der AU-Messgeräte mit der Software-Version 5 vornehmen; eine neue Messgerätetechnik ist grundsätzlich nicht erforderlich. Seit dem Stichtag 1.6.2015 müssen die Betriebe zur Prüfung der Euro-6-Pkw und Euro-VI-Nutzfahrzeuge die neue Software-Version 5 anwenden. MARKUS LAUER W 49 E L PART S Inspector – Der Champion für Asiaten! Der Inspector ist ein speziell für asiatische Fahrzeugmodelle entwickeltes Multimarken-Diagnosegerät mit dem Schwerpunkt auf asiatischen Kfz und Nfz. Er unterstützt Sie sowohl bei anspruchsvoller Diagnose als auch bei allen Wartungs- und Reparaturarbeiten. Zudem überzeugt der Inspector mit vielen praktischen Features wie die automatische Systemsuche, Gesamtabfragen, Screenshot- und Vermerk-Funktion, FavoritenFunktion und einiges mehr. Eben ein Champion für Asiaten! Passt immer! Werkstatt & Praxis FOTO: ASA ASA-Fachbereich Diagnose ZIEL des ASA-Fachbereichs Diagnose und Abgasmessgeräte ist es, Kfz-Werkstätten und Prüforganisationen an den aktuellen Stand der Fahrzeugtechnik angepasste Prüftechnik und technische Informationen zur Verfügung zu stellen. Harald Hahn ist Leiter des ASA-Fachbereichs Diagnose und ASA-Vizepräsident. Einige hinken noch hinterher Harald Hahn zu den bisherigen Erfahrungen mit dem AU-Leitfaden 5. JÜRGEN RINN amz: Herr Hahn, am 1. Juni 2015 ist der AU-Geräteleitfaden 5 in Kraft getreten. Wie erfolgte bislang die Umsetzung in den Werkstätten? »»Hahn: Die markengebundenen Werkstätten und die Prüforganisationen haben zeitnah mit dem Inkrafttreten des AU-Geräteleitfadens 5 Neugeräte bzw. Aufrüstkits bestellt. Die freien Werkstätten hinken teilweise noch hinterher. Dies liegt daran, dass Euro-6/VI-Fahrzeuge noch nicht signifikant in diese Werkstätten zur AU kommen. Wir gehen jedoch davon aus, dass im zweiten Quartal 2016 auch die freien Werkstätten an diesem Markt teilnehmen und ihre Geräte aufrüsten werden. amz: Wie sieht es im Kfz-Gewerbe bei den Nachrüstlösungen für den AULeitfaden 5 aus? Gibt es hier etwa Lieferengpässe? »»Hahn: Nach anfänglichen Engpässen, die dem engen Terminplan und den Problemen bei der Zulassung der neuen Software geschuldet waren, sind aktuell keine Probleme bei der Umsetzung bekannt. Mittlerweile haben alle im ASA-Verband organisierten Gerätehersteller eine zugelassene Software und auch die Lieferfähigkeit hat sich in der Zwischenzeit normalisiert. 50 amz: Sie sagten Ende vergangenen Jahres, der AU-Leitfaden 5 wird mit Sicherheit nicht der letzte sein. Was ist hier noch zu erwarten? „Der ASA-Verband setzt sich weiterhin für eine obligatorische Endrohrprüfung bei allen Fahrzeugen und für angepasste Grenzwerte ein.“ Harald Hahn, Asa-Vizepräsident »»Hahn: In der aktuellen AU-Richtlinie gibt es in der Präambel eine Aufforderung zur Überprüfung der Vorschriften und der Prüfabläufe. Für Euro-VIFahrzeuge (Lkw) ist dies für 2018 und für Euro-6Fahrzeuge (Pkw) für 2019 vorgesehen. Man hatte da sicherlich im Sinn, sich noch mehr als bisher auf die Daten des OBD-Systems zu stützen. amz: Was bedeutet das in der Praxis bezogen auf das Diesel-Debakel? »»Hahn: Nach dem Diesel-Skandal und den sich immer deutlicher herauskristallisierenden Fakten, wonach ältere Fahrzeuge offenbar doch massiv mit defekten oder zerstörten Partikelfiltern bestückt sind, könnte sich die Diskussion anders gestalten. Andere europäische Staaten wie die Niederlande oder Tschechien haben darauf bereits reagiert und führen wieder die Endrohrprüfung ein. Auch die Senkung der Grenzwerte ist dort kein Thema mehr. Von daher gehen wir davon aus, dass es Ende des Jahrzehnts einen weiteren Leitfaden geben wird. amz: Herr Hahn, vielen Dank für das Gespräch. W amz 05/2016 K BAL H A Z ENFINDE ER T N EU SI N K AR HM AC AMZ.DEN NSORTIERT ENUNDMODELLE MONATGETRENNT UNDNACHJAHRUND Was auf dem PKW-Markt passiert, lesen Sie unter amz.de/kba Wir zeigen Ihnen die Zahlen! Die aktuellen Zulassungszahlen des Kraftfahrtbundesamts jederzeit abrufbar. Selektierbar nach Marke, Modell, Monat, Jahr Die KBA-Zahlen finden Sie unter: amz.de/kba FOTO: HELLA GUTMANN Der CSC-Kalibrier- und Justier-Baukasten von Hella Gutmann lässt sich für Fahrzeuge unterschiedlicher Marken einsetzen. Kameras und Sensoren kalibrieren Fahrerassistenzsysteme gewinnen auch für die Servicebetriebe und Werkstätten bei Reparatur und Wartung an Bedeutung. Auf der Diagnose der Systeme liegt deshalb ein Schwerpunkt. Die Zahl der Fahrerassistenzsysteme (FAS), die Informationen von Kameras und Radarsystemen verarbeiten, nimmt rapide zu. Das betrifft mittlerweile längst nicht nur die Ober-, sondern immer öfter auch die Kompaktklasse. Ob VW Golf, Ford Focus oder Nissan Qashqai – immer häufiger befindet sich eine Kamera hinter der Frontscheibe. Auch Radarsensoren und Rückfahrkameras werden mehr und mehr. Deshalb müssen sich die Kfz-Werkstätten auf die neuen Systeme einstellen. Denn gerade Radarköpfe sind gerne in exponierten, sprich in unfallgefährdeten Bereichen wie etwa in der Frontschürze oder den Stoßfängern verbaut. Da die Kamerasysteme hinter der Frontscheibe angebracht sind, reicht ein kräf- Mit dem neuen Diagnose-Update von WOW lassen sich Kameras für Spurhalte- und Spurwechselassistenten anlernen. GRAFIK: WOW tiger Steinschlag und die Videokamera muss neu kalibriert werden. Denn sie ist der existenzielle Signalgeber für viele FAS wie Distanzregelung (ACC), Spurhalte-, Einpark- oder Fernlichtassistent. Bei einer Reichweite von mehreren hundert Metern kann man sich vorstellen, was passiert, wenn dieser optische Sensor auch nur geringfügig verschoben ist. Die FAS funktionieren dann entweder gar nicht mehr oder nur sehr ungenau. Damit entsteht für Werkstätten etwa nach einem Unfallschallschaden oder dem Ersetzen der Frontscheibe die Notwendigkeit zur Kalibrierung dieser Sensoren. Doch dafür ist ein Diagnosegerät zur Kommunikation mit dem Steuergerät im Fahrzeug allein nicht ausreichend. Vielmehr wird auch eine Vorrichtung zur Vermessung bzw. Kalibrierung der Sensoren in der x-, y- und z-Achse des Fahrzeugs nötig. Assistenzsysteme einstellen Das CSC-Tool (Camera & Sensor Calibration Tool) von Hella Gutmann ist ein Universal-Gerät, das aus einem Grundträger mit Justierbalken, zwei Radaufnehmern mit Laser zur Fahrzeugvermessung von Koch und einer Kalibriertafel besteht. Weitere Module zur markenspezifischen Justierung verschiedenster Systeme können ergänzt werden. So lassen sich in Verbindung mit den Diagnosegeräten der Mega-Macs-Familie etwa die Front-Kamera für den Spurhalte-Assistenten, der Radarsensor für das ACC oder die Kamera für ein adaptives Lichtsystem kalibrieren. 52 amz 05/2016 Das Unternehmen WOW setzt bei der Diagnose von Fahrerassistenzsystemen generell auf die Original-Targets der Fahrzeughersteller. Dabei ist zu beachten, dass Assistenzsysteme vor der Einstellung eine Überprüfung der Fahrwerksdaten benötigen. Aus diesem Grund bietet WOW nicht einzelne Targets an, sondern liefert die Bezugsquellen dieser Systeme. Die Einstellung dieser wichtigen Systeme erfordert in der Werkstatt ein erweitertes Werkzeugsortiment, das die Vermessungsbühne, aber auch die entsprechenden Solldaten betrifft. Darüber hinaus sind ausgebildete Fachkräfte für diese Aufgaben notwendig. Zudem muss bei vielen Fahrzeugen die Kalibrierung „dynamisch“, das heißt während der Fahrt, erfolgen. Das bedeutet, dass dann keine Targets notwendig sind. Durch die dynamische Kalibrierung werden Fahrwerksfehler kompensiert und der Aufwand in der Werkstattausstattung kann dadurch minimiert werden. Bei dem neuen Diagnose-Update 5.00.12 von WOW liegt deshalb einer der Schwerpunkte auf den Systemen, die beispielsweise Kameras für Spurhalte- und Spurwechselassistenten anlernen oder die Rückfahrkameras für Parkhilfeassistenten kalibrieren. Mit diesem Update ist die Diagnose von insgesamt 1.084 Fahrzeugmodellen von 66 Herstellern möglich. So wurden spezielle Funktionen wie beispielsweise eine Frontkamera-Codierung für Ford Focus und Ford C-Max integriert. Für den Hyundai i20 ab Baujahr 2015 stehen Daten für die Kalibrierung der Kamera, für den Mazda 2 ab Baujahr 2014 für die Vorwärtskamera und für die Mercedes-CKlasse (W204) für die Multifunktionskamera zur Verfügung. Auch für die Spurkameranpassung des Nissan X-Trail T32 ab dem Baujahr 2014 sind nun entsprechende Daten eingepflegt. Weitere Beispiele für Ergänzungen aus diesem Bereich sind unter anderem die Reifendrucküberwachung beim Audi TT ab Baujahr 2007, Fiat Ducato ab Baujahr 2006 und Skoda Superb II. Umfangreich wurden zudem Diagnose-Daten für die Partikelfilter-Regenerierung der BMW-4erModelle (F32/33/36/82/83) sowie des Opel Agila B ergänzt. Darüber hinaus sind Diagnose-Daten für Fahrerassistenzsysteme für die Marken Audi, BMW, Hyundai, Kia, Mazda, Mercedes, Mini, Mitsubishi, Nissan, Seat, Skoda, Volkswagen, Volvo und weitere hinterlegt. Auch bei der Bedienerfreundlichkeit der WOW-Software wurden Optimierungen vorgenommen: So wurde der Startknopf aller Scans farbig hinterlegt. Außerdem wurde die Fahrzeugauswahl inklusive der verschiedenen Suchvarianten weiter optimiert. MARKUS LAUER W amz 05/2016 Klimaservicegeräte für FahrzeugKlimaanlagen seit 1956 Leasingaktion* Gratis Mini-Kühlschrank bei Abschluss eines Leasingvertrages über die ALVG Seit 1956 ist Robinair Weltmarktführer bei Geräten für Rückgewinnung, Recycling und Nachfüllen von Kältemittel sowie Ausrüstung und Zubehör für den Service an Fahrzeug-Klimaanlagen. Fahrzeughersteller (OEMs), Autohäuser, Werkstätten sowie Industrie- und Handelsunternehmen vertrauen seit 1956 auf Klimaservicegeräte von Robinair. * Nur bei teilnehmenden Großhändlern Aktion gültig von 01.04. bis 31.07.2016 53 ROBINAIR.COM FOTO: JAGELS Thomas Kock, Kfz-Trainer aus Hamburg, beim Batterie-Workshop von Johnson-Controls in Hannover. In der Ruhe liegt die Kraft „Mal eben schnell“ geht nichts mehr. Arbeiten rund um die Starterbatterie eines modernen Fahrzeugs sind komplexe Aufgaben. Kfz-Trainer Thomas Kock erklärt, worauf zu achten ist. Die Zeiten, in denen die Autobatterie mal eben zwischendurch gewechselt wurde, sind vorbei. Zumindest wenn es sich um ein modernes Fahrzeug mit komplexer Elektronik handelt. „Ein fachlich sauber ausgeführter Batteriewechsel dauert grob eine Stunde. Das sollte man dem Kunden auch so mitteilen“, erklärt Thomas Kock, der als Trainer für Kfz-Technik Werkstattpraktiker weiterbildet. Auf einer Veranstaltung des Batterieherstellers Johnson Controls (Varta) erläuterte Kock, was bei Servicearbeiten zu beachten ist. Batterie muss sich beruhigen Der Kfz-Profi braucht fahrzeugspezifisches Wissen und – wie erwähnt – jede Menge Zeit. Denn die Prüfung einer Batterie ist grundsätzlich nur dann sinnvoll, wenn diese sich „beruhigt“ hat. Und das kann bis zu zwei Stunden, in manchen Fällen sogar bis zu vier Stunden Standzeit bedeuten. Außerdem ist zu beachten, dass neue Batterien nur bedingt prüfbar sind. Eine spontane Batterieprüfung ist also praktisch nicht möglich. Zudem benötigt die Werkstatt einen intelligenten Batterietester. Die früher üblichen großen Ladeund Prüfgeräte sind aufgrund ihres großen Belastungswiderstands für die Arbeit an modernen Fahrzeugen nicht mehr zu empfehlen. Sie können die Fahrzeugelektronik durcheinanderbringen. Selbstverständlich muss der Tester für die verschiedenen Batterietechnologien geeignet sein. Dazu zählen die EFB (Enhanced Flooded Battery – verbesserte Nass-Batterie) und AGM-Batterien (Absorbent Glass Mat), die in Fahrzeugen 54 33 PROZENT der Autopannen lassen sich auf einen Defekt an der Batterie zurückführen. mit Start-Stopp-System und einer zusätzlichen energiegewinnenden Funktion (Rekuperation) eingesetzt werden. Eine typische Fehlerquelle ist der nicht korrekte Anschluss des Test- und Ladegerätes. Dessen Minuspol gehört an die Karosseriemasse. Das wird zwar schon länger so gesagt, wird aber in der Praxis gerne außer Acht gelassen. Das Problem dabei ist, dass man mit dem Anschluss an den Minuspol den Batteriesensor umgeht. Dessen Aufgabe ist es, das Bordnetz über den aktuellen Ladezustand zu informieren. Wird jedoch am Sensor vorbeigeladen, kommt das System durcheinander. Das ist vor allem bei AGM-Batterien problematisch, da diese nicht vollständig, sondern nur zu 80 Prozent geladen werden. Die restlichen 20 Prozent dienen als Speicherplatz für die rückgewonnene Energie. Stromverbrauch nicht unterschätzen Ein weiterer Punkt, der häufig unterschätzt wird, ist der Stromverbrauch moderner Fahrzeuge bei angeschalteter Zündung. Seien es Stellmotoren oder verborgene Klappen – irgendetwas läuft oder arbeitet immer. Damit die Batterie nicht geschwächt wird, sollte dieser Stromverbrauch, der bei ca. 30 Ampere liegt, über ein Ladegerät abgepuffert werden. Schon eine Viertelstunde mit angeschalteter Zündung kann bewirken, dass ein Fahrzeug nicht mehr startet. Bei einem Hybrid-Fahrzeug kann es schon nach zehn Minuten Probleme mit dem Startvorgang geben. Vor dem eigentlichen Wechsel der Batterie sollte amz 05/2016 man sich zunächst die Personalisierungen des Kunden notieren. So können später beispielsweise Radiosender oder Memory-Funktion am Fahrersitz wieder eingestellt werden. Im nächsten Schritt wird das Fahrzeug in den Sleep-Modus gebracht. Das geschieht oft über das Diagnosegerät. Ähnlich wie ein ganz normaler Computer brauchen die Steuergeräte im Auto einen Moment, bis sie alle Daten gespeichert und sich heruntergefahren haben. Bevor das nicht vollständig geschehen ist, darf die Stromversorgung auf keinen Fall gekappt werden. Im schlimmsten Fall können Steuergeräte durch das Entstehen eines Abreißfunkens beschädigt werden. Der Aufbau einer AGM-Batterie: Bei diesem Typ wird ein Glasfaservlies mit Schwefelsäure gesättigt. FOTO: JOHNSON-CONTROLS Aktivierung der Batterie Achtung bei Keyless Go Damit die Systeme auch wirklich zur Ruhe kommen, sind wieder einige Dinge zu beachten. Gibt es eine Keyless-Go-Funktion, sollte das Fahrzeug abgeschlossen und der Schlüssel außerhalb der Funkreichweite gebracht werden. Auf keinen Fall darf der Schlüssel dann wieder in die Nähe des Fahrzeugs gelangen – die Systemkommunikation würde sofort wieder starten. Bei einer „normalen“ Verriegelung reicht es schon aus, den Türgriff etwas zu bewegen, um die Zentralverriegelung wieder zu „wecken“. Es empfiehlt sich, das Schloss der Fahrertür mit einem Schraubenzieher zu verriegeln, aber die Tür offen stehen zu lassen. Man sollte sich den Zugang zum Auto nicht komplett versperren. Denn es kommt vor, dass beim Wechseln der Batterie die Zentralverriegelung arbeitet. Auch die Motorhaube sollte geschlossen werden. Steht sie offen, geht das Steuergerät für die Zentralverriegelung wegen der Diebstahlwarnanlage nicht in den Sleep-Modus. Vor dem Wechseln der Batterie sollte man sich vergewissern, dass sich das Fahrzeug auch tatsächlich im Sleep-Modus befindet. Dafür misst man den Ruhestrom, der in etwa bei 100 mA liegen muss. Wenn bei einem modernen Fahrzeug die früher üblichen 300 mA gemessen werden, ist noch ein Steuergerät wach. „Ein fachlich sauber ausgeführter Batteriewechsel dauert grob eine Stunde.“ Thomas Kock, Technischer Redakteur und Trainer für Kfz-Technik bei der Trainmobil GmbH, Hamburg Nach dem Einbau der neuen Batterie ist das Fahrzeug wieder zu aktivieren. Bei manchen Fahrzeugen (z. B. VAG) geschieht das einfach über das Diagnosegerät. Oft ist eine bestimmte Wartezeit mit einzuplanen. Diese kann bei fünf Minuten liegen, bei manchen Autos muss man sich sogar 45 Minuten gedulden. Bei den meisten Fahrzeugen muss die Batterie nach dem Erneuern im Batterie-Energiemanagement-Steuergerät neu angelernt werden. Dies ist immer dann erforderlich, wenn die Software des Batterie-Energiemanagements nicht „intelligent“ arbeitet. Nachdem die Batterie erneuert und angelernt wurde, ist es notwendig, den Fehlerspeicher sämtlicher Systeme und Steuergeräte zu löschen. Zum Schluss sollte man der Kundenzufriedenheit zuliebe die zuvor notierten Personalisierungen wieder anlernen. Auch wenn „nur“ eine neue Batterie eingebaut wurde, steht noch eine ausführliW che Probefahrt auf dem Plan. INGO JAGELS WARUM WOW!? „WEIL KLIMASERVICE EINFACH EFFIZIENT ABLAUFEN MUSS.“ Vollautomatisch und effizient! Die Wahl des passenden Klimaservicegerätes fällt nicht immer leicht. Altes Kältemittel, neues Kältemittel, mit oder ohne Analysegerät, Standard- oder Premiumausstattung? Möglichkeiten gibt es viele. WOW! bietet für jede Werkstatt die passende Lösung! Spannungsmessung am Inverter des i-MiEV (Hochvoltseite zur Batterie) mit einem Hinweis auf die einzuhaltenden Sicherheitsregeln. Arbeiten unter Hochspannung Bei Reparaturen an Hybrid- und Elektrofahrzeugen muss man in der Werkstatt mit hohen Spannungen umgehen können. Deshalb sind Hochvolt-Trainings erforderlich. Im vergangenen Jahr wurden in Deutschland 55,9 Prozent mehr batteriebetriebene Neufahrzeuge verkauft als 2014. Nichtdestotrotz entsprechen die laut Kraftfahrt-Bundesamt 2015 neu zugelassenen 12.363 Elektro- und 33.630 Hybridfahrzeuge lediglich einem Anteil von 1,4 Prozent aller Neuzulassungen in Deutschland. Allerdings kommt es im Kontext schwindender fossiler Energieträger zu einem Umdenken im Mobilitätssektor. Dabei kann die Elektromobilität eine wichtige Rolle einnehmen. Die positive Entwicklung der Elektromobilität in den vergangenen Jahren brachte unter anderem auch Bewegung in den Weiterbildungssektor. Dies beruhte vor allem auf dem in den Elektrofahr zeugen verbauten Hochvoltsystem. So liegt beispielsweise an der Hochvoltbatterie des weltweit meistverkauften Elektrofahrzeugs Nissan Leaf eine Spannung von 360 Volt Gleichspannung an. Die europäische Richtlinie ECE R100 definiert Spannungen über 60 Volt Gleichbzw. 