Warum Mexiko? Vorbereitung und Anreise

Studierendenbericht – Auslandsstudium
Tec de Monterrey, Mexiko
Campus Querétaro
WS 2013/14
1. Bericht, Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen Maschinenbau,
Studentin weiblich
Warum Mexiko?
Ich habe mich für Mexiko entschieden, da ich zum einen mein Spanisch verbessern wollte
und zum anderen finde ich die lateinamerikanische Kultur sehr interessant und vielfältig. Im
Vorfeld hatte ich des Öfteren mit mexikanischen Austauschstudenten zu tun, diese
Bekanntschaften haben die Lust auf ein Auslandssemester in Mexiko noch gesteigert.
Vorbereitung und Anreise
Wenn man nicht vorhat länger als sechs Monate in Mexiko zu bleiben, dann benötigt man
KEIN Visum. Man kann ganz einfach als Tourist einreisen. Falls man sich kurzfristig
entscheidet doch länger bleiben zu wollen, dann kann man immer noch vor Ort ein
Studentenvisum beantragen (Die Tec wird einem dabei helfen) oder man reist kurz aus,
dadurch erhält man erneut sechs Monate Aufenthalt. Belize eignet sich hierfür
beispielsweise sehr gut und vor allem die Inseln sind wunderschön. Wenn man über die USA
fliegt, sollte man ESTA nicht vergessen!
Der Kontakt zur Hochschule war hervorragend, wenn man irgendwelche Fragen hatte, hat
man sie innerhalt kürzester Zeit per Mail beantwortet bekommen. Es gibt nun eine neue
Verantwortliche für die Internationalen Studenten und ich habe keine Erfahrungen, wie der
Kontakt zu ihr jetzt ist. Man musste im Voraus einen Sprachtest (Spanisch) online machen,
sodass man selbst und die Tec das Sprachniveau einschätzen können. Außerdem bekommt
man im Voraus einen Fächerkatalog zugeschickt, aus dem man seinen Fächer auswählen
muss, die man dort belegen möchte. Aber das alles bekommt man ausführlich mit allen
Deadlines noch per Email zugeschickt.
Als ich schließlich in Mexico City gelandet bin, bin ich ganz unkompliziert zu einem „Primera
Plus“ Schalter direkt am Flughafen gegangen und habe einen Bus nach Querétaro gebucht
(ca. 320 Pesos) der alle halbe Stunde fährt. Diese Busse sind sehr sicher und bequem, die
Fahrt dauert je nach Verkehr ca. 3 – 4 Stunden. Ich würde raten, falls man die ersten Nächste
im Hostel verbringt, dass man vermeiden sollte mitten in der Nacht in Querétaro
anzukommen. Falls man allerdings vom Busbahnhof von einem Bekannten abgeholt wird, ist
das kein Problem.
Man sollte wenn möglich zwei Kreditkarten mit nach Mexiko nehmen, da meine zum Beispiel
nur an einer einzigen Bank ging und sie in Geschäften auch nicht angenommen wurde.
Es gibt „Big Brother“ Programm, bei dem ich auch mitgemacht habe. Dabei meldet man sich
im Vorfeld an und bekommt anschließend einen big brother oder eine big sister zugeteilt.
Vor allem in den ersten Tagen helfen einem die Studenten bei allen Fragen weiter.
Unterkunft
Ich habe meine Wohnung durch eine Anzeige auf der Facebook Seite der Internationals der
Hochschule gefunden. Im Nachhinein würde ich erst vor Ort eine Wohnung suchen, da ich
dann festgestellt habe, dass es deutlich schönere Wohnungen und bessere Lagen gab. Viele
Wohnung findet man direkt in Campus Nähe. In der Orientierungswoche gibt es eine
Veranstaltung, bei der Verantwortliche der Uni zusammen mit den Studenten Wohnungen
suchen. Die Wohnungen haben ca. zwischen 2000 – 3500 Pesos gekostet. Zudem ist üblich,
dass man eine Reinigungskraft anstellt, die ca. 200 Pesos kostet, für jedes Mal wenn sie
sauber macht. Am besten sperrt man sein Geld irgendwo ein, da sich bei mir einmal die
Putzfrau und einmal meine Mitbewohnerin bedient haben, obwohl ich mein Geld im Schrank
versteckt hatte.
Studium an der Gasthochschule
Die Hochschule ist wunderschön und es fehlt sich an nichts. Neben einer großen FächerAuswahl für die Fachbereiche gibt es auch spezielle Fächer oder Praktika für die
Internationals. Die Spanisch Kurse werden in fünf verschiedenen Level angeboten. Alle Kurse
sind sehr übersichtlich, mit nicht mehr als ca. 30 Studenten, was die Atmosphäre ziemlich
persönlich macht. Man muss sich auf regelmäßige Hausaufgaben und Gruppenarbeiten
einstellen, die auch in die Note miteinfließen. Außerdem ist das Semester in drei Partials
aufgeteilt. In jedem Partial gibt es eine Endprüfung, zwischendurch jedoch auch öfters kleine
Tests. Erwähnenswert ist noch, dass in jedem Kurs Anwesenheitspflicht gilt, und man sich
nur ein paar Fehltage erlauben kann. Das Sportangebot ist auch riesig, dabei kann man alle
Sportarten direkt auf dem Campus ausüben, z. B. Tennis, Volleyball, Klettern, Schwimmen,
Fußball, Boxen, Yoga, TRX, … Ein großes Fitnessstudio gibt es zudem auch noch. Außerdem
kann man kulturelle Kurse belegen, wie Salsa, Fotographie, Klavier,... .
Alltag und Freizeit
Unter der Woche hat man eigentlich nicht viel Zeit, weil man außer Freitag immer
Vorlesungen hat und eigentlich auch immer was zu tun hat wegen Projekten oder
Hausaufgaben. Die Lücken zwischen den Vorlesungen kann man gut für Sport nutzen. Am
Wochenende hat man dann Zeit, sich die Städte in der Umgebung anzuschauen. Ein paar Mal
sind wir unter dem Semester auch an den Strand gefahren, da die Fahrt dorthin aber sehr
lange mit dem Bus dauert (je nach Verkehr 12-18 Stunden) sollte man auf jeden Fall ein
verlängertes Wochenende einplanen. Es gibt dort zwei Veranstalter und die
Studentenverbindung AMI, die für Studenten einige solcher Ausflüge zu relativ guten Preise
organisiert. Unter der Woche ist abends eigentlich auch immer für Unterhaltung gesorgt. Oft
gibt es Studentenpartys, oder man fährt mal ins Centro Historico (ca. 40 Pesos von der Tec),
die schöne Altstadt Querétaros, wo man gemütlich was Essen und Trinken gehen kann.
Supermärkte gibt es ganz in der Nähe der Tec (Soriana und Walmart). Wenn man mal nur
schnell was braucht geht man in einen der zahlreichen Oxxos, seit Neuestem gibt es auch
einen am Campus. Die Preise sind auf jeden Fall billiger als in Deutschland, v.a. was die
Lebensmittelpreise angeht. Querétaro ist eine sehr schöne Stadt, in der einem nicht
langweilig wird. Es leben ca. eine Million Menschen dort, wobei es schwer zu sagen ist, da
Querétaro eine der am stärksten wachsenden Städte Mexikos ist. Das Klima ist zwischen
August und Januar fast durchgehend sehr angenehm gewesen. Außer ein paar kälteren
Wochen, war es wie bei uns im Frühling, viel Sonnenschein und um die 20-25 Grad (anfangs
natürlich auch noch heißer). Manchmal kommen die Ausläufer von Hurrikans in Querétaro
an, in diesen Zeiten kann es dann viel regnen.
Sicherheit
Querétaro zählt zu den sichersten Städten Mexikos. Und im Vergleich zu Mexiko Stadt oder
anderen Regionen kommt man sich wirklich sicher vor. Man darf allerdings nie vergessen,
dass man sich trotzdem in Mexiko befindet. Ich würde davon abraten nachts allein irgendwo
hinzulaufen. Ich kenne einige Internationals, die deswegen überfallen wurden, d.h. sie
wurden mit einem Messer bedroht und sollten Ihre Wertgegenstände abgeben. Ratsam ist
auch, niemals Wertsachen im Auto lassen, ob sichtbar oder nicht, denn es gibt Detektoren,
die die Akkus von Elektrogeräten aufspüren können. Man sieht durchaus ab und zu ein Auto
mit eingeschlagenen Scheiben. Gerade auf Reisen sollte man auch auf der Hut sein, da Diebe
überall unterwegs sind, wo Touristen sind (Strand, Bus, Märkte,…).