30 Volt Wechselspannung in der Fahrzeugtechnik als Hochspannung. Durch diese Veränderung im Vergleich zu konventionellen Fahrzeugen entstehen für Arbeitnehmer im Kfz-Gewerbe ganz neue Gefahren, auf die sie intensiv hingewiesen und für die sie besonders geschult werden müssen. Auf Arbeiten an Hochvoltsystemen vorbereiten Zurzeit suchen die meisten Elektrofahrzeugbesitzer für Serviceleistungen (Reparaturen, Inspektionen etc.) eine Herstellerwerkstatt bzw. vom 56 Sicher arbeiten am Elektroauto STEIGENDE Zulassungszahlen von Fahrzeugen mit Elektromotor bringen Veränderungen mit sich, auf die sich Kfz-Betriebe und Mitarbeiter einstellen müssen. Wird die Gefahr im Kfz-Gewerbe unterschätzt? Hersteller autorisierte Werkstätten auf. Diese sind für Arbeiten an Elektrofahrzeugen entsprechend ausgestattet. Zur Ausstattung gehören neben dem benötigten Equipment auch gut ausgebildete Mitarbeiter, die überwiegend intern von den Herstellern geschult werden. Wie sieht es aber zukünftig aus, wenn die Absatzzahlen von Elektrofahrzeugen steigen und Serviceleistungen für Elektrofahrzeuge auch für freie Werkstätten ein lukratives Geschäfts modell darstellen werden? Derzeit werden schon einige Weiterbildungsprogramme für Arbeiten an Elektrofahrzeugen angeboten. Zu nennen ist beispielsweise das Schulungsprogramm „Arbeiten an Hochvoltsystemen in Serienfahrzeugen“ von TÜV Nord Bildung, das sich inhaltlich stark an der DGVU-Information 200-005 orientiert und auf die Qualifizierung von Mitarbeitern in Kfz-Werkstätten zugeschnitten wurde. Die angebotenen Qualifizierungsmaßnahmen sollen die Mitarbeiter nicht nur für das Thema Elektromobilität sensibilisieren; Ziel ist es auch, sie tiefergehend für Arbeiten an Elektrofahrzeugen zu schulen. Dies ist wichtig, weil von dem integrierten Hochvoltsystem verschiedene Gefahren ausgehen, die bei Missachtung vorgeschriebener Sicherheitsmaßnahmen für die Mitarbeiter von Kfz-Werkstätten im schlimmsten Fall tödliche Folgen haben können. Außerdem sind schwere Verletzungen möglich, zu denen z. B. Verbrennungen der Haut, Verletzungen der Netzhaut durch Lichtbogen entwicklungen sowie das Eintreten von Herzkammerflimmern bei Berührung unter Spannung stehender Teile gehören. amz 05/2016 Werkstatt & Praxis Durch eine intensive Schulung, Einhaltung der allgemeinen Sicherheitsmaßnahmen im Umgang mit elektrotechnischen Systemen (fünf Sicherheitsregeln etc.) sowie Beachtung spezieller Schutzmaßnahmen gegen elektrische Körperdurchströmung und Störlichtbogen bei Arbeiten an Elektrofahrzeugen (z. B. persönliche Schutz ausrüstung) lassen sich die Gefahren für die Mitarbeiter minimieren. Das alltägliche Bild in Kfz-Werkstätten zeigt jedoch, dass viele Arbeitnehmer, aber auch Arbeitgeber die Gefahr unterschätzen. Bei einer Umfrage, die durch das Arbeitsgebiet Elektro mobilität der Bergischen Universität Wuppertal und TÜV Nord Bildung im Rahmen des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Forschungsprojektes Emotal durchgeführt wurde, gaben knapp ein Drittel der 63 befragten Kfz-Meisterschüler an, dass sie bereits ohne spezielle Weiterbildungsmaßnahmen und damit ohne notwendiges Zertifikat an Elek trofahrzeugen gearbeitet haben. Dabei glauben 78 Prozent der Umfrageteilnehmer, dass die Einführung der Elektromobilität im Vergleich zu konventionellen Fahrzeugen ein neues Gefahrenpotenzial bei Arbeiten im Kfz-Gewerbe darstellt. Hierdurch wird wiederum die These gestützt, dass die Gefahr zwar als neuartig bewertet, aber oft unterschätzt wird. Hier werden die Einbauposition des Wartungssteckers und der „gezogene“ Wartungs stecker mit Sicherheitshandschuhen gezeigt. FOTOS: FECHTNER Hochvolt-Praxis in der Berufsschule FOLLOW US ON motul.com PERFORMANCE INNOVATION SEIT MEHR ALS 160 JAHREN Ganz ähnlich schätzt Karl-Heinz Saes, Trainer für Elektromobilität bei TÜV Nord Bildung, die momentane Lage im Weiterbildungssektor ein: „Grundsätzlich wird das Elektroauto schulungsmäßig stiefmütterlich behandelt. Die Vermutung liegt nahe, dass sich dies nicht ändern wird, bis entsprechend hohe Stückzahlen verkauft werden.“ Das bisherige Desinteresse freier Werkstät- Mit Top-Produkten, erstklassigem Service und sicheren Margen bringt Motul Ihr Ölgeschäft auf Trab. Und was können wir für Sie tun? ten führt Karl-Heinz Saes auf den zu geringen Markt, die Kosten für die Schulungen sowie auf die Thematik („Elektronik statt Öl“) zurück und fügt warnend hinzu, dass genau „hier die Gefahr schlummert: Ungeschultes Werkstattpersonal bringt sich selbst und andere in Gefahr!“ In Zukunft ist es also Aufgabe der Politik sowie führender Kfz- und Automobilverbände, noch einmal zu verdeutlichen, wie wichtig Weiterbildungsmaßnahmen für Arbeiten an Elektrofahrzeugen sind, vor allem im Hinblick auf die potenziellen Gefahren. Die im April 2013 durch die Kultusministerkonferenz beschlossenen Änderungen (Schwerpunkt System- und Hochvolttechnik) des Rahmenlehrplans für den Ausbildungsberuf Kfz-Mechatroniker kommen den jetzigen und zukünftigen Auszubildenden im Kfz-Gewerbe zugute. Gleiches gilt für die Mitarbeiter von Herstellerwerkstätten, die ebenfalls für Arbeiten an Elektrofahrzeugen qualifiziert werden. Aus diesen Gründen sollte der Fokus der Qualifizierungs angebote auf Mitarbeiter von freien Werkstätten gelegt werden, damit auch diese ausreichend auf die voranschreitende Marktdiffusion von Elektrofahrzeugen vorbereitet sind. HEIKO FECHTNER W Werkstatt & Praxis Die Fläche muss eben sein Um Scheinwerfer richtig kontrollieren und einstellen zu können, ist eine vertikal und horizontal ausgerichtete Fläche erforderlich. Diese lässt sich auf unterschiedliche Art und Weise schaffen. Die korrekte Scheinwerfereinstellung ist ein wichtiges Sicherheitskriterium im Straßenverkehr. Um die Lage der Hell-Dunkel-Grenze bei der HU präzise ermitteln zu können, hat das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) mit der HU-Scheinwerferprüfrichtlinie nach § 29 StVZO gesetzliche Rahmenbedingungen geschaffen, die bis zum 31.12.2016 von allen Prüfstellen und Kfz-Werkstätten umgesetzt werden müssen. Laut ASA-Verband sieht die neue Richtlinie im Wesentlichen eine explizite Bereitstellung, Markierung und Kalibrierung der Aufstellflächen für das Scheinwerferprüfgerät und das Fahrzeug vor. Zudem enthält sie Angaben zu den Mindestabmessungen, der Neigung und der Unebenheit der Aufstellflächen. Damit Werkstätten Scheinwerfer richtig kontrollieren und einstellen können, ist eine vertikal und horizontal ausgerichtete Fläche nötig. Diese lässt sich auf unterschiedliche Art und Weise schaffen. Neuer Leitfaden Das digitale, kamerabasierte ScheinwerferEinstellgerät HTD 815 ermöglicht die präzise Bewertung und Einstellung von Xenon- und LED-Scheinwerfersystemen. FOTO: BOSCH 58 Um teure Baumaßnahmen für das Einrichten eines nivellierten Prüfplatzes zu umgehen, können Werkstätten künftig auch Fahrflächenbühnen als Prüfplatz nutzen. Selbst Bühnenaufbauten wie Radfreiheber oder Gelenkspieltester stehen dem nicht entgegen, sofern sie die Vorgaben der Richtlinie erfüllen. Derzeit wird ein Leitfaden erarbeitet, der viele praktische Fragen rund um die Aufstellflächen und deren Vermessung im Rahmen der vorgeschriebenen periodischen Stückprüfung regelt. Der Leitfaden wurde von den Prüforganisationen angestoßen. Der ASA-Verband unterstützt dieses Vorhaben, um bundesweit eine einheitliche Vorgehensweise bei der Bewertung und Stückprüfung der Aufstellflächen zu erreichen. Hebebühnen sind geeignet Die korrekte Scheinwerfereinstellung hat bei intelligenten Lichtsystemen wie dem Fernlichtassistenten eine besondere Bedeutung, da dieser innerhalb enger Toleranzen das Auf- und Abblenden regelt. Im Rahmen der HU wird die Einstellung der Scheinwerfer mit einem Scheinwerfereinstellprüfgerät (SEP) überprüft. Dabei wird die Messkette vom Scheinwerfer über das Scheinwerfereinstellprüfgerät bis zum Ablesen von mehreren Faktoren beeinflusst. Diese Faktoren tragen zur Messunsicherheit des abgelesenen Messwertes bei, wobei die Aufstellflächen und das SEP einen wesentlichen Einfuss darauf haben. Aus diesem Grund wird auf die Maßhaltigkeit der Aufstellflächen in der neuen Richtlinie besonders großer Wert gelegt. Mit der neuen Richtlinie wird ein System zur Überprüfung der Einstellung der Scheinwerfer-Prüfsysteme eingeführt. Dieses besteht aus dem SEP, den Aufstellflächen des SEP und des Fahrzeuges. Die Fläche des Fahrzeuges kann auch eine Hebebühne oder eine Grube sein. Auch eine Hebebühne mit mechanischem Endanschlag bietet gute Voraussetzungen für die Messung. Wenn diese waagerecht ausgerichtet ist, hat man eine sehr gute Möglichkeit für die Scheinwerfereinstellung. Allerdings gilt für alle Hebebühnen: Eine Scheinwerferprüfung darf nur durchgeführt werden, wenn die Bühne in unterster Stellung auf fest eingestellten, massiven Endanschlägen aufgesetzt ist. Die Anlagen 4 und 5 der neuen Richtlinie befassen sich mit dem Einrichten und Überprüfen der Prüfsysteme. Für ein Prüfsystem, auf dem nur einspurige Fahrzeuge (Kräder) untersucht werden, ist eine Fahrspur mit einer Länge von 2,5 m ausreichend. Die Ebenheit der Aufstellfläche unterliegt engen Toleranzen. Die amz 05/2016 Werkstatt & Praxis „Um die Lage der Hell-Dunkel-Grenze bei der HU präzise ermitteln zu können, hat das BMVI mit der HU-Scheinwerferprüfrichtlinie gesetzliche Rahmenbedingungen geschaffen, die bis zum 31.12.2016 von allen Prüfstellen und Prüfstellenstützpunkten umgesetzt werden müssen.“ ASA-Verband SEP-Aufstellfläche darf eine Unebenheit von 1 mm/m aufweisen. Für die Fahrzeug-Aufstellfläche gilt die Toleranzgrenze wie in der Grafik unten. Neigung, Steigung oder Gefälle des gesamten Prüfsystems dürfen nicht größer als ± 1,5 % sein. Für Neubauten müssen diese Anforderungen unbedingt eingehalten werden. Kfz-Werkstätten sollten den Architekten, Bauunternehmer oder Estrichleger noch vor Beginn der Arbeiten auf diese Bedingungen hinweisen. Aufstellfläche genau nivellieren Für die einheitliche Interpretation der Vorgaben aus der HU-Scheinwerfer-Prüfrichtlinie wurde zusätzlich ein Leitfaden erstellt. Inhaltlich beschreibt er Messmethoden, die zur Überprüfung der Aufstellflächen verwendet werden, die Auswertung und Dokumentation der Messergebnisse sowie die Kennzeichnung des Prüfsystems. Der Leitfaden richtet sich an Personen, die durch Teilnahme an einer Schulung und einer abschließende Prüfung die Sachkunde zur Einrichtung eines Prüfsystems nachweisen. Die Vermessung der Fahrzeug-Aufstellfläche erfolgt mit Hilfe einer einfachen Höhenmessung. Dazu wird ein Laser, der sich selbst nivellieren kann, so positioniert, dass man den Laserstrahl an jedem Messpunkt auf einem Standlineal ablesen kann. An welcher Stelle der Fahr- zeug-Aufstellfläche ein Messpunkt liegt, ist im Leitfaden festgelegt. Die Lage der Standardmesspunkte kann in begründeten Einzelfällen verschoben werden. Ein Beispiel: An einer Grube ist im Bereich von 1,7 m bis 2,3 m ein Bremsenprüfstand verbaut. Der Standardmesspunkt 2 m lässt sich daher nicht verwenden. Der Bereich, in dem sich der Bremsenprüfstand befindet, wird aus der Vermessung ausgenommen und der neue Messpunkt wird so nahe wie möglich am Bremsenprüfstand positioniert. Für die SEP-Aufstandsfläche gibt es zwei unterschiedliche Messmethoden. Bei einer Methode lässt sich mit einem Neigungsmessgerät direkt die Unebenheit ermittelt. Das Messgerät wird hierzu auf dem Fahrgestell des SEP aufgestellt. Durch Verschieben des SEP wird so die minimale und maximale durch Unebenheit verursachte Neigung ermittelt. Wahlweise besteht die Möglichkeit, einen Punktlaser möglichst waagerecht an der Säule des SEP anzubringen und dessen Projektion auf einer entfernt aufgestellten Fläche zu betrachten. Durch Verschieben des SEP wird die minimale und maximale Auslenkung ermittelt. Eine durch die Unebenheit der SEP-Aufstellfläche verursachte Abweichung der tatsächlichen Neigung des Scheinwerferlichtbündels darf den Wert von ± 0,2 % W nicht übersteigen. MARKUS LAUER Die Toleranzgrenzen für die Fahrzeugaufstellfläche. FOTO: VKBL amz 05/2016 59 Werkstatt & Praxis Der Flightrecorder zeichnet die Datenströme während der Fahrt selbstständig auf. FOTO: WOW Fehlersuche auf der Fahrt Als Bestandteil des Diagnoseinterfaces Snooper+ von WOW speichert ein Flightrecorder während einer Testfahrt relevante Fahrzeugdaten für die Fehlererkennung und zeichnet diese zur Auswertung live auf. Der Kunde kommt zur Werkstatt und gibt an: Das Fahrzeug geht während der Fahrt aus. Ab 100 Stundenkilometer macht es merkwürdige Geräusche. Wenn man sich dann in der Werkstatt auf die Suche nach der Ursache der Probleme macht, ist die Diagnose am stehenden Fahrzeug oft nicht aussagekräftig genug. Um Fehler, die erst während der Fahrt auftauchen, erkennen zu können, hat man bei der Würth Online World GmbH (WOW) den Flightrecorder entwickelt. Damit werden während der Fahrt alle Echtzeit-Daten, die von den Steuer geräten unterstützt werden, über einen bestimmten Zeitraum aufgezeichnet. Die gewünschte Auswahl aller verfügbaren Datenlisten des betroffenen Systems erfolgt dann später ganz in Ruhe am PC, wobei die Auswahlmenge der Daten nicht limitiert ist. Schritt für Schritt können so die Parameter ausgewertet werden. Die Analyse kann ohne Einschränkungen in jedem vorhandenen System im Fahrzeug erfolgen. Bedienung und Fehlererfassung Gestartet wird der Flightrecorder durch Drücken des dafür am Diagnoseinterface Snooper+ integrierten Knopfes. Die Schnittstelle beherrscht die neuesten Kommunikationstechniken der 60 Diagnose. Zum besseren Auffinden des gesuchten fehlerhaften Systems im Fahrzeug können zudem Markierungen in der Aufzeichnung gesetzt werden. Die Auswertung des aufgezeichneten Datensatzes wird dem Mechaniker durch eine Bereits 2015 wurde grafische Darstellung in einem gemeinsamen der Power-Scan oder mehreren getrennten Koordinatensystemen angezeigt. Die farbliche Differenzierung der eingeführt. Er jeweiligen Graphen lässt den Anwender schnell ermöglicht durch das Ergebnis erfassen. Zur Verdeutlichung der eine Vorabfrage der Graphen ist es auch möglich, die Darstellung tatsächlich verbauten in der Größe (Vergrößerung, Stauchung etc.) Steuergeräteversion variabel anzupassen. Das ebenfalls zum Snooper+ eine deutlich höhere gehörende Speichermodul iQ memory gilt als Geschwindigkeit des Basis, um zusätzlich zu den DiagnoseergebnisSystem-Scans. sen auch die Flightrecorder-Auswertungen zu Der Startknopf aller speichern. Scans ist farbig Wie schon beim Service-Scan, der seit vielen Jahhinterlegt und damit ren Bestandteil der Diagnosesysteme von WOW gut sichtbar. LEDs und ist, kann das Arbeiten in der Praxis auch mit akustische Rückmeldem Flightrecorder effektiv und praxisorientiert dungen des Diagnose unterstützt werden. Deshalb wird der Flight interfaces sorgen für recorder als Markenzeichen bei der WOW-Dia ein sicheres Arbeiten gnosetechnik bezeichnet. Er gibt dem Anwender und informieren ein zuverlässiges Rüstzeug für seine tägliche über die laufenden Arbeit an die Hand, mit dem er die anstehenden Prozesse. W Aufgaben schneller lösen kann. (JR.) Power-Scan der Systeme amz 05/2016 GVA Nachrichten Kampf um den OBD-Anschluss? M oderne Fahrzeuge sind wahre Datensammler. Durch Sensoren werden unterschiedlichste Informationen erfasst und aufgezeichnet. Für diese Daten interessieren sich nicht nur die Autokonzerne, sondern u.a. auch Kfz-Versicherer, Vertragswerkstätten, Automobilclubs und Unternehmen des freien Kfz-Teilehandels sowie Mehrmarkenwerkstätten. Wenn gemäß der europäischen eCall-Verordnung ab April 2018 neu zugelassene PKW über eine Kommunikations- und eine Ortungsfunktion verfügen, wird das den Wartungs- und Reparaturmarkt signifikant verändern, denn es wird dann erweiterte Möglichkeiten zur Fahrzeugferndiagnose sowie zur Fahrzeugservice- bzw. -reparaturplanung (und -lenkung!) und zur Schadenssteuerung geben. Auch wenn es einige Jahre dauern wird, bis die Technik den Fahrzeugfuhrpark durchdrungen haben wird, so ist der Umbruch dennoch bereits voll im Gang. Viele Anbieter Aftermarket relevanter Dienstleistungen möchten sich den Zugang zum Datenschatz im Fahrzeug gerne bereits heute sichern und nicht erst auf eine einheitliche Telematikplattform bzw. –schnittstelle warten müssen. Wer seine Anwendungen nicht frühzeitig auf den Markt bringt läuft Gefahr, dass der Kuchen ohne ihn verteilt wird. Im Moment dient für den Zugang zum Fahrzeug noch die OBD-2 Schnittstelle. Rund 250 Millionen PKW in der EU verfügen über sie – ein gewaltiger Markt, der auch lange über April 2018 hinaus bestehen wird. Während der OBD-2 Anschluss in der Vergangenheit in der Regel vor allem von den Werkstätten im Rahmen der Fehlerdiagnose genutzt wurde, wird er nun zunehmend selbst für den Autofahrer inte- Inhalt GVA NACHRICHTEN 62 AK NKW tagt in Seeheim-Jugenheim 64 Erfolgreich: Manager Fahrzeugteile 65 GVA-College: Seminar zur Reklamationsbearbeitung 66 Treffen: Tagung der Handels- und Industriebeiräte amz 05/2016 Michael Göhrum (GVA-Präsidiumsmitglied) FOTO: GVA ressant. So bieten Bluetooth-Adapter (Dongles) dem Autofahrer die Möglichkeit, via Smartphone in Echtzeit Daten seines Fahrzeugs auszulesen. Für die meisten Verbraucher mag das im Moment nur eine technische Spielerei sein, für kommerzielle Anbieter ist der drahtlose Zugriff auf das Fahrzeug gerade in den Übergangsjahren bis zur einheitlichen Telematikschnittstelle und deren Marktdurchdringung dagegen hochinteressant. Wer seinen Dongle erst einmal im Fahrzeug platzieren konnte, egal ob Versicherer, Automobilclub oder Werkstattsystemanbieter, „Wenn ab April 2018 neu hat Zugriff auf umfangreiche zugelassene PKW über eine Fahrzeugdaten und kann diese Kommunikations- und eine nutzen. Kfz-Versicherungen zum Beispiel können die InformatioOrtungsfunktion verfügen, nen für maßgeschneiderte Tarife wird das den Wartungs- und („Pay-as-you-drive“) und zur Reparaturmarkt signifikant Schadenssteuerung einsetzen. Für den Autofahrer wäre es verändern.