Fazit
Das Auslandssemester in Querétaro würde ich auf jeden Fall wiederholen und kann es nur
jedem empfehlen der etwas in dieser Richtung auch im Auge hat. Zum einen ist die Tec de
Monterrey eine wunderschöne Universität, in der man alle Möglichkeiten hat. Da dort sehr
viele Internationals studieren (in meinem Semester ca. 230 ausländische Studenten) findet
man sehr schnell Anschluss und alles war sehr gut organisiert. Alles in allem habe ich einfach
eine wundervolle, sorgenfreie Zeit dort verbracht, in der mir alle Möglichkeiten offen
standen. Ich werde die Zeit auf jeden Fall sehr vermissen, das ist der einzige
Wehrmutstropfen an Mexiko ;-)
2. Bericht, Studiengang ??, Studentin weiblich
Vorbereitung
Die Vorbereitung zum Auslandssemester bzw. die Überlegung wo soll es hin gehen, was
muss ich alles beachten etc. sollten bereits 1,5 Semester vor dem Auslandsaufenthalt
vorgenommen werden. Die Bewerbungsfrist, des International Office der Hochschule
Kempten sollten frühzeitig gesichtet werden. Das international Office kommuniziert über
die Homepage die nötigen Bewerbungsunterlagen. Ich persönlich habe mich vor der
Entscheidung Querétaro mit einem mexikanischen Austauschstudent, den ich in
Kempten kennenlernte ausgetauscht, welcher Standort in Mexiko empfehlenswert ist.
Das International Office hat alle meine Unterlagen an die Hochschule in Mexiko
geschickt und per E-Mail bekam ich bereits zwei Wochendarauf eine Bestätigung, dass
ich akzeptiert bin. Einige Wochen später kam dann auch der „Acceptance Letter“ im
Original, welcher zur Einreise benötigt wird (Musste ich nie vorzeigen). Die Uni verlangt
zudem, einen online Spanischtest sowie eine Anmeldung in einem Onlineportal. Der
Spanischtest wird ausschließlich zur Wahl der Spanischklasse herangezogen und ist
kein Auswahlkriterium.
Die Visabestimmungen haben sich geändert vor meinem Auslandsaufenthalt. Man
bekommt bei der Einreise 180 Tage Visa, welche für ein normales Semester
ausreichend sein sollte. Ein spezielles Studenten-Visa muss man nicht beantragen, was
viel bürokratischen Aufwand nimmt. Falls man jedoch dort arbeiten möchte oder länger
als 180 Tage ohne das Land zu verlassen sich aufhält, sollte man ein anderes Visum
beantragen.
Die Betreuung der Ausländischen Studenten von Seiten der Tec de Monterrey war sehr
umfassend. Prompte Antworten per E-Mail sowie die Facebookgruppe, der man schon
vor Beginn des Semesters beitreten kann ließen keine Fragen offen. Ich habe ein
Praktikum an der Tec de Monterrey gemacht, wobei ich das Praktikumsangebot in der
Facebookgruppe gelesen habe.
=> es war sehr wichtig der Facebookgruppe beizutreten, da einige Informationen nur
über diese
kommuniziert wurden.
Studium an der Gasthochschule
Zeitlicher Ablauf während des Semesters:
•
•
•
5. August 2013 bis 12. Dezember 2013
In der ersten Woche sind Einführungstage (es ist empfehlenswert teilzunehmen)
Vorlesungen gehen bis ende November anschließend ist Prüfungsphase
Das Studieren in Mexiko ist für einen deutschen Studenten eher gewöhnungsbedürftig.