“ sicher am einfachsten, wenn sich die Akteure möglichst rasch auf eine Art Universaldongle für alle Anwendungen und Anbieter einigen könnten – ein wildes Tauschen der Dongles je nach Anwendung oder Anbieter würde wohl kaum ein Autofahrer mitmachen. Und ein solcher Universaldongle würde auch den Kampf um den OBD-Anschluss im Fahrzeug entschärfen. Weitere wichtige Fragen warten derweil noch auf Antwort: Werden Fahrzeughersteller ihren Pflichten aus der eCall-Verordnung bzgl. der vernetzungsrelevanten Schnittstellen nachkommen; und vor allem: schafft es der IAM, den Autofahrer von seinen vernetzungsbasierten Anwendungen zu überzeugen? Impressum GVA Nachrichten Gesamtverband Autoteile-Handel e.V. Gothaer Straße 17, 40880 Ratingen Postfach 12 56, 40832 Ratingen Telefon (0 21 02) 7 70 77-0 Telefax (0 21 02) 7 70 77-17 1. Vorsitzender: Hartmut Röhl Geschäftsführerin: Marita Kloster Redaktion der GVA-Nachrichten: Alexander Vorbau (verantwortlich) Hartmut Röhl Jürgen Rinn Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG Hans-Böckler-Allee 7 30173 Hannover 61 GVA Nachrichten Die Sprecher des AK NKW: Andreas H. Bitsch und Rolf Barstadt Der neue Chefredakteur des NKW Partner, Lutz Odewald, stellt sich vor Steigende Umsätze erwartet Der Arbeitskreis NKW tagt in Seeheim-Jugenheim. Anfang April tagten die Mitglieder des GVA-Arbeitskreises NKW- und Anhängerteilehandel in Seeheim-Jugenheim. Über 70 Vertreter aus NKW-Teilehandel und NKW-Teileindustrie waren nach Hessen gekommen, um sich über wichtige Anliegen der Branche auszutauschen. Den ersten Punkt auf der Tagesordnung bildete ein Meinungsaustausch zum Klima im NKW-Teilemarkt. GVA-Geschäftsführerin Marita Kloster referierte dabei Daten zum Kfz-Aftermarket allgemein und zum NKW-Ersatzteilmarkt im Speziellen. Der GVA hatte im Vorfeld der Sitzung um Einschätzungen der Mitglieder des AK NKW erbeten, die sehr positiv ausfielen. Rund 90 Prozent der Befragten rechnen demnach in 2016 mit steigenden Umsätzen im NKW-Teilegeschäft. Polarisierung der Konsumentenbedürfnisse Die Eigenmarken des Handels sind ein Thema, dessen Bedeutung zunehmend wächst. Prof. Dr. Andreas Kaapke beschäftigte sich in seinem Vortrag eingehend damit. Dem Handel ermöglichen Eigenmarken durch eine gestiegene Professionalisierung des Handelsmarkenmanagements die Differenzierung der Positionierungsstrategien sowie Möglichkeiten für ein preisaktives Verhalten durch erhöhte Margen. Nicht nur das Konsumentenverhalten hat Einfluss auf den Handel und animiert diesen zur Einführung von Handelsmarken, sondern auch umgekehrt: Kunden entwickeln ein neues Preisbewusstsein und eine gestiegene Preissensitivität; sie nutzen zunehmend die Vielfalt an 62 90 PROZENT der befragten AK-NKW-Mitglieder rechnen mit steigenden Umsätzen im Teilegeschäft. Angeboten und Distributionswegen. Das führt zu einer Polarisierung der Konsumentenbedürfnisse. Natürlich haben Handelsmarken auch wechselseitigen Einfluss auf das Verhältnis zwischen Handel und Industrie. Die Industrie wird zu einer aktionsgetriebenen Markenpolitik provoziert und muss den Verlust an Qualitätsvorsprüngen und Einzigartigkeit gegenüber den Handelsmarken befürchten. Gleichzeitig intensiviert sich der Kampf um Regalfläche, und der Auslistungsdruck wird höher. Dennoch weist die Industrie eine insgesamt steigende Bereitschaft zur Produktion von Handelsmarken auf. Eigenmarken bieten für den Handel Vor- und Nachteile, die sorgsam abgewogen werden sollten. Einerseits steigern sie die Unabhängigkeit von der Industrie, bieten höhere Margen und erweiterte Möglichkeiten zur Profilierung gegenüber anderen Händlern und tragen zur Imagebildung und Kundenbindung bei. Anderseits erfordern Handelsmarken hohe Einführungsinvestitionen und ziehen die partielle Übernahme von Herstellerrisiken nach sich. Pro und contra zeigt sich auch für die Industrie. So erweitern Handelsmarken gerade für kleine und mittelständische Hersteller die Absatzmöglichkeiten und erlauben eine Partizipation an wachsenden Märkten. Aber gleichzeitig erhöht die Industrie damit ihre Abhängigkeit vom Handel und tritt in einen horizontalen Wettbewerb mit dieser Wirtschaftsstufe. Das gilt vor allem für B- und C-Handelsmarken. Generell gilt: Die Entwicklung und Pflege von Eigenmarken ist sehr aufwändig und will gut überlegt sein. amz 05/2016 FOTOS: GVA GVA Nachrichten Gut besucht: die erste Sitzung AK NKW in 2016 Petra Baldenegger vom KBA stellte die neue Teiletypgenehmigung vor Teiletypengenehmigung im Fokus technischen Vorbereitung und Umsetzung des Vorhabens wurde das KBA in einem Projekt betraut. Die Behörde hat dabei geprüft, welche Teilegutachten bereits vorliegen, worin sich ABE und TGA der Genehmigungsobjekte ggf. unterschieden haben und wie die Grundlagen der Prüfung jeweils ausgestaltet waren. Es wurde - wie zu erwarten - festgestellt, dass nicht alle Genehmigungsobjekte eine ABE und ein TGA besitzen und dass es möglich war, dass unterschiedliche Prüfgrundlagen zur Anwendung gekommen waren. Das KBA erstellt auf der Basis dieser Untersuchungen in Zusammenarbeit mit beteiligten Kreisen eine „Grüne Liste“ (diese soll nach Abschluss im Internet unter der Adresse www.kba.de abrufbar sein), die die Prüfgrundlagen für die neue Teiletypgenehmigung enthält. Darüber hinaus hat das KBA einen Standard für den geforderten Dokumentationsumfang für die neue Teiletypgenehmigung entworfen. Darin enthalten sind ein Beschreibungsbogen, Zeichnungen sowie eine Montage- und Betriebsanleitung des Genehmigungsobjektes. Die Umsetzung des neuen Systems kann erst mit der Neufassung der StVZO erfolgen. Bestehende TGA und ABE sollen gültig bleiben, sofern sie nicht aus anderen Gründen als der Neufassung der StVZO ungültig W werden. (AV) Ein anschließendes Referat von Frau Petra Baldenegger vom Kraftfahrtbundesamt thematisierte die neue Teiletypgenehmigung. Im Rahmen der nationalen Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung sind insbesondere § 20 (Allgemeine Betriebserlaubnis für Fahrzeugtypen), § 22 (Allgemeine Betriebserlaubnis für Fahrzeugteile) und § 21a (Allgemeine Bauartgenehmigung für Fahrzeugteile) für die Typgenehmigung relevant. Neben der allgemeinen Bauartgenehmigung sind für Genehmigungsobjekte Teilegutachten (TGA) und die Allgemeine Betriebserlaubnis (ABE) bedeutsam. Teilegutachten wurden 1989 vom Gesetzgeber in Deutschland eingeführt und erlauben Bauartveränderungen von Fahrzeugen durch An- oder Umbauteile zwar ohne behördliche Genehmigung aber nur nach der zwingenden Beurteilung im Einzelfall durch vom KBA anerkannte technische Dienste (=Prüforganisationen). Eine ABE dagegen kann (muss aber nicht) Änderungsabnahmen im Einzelfall nach sich ziehen oder fahrzeugspezifische Einschränkungen bei der Verwendung enthalten. Da Teilegutachten nicht den in der EG-Fahrzeuggenehmigungsverordnung und den ihr zugrundeliegenden EG-Richtlinien einheitlich geforderten Standards entsprechen, hat der Bundesrat im Jahr 2009 beschlossen, Teilegutachten für Genehmigungsobjekte wieder abzuschaffen und diese gemeinsam mit den ABE in eine einheitliche, nationale Teiletypgenehmigung zu überführen. Mit der amz 05/2016 „Teilegutachten und ABE werden in Teiletypgenehmgung überführt.“ Petra Baldenegger, Kraftfahrtbundesamt Die nächste Sitzung Die nächste Sitzung des AK NKW findet am 25./26. Oktober in Göttingen statt. 63 Die Absolventen der 2. Runde MFT in 2016. FOTOS: GVA Manager Fahrzeugteile: 2. Runde 2016 abgeschlossen 19 Teilnehmer konnten die letzte und entscheidende Hürde zum Titel Manager Fahrzeugteile erfolgreich nehmen. Der Vorsitzende des Prüfungsausschuss, Stephan Klatt, gratuliert den Teilnehmern. Der Manager Fahrzeugteile hat sich fast schon zu einer „Pflichtveranstaltung“ für den Fach- und Führungskräftenachwuchs der Branche entwickelt. Das vermittelte Wissen in den Bereichen Markt und Wettbewerb, Logistik, Betriebswirtschaftliche Grundlagen des Handels, branchenbezogenes Handelsmarketing, juristische Besonderheiten im Markt für Kfz-Ersatzteile sowie Arbeitsrecht soll die Absolventen in ihrer täglichen Arbeit unterstützen. Bei bestem Frühlingswetter fanden an einem Samstag im April die abschließenden mündlichen Prüfungen der zweiten Runde des Manager Fahrzeugteile statt. 19 Teilnehmer konnten die letzte und entscheidende Hürde zum Titel Manager Fahrzeugteile erfolgreich nehmen und können nun das erworbene Wissen sowie die erlernten Fähigkeiten in den heimischen Betrieben einsetzen. In den vorangegangen Präsenzwochen wurden die Teilnehmer bereits in schriftlichen Prüfungen in den Fächern „Markt & Wettbewerb“, „Jura“, „Allgemeine Angespannte Gesichter vor der Bekanntgabe der Noten… 64 Betriebswirtschaftslehre“ sowie „Marketing“ auf ihr Wissen getestet. Am abschließenden Prüfungssamstag mussten sich die Teilnehmer auch mündlich beweisen. In einem ersten Schritt galt es, eine Prüfungsfrage, die jedem Teilnehmer individuell zugelost wird, in Form eines Kurzvortrags vor dem Prüfungsausschuss zu beantworten. Im Anschluss daran musste der Wissensstand in den weiteren Fachgebieten des „Manager Fahrzeugteile“ nachgewiesen werden. Die Anspannung bei den Prüflingen war groß, die Erleichterung nach dem Erhalt der Urkunden und des Abschlusszeugnisses aber noch umso größer. Die dritte und letzte Runde des Manager Fahrzeugteile für dieses Jahr wird im Juni abgeschlossen. Die Termine für 2017 werden derzeit abgestimmt. Voranmeldungen sind bei der W GVA-Geschäftsstelle bereits möglich. (AV) Webwegweiser: www.gva-college.de ... Erleichterung nach der Urkundenvergabe. amz 05/2016 GVA Nachrichten FOTOS: GVA, PRIVAT Nähere Informationen sind unter www.gva-college.de abrufbar. Dozent Martin Berning gibt Tipps für das richtige Verhalten bei der Reklamationsbearbeitung Seminar zur Reklamationsbearbeitung Rechtliche Grundlagen und den „Faktor Mensch“ im Reklamationsmanagement behandelt ein Seminar im Juni. amz 05/2016 Reklamationen gehören für Mitarbeiter im Kundendienst zum Arbeitsalltag. Dabei sind die Bearbeitungsprozesse im Reklamations- und Garantiewesen für die Unternehmen aus Teilehandel und –industrie kostenintensiv und binden erhebliche personelle Ressourcen. Ein gutes Reklamationsmanagement ist aber von großer Bedeutung für die Kundenzufriedenheit und somit letztlich auch für die Kundenbindung. Das Management von Reklamationen erfordert dabei nicht nur Wissen über die rechtlichen Grundlagen, sondern auch Fingerspitzengefühl auf der persönlichen Ebene. Das „Expertenseminar für die Reklamationsbearbeitung im Autoteilemarkt“, das vom 13. bis 15. Juni 2016 im Rahmen des GVA-College in Ratingen stattfindet, möchte beide Ebenen zusammenführen. Für die persönliche Ebene, den Faktor „Mensch“, im Reklamationsmanagement zeichnet im Rahmen des Seminars Herr Martin Berning verantwortlich. Sein Verhaltenstraining soll einen wichtigen Beitrag zur Kundenbindung und zum Geschäftserfolg leisten. Die Teilnehmer erlernen dabei, Reklamationsfälle richtig einzuschätzen und eine sachbezogene Lösung unter Einbeziehung der emotionalen Ebene zu erreichen. Dafür werden der geeignete Aufbau und die Struktur von Servicegesprächen und lösungsorientierte Verhaltensweisen im Kundengespräch trainiert. Ein wichtiger Exkurs wird dem Umgang mit „schwierigen“ Kunden gewidmet. Die rechtlichen Grundlagen der Abwicklung von Reklamationen werden am zweiten Tag der Veranstaltung von Claudius Dücker behandelt. Nur wer die Rechtslage kennt, kann mit kulantem Verhalten werben. Unabhängig von der Kundenpflege und eventueller Kulanzentscheidungen müssen bei Reklamationen mit hoher wirtschaftlicher Bedeutung rechtliche Fehler von Anfang an vermieden werden, um unnötige Nachteile für das Unternehmen auszuschließen. Am Ende des Seminars sollen die Teilnehmer in der täglichen Praxis einschätzen können, welche Ansprüche nach dem Gewährleistungsrecht berechtigt sind und welche nicht. Das Seminar beschränkt sich auf das Gewährleistungsrecht, also die Ansprüche des Käufers gegenüber dem Verkäufer einschließlich entsprechender Ansprüche zwischen den übrigen Vertragsparteien der Lieferkette. Fragen des Schadensersatzes aus dem Produkthaftungsgesetz oder der Produzentenhaftung des BGB werden nicht behandelt und sind Gegenstand eines Folgeseminars. Das Seminar zielt mit vielen Beispielen aus der Praxis auf die Besonderheiten W des Teilegeschäfts ab. Weitere Informationen zum Programm des GVA-College sind unter www.gva-college.de abrufbar. 65 FOTOS: GVA GVA Nachrichten Rund vierzig GVA-Beiräte waren zu der Tagung in Düsseldorf gekommen. Tagung in Düsseldorf Handels- und Industriebeiräte im GVA treffen zusammen. Zugang zu technischen Informationen GVA-Geschäftsführerin Marita Kloster stellt Daten zum Geschäftsklima vor. Mitte April kamen in Düsseldorf rund 40 Handels- und Industriebeiräte des GVA zu ihrer ersten gemeinsamen Sitzung des Jahres zusammen. Die Beiräte bilden ein beratendes Gremium und unterstützen die Entscheidungsvorbereitung des GVA-Präsidiums. In diesem Kreis werden viele wichtige Verbandsthemen vorgedacht. Das Geschäftsklima im Kfz-Ersatzteilmarkt in Deutschland wurde von den Teilnehmern zumeist als positiv beschrieben. Diese Einschätzungen decken sich auch mit den Ergebnissen einer GVA-Mitgliederbefragung zur wirtschaftlichen Lage der Branche nach dem ersten Quartal 2016. Einschätzungen, wonach 2016 ein gutes Jahr für den Kfz-Teile- und Servicemarkt in Deutschland werden wird, bildeten die klare Mehrheit. GVA-Präsident Hartmut Röhl bei der Eröffnung der Sitzung. Jürgen Buchert und Alexander Haid (Fa. TecAlliance) stellten Projektergebnisse vor. Hermann-Josef Schulte (Fa. HJS) führt zum Thema Stickoxidemissionen aus. 66 Eine wesentliche Voraussetzung für einen erfolgreichen Geschäftsverlauf sind geeignete politische Rahmenbedingungen für die Branche. Wettbewerbspolitische Anliegen des GVA und seiner Mitglieder wurden daher in der Sitzung ebenfalls intensiv diskutiert. Das gilt vor allem hinsichtlich des Zugangs zu technischen Informationen und zu Aspekten rund um die Fahrzeugvernetzung. Zu diesem Thema waren als Gastreferenten die Herren Jürgen Buchert und Alexander Haid von der Firma TecAlliance in das Gremium geladen worden. Sie berichteten über die Ergebnisse eines Projekts zur Konzeption einer Telematik-Plattform für W den Kfz-Aftermarket. (AV) amz 05/2016 Unser LeserService AU-Info Fachlich einschlägige Auszüge aus dem Verkehrsblatt, die AU und AUK betreffend Auf dieser Seite finden Sie regelmäßig und verlässlich alle AU- und AUK-relevanten Änderungen der Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO), die vom Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen, Berlin, im amtlichen Verkehrsblatt bekanntgegeben werden. Das Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen gab bis zum Redaktionsschluss keine relevanten Änderungen der AU-Vorschriften bekannt. Mit einem Abo der amz – auto motor zubehör haben Sie alles, was Sie brauchen. Sie erfüllen die offiziellen Anforderungen an Ihre Informationspflicht! Unsere Garantie: Die Schlütersche Verlagsgesellschaft verpflichtet sich gemäß der Anerkennungsrichtlinie nach §§ 29 und 47a in Verbindung mit den Anlagen VIII und VIIIc gegenüber ihren Abonnenten, in der Fachzeitschrift amz die fachlich einschlägigen Auszüge aus dem Verkehrsblatt des Bundesministeriums für Verkehr zur Durchführung von Abgasuntersuchungen frühzeitig und vollständig zu veröffentlichen. Das bedeutet für Sie: Durch den Nachweis eines Abonnements der amz – auto motor zubehör werden die Voraussetzungen der aktuellen AUund AUK-Anerkennungsrichtlinien erfüllt. Sprich: Mit einem Abonnement der amz (Abo-Vertrag bei Ihrer Innung vorlegen) erfüllen Sie die offiziellen Anforderungen an Ihre Informationspflicht. Der Bezug anderer Quellen erübrigt sich. Bitte senden Sie mir ab der nächsten Ausgabe die Fachzeitschrift amz – auto motor zubehör regelmäßig im Abo zum Preis von jährlich 62 ¤ (inkl. MwSt. und Versandkosten Inland). Meine Anschrift Vertrauensgarantie Meine Abo-Bestellung kann ich innerhalb einer Woche bei der Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG schriftlich widerrufen, wobei bereits die rechtzeitige Absendung zur Fristwahrung ausreicht. Ich bestätige dies durch meine 2. Unterschrift: Name Firma Straße Datum · 2. Unterschrift PLZ · Ort Telefon Telefax Anzahl Mitarbeiter Gründungsjahr Innung Datum · 1. Unterschrift Meine Abo-Gebühr bezahle ich 1 bequem durch Bankeinzug 1 nach Erhalt der Rechnung Bankleitzahl Konto-Nr. Geldinstitut Kopieren, ausfüllen und faxen an: 0511-8550-2600 FOTOS: JAGELS Der frisch aufgebrachte Gummi verändert in den Heizpressen seine chemische Struktur, er vulkanisiert bei hohen Temperaturen. Die Qualität stimmt, das Image nicht Nur wenige Kunden ziehen beim Kauf runderneuerte Reifen in Betracht. Mark Hinghaus-Kaul will das ändern. Er setzt bei der Produktion ganz auf Qualität und Sicherheit. Bei Lkw und sogar bei Flugzeugen ganz normal, beim Pkw – zumindest hierzulande – eher die Ausnahme: die Verwendung von runderneuerten Reifen. Dabei hat sich deren Qualität über die Jahre deutlich verbessert. Diese Botschaft versucht Mark Hinghaus-Kaul „unters Volk“ zu bringen. „Zugegeben, das Image von runderneuerten Reifen ist ein Problem. Hier besteht Nachholbedarf“, erklärt der Geschäftsführer der Firma Reifen Hinghaus, die mit ihrer Marke King-Meiler zu den führenden Anbietern in Deutschland zählt. Permanente Kontrollen Um das Ansehen seiner Produkte zu steigern, setzt Hinghaus-Kaul viele Hebel in Bewegung. Dazu gehört insbesondere die permanente Qualitätskontrolle – intern und extern. „Ich kann ja viel über den hohen Standard unserer Produkte reden, nur glaubt mir das keiner. Die Bestätigung muss von Außenstehenden kommen.“ Diese unabhängigen Experten hat er im TÜV Nord und im Prüflabor Nord gefunden. Alle runderneuerten Reifen von King-Meiler tragen das Siegel des TÜV Nord auf ihrer Flanke, welches die Qualität der Produkte attestiert. Um dieses Siegel zu erhalten, müssen die Reifen einen umfangreichen Prüfparcours erfolgreich durchlaufen. Die Basis dafür sind die ECE-Normen 108 und 109 gemäß Kraftfahrt-Bundesamt. So 68 darf beispielsweise der Höhenschlag eines runderneuerten Reifens maximal 1,5 Millimeter betragen. Die Toleranzgrenze beim Seitenschlag liegt bei 1,2 Millimetern. Damit aber nicht genug: Um auch wirklich auf der sicheren Seite zu sein, müssen Reifen von King-Meiler die deutlich höheren Anforderungen für Neureifen erfüllen. Demnach darf der Höhenschlag bei maximal einem Millimeter liegen. „Das ist der Standard, an dem wir uns orientieren. Jeder produzierte Reifen, der das nicht erfüllen kann, wird aussortiert“, unterstreicht Hinghaus-Kaul. „Schließich haben wir den Anspruch, runderneuerte Reifen zu produzieren, die die gleiche Qualität wie Neureifen haben.“ Das gilt natürlich auch für die Standfestigkeit bei hohen Geschwindigkeiten. Selbst High-End-Sommerreifen, die bis zu einer Höchstgeschwindigkeit von 270 km/h freigegeben sind, gehören zum Angebot. Hinghaus-Kaul: „Auf freiwilliger Basis geben wir bei den Tests für diese Reifen sogar noch einmal 20 km/h obendrauf. Außerdem verlängern wir die Dauer der Überprüfung und erhöhen die Traglast – schließlich wollen wir auf der sicheren Seite sein und uns vom Rest des Marktes abheben.“ Und in der Tat, da es auf dem Prüfstand keinen kühlenden Fahrtwind gibt, sind die Belastungen für die Reifen extrem hoch. Bemerkbar macht sich das vor allem in der enormen Hitzeentwicklung. Bei eigenen, in England durchgeführten Tests hätten diese Reifen erst bei 330 km/h ihre Grenzen erreicht, versichert Hinghaus-Kaul. 70 PROZENT Energie werden bei der Produktion eines runderneuerten Reifens im Vergleich zur Herstellung eines Neureifens eingespart. Zudem wird lediglich ein Drittel des Rohmaterials benötigt. Bei allen Produktionsschritten werden die runderneuerten Reifen geprüft. amz 05/2016 Teilemarkt WIR SIND R MARDERABWEH „Unsere runderneuerten Reifen haben die gleiche Qualität wie Neureifen.“ Mark Hinghaus-Kaul, Geschäftsführer der Firma Reifen Hinghaus WIR SIND R MARDERABWEH Die Qualität von runderneuerten Reifen definiert sich aber naturgemäß nicht nur durch einen sorgfältigen Produktionsprozess. Es kommt entscheidend auch auf den einwandfreien Zustand der eingesetzten Altreifen an. Wenn das Ausgangsmaterial beschädigt ist, lässt sich hinterher nichts mehr retten. Deshalb genießt die Qualitätskontrolle im Einkauf höchste Priorität. Es gibt genaue Spezifikationen hinsichtlich Fabrikat, Dimension, Reifenalter und Zustand. Während Lkw-Reifen durchaus auch repariert werden, dürfen Pkw-Reifen, die als Basis für eine Runderneuerung dienen, definitiv keine Beschädigung haben. Die Profilstärke hingegen spielt keine Rolle, da die Reste ohnehin abgeschliffen werden. Hightech im Einsatz Zu Beginn der Prozesskette führt der Karkassenhändler eine Sichtprüfung durch. Nach der Anlieferung nehmen die Mitarbeiter von Reifen Hinghaus bei jedem Reifen eine Druckprüfung vor. Gibt es den Verdacht auf verborgene Schäden, kommt Hightech zum Einsatz. Bei der sogenannten Shearographie wird der Reifen in eine spezielle Unterdruckkammer gelegt. Ein Kamerasystem fährt dann in den Reifen und macht detaillierte Aufnahmen von der Innenseite. Auf dem Computerbildschirm lässt sich bei diesem Verfahren sehr gut erkennen, ob es Beschädigungen gibt. Kleine Beulen an der Innenwand des Reifens sind ein sicheres Zeichen für Lufteinschlüsse. Das Bestreben, qualitativ hochwertige Reifen zu produzieren, setzt sich bei den weiteren Verarbeitungsschritten fort. Bis zum fertigen Produkt sind verschiedene amz 05/2016 weitere Kontrollpunkte installiert. Dementsprechend dürfen sich die bei Reifen Hinghaus produzierten Runderneuerten auch mit Qualitätssiegel „Approved High Quality Tires“ des Prüflabors Nord schmücken. Profil der Marke schärfen Neben der Qualitätsoffensive auf der Produktseite gehört eine aktivere Vermarktung zu den weiteren strategischen Bausteinen. Mark Hinghaus-Kaul möchte den Markennamen King-Meiler stärker in das Bewusstsein von Autofahrern und Fachleuten aus der Branche rücken. „Denn anders als bei Neureifen, bei denen die Marke beziehungsweise der Hersteller eine große Bedeutung beim Kunden haben, wird beim Kauf von Runderneuerten kaum darauf geachtet, wo der Reifen herkommt. Es ist dann eben nur ein Runderneuerter.“ Dementsprechend will Hinghaus-Kaul sich vertrieblich besser aufstellen. Rund 70 Prozent der Jahresproduktion von rund 300.000 Reifen verkauft das Unternehmen aktuell in Deutschland, der Rest geht vor allem nach Skandinavien und in die baltischen Länder. Der Vertrieb erfolgt zu einem Großteil über Online-Reifenportale. Hinghaus-Kaul ist sich sicher, die Potenziale, die der Markt bietet, längst noch nicht ausgeschöpft zu haben. „Wir wollen unser Produkt als einen hochwertigen runderneuerten Reifen in Top-Qualität etablieren.“ Um dieses Ziel zu erreichen, geht die Firma auch in Sachen Öffentlichkeitsarbeit in die Offensive. Ein sichtbares Zeichen dafür ist unter anderem das Engagement als Sponsor im W Driftsport. INGO JAGELS 69 Serviceadresse & Hotline: Tel. +49 (0)7631 97 27-0 E-Mail: [email protected] www.stop-go.de FOTOS: JAGELS Auf einer Fläche von über 26.000 Quadratmetern präsentierten sich die Aussteller der Trost-Schau 2016. Der Branchentreffpunkt im Frühjahr Die Trost-Schau war wieder ein echter Publikumsmagnet. Über 20.000 Besucher aus dem freien Werkstattmarkt informierten sich über Techniktrends und Dienstleistungen. In Anlehnung an die Olympischen Spiele hat die Trost Auto Service Technik SE ihre Kunden und Lieferanten unter dem Motto „Go for Gold!“ zur Trost-Schau 2016 eingeladen. Gemeinsam mit rund 270 Ausstellern ging der Teilegroßhändler in den Stuttgarter Messehallen an den beiden Messetagen mit aktueller Werkstattausrüstung und Diagnosetechnik, Werkzeugen sowie Neuheiten aus dem Pkw- und Nfz-Teile-Sortiment ins Rennen. Mit mehr als 20.000 Besuchern aus dem freien Werkstattmarkt war die Trost-Schau einmal mehr ein wichtiger Branchentreffpunkt im Frühjahr. Wie kann die Werkstatt mit der rasanten Entwicklung der Fahrzeugtechnik Schritt halten? Zahlreiche Vorträge lieferten wertvolle Informationen. Auf besonderes Interesse der Besucher stießen die technischen Präsentationen: Neben Klimaservicegeräten für neue Kältemittel und der Automatikgetriebespülung wurden unter anderem digitale Schweinwerfer-Einstellgeräte sowie ein Scheinwerfer-Einstellplatz vorgeführt. Die technischen Vorträge behandelten Themen wie HU-Scheinwerfer-Prüfrichtlinie, DieselAbgasnachbehandlung sowie Fahrerassistenzsysteme. Die Themen Vernetzung und Fahrzeug der Zukunft wurden an einem BMW i8 live präsentiert. Anlässlich der Messe startete Trost außerdem eine Sensorik-Kampagne, die bis zur nächsten Trost-Schau technisches Know-how und Unterstützung für die Werkstatt in den Fokus stellt. Dienstleistungen für mehr Auslastung Zusätzlich zu technischen Neuerungen und Sortimentserweiterungen standen auch Dienstleistungen für Kfz-Werkstätten auf dem Messeprogramm. Im Rahmen der Trost-Reparatursteuerung wurden mit dem Fuhrpark- und Flottennetz sowie dem Werkstattnetz gleich zwei Netzwerke vorgestellt, von denen die Partnerwerkstätten 70 amz 05/2016 hinsichtlich ihrer Auslastung profitieren können. Bei diesem neuen Angebot wird für jeden Fuhrpark- und Flottenbetreiber ein individuelles Dienstleistungspaket zusammengestellt. Das angesprochene Kundenspektrum reicht von Handwerkern und Gewerbetreibenden mit eigener Flotte über Vertriebs- und Serviceorganisationen und gemeinnützige Sozial- und Wohlfahrtsverbände bis hin zu Logistikunternehmen und Autovermietern. Stargäste auf der Party Auch das unterhaltende Rahmenprogramm der diesjährigen Trost-Schau orientierte sich am sportlichen Motto „Go for Gold“. Die Besucher konnten ihr Talent in den unterschiedlichsten olympischen Disziplinen wie z. B. Golf, Sport-Schießen oder Boxen unter Beweis stellen. Und die Hits der Stargäste Kim Wilde und Turbo B. von SNAP! brachten auf der großen Party am Samstagabend die Gäste zum Tanzen. 270 AUSSTELLER präsentierten auf der Trost-Schau 2016 ihre Produkte und Dienstleistungen. Zeit für Fragen und gute Beratungsgespräche. Im Rahmen des Trost-Schau-Awards stimmten die Messebesucher auch 2016 wieder über den besten Messeauftritt ab. Den Award im Bereich Pkw erhielt Herth+Buss, bei den Nfz wurde der Aussteller Contitech ausgezeichnet. Gewinner in der Kategorie Chemie & Zubehör ist wie bereits im Vorjahr Liqui Moly, auch Busching konnte den ersten Platz im Bereich Werkstattausrüstung verteidigen. In der Kategorie Werkzeuge lag Hazet bei W den Messebesuchern ganz vorne. INGO JAGELS Die passende Lösung für Ihr Unternehmen. Als bundesweit vertretene Überwachungsorganisation bieten wir maßgeschneiderte, komplexe Lösungen für Unternehmen – mit Sympathie und Sachverstand. KÜS-Bundesgeschäftsstelle · Zur KÜS 1 · 66679 Losheim am See Tel. +49 (0) 6872 9016-0 · Fax +49 (0) 6872 9016-123 · [email protected] · www.kues.de /kues.de Modernes Felgendesign: Die AEZ Raise mit ihren fünf originell gruppierten Speichenpaaren. FOTO: AEZ Überwiegend „mittelmäßig“ So stuft man im Räder-Sell-In-Panel die Lage auf dem Ersatzmarkt für Kfz-Felgen ein. Neue Designs sollen Pep in die Aluräder-Saison 2016 bringen. Die Leichtmetallfelge Dotz Revvo fällt mit der Farbe Bronze auf. FOTO: DOTZ 72 Nach der aktuellen Frühjahrsauswertung des Sell-In-Felgenpanels ist ein Marktwachstum im Ersatzmarkt für Aluminiumräder für das Gesamtjahr 2016 nicht in Sicht. Das Panel wird zweimal jährlich im Auftrag des Arbeitskreises Felgenhersteller erhoben, der beim Bundesverband Reifenhandel und Vulkaniseur-Handwerk (BRV) in Bonn angesiedelt ist. Darin kommt zum Ausdruck, dass der Verdrängungswettbewerb zunimmt, vor allem seitens der Automobilhersteller. Auch für die kommenden drei bis vier Jahre schätzen die namhaften Felgenhersteller das Marktvolumen für Räder sowohl auf der Stück- als auch auf der Wertebene insgesamt als stagnierend ein. Die Verlagerung von Stahl- auf Alufelgen hat im Ersatzmarkt 2016 weiterhin Bestand. Zusätzlich verschiebt sich das Alugeschäft mehr und mehr auf den Winter, da die Erstausrüstungsquote in diesem Segment immer höher wird (knapp 2/3 des gesamten Sell-In-Absatzes im Ersatzmarkt entfallen auf das zweite Halbjahr). Radgrößen von 13 bis 15 Zoll verlieren aufgrund der zunehmend größeren Dimensionen in der Erstausrüstung auch im Ersatzmarkt 2016 an Bedeutung. Aus diesem Grund wird das Wachstumspotenzial im Ersatzmarkt vor allem in den Dimensionen 18 bis 20 Zoll gesehen. Neue Trends beim Raddesign Auf die Frage zu Trends beim Raddesign antwortet Christian Haderer, Chefdesigner der Alcar Gruppe: „Man muss zwischen Original-Design der Autohersteller und Aftermarket-Design unterscheiden. Bei den Autoherstellern geht es im Moment in eine sehr verspielte Richtung. Mir kommt es vor, als ob jeder Felgen entwerfen will, die es noch nie gegeben hat. Im AftermarketBereich geht der Designtrend mehr in Richtung geradlinige Designs, nicht zu verspielt, nicht zu überladen. Im Hochpreis-Segment runden technische Finessen wie beispielsweise Hinterdrehen oder teilweise auch Fräsen das Design ab. Farblich liegt der Trend im Frühjahr 2016 bei Grau und seinen vielen Varianten. Hinzu kommt, dass Bronze einen hohen Stellenwert einnimmt. Als stetiger Trend hat sich in der Formgebung konkav durchgesetzt und bleibt auch vorerst bestehen.“ amz 05/2016 Lassen Sie sich nicht den Atem rauben. „Beim Design ist das Herstellverfahren von Bedeutung. Bei Schmiedefelgen z. B. ist die Designfreiheit viel größer, da es keine Formschrägen gibt und beispielsweise Hinterschnitte möglich sind. Bei einem Guss stellt eine Hinterschneidung ein technisches Problem dar.“ FreciousPlus – der Innenraumfilter gegen Allergene, Schimmel und Feinstaub. Jetzt schützen m FreciousP it lus! Christian Haderer, Chefdesigner der Alcar Gruppe Mit AEZ und Dotz in die Saison 2016 Hochkompatible RDKS-Integration, äußerst robuste SR3-Lackierung gegen Streusalz und Witterungsschäden – damit hat Alcar die Finger am Puls der Zeit. Aber auch bei den Designs gilt das Unternehmen als Trendsetter, was die neuen Modelle der Konzern-Marken AEZ und Dotz für 2016 beweisen sollen. Die AEZ-Raise-Alufelge mit ihren fünf originell gruppierten Speichenpaaren leitet ihren Namen vom englischen Wort für „Steigerung“ ab. Dabei soll das Finish in einer Gunmetal-Lackierung in Kombination mit einer polierten Front für eine ebenso sportlich-edle wie dominante Note sorgen. Alternativ wird die Felge mit komplett silberfarbener Front angeboten. Beide Räder sind auf RDKS-Kompatibilität optimiert und besitzen für viele Fahrzeugmodelle eine ABE, für zahlreiche Typen aus dem VWKonzern und von Mercedes-Benz sogar eine ECE. Das bedeutet, dass sie ohne separate Dokumente eintragungsfrei gefahren werden dürfen. Ein Eyecatcher stellt die Leichtmetallfelge Dotz Revvo in der Farbe Bronze dar. Passend hierzu ist das Rad auch in einer dunklen Variante im Farbton Gunmetal verfügbar. Das Revvo-Rad verfügt über eine Hinterdrehung im Bereich der kontaktlos auslaufenden Oberkanten der Speichen und über ein poliertes Tiefbett. Die Dimensionen wurden so gewählt, dass in 19 und 20 Zoll auch eine Mischbereifung möglich ist. (JR.) W amz 05/2016 Wenn Abgase, Schadstoffe und Allergene in den Innenraum eindringen, wird die Autofahrt schnell zur Qual. Wenn herkömmliche Innenraumfilter lediglich verhindern, dass Partikel wie Staub, Pollen, Dieselruß oder auch unangenehme Gerüche in den Wagen gelangen, bietet der neue FreciousPlus von MANN-FILTER ein Plus an Komfort und Sicherheit. Er bindet Allergene zu fast 100 % und stoppt Bakterien, Schimmelpilze sowie Feinstaub nahezu vollständig. Mehr Informationen unter www.frecious-plus.de 73 MANN-FILTER – Perfect parts. Perfect service. www.mann-filter.com Teilemarkt FOTOS: STARK GMBH Produkte einer eigenen Handelsmarke helfen auch einer Kfz-Werkstatt, ihr eigenes Markenimage bei den Kunden aufzubauen. Eigene Marke auch in kleiner Auflage Mittel zur Autopflege und -reinigung unter eigenem Namen anbieten – das ist nicht nur für Großabnehmer interessant, sondern schon bei kleinen Abnahmemengen möglich. Mehrere Millionen Autofahrer haben bereits ein Produkt der Stark GmbH aus Straubing gekauft. Doch viele Kunden wissen das nicht, denn die Niederbayern vermarkten ihre Mittel zur Autopflege nur zum kleineren Teil unter der eigenen Marke Stark. Der Großteil der Produktion wird unter anderem Namen über Handelskonzerne wie Aldi, Lidl oder Tchibo vertrieben. Über direkte und indirekte Vertriebswege sind die Produkte auch bei Mediamarkt, Saturn, A.T.U. sowie bei verschiedenen Autoherstellern zu finden. Als Verkaufsprodukt oder Werbegeschenk geeignet Doch nicht nur für Großabnehmer ist es eine interessante Option, eine eigene Serie mit Autopflegemitteln anzubieten. Da die Mindestabnahmemenge lediglich bei 48 Stück liegt, hat jeder mittelständische Kfz-Betrieb die Möglichkeit, Reinigungs- und Pflegeprodukte seiner eigenen Marke zu bestellen. Damit eignen sich die Produkte sowohl für den Verkauf als auch als Werbegeschenk für gute Kunden. 74 48 STÜCK ist die Mindestabnahmemenge. Damit kann jede Werkstatt Pflegeund Reinigungsprodukte unter eigenem Namen anbieten. Zur Auswahl stehen neben Klassikern wie Felgenreiniger, Insektenentferner oder Cockpitpflege auch spezielle Produkte wie Scheibenversiegelung, Kratzerentferner für Autolacke oder ein Turbo-Glanzpflegetuch. Eine attraktive Möglichkeit ist zudem ein Koffer mit Schaumstoffeinlage, der eine Reihe von individuell zusammengestellten Produkten enthält. Die Produkte aus dem Hause Stark zeichnen sich durch eine hohe Qualität aus, was Qualitätssiegel von TÜV und Dekra bestätigen. Die Rezepturen werden selbst entwickelt. Die Rohstoffe werden in großen Ansatztanks gemischt und auf eigenen Anlagen abgefüllt, etikettiert und weiterverarbeitet. Dank der digitalen Druckanlage können auch die Flaschenetiketten in jeder beliebigen Form selbst produziert werden. Zudem kann der Kunde auch passende Displays, Aufsteller und Werbeschilder für die Produkte aus Straubing bestellen. So kann eine Kfz-Werkstatt innerhalb weniger Tage Produkte ihrer „eigenen Marke“ anbieten. Wenn es eilt, wird sogar innerhalb von 24 Stunden gelieW fert. (JG) amz 05/2016 Teilemarkt Volles Haus bei ATEV Der Einkaufsverband feierte sein 30-jähriges Jubiläum. Über 80 Firmen und mehr als 900 Besucher folgten der Einladung zur Messe. 