Wir hatten von einer zur nächsten Vorlesung immer Hausaufgaben sowie alle zwei
Wochen wurde ein Test geschrieben. Zusätzlich zu den „kleinen“ Tests gibt es
Monatstests, die mehr gewichten. Hausaufgaben, Mitarbeit und das Ergebnis aller Tests
ergeben eine Note, die zu 75 Prozent in die Endnote einfließt. Das Niveau ist mittel bis
leicht, doch der Umfang ist erheblich. (Nicht jedes Fach ist gleich aufgebaut es gibt auch
Fächer mit weniger Aufwand) Selbstverständlich ist auch Anwesenheitspflicht in den
Vorlesungen und es gibt Professoren, die sehr viel Wert auf Pünktlichkeit legen! An der
Tec de Monterrey ticken die Uhren nicht wie im Rest von Mexiko 
Unterkunft
Nachdem ich ein Praktikum machte und mein Lohn Unterkunft und Verpflegung war,
musste ich mich vorab um nichts kümmern. Wir haben zu dritt ein Haus bewohnt, das
noch vor einigen Jahren meine Chefin persönlich bewohnt hat, somit war das richtig toll!!
Von Kommilitonen habe ich erfahren, dass es empfehlenswert ist eine Woche oder zwei
vor Studienbeginn in Querétaro zu sein um die Unterkünfte sich persönlich
anzuschauen. Es gibt zahlreiche Unterkünfte in der Umgebung des Campus und das
International Office der Tec steht mit Rat und Tat zur Seite. Es ist empfehlenswert die
Mietverträge vor der Unterzeichnung vom International Office der Tec prüfen zu lassen.
Meist muss man vorab eine Kaution zahlen, doch in den wenigsten Fällen wird diese
zurück erstattet. Ich persönlich würde trotz des „sicheren“ Standortes Querétaro auf eine
funktionierende Sicherheitseinrichtung achten. D.h. Türen und Fenster sind
verschließbar und es gibt eine Alarmanlage, eine Pforte oder einen hohen Zaun.
Alltag und Freizeit
Die Hochschule bietet zahlreiche Sportaktivitäten, da bleibt fast kein Wunsch offen. Ich
war im Tanzkurs und im Kletterkurs, was beides sehr zu Empfehlen ist. In diesen Kursen
kann man sehr gut Freundschaften zu mexikanischen Studenten aufbauen.
Querétaro hat auch eine tolle Altstadt und ist meiner Meinung nach eine wunderschöne
mexikanische Stadt. Sie ist nicht sehr touristisch und zeigt besonders am Wochenende
das mexikanische Herz. Es gibt wahnsinnig viel Leben und Trubel auf der Straße, was
mir unglaublich gut gefällt.
Obwohl ich in Deutschland gerne mexikanisch essen gehe, musste ich mich erst an das
mexikanische Essen gewöhnen. Typisch mexikanisches Essen ist sehr fleischlastig und
eher fett, doch auch in Mexiko gibt es fast alle Lebensmittel im Supermarkt zu Kaufen,
die man gerne isst. Auch Bäckereien gibt es einige und in manchen gibt es auch leckere
Vollkornbrötchen (z.B. check out Globo). Als Gastgeschenk ist deutsche Schokolade
immer sehr beliebt 
Partys, Discos, Clubs, Bars gibt es zu Genüge und zudem werden jede Woche spezielle
Studentenpartys veranstaltet.
Dadurch, dass Querétaro sehr zentral liegt kann man viele Ausflüge in alle
Himmelsrichtungen machen. Meer, Leon zum Schuhe shoppen, Dschungel, Mexiko City
um nur einige wenige Dinge zu nennen. Auch die Tec organisiert ca. drei Trips, die
wirklich sehr empfehlenswert sind! Ansonsten ist Reisen aufgrund der guten
Busverbindung sehr einfach und schont den Geldbeutel!
Fazit
Mexiko war eine tolle Erfahrung und ein spannendes Erlebnis! People make Places und
somit waren besonders die Menschen, die ich während des Aufenthaltes kennenlernen
durfte etwas Wunderbares! Natürlich ist es auch toll den eigenen Fortschritt beim lernen
einer Sprache förmlich mit ansehen zu können. Mein Spanisch war vor Mexiko förmlich
nicht vorhanden und inzwischen kann ich fast alles verstehen und mich auch
austauschen.
Leider wurde mir während einer Busfahrt als ich schlief mein Handgepäck ausgeräumt.
 Lessons learned: niemals das Handgepäck im Bus unbeaufsichtigt lassen!