30 Jahre Autoteile-Einkaufsgemeinschaft ATEV: An über 80 Ständen präsentierten die ATEV-Partner auf der Jubiläumsmesse ihre Produkte und Dienstleistungen. Darunter waren auch neu hinzugestoßene Lieferanten wie ZF, Mann+Hummel, Beru und die JP Group. Mehr als 900 Besucher kamen nach Heilbronn in das Veranstaltungszentrum Redblue. „Die Halle ist ausverkauft – wir sind am Limit“, sagte ATEV-Vorstandschef Heiko Baumann. Die Besucher bekamen ein attraktives Programm geboten: RTL-Moderator und Autoexperte Det Müller gab Tipps rund ums Auto und stellte das Servicekonzept „Der Autoexperte“ vor, das rechtzeitig zur Messe überarbeitet wurde. Mit dem neuen Konzept können Werkstätten ihre Reparaturen punktgenau kalkulieren und bei Bedarf auch finanzieren. Außerdem gibt es eine Mobilitätsgarantie sowie eine Hotline, über die Werkstätten Informationen über Ersatzteile und deren Einbau erfragen können. Kennenlernen und ausprobieren Um Kernthemen rund um die Reparatur von Kfz ging es in der Live-Werkstatt. Dort konnten sich die Besucher über die neueste technische Ausrüstung für Werkstätten informieren. amz 05/2016 Auf der Jubiläums-Messe präsentierten die ATEV-Partner an über 80 Ständen ihre Produkte und Dienstleistungen. FOTO: LAUER Pünktlich zur Messe erschien auch der neue ATEV-Katalog mit Werkstattausrüstung sowie ein Jubiläumskatalog mit speziellen Angeboten. Als Premium-Gold-Partner der Messe stachen drei Firmen heraus: Liqui Moly zeigte das ganze Angebot an Motorölen, Additiven und Pflegemitteln. Die JP Group aus Dänemark demonstrierte an einer Rohkarosse eines Porsche, wo überall in einem Fahrzeug ihre Teile verbaut sind. Am Stand von KS Tools konnten die Besucher das Werkzeugangebot in allen seinen Varianten unter die Lupe nehmen und teilweise ausprobieren. ATEV neu ausgerichtet „Die ATEV hat bei Industriepartnern, Lieferanten und bei ihren Mitgliedern das Vetrauen gestärkt. Wir sind berechenbar und zukunftsorientiert. Mit einer klaren Strategie und neuen Köpfen stärkt die Genossenschaft die Stellung ihrer Mitglieder im Autoteilemarkt“, erklärte Heiko Bauman auf der Messe. Seit etwa einem halben Jahr führt der 45-Jährige die Geschicke der ATEV. In dieser Zeit hat er das Lieferantennetz gestrafft und das Sortiment an Autoteilen neu geordnet. „Wir haben uns in allen wichtigen Produktgruppen für Kernlieferanten entschieden“, so Baumann. Das Lager im bayerischen Mitterteich wurde neu 75 ausgerichtet, die Warengruppe bereinigt und mit sogenannten A-Lieferanten gestärkt und die Bestellzeiten wurden verlängert. Intern wurde die Organisation „auf Aktualität“ getrimmt; die EDV-Systeme wurden implementiert und es wurde eine App entwickelt, um neue Käufer zu gewinnen. Die umfassende Neuausrichtung macht Baumann zuversichtlich, die Genossenschaft erfolgreich weiterentwickeln zu können und für neue Mitglieder interessant zu machen. MARKUS LAUER W Web-Wegweiser www.atev.de Teilemarkt Die Produkte des Unternehmens beinhalten ein großes Angebot an Öl-, Luft-, Kraftstoff- und Innenraumfiltern. Allgemeine Fehlerquellen 2 2 2 2 2 2 Verwendung falscher Werkzeuge Mangelhafte Reinigung von Oberflächen sowie Filtergehäusen Beschädigung von Dichtungen Nichtbeachtung spezifischer Ausbau-, Einbaubzw. Montageanweisungen Fehlerhafte Demontage bzw. Montage von Anbauteilen wie Leitungen, Schläuchen, Verschraubungen, Schellen etc. Nichtbeachtung der Notwendigkeit von dem Aus- und Einbau nachgelagerter Prüfanweisungen. QUELLE: SOGEFI 76 FOTO: SOGEFI Immer der richtige Filter Viele Filter sehen von außen ähnlich aus. Doch es gibt viele leistungsentscheidende Kriterien. Zu beachten sind hierbei die Druckregelung, die Menge und Art des verwendeten Filtermediums, der Auslaufschutz und das Dichtmaterial. Daher sollte der Kfz-Profi ein Produkt eines OE-Lieferanten verwenden, dessen Leistungsspektrum die Motoranforderungen erfüllt. Sogefi produziert und vertreibt im Aftermarket über seine Marken Purflux, Coopers Fiaam, Fram und Sogefi Pro ein komplettes Filtersortiment. Als OE-Lieferant unterstützt das Unternehmen Werkstätten und Fachhändler mit technischem Know-how durch Schulungen und Schulungsmaterial, den Newsletter oder ein digitales Handbuch. Mit den Fitting-Tipps stellt Sogefi für sämtliche Filterarten „goldene Regeln“ für den sachgerechten Austausch von Filtern zur Verfügung. Zukünftige Entwicklungen von Sogefi Die Kraftstofffilterlösungen sollen hochentwickelte und innovative Technologien wie die Diesel3-Tech-Technologie integrieren, die für die hocheffiziente Wasserabscheidung in Dieselkraftstoffen sorgt. Die Anfälligkeit moderner Einspritzsysteme und Pumpen für Korrosionspartikel im Kraftstoff wächst. Daher bietet die Entwicklung neuer Dieseltypen die Möglichkeit, die Diesel3-Tech-Technologie auch auf weitere Anwendungen auszudehnen. Mit den Premium-Filtern will das Unternehmen die höchsten Qualitäts- und Technologiestandards der OEM erfüllen. Das Rad in der Filterentwicklung dreht sich ständig weiter, erläutert das Unternehmen. Hintergründe hierfür sind unter anderem die Integration von Fahrzeugfiltern in das gesamte Motormanagementsystem und die stetige Reduzierung von Bauraum sowie effizientem Kraftstoffverbrauch oder einer verschärften Umweltgesetzgebung. Sogefis Entwickler arbeiten kontinuierlich an neuen Filterentwicklungen, Werkstoffen und Designs. Dabei stehen als maßgebliche Ziele der Schutz des Motors, die Optimierung der Filterleistung und die Reduzierung von negativen Auswirkungen für die Umwelt im Vordergrund. Bereits in der Produktentwicklung legen die Fahrzeugentwickler des OEM und die Produktentwickler von Sogefi gemeinsam die speziellen Anforderungen für den Motor beziehungsweise das Fahrzeug fest. Nach eigenen Angaben orientiert sich der Filterhersteller dabei an den strikten ISO-Testnormen W für das jeweilige Anwendungsfeld. (FR) Web-Wegweiser www.sogefigroup.com amz 05/2016 FOTO: FEDERAL-MOGUL MOTORPARTS Intellisens App für Werkstätten. FOTO: HUF Die DrucksensorGlühkerze PSG007 ersetzt die PSG002. NEUE KERZEN NEUE APP Beru erweitert Sortiment RDKS-Service für Tablet und Co. Federal-Mogul Motorparts erweitert die Palette seiner Beru-Drucksensor-Glühkerzen PSG (Pressure Sensor Glow Plug): Die neue Glühkerze PSG007 soll modernster Glühkerzentechnologie entsprechen und eine Verbrennungsregelung in Echtzeit ermöglichen. Die Beru-PSG misst den zyklisch schnell wechselnden Brennraumdruck im Zylinder und überträgt diese Informationen mit Hilfe einer anwendungsspezifischen elektronischen Schaltung kontinuierlich an die Motorsteuereinheit. Laut Unterneh- Vom 24. bis 27. Mai zeigt Huf in Essen nach eigenen Angaben eine Weltneuheit. Intellisens App soll den Service bei Reifendruckkontrollsystemen (RDKS) für Werkstätten, Reifenhändler und Distributoren erleichtern. „Viele kleine Werkstätten haben bisher die Investition in ein Diagnosegerät für den RDKS-Service gescheut. Hier bietet sich die Intellisens App als Alternative an. Mit der App vereinfacht sich der RDKS-Service, da man das eigene Equipment nutzen kann“, erklärt Benjamin Müller, Product Manager Inde- men sind damit DrucksensorGlühkerzen für die genaue Steuerung der Verbrennung von entscheidender Bedeutung und stellen die Einhaltung aktueller und künftiger Abgasnormen sicher. Die in Erstausrüsterqualität gefertigte Glühkerze soll die PSG002 ersetzen und ist für die gängigen Modelle des Volkswagenkonzerns, darunter Volkswagen Golf, Sharan und Tiguan, Audi A1, A3 sowie Seat Ibiza und Skoda Octavia erhältlich. (FR) Web-Wegweiser www.FMMotorparts.com pendent Aftermarket bei Huf. Die Kommunikation zwischen Sensor und App erfolgt über das HC1000, das als Übersetzer zwischen Sensor und den mobilen Endgeräten fungiert. „Entscheidender Vorteil für die Werkstätten ist die automatische Aktualisierung der App. So sind Änderungen und neue Fahrzeugmodelle umgehend verfügbar. Weitere Pluspunkte sammelt die neue App durch die einfache und intuitive Bedienung sowie die Abdeckung aller gängigen OE-Sensoren“, sagt Müller. (JR.) WE ’R PLATFORM & NETWORK Weltleitmesse, Expertentreff und Orderplattform – alles rund um den Reifen. Essen · Germany Ideeller Träger 24.05. – 27.05.2016 reifen-messe.de Wettkampf um den Kunden Ob Versicherung oder Autohersteller – jeder will den Autofahrer in seinem Sinne lenken. Wie können Werkstatt-Systemkonzepte darauf reagieren? INGO JAGELS D er Wettkampf um den Werkstattkunden wird härter. Ob Versicherungen, Autohersteller, Flottengesellschaften, Automobilclubs oder Online-Werkstattportale – auf allen Seiten wird mit Hochdruck daran gearbeitet, Zugriff auf den Autofahrer zu bekommen, ihn an sich zu binden und in ausgewählte Werkstätten zu führen. Die Potenziale sind riesengroß: Die Unternehmensberatung Wolk After Sales Experts geht davon aus, dass der Anteil der gezielt in eine bestimmte Werkstatt gesteuerten Kunden in den nächsten 15 Jahren auf mehr als 50 Prozent steigen wird. Diese Zahl enthält noch nicht einmal den Steuerungsanteil der Autohersteller, die ebenfalls mit langen Servicegarantien, eigenen Versicherungsverträgen oder auch zukünftigen Maßnahmen zum Kundenrouting wie E-Call die Loyalität der Kunden erhöhen wollen. Werkstattleistungen über die HUK Bestes Beispiel für den aktuellen Trend sind die Aktivitäten der HUK-Coburg. Der Versicherungskonzern, der seit Jahren über seine 1.450 Schadenspartner 78 „Wir reden momentan mit einer Vielzahl von Werkstätten.“ Thomas Geck, Abteilungsleiter für Schadenprozessmanagement bei der HUK-Coburg auf dem Kfz-Servicemarkt mitmischt, will mit dem HUK-Autoservice zukünftig auch Werkstattleistungen anbieten. „Nach einer zweijährigen Pilotphase ist das Konzept jetzt so weit, dass wir mit der Umsetzung beginnen können. Wir reden momentan mit einer Vielzahl von Werkstätten“, erklärt Thomas Geck, Abteilungsleiter für Schadenprozessmanagement bei der HUK-Coburg gegenüber der amz. In den kommenden drei Jahren soll das Netz schrittweise deutschlandweit auf 250 bis 300 Werkstätten ausgedehnt werden. Rekrutiert werden die Betriebe aus dem Kreis der bisherigen HUK-Partnerwerkstätten. Da die sich bislang insbesondere um das klassische Unfallreparaturgeschäft gekümmert haben, wird zunächst vor allem daran gearbeitet, die Betriebe für das Servicegeschäft fit zu machen. Preisvorteil lockt die Kunden Allein die HUK-Coburg hat über die Versicherungspolicen direkten Zugriff auf die Halter von knapp elf Millionen Fahrzeugen. Man darf sich nichts vormachen: Viele Autofahrer lassen sich bereitwillig in eine bestimmte Werkstatt lenken, wenn sie einen Preisvorteil genießen. Das zeigt das Beispiel Kasko amz 05/2016 Betrieb & Marketing Das Gezerre um die Kunden im Kfz-Servicemarkt ist groß geworden. Ziel ist es, den Autofahrer durch gezielte Anreize in ausgewählte Werkstätten zu führen. sich von selbst. Endgültig den Weg für die flächendeckende Verbreitung solcher Systeme geebnet hat die EU-Kommission vor einem Jahr. Ab dem Jahr 2018 muss jedes neue Auto mit dem automatischen Notrufsystems E-Call ausgestattet werden. Automatischer Notruf auch für alte Autos Der jüngste Clou kommt von der deutschen Versicherungswirtschaft mit dem neuen Unfallmeldedienst, der Anfang April gestartet wurde. Dahinter verbirgt sich ein Notruf-System, das über einen Stecker für die 12-Volt-Buchse in nahezu allen Autos eingesetzt werden kann. Spezielle Sensoren erkennen eine Kollision und melden den Unfall über eine entsprechende App auf dem Smartphone des Autofahrers an eine Notrufzentrale (siehe Seite 10). So weit, so gut, sollte man meinen. Das Problem ist aber, dass sich auch dieser Dienst keineswegs nur auf Unfälle beschränkt. Bei einer Panne kann der Autofahrer einen manuellen Alarm absetzen. Er wird dann mit einem Mitarbeiter des Schadenteams verbunden, der weitere Hilfe wie beispielsweise den Abschleppdienst organisiert. Auch das ist für den liegen gebliebenen Autofahrer ein schöner Service. Doch es stellt sich die Frage, wer den Auftrag bekommt. Im Zweifelsfall immer eine Werkstatt, die mit der jeweiligen Versicherung kooperiert. Entwicklung ist nicht aufzuhalten FOTO: PICT RIDER – FOTOLIA.COM Select: In der Kasko-Versicherung wählen mehr als die Hälfte aller Neukunden dieses Produkt. Der Kunde überlässt bei einem Unfallschaden der Versicherung die Auswahl der Werkstatt und die Schadenabwicklung. Im Gegenzug erhält er einen 20-prozentigen Nachlass auf seine Kasko-Prämie. Kundenbindung über Notrufsysteme Auch die Automobilhersteller lassen nichts unversucht, die Autofahrer an die eigenen Servicenetze zu binden. Ein besonders probates Mittel dafür sind die Notrufsysteme. Opel verfügt hier über langjährige Erfahrungen, hat doch die Konzernmutter General Motors schon 1996 unter dem Namen On Star das erste Angebot dieser Art ab Werk entwickelt. Das perfekte Argument für die Etablierung solcher Systeme ist die Sicherheit. Schließlich wird bei einem Unfall automatisch ein Notruf abgesetzt. So schlimm muss es aber natürlich nicht sein – und genau hier liegt der Hase im Pfeffer: Denn auch bei einer ganz normalen Panne organisiert das System einen freundlichen Helfer. Dass dieser nicht aus einer freien Werkstatt kommt, sondern ein Opel-Emblem auf dem Kittel trägt, versteht amz 05/2016 Kleiner Knopf, große Wirkung: Opels On Star sorgt auch im Pannenfall für Verbindung. FOTO: OPEL Angesichts dieser Entwicklungen stellt sich die Frage, wo der Rest des freien Kfz-Servicemarktes bleibt. Wie soll die „ganz normale“ freie Werkstatt ihr Kundenpotenzial halten, wenn der Autofahrer zunehmend gelenkt, geführt und gesteuert wird? Fest steht: Aufhalten wird man diese Entwicklung nicht können. „Das Thema Kundensteuerung wird, wenn es gut gemacht ist, definitiv an Bedeutung gewinnen, weil es dem Kunden einen Dienst erweist“, erklärt Philipp Hess, Geschäftsführer der Hans Hess Autoteile GmbH, die mit dem Werkstatt-Systemkonzept Motoo am Markt aktiv ist. „Wir dürfen uns nichts vormachen, das Thema Reparatur und Wartung des Autos hat beim Kunden nicht den Stellenwert, den wir uns immer erhoffen. Ein gutes Angebot, das nicht nur mehr Komfort, sondern vielleicht auch noch einen preislichen Vorteil bietet, werden viele Autofahrer nicht ausschlagen“, ist er sich sicher. Aber gibt es nicht ein Problem mit dem Datenschutz? Sicher, aber längst nicht jeder Kunde mache sich Gedanken über mangelnden Datenschutz, betont Hess. Aus seiner Sicht sei es das oberste Gebot, dass sich der freie Kfz-Servicemarkt stärker um seine Kunden kümmere. „Wir müssen Prozesse und Tools aufsetzen und Dienstleistungen entwickeln, damit unsere Kunden ihre Aufträge genauso bequem . 79 Betrieb & Marketing Alles eine Frage der Organisation: Die Arbeitsprozesse in einer Werkstatt müssen passen. platzieren können, wie das von der Herstellerseite zu erwarten ist. Wir dürfen unsere bestehenden Kunden nicht verlieren“, warnt Hess. Ein guter Ansatz sei zum Beispiel der Online-Service „Easy Auto Service“ seines Unternehmens. Information und Aufklärung Daniela Blickle, bei der Carat-Unternehmensgruppe für die Werkstattsysteme verantwortlich, denkt in die gleiche Richtung. Die Mannheimer Handelskooperation setzt auf Aufklärung: „Wir stellen den Werkstätten einen Infoflyer zur Verfügung, mit dem wir die Kunden für diese Problematik sensibilisieren wollen. Wenn der Autofahrer einen Versicherungsvertrag mit Kundenrouting abschließt, gibt er seine Unabhängigkeit bei der Werkstattwahl auf“, betont Blickle. Auch wenn sich manch ein Kunde von der Aussicht auf ein paar gesparte Euro locken lassen wird, ist sie sicher, dass die meisten der Werkstatt ihres Vertrauens die Treue halten werden. „Die ent- „Der freie Markt muss sich stärker um seine Kunden kümmern.“ Philipp Hess, Geschäftsführer der Hans Hess Autoteile GmbH FOTO: INDUSTRIEBLICK – FOTOLIA.COM scheidende Frage ist, wie gut eine Werkstatt sich auf dem lokalen Markt positioniert hat. Je weniger Kontakt man zum Kunden hat, desto eher ist man austauschbar“, unterstreicht Blickle. Aus Sicht der Carat-Systemzentrale sei es daher sehr wichtig, die angeschlossenen Werkstätten vor allem betriebswirtschaftlich fit zu machen für die neuen Herausforderungen. Blickle: „Wir werden uns den Entwicklungen auf dem Markt nicht entziehen können. Deshalb muss die Werkstatt auch dann noch rentabel arbeiten, wenn sie sich einer Versicherung anschließt und in deren Auftrag für einen geringeren Stundensatz arbeitet.“ Um dieses Ziel zu erreichen, müssten die Prozesse in den Werkstätten immer wieder genau durchleuchtet und optimiert werden. Carat bietet dafür aktuell ein spezielles betriebswirtschaftliches Tool an. Kooperation mit Garantieversicherern Der Teilegroßhändler Trost ist bereits mit eigenen Maßnahmen zur Werkstattsteuerung in die Offensive gegangen. Die Stuttgarter haben Kooperationsverträge mit verschiedenen Garantieversicherern abgeschlossen. Über diesen Weg bekommen die Trost-Werkstätten zusätzliche Reparaturaufträge zugespielt. Auf den regional üblichen Stundenverrechnungssatz gewähren sie für diese Arbeiten einen Rabatt. Trotzdem sei dieser Ansatz für alle Beteiligten sinnvoll, versichert Harald Isenmann, Leiter Werkstattkonzepte bei Trost. „Der Werkstatt wird ein defektes Auto einfach so auf den Hof gestellt. Das heißt, sie kann ohne zusätzliche Marketingkosten ihre Auslastung verbessern. Außerdem hat sie die Chance, durch den entstehenden Kontakt einen neuen Stammkunden zu gewinnen.“ Eine weitere Maßnahme zur gezielten Kundenzuführung zu Trost-Werkstätten sind die Kooperati- 80 amz 05/2016 Betrieb & Marketing onen mit den Betreibern nationaler Fuhrparks und Flotten. Deren Reparatur- und Serviceaufträge werden direkt in die Betriebe aus dem Trost-Werkstattnetz gesteuert. Das Potenzial liegt bei rund einer Million Fahrzeuge und einem jährlichen Servicevolumen von 450 Millionen Euro. Der Werkstatt entstehen durch die Teilnahme am Trost-Werkstattnetz keine zusätzlichen Kosten. Isenmann: „Wir haben ein anderes Interesse als eine Versicherungsgesellschaft. Wir wollen, dass die Werkstätten gut ausgelastet sind. Denn wir sind Teilehändler und wollen vor allem Teile verkaufen. Und das können wir am besten, wenn es unseren Werkstattkunden gut geht.“ Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass es durchaus Ansätze der Werkstatt-Systemkonzepte gibt, dem Zugriff der unterschiedlichsten Wettbewerber auf den Autofahrer etwas entgegenzusetzen. Viel mehr geht aber zur Zeit nicht: „Solange der Gesetzgeber nicht klar definiert hat, wem die Daten des Autofahrers gehören, können wir kaum etwas machen“, bringt Andreas Wegner, Teamleiter Werk- „Wenn die Fahrzeughersteller die Hoheit über die Daten haben, wird es schwer für den freien Markt.“ Andreas Wegner, Teamleiter Werkstattkonzepte bei der Trost Auto Service Technik stattkonzepte bei Trost, das Problem auf den Punkt. Wegner: „Wenn die Fahrzeughersteller die Hoheit über die Daten haben, wird es schwer für den freien Markt. Aber wenn der Autofahrer die freie Entscheidung hat, dann werden wir die passenden Pakete auspacken und die richtigen Angebote machen.“ Philipp Hess schlägt in die gleiche Kerbe: „Der freie Kfz-Servicemarkt braucht den ungehinderten Zugang zu den Daten.“ Das Fahrzeug dürfe seine Informationen nicht an den Hersteller senden, sondern müsse sie einem freien Server zur Verfügung stellen. „Wir brauchen dafür dringend eine politische beziehungsweise rechtliche Regelung. Und natürlich muss der freie Markt dann auch die notwendigen technischen Systeme aufsetzen“, fordert Hess. Schließlich gelte es, als Systemgeber bei den unterschiedlichen Entwicklungen immer vorne dabei zu sein. „Wir reden hier von einem Innovationsfeld – den perfekten Weg hat noch keiner gefunden. Aber wir müssen uns immer fragen, was den Kunden überzeugt.“ W Werbung Mit leeren Versprechen kommt man in unserer Branche nicht weit. Im Kfz-Handwerk geht es um Vertrauen. Daher gibt es für unsere Werkstattpartner die Werbebühne. Dort können sie Werbemaßnahmen und Marketingaktionen individuell und auf ihre Serviceleistungen abgestimmt gestalten, planen und bestellen. Das wirkt, garantiert. ATR SERVICE GmbH Otto-Hirsch-Brücken 17 70329 Stuttgart www.atr.de FOTO: GSTOCKSTUDIO – FOTOLIA.COM Wie komme ich an technische Daten und Reparaturhilfen? Die Werkstattkonzepte können viele Fragen der Praktiker beantworten. Viele Leistungen, wenig Bekanntheit Systemkonzepte sind sehr beliebt bei freien Werkstätten. Schließlich bieten sie wertvolle Unterstützung. Es fehlt jedoch an einer klaren Marktstruktur. Zudem droht neue Konkurrenz. Das Werkstattsystem, dein Freund und Helfer bei allen Problemen? In der Tat, die Systemzentralen bieten umfangreiche Leistungspakete. Sei es die zuverlässige und schnelle Belieferung mit Ersatzteilen, den Zugang zu technischen Daten der Autohersteller oder die Unterstützung in kaufmännischen Angelegenheiten. Es verwundert nicht, dass sich die Systeme großer Beliebtheit erfreuen. Gut zwei Drittel der rund 20.000 freien Werkstätten in Deutschland setzen auf eine solche Partnerschaft. Vertrauen selbst erarbeiten So gut und vielfältig die Systeme die Werkstätten auch unterstützen, eines können sie – bis auf ganz wenige Ausnahmen – nicht bieten: einen Markennamen, den der Autofahrer kennt. Einen Namen, der beim Kunden das Gefühl auslöst, es mit einem kompetenten Ansprechpartner in allen Fragen rund ums Auto zu tun zu haben. Diesen Bonus muss sich der Werkstattbetreiber selbst erarbeiten. Von einem Werkstattsystem 67 KONZEPTE gibt es aktuell auf dem deutschen Markt, rechnet man die Spezialisten für Reifen, K+L, Autoglas und die sogenannten Fast-Fitter mit dazu. darf er hier angesichts der fehlenden Bekanntheit nicht viel erwarten. Das verwundert nicht, tummeln sich doch auf dem deutschen Markt 31 Konzepte. Nimmt man die Spezialsysteme für Reifen, Karosserie und Lack, Autoglas und die sogenannten Fast-Fitter – also Schnellreparaturbetriebe mit begrenztem Leistungsumfang – hinzu, kommt man sogar auf 67 Konzepte. Welcher Autofahrer soll da noch durchsteigen? Ein Blick über den Tellerrand macht deutlich, wie unübersichtlich der Markt ist. Die Unternehmensberatung Wolk After Sales Experts hat in ihrer Studie „Werkstatt Strukturen im europäischen PKW Aftermarket 2014“ ermittelt, dass europaweit sage und schreibe 376 Systeme um die Gunst der Kunden buhlen. „Die Anzahl der Konzepte verdeutlicht die wenig koordinierte Entwicklung“, erklärt Geschäftsführer Helmut Wolk. Abgesehen von Bosch seien dem Autofahrer praktisch nur Filialisten wie A.T.U, Carglass und einige Reifenketten bekannt, die über Jahre weder Kosten noch Mühen gescheut hätten, sich dem Kunden durch intensives Marketing näherzubringen – was sich aber auch nicht immer ausgezahlt habe. Eingeschränkte Loyalität Zahl der Systemwerkstätten. QUELLE: WOLK 82 Aus seiner Sicht gibt es im europäischen Kfz-Ersatzteilmarkt zu viele Konzepte. „Die Entwicklung in diesem Bereich geht nicht einher mit der Bekanntheit und Akzeptanz bei den Autofahrern“, betont Wolk. Da zudem nur maximal 25 Prozent der Werkstätten eine gute Kauf-Loyalität gegenüber dem Konzeptbetreiber hätten und der allgemeinen Konzeptpolitik konsequent folgen würden, gleichzeitig den Werkstätten durch die Anbindung aber auch Kosten entstehen, rechnet der Unternehmensberater in den nächsten Jahren amz 05/2016 Betrieb & Marketing mit einer Bereinigung. Wolk prognostiziert einen Konzentrationsprozess und einen Rückgang der Zahl der Partnerwerkstätten: „Bis 2025 werden in Deutschland mindestens 15 bis 25 Prozent der freien Werkstätten vom Markt verschwinden.“ Die Hauptgründe dafür seien fehlende Nachfolgeregelungen und Know-how-Defizite. Zunehmender Wettbewerb Aber auch von anderer Seite wird zunehmend Druck auf den Kfz-Servicemarkt ausgeübt. Auch Reifenspezialisten oder Karosserie- und Lack-Betriebe bieten verstärkt Service- und Reparaturarbeiten an. Ganz neu ist diese Entwicklung nicht, sie scheint sich aber zu beschleunigen. So verkündete der Bundesverband Reifenhandel und Vulkaniseur-Handwerk e. V. kürzlich, dass die Umsätze des Reifenfachhandels im Geschäftsfeld Autoservice im vergangenen Jahr um knapp zehn Prozent gestiegen sind. Der Fachverband sieht weiteres Potenzial und unterstützt seine Mitglieder beim Ausbau von „Die Entwicklung der Systemkonzepte wurde wenig koordiniert vorangetrieben.“ Helmut Wolk, Geschäftsführer Wolk After Sales Experts GmbH, Bergisch-Gladbach Serviceleistungen: So wird demnächst ein Pilotlehrgang zum Kfz-Serviceberater stattfinden. Die Unternehmensberatung Roland Berger soll zudem ein Geschäftsmodell für die Zukunft entwickeln. Erste Ideen sind die Fahrzeugaufbereitung und Services zum Car-Sharing. Zoran Nikolic, Consultant bei Wolk After Sales Experts, sieht in den Ketten aus dem Reifenhandel die neuen Fast-Fitter. „Die Entwicklung geht vom Reifenspezialisten zum Generalisten. Diese Betriebe bieten Reifenwechsel als Standardleistung an und machen zusätzlich Servicearbeiten sowie Bremsen- oder Fahrwerksreparaturen.“ Umgekehrt würden die klassischen Mechanik-Werkstätten zunehmend am Reifengeschäft partizipieren. Beide Seiten nähern sich an. Idealerweise sollten sie voneinander lernen, meint Nikolic: „Die Spezialisten haben einen höheren Organisationsgrad und haben gelernt, sich auf lukrative Tätigkeiten zu konzentrieren. Das kann ein Vorbild für freie Werkstätten sein.“ INGO JAGELS W Wir lieben Fahrzeugteile www.mygagroup.de Global-Automotive-Parts-World Ihr Partner für den Fahrzeugteilehandel und mehr Zweimal im Jahr zum Bremsen-Check – dafür macht sich Kfz-Meister Sven Gödeker stark. FOTO: I. JAGELS „Gedankenlosigkeit beim Thema Bremsen ist leider weit verbreitet“ Obwohl jeder weiß, dass die Bremsen zu den wichtigsten Bauteilen am Fahrzeug gehören, ist eine turnusmäßige Wartung längst nicht selbstverständlich. Die Sicherheits-Vorteile eines regelmäßigen Bremsen-Checks durch den Fachmann beschreibt Kfz-Meister Sven Gödeker den Autofahrern im Magazin amz autohelden. Und so können Sie selbst „Autoheld“ werden: • Sie möchten sich und Ihre Werkstatt auch gern einmal in amz autohelden präsentieren? • Sie haben eine Spezialisierung oder kennen ein Thema, das für unsere Leser spannend sein könnte? Dann melden Sie sich bei uns! redaktion@ amz-autohelden.de Tel. 0511 8550-2642 84 Erstaunlicherweise gibt es eine große Zahl Autofahrer, die sich nur wenig Gedanken um den Zustand des Bremssystems in ihrem Fahrzeug machen. „Nachlässig und ganz schön riskant“, findet Sven Gödeker, Mitinhaber einer freien Kfz-Werkstatt in Niedersachsen. „Funktionieren die Bremsen nicht einwandfrei, hilft die beste Reaktionszeit nichts.“ Trotzdem lässt nur etwa jeder zweite Autofahrer sein Fahrzeug regelmäßig entsprechend überprüfen. „Oft kommen die Leute erst, wenn es ein offensichtliches Problem gibt“, bedauert Gödeker. „Da kann man häufig von Glück sagen, dass noch nichts Ernstes passiert ist!“ Sicherheit der Bremsen – eine Sache für den Fachmann In einer Sichtprüfung könnten zwar selbst Laien deutliche Schäden an Bremsscheiben oder Bremsbelag feststellen. Und die Elektronik im modernen Auto sollte ebenfalls auf Verschleiß hinweisen. Dennoch betont Sven Gödeker: „Der Autofah- rer vertraut heute oft einfach auf die Langlebigkeit der Technik. Zuverlässiger und ratsamer ist aber immer eine Überprüfung durch einen Fachmann.“ Als amz autohelden den Kfz-Meister um ein Interview zum Thema Bremsen und Sicherheit bat, war Sven Gödeker daher gern bereit, seine Erfahrungen mit den Lesern zu teilen. „Nur ein professioneller Bremsen-Check bringt zuverlässig Klarheit über den Zustand des gesamten Bremssystems“, empfiehlt Sven Gödeker seinen Kunden. „Eine Fachwerkstatt bezieht außerdem weitere Fahrwerkskomponenten in die Diagnose mit ein. Das ist vielen Autofahrern gar nicht bewusst.“ Das Magazin amz autohelden gibt seinen Lesern – Autofahrern und speziell Werkstattkunden – authentische Einblicke in die Arbeit der Profis im freien Kfz-ServiceMarkt. So wird Vertrauen in die Leistung freier Werkstätten geschaffen. „Man muss den Autofahrer dafür sensibilisieren, wie wichtig regelmäßige Kontrollen der Bremsen sind. So ein Beitrag im Magazin amz autohelden kann dabei helfen, das finde ich gut.“ amz 05/2016 ANZEIGE autowerkstatt SIDNEY ALS PAPPKAMERAD Ein Aufsteller, der Sidney Hoffmann annähernd in Lebensgröße zeigt, wirbt in der Werkstatt von Sven Gödecker für den Bremsen-Check. Foto: I. Jagels Foto: Fotolia WER SICHER BREMST, GEWINNT! Geiz ist längst nicht immer geil. Die Bremse am Auto ist das beste Beispiel dafür. Daher macht sich PS-Profi Sidney Hoffmann für eine BremsenCheck-Kampagne stark. . Wenn das Fahrzeug beim Bremsen einseitig in eine Richtung zieht. Beim Anbremsen aus Dass die Bremse zu den wichtigsten Teilen am Auto gehört, wird wahrscheinlich jeder Autofahrer unterschreiben. Funktio- Hoffmann, bekannt aus der TV-Serie „PS-Profis“. Ziel ist es, das Thema Bremsen im Sinne der Verkehrssicherheit für alle niert das Bremssystem im entscheidenden Moment nicht einwandfrei, hilft die beste Reaktionszeit nicht. Doch seltsamerweise gibt es Verkehrsteilnehmer stärker in den Fokus zu rücken. Folgende Arbeiten werden bei einem Bremsen-Check gemacht: nicht wenige Autofahrer, die sich – entweder aus Sparsamkeit oder einfach nur aus Gedankenlosigkeit – herzlich wenig um die Bremse b Prüfung der Bremsleistung an Betriebs- und Feststellbremsen auf dem Bremsenprüfstand ihres Fahrzeugs kümmern – oder besser gesagt einen Fachmann damit beauftragen, sich darum zu kümmern. b Sven Gödecker, Kfz-Meister aus dem niedersächsischen Twistringen, weiß aus seiner Werkstattpraxis ein Liedchen b Sichtprüfung der Bremsanlage und Bremsschläuche Prüfung der Bremsanlage auf Dichtigkeit Kontrolle der Bremsbeläge und Bremsscheiben b davon zu singen. Seiner Erfahrung nach lässt nur jeder zweite Autofahrer sein Fahrzeug regelmäßig in einer Fachwerkstatt warten. Die andere Hälfte kommt erst dann, wenn offensichtlich etwas im Argen liegt. „Dummerweise merkt manch einer erst viel zu spät, wann die Bremse verschlissen ist“, erklärt Gödecker. Gerade erst vor ein paar Tagen hatte einen Fall, bei dem ein Autofahrer die Bremsbeläge bis aufs blanke Metall heruntergefahren hat. „In letzter Zeit muss sich das Bremsen bei diesem Auto fürchterlich angehört haben. Man wundert sich wirklich, dass es Menschen gibt, die damit noch durch die Gegend fahren.“ Die verrosteten Metallreste bekommen jedenfalls einen „Ehrenplatz“ in der Glasvitrine, in der Gödecker derartige Kuriositäten des Schreckens sammelt. b höherer Geschwindigkeit wird eine selbständige Lenkbewegung des Fahrzeugs zu einer Seite festgestellt. . Wenn sich das Pedalgefühl verändert hat, also der Pedalweg entweder länger wird oder sich weich anfühlt. Auch Vibrationen deuten stark auf Probleme mit den Bremsen hin. . Wenn Geräusche in der Bremsanlage zu hören sind. Mahlende, schleifende Geräusche oder ein auffällig lautes Quietschen beim Prüfung der Freigängigkeit der Radbremsen Anhand unterschiedlicher Fehlerbilder kann der Bremsen- Bremsvorgang weisen auf einen Verschleiß der Bremsbeläge hin. fachmann erkennen, ob das Bremssystem einwandfrei arbeitet und welche Ursache für das Problem verantwortlich ist. Neben . Wenn sich der Bremsflüssigkeitsstand verändert hat. Während einer Sichtkontrolle im Motor- der Bremsanlage checkt der Fachmann bei einer professionellen Diagnose auch Räder, Radlager, Radaufhängung und Lenkung. raum fällt auf, dass der Stand der Bremsflüssigkeit im Ausgleichsbehälter auf Minimum steht. Denn nicht immer liegt der Fehler an der Bremse selbst. Deshalb sind die weiteren Fahrwerkskomponenten mit einzubeziehen. Auch sollte die Bremsflüssigkeit regelmäßig geprüft und gewechselt werden, denn ihr Wasseranteil erhöht sich im Laufe der amz autohelden QuickLinks ...................................................................................... Zeit. Das hat zur Folge, dass der Siedepunkt der Flüssigkeit sinkt, sie dadurch unter Umständen überhitzt und es zum Ausfall des Sidney Hoffmann erklärt, was bei quietschenden Bremsen hilft. Bremssystems kommt. Eine gute Gelegenheit, die Bremsen prüfen zu lassen, bie- Um die Autofahrer dafür zu sensibilisieren, den Zustand der Fahrzeugbremse in regelmäßigen Abständen kontrol- tet beispielsweise der halbjährliche Reifenwechsel. Alternativ kann dies auch alle 20 000 Kilometer oder vor längeren Fahrten lieren zu lassen, hat der Bremsenspezialist Hella Pagid jetzt eine groß angelegte Kampagne ins Leben gerufen. Prominentes geschehen. Dass man bei dem kleinsten Verdacht, dass mit der Bremse irgend etwas nicht stimmt, eine Fachwerkstatt aufsuchen sollte, versteht sich von selbst. Ingo Jagels b Aushängeschild dieser Aktion ist der Automobilexperte Sidney 36 Woran ist eine fehlerhafte Bremse zu erkennen? ...................................................................................... Einblick in die Welt der Bremsscheiben. amz autohelden AUH_2015_02_s036-037_pr 36 amz autohelden 22.05.15 17:32 Kunden lesen hier, was eine freie Werkstatt alles drauf hat Das kostenlose Magazin amz autohelden bietet freien Werkstätten viele Möglichkeiten, sich selbst und ihre Leistungen darzustellen. „Die Themen in amz autohelden kommen bei meinen Werkstattkunden gut an“, berichtet Sven Gödeker. „Fragen richten die Autofahrer dann direkt an mich. Eine gute Gelegenheit, öfter mal ins fachliche Gespräch zu kommen.“ Schon über 2.000 freie Werkstätten in Deutschland nutzen das Magazin amz autohelden als Instrument zur Kundenbindung, Imageverbesserung und zur Absatzförderung. Mit über 100.000 Exemplaren pro Ausgabe und einer abwechslungsreichen Mischung von Beiträgen rund um Auto, Service und Zubehör erreicht amz autohelden inzwischen jede Menge Leser. „Ich kann jedem nur empfehlen, die Chancen zu nutzen, die amz autohelden bietet“, meint Sven Gödeker. „Mit dem Magazin wird eine Menge für das Ansehen von uns freien Werkstätten getan.“ AUH_2015_02_s036-037_pr 37 37 „Fahrzeugsicherheit vom Profi“ ist ein regelmäßiges Thema im Werkstatt-Magazin amz autohelden. So auch bei diesem Interview mit Sven Gödeker. 22.05.15 17:32 tig“, betont Sven Gödeker. „Dass auch Unterhaltung und Fahrspaß nicht zu kurz kommen, freut natürlich meine Kunden.“ Kein Abo, keine Verpflichtungen, null Kosten Werkstätten erhalten kostenlos je 50 Exemplare amz autohelden pro Ausgabe zur Auslage in der Wartezone oder auf dem Tresen. Das Magazin erscheint 4x jährlich. Immer mit spannenden Reportagen und aktuellen Informationen. Die aktuelle Ausgabe liegt für Sie bereit! W Web-Wegweiser www.amz-autohelden.de FAHRZEUG SERVICE ZUBEHÖR Nr. 01 März 2016 ISSN 2363-8141 autohelden 4X HR IM JA LARE EMP 50 EX ENLOS KOST SIE! FÜR Vertrauen schaffen – durch den Blick hinter die Kulissen Die Vorstellung authentischer „Autohelden“ – vom Werkstattmeister bis zum Teileproduzenten – ist das Konzept von amz autohelden. So werden Sympathie, Verständnis und Nähe geschaffen. Der Leser bekommt aber auch aktuelles Wissen vermittelt, erhält Tipps und Hinweise zu den Themen Werkstatt, Reparaturen, Ersatzteile, Fahrzeugpflege, Mobilität und Sicherheit. Innovationen in Fahrzeugund Antriebstechnik, Ausstattung und Zubehör werden ebenso vorgestellt wie Neuentwicklungen für Wartung und Pflege – und noch vieles mehr. „Das Magazin amz autohelden greift zentrale Themen der Fahrzeugsicherheit auf, das ist wich- amz 05/2016 Das WerkstattMagazin für Autofahrer HÄRTETEST AUF DEM ASPHALT Bis zur Marktreife ist es ein langer Weg für ein Auto. Immer wieder wird geprüft und getestet. Das ist die Aufgabe von Carolin Jöns, Testfahrerin bei Opel. HIER LÄUFT‘S RUND Bei Lkw ganz normal, bei Pkw die Ausnahme: Runderneuerte Reifen. Eine Alternative? Jetzt direkt bestellen: Fax: 0511 8550-2600 E-Mail: [email protected] LINA VAN DE MARS Die amz autoheldenKolumnistin mag Carsharing – aber der besonderen Art. www.amz-autohelden.de AUH_2016_01_s0001_pr 1 23.02.16 09:30 www.amz-autohelden.de 85 Setzen Sie Ihren Betrieb in Szene! 360°-Ansichten von Werkstätten oder Ausstellungsräumen – die Panoramafotografie macht es möglich. In der dreidimensionalen Darstellung können Sie diese Fotos sogar „durchwandern“. „Der Nutzer kann das Unternehmen virtuell erleben und sich darin bewegen.“ Steffen Ducke, Fotograf aus Salzgitter Kennen Sie das Problem? Sie wollen zum Beispiel Ihren Ausstellungsraum, Ihr Geschäft oder Ihre neu eingerichtete Werkstatt fotografieren. Doch die ganze Bandbreite dessen, was Sie zeigen möchten, passt einfach nicht ins Bild. Eine Lösung dafür sind Panoramafotos. Sie bilden einen sehr großen Blickwinkel bis hin zu einer 360-Grad-Rundumansicht ab. „Dadurch wird es möglich, die komplette Szenerie in einem einzigen Bild zu bündeln“, sagt der Fotograf Steffen Ducke aus Salzgitter, der sich unter dem Namen Panokreativ ganz auf Panoramafotografie spezialisiert hat. Wie werden Panoramafotos aufgenommen? Für die Produktion dieser Bilder gibt es spezielle Kameras, die das Panorama „aus einem Guss“ aufnehmen. Sie werden vor allem von professionellen Fotografen verwendet. Kostengünstiger, dafür aber zeitaufwendiger ist es, von einer bestimmten Position aus mehrere Einzelbilder zu erstellen. Dafür dreht man sich um die eigene Achse und schwenkt die Kamera jeweils ein Stück weiter. Die Einzelbilder lassen sich anschließend mit Hilfe einer „Stitching-Software“ zu einem großen Panoramabild „vernähen“. Welche verschiedenen Arten von Panoramafotos gibt es? Panoramafotos als Werbemittel – hier auf einem Regenschirm. FOTO: PANOCITY MARKETING GMBH 86 Fotograf Steffen Ducke hat bereits mit vielen verschiedenen Formen experimentiert. Er unterscheidet zunächst zwischen zylindrischen Bildern und Kugelpanoramen. Bei der ersten Form wird der Blickwinkel horizontal auf bis zu 360 Grad ausgedehnt, ist aber vertikal eingeschränkt. „Beim Kugelpanorama entsteht hingegen ein rundes Bild, wo ich nach oben, unten, rechts und links schauen kann“, erklärt der Profi, der dafür ein sogenanntes Fischaugen-Objektiv verwendet. Der vertikale Blickwinkel beträgt dabei bis zu 180 Grad. Wie sieht dieses Ausstellungsfoto in 3D aus? Und wie genau funktioniert die Navigation? Ducke verweist auf eines seiner Projekte, das im Netz unter www.fliesenmeyer.de/ausstellung zu finden ist. Wie werden die Bilder dreidimensional? Die Aufnahmen lassen sich zwei- und dreidimensional abbilden. Das zweidimensionale Ergebnis sind lange und vergleichsweise schmale Fotostreifen. „Bei Kugelpanoramen sind die oberen und unteren Bereiche dann allerdings sehr verzerrt“, sagt Steffen Ducke. Dieser Nachteil fällt bei der dreidimensionalen Darstellung auf dem Bildschirm weg: Der Betrachter hat den Eindruck, aus dem Mittelpunkt einer Kugel auf die Innenwände zu schauen, alles ist unverzerrt zu sehen. Außerdem ist das Ganze interaktiv: Mit dem Cursor kann man sich in verschiedene Richtungen durch das Bild bewegen. Um diese Effekte zu erzielen, verwendet Ducke eine spezielle Software. „Das Bild wird vom Programm auf eine virtuelle Kugel gezogen und in viele ‚Kacheln‘ zerschnitten“, erläutert er. Wofür können Sie Panoramafotos nutzen? Ob im Firmenflyer, als Fahrzeugwerbung, als Aufdruck auf Regenschirmen und anderen Werbemitteln oder auf der Internetseite: Panoramafotos können Blickfänger sein und den Betrachtern helfen, sich einen Eindruck vom Betrieb zu verschaffen und sich zu orientieren. Wichtig ist Ducke zufolge, dass die Bilder ohne lange Ladezeiten auf allen Plattformen funktionieren und für mobile Anwendungen optimiert sind. amz 05/2016 Nur ein Detail. Beeindruckende Ansicht: Die ganze Werkstatt auf einen Blick. FOTO: HEINER SIEFKEN Welche Motive eignen sich? Aber 100.000 Meilen wert. Auch bei der Wahl der Motive ist vieles denkbar: In Frage kommen zum Beispiel Ausstellungsräume, Verkaufs- und Serviceräume, Werkstätten und Werkhallen, das Außengelände Ihres Betriebes oder auch Referenzobjekte in verschiedenen Stadien der Fertigstellung. Was ist ein virtueller Rundgang? Wenn Steffen Ducke mehrere 360-Grad-Panoramen miteinander verbindet, entsteht daraus ein virtueller Rundgang. „Die Panoramen sind über eine Navigationsleiste oder Hotspots miteinander verknüpft, sodass ich von einem Bild zum anderen wandern kann“, erklärt er. Ein Hotspot (zu Deutsch: „heiße Fläche“) könne zum Beispiel eine Tür sein: Wer mit dem Cursor darüberfährt, sieht einen Schriftzug wie „Zum Ausstellungsraum B“. Und wer ihn anklickt, gelangt hinein. Eine unwiderstehliche Garantie! MEYLE-Wasserpumpen stehen in jeder Ausführung für Qualität: Bereits als Standard-Ausführung erfüllen sie alle Anforderungen. Hochwertige Komponenten wie z. B. die spezielle SiC/SiCGleitringdichtung garantieren höchste Sicherheit. Unsere Premium-Marke MEYLE-HD bietet darüber hinaus weitere Wie wird das Ganze multimedial? ausgereifte Details, wie zusätzlich verstärkte Lager. Unsere Der Fotograf weist noch auf einen weiteren Vorteil von dreidimensionalen Panoramafotos und virtuellen Rundgängen hin: Unternehmen können sie auch mit Zusatzinformationen in Form von multimedialen Inhalten verknüpfen. Das können Videos, Podcasts, Texte, Musik oder weitere Fotos sein. Dabei ist es laut Ducke entscheidend, dem Nutzer immer die Wahl zu lassen: keine „geführten“, sondern selbstbestimmte Touren, keine Videos, die sich nicht wieder ausblenden oder leiser stellen lassen. Steffen Ducke meint, dass sich der MultimediaAufwand lohnt, weil die Nutzer das Unternehmen dadurch virtuell erleben und sich darin bewegen können. „Das ist eine ganz andere Form der Präsentation“, sagt der Panoramafotograf. ASTRID FUNCK W amz 05/2016 100.000 Meilen Laufleistungsgarantie gilt für alle MEYLEWasserpumpen.* Damit Sie auf der sicheren Seite sind. Hoch abriebfeste SiC/SiCGleitringdichtungen sind nur eine von vielen Detaillösungen, die MEYLE-Wasserpumpen so zuverlässig machen. *Unsere Garantiebedingungen finden Sie unter www.meyle.com/garantie 87 www.meyle.com Betrieb & Marketing Tachokriminalität FOTO: ADAC MANIPULATIONEN am Tacho verursachen in der deutschen Volkswirtschaft einen Schaden von rund sechs Milliarden Euro pro Jahr. Den besten Schutz vor Tachobetrug sieht man beim ADAC in einer technischen Lösung, also der manipulationssicheren Speicherung des tatsächlichen Kilometerstands direkt im Fahrzeug. Die für eine Tachomanipulation erforderlichen Geräte sind problemlos im Internet zu erwerben. In Sekundenschnelle machen sie aus einem „Dauerläufer“ ein wenig gefahrenes „Rentnerfahrzeug“. Kostenfalle und Straftat Mit Tachomanipulationen wird jährlich ein wirtschaftlicher Schaden in Milliardenhöhe verursacht. Noch gibt es keinen wirksamen technischen Schutz vor diesen Betrügereien. Jeder Dritte TACHOMANIPULATION galt früher als Kavaliersdelikt, heute ist es eine Straftat, die mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe geahndet wird. Wenn man den Aussagen zahlreicher Experten Glauben schenken darf, stimmt an jedem dritten Tacho der angezeigte Wert nicht mit der tatsächlichen Laufleistung überein. 88 Das Ausmaß der Tachotäuschungen machen zwei Beispielberechnungen deutlich, die Torsten Brämer vom TÜV Rheinland beim Herbstseminar der Gesellschaft für Ursachenforschung bei Verkehrsunfällen (GUVU) präsentierte. Reduzieren Betrüger bei einer Mercedes-Benz-E-Klasse Baujahr 2011 die Laufleistung um 66.000 Kilometer von 114.000 auf 48.000, bedeutet das einen höheren Erlös von 5.400 Euro. Bei einem VW-Polo Baujahr 2014 schlägt eine um 36.000 Kilometer verringerte Laufleistung mit 1.200 Euro Mehrgewinn zu Buche. Experten schätzen, dass mit einer Tachomanipulation im Durchschnitt 3.000 Euro mehr beim Verkauf des Autos herausspringen. Bei rund sieben Millionen verkauften Gebrauchtwagen wäre das ein wirtschaftlicher Schaden von sieben Milliarden Euro, wenn jeder dritte Tacho manipuliert ist. Bei Inzahlungnahme von Gebrauchten genau hinschauen Zu den Geschädigten gehören Kfz-Leasingunternehmen, die mit ihren Kunden einen Kilometervertrag abgeschlossen haben, sowie private Gebrauchtwagenkäufer. Aber auch für einen Kfz-Betrieb kann der Ankauf von Gebrauchtwagen oder die Inzahlungnahme des Gebrauchten beim Kauf eines Neuwagens verheerende Folgen haben. Kommt es beispielsweise noch vor Ablauf der Garantiezeit und im Rahmen der Kilometerbegrenzung zu einem Motorschaden, kann der Käufer verlangen, dass dieser repariert wird. Die Werkstatt erhält auf Anfrage vom Hersteller eine Garantiezusage und wechselt den Motor aus. Wird bei einer anschließenden genauen Untersuchung des ausgetauschten Motors durch den Hersteller festgestellt, dass die Laufleistung des Motors höher ist als angegeben, zieht der Hersteller seine Garantiezusage zurück. Somit muss die Werkstatt selbst für die entstandenen Kosten aufkommen. Sie hat nach der geltenden Rechtsprechung keine Zahlungsansprüche gegen den Fahrzeughalter, wie das Oberlandesgericht Koblenz in einem Berufungsverfahren (Aktenzeichen 6 U 1487/14) entschieden hat. Teuer kann es für den Kfz-Betrieb aber auch werden, wenn er einen Gebrauchtwagen verkauft und es sich zu einem späteren Zeitpunkt herausstellt, amz 05/2016 Betrieb & Marketing dass der Kilometerstand nicht der tatsächlichen Laufleistung entspricht. Mögliche Folgen können dann eine Anfechtung des Kaufvertrags wegen arglistiger Täuschung, ein Anspruch auf Schadenersatz und eine Strafanzeige wegen Betrugs sein. Ein Umstand, den sich kein Kfz-Betrieb leisten kann, denn „mehr als 40 Prozent der Gebrauchtwageninteressenten schätzen die Wahrscheinlichkeit der Manipulation als groß bis sehr groß ein“, erklärte Prof. Dr.-Ing. Jürgen Brauckmann, Bereichsvorstand Mobilität TÜV Rheinland, bei der Vorstellung der TÜV-Rheinland-Studie „Das Problem Tachomanipulation“. Beim Autokauf von privat und von freien Händlern ist bei einem Großteil der Befragten das Vertrauen in die Richtigkeit des Kilometerstands mittelmäßig bis sehr gering. Knapp 66 Prozent sind misstrauisch beim freien Handel, knapp 62 Prozent trauen privaten Verkäufern nicht und rund 30 Prozent stehen auch Markenhändlern skeptisch gegenüber. Noch kein wirksamer Schutz vor Tachomanipulationen ohnehin Skepsis angesagt. Ist ein Wagen bereits im Zweit- oder Drittbesitz, dann können nur noch Dokumente wie Rechnungen, Scheckhefte und Hauptuntersuchungsberichte helfen, einer Tachomanipulation auf die Spur zu kommen. Hilfreich kann auch eine Reparaturhistorie oder Reparationshistorik sein, die vor Gerichten schon manchem Kläger zu seinem Recht verholfen hat, wenn der Tacho des gekauften Autos manipuliert war. Eine solche Reparaturhistorie führt meist der Fahrzeughersteller, der bereits sehr früh mit seinen Aufzeichnungen beginnt, nämlich bei der ersten Inspektion. Sie wird dann regelmäßig fortgeführt, wenn das Fahrzeug gewartet oder repariert wird. Dem Kfz-Fachmann, der tagtäglich mit Autos zu tun hat, kann ein manipulierter Tacho auch dadurch auffallen, dass verschiedene Bauteile einen übermäßigen Verschleiß aufweisen, der nicht im Einklang steht mit dem Kilometerstand. Hilfreich ist hier der Vergleich mit Autos gleichen Typs und gleicher Laufleistung. HANS ROSARIUS W Bis zum jetzigen Zeitpunkt gibt es noch keinen wirksamen technischen Schutz vor Tachomanipulationen. Auch die derzeit im Gespräch befindlichen Vorschläge zur Schaffung von dezentralen Datenbanken werden Tachomanipulationen nicht verhindern. Denn damit soll die Möglichkeit geschaffen werden, die Kilometerstände bei der Kfz-Hauptuntersuchung, Reifenwechsel oder Reparatur freiwillig in eine Datenbank einzuspeisen. Die Teilnahme an solch einem System kann nur freiwillig erfolgen, da es sonst datenschutzrechtliche Probleme gibt, so die Bundestagsabgeordnete und Verbraucherschutzbeauftragte der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Mechthild Heil. Für den ADAC suggeriert eine solche Datenbank einen nicht vorhandenen Schutz. „Das ist Augenwischerei“, sagt Arnulf Thiemel vom ADAC. Bevor der Kilometerstand durch einen Sachverständigen bei der Hauptuntersuchung oder durch eine Kfz-Werkstatt bei Service- und Reparaturarbeiten in der Datenbank dokumentiert wird, können Betrüger den Tacho bereits manipuliert haben. Diese verfälschten Kilometerstände würden dann mit dem Hauptuntersuchungsprotokoll legalisiert. Experten empfehlen Kfz-Betrieben, die einen gebrauchten Wagen aus erster Hand ankaufen oder in Zahlung nehmen, sich vom Fahrzeughalter schriftlich bescheinigen zu lassen, dass der Tacho nicht manipuliert wurde und dass der angezeigte Kilometerstand der tatsächlichen Laufleistung entspricht. Sollte sich der Verkäufer weigern, den Kilometerstand zu garantieren, ist amz 05/2016 Die Verringerung der Kilometerangabe kann nicht nur einen höheren Erlös beim Verkauf, sondern auch viel Ärger für Käufer und Verkäufer mit sich bringen. Die Laufleistung sollte immer mit Skepsis betrachtet werden. FOTO: ROSARIUS Die coolsten Wochen 2016! A ktionsz eitraum : vom 1. 30. Sep Mai bis tember 2016 Je eine 10 € Aral SuperCard für jeden DENSO Kompressor und Kondensator! 89 Mehr unter: www.denso-am.de Betrieb & Marketing „Tachotrickser“ verändern vielfach mit frei erhältlichen Manipulationsgeräten den Kilometerstand eines Autos. Deshalb Augen auf vor dem Kauf. FOTO: ADAC „Die Automobilhersteller unternehmen seit Jahren zu wenig gegen Tachobetrug, obwohl es problemlos möglich wäre, ihre Fahrzeuge wirksamer zu schützen.“ ADAC Kann man Manipulationen erkennen? Bisher wurde der Wert eines Gebrauchtwagens vor allem anhand von Alter und Laufleistung geschätzt, was den Tachotricksern entgegenkommt. Ein Experte zeigt, wie man sich schützen kann. Mussten Betrüger früher noch eine Bohrmaschine an die Tachowelle ansetzen, reicht heute oftmals ein Verbindungskabel zwischen Laptop und Auto sowie entsprechende Software für die Manipulation des Tachometers. Laut ADAC hätten es Tachotrickser deutlich schwerer, wenn Autoproduzenten und Zulieferer aktuelle Sicherheitstechnik einsetzen würden. Leidtragende sind die Gebrauchtwagenkäufer, die nicht nachvollziehen können, dass der Kilometerstand manipuliert wurde. Deshalb haben wir nachgefragt, wie man sich beim Kauf eines Gebrauchtwagens schützen kann. Antwort darauf gab Hans-Georg Marmit, Kraftfahrzeugexperte der Sachverständigen-Organisation KÜS: „Tachomanipulation ist tatsächlich ein wachsendes Problem, moderne Autos sind dagegen kaum geschützt. Man schätzt, dass knapp jeder dritte 90 Gebrauchtwagen mit manipuliertem Tacho angeboten wird.“ Mit weniger Kilometern auf dem Tacho lässt sich der Preis auf dem Gebrauchtwagenmarkt schnell um einige tausend Euro hochschrauben. Weil die elektronische Tachomanipulation äußerlich nicht zu erkennen ist, gilt es, einige Merkmale zu beachten. Passt die Abnutzung des Fahrzeugs zu den Angaben auf dem Tacho? Stimmen die Daten im Scheckheft und von den HU-Belegen mit dem Kilometerstand überein? Auch die Zettel und Aufkleber, die nach Öl- oder Zahnriemenwechsel im Motorraum oder an der A-Säule angebracht werden, geben Hinweise auf die Echtheit der Laufleistung. Deshalb empfiehlt Marmit auch, nach einer Dokumentation der Serviceund Wartungshistorie zu fragen. Diese ist über den Hersteller oder seine Händler zu bekommen und führt inklusive des jeweili- gen Kilometerstands auf, welche Arbeiten die Vertragshändler der Marke bisher vorgenommen haben. Dafür ist allerdings die Zustimmung des Vorbesitzers nötig. Weigert dieser sich, sollte man misstrauisch werden. Erkenntnisse könne auch ein Blick auf die Statistik bringen: Das deutsche Durchschnittsauto wird den Worten des Experten zufolge im Jahr rund 14.000 Kilometer bewegt. Diesel-Limousinen fahren dabei deutlich weitere Strecken als Kleinwagen für die Stadt oder Sportwagen für den Wochenendausflug. Zum Beispiel dürfte eine Mercedes-E-Klasse mit Dieselmotor und einer Laufleistung von weniger als 20.000 Kilometern pro Altersjahr eine echte Seltenheit sein. Wenn es für den geringen Kilometerstand keine einleuchtende Erklärung gibt wie das klassische Rentnerauto, dann lässt man besser die W Finger vom Angebot. (SPX/JR.) amz 05/2016 Betrieb & Marketing ADPA schafft faire Wettbewerbsbedingungen Die Vertreter der Herausgeber von Informationen und Daten aus der Automobilbranche haben ADPA ins Leben gerufen. Der Ende Januar in Brüssel neu gebildete europäische Branchenverband „European Independent Automotive Data Publishers Association“ (ADPA) soll unabhängigen Datenherausgebern den Zugang zu Daten und Informationen aus der Automobilbranche ermöglichen und faire Wettbewerbsbedingungen schaffen. „Das ist ein historischer Tag für die Reparatur-Informationsbranche (data publisher). Der Zusammenschluss ermöglicht uns mit Blick auf die Marktentwicklung und Politik innerhalb der EU, mit einer Stimme zu sprechen. Die Großen der Branche sind in diesem Verband vertreten, und wir sind alle stolz auf diesen bedeutenden Erfolg“, sagt Ralf Pelkmann, ADPA-Vorsitzender und Vice President Information Management von Tec RMI. Peter van der Galiën, stellvertretender ADPA-Vorsitzender, ergänzt: „Dadurch, dass wir den unabhängigen AftermarketUnternehmern den Zugang zu allen nötigen Informationen sichern, wird Von links nach rechts: Nick van de Belt, Peter van der Galïen (beide Haynes Pro), Ralf Pelkmann (Tec RMI), Michael Pedersen (Hella Gutmann Solutions), Mark Trepte (Autodata), Harald Neumann (Robert Bosch) und Frank Bart (Sator Holding). FOTO: TECRMI unser Verband konkurrenzfähige Entscheidungen für alle Verbraucher und Unternehmen im Kraftfahrzeugsektor ermöglichen.“ Zu den Gründungsmitgliedern der ADPA zählen Autodata, Robert Bosch, Haynes Pro, Hella Gutmann Solutions, Sator W Holding und Tec RMI. (FR) Web-Wegweiser www.tecrmi.com Fahrzeugfreischaltung leicht gemacht. Kompakt und einfach bedienbar Unabhängigkeit von der oft teuren Codierung in der Vertragswerkstatt Zahlreiche Fahrzeuge können freigeschaltet werden, neue Fahrzeugmodelle sind schnell verfügbar Autocode Die Lösung zur Codierung auf Anhängerbetrieb Software Updates werden regelmäßig digital zur Verfügung gestellt Spezialisiert auf die Anhängekupplung bzw. die Codierung auf Anhängerbetrieb Art.-Nr. 900001400199 Westfalia-Automotive GmbH Am Sandberg 45 33378 Rheda-Wiedenbrück westfalia-automotive.com Eine wachsende Zahl von Autokäufern sieht junge Gebrauchtwagen als eine Kaufalternative zu Neuwagen. FOTO: ARAL Junge Gebrauchte sind gefragt Das Segment der jungen Gebrauchtwagen bietet dem Automobilhandel überdurchschnittliche Bruttoerträge. Das machen erste Erkenntnisse aus der Dekra/IFA-Studie 2016 deutlich, Das Segment der jungen Gebrauchtwagen hat im Automobilhandel in den vergangenen Jahren stark an Bedeutung gewonnen, weil es der Branche großes Potenzial bietet, lautet das Zwischenergebnis einer Studie des Instituts für Automobilwirtschaft (IFA), die im Auftrag der Dekra Automobil GmbH erstellt wurde. Sie zeigt, dass beim Alterssegment der maximal zwei Jahre alten Gebrauchtwagen überdurchschnittliche Bruttoerträge erzielt werden können. Händler nutzen Chancen nicht richtig Wer dieses Geschäft also richtig in die Hand nehme, könne sein Gebrauchtwagengeschäft deutlich profitabler machen, meinen die IFA-Experten. Nach ihren Erkenntnissen ist durch die Eigenzulassungen der Hersteller und Händler das Angebot im Alterssegment unter zwei Jahren in den letzten Jahren stark gestiegen. Gleichzeitig gebe es eine wachsende Zahl von Autokäufern, die junge Gebrauchtwagen als eine attraktive Alternative zum Kauf eines Neuwagens ansehen. Hiervon könnten Händler profitieren, wenn sie das Geschäft professionell betreiben. So konnten diejenigen Händler, deren verkaufte Gebrauchtwagen zu mehr als 25 Prozent aus jungen Gebrauchtwagen bestanden, in diesem 92 „Als langjähriger zuverlässiger Partner des Automobilhandels wollen wir unsere Kunden in der Branche mit den Forschungsergebnissen des IFA unterstützen.“ Dr. Gerd Neumann, Vorsitzender der Geschäftsführung Dekra Automobil GmbH Bereich einen durchschnittlichen Bruttoertrag von 7,0 Prozent erreichen. Demgegenüber erzielten die Händler mit einer Junge-Gebrauchtwagen-Penetrationsrate von unter 20 Prozent lediglich einen durchschnittlichen Bruttoertrag von 6,2 Prozent. Nach den Worten von IFA-Direktor Professor Dr. Willi Diez stecken im Segment der jungen Gebrauchtwagen noch interessante Möglichkeiten. „Mit jungen Gebrauchtwagen können Hersteller und Händler die wachsende Zahl von markenbewussten, aber gleichzeitig preissensiblen Kunden erreichen. Anstatt auf Neuwagen hohe Rabatte geben zu müssen, bieten junge Gebrauchtwagen die Chance, Fahrzeuge mit geringen Nachlässen auf den Angebotspreis verkaufen zu können.“ Allerdings nutzten viele Händler die Chancen in diesem Alterssegment noch nicht richtig; die Spannweite bei den erzielten Bruttoerträge sei sehr groß. So erreichten 22,7 Prozent der Händler bei jungen Gebrauchtwagen Bruttoerträge von mehr als acht Prozent, 29,8 Prozent der befragten Händler dagegen maximal 4,9 Prozent. Welche Strategien und Maßnahmen die erfolgreichen von den weniger erfolgreichen Händlern unterscheiW den, untersucht das IFA jetzt genauer. (JR.) amz 05/2016 GRAFIK: EUROTAX SCHWACKE Preise steigen, Standtage werden dreistellig Nach einer Verschnaufpause ziehen die Preise für Gebrauchtwagen wieder an. Der Verkauf dauert durchschnittlich 101 Tage. Der Stillstand im Gebrauchtwagengeschäft war nur vorübergehend. Während sich die Gebrauchtwagenpreise im Februar kaum bewegten, zogen die Tarife im März zum Teil erheblich an. Das durchschnittliche Preisniveau von dreijährigen Gebrauchtwagen in Deutschland erreichte laut Eurotax Schwacke einen Wert von 55,3 Prozent des Neuwagen-Listenpreises. Die Preise sind damit im Vergleich zum Vorjahr um über zwei Prozentpunkte angestiegen. Nicht alle können profitieren Allerdings profitierten nicht alle Klassen gleichermaßen von den Zuwächsen. Am stärksten stiegen die Werte zuletzt in der Mittelklasse und der oberen Mittelklasse. Speziell Letztere machte viel Boden gut. Die Durchschnittspreise stiegen hier binnen eines Monats um 1,4 Prozentpunkte. Die 60-Prozent-Marke wurde im März von zwei Fahrzeugklassen gerissen – den kleinen SUV und den Geländewagen. Die großen SUV (+0,2 Prozent) könnten diesen Schritt im kommenden Monat nachvollziehen. Im Zweijahresvergleich sind allerdings andere Segmente unter den Gewinnern: Kleinst- und Kleinwagen verzeichneten in diesem Zeitraum einen Restwertzuwachs um über sieben, die Sportwagen sogar um glatte acht Prozentpunkte. Sportwagen stehen am längsten Gerade die Sportwagen sind es jedoch auch, bei denen Händler mit die meiste Geduld aufbringen müssen. Denn sie stehen derzeit durchschnittlich 118 Tage, bis sich ein Käufer für sie findet. Noch länger dauert der Abschluss lediglich in der Oberklasse. Mit Ausnahme der drei SUV-Kategorien und der Kleinwagen dauert es in allen anderen Segmenten über 100 Tage, um einen neuen Besitzer vom Kauf zu überzeugen, im Gesamtmarkt-DurchW schnitt lag die Standzeit im Januar bei 101 Tagen. (JR.) amz 05/2016 93 RestwertEntwicklung auf einen Blick. FOTOS (2): ASA Profile ASA-BUNDESVERBAND Wechsel in der Geschäftsstelle zur Jahresmitte Winfried Hummel, langjähriger ASA-Geschäftsführer. Richard Linzing tritt zum 1. Juni 2016 die Nachfolge an. Beim ASA-Bundesverband steht ein Wechsel in der Geschäftsstelle bevor. Der langjährige GeschäftsführerWinfried Hummel tritt demnächst in den Ruhestand. Er hatte die Leitung der ASA-Geschäftsstelle im Jahr 2000 übernommen. Davor war er von 1994 bis 1998 Vorsitzender des ASA-Arbeitskreises Diagnose. ASA-Geschäftsstelle übernehmen. Linzing (50) ist technischer Fachwirt des Kfz-Handwerks und bereits seit mehr als zehn Jahren Pressereferent des Bundesverbandes. Künftig wird der ehemalige Fachredakteur sowohl die Geschäfts- als auch die Pressestelle des Bundesverbandes betreuen. „Wir sind überzeugt davon, mit Richard Linzing die ideale Besetzung für die Nachfolge von Winfried Hummel gefunden zu haben. Mit seiner Berufung sind wir bestens für die Herausforderungen der Zukunft aufgestellt“, macht Hahn deutlich. Der ASA-Verband zählt zu den größten nationalen Werkstattausrüstungsverbänden. Er hat knapp 100 Mitglieder. (JR.) „Winfried Hummel hat den ASA-Verband in den letzten 16 Jahren geprägt wie kaum ein anderer. Es ist in besonderer Weise auch sein Verdienst, dass sich der ASA-Verband zu einer stabilen Größe in der Kfz-Branche entwickelt hat“, sagt Harald Hahn, Vizepräsident des ASA-Verbandes. Zum 1. Juni 2016 wird Richard Linzing die Leitung der BAUBEGINN Auwa-Produktion wächst weiter FOTO: LATTKE GRATULATION Joachim Lattke feiert 80. Joachim Lattke, ehemals Chefredakteur (1964–1973) der Zeitschriften „Kfz-Betrieb“ und „Autofachmann“ im Vogel-Verlag Würzburg und Initiator der „Automechanika“, wurde am 15. April 80 Jahre alt. Die von ihm gegründete Agentur für technische Publikationen wird heute von seinem Sohn mit 25 fest angestellten Mitarbeitern fortgeführt. Lattke war mit 22 Jahren der jüngste Kfz-Meister in Berlin und ist Automobil-Ingenieur. Er lebt in Reichenberg und textet heute noch gelegentlich für spezielle Aufgaben. (JR.) 94 Am 12. April hat die Bauphase zur erweiterten Chemie-Produktion von Auwa begonnen. 1991 startete die Firma mit der Tücherfertigung in Lauterbach und zog ein Jahr später in das jetzige Produktionsgebäude in Grebenau. 1993 füllte man Waschchemie in die Auwa-Boxen und versendete diese aus Grebenau. Die eigene Chemie-Produktion begann 1994. Das Fertigproduktlager wurde im selben Jahr mit rund 750 Quadratmetern gebaut, 1997 folgte der erste Abfüllautomat für Kanister. Im Jahr 2008 übernahm Washtec die Auwa-Chemie GmbH. Bereits zwei Jahre später wurde ein weiterer Kessel und eine zweite Abfüllanlage beschafft. Mit der Übernahme von Adekema sicherte man sich einen der führenden Chemieanbieter in Skandinavien. (JR.) Spatenstich bei Auwa. FOTO: WASHTEC HYBRIDZERTIFIZIERUNG Siegel für ausgesuchte Toyota-Fachbetriebe Importeur Toyota zeichnet Betriebe mit jahrelanger Praxiserfahrung und herausragender Qualität bei Beratung und Service im Hybridbereich mit dem neuen Siegel „Toyota Hybrid Spezialist“ aus. Das Verkaufspersonal ist eigens für die sparsamen Modelle geschult und gibt Tipps, wie durch den persönlichen Fahrstil das Effizienzpotenzial der Fahrzeuge ausgeschöpft werden kann. Auch die erfahrenen Service-Mitarbeiter verfügen laut Unternehmen über das So sieht die Hybridzertifizierung für Toyota-Fachbetriebe aus. FOTO: TOYOTA erforderliche Know-how, um Hybridkunden bestmöglich zu betreuen. Die Techniker führen beim Inspektionstermin zudem einen speziellen Hybrid-Service-Check am Kundenfahrzeug durch. Alle wesentlichen Bestandteile der Technik werden gesondert geprüft und der Kunde erhält eine zusätzliche Sicherheit auf die Hybridbatterie für ein Jahr bzw. für 15.000 Kilometer. (JR.) amz 05/2016 FOTO: ZF SERVICES Neue Vertriebsleitung bei ZF Services Friedhelm Dierker Der erfahrene Kenner des Aftermarket-Geschäfts Friedhelm Dierker arbeitet bereits seit 1998 für das Unternehmen und ist bestens mit den Kunden vernetzt. In seiner neuen Funktion übernimmt er nach Schweinfurt. Als neuer Vertriebsleiter für Deutschland, Österreich, Schweiz und Benelux folgt Dierker auf Andreas Werner, der Ende 2015 auf eigenen Wunsch das Unternehmen verließ. (JR.) er die Umsatz- und Ergebnisverantwortung für strategisch wichtige und wettbewerbsintensive Märkte in Westeuropa. Begonnen hat Dierker am Standort Bremen. Dort war er zunächst als Verkaufsleiter in der Kundenbetreuung sowie im Vertrieb für die Produkte der damaligen Lemförder International tätig. Später übernahm er zusätzlich den Vertrieb für Fahrwerks- und Lenkungsteile. 2004 wechselte Geschäftsanzeigen Mehrmarkenhandel für Neu- und Gebrauchtwagen mit System! Tes Kos t bi ten s zu los 4 W er och en Jetzt einsteigen! 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KG Motoreninstandsetzung und Dieseltechnik Karl-Schurz-Straße 36a 33100 Paderborn Tel.: 05251/540 18-0 Fax: 05251/540 18-18 Internet: www.motor-experten.de e-Mail: [email protected] Motoren Eckernkamp GmbH Westring 7-9 33818 Leopoldshöhe Tel.: 05202/98336 Fax: 05202/983377 Internet: www.motoren-eckernkamp.de e-Mail: [email protected] Gerhard Wienstroth GmbH & Co. KG Martin-Luther-Straße 15 37081 Göttingen-Grone Tel.: 0551/693110 Fax: 0551/632623 Internet: www.wienstroth.de e-Mail: [email protected] Motoren Toese GmbH Im Sülzeteiche 20 38820 Halberstadt Tel.: 03941/68870 Fax: 03941/688788 Internet: www.bs-motorentoese.de e-Mail: [email protected] PLZ 4 Campro-Technologie GmbH Seilfahrt 109 44809 Bochum Tel.: 0234/5249969 Fax: 0234/5249995 Internet: www.campro-technologie.de e-Mail: [email protected] DIN EN ISO 9001:2008 Micke GmbH Seilfahrt 109 44809 Bochum Tel.: 0234/512291 Fax: 0234/583549 Internet: www.micke-technologie.de e-Mail: [email protected] DIN EN ISO 9001:2008 Bist Motoren Gewerbepark Wasserwerk 1 47929 Grefrath Tel.: 02158/911555 Fax: 02158/911556 Internet: www.bist-motoren.de e-Mail: [email protected] Weidemann & Dresemann Motoreninstandsetzung GmbH Robert-Bosch-Str. 14 48153 Münster Tel.: 0251/7479590 Fax: 0251/7479592 Internet: www.wdmotoreninstandsetzung.de e-Mail: [email protected] Wessel & Gährken AG Zylinderkopf-Instandsetzung Hansestr. 71 48165 Münster Tel.: 02501/9282-0 Fax: 02501/9282-44 Internet: www.wessel-gaehrken-ag.de e-Mail: [email protected] Bücker & Essing GmbH Friedrich-Ebert-Straße 125 49811 Lingen (Ems) Tel.: 0591/7105-0 Fax: 0591/7105222 Internet: www. buecker-gruppe.de e-Mail: [email protected] DIN EN ISO 9001:2008 RAL-GZ 797 Peter Windeln Motorenbau GmbH & Co. KG Lehmkuhlenweg 17 41065 Mönchengladbach Tel.: 02161/9686-0 Fax: 02161/9686-10 Internet: www.mdt-windeln.de e-Mail: [email protected] ISO 9002 amz 05/2016 Motoreninstandsetzer in Ihrer Nähe PLZ 5 Motoren AG Feuer Am Weidenbach 51491 Overath Tel.: 02206/95860 Fax: 02206/911575 Internet: www.motorenag.de/overath e-Mail: [email protected] DIN EN ISO 9001:2008 Georg Riemschoß GmbH Motorencenter Löhestraße 8a 53773 Hennef Tel.: 02242/9010970 Fax: 02242/9010979 Internet: www.riemschoss.de e-Mail: [email protected] Motoreninstandsetzung Streit GmbH & Co. KG Oedingermühle 7 57368 Lennestadt Tel.: 02725/247 Fax: 02725/7481 Internet: www.streit-motoren.de e-Mail: [email protected] PLZ 6 Motoren-Sauer GmbH Industriestraße 4 63768 Hosbach Tel.: 06021/5896-0 Fax: 06021/5406-17 Peter Sauer & Sohn KG Motorentechnik Groß-Zimmerner Straße 51 64807 Dieburg Tel.: 06071/206-0 Fax: 06071/206219 Internet: www.sauerundsohn.de e-Mail: [email protected] PLZ 7 Graf Motoren- und Motorenteile GmbH Tel.: 07631/14543 Fax: 07631/14513 Internet: www.graf-motoren.de e-Mail: [email protected] amz 05/2016 Eberhard Hoeckle GmbH Karl-Jaggy-Straße 44 72116 Mössingen Tel.: 07473/373138 Fax: 07473/25509 Internet: www.hoeckle.com e-Mail: [email protected] DIN ISO 9001 Motoren-Instandsetzung-Service A. Michaelis GmbH & Co. KG Zwickauer Straße 7 94315 Straubing Tel.: 09421/92790 Fax: 09421/927915 Internet: www.motoren-michaelis.de e-Mail: [email protected] Autohaus Etter Fachbetrieb für MotorenCenter Heyd GmbH Kirschäckerstr. 18 96052 Bamberg Tel.: 0951/30299-71 Fax: 0951/30299-72 e-Mail: [email protected] Motoreninstandsetzung Nordstetten 5 78052 Villingen Tel.: 07721/62599 Fax: 07721/74272 Internet: www.vmi-ev.de e-Mail: [email protected] PLZ 8 Motoren Bauer GmbH & Co. KG Paradeisstraße 56 82362 Weilheim Tel.: 0881/627110 Fax: 0881/627253 Internet: www-motoren-bauer.de e-Mail:[email protected] Altmann Zylinderschleiferei GmbH Dieselstraße 3 85276 Pfaffenhofen Tel.: 08441/9734 Fax: 08441/76834 e-Mail: [email protected] Internet: www.altmann-gmbh.net ISO 9001:2008 Motoren Center Lutz Klammspitzstraße 6 86971 Peiting Tel.: 08861/2564-44 Fax: 08861/2564-64 Internet: www.lutz-fahrzeug-service.de e-Mail: [email protected] PLZ 9 Viertel Motoren GmbH Sigmundstraße 154 90341 Nürnberg Tel.: 0911/326430 Fax: 0911/3264399 Internet: www.viertel-motoren.de e-Mail: [email protected] DIN EN ISO 9001:2008 Wild-Motoren GmbH & Co. KG An der Spielleite 21 97294 Unterpleichfeld Tel.: 09367/2479 Fax: 09367/7273 Internet: www.wild-motoren.de e-Mail: [email protected] Motorencenter Feuer Erfurt GmbH Mittelhäuser Straße 76-77 99089 Erfurt Tel.: 0361/74090-0 Fax: 0361/7409018 Internet: www.motorenag.de/erfurt e-Mail: [email protected] DIN EN ISO 9001:2008 Adressen Verband der Motoreninstandsetzungsbetriebe e.V. Christinenstraße 3, 40880 Ratingen Tel.: 02102 4472-22, Fax: -25 e-Mail: [email protected] Internet: www.vmi-ev.de Gütegemeinschaft der Motoreninstandsetzungsbetriebe e.V. Bahnhofstr. 3, 39319 Jerichow Tel.: 039343 3488-91, Fax: -92 e-Mail: [email protected] Internet: www.gmi-ev.de Die Kfz-Motoreninstandsetzer in Ihrer Nähe. Auch 2016 können Sie wieder 4 x jährlich dabei sein. Mit Ihrem Eintrag sind Sie als kompetenter Partner der Kfz-Betriebe schnell zu finden. Ihre Ansprechpartnerin Frau Lemke berät Sie gern. Gitta Lemke Tel. 0511 8550-2648, Fax -2600 e-Mail: [email protected] 97 Rückspiegel Impressum amz 104. Jahrgang Offizielles Organ des Gesamtverband Autoteile-Handel e.V. Das Kraftfahrzeug-Magazin für die Führungskräfte aus Kfz-Handel, -Werkstätten, -Teilegroßund Einzelhandel sowie aus -Industrie und -Zulieferfirmen Herausgeber und Verlag: Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG Postanschrift: 30130 Hannover Adresse: Hans-Böckler-Allee 7, 30173 Hannover Tel. 0511 8550-0 Fax 0511 8550-2600 www.schluetersche.de www.amz.de Redaktion: Jürgen Rinn (Chefredaktion, V.i.S.d.P.) Finkenstraße 2, 97264 Helmstadt Tel. 09369 982171 Fax 09369 982172 [email protected] Torsten Hamacher (Content Manager) Tel. 0511 8550-2456 [email protected] Ingo Jagels Tel. 0511 8550-2642 Fax 0511 8550-992642 [email protected] Frauke Rodenbostel Tel. 0511 8550-2644 [email protected] Anzeigenverkauf: Christian Welc (Leitung) Tel. 0511 8550-2643 [email protected] Gitta Lemke Tel. 0511 8550-2648 [email protected] Marion Bäre Tel. 0511 8550-2645 [email protected] Tanja Ehlerding Tel. 0511 8550-2647 [email protected] Derzeit gültige Anzeigenpreisliste: Nr. 54 vom 1. 1. 2016 Druckunterlagen: [email protected] Tel. 0511 8550-2525 Fax 0511 8550-2401 Leser-/Abonnement-Service: Tel. 0511 8550-2422 Fax 0511 8550-2005 [email protected] Erscheinungsweise: zehn Ausgaben im Jahr Bezugspreis: Jahresabonnement: € 62,00 inkl. Versand und MwSt.; (außerhalb Deutschlands: € 62,00 zzgl. Versand) Studenten erhalten einen Rabatt von 50 Prozent. Die Mindestbezugszeit eines Abonnements beträgt ein Jahr. Danach kann es jederzeit mit einer Frist von 6 Wochen zum Jahresende gekündigt werden. Das laufende Jahr wird anteilig berechnet. Einzelheft € 7,00 zzgl. Versandkosten. Die GVA Mitglieder erhalten im Rahmen ihrer Mitgliedschaft die amz. ISSN 0001 – 1983 Druck: Sedai Druck GmbH & Co. KG Böcklerstraße 13, 31789 Hameln/Wangelist Der Mercedes SL soll seit jeher die zeitgeistige Dynamik stärker betonen. FOTO: DAIMLER Tradition beflügelt neuen Mercedes SL Seit mehr als sechs Jahrzehnten gibt es Mercedes-Benz-SL-Modelle. Nun startet eine neue Generation in den Markt. Die Wurzeln des Mercedes-Benz SL liegen im Rennsport. Nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelt Mercedes-Benz den Rennsportwagen 300 SL (W 194, 125 kW/170 PS). Er tritt 1952 an und dominiert die Motorsportsaison. Charakteristisch für das Coupé ist der innovative Gitterrohr-Rahmen. Mercedes-Benz erkennt die Marktchancen und stellt im Februar 1954 gleich zwei Serien-SL vor. Den 300 SL (W 198, 1954 bis 1957) mit 158 kW/215 PS würde man heute dem Segment der Supersportwagen zuordnen – technische Konzeption und wichtige Komponenten des „Flügeltürer“Coupés stammen aus dem Wettbewerbsfahrzeug. 1957 löst der 300 SL Roadster (W 198, 1957 bis 1963) das Flügeltüren-Coupé ab. Beide Versionen sind von Anfang an ausgesprochene Liebhaberfahrzeuge und gehören heute zu den gesuchtesten und bestnotierten Klassikern. Der 190 SL (W 121, 98 1955 bis 1963) wird zusammen mit dem 300 SL vorgestellt. Seine kleinere Karosserie ist formal an den Flügeltürer angelehnt, jedoch als zweisitziges Cabriolet ausgelegt und hat ein versenkbares Verdeck. Der Mercedes-Benz 230 SL (W 113, 1963 bis 1971) ersetzt die Typen 190 SL und 300 SL. Mit seinem Hardtop bekommt er den Beinamen „Pagode“: Hohe Scheiben und filigrane Dachsäulen sorgen für optische Leichtigkeit – seine nach innen gerichtete Wölbung erinnert mit etwas Fantasie an fernöstliche Tempelbauten. Der Mercedes-Benz 230 SL ist das erste offene Fahrzeug mit Sicherheitskarosserie, steifer Fahrgastzelle und leicht verformbaren Front- und Hecksegmenten, den sogenannten Knautschzonen. Neben Eleganz und Qualität strahlen die Fahrzeuge auch Sicherheit aus. Das Crashverhalten des offenen Zweisitzers ist seiner Zeit weit W voraus. (JR.) amz 05/2016 Schnell angemeldet, schnell geliefert. Bestellen Sie gleich den amz-Newsletter und bleiben Sie immer auf dem Laufenden. Der Infoturbo auf der Datenautobahn Der aktuelle amz-Newsletter steht für Sie bereit! Nachrichten für: Werkstätten, Teilehandel, Teileindustrie, Pkw, Transporter, Nutzfahrzeug Jetzt kostenfrei anmelden unter: amz.